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March 25, 2018 | Author: Kevin Whitesides | Category: Eye, Information, Perception, Cognitive Science, Psychology & Cognitive Science


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Zeitschrift für AnomalistikISSN 1617-4720 www.anomalistik.de Impressum Verantwortlicher Redakteur: Gerd H. Hövelmann, M.A. (Marburg) Allgemeine Redaktionsanschrift: Zeitschrift für Anomalistik, Redaktion Carl-Strehl-Str. 16, 35039 Marburg E-Mail: [email protected] Redaktion: Dr. Gerhard Mayer (Freiburg), Ursula Olfenbüttel (Münster), Dr. Andreas Sommer (London), Dr. Ulrike Voltmer (Saarbrücken), Dr. Edgar Wunder (Heidelberg) Wissenschaftlicher Beirat: Dipl.-Psych. Eberhard Bauer (Psychologie, Freiburg) Prof. Dr. Peter Bräunlein (Ethnologie, Göttingen) Prof. Dr. Etzel Cardeña (Psychologie, Lund/Schweden) Prof. Dr. Günter Ewald (Mathematik, Bochum) Prof. Dr. Erlendur Haraldsson (Psychologie, Reykjavik) Prof. Dr. Dr. Andreas Hergovich (Psychologie, Wien) Prof. Dr. Dieter B. Herrmann (Astronomie, Berlin) Herstellung: COD, Saarbrücken Prof. Dr. Klaus E. Müller (Ethnologie, Frankfurt/Main) Prof. Dr. Sylvia Paletschek (Geschichte, Freiburg) Dr. Rüdiger Plantiko (Mathematik, Zürich) PD Dr. Michael Schetsche (Soziologie, Freiburg) Prof. Dr. Kocku von Stuckrad (Religionswissenschaft, Groningen) Prof. Dr. Christian Thiel (Philosophie, Erlangen) Prof. Dr. Dr. Harald Walach (Psychologie, Frankfurt/Oder) Erscheinungsort: Edingen-Neckarhausen Herausgeber: Gesellschaft für Anomalistik e.V., Felix-Wankel-Str. 7, D-68535 Edingen-Neckarhausen E-Mail: [email protected], www.anomalistik.de Erscheinungsweise und Bezugsmöglichkeiten: Die Zeitschrift für Anomalistik erscheint mit 3 Nummern pro Jahr, wobei manche Hefte zu Doppelnummern oder Jahresbänden zusammengefasst werden. Einzelhefte haben mindestens 80 Seiten, Doppelnummern mindestens 160 ­Seiten. Ein Jahresabonnement kostet € 32,-. Einzelhefte werden bei normalem Umfang gegen € 12,- abgegeben, D ­ oppelnummern gegen € 22,-. Mitglieder der Gesellschaft für Anomalistik e.V. erhalten die Zeitschrift für Anomalistik kostenlos im Rahmen ihrer Mitgliedschaft. Bestellbar ist die ­Zeitschrift für Anomalistik bei der Gesellschaft für Anomalistik mittels des Bestellformulars auf der letzten Seite dieser Ausgabe. Ein Abonnement gilt, falls nicht befristet bestellt, zur Fortsetzung bis auf Widerruf. Kündigungsfrist: 6 Wochen vor Ablauf des laufenden Kalenderjahres. Bankverbindung: Gesellschaft für Anomalistik e.V., Konto 507 377 02, Postbank Stuttgart (BLZ 600 100 70). © 2014 Gesellschaft für Anomalistik e.V. Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne ­Zustimmung des Herausgebers unzulässig und strafbar. Namentlich gekennzeichnete Beiträge decken sich nicht notwendigerweise mit der Meinung von Herausgeber und/oder Redaktion. Die Autoren sind verantwortlich für die Richtigkeit der in ihren Beiträgen mitgeteilten Tatbestände. Profil der Zeitschrift Die Zeitschrift für Anomalistik versteht sich als ein wissenschaftliches Forum zur Förderung eines kontroversen Diskurses über wissenschaftliche Anomalien, außergewöhnliche menschliche Erfahrungen und sog. Parawissenschaften. Sie unterliegt einem doppelt verblindeten Peer ReviewVerfahren. Veröffentlicht werden empirische Forschungsberichte, allgemeine ­Abhandlungen zu methodischen, konzeptuellen, philosophischen oder wissenschaftshistorischen A ­ spekten, Review-Artikel, Kommentare und Diskussionsbeiträge, sowie Buch­­­rezensionen. Leitende Forschungsfragen zu wissenschaftlichen Anomalien, außergewöhnlichen menschlichen Erfahrungen sowie Parawissenschaften sind die nach Wahrheitsgehalt und Erklärungsmodellen, nach den psychosozialen Hintergründen der damit verbundenen Überzeugungssysteme, sowie nach den sozialen Rahmenbedingungen von durch Anomalien p ­ rovozierten Erkenntnisfortschritt in der Wissenschaft. Methodenpluralismus, konkurrierende wissenschaftstheoretische Ansätze, sowie interdisziplinäre Zugänge sind erwünscht. Unter „Anomalien“ werden unter wissenschaftlich kontrollierten Bedingungen erzielte ­Beobachtungsergebnisse verstanden, die bisherigen theoretischen Vorstellungen und Annahmen über die Welt zu widersprechen scheinen, für die es also bisher noch keine Erklärung im Rahmen konventioneller Theorien zu geben scheint. Mit dem Überbegriff „außergewöhnliche menschliche Erfahrungen“ werden subjektive Erlebnisse und Erfahrungen außerhalb von w ­ issenschaftlich kontrollierten Bedingungen bezeichnet, die als „querstehend“ zur normalen Alltagserfahrung empfunden und deshalb oft als „paranormal“, „transpersonal“, „über­natürlich“, „unerklärlich“ „mysteriös“ usw. eingestuft werden. „Parawissenschaften“ sind heterodoxe Systeme des Wissens, deren Akzeptanz, Legitimität und Geltung in einer Gesellschaft kontrovers diskutiert werden, wobei die Semantik der „Wissenschaft“ als Mittel der Auseinandersetzung dient. Zeitschrift für Anomalistik Band 14 (2014), Nr. 1 Inhaltsverzeichnis Impressum ............................................................................................................................................ 1 Profil der Zeitschrift ............................................................................................................................ 2 Inhaltsverzeichnis ................................................................................................................................ 3 Hauptbeiträge Gerhard Mayer, Jürgen Kornmeier Rätselhafte Objekte auf den Bildern einer Wildkamera oder: die Tücken der Wahrnehmung .................................................................................................................................... 7 Dieter Hassler Ein neuer europäischer Fall vom Reinkarnationstyp ................................................................ 25 Etzel Cardeña Für eine ergebnisoffene und vorurteilslose Untersuchung des gesamten Spektrums des Bewusstseins. Ein Aufruf ......................................................................................................... 45 Fortgesetzte Diskussionen zu früheren Beiträgen Zum Aufsatz von Kevin A. Whitesides und John W. Hoopes „Seventies Dreams and 21st Century Realities“ Zeitschrift für Anomalistik 12 (2012), 50-74 John Major Jenkins: The Coining of the Realm (of the 2012 Phenomenon): A Critique of the Whitesides and Hoopes Essay ............................................................. 53 The authors respond: Kevin A. Whitesides, John W. Hoopes: Mythology and Misrepresentation: A Response to Jenkins ........................................................................................................... 62 ............... 431-437 Wout Heukelom.................. 413-418 Gerd H......................... Volcanoes that Aren’t.............. Jan Weinhold (Eds........ Sax...... Seziert..................................... Muss man wissen! Ein Interview mit Dr..................... (2014) ....... 77 Rezensionen André Kramer............................ Alexander Waschkau (2013)............................ Axel Stoll Rezensent: André Kramer ...... 99 Ulrich Magin (2011)........................ The Problem of Ritual Efficacy Rezensent: Gerhard Mayer . Nachgedanken zu den Merseburger Zaubersprüchen .. 107 ..................... 94 Sebastian Bartoschek...................... Rudolf Smit: Erwiderung auf Professor Ertels Besprechung von Astrology Under Scrutiny ................... Arthur Mather. and Other Out-of-Place Mysteries Rezensent: Andreas Trottmann ............................. 73 Der Autor antwortet: Suitbert Ertel: Astrologie: Was unmöglich scheint.... 69 Zur Rezension des Zeitschriftenbandes Astrology Under Scrutiny durch Suitbert Ertel Zeitschrift für Anomalistik 13 (2013).............. UFOs – Phänomen oder Fantomphänomen? Eine Analyse des UFO-Phänomens anhand der ungeklärten Sichtungsfälle der GEP Rezensent: Bernhard Pröschold ..................... Investigating the Anomalies: Sea-Serpents in the Air................................. 91 William S..........................) (2010)............... David Nias........................Zur Rezension des Buches Die Merseburger Zaubersprüche durch Gerd H.. 75 Essay Review Alan Schink Kritische Konspirologie....................... Hövelmann: Wortzauber und Zauberwort..... eds...................... verdient erhöhte Beachtung .............. Michael Schetsche..........) (2013)....... 104 Mark Benecke (2013)....... Johannes Quack.. Eine Doppelrezension Lance DeHaven Smith (2013) Andreas Anton............ Klaus Felsmann............... Alexa Waschkau........ Das Leben von Otto Prokop Rezensent: Andreas Anton ........ Michael K... Walter.................... Natale Guido Cincinnati (Eds............. Geoffrey Dean............ Hövelmann Zeitschrift für Anomalistik 13 (2013)........... ............................................................................................................................................ 121 Inhalte früherer Ausgaben der Zeitschrift für Anomalistik ......... Hövelmann ........Abstractdienst/Literaturspiegel Andreas Sommer............................................................ 129 Bestellformular .................... 118 Hinweise für Autoren und Kommentatoren ...................................................................................... Gerd H...................... 123 Schriftenreihe der Gesellschaft für Anomalistik ................. 135 ...................................................................... . Redaktionsmitglied der Zeitschrift für Anomalistik. die mit einer Wildkamera aufgenommen wurden und zwei vermeintlich paranormale Objekte zeigen. 2  Der Neurowissenschaftler Dr. In der Fallrekonstruktion werden kontextabhängige Faktoren und mediale Einflüsse. . In our analysis of this case. Seit 2012 Geschäftsführer der Gesellschaft für Anomalistik. Plausible conventional explanations were found. wurden untersucht. Jürgen Kornmeier ist ebenfalls Mitarbeiter des Instituts für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene und Privatdozent an der Universität Freiburg. This case study serves as an example for some basic reflections on the analysis of ‘paranormal’ photographs and on constructive aspects of human perception. we discuss context-dependent factors and media influences that most probably induced the paranormal interpretation. e. 7-24 Rätselhafte Objekte auf den Bildern einer Wildkamera oder: die Tücken der Wahrnehmung Gerhard Mayer1 und Jürgen Kornmeier2 Zusammenfassung – Einige Bilder. in Freiburg i. diskutiert. Gerhard Mayer ist Psychologe und wissenschaftlicher Mitarbeiter des Instituts für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. S.Br. Anhand dieses Fallbeispiels werden einige grundlegende Überlegungen zur Analyse ‚paranormaler‘ Fotografien sowie zu den konstruktiven Aspekten menschlicher Wahrnehmung gemacht.V. Keywords: paranormal ������������������������������������������������������������������������������������� photography – image analysis – pareidolia – haunting – perceptual psychology – Atacama mummy – mental representations 1  Dr. Schlüsselbegriffe: Paranormale Fotografie – Bildanalyse – Pareidolie – Spuk – Wahrnehmungs­ psychologie – Atacama-Mumie – Mentale Repräsentationen Mysterious Objects in the Photographs of a Wild-Life Camera Or: The Pitfalls of Perception Abstract – Some photographs are analyzed that were taken by a wild-life camera and depict two supposedly paranormal objects.Zeitschrift für Anomalistik Band 14 (2014). die sehr wahrscheinlich zu einer paranormalen Deutung führten. Es konnten plausible konventionelle Erklärungen gefunden werden.V. von der Sonne ausgesendet. 1: (a) Bei längerer Betrachtung wechselt unsere Wahrnehmung des „Necker-Würfels“ (Necker. (b) Disambiguierte Würfelvarianten. auf die Erde fallen. generieren Menschen bedeutungsvolle Muster aus den Strukturen der einströmenden Sinnesdaten. also dem Beginn differenzierter Wahrnehmung. siehe Rock. Wellenlängen innerhalb dieses Fensters können unsere verschiedenen Lichtrezeptoren in der Netzhaut aktivieren. Bewegungsparallaxe etc. um die ‚Welt da draußen‘ verstehen und in ihr überleben zu können. Wir verlieren also den direkten Zugang zu einer kompletten Dimension und müssen diese Information aus Sekundärinformationen (Verdeckung.8 Gerhard Mayer & Jürgen Kornmeier In einem schwarzen Fotoalbum mit ‘nem silbernen Knopf Bewahr ich alle diese Bilder im Kopf (Sido: Bilder im Kopf) „Bilder im Kopf “ und die konstruktiven Aspekte menschlicher Wahrnehmung Mit dem Öffnen des ‚Fensters zur Welt‘. die täglich. Zahlreiche optische Täuschungen zeigen uns jedoch. 1832) spontan und wiederholt zwischen zwei verschiedenen räumlichen Interpretationen hin und her. dass die Welt genau so ist wie wir sie sehen. Schattenwurf.. Unsere Alltagserfahrung suggeriert. dass wir nur einen eingeschränkten Zugang zu der uns umgebenden Information haben. Für Wellenlängen außerhalb dieses winzigen Fensters sind wir blind. die den beiden Interpretationen des Necker-Würfels entsprechen Ein weiteres Wahrnehmungsproblem resultiert aus der Anatomie unseres Wahrnehmungsapparates: Während unsere Netzhäute über etwa 125 Millionen lichtempfindliche Zellen (Rezeptoren) verfügen. Abb. Zum Beispiel wird beim ersten Schritt visueller Verarbeitung die Information einer dreidimensionalen Welt auf zweidimensionale Netzhäute abgebildet. 1998) rekonstruieren. muss die enorme Menge an sensorischer Information über nur eine . Wir sehen die Welt farbig. Ein weiteres Beispiel findet sich in der Farbwahrnehmung: Was wir als Farbe wahrnehmen ist ein winziges „Fenster“ von Wellenlängen eines im Vergleich dazu riesigen Spektrums elektromagnetischer Wellen. 2009: 7). In unserem Gehirn entsteht also ein ‚Weltmodell‘ (Metzinger. für den es zwei ungefähr gleichwertige räumliche Interpretationsmöglichkeiten gibt. Aliens. (2008). der von unserer Vorerfahrung stark beeinflusst werden kann. Die folgenden Zeilen des berühmten Wahrnehmungsforschers Richard Gregory beschreiben diesen Zusammenhang besonders treffend: The brain creates descriptions from simple features received from the senses and represented by the activity of specialized neurons of the brain. and indeed perceptions and memory are closely related (Gregory. 2012). . Wenn von ‚Bildern im Kopf ‘ die Rede ist.Rätselhafte Objekte auf den Bildern einer Wildkamera 9 Million ableitender Nervenzellen (Ganglionzellen) vom Auge zum Gehirn transferiert werden (Schacter. Die optischen Bilder. der neben Konzeptionen ‚realer‘ Objekte auch solche von imaginierten Objekten oder Geschehnissen (Zwerge. wenn aufgrund der verfügbaren Information zwei oder mehrere Interpretationen ungefähr gleich wahrscheinlich sind und unsere Wahrnehmung spontan und nur eingeschränkt kontrollierbar zwischen diesen hin. Ein berühmtes Beispiel ist der Necker-Würfel in Abbildung 1. in dem wir mit einem inneren Auge die Bilder betrachten. gewichtet unser Wahrnehmungsapparat die eingehende sensorische Information mit bisherigen. Turmbau zu Babel) einschließt. das aus mentalen Repräsentationen bestehend quasi als ein Bild der ‚Welt da draußen‘ handlungsleitend wird. 2004. 2009). Es kann zu Wahrnehmungs­ instabilitäten kommen. in unserem Gedächtnis abgespeicherten Seherfahrungen. so ist das selbstverständlich metaphorisch gemeint. Representations may be stored in memory. Ein weiteres Beispiel (Abbildung 11) kann entweder als Totenkopf gesehen werden – wenn der Abstand des 3  Gregory (2009) hat mit seinem Buch Seeing Through Illusions eine lohnenswerte Einführung zu diesem Thema verfasst. Kornmeier. Grundlegendes zur menschlichen Wahrnehmung findet sich auch in Goldstein et al. werden zu Nervenimpulsen verarbeitet und in die entsprechenden Gehirnzentren weitergeleitet. eine populärwissenschaftliche Einführung bietet Gegenfurtner (2011). sich vorzustellen. die sich auf der Netzhaut des Auges abbilden. man hätte im visuellen Kortex eine Art Bilderbuch. Die Folgen der eingeschränkten Verfügbarkeit sensorischer Information und der Notwendigkeit zur Datenreduktion können vielfältig sein.3 Um stabile und verlässliche Ergebnisse zu produzieren. Gregory. auf der bewusste Wahrnehmung möglich wird (vgl. 2011). 1999). Die Notwendigkeit zur Datenreduktion beginnt damit schon im Auge und setzt sich als roter Faden bis zu einer Verarbeitungsebene fort. Zunehmende Lebenserfahrung vergrößert den Bestand der mentalen Repräsentationen. Unsere Wahrnehmung ist damit das Ergebnis eines hoch­ effizienten und uns in seiner Entstehung weitgehend unbewussten Konstruktionsprozesses. Es wäre falsch.und herspringt (Long & Toppino. Die vorhandene Datenmenge muss also auf intelligente Weise reduziert werden. nasa. in Zufallsmustern bekannte und sinnhafte Strukturen wahrzunehmen. wenn die perzeptuelle Interpretation nicht mit dem wahrgenommenen Objekt übereinstimmt.jpl. Gestalten.07. Hier ist das psychologische Phänomen der Pareidolie zu nennen. dass kleine Bilddetails nicht mehr erkennbar sind – oder als Dame vor einem Spiegel bei detaillierter Betrachtung aus der Nähe.07. gov/catalog/IA01141 (Zugriff: 01. eine in einer bestimmten räumlichen Auflösung an ein Gesicht erinnernde Landschaftsformation auf dem Mars.html (Zugriff: 01. Ein prominentes Beispiel für dieses Phänomen ist das sogenannte ‚Marsgesicht‘.2014)] . der Neigung. Es kann aber auch zu Fehlinterpretationen kommen.nasa. 4 zeigt dieselbe Landschaftsformation in anderer Beleuchtung und aus einem anderen Blickwinkel [Quelle: http://www.2014)] Abb. 2 u. Abb. 2 und 3: „Marsgesicht“ [Quelle Abb. bekannte Objekte oder auch Stimmen.gov/multimedia/ imagegallery/image_feature_60. Ein höher aufgelöstes Bild. das einige Jahre später aufgenommen wurde konnte die Gesichts-Interpretation schließlich ausschließen (Abbildung 4). etwa Gesichter.10 Gerhard Mayer & Jürgen Kornmeier Beobachters groß genug ist. 3: http://photojournal. 2014 für einen Überblick). Bei der Kontaktperson. so muss diese Eigenschaft beim Abwägen der Zuverlässigkeit der Beobachtung bzw. Juni 2014 kam über die Webseite der Gesellschaft für Anomalistik e. für eine Untersuchung zur Verfügung. 5  Diese Untersuchung wurde vom Erstautor G. Frau M. stellte daraufhin zwei Serien von jeweils drei Bildern. („GfA“. Für die Anomalistik haben sie allerdings ebenfalls eine große Bedeutung. die mit einer Wildkamera aufgenommen worden sind und etwas Merkwürdiges zeigen.. bzw. auf denen angeblich etwas Unerklärliches oder unerklärlich zustande Gekommenes abgebildet ist. der Interpretation der dokumentierten Anomalie als ein elementarer Faktor in Betracht gezogen werden. also Fotografien. Beispiele wie die Pareidolie zeigen andererseits aber auch eine evolutionsbiologisch wichtige Funktion unseres Wahrnehmungssystems. vorgenommen.de) eine Anfrage zu Bildern. 4. wenn die Qualität der verfügbaren sensorischen Information nicht ausreichend ist und somit die enorme interpretative Leistungsfähigkeit unseres Wahrnehmungssystems an seine Grenzen kommt. Wackermann (2014) allgemein zum Thema Wahrnehmungsanomalien. auf denen die ‚Extras‘ – so der Fachbegriff für Objekte oder Elemente in Fotografien. berücksichtigt (siehe Mayer. die mit einer Wildkamera aufgenommen worden waren und auf denen ‚Merkwürdiges‘ zu sehen ist.4 Das ist wohlbekannt und wird bei der Untersuchung von Spontanfällen und vor allem von ‚paranormalen Fotos‘.M. . ohne dass es zu einer hinreichend zufriedenstellenden Erklärung der merkwürdigen Objekte gekommen wäre. Im Folgenden wollen wir eine kürzlich durchgeführte Untersuchung von Fotografien vorstellen.5 „Bilder unserer Wildkamera“ – Aufnahmesituation und Kontextinformationen Am 15. Juli 2013 und wurden daraufhin im Bekanntenkreis von Frau M. auch diskutiert. 4  Vgl. info@ anomalistik. welcher Mittel sich unser Wahrnehmungssystem bedient. handelt es sich um eine passionierte Jägerin. Der Wunsch nach Aufklärung führte zu Recherchen im Internet und schließlich zu einer entsprechenden Anfrage bei der GfA.V. Sie eröffnen uns Einblicke ‚hinter die Kulissen‘ und zeigen uns.Rätselhafte Objekte auf den Bildern einer Wildkamera 11 Solche ‚Fehlfunktionen‘ unserer Wahrnehmung treten in der Regel dann auf. die als Abbildungen von Anomalien diskutiert werden – erkennbar sind. Frau M. Die Aufnahmen entstanden schon am 2. unabhängig von der Qualität der verfügbaren sensorischen Information möglichst schnell zu einer perzeptuellen Interpretation zu gelangen. Wird nämlich eine (vermeintliche) Anomalie beobachtet oder dokumentiert. um das Wahrnehmungsproblem zu lösen. Das schnelle Erkennen von Objekten und Erfassen von Situationen war im Laufe der Evolution sicherlich von vitaler Bedeutung. com/mgen/98/10104798. an dem Jäger Getreide und anderes nicht fleischliches Futter zum Anlocken von Wild ausbringen. Der Erfassungsbereich des Sensors ist auf die Hälfte des Abbildungsbereichs der Kamera begrenzt.2014). 1/125sec. Bild aufgehellt. 7  Weitere technische Merkmale der Kamera: Die Auflösung beträgt bei Tageslicht 3 MP. bei Dunkelheit schaltet die Kamera automatisch auf S/W-Modus mit einer Auflösung von 1. Belichtung korrigiert. Juli 2013 (f/2. Dabei wurde ein Infrarotblitz ausgelöst.academy. Siehe http:// assets. ‚Extra‘ markiert) 6  Als „Kirrung“ wird ein Platz bezeichnet. 5: Zweites Bild der Serie 1 vom 2. ISO 100.12 Gerhard Mayer & Jürgen Kornmeier Die Aufnahmen wurden auf einer Kirrung6 mit einer Wildkamera (Primos Truth Cam 35) gemacht. Diese Kamera reagiert auf Bewegung (Infrarotsensor) und war so eingestellt.06.7.8. .3 MP um. Abb. dass sie jeweils drei Bilder in Folge im Sekundenabstand schießt. die „im letzten Jahr […] diese Kirrung recht regelmäßig besucht“ hatte (E-Mail vom 16.pdf [Zugriff: 4.2014].7 Die Kamera war an dieser Stelle vor allem für die Dokumentation einer Rotte Wildschweine installiert worden. dass das Objekt etwa eine Höhe von 10 cm aufwies (Frau M. Es wird durch Tannenzweige im Vordergrund und durch ein Farnblatt verdeckt (siehe Abbildung 5). auf dem ein weißer Behälter platziert ist. ISO 100. Sie zeigen die Kirrung. Juli 2013 um 7. 1/30sec. die an dem Ort gemacht wurden. schrieb.8. Die Größe des Objekts und dessen Entfernung zur Kamera ist aus den Bildern allein nicht leicht zu ermitteln.Rätselhafte Objekte auf den Bildern einer Wildkamera 13 Die drei Aufnahmen mit dem ersten ‚Extra‘ entstanden am 2. Allerdings kann man aus Angaben von Frau M. abschätzen.51 Uhr. Im Zentrum der Bilder befindet sich ein Holzpfosten. Abb. das sich in dem durch die drei Aufnahmen erfassten Zeitraum von zwei Sekunden deutlich bewegt. Auf der Verbindungslinie zwischen dem unteren Ende des Holzpfostens und der rechten unteren Bildecke befindet sich ein Objekt. etwas unsicher: „nicht ganz 10cm?“). ‚Extra‘ markiert) . Juli 2013 (f/2. 6: Erstes Bild der Serie 2 vom 4. sowie weiteren Aufnahmen. Auf den beiden darauffolgenden Aufnahme (jeweils eine Sekunde später entstanden) ist kein ‚Extra‘ zu sehen. weswegen dann auch bei den Klärungsversuchen per Internetrecherche der Kontakt zur GfA entstand.14 Gerhard Mayer & Jürgen Kornmeier Die Aufnahme. mal ein Reh. das erheben [sic!]. mal ein Fuchs.] aber insbesondere eine Rotte Sauen diese Kirrung recht regelmässig besucht[. Aufgrund der Anmutung eines kleinen humanoiden Schädels hatte sich eine anomalistische Deutung festgesetzt („wir hier sind uns alle sicher[. .“ Das ‚Extra‘ in der ersten Serie wurde als eine sich bewegende Gestalt identifiziert. erst dieses Jahr im Februar kommen vereinzelt wieder Tiere vorbei.04 Uhr entstanden und leicht überbelichtet sind.04 Uhr). Das wäre dann Bild 7-9.und Wahrnehmungssinn).] um die Regelmässigkeit und die Uhrzeiten zu kontrollieren. 2 Tage später kam dann noch einmal eine merkwürdige Aufnahme hinzu. die Kamera ist auf 3 Sekunden (also bei Bewegung schiesst sie 3 Bilder in 3 aufeinanderfolgenden Sekunden) eingestellt.] so dass wir unsere Kamera dort hingehangen haben[. ist nur auf einer Aufnahme drauf. das heisst es war schneller als die eine Sekunde. nämlich wiederum im 3-Sekunden-Takt erhebt sich etwas in die Luft.] dass dies kein Tier ist“). Vorher und nachher gibt es kein einziges Bild[. Frau M. die am 4. entstand als erstes Bild einer weiteren Serie von drei Fotografien. kommentierte die Aufnahmen in einer E-Mail vom 16. die ebenfalls ein ‚merkwürdiges Extra‘ auf einem der Bilder aufweist. und komischerweise nach den Tagen im letzten Juli kam kein einziges Tier mehr an unsere Kirrung. Juli 2013. Auf diesem Foto befindet sich links unterhalb des weißen Behälters auf dem Holzpfosten eine verschwommene durchsichtig-weißliche Form in der Luft.] zu sehen ist. unten rechts hinter dem Farn sieht man die Gestalt sich bewegen). die das zweite ‚Extra‘ zeigt (Abbildung 6). Hierbei fiel uns dann im letzten Jahr auf. Sie ist etwas größer abgebildet als der weiße Behälter. so dass Bewegungen gut mitgeschnitten werden und wenn man die Bilder schnell hintereinander laufen lässt oder schnell klickt kann man die Bewegung sehr schön erkennen (Datum und Uhrzeit sind unten am Bild ersichtlich /amerikanische Daten).] wo dieses Ding drauf ist. (am besten in einen gesonderten Ordner extrahieren und dann schnell hintereinander klicken. da weder der Anflug. 11. aber die Sauen sind weg und kommen auch hier nicht mehr (SAUEN sind sehr empfindsam. Anbei möchte ich dann noch persönlich anmerken.] wohin es verschwunden ist[.] sondern sich unten rechts im Bild etwas merkwürdiges befindet. verstärkten eine anomalistische Interpretation. dass auf den Bildern nicht die erwartete Rotte war[. oder die Richtung[. Juli 2013 um 11. haben einen sehr guten Geruchs. Juni 2014 folgendermaßen: Wir sind beide passionierte Jäger und haben natürlich an unseren Kirrungen Wildkameras stehen. Im letzten Jahr hatten mehrere[. Das mutmaßlich sonderbare Verhalten der Tiere in einem längeren darauffolgenden Zeitraum sowie die zwei Tage später aufgenommene Dreierserie (4. wir hier sind uns alle sicher dass dies kein Tier ist. com/mgen/98/10104798. Peiniger ist 1. Diese für das helle Tageslicht (11. die zweite am 2. the following scenarios are most likely 1) an animal ran through the picture extremely fast or 2) a smaller animal/ bird is around the camera/sensor but is not in the camera field of view […]” (http://assets. die dritte schließlich am 2. Auf der letzten Serie ist ein Vogel (vermutlich ein Eichelhäher) zu sehen.7. erbaten wir von Frau M. und hat langjährige Erfahrung mit der Interpretation von eigentümlichen Objekten auf Fotografien. Durch die große Nähe zur Kamera war es bei der zweiten Aufnahme schon außerhalb des von der Kamera erfassten Bereichs.B. fehlten auf den Fotos hinreichend gute Referenzgrößen. anhand dessen man eine Größenschätzung des Objekts vornehmen konnte (siehe Abbildung 7). kommt noch eine Bewegungsunschärfe hinzu.46 Uhr. Wir danken ihm für seine rasche und unkomplizierte Kooperation.V.04 Uhr) unnatürlich lange Belichtungszeit bei einer Blende von 2. welches der Bewegungsmelder erfasste. random photos with no game present. Vorsitzender der Gesellschaft zur Erforschung des UFO-Phänomens e.59 Uhr aufgenommen worden. Insekt) handeln. . die zu einer Überbelichtung des Bildes führte. die durch eine Belichtungszeit von 1/30 Sekunde bedingt ist.8 (exif-Metadaten).8 Auch wenn diese Interpretation mit einer gewissen Unsicherheit behaftet ist. die an den beiden Tagen aufgenommen worden waren. aber auch um einen besseren Eindruck vom Funktionieren der Wildkamera zu bekommen.45 Uhr – alle drei im S/W-Modus.8 [!]) entsteht.Rätselhafte Objekte auf den Bildern einer Wildkamera 15 Analyse der Fotos Während die Fotos der ersten Serie für uns zunächst irritierend blieben. So erhielten wir drei weitere Dreierserien: Die erste war am 1. weitere Fotoserien. Da das Objekt größtenteils durch Pflanzenbewuchs (Tannenzweige im Vordergrund. Aus diesem Grund. lässt sich das Zustandekommen eines solche ‚Extras‘ auf plausible Art konventionell erklären. 9  Das Foto wurde auch Hans-Werner Peiniger zur Begutachtung vorgelegt. Farne) verdeckt ist. Zur Unschärfe.academy. 8  In der Bedienungsanleitung der Kamera ist unter den Hinweisen zum Betrieb zu lesen: „Empty Photos/False Triggers – […] If there are limited. dürfte durch eine teilweise Verdeckung des Belichtungssensors durch das vorbeifliegende Objekt zustande gekommen sein. Juli 2013 um 22.2014). der sich der Argumentation und der Deutung des Objekts als eines fliegenden Insekts anschloss (E-Mail vom 3. Juli 2014).9 Bei der Analyse der Bilder der ersten Serie war zunächst die Größenschätzung des ‚Extras‘ ein Problem. Juli um 19. die durch eine Position außerhalb des Bereichs der Tiefenschärfe der Kamera (Blende = 2. konnte für das ‚Extra‘ auf dem ersten Bild der zweiten Serie schnell eine hinreichend plausible Deutung gefunden werden: Es dürfte sich um ein ganz nahe vor der Kamera vorbeifliegendes Objekt (z.pdf – Zugriff: 4. Juli 2013 um 4. Herausfiltern der starken Grünanteile). Zunächst wurden die Belichtung und der Kontrast der etwas unterbelichteten Bilder für die Erkennbarkeit des Objekts optimiert.B. der beim Klicken der Kamera etwas mit der rechen Hand vom .2013 um 19.de/zeitschrift/artikel/zfa2014114abb.10 Sie begrenzen sich. die sich die Stelle. die spontan ins Auge springt. 8: Bilderserie vom 2. an dem das Objekt auf den Fotos zu sehen ist. beschrieb es in einer Nachbefragung folgendermaßen: „ … tatsächlich sieht es ja so aus wie ein kleiner Mann mit vielen Muskeln. welches einen Gegenstand in den Händen hält. auf die direkte Umgebung des Objekts. 11  Frau M. neben der Bewegung einiger Baumzweige am Bildrand. so dass verschiedene Varianten der Bilderserie entstanden. Abb.7.16 Gerhard Mayer & Jürgen Kornmeier Abb.11 10  Auf den Webseiten der GfA können die drei Bilder in animierten Abfolgen betrachtet werden: siehe http://www..anomalistik. 7: Bilderserie vom 2.7. ließ sich ein kleines humanoides Wesen erkennen.2013 – Ausschnitte mit dem Extra Ausgehend von einer Schädelform.html .45 Uhr mit Vogel (Ausschnitte) Unsere Schätzung entsprach in etwa den Angaben von Frau M. Außerdem wurde zu diesem Zweck die Farbgebung manipuliert (z. Die Betrachtung der drei Bilder in schneller Abfolge ließ die sich innerhalb des Zeitraums von zwei Sekunden sichtbaren Bewegungen zutage treten. noch einmal genauer vor Ort angeschaut und das verdeckende Farnblatt entfernt hatte. . Mit dem ‚Kippen‘ der Deutung wurde aus dem vermeintlich stockähnlichen Gegenstand in den Händen eines humanoiden Wesens der Schwanz eines Eichelhähers. 2009: 121-138. 9 und 10: Ausschnitte der Bilder 2 und 3 (aufgehellt und konstrastverstärkt) mit eingezeichnetem humanoidem Wesen Das wiederholte Durchklicken der verschiedenen farblichen Varianten der Bildserie in schneller Folge eröffnete eine plausible Alternativdeutung: Einen Eichelhäher. Die Deutung des Objekts ‚kippte‘ – vergleichbar etwa mit den Wahrnehmungsvorgängen bei der Betrachtung von gemeinhin bekannten Kippbildern oder -figuren (Gregory. Vor allem die Boden aufhebt und in Richtung Kamera hält“ (E-Mail vom 1. siehe auch Abbildung 11). Der Vorgang der Neuinterpretation wurde sicherlich gefördert durch die Betrachtung der anderen Bilderserien. Für die meisten Betrachter gewann diese Deutung einen hohen Grad an Nachvollziehbarkeit und Plausibilität.Rätselhafte Objekte auf den Bildern einer Wildkamera 17 Abb. da ja auf einer von ihnen ein Vogel zu erkennen ist. Juli 2014). ‚Kippbild‘ von Charles Die Bilderserie wurde mehreren Personen Allen Gilbert (1873-1929) zur Beurteilung vorgelegt.2014] gemacht worden seien. Eine Person erkannte auf Anhieb einen Vogel. Die Interpretation eines totenkopfähnlichen Schädels mit schwarzen Augenhöhlen entsteht durch die Reflektion des seitlich einfallenden Sonnenlichts auf dem Gefieder des Vogelkopfes.07. mit Ausnahme der zwei typischen schwarzen Halsflecken im Gefieder des Eichelhähers. . die mit einer Wildkamera 04. o r g / w i k i / der Zusatzinformation.C at e gor y : R e ve r s i b l e _ f i g u re ? u s e l ang = d e # mediaviewer/File:Allisvanity. Auf diese Weise konnten die Umrisse eines Vogels erahnt werden. Rechts ist sogar die Form des Schnabels zu erkennen (wenngleich nur schwer identifizierbar). 11: All is vanity. w i k i m e d i a . zunächst nur mit [ h t t p : / / c o m m o n s . andere konventionelle Deutungen gingen dahin. Auf dem zweiten Bild hat sich der Vogel aufgerichtet und den Kopf zur die Kamera gewendet. wobei die Binnenzeichnung und die Details auf dem Bild überstrahlt werden. Der Schwanz zeigt nach links und ist leicht nach oben gerichtet. Beim Aufrichten hat sich der Schwanz gesenkt und ist als schwarzer Schatten über dem hellen Ast sichtbar.jpg – Zugriff: nahmen handle. Abb. Nach entsprechenden Hinweisen wurde die Interpretation des Objekts als Eichelhäher von fast allen Personen als sehr plausibel erachtet. Ein wichtiger Faktor für die Identifizierung lag in diesem Fall in der schnellen Abfolge von Bildpräsentationen. Im dritten Bild hat sich der Schwanz durch die Aufrichtung des Vogels noch weiter gesenkt. dass es sich um ein Erdmännchen oder um einen Marder handle. dass es sich um Auf. die das Objekt bewegt erscheinen ließ.18 Gerhard Mayer & Jürgen Kornmeier Bewegung lässt sich gut identifizieren: Im ersten Bild steht der Vogel seitlich. Rätselhafte Objekte auf den Bildern einer Wildkamera Abb. 2 und 3 (aufhellt und kontrastverstärkt) mit eingezeichnetem Eichelhäher Abb. 15: Eichelhäher in frontaler Kopfansicht mit den typischen schwarzen Flecken am Hals 19 .14: Ausschnitte der Bilder 1. 12 . sollten vorab alle möglichen konventionellen Erklärungsmöglichkeiten sorgfältig geprüft werden. Die Assoziationen.20 Gerhard Mayer & Jürgen Kornmeier Der Fluch der Atacama-Mumie In der Wahrnehmungspsychologie wohl bekannt. Auch wenn der Anspruch besteht. Im vorliegenden Falle waren neben der merkwürdigen und nicht zu erwartenden humanoiden Schädel. von längst Vergangenem bis zu unmittelbar Zurückliegendem in unterschiedlicher Intensität eine Rolle spielen.7.blogspot. Ein zentraler Punkt hierbei war die Überzeugung von Frau M. ein solches Phänomen ergebnisoffen zu untersuchen und dabei nichtkonventionelle Erklärungsmöglichkeiten nicht a priori kategorisch auszuschließen. aber immer wieder beeindruckend ist der massive Einfluss. aber in einem Zusammenhang mit dem Objekt der ersten Serie gesehen bekam es einen verstärkenden Charakter. den unsere perzeptuelle Vorerfahrung auf das aktuelle Wahrnehmungsergebnis haben kann. dass solche Einflüsse die Betrachter der Wildkamera-Bilder in einen anomalistischen Kontext stellten ließen. dass sie retrospektiv eine schon vorher bestehende anomalistische Deutung verstärken.2014].html [Zugriff: 7. und ein Ausbleiben von Tieren an sich – also ohne eine anomalistische Hypothese im Hintergrund – würde vermutlich auf wenig aufsehenerregende Weise konventionell erklärt werden können. betrafen Bilder von der etwa 13 Zentimeter großen Mumie. Eine eingehende Untersuchung des zeitlichen Kontexts dieses Ereignisses ist hierbei unbedingt notwendig.. aber nicht ursächlich für sie sind. In beiden Punkten ist zu beachten. die im Jahr 2003 in der mexikanischen Atacama-Wüste gefunden. dass seit dem Tag der Fotoaufnahmen Tiere (vor allem die früher regelmäßig erscheinenden Wildschweine) den Ort gemieden hätten. sowie das vermeintlich sonderbare Tierverhalten im Folgezeitraum wichtige Anhaltspunkte. die sicherlich auch eine gewisse Erfahrung mit Bildern ihrer Wildkamera haben –.12 12  Eine wissenschaftliche Publikation der Ergebnisse ist derzeit in Vorbereitung. von manchen als Alien-Mumie interpretiert und ausführlichen Gen-Tests unterzogen worden war. die die humanoide Form in einem der Autoren selbst ausgelöst hatten.’s E-Mail beschriebene unscharfe ‚Extra‘ auf einem Bild der zwei Tage später aufgenommenen Serie.oder Gesichtsform („kein Tier“). und ihren Jagdkollegen – ihres Zeichens erfahrene Jäger. Dabei können verschiedene Zeitskalen. das in dem längeren Zitat aus Frau M. dass das rätselhafte Objekt kein Tier sein könne. .de/2014/06/neue-informationen-von-dr-garry-nolan. Für sich alleine genommen hätte jenes zweite ‚Extra‘ möglicherweise nicht zu einer solchen Irritation geführt. Siehe http://grenzwissenschaft-aktuell. In vorliegendem Fall ist es sehr wahrscheinlich. Ein weiterer Punkt ist die Aussage von Frau M. Juli 2014 lautete: [J]a. Als ob Sie das geahnt hätten :).2014]. in einer E-Mail vom 1.net/details/3588/Mexiko_Zweites_Alien_gesichtet.de/wissenschaft/mensch/kein-ausserirdischer-forscher-entraetseln-mumie-ataa-899087. dessen Schädelform auf manchen Abbildungen noch stärker an die humanoide Form auf den Fotos der Wildkamera erinnert.2009: http://www. . Atacama-Mumie hingewiesen.nachrichten. Kramer) Um etwas über die Genese der anomalistischen Deutung zu erfahren. ich kannte die Bilder von der Mumie und habe sogar.de/news/mystery-themen/alien-mensch-mutation/forscher-untersuchen-mysterioesesskelett-dieser-mini-alien-soll-ein-mensch-sein-30145034. 16 und 17: Atacama-Mumie (Copyright: A. April 2013 und ist hier zu finden: http:// www.bild. die in ihrem Umfeld diskutiert worden waren.bzw.2014).bild. als wir die Bilder zunächst angesehen haben.de/news/mystery-themen/mexiko/ ausserirdischer-in-mexico-gefangen-9493992. nach vergleichbarem gesucht.2014].Rätselhafte Objekte auf den Bildern einer Wildkamera 21 Abb. Mai 2013 bei Spiegel online erschienen war.html [Zugriff: 9.13 Die Antwort von Frau M. um Vergleiche anzustellen und das vermeintlich gesehene einzuordnen.bild.7. http://www.bild. Die Bilder der Mumie sind mir irgendwann einmal schon einige Zeit vor Aufnahme unserer Bilder in irgendeinem Artikel im Internet (vermutlich „Bild-Zeitung“ über den Weg gelaufen) und nach den Bildern auf unserer Wildkamera hatte ich genau nach dieser Mumie gesucht.html [Zugriff: 7.html [Zugriff: 7. 14  Der entsprechende Artikel der Bild online stammt vom 25. der am 10.8. danach befragt. in welche Richtung die Vorstellungen zur Natur des Objekts gegangen sind.7.2014].7. wurde Frau M. eines „AlienBaby in der Tierfalle“ (Artikel vom 24. In diesem Zusammenhang wurde sie auch auf einen üppig bebilderten Artikel über die Ata.14 13  http://www. Dort findet sich ein Hinweis auf einen weiteren merkwürdigen Fund eines Lebewesens in Mexiko. Vgl.7.html – Zugriff: 7.spiegel. nachdem man sich darüber einig geworden war. alles andere als ein Tier würde mir da jetzt doch Sorgen bereiten :) (E-Mail vom 16. wie in ihrem Umkreis um Deutungen gerungen wurde. dann habe ich ihn in den verschiedenen Auflösungen gesucht. Die physikalische Realität der Ata-Mumie beweist. seh ich jetzt – einen Vogel. auf die in mehrdeutigen Wahrnehmungssituationen zurückgegriffen werden kann. Yetis und Seeschlangen sind den Kindern schon durch die Lektüre von Comics bekannt und bilden ein Reservoir an Vorstellungen und Konzeptionen von Anomalien. Geschichten und Mediendarstellungen Bilder und Konzepte. was mein bzw. In einer E-Mail vom 18. erfolgende konventionelle . das nicht in das allgemein akzeptierte Weltmodell passt. Wir sandten ihr daraufhin noch einige Hinweise zu wahrnehmungspsychologischen Phänomenen. die. dann bieten ihnen Mythen.B. Das alles weggedacht und die Bewegung genauestens angeschaut. wegkam und den Vogel identifizieren konnte: Ich bedanke mich recht herzlich für Ihre Mühen. Dieses Reservoir von ‚Bildern im Kopf ‘ erweitert sich im Laufe des Lebens. seit gestern Abend. Bilder von Aliens. wie sie sich ausdrückte. Nachdem Frau M. dass Sonderbares und nach wie vor Unverstandenes existiert – eine Tatsache.] dass es nur ein Vogel war. dauerte es noch eine Weile. das vordere ist ein Arm. Wie die Ata-Mumie. aber auch viele andere Phänomene (z. die alternative Deutung „Eichelhäher“ angeboten wurde. bietet die Welt genügend Merkwürdiges. Juni 2014 schrieb sie schließlich: Am meisten freue ich mich darüber. dass es sich „jedenfalls (um) kein Tier“ handle. dann ist es ganz einfach. ein „Wesen aus dem All“ oder ein „Waldgeist“ als Alternativen einschlossen. dass ich endlich auch einen Vogel sehe. der auch eine ggf. Es ist dennoch Wahnsinn. bis sie von ihrer Fixierung. erstaunlich. und [kam] vor allem endlich von der Idee ab. es ist nämlich ein Stück der Tanne die sich über den Farn biegt. nach denen man das Wahrgenommene zu deuten und einzuordnen versucht. doch gehen sie selbst einher mit Skepsis gegenüber den umfassenden Erklärungsansprüchen der konventionellen Wissenschaft. um das sich wilde Spekulationen ranken und das zur Erklärung herangezogen werden kann.] es ist ein Vogel. Abschließende Bemerkung Sehen Menschen etwas. Forteana) zeigen. Erst habe ich mir eingeredet[. schilderte weiter. unser aller Gehirn uns da für Streiche spielt. Bizarres und teilweise Ungeklärtes. aufzuklären was da zu sehen ist und hoffe[. Juni 2014).22 Gerhard Mayer & Jürgen Kornmeier Frau M. Starke Zweifel und Skepsis mögen solche Erklärungsversuche begleiten. mit dem Wissen links ist der Schwanz. . G.B. Eine Einführung. die uns viel Vertrauen entgegenbrachte. denn es konnte nicht nur eine zeitliche Korrespondenz von Presseberichten über diese Mumie und der Humanoid-Deutung des Objekts auf den Bildern der Wildkamera festgestellt werden.. Goldstein.. (2012). An den Grenzen der Erkenntnis. M. die gleichermaßen die Phänomene selbst und die durch die Erfahrung ausgelösten sozialen Prozesse. & Vaitl. Seeing Through Ilusions. E. Ebenfalls danken möchten wir Hans-Werner Peiniger und Michael Schetsche für ihren fachlichen Rat. André Kramer hat uns freundlicherweise Fotos der Ata-Mumie zur Verfügung gestellt. Gehirn und Wahrnehmung. indem sie uns die Bilderserien zukommen ließ und die Untersuchung durch ihre kooperative Mitarbeit in vorbildlicher Weise unterstützte. Kornmeier. Schetsche. (2014): A remarkable photographic anomaly and the social dynamics of its interpretation. . & Bach. T.). (Eds.]: Spektrum Akademischer Verlag. G. K.a. I. Stuttgart: Schattauer [im Druck]. (72008). Long. Gregory.R. D. Dynamiken und Verarbeitungsstrategien in den Blick nimmt.15 Danksagung Unser herzlicher Dank gilt Frau M. & Toppino. R. Wahrnehmungspsychologie. Literatur Gegenfurtner.. Mayer. Dies zeigt wieder einmal. sondern der Einfluss der Bilder auf die Deutung wurde durch Frau M.M. 7. 6.Rätselhafte Objekte auf den Bildern einer Wildkamera 23 Erklärung und Einordnung der Mumie in bekannte wissenschaftliche Modelle und Kategorien keinen Abbruch tun würde. H. Mayer. Psychological Bulletin. Frankfurt/M. Fotografien in der Anomalistik. Schmied-Knittel. Oxford: Oxford University Press. 15  Dieser Aspekt kommt auch in einer weiteren Untersuchung eines Fotos mit einem ‚paranormalen Extra‘ markant zum Vorschein. 130. Ambiguous figures – what happens in the brain when perception changes but not the stimulus.: Fischer... Im vorliegenden Fallbeispiel tritt dieser Zusammenhang in aller Deutlichkeit zutage. G. Der Grundkurs. 1-23. Aktual. (2009). (2004) Enduring interest in perceptual ambiguity: Alternating views of reversible figures. G. 748-768. Irtel. Neuausg. 2014 und Mayer & Schetsche. Aufl. (2011).. Frontiers in Human Neuroscience. (2014). Handbuch der wissenschaftlichen Anomalistik.C. G. M. direkt verifiziert. Berlin [u. & Plata. 2011: 114-155).. J. bei der allerdings keine plausible konventionelle Erklärung/Aufklärung gewonnen werden konnte (Mayer. wie sinnvoll und fruchtbar die Einnahme einer multidisziplinären Perspektive bei der Untersuchung von Spontanfällen ist. In Mayer. 41 Madison Avenue.. (2011). 25-38. (21999): Subjekt und Selbstmodell. 2. Stuttgart: Schattauer [im Druck]. 1. D. An den Grenzen der Erkenntnis.A. I. NY 10010: Worth Publishers. (1998) Wahrnehmung: Vom visuellen Reiz zum Sehen und Erkennen. Philosophical Magazine and Journal of Science.L. Berlin & Heidelberg: Spektrum Akademischer Verlag. Aufl. Psychology. In Mayer. (Eds. G.. Schacter. Schmied-Knittel. D. Methodologie und Methodik anomalistischer Einzelfallstudien. and on an Optical Phaenomenon which occurs on viewing a figure of a crystal or geometrical solid. Paderborn: Mentis.) (2014). Handbuch der wissenschaftlichen Anomalistik. Die Perspektivität phänomenalen Bewusstseins vor dem Hintergrund einer naturalistischen Theorie mentaler Repräsentation. pp. T.& Vaitl.. New York. Necker. durchges. Edingen-Neckarhausen: Gesellschaft für Anomalistik (Schriftenreihe der Gesellschaft für Anomalistik Band 4).. (2011).. & Schetsche. M. (1832) Observations on some remarkable optical phaenomena seen in Switzerland. “N gleich 1”. Second Edition.24 Gerhard Mayer & Jürgen Kornmeier Journal of the Society for Psychical Research. Metzinger. Schetsche. 136–137. I. .. 78. Mayer. Wahrnehmungsanomalien. Rock. Wackermann. G. 329–337. L. (2014). J. M. die sich spontan an ein früheres Leben erinnern. 77. Der hier beschriebene Fall gehört formal zu dieser seltenen Kategorie und verdient es daher. (Red. . findet man bisher wenig dokumentiert. Wir danken dem Autor (der die deutsche Version selbst besorgt hat). 2012). gelöste Fälle und solche beschränkt. wenn man sich auf sog. ist die Tatsache. drei erstaunlich zutreffende Ankündigungsträume. „passende“ körperliche Beschwerden und besondere Fähigkeiten des Kindes. 2011. Roe. Seit 1996 befasst er sich ausgiebig mit der Reinkarnations. Aussagen des Kindes über die Art seines Todes im früheren Leben. weil er nicht allein oder hauptsächlich auf den Aussagen des Kindes beruht. Schlüsselbegriffe: Reinkarnation – frühere Leben – Ankündigungstraum – Psychokinese – Spuk A New European Case of the Reincarnation Type Abstract – When selection is restricted to so-called solved cases not taking place in the same family. psychokinetische oder Spukvorkommnisse. speziell in Bezug auf das andere Geschlecht. The case described in this paper belongs formally to this rare category and 1  Eine englische Fassung des hier veröffentlichten Beitrags ist zuvor unter dem Titel “A new European case of the reincarnation type” im Journal of the Society for Psychical Research. 19-31. die sich nach dem Tod der früheren Person bei deren Mutter ereigneten. Hassler.a. Prof. there remain only a very small number of cases of the reincarnation type (CORT) that have been reported for Europe.) 2  Dieter Hassler ist Diplom-Ingenieur für Nachrichtentechnik (Technische Universität Darmstadt. Das zufällige und flüchtige Zusammentreffen der Mutter mit der früheren Person entwertet den Fall allerdings ein wenig hinsichtlich der späteren Aussagen des Kindes.und Überlebensforschung (vgl. dass die frühere Person in den Armen der zukünftigen Mutter starb. für die freundliche Abdruckerlaubnis. Was diesen Fall zusätzlich auszeichnet. von 1970 bis 1995 in der Ingenieurforschung für Medizintechnik in Erlangen tätig. 2013. 25-44 Ein neuer europäischer Fall vom Reinkarnationstyp1 Dieter Hassler2 Zusammenfassung – Über Kinder aus dem europäischen Raum. die nicht in derselben Familie bleiben.Zeitschrift für Anomalistik Band 14 (2014). Das mag im Sinne der Reinkarnationshypothese den Ausschlag dafür gegeben haben. spezifisches Verhalten. Der Fall bleibt dennoch berichtenswert. S. der Society for Psychical Research (London) und dem Herausgeber. S. weil theoretisch die Möglichkeit nicht ausgeschlossen werden kann. festgehalten zu werden. Chris A. Dr. dass die frühere Person gerade bei dieser Mutter reinkarnierte. dass das Kind von der Art des Todes der früheren Person auf normalem Weg erfahren haben könnte. erschienen. Dies gilt vor allem dann. Er weist folgende besondere Merkmale auf: eine Vorahnung der Mutter des Kindes. 1966) und war u. in denen man nach ihnen gesucht hat (z. Familienfälle oder – allgemeiner gesagt – Fälle. Die Mehrzahl europäischer CORT bleibt entweder ungelöst. the subject’s special skills. bei denen Informationen über die frühere Person möglicherweise zu dem betreffenden Kind durchgesickert sind (information leakage). um den betreffenden Fall stark oder überzeugend zu machen. Dementsprechend reichen bei dieser Kategorie selbst umfangreiche Aussagen des Kindes über die frühere Person allein und für sich genommen nicht aus.h. 1989. Die reichhaltigsten und daher überzeugendsten von ihnen stammen aus Südostasien (z. der Vater der wissenschaftlichen Reinkarnationsforschung. Das könnte dazu geführt haben.B. especially that relating to the opposite sex. die den Aussagen. suggesting that the case could have evolved because this encounter offered an incentive for the previous personality to reincarnate with this particular mother. oder es handelt sich um gelöste Familienfälle. a specific ailment affecting the subject. This case nevertheless remains worth publishing. dass nur wenige Forscher überhaupt nach ihnen gesucht haben. and two incidents of a psychokinetic or poltergeist nature experienced by the previous personality’s mother after his death. Rivas. Verhaltensweisen etc. 2005). „cases of the reincarnation type“. 2011. Mills & Dhiman. Stevenson. the subject’s specific behavior. Keywords: Reincarnation – previous lives – announcing dream – psychokinesis – poltergeist Einleitung Ian Stevenson. 2005. Fälle dieser Art wurden in allen Ländern oder Kulturen gefunden. 1975. es wurde keine frühere Person identifiziert. A number of features of the case are described: a premonition experienced by the subject’s mother. d. Sie sind hierzulande schwerer zu finden als in anderen Teilen der Welt. dass ein normaler Informationsaustausch zwischen dem Kind und den Familienmitgliedern über die Umstände der früheren Person nicht sicher ausgeschlossen werden kann. üblicherweise abgekürzt zu CORT). in denen die heutige und die frühere Person zur selben Familie gehören. . three announcing dreams and their accuracy.26 Dieter Hassler consequently deserves recording. Mills. Stevenson. Die absolute Zahl erforschter europäischer CORT ist hingegen ziemlich gering (Stevenson. 1983a).B. this to some extent devalues the case with respect to the child’s statements about his previous existence: at least in theory they can be explained by normal means. als „Fälle vom Reinkarnationstyp“ (engl. Additionally. because it is not exclusively or predominantly founded on statements made by the child. bezeichnete Fälle von kleinen Kindern. the case is rendered particularly unusual because it involves a chance encounter between the subject’s mother and the previous personality at the moment of the latter’s death. however fleeting that may have been. Solche Familienfälle sind naturgegeben mit der Schwäche behaftet. die spontan ein früheres Leben zu erinnern scheinen. Because of the possibility of information leakage associated with this chance encounter. 1983b). 1977. des heutigen Kindes entspricht. ungelöst geblieben ist. aber nur durch die betroffene Person selbst. Die überzeugendsten CORT sind jene. Ian Stevenson war weltweit der bedeutendste Forscher für CORT. 2007: 95). Will man großzügig sein. Das trifft in Fällen zu. die ich mit Eltern knüpfte. 159. sich an ein früheres Leben zu erinnern. In einem Fall zum Beispiel (Wolfgang Neurath. weil Dokumente lediglich über den Vater der früheren Person gefunden werden konnten. 2012).Ein neuer europäischer Fall vom Reinkarnationstyp 27 können als Erkl������������������������������������������������������������������������ ä����������������������������������������������������������������������� rung dennoch Reinkarnation nahelegen. Peter und Mary Harrison (Harrison & Harrison. in den deutschsprachigen Ländern CORT zu finden. Diese sind in Europa äußerst selten. Die Mehrzahl aller Kontakte. in denen die angeblichen Erinnerungen des Kindes nicht einfach als normal erworben eingestuft und damit als irrelevant verworfen werden können. wie z. die Wunden der früheren Person entsprechen. 2005: 87. aber auch in seinen Veröffentlichungen finden sich lediglich vier gelöste Fremdfälle aus Europa (Stevenson. Die Existenz der früheren Person konnte zwar nicht nachgewiesen. kam über das Internet zustande (Hassler. und in einem anderen (Helmut Kraus. Allerdings . den hier vorgestellten Fall trotz seiner Schwächen als ein Beispiel für einen gelösten europäischen nicht-familiären Fall darzustellen. wenn sie zusätzlich zu den Aussagen des Kindes weitere Indizien aufweisen. Ein anderer eindrucksvoller Fall ist der von Jenny Cockell (Cockell 1994.B. ebd. die ihren Wert für eine Stützung der Reinkarnationshypothese mindern. nicht aber über die (vermutlich männliche) frühere Person selbst. nicht durch unabhängige Wissenschaftler. Wie alle CORT leiden auch diese unter Schwächen. 167. könnte man auch den Fall „Christina“ zu dieser Klasse zählen. Sie weisen aber ähnliche Schwächen auf wie der vorliegende.: 167) fand sich in jeder der beiden Familien nur ein einziger Zeuge. In diesem überschaubaren Umfeld scheint es berechtigt. Hintergrund Seit der Jahrhundertwende versuche ich. 2008). sodass – wie leider auch im vorliegenden Fall – keine unabhängige Verifizierung möglich war. ebd. die vor der Untersuchung des Falls keine Kontakte miteinander hatten (Fremdfälle oder nicht-familiäre Fälle). spezielle Kenntnisse oder Fähigkeiten. Er wurde von Rawat und Rivas in Holland untersucht und veröffentlicht (Rawat & Rivas. die gelöst werden konnten und in denen die heutige und die frühere Person unterschiedlichen Familien angehören. ein entsprechendes spezifisches Verhalten. 324). 1991: 11) haben den Fall „Nicola“ beigesteuert. der aber.: 159) waren die beiden betroffenen Familien als Nachbarn eng miteinander bekannt. aber auch Leiden oder Geburtsmale des Kindes. deren Kinder behauptet hatten. eine sehr wahrscheinlich richtige Spur aber gefunden werden. Von anderen Forschern existiert eine kleine Zahl weiterer solcher Fälle. genau betrachtet. der sehr erfolgreich nachgeprüft werden konnte. Sie selbst und ihre Familienmitglieder waren mir unbekannt. Das Geschehen nach Frau Wolfs Schilderung Vorahnungen Frau Wolfs Geschichte begann mit dem Besuch einer Disco in Erlangen im Jahr 1994 oder 1995. Ich erhielt den Namen und die Adresse der betreffenden Mutter. Zum Ende hin wurde es so panikartig. deren Sohn behaupte. wobei jedoch zu beachten ist. in einem Buch über CORT zu veröffentlichen (Hassler. bei ihm übernachten zu dürfen. um mir mitzuteilen. warum sie dieses Gefühl bedrückte. Dann rief mich im November 2011 überraschend der Pfarrer der Christengemeinschaft Erlangen an (Christengemeinschaft Erlangen. die eine Nachprüfung lohnend erscheinen ließen und die ich nach der Prüfung wert fand. Sie berichtete mir ohne die sonst oft üblichen Vorbehalte oder Ängste über ihre Erfahrungen. dass die geschilderten Ereignisse 10 bis 16 Jahre zurückliegen. in einer Veröffentlichung nicht mit ihrem wahren Namen genannt werden. Zu diesem Anruf konnte es kommen. Später stellte sich März 1996 als korrekter Zeitpunkt heraus. Frau Wolf beteuerte . die ich hier mit dem Pseudonym „Frau Wolf “ bezeichnen werde. 2011). einen ihr völlig fremden Mann anzusprechen und ihn darum zu bitten. Er hat zwei ältere und zwei jüngere Schwestern. Sie war zur Krankenschwester ausgebildet worden und hatte anschließend Psychologie an der Universität in Paris studiert. um nicht eines Tages verlacht zu werden. Ihre Schilderung war sachlich und kam ohne Rückgriff auf esoterische Vorstellungen aus. Die Psychologin arbeitet heute als Psychotherapeutin in privater Praxis. wo sie damals lebte. wie sie sagte. desto mehr Angst verspürte die Frau vor der Heimfahrt nach Bamberg. dass in unserer Region eine Mutter lebe. 2012). Frau Wolf ist seit ihrer Jugend offen für den Gedanken der Wiedergeburt. Wie sich später herausstellte. Ich schätze ihren Bericht daher als objektiv und glaubwürdig ein. Je mehr sich die Veranstaltung ihrem Ende zuneigte. Am 8. Sie wusste nicht.28 Dieter Hassler habe ich über die Zeitspanne von 10 Jahren auf diesem Weg nur zwei Fälle gefunden. wollte aber. sich an ein früheres Leben zu erinnern. irrte sich Frau Wolf bei manchen Zeitangaben um ein bis zwei Jahre. Die 45-Jährige ist alleinstehend und lebt mit dreien ihrer fünf Kinder zusammen. November 2011 sprach ich erstmals mit dieser Frau. In diesem Bericht geht es um ihr drittes Kind. einen 14-jährigen Jungen. dass sie sich sogar traute. weil – im Gegensatz zu den großen christlichen Kirchen – die Christengemeinschaft den Gedanken der Reinkarnation nicht ablehnt und weil der Pfarrer seit vielen Jahren von meinem Interesse an solchen anscheinenden Wiedergeburtsfällen (CORT) wusste. den ich „Rolf “ nennen werde. Sie sah und erkannte ihn klar wieder. . zu seiner Familie zurückzugehen und bestand darauf. Sie sagte ihm. dass der junge Mann sterben würde und sprach ihn an: „Hab keine Angst. und es wurden zwei Stunden lang Wiederbelebungsversuche unternommen. Er begann ein wenig aus Nase und Mund zu bluten. dass eine Person von dem vorausfahrenden Fahrzeug erfasst und zur Seite geschleudert wurde. Die beiden konnten sich nicht einigen. Das aber wollte der Verstorbene nicht. Der Unterschenkel des rechten Beins stand in einem unnatürlichen Winkel ab. für den Rest der schrecklichen Nacht zu ihr nach Hause zu kommen. die Autobahn zu nehmen und fuhr dort. als die Heimfahrt mit dem Auto zu vermeiden. Inzwischen war der Rettungswagen zur Stelle. In diesem Moment sah sie im Schummerlicht der Nacht. Als ihr diese Bitte abgeschlagen wurde. Um 2 Uhr morgens war es dann so weit. der zunehmend schwächer wurde. als ihr Kind wiederzukommen.3 Frau Wolf vermutete zu diesem Zeitpunkt. Und zugleich brachte sie ihre seltsame Panik in der Disco mit diesem Unfall. Ein anderes Auto überholte sie mit ca. er gehöre nicht in ihre Familie und solle doch zu seiner eigenen gehen. weigerte sich. stieg aus und zog ihn auf den Standstreifen der Autobahn. blieb sie so lange wie möglich in der Disco. der ja nicht ihr eigener war.Ein neuer europäischer Fall vom Reinkarnationstyp 29 im Interview. in Verbindung. dass der junge Mann habe Selbstmord begehen wollen. die aber erfolglos blieben. bei ihr zu reinkarnieren. um ihr nahe sein zu können. Sie hatte ja nicht an einen Unfall geglaubt und wollte sich nicht mit einem Selbstmörder belasten. Doch noch im Traum widersprach sie dem ganz entschieden. Im Traum schmiegte er sich an sie und ließ sie wissen. Sie erkannte einen etwa 18-jährigen jungen Mann. Erst gegen Morgen gelang es ihr einzuschlafen. 100 Stundenkilometern und scherte vor ihr auf die rechte Fahrspur ein. Als ehemalige Krankenschwester ahnte sie. Sie verstand dies sofort als seinen Wunsch. ganz gegen ihre Gewohnheit. dass sie damals keine andere Absicht hatte. Geh ins Licht und nimm die Dinge. Frau Wolf nahm den Verunglückten in ihren Arm und fühlte seinen Puls. dass er zu ihr kommen wolle. Sie bezieht sich aber auf einen ganz anderen Fall. 3  Dieser mögliche Zusammenhang zwischen einer scheinbaren Wiedergeburt und einem tödlichen Autounfall könnte die Vermutung von Ellis (2003) über eine solche Verbindung etwas weniger phantastisch erscheinen lassen. der sie kurz anschaute. bevor er ohnmächtig wurde. dass sie nicht länger bleiben konnte und fahren musste. Sie beschloss. Frau Wolf kam mit ihrem Auto neben dem Verunglückten zum Stehen. Ankündigungsträume Frau Wolf bat eine Freundin. sehr langsam. nur 80 km/Std. wie sie sind!“ Kurz darauf starb er in ihren Armen. Sie träumte von dem Verunglückten. Er erklärte mit Bestimmtheit. der von deutsch-italienischer Abstammung war. dass sie in jedem Fall verhüten würde. Doch sie stand dem auch jetzt noch ablehnend gegenüber. Sie beide. der Lago Maggiore in Italien. wie er es schon zweimal vorher getan hatte. so.) Er antwortete.) Für Frau Wolf machte dieses Szenario keinen Sinn. (Die spätere Untersuchung ergab. Diesmal gab sie ein klein wenig nach. In der dritten Nacht nach dem Unfall träumte sie wiederum von ihm. Seine Eltern verbrachten nach Frau Wolfs Aussage einen Teil des Jahres in Italien. sie werde sein Wiederkommen unter folgenden Bedingungen akzeptieren: Er dürfe kein Selbstmörder gewesen sein. er müsse die Angelegenheit mit seiner eigenen Familie geklärt haben und er solle innerhalb von 18 Monaten reinkarnieren. Diesmal stand er an einem malerischen See. nicht der Lago Maggiore. nahe 4  In Wirklichkeit fand die Beerdigung erst drei oder vier Tage nach dem Traum statt. Sie hatte sich indes getäuscht. Auf e�������������������������������������������������������������������� inem Hügel ganz in der Nähe lag ein Friedhof. Außerdem war ihr klar. dies sei seine Beerdigung. Aber Frau Wolf schöpfte nach diesen Traumbildern die Hoffnung. Frau Wolf und der junge Mann.30 Dieter Hassler In der darauffolgenden Nacht erschien er ihr wieder im Traum und bat sie erneut. dass sie zu jener Zeit keinen Ehemann oder Freund hatte und auch keinen haben werde. sondern der Lago di Pieve di Cadore war. hatte die Mutter des Verstorbenen unmittelbar nach dessen Tod getroffen. blonden und blauäugigen Mario (Name geändert) handelte. (In Erlangen gibt es keinen Friedhof auf einem Hügel in der Nähe eines Sees. wieso er in der Nähe dieses Sees beerdigt werde. sich um ihre ältere. dass die Seele des jungen Mannes nun in die nicht-physische Welt des Jenseits gehen und nicht mehr begehren werde. sollte sie doch eine ungeplante Affäre erleben. standen etwas abseits der Trauernden. bei ihr sein zu wollen. Sie sagte nun. Bei all dem hatte sie den Hintergedanken. Im Gespräch mit ihr erfuhr sie. auf dem der Verstorbene beerdigt wurde. leukämiekranke Tochter zu kümmern. Dort fand eine Beerdigung statt. Der junge Mann erklärte. in ihrer Familie wiederzukommen.4 Frau Wolf wunderte sich darüber und fragte ihn im Traum. Der junge Mann zeigte sich mit diesem Angebot zufrieden. umarmte sie und verschwand in Richtung Trauerprozession. dass es sich bei dem Verunglückten um den 18-jährigen. dies sei sein Heimatsee. da sie vollauf damit beschäftigt war. Die Entscheidung jedoch. seine zukünftige Mutter zu werden. Kontakt mit der Mutter des Verunglückten Anhand der Angaben aus der Traueranzeige in der Tageszeitung konnte Frau Wolf die Mutter des Unfallopfers ausfindig machen und einige Tage nach dem Unglück besuchen. denn der blonde Mann mit seinen blauen Augen sah nicht wie ein typischer Italiener aus. . Damit endete der dritte Traum. dass der besagte See neben dem Friedhof. das Opfer in Pieve di Cadore in Italien zu bestatten. Ob Selbstmordabsichten dabei eine Rolle spielten oder er lediglich Hilfe herbeiholen wollte. Abb. sich andernfalls lächerlich zu machen oder Probleme heraufzubeschwören. (Später wurde klar.) Den größeren Teil des Jahres lebten sie in Deutschland. wo der Sohn begraben liegt. wie oben bereits beschrieben. vermutlich unter Schock. Nachfolgende Ereignisse Eineinhalb Jahre nach dem Unfall. den wir hier „Rolf “ nennen. so erinnerte sich Frau Wolf. (Später konnte man nachrechnen. weil sie in Erlangen ein Geschäft führten. habe sie dann doch eine Affäre mit einem Mann gehabt. 1: Die örtliche Tageszeitung Erlanger Nachrichten berichtete am 11. dass es sich um nicht mehr als 9 Monate gehandelt haben kann. . März 1996 über den Unfall. Offenbar konnte er fast unverletzt aus dem ramponierten Auto klettern und rannte dann.) Da das Kondom gerissen war. ist unbekannt. Am 9. Auf der Landstraße habe er in einer Kurve nahe der Autobahn die Kontrolle über das Fahrzeug verloren und sich damit auf dem benachbarten Feld überschlagen. Die Ankündigungsträume hatte sie längst vergessen. ihr Sohn habe sich am Tag des Unfalls ihr Auto für eine Spritztour ausgeliehen. auf die in der Nähe verlaufende Autobahn. von einem Pkw erfasst wurde. sodass sie die Schwangerschaft nicht mit dem verstorbenen Mario in Verbindung brachte. September 1997 brachte sie in Erlangen einen blonden Jungen mit blauen Augen zur Welt.Ein neuer europäischer Fall vom Reinkarnationstyp 31 dem Lago Maggiore. aber sie wurde trotzdem schwanger. Marios Mutter erzählte Frau Wolf. dass es sich um einen anderen italienischen See gehandelt hatte. Sie fürchtete. nahm sie die „Pille danach“. sollten ihre Träume wider Erwarten wahr werden. In diesem Gespräch erzählte Frau Wolf Marios Mutter nichts von ihren Träumen. wo er. Rolf machte diese erstaunliche Aussage leider nur einmal. ein Porträt schnell zu malen.“ Diese Bemerkungen lösten bei Frau Wolf nicht nur große Verwunderung aus. Rolfs Verhaltensmerkmale Frau Wolf charakterisierte mir gegenüber ihren Sohn Rolf folgendermaßen: 1. Wenn er es dürfte. 12. Es gibt also keine weiteren Zeugen für diesen Vorfall. Seine Art zu gehen und seine Körperhaltung sind Mittel. Er braucht Stunden. Er liebt besonders amerikanische Bekleidung. ist er ein Trendsetter in seiner Umgebung. 13. und mein Bein tat weh. 10. 15. Er wird auf eigenen Wunsch konfirmiert. nicht nur Body Lotion. 7.32 Dieter Hassler Rolfs Aussagen über seinen Tod im früheren Leben Als Rolf drei oder vier Jahre alt war. Was das betrifft. 2. Einmal zeigte er eine erstaunliche Gabe. um Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. würde er sich das Haar färben. als er mit seiner Mutter allein zusammen war. Er isst gerne teure Speisen. erzählte er seiner Mutter ganz unvermittelt: „Ich habe schon einmal gelebt. 8. . 9. 14. mit elektronischen Geräten). 11. Plötzlich erinnerte sie sich nach Jahren auch wieder an den Unfall und an die anschließenden Träume mit der Ankündigung einer Wiedergeburt. 3. Er hat praktisches Geschick (bei der Gartenarbeit. Rolfs Beschreibung der Unfallfolgen entsprach genau ihrer Erinnerung: Blutung am Kopf und ein verletztes Bein. Ich habe ein bisschen am Kopf geblutet. Psychischem Druck hält er nur schlecht stand. 6. 4. um sich sein Haar herzurichten. aber es war nicht schlimm. Er verwendet Parfüm am Körper. 5. Die Mädchen seines Alters himmeln ihn an. Er zeigt ein gewisses Interesse an Religion. Er ist anderen gegenüber hilfsbereit. Modische Kleidung ist ihm wichtig. Er ist charmant und versteht es. nutzt diese Fähigkeit bisher aber nicht. Ich starb bei einem Verkehrsunfall. andere um den Finger zu wickeln. Er besitzt kein sprachliches Talent. Seine blauen Augen und das blonde Haar lassen sich genetisch erklären. so wäre vielleicht ein Interview mit jener Freundin von Wert. sind die Schwiegermutter von Frau Wolf und Marios Eltern. Rolf hat eine Schwachstelle in den Knien. Frau Wolfs Kontakt zu Marios Mutter beschränkt sich auf den schon erwähnten Besuch bei ihr kurz nach dem Unfall. 17. die für Bestätigungen noch in Frage kämen. Die angeführten Verhaltensmerkmale 1. Was eventuelle Zeugen anbelangt. mit ihm deswegen zum Arzt zu gehen. dass er eine gewisse Fähigkeit zur Telepathie besitzt. bei der sich auch Knochenstücke aus dem Schienbein lösen und nekrotisieren können. Die Liste der zu befragenden Zeugen ist also leider nur recht kurz. sollten bei CORT nicht nur Verhaltensmerkmale der heutigen mit denen der früheren Person verglichen werden. Mit 12 begann er. Aber ungefähr 6 Monate nach dem Unglück auf der Autobahn brach der Kontakt zwischen beiden ab. sich über anhaltende Schmerzen im rechten Knie zu beschweren. 5  Morbus Osgood-Schlatter ist eine bei sporttreibenden jungen Männern recht häufige schmerzhafte Reizung des Ansatzes der Patellasehne am vorderen Schienbein. sondern auch deren körperliche Besonderheiten. bevor er 18 sei. Einige Begebenheiten lassen vermuten. die ihr in der Unfallnacht zur Seite gestanden hat. Rolf ist stark allergisch gegen viele Pollenarten. Leider war auch keine weitere Person zugegen. Also gibt es auch hierfür keinen unabhängigen Zeugen. 6 und 8 kann man als speziell weibliche Eigenschaften ansehen. Sie berichtete mir darüber lediglich nach dem Gedächtnis. das werde sich höchstwahrscheinlich geben. Rolfs körperliche Merkmale Wie Stevenson (1997) gezeigt hat. als der kleine Rolf gegenüber seiner Mutter die mysteriös anmutende Aussage über „seinen“ Unfall machte. Sechs Monate später schmerzte auch das linke. 5. und Frau Wolf sieht derzeit keine Möglichkeit mehr. Dieser diagnostizierte die Osgood-Schlatter-Krankheit5 und sagte. Untersuchung des Falles Frau Wolf hat keine schriftlichen Notizen zu diesem Geschehen angefertigt. Die einzigen. 3.Ein neuer europäischer Fall vom Reinkarnationstyp 33 16. ihn wieder herzustellen. Er bat sogar seine Mutter. Seit seinem dritten Lebensjahr spielt er gern Fußball und trainiert viel. 4. ob Rolf homosexuell veranlagt ist. Seither besteht keinerlei Beziehung mehr zwischen den beiden. . Bisher ist allerdings nicht klar. Erst jetzt stellte sich heraus. Der Artikel bestätigt die von Frau Wolf oben bereits genannten Fakten über das Unglück.und Sterbedaten von Mario überließ.34 Dieter Hassler Ergebnis der Zeugenbefragung und aufgefundene Dokumente Ich sprach mit Rolf am 12. Als Marios Vater wieder von Italien nach Erlangen zurückkehrte. und dies entspricht auch dem Bild in Frau Wolfs drittem Traum. indem sie mir die Geburts. Er bezeichnete Mario als einen charmanten jungen Mann. Auch dies blieb ohne Erfolg. Abb. er habe weder eine direkte Erinnerung an ein früheres Leben noch etwa daran. doch sie gab an. und er starb am 9. Es war damals noch gar nicht lange her. als kleines Kind seiner Mutter vom Tod bei einem Autounfall erzählt zu haben. Juni 2012. auch ihn zu interviewen. Diese negativen Ergebnisse stehen allerdings völlig im Einklang mit dem. die in Frau Wolfs Traum getroffen wurde. Ich versuchte daher. reagierte aber auch hier nicht im Geringsten so. weil er längst geschieden und neu verheiratet ist und den Kontakt zu seiner früheren Frau und auch zu seiner Tochter verloren hat. Aber er konnte mit keinem der Objekte etwas anfangen. als er 14 Jahre alt war. Frau Wolfs Schwiegermutter befragte ich ebenfalls. Rolf wurde auch vor das Geschäft von Marios Eltern geführt. September 1997) auf den Tag genau 18 Monate nach Marios Tod liegt und damit der „Vereinbarung“ entspricht. In aller Regel verlieren die Kinder ihre angeblichen Erinnerungen an frühere Leben im Alter von 7 bis 8 Jahren. dass Rolfs Geburtstag (9. Die Adresse von Marios Mutter und Schwester konnte er mir nicht geben. über italienische Vereine in Erlangen und über Geschäftsinhaber italienischer Abstammung mit ihnen in Kontakt zu kommen. ob er (vermuteten) früheren Besitz richtig wiedererkennt. Lediglich die Stadtverwaltung konnte ein wenig weiterhelfen. Mario wurde am 16. der sehr auf sein äußeres Erscheinungsbild achtete. dass ihm seine Mutter von den Ereignissen auf der Autobahn. hatte ich Gelegenheit. was man von vergleichbaren CORT-Fällen her kennt. März 1996 in der Nähe von Baiersdorf bei Erlangen. Meine Briefe an Marios Eltern wurden nicht beantwortet. um zu sehen. vermischt mit 10 Gegenständen aus meinem eigenen Haushalt. die Traueranzeige und einen kurzen Artikel über den Unfall in der Tageszeitung Erlanger Nachrichten zu finden (vgl. wo Mario beerdigt wurde. Er hatte nicht viel zu dem Fall beizutragen. als ob es ihm bekannt vorkomme. Mai 1977 in Ludwigshafen geboren. von all dem keine Kenntnis zu haben. Er aber sagte im Interview mit mir klipp und klar. . dass er die Wiedergeburt von Mario sein könnte. von ihren Träumen und von ihrer Vermutung erzählt hatte. liegt – wie man im Internet finden kann – in hügeligem Gelände nahe einem See. Ich zeigte ihm 10 Gegenstände aus Marios persönlichem Besitz. Der Friedhof von Pieve di Cadore. Damit war ich in der Lage. 1). denn sie glaubt an Reinkarnation und hat eine entsprechende Einstellung zum Tod. Er liebt besonders Bekleidung. Was das betrifft. 3. -/- Er rasierte sogar seine Körperbehaarung. hatten sie und ihr Sohn ein enges Vertrauensverhältnis zueinander.Ein neuer europäischer Fall vom Reinkarnationstyp 35 Aussagen von Marios Mutter Aus der Traueranzeige kannte ich aber den vollen Namen von Marios Mutter. was die Kleidung betrifft. Entgegen meiner anfänglichen Befürchtung stellte es sich nicht als allzu problematisch heraus. 4. April 2012.) Verhaltensmerkmale Zu Lebzeiten. was mir bereits durch Frau Wolf über den Fall bekannt geworden war. mit ihr über den Tod ihres Sohnes und die darauffolgenden Ereignisse zu sprechen. ist er ein Trendsetter in seiner Umgebung. Modische Kleidung ist ihm wichtig. sodass ich dank Internet doch noch ihre aktuelle Wohnadresse ausfindig machen konnte. Suggestivfragen zu stellen. amerikanische Kleidung im amerikanischen Stil liebte er besonders. (Eine wörtliche Wiedergabe des Gesprächs verbietet sich aber hier aus Platzgründen. Modische Kleidung und ein perfektes Outfit waren ihm wichtig. Ich traf die Frau zu einem längeren Gespräch am 16. um sein Haar herzurichten. nicht nur Body Lotion. Tab. . Ich musste nicht viele Fragen stellen. so sagte Marios Mutter. Er parfümierte seinen Körper. weil sie frei über das traurige Ereignis sprach. die ihre spirituelle Denkweise stützen. 1: Aussagen über Marios Verhalten und Charakter im Vergleich mit denen Rolfs Aussagen von Frau Wolf über ihren Sohn Rolf Aussagen von Marios Mutter über Mario 1. Sie charakterisierte ihren verstorbenen Sohn durch die in Tabelle 1 aufgeführten Merkmale. 2. Im Interview vermied ich tunlichst. und gab nichts von dem preis. Er braucht Stunden. Er verwendet Parfüm am Körper. Mario pflegte sein Haar peinlich genau. Außerdem hat auch sie bereits paranormale Erfahrungen gemacht. In der Schule war Mario der Trendsetter. weil er seine Zukunft darin sah. Seine Art zu gehen und seine Körperhaltung sind Mittel.36 Dieter Hassler 5. Psychischem Druck hält er nur schlecht stand. Er liebte schwarze Haare. Er ist charmant und versteht es. Er brach die Schulausbildung vorzeitig ab. um Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Mario konnte gut zeichnen und malen. 6. Er hat praktisches Geschick (bei der Gartenarbeit. . ein Porträt schnell zu malen. Seine praktischen Fähigkeiten zeigten sich darin. Wenn er es dürfte. Sein Gang war aufrecht und weiblich. nutzt diese Fähigkeit bisher aber nicht. Er färbte seine Haare nicht. Einmal zeigte er eine erstaunliche Gabe. Er war sehr beliebt. Die Mädchen seines Alters himmeln ihn an. bleibt unklar. Er war anderen gegenüber hilfsbereit. Ob sein Tod als Flucht vor diesem Druck verstanden werden muss. 7. Einmal fertigte er ein Ölgemälde in einer Nacht an und ein anderes Mal eine Zeichnung. Er ist anderen gegenüber hilfsbereit. äußerte aber auch seinen Willen zu sterben. Eis herzustellen und zu verkaufen. -/- Mario dunkelte aber seine Haut mit Creme und im Solarium. Mario hielt dem andauernden psychischen Druck seitens seines Vaters und seiner Schwester stand. Mit 13 war er sich bewusst. andere um den Finger zu wickeln. die sich über eine ganze Wand seines Zimmers erstreckte. 12. würde er sich das Haar färben. 10. 8. aber er lehnte deren Annäherungsversuche ab. Speiseeis herzustellen oder Auto zu fahren. 9. mit elektronischen Geräten). wie schnell er lernte. 11. Die Mädchen seines Alters himmelten ihn an. schwul zu sein und verliebte sich in einen schwarzhaarigen (weißhäutigen) Jungen. Einmal bestand sein größter Wunsch darin. wie Rolf heute. Seine Mutter gestand ihm telepathische Fähigkeit zu. dass es sich um Brüder handeln könnte. teilten den Eindruck. Dies mag Rolfs Kniebeschwerden entsprechen. Marios Mutter bestätigte die unfallbedingte Verletzung seines rechten Knies. Es war eingegipst. Deutsch und amerikanisches Englisch. Mario zeigte Interesse an Religion (Scientology). als sie ihn im Krankenhaus liegen sah. 15. Er tat sich leicht. denen ich die Porträts gezeigt habe. 14. mit seiner Mutter exklusiv zum Essen auszugehen. Weil ich Anonymität zugesagt habe. kann ich dies nicht mit Photos belegen. Körpermerkmale Mario besaß ein Geburtsmal auf der rechten Seite seines Körpers und eine lange. Aber Personen aus meinem Bekanntenkreis. Er isst gerne teure Speisen. Einige Begebenheiten lassen vermuten. nur schwach sichtbare Narbe über seinen Augenbrauen. Nichts dergleichen zeigt sich bei Rolf. Mario und Rolf weisen nach meinem Dafürhalten aber ähnliche Gesichtszüge auf. 8 und 15 rechne ich zu schwachen oder nicht vorhandenen Übereinstimmungen.Ein neuer europäischer Fall vom Reinkarnationstyp 37 13. dass er eine gewisse Fähigkeit zur Telepathie besitzt. Er zeigt ein gewisses Interesse an Religion. Er hatte sprachliches Talent. Er sprach fließend Italienisch. Er besitzt kein sprachliches Talent. so dass 13 gleichartige Verhaltensmerkmale verbleiben. 16. Er wird auf eigenen Wunsch konfirmiert. Mario war gegen Pollen allergisch. -/- Er hatte die Marotte. . -/- Er hatte gute Tischmanieren. Die Punkte 5. Französisch zu lernen. gebrochen Deutsch zu sprechen. bereits anderweitig gebunden war und nur eine platonische Beziehung wollte. konnte er nicht wieder gehen. argumentierte sie. Kurze Zeit vor seinem Tod erfuhr er. Zu Vater und Schwester zog es ihn nicht. die Angewohnheit. Dieser enorme psychische Druck löste bei ihm eine Depression aus und könnte – wie auch seine Freunde später sagten – durchaus zu einem Todeswunsch geführt haben. Im Selbstmord könnte er also durchaus die einzig verbleibende Lösung für all seine Probleme gesehen haben. dass er homosexuell war. Aber die hatte kurzfristig keine Zeit für ein solches Gespräch. mit der er zwar eine gute Beziehung hatte. Immerhin war er im Auto angeschnallt. Hilfe herbeizuholen. nur zu ihr kommen zu dürfen. wie es Frau Wolf in ihrem dritten Traum „erlebt“ hatte. in hügeligem Gelände liegt und der nahe liegende See von dort aus gut zu sehen ist – gerade so. Zu beiden hatte er aber ein sehr angespanntes Verhältnis. dass alles für ihn einfach zu viel der Last geworden war: der Schaden am Auto seiner Mutter zusammen mit seinen Beziehungsproblemen in Familie und Partnerschaft. in den er sich verliebt hatte. auf dem Mario beerdigt wurde. Psychokinetische Effekte oder Spuk nach Marios Tod Auch Marios Mutter berichtete von Ereignissen nach Marios Tod. Marios Mutter bestätigte. unabsichtlich in den Weg des herankommenden Autos geraten sein. noch dazu in einem Schockzustand. dass der Friedhof von Pieve di Cadore. dass der Junge. denn in ihrem jetzigen Leben stand keine weitere Geburt mehr an. der Popmusik bringt.38 Dieter Hassler Marios Tod und Beerdigung Mit 13 war sich Mario klar darüber. mit ihr Kontakt aufzunehmen. Zu seiner Mutter.T. als dieses von der Fahrbahn abkam und sich überschlug. Marios Mutter blieb in der Frage einer Selbstmordmotivation unentschlossen. auf der sie oft mit ihrem Sohn . Als sie drei Wochen nach Marios Tod eine Strecke befuhr. angespannte Verhältnis von Mario gegenüber seiner Familie passt gut zu seiner Haltung in Frau Wolfs Traum. als er auf die Autobahn lief. Darüber wollte er dringend mit seiner Mutter reden. hatte der regelmäßig dagegen protestiert und einen Sender eingeschaltet. Er bestand darauf. wenn man Selbstmord begehen will. Er könnte eher beabsichtigt haben. Wenn früher Mario mitfuhr. weil er sie hasste. wie sie sagte. und so. dass er künftig mehr mit seinem Vater und seiner Schwester zu tun gehabt hätte. Sie hat. Das oben angesprochene z. weil er als Junge von ihnen körperlich schwer verletzt und seelisch tyrannisiert worden war. Das hätte zur Konsequenz gehabt. Man schnallt sich doch nicht an. beim Autofahren CDs mit leichter Unterhaltungsmusik zu hören. Stattdessen musste er sich von ihr anhören. Er hasste sie geradezu. die sie als Versuch ihres verstorbenen Sohnes ansieht. Es könnte aber auch sein. dass sie sich scheiden lassen wolle. In ihrem Geschäft in Erlangen gingen unvermittelt alle Lichter aus. dass ich es bei beiden Hauptzeugen mit ehrlichen. wie oben gesagt. Etwa sieben Wochen nach Marios Tod ereignete sich etwas Ähnliches. Dort erhielt sie die Auskunft. so könnte Rolf immerhin vieles von seiner Mutter auf normalem Wege erfahren haben. wobei paranormale Ereignisse heute in der Regel als Wirkung einer lebenden Person interpretiert werden. Just in diesem Moment schaltete das Autoradio – ohne dass Marios Mutter etwas dazu getan hätte – vom CD-Spieler auf Rundfunk um und spielte Popmusik. Auch zeigte sie keinerlei Absicht. denn sie hätte dabei nichts gewonnen. Nach der Erfahrung mit dem Autoradio schöpfte Marios Mutter den Verdacht. einen Vorteil für sich herauszuschlagen. ihrem Sohn nichts über den Unfall und ihre eigenen Aktivitäten danach erzählt zu haben. Auch die nähere Umgebung lag im Dunkeln.“ Sofort gingen die Lichter wieder an. ohne dass sich Frau Wolf heute dessen noch bewusst ist (information leakage). die keinen Anlass boten. Ihr wurde im Verlaufe der Nachforschungen auch keine Vergütung bezahlt. Weil sie sich dessen aber nicht ganz sicher war. Andernfalls hätte sie nicht darauf bestanden. Herkömmliche Erklärungen Die größte Schwäche dieses Falles ist in der Tatsache zu sehen. Wenn der Fall. jedes dieser Teile entweder herkömmlich oder auch als parapsychologisches Phänomen zu deuten. dass es keine unabhängigen Zeugen gibt. Ich sehe allerdings kein Motiv dafür. ihr verstorbener Sohn könne hinter all dem stecken. erhielt aber keine Erklärung für diesen Vorfall. Sie deutete dies spontan als Eingreifen seitens ihres verstorbenen Sohnes. das Radio könne sich nicht selbsttätig umschalten. Sie rief daraufhin die Stadtwerke erneut an. dass beide Hauptzeugen an die Reinkarnation glauben und so die Gefahr tendenziöser Berichterstattung besteht. erscheint es durchaus möglich. fragte sie lieber in einer Autowerkstatt nach. Wenn man den Fall in seine einzelnen Elemente zerlegt und die Teile getrennt voneinander beurteilt. aber sie erfuhr dort nur. Immerhin besteht sie darauf. . Marios Mutter rief die Stadtwerke an. dass nichts von einem Stromausfall bekannt sei.Ein neuer europäischer Fall vom Reinkarnationstyp 39 gefahren war. ihre jeweiligen Berichte als unglaubwürdig einzuschätzen. anonym zu bleiben. hör auf mit dem Unsinn! Du kannst doch nicht alle Lichter ausmachen. man aber einen Techniker schicken wolle. sich rational verhaltenden Menschen zu tun hatte. vermutlich nicht rundherum erfunden ist. weder für die Aussagen von Frau Wolf noch für die von Marios Mutter. solange noch Kunden im Laden sind. Mein persönlicher Eindruck war. musste sie unwillkürlich an ihn denken. Theoretisch könnte Frau Wolf den Fall sogar frei erfunden und die dafür nötigen Informationen der Zeitung entnommen haben. Erschwerend kommt hinzu. Deshalb sagte sie laut: „Mario. “ Dies sieht sie als psychologisch wirksame Gründe dafür. Ich habe keinen Grund. Alles. so glaubte sie. . sagte sie. dass Marios Mutter versuchen könnte. Aus ihren Träumen hatte Frau Wolf den Eindruck gewonnen. sind viele gleichgelagerte Beispiele. um sie personalisiert in eine Reinkarnationsgeschichte zu kleiden. das Rolf gehört hat. Dennoch könnte sie sich irren und doch etwas gesagt haben. um seiner Mutter zu gefallen!? Wenn dies nun unglaubwürdig klingt. dass Marios Seele lieber zu ihr als zu seiner früheren Familie kommen wollte. Alternativ mag man an zufälliges Zusammentreffen (ohne inneren Zusammenhang oder gar Kausalität) glauben. Und das alles vielleicht nur. mit Rolf Kontakt aufzunehmen. Mehr noch fürchtete sie. Frau Wolfs Ankündigungsträume könnte man als Kombination eines uneingestandenen Kinderwunsches mit Telepathie oder Hellsichtigkeit interpretieren. die es ihm erlauben. verlacht zu werden. „aber irgendwie habe ich das Gefühl. der mich später über den Fall informierte. alle Wissenselemente geschickt zusammenfügen und auf sich selbst bezogen dramatisierend darstellen kann. dass ein drei. gründete in der Angst. Der im Traum verhandelte und taggenau nach 18 Monaten eingehaltene Geburtstag kann wieder als Präkognition oder aber als reiner Zufall gesehen werden. je mehr sie darüber rede. Schließlich widersetzte sich Frau Wolf im Traum nachhaltig dem Wunsch. was wir haben. Über diese Ereignisse habe sie ausschließlich mit der oben erwähnten Freundin und mit jenem Pfarrer gesprochen. Rolf habe paranormale Fähigkeiten. dass es den uneingestandenen Kinderwunsch wirklich gab. Ich sehe darin allerdings nicht mehr als eine Umbenennung. Dann allerdings hätte man angesichts der Reaktionen Rolfs zu unterstellen. über die Dinge zu reden.oder vierjähriger Junge das Konzept der Wiedergeburt versteht. und das würde. umso eher gelingen. die zu zutreffendem Wissen über jenen italienischen Friedhof und seine Umgebung geführt haben mag. Auch will Frau Wolf sich nie vor ihrem Sohn über ihre Auffassungen zur Reinkarnation verbreitet haben. Niemand versteht diesen Prozess wirklich so. auch nicht in der Familie. Frau Wolfs Vorahnung des Unfalls könnte als Präkognition verstanden werden. Ihre Zurückhaltung.40 Dieter Hassler Sie versichert ferner nachdrücklich. dass er den Wirkmechanismus aufdecken k��������������������������������������������������� ö�������������������������������������������������� nnte. dass sie niemals. Rolf vor seiner früheren Mutter beschützen zu müssen. ein bekanntes parapsychologisches Phänomen. sie haben die ganze Vorgeschichte bis zu Rolfs überraschender Äußerung vergessen gehabt. über Marios Unfall gesprochen hat und Rolf dementsprechend auf normalem Wege nichts hat mitbekommen können. die Fakten über den Unfall in Erfahrung zu bringen. ihr all das nicht zu glauben. das Unfallopfer als zukünftigen Sohn bei sich zu haben. das keinen Bezug zu einem Jenseits braucht. dann könnte man noch vermuten. „Es mag ja irrational sein“. ohne dass es ihr bewusst war oder sie sich an ihre Äußerungen erinnert. Allerdings darf bezweifelt werden. Wer diese Erklärung bevorzugt. wie Psi funktioniert (Roll & Persinger. Rolfs Kniebeschwerden bedürfen keiner Erklärung. erklärt auch nicht wirklich. auf dem Mario beerdigt worden war. Allerdings ist die Menge der Übereinstimmungen (ohne Unvereinbarkeiten) bemerkenswert. dass die Seele des Verstorbenen den Tod überlebt habe. Von Psi-Feldern lediglich zu sprechen. dass sich solche Dinge auf der ganzen Welt und über viele Jahrhunderte immer wieder ereignet haben und dies noch immer tun. In beiden Fällen war eine Fokusperson zur Stelle (Marios Mutter). indem sie einen sichtbaren Beweis lieferten. die bei . in dem sie Rolfs Geburt taggenau vorausahnte und korrekt die Friedhofsumgebung und den Friedhof sah. dieses Wissen als kleines Kind in eine persönliche Reinkarnationsgeschichte zu verpacken. ob es statthaft ist. zu der er sehr wahrscheinlich nicht auf normalem Wege gekommen sein kann. Paranormale Elemente des Falles Ein Einzelfall wie der vorliegende reicht nicht aus. wie das im vorherigen Abschnitt geschehen ist. wie intensiv seine psychische Not auch sein mag. Man weiß nur. Da ist zum einen Rolfs unerwartete Kenntnis von Fakten. um einen Fall zu bilden. 2001). der nach Reinkarnation aussieht. sie bei zwei Personen zu finden. dass es nicht unwahrscheinlich ist. Hinzu kommt Frau Wolfs emotionale Vorahnung. ebenso wie bei Marios und Rolfs Allergien. Es dürfte sich um ein zufälliges Zusammentreffen handeln. also als Einheit versteht. Weiterhin zählen die 13 Verhaltensmerkmale dazu. zusammen mit ihrem Ankündigungstraum. Ein Wirkmechanismus (modus operandi) dafür ist für Lebende ebenso unbekannt wie für Tote. Wenn man alle Elemente als miteinander verbunden. deren Trauer die psychische Energie geliefert haben mag. erweist es sich als wenig glaubhaft. Phänomene. weil es keinen Grund gibt. und zum anderen sein Bedürfnis. 1979). um die alte Streitfrage zu klären. die genügte. dass ein Lebender die unmittelbare Ursache für physikalische Wunder sein kann – gleichgültig. ohne dass man sie immer durch Täuschung oder Betrug erklären könnte (Gauld & Cornell. Solche sind heute so weit verbreitet. auch wenn dies vom Erfahrungsträger so interpretiert wird. dass so viele Unwahrscheinlichkeiten und ungeklärte paranormale Phänomene grundlos zusammengekommen sein sollten. einen Fall in seine Einzelteile zu zerlegen und – unabhängig von denkbaren inneren Zusammenhängen – jedes Element isoliert zu beurteilen. dass es bislang keinerlei Beweise dafür gibt. welche die Betroffene aber auch trösten konnten.Ein neuer europäischer Fall vom Reinkarnationstyp 41 Die Ähnlichkeit von 13 Verhaltensmerkmalen im Vergleich zwischen Mario und Rolf kann ebenfalls als Zufall interpretiert werden. Psychokinetische Ereignisse müssen nicht mit einer verstorbenen Person in Verbindung gebracht werden. in ihnen einen Zusammenhang mit Marios Schicksal zu sehen. um die genannten Phänomene hervorzubringen. sollte sich allerdings bewusst sein. 2011: 43. Neigungen. welches Reinkarnation einschließt. wenn es diese Verbindungen nicht gegeben hätte. an der Marios Bein verletzt worden war. Tucker persönlich hat im vorliegenden Fall den Wert 4 vergeben. 87. Schließlich scheint sich Mario aus dem Jenseits zu melden. 2000). Dr. also weniger als den europäischen Mittelwert (1 Punkt für verifizierte Aussagen über das frühere Leben. verifizierte Aussagen über das frühere Leben oder auch ungewöhnliche Fertigkeiten bzw. Dank gebührt auch meinem Freund. Schlussbetrachtung Obwohl der vorliegende Fall formal zu den – leider immer noch seltenen – gelösten europäischen nicht-familiären Fällen zählt.4 für 799 Fälle aus 6 Ländern (Tucker. die mit einem früheren Leben in Beziehung stehen. die tödlichen Wunden der früheren Person entsprechen. Man mag sich aber fragen. und andere Juroren könnten auch zu abweichenden Werten gelangen.42 Dieter Hassler Mario und Rolf erstaunlich gut zusammenpassen. Er berichtet einen Mittelwert von 10. . während Stevensons europäische Fälle nur einen Mittelwert von 6. Dennoch bleibt dies ein berichtenswerter Fall. Die Übereinstimmung der Verhaltensmerkmale von Mario und Rolf ist nicht so überzeugend wie in Stevensons starken Fällen (Hassler. die theoretisch ein Durchsickern von Information ermöglicht haben kann.4 erreichen (Stevenson. Denn durch die Ankündigungsträume und das zufällige Zusammentreffen von Mario mit Frau Wolf wurde eine Verbindung zwischen den früheren und heutigen Familien hergestellt. 193. 1 Punkt für die Lösung des Falls sowie 2 Punkte für die räumliche Distanz zwischen dem Aufenthaltsort der früheren Person und dem Geburtsort der heutigen). All diese Ereignisse werden von einer Reinkarnationshypothese oder von einem spiritistischen Modell abgedeckt. um den Text stilistisch zu optimieren. 2005: 393). Es bezieht Aspekte ein wie Geburtsmale der heutigen Person. Rolf hat eine Körperschwäche und Schmerzen ausgerechnet im Knie. 57. 246). Danksagung Ich möchte beiden Müttern und Rolf für ihre bereitwillige Mitwirkung an der Dokumentation dieses Falles herzlich danken. Jim Tucker hat ein Maß für die Stärke von CORT entwickelt. Man darf Tuckers Bewertung jedoch nicht als ein absolutes Maß missverstehen. Sie bleibt eine subjektive Einschätzung. Günter Baumgart. fällt er auf das Evidenzniveau eines gelösten Familienfalles zurück. Für wichtige Fakten hat es hier keine unabhängigen Zeugen gegeben. der mit sachlicher Kritik hilfreich war und seine journalistische Erfahrung einsetzte. ob es diesen Fall überhaupt gäbe. jener Stelle. Journeys Through Time: Uncovering My Past Lives. http://vassarstats. R. (2011). (1983a). 3. Charlottesville. Cases of the Reincarnation Type. Charlottesville. Journal of Nervous and Mental Disease. Cockell. T. M. www. Journal of Scientific Exploration. Hants: Kenneth Mason Publishing.. (1994).. & Rivas. Website for Statistical Computation. Stevenson. I. Investigation of poltergeists and haunts. Homepage über CORT und andere Indizienbeweise für das Überleben des Todes und die Wiedergeburt. Shiva returned in the body of Sumitra: A posthumous longitudinal study of the significance of the Shiva / Sumitra case. Aachen: Shaker Media. ... 28..Ein neuer europäischer Fall vom Reinkarnationstyp 43 Literatur Christengemeinschaft Erlangen (2012). London: Routledge & Kegan Paul. A.S. Vancouver: Writers Publisher. J. Vol. I: Ten Cases in India. VA: University Press of Virginia. (1991). Früher. A. American children who claim to remember previous lives. da war ich mal groß. (2001). T. (1989). Unsterbliche Erinnerung. Und. Harrison. R. 154-163). (1983b). Reincarnation: The Scientific Evidence is Building. 171. http://www. Gauld. Lowry. D. & Lange. IV: Ten Cases in Thailand and Burma. 17. (1979). A replication study: Three cases of children in Northern India who are said to remember a previous life. J.de. Emsworth. I. (1977). 742-748. Hassler. London: Piatkus. 23. Cases of the Reincarnation Type. W. K. 59. D. Stevenson.christengemeinschaft-erlangen. Journal of Scientific Exploration.html. Mills. Roll. The Children that Time Forgot: Startling Evidence of Life After Death. Vol. Jefferson.. VA: University Press of Virginia.133-184. M. I. VA: University Press of Virginia. I. In Houran. (Eds. (2003). Hassler. (2012). Cases of the Reincarnation Type. (1975). Rivas. Rawat. A case suggestive of reincarnation of cats? Paranormal Review. Stevenson. (2008). (October). & Cornell.reinkarnation. Mills. Charlottesville. J. D. Indizienbeweise für ein Leben nach dem Tod und die Wiedergeburt..A. A. Proceedings of the Society for Psychical Research. II: Ten Cases in Sri Lanka.). No.de. Ellis. & Harrison. & Persinger. (2007). 527-532. Band 1: Spontanerinnerungen kleiner Kinder an ihr „früheres Leben”. (2003). A D. (2011).net/binomialX. K. NC: McFarland. Poltergeists. & Dhiman. Stevenson. Hauntings and Poltergeists: Multidisciplinary Perspectives (S.. Three cases of the reincarnation type in the Netherlands. Vol. (2012). Cockell. Bergisch Gladbach: Bastei-Lübbe. P.145193. Vol. CT: Praeger.B. . I. Grafing: Aquamarin. Reinkarnation in Europa / Erfahrungsberichte. 2: Birth Defects and other Anomalies. J. (1997).44 Dieter Hassler Stevenson. 571-581. 1: Birthmarks. (2000). Tucker. Vol. I. A scale to measure the strength of children’s claims of previous lives: Methodology and initial findings. Reincarnation and Biology: A Contribution to the Etiology of Birthmarks and Birth Defects. Stevenson. Journal of Scientific Exploration. (2005). Westport. 14. Diese Haltung steht in ausgeprägtem Widerspruch zu weitreichenden Schlussfolgerungen. dass wissenschaftliche Erkenntnis (immer nur) vorläufig und einem ständigen Revisionsprozess unterworfen ist. die die SPR damals erforscht hat. Diese Suche nach Erkenntnis – unabhängig davon. Im Unterschied zu dem negativen Eindruck. handelt es sich bei dem vorliegenden Aufruf um einen von den Unterzeichnern kollektiv verfassten Text.org/Surveys_of_academic_opinion_regarding_parapsychology) eine klare Minderheit – lehnen solche Phänomene a priori als pseudowissenschaftlich bzw. schon so viele Probleme zu lösen. Er ist ursprünglich online unter dem Titel „A call for an open. wie z. Dies ist mit der Erforschung von Phänomenen wie mutmaßlicher Telepathie oder Präkognition nicht der Fall: Einige Wissenschaftler – Umfragen zufolge (http://en. möchten wir das Folgende betonen: 1  Dr. 45-52 Für eine ergebnisoffene und vorurteilslose Untersuchung des gesamten Spektrums des Bewusstseins Ein Aufruf Etzel Cardeña1 Wissenschaftlicher Fortschritt beruht auf der ergebnisoffenen und vorurteilslosen Diskussion des gesamten vorhandenen Beweismaterials und der Einsicht. .3389/fnhum. Ihre Absicht bestand darin.B. den einige Kritiker gerne vermitteln. der Parapsychologie und Hypnoseforschung) an der Universität Lund. sind heute im wissenschaftlichen Mainstream voll integriert. die lediglich auf vorgegebenen Glaubensannahmen oder den Behauptungen von Autoritäten beruhen. Schweden. die 1882 in London aufgrund der Initiative einer Gruppe bedeutender Gelehrter und Philosophen erfolgte. 2014. „jenen umfangreichen Corpus umstrittener Phänomene zu untersuchen […] ohne Vorurteil oder jegliche Voreingenommenheit und in jenem Geist einer exakten und leidenschaftslosen Forschung. S. erschienen. Obwohl aus praktischen Erwägungen nur ein Autor genannt ist.Zeitschrift für Anomalistik Band 14 (2014). die es der Wissenschaft erlaubt hat. wohin sie führen mag – stand schon hinter der Gründung der Society for Psychical Research.“ Einige jener Bereiche des Bewusstseins.2014. 8:17. Etzel Cardeña ist Thorsen Professor für Psychologie (einschl. Übersetzung und Abdruck erfolgen hier mit freundlicher Zustimmung des Hauptautors und des Verlages.wikademia. doi:10. informed study of all aspects of consciousness“ in Frontiers in Human Neuroscience. Hypnose oder vorbewusste Aufmerksamkeit. nicht untersuchungswürdig ab. Dissoziation.00017. 46 Etzel Cardeña 1. Schmidt et al.. Tressoldi (2011). (2006). 2011). Die Parapsychological Association ist seit 1969 Mitglied der AAAS2. 2. Solche Forschung wird jetzt seit mehr als einem Jahrhundert betrieben – trotz des gegen sie verhängten Tabus. So wurden z.. und mehr als 20 Nobelpreisträger sowie viele weitere herausragende Wissenschaftler haben parapsychologische Forschung unterstützt oder sich gar aktiv an ihr beteiligt (Cardeña. 2012. ist der Dachverband der Wissenschaften in den USA. 2011). Schmidt (2012).. – veröffentlicht (vgl. 1980) belegen. Storm et al.ed.) . 3. 4. zu parapsychologischen Fragestellungen erfolgreich abgeschlossen. Radin et al. Bem. d. einer weitgehend fehlenden finanziellen Forschungsförderung und professioneller sowie auch persönlicher Angriffe auf die jeweils Forschungsbeteiligten (Cardeña. Mossbridge et al. dass positive PsiResultate vernünftigerweise weder durch Zufall noch durch unveröffentlicht gebliebene Experimente („File-Drawer“-Effekt) erklärt werden können. die Erklärungen mittels Psi kritisieren (Wiseman et al. Die Erforschung parapsychologischer Phänomene (sog. Bösch et al. (2003.psy. 1996. 2010. Radin et al. 80 Promotionen zum Dr. 2011. Ungeachtet der negativen Einstellungen einiger Herausgeber und Gutachter werden positive (bestätigende) Forschungsresultate zu Psi-Phänomenen immer wieder in referierten akademischen Fachzeitschriften der relevanten Disziplinen – von der Psychologie über die Neurowissenschaften bis zur Physik usw. (2010. Schönwetter et al. Verbesserte experimentelle Kontrollbedingungen haben signifikante Hinweise auf die Existenz von Psi-Phänomenen weder zum Verschwinden gebracht noch auch nur verringert. (2006).html). Diese Metaanalysen und andere Studien (Blackmore. Anders als in den meisten anderen Disziplinen haben parapsychologische Fachzeitschriften seit Jahrzehnten die Publikation von Zufallsergebnissen ebenso unterstützt wie die Veröffentlichung von Aufsätzen.uk/TrialRegistryDetails. Hameroff. wie verschiedene Metaanalysen belegen. Storm et al. 2012). Psi-Forschung) wird in der ganzen Welt an verschiedenen amtlich anerkannten Universitäten und Forschungseinrichtungen durch Wissenschaftler unterschiedlicher Fachrichtungen mit der nötigen wissenschaftlich-methodischen Ausbildung betrieben. allein in Großbritannien in den letzten Jahren ca. 2012). Übers. vgl.koestler-parapsychology.. Zur Verbesserung der Forschungspraxis wurde kürzlich eine Datenbank zur Vorab-Registrierung von parapsychologischen Experimenten eingerichtet (siehe: http:// www. (Anm.B. 2  Die AAAS (American Association for the Advancement of Science). phil. (2012).ac. 2013). 2004). Sherwood & Radin (2003). und die betreffenden Phänomene können nicht ‚auf Knopfdruck’ reproduziert werden. die bakterielle Ursache von Krankheiten oder. wenn man Theorien der modernen Physik in Betracht zieht. so wird deren ursprünglich gemeinte Bedeutung typischerweise missverstanden (Truzzi. Beweismaterial nach seinem eigenen Recht zu diskutieren und zu beurteilen. dass Beweise für ihre Existenz entweder ignoriert oder von der zeitgenössischen Wissenschaft übergangen wurden. und auch die wachsende Bedeutung von Quanteneffekten bei biologischen Systemen mit in Betracht zieht (Sheehan. die Bildung von Nervenzellen (Neurogenese) im Erwachsenengehirn.Ergebnisoffene und vorurteilslose Untersuchung des Bewusstseins – ein Aufruf 47 5. wie zum Beispiel die Existenz der Meteorite. kritischen. die klassische Begrenzungen von Raum und Zeit überschreiten. erst kürzlich. was unter einer „außergewöhnlichen Behauptung“ denn zu verstehen sei. dann zeugt das von einem Misstrauen seitens der Wissenschaftler gegen die Eignung des wissenschaftlichen Prozesses. in dem wir den Beweis für die Existenz von Psi-Phänomenen für bereits erbracht halten. Richard & Bond. was denn als ein solcher gelten soll. aber dies gilt auch für andere Phänomene. fordert – sowohl in Bezug auf die Annahmen. auch unter skeptischen Gesichtspunkten. Wir unterscheiden uns jedoch nicht hinsichtlich unserer Auffassung von Wissenschaft als einem nichtdogmatischen. was als „außergewöhnlicher Beweis“ zählt oder wer festlegt. 2003). als so außergewöhnlich eingestuft. Selbst in ihrer unzutreffenden Deutung bleibt völlig unklar. 1991. aber respektvollen Erkenntnisprozess. mit denen es Disziplinen wie Psychologie oder Medizin zu tun haben und die sich mit der Komplexität menschlichen Verhaltens und menschlicher Leistungen befassen (Utts. Obwohl schlüssigere Erklärungsansätze für Psi-Phänomene von weiteren theoretischen Entwicklungen und einem allgemeinen Forschungsfortschritt abhängen. Wenn die A-priori-Ablehnung empirischer Beobachtungen lediglich auf Vorurteilen oder theoretischen Vorentscheidungen beruht. Zudem ist es völlig unklar. die heutzutage wissenschaftlich akzeptiert sind. verletzen sie prima facie nicht die bekannten Naturgesetze. dass „außergewöhnliche Behauptungen außergewöhnliche Beweise“ erforderten. Das gilt im Besonderen auch dann. ergebnisoffenen. die diese bestreiten. . So wurden viele Phänomene.. 2013). Die meisten Metaanalysen ergeben nur relativ schwache Effektstärken. 1978). 2011. Was die Forderung betrifft. 6. Die Unterzeichner dieses Aufrufs unterscheiden sich hinsichtlich des Ausmaßes. die wir uns bereits zu eigen gemacht haben als auch in Bezug auf solche. der eine sorgfältige Beachtung des gesamten Beweismaterial. Lambert et al. University of California. Sonoma State University. USA Hans Bengtsson. Professor in Mathematics and Astronomy. Professor of Psychology and Neuroscience. University of Cambridge. Adjunct Faculty in Psychology and Integrated Inquiry. Edgar Pierce Professor Emeritus. Adjunct Professor of Psychiatry. Robert Cloninger. Renard Professor of Psychiatry. Freiburg. France Antonio Capafons. Distinguished Professor. Cornell University. USA . UK Raymond Tallis. Fletcher Jones Endowed Professor of Computational Physics. Emeritus Professor of Physics.. Irvine. Goldsmiths. Professor Emeritus of Psychology. Professor in Psychology Emeritus. Riverside. Germany Julie Beischel. USA Robert G. USA Richard Broughton. USA Irving Kirsch. Louis. Lund University. Baseilhac. Adjunct Faculty in Psychology. USA Max Velmans. University of Maryland Baltimore County. University of London. UK Caroline Watt. University of Northampton. Senior Lecturer in Psychology. Jahn. Washington University in St. Harvard Medical School. USA Des Weiteren . Stanford University. USA Robert Rosenthal. USA Brian Josephson. University of Plymouth. Head. Princeton University. University of Valencia. Chapel Hill. USA Simon Thorpe. Institute of Border Areas of Psychology and Mental Hygiene. Carpenter. UK (Nobelpreis für Physik 1973) Menas C. France Eberhard Bauer. USA Stephen Braude. USA. USA [Präsidentin der American Statistical Association. Kafatos. Università degli Studi di Padova. Saybrook University. Senior Lecturer. California Institute of Integral Studies. Tart. Professor in Psychology Emeritus. Institute of Noetic Sciences. Associate Professor of Psychology. University of Manchester. Professor Emeritus in Psychology. Sweden Jessica Utts. Professor of Psychology. Doshi Professor of Consciousness Studies. Past Dean of Engineering. Genetics. Professor in Psychology. USA Lothar Schäfer. School of Social Sciences. University of California. University of Tours. Edinburgh University.. Spain James C. Professor of Philosophy Emeritus. USA Allan Leslie Combs. Duke University.] Bernard Carr. UK Mark Leary. Chapman University. Lund University.48 Etzel Cardeña Daryl Bem. Dept. Professor in Psychology. University of San Francisco. USA Patrizio Tressoldi. Emeritus Professor of Geriatric Medicine. & Psychology. Professor and Chair of Statistics. Researcher in Theoretical Physics. Thorsen Professor in Psychology. Director of Research CNRS (Brain and Cognition). Chief Scientist. Researcher in Psychology. University of North Carolina. Distinguished Professor Emeritus of Physical Chemistry. University of California. Sweden Michael Bloch. Italy Etzel Cardeña. Lecturer in Medicine. USA Dean Radin. P. UK Phil Zimbardo. University of Tolouse. Harvard University. UK Charles T. University of Arkansas. Davis. University of London. UK C. Red. University of Virginia. Freiburg. USA Stanley Krippner. Paul Sabatier University. Emeritus Professor of Psychology. Eidg. USA Erlendur Haraldsson. Lund University. Kelly. USA David Luke. UK Antoon Geels. University of Nottingham. Researcher. Lecturer in Human Neuropsychology. UK Fatima Regina Machado. USA Hideyuki Kokubo. Kripal. Hufford. Former Research Professor of Psychology. Research Assistant Professor in the Department of Psychiatry and Neurobehavioral Sciences. Professor of General Psychology. Institute of Border Areas of Psychology and Mental Hygiene. “La Sapienza” University of Rome. Australia Kurt Dressler. University of Udine. University of Virginia. Department of Experimental Psychology. Italy Wolfgang Fach. Adjunct Professor. University of Padua. Charlottesville. Researcher. McKean Professor of Philosophy. Hugh H. Department of Psychology. USA Hoyt Edge. Former Reader in Psychology. University of Virginia. J. Brasil Markus Maier. Germany Harris L. Italy Graham Jamieson.Ergebnisoffene und vorurteilslose Untersuchung des Bewusstseins – ein Aufruf 49 Deborah Delanoy. France Harvey Irwin. Professor of Psychology and Integrated Inquiry. UK Oscar Iborra. Japan Jeffrey J. Professor in Child Neuropsychiatry. Friedman. Techn. Department of Psychology. Emeritus Professor of Psychology. Academy Professor (Physics and Astronomy). University of Göttingen. Carlson Professor of Psychiatry and Neurobehavioral Sciences. Freiburg. former Associate Professor. Canada . Institute of Border Areas of Psychology and Mental Hygiene. Researcher. USA Emily Williams Kelly. USA Alan Gauld. Head. Italy Enrico Facco. USA Per Johnsson. Department of Psychology and Counselling. University of Greenwich. Australia Vilfredo De Pascalis. Professor in Molecular Spectroscopy Emeritus. USA David J. Newton Rayzor Professor of Religious Studies. Professor of Anesthesia and Intensive Care. Granada University. Sweden Edward F. University Professor Emeritus. Iceland Richard Conn Henry. Professor in Psychology. Researcher. Institute for Informatics of Consciousness. University of Iceland. Lund University. Rollins College. Meiji University. University of New England. Senior Lecturer. Professor in the Psychology of Religion Emeritus. Universidade de São Paulo. The Johns Hopkins University. Germany Franco Fabbro. Sweden Bruce Greyson. Charlottesville. Rice University. Research Professor in the Department of Psychiatry and Neurobehavioral Sciences. University of New England. Germany Gerhard Mayer. Professor First Nations Studies. University of Northampton. Switzerland Erick Janssen. Spain Arnaud Delorme. Professor Emeritus of Psychology. Saybrook University. Indiana University. University of Munich. and Jeannette G. Penn State College of Medicine. Germany Antonia Mills. Hochschule Zürich. Researcher. USA Suitbert Ertel. University of Florida. Professor of Neuroscience. University of Northern British Columbia. Charlottesville. UK Julia Mossbridge. Neurobiology and Cognitive Science. of Philosophy Emeritus. Professor in Electrical. University of Arizona. Seattle. Greece Alejandro Parra. University of California. Lecturer in Clinical Psychology. University of West Georgia. Computer. Professor of Pathology and Medicine.50 Etzel Cardeña Garret Moddel. Associate Professor in Indic Studies. Senior Lecturer in Psychology. Australia Jeffrey Allan Sugar. UK Stefan Schmidt. USA Neil Theise. USA Jerry Solfvin. Israel Walter von Lucadou. Canterbury Christ Church University. South Africa David Presti. Brazil Daniel P. Germany Maurits van den Noort. & Energy Engineering. Los Angeles. USA Judi Neal. Belgium Chris Roe. Professor Emeritus of Management. Pollack. USA Lance Storm. Germany Harald Walach. Fellow in Psychology. USA Jim Tucker. Neurology. Germany . Aarhus University. Schwartz. Nantes University. Boulder. UK David Vernon. Dartmouth. Medicine. Senior Researcher. Professor in Psychiatry. Assistant Professor of Clinical Psychiatry. University of Colorado. USA Roger Nelson. Alba Synchrotron Light Source. Sheehan. USA Mário Simões. Professor in Psychology and Behavioral Sciences. University of Southern California. Professor. Princeton University. Senior Lecturer at the Furtwangen Technical University. USA Fotini Pallikari. The Icahn School of Medicine at Mount Sinai. International University of La Rioja. University of Massachusetts. Bonner-Lowry Associate Professor of Psychiatry and Neurobehavioral Sciences. University of Athens. University of Lisbon. Psychiatry. University of Washington. Europa Universität Viadrina. University of Greenwich. USA Gary E. Syracuse University. Professor in Bioengineering. Researcher in Psychology. USA Thomas Rabeyron. France Immaculada Ramos Lerate. Denmark Simon Sherwood. University of Virginia. USA John Poynton. Universidade Federal de Juiz de Fora. Senior Lecturer in Psychology. Professor of Psychology. Portugal Huston Smith. Europa Universität Viadrina. Free University of Brussels. Spain. Universidad Abierta Interamericana. USA Alexander Moreira-Almeida. Barcelona. Professor of Physics. University of New Haven. Researcher in Physics. Professor of Psychology. Professor in Psychiatry. Lecturer in Education. USA Andrew Moskowitz. and Surgery. Christine Simmonds-Moore. Assistant Professor of Psychology. Associate Professor in History. University of Northampton. Ben-Gurion University of the Negev. Northwestern University. Professor. Argentina José Miguel Pérez Navarro. USA Yulia Ustinova. Senior Lecturer. Professor of Physics. University of KwaZulu-Natal. Retired Research Staff. Berkeley. University of Adelaide. Prof. Spain Gerald H. University of San Diego. Visiting Research Fellow. Professor Emeritus in Biology. University of York. London. (2006).(2012). Galdamez.. H. the Universities of Paris.E. Professor in Psychology. Senior Lecturer in Philosophy. How quantum biology can rescue conscious free will. & Delorme. (2006). Chen. G. Tressoldi. 9. (2013). Lambert. Cardiff University. Psychological Bulletin. K. (2012). Wickramasinghe. Michel. Frontiers of Psychology. University of Sao Paulo. USA Robin Wooffitt. Feeling the future: Experimental evidence for anomalous retroactive influences on cognition and affect. Radin.. S. Italy Fred Alan Wolf. Physics Essays. (2011). Professor of Sociology.J. Psychological Bulletin. Emeritus Professor of Clinical Criminology. D. 407-425.. Journal of Scientific Exploration. and Boller. P.. formerly Professor in physics at San Diego State University. 6. European Journal of Parapsychology. Bösch. Y. L. UK Aldo Zucco. 3. Professor. The extent of selective reporting in ESP ganzfeld studies. D. Journal of Personalitty and Social Psychology. Predictive physiological anticipation preceding seemingly unpredictable stimuli: A meta-analysis. 1-17.-C. Nelson. Wendland..... & Boller. J.. Università di Padova. 539-551.(2013). (1980). D.. (2011). 25. and the Hebrew University of Jerusalem (Aus dem Englischen von Eberhard Bauer & Gerd H. R. Steinkamp. Reexamining psychokinesis: Comment on Bösch. (2012). Brazil N. Cardeña. & Utts. Cheng. 5. 157-171. Dobyns.. .. Rickenbach. On wolverines and epistemological totalitarianism. J. P. S. Consciousness and the double-slit interference pattern: Six experiments.-M. UK Donald West. E . Frontiers of Integrative Neuroscience. 497-523.. Radin. & Houtkooper. 529-532. F. J. Hameroff. Mindfield. 83-90. 25.Y. R. Dipartimento di Psicologia Generale.C. UK Wellington Zangari.. C. Examining �������������������������������������������������������� psychokinesis: The interaction of human intention with random number generators: A meta-analysis. 10-18. & Nori. Eminent authors from other areas. 100. Mossbridge. Sonoma State University. F. 132.-N. 213-219.Ergebnisoffene und vorurteilslose Untersuchung des Bewusstseins – ein Aufruf 51 Helmut Wautischer. Professor in Astrobiology. Nature Physics. 132. Steinkamp. Cardeña..-Y.. Y. University of Cambridge. 3: 390. Quantumbiology.. E. A. Li. N. E. Chen. Hövelmann) Literatur Bem. Blackmore. & Kornbrot. assessing the noise reduction model in parapsychology. H. L. Utts. 255-278. J. & Walach. Tressoldi. 243-274. (1978). (1996). Utts. S. F. Wiseman.. Journal of Parapsychology. Replication and meta-analysis in parapsychology.3389/ fpsyg. 331-363. (2010). . L. D.. Storm. 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(2004). & DiRisio. & Utts. Journal of Alternative and Complementary Medicine.. 288). as I preferred to use the term “2012ology” and called Stray “the first 2012ologist.html for more. But Sitler himself. 2006: 29). and Reconstructing Ancient Maya Astronomy (2012). The original version of my Foreword. They cite Sitler’s 2006 Nova Religio essay as the source. where he states: www.html. including the Institute of Maya Studies and the Society for American Archaeology. 2005: 288) 1  ����������������������������������������������������������������������������������������������� John Major Jenkins is an independent researcher and an expert on the Maya calendar and Maya astronomy. in his essay. (Stray.2 first in a note to his Introduction. where Dire means serious or urgent. Stray uses the term “the 2012 phenomenon” more than once. He is the Director of The Center for 2012 Studies 2  For example. 2012: 50). Stray (2005: 239. S. and is here in full: www. His books include Maya Cosmogenesis 2012 (1998). Kevin Whitesides and John Hoopes state that Robert Sitler was “the first to use and define the term ‘2012 phenomenon’” (Whitesides & Hoopes. used the phrase “the 2012 phenomenon. 53-76 Fortgesetzte Diskussionen zu früheren Beiträgen Continued Discussion on Seventies Dreams and 21st-Century Realities by Kevin A. 2005: 9). Whitesides and John W. I was unconcerned with cutting it.com/the2012phenomenon March2004.” The excised section was originally placed before the second-to-last paragraph. In that book of 2005. 50-74 John Major Jenkins1 The Coining of the Realm (of the 2012 Phenomenon): A Critique of the Whitesides and Hoopes Essay In their article in Zeitschrift für Anomalistik. published in 2005.diagnosis2012. as well as dreadful. The 2012 Story (2009). In the first paragraph of the published version I state “the plethora of writings on it [2012] is a phenomenon in itself ” (in Stray. which Sitler states “promises to be the most comprehensive book on the 2012 subject to date” (Sitler. and thus sums up the ambiguous nature of the 2012 phenomenon.com/2012ology. He has defined and debated key issues relating to the 2012 phenomenon for over twenty years and has taught at both popular and academic venues around the world. Hoopes In: Zeitschrift für Anomalistik 12 (2012).Alignment2012.Zeitschrift für Anomalistik Band 14 (2014).” See www. mentions Geoff Stray’s book Beyond 2012.Alignment2012. 2004. .co. completed by March 18.uk – also known as 2012: Dire Gnosis. it is concerned with assessing the full spectrum of 2012-related ideas (as its sub-title suggests). 2007). such as one to Stray on January 15. I note that Whitesides & Hoopes use the term “Mayanism” interchangeably with “2012 phenomenon” (Whitesides & Hoopes. but in a misleading construct in which it is paired with Lawrence Joseph’s Apocalypse 2012 (Joseph. This is done without explanation or a distinction offered. 2004 and one that I posted online in April 2004.Alignment2012. similar descriptions shift between being called Mayanism and the 2012 phenomenon.co. and myself. In the abstract of the Whitesides & Hoopes article.co.html.co. Whitesides & Hoopes. In that article.htm#judge. This is an incorrect characterization of Stray’s book.54 Fortgesetzte Diskussionen Stray’s book was written largely in 2003. and he did not claim to have coined it. on grounds of 3  See Item 72 at www. In addition.uk/new3. as books “characterized by a preoccupation with physical disasters” (51).uk/newz13. A sense for Sitler’s perspective on what the 2012 phenomenon is can nevertheless be gathered from his treatment throughout his essay. 2003. I sent an email to Geoff Stray and proposed we collaborate on a book that would be “an effort to explore and understand the phenomenon of 2012 as an eschatological vortex. Stray. On October 26. which he elaborated in a 2011 article called “Mayanism Comes of (New) Age” (Hoopes.com/zap-jenkins-dialogue. there is no definition of it in that source.4 To the best of my knowledge Geoff Stray coined the phrase. although Whitesides & Hoopes also claim that Robert Sitler defined the term in his 2006 essay. as it omits inclusion of recent academic writings of scholars on the topic as well as modern Maya perspectives on the matter. however. The fact is that the “2012 phenomenon” phrase was being used by Geoff Stray and myself for at least three years prior to 2005. Stray used the phrase in news items of August 2002 and September. they define the 2012 phenomenon as “a polythetic set of romantic beliefs that derive from eclectic assertions about the ancient Maya woven into a diffuse mythology with specific relevance to contemporary issues” (50). 2001. The news item of September. Although Stray’s 2005 book was known to the authors. a doomsday book. Sitler was using it as if it was already a known phrase. 2003. his prior use of the “2012 phenomenon” phrase in that book was overlooked and “the first to use” the term was incorrectly credited to Robert Sitler. 2012: 53). 4  See www.uk/newz25.htm. with the first manuscript completed by March 2004 at the latest (when he sent it to me).diagnosis2012. have assumed and asserted this and for the record it needs to be corrected. Their definition sounds very similar to Hoopes’s description of “Mayanism” in the Wikipedia entry that he has developed since 2008. Supporting this conceptual conflation of terms. and it emphasizes the views of modern Maya leaders. 2011). htm. and was evidently using it four years prior to 2006. Sitler may have been aware of Stray’s prior use of the phrase. and the ideas being projected on to it. Which it was.diagnosis2012.diagnosis2012.3 My own uses of the explicit phrase are found in various emails. is at www. The problems with Hoopes’s Mayanism construct are several.” . This definition is more narrow than the framework embraced by Sitler. Stray’s book is also acknowledged and cited in the Whitesides & Hoopes article. For example. Stray’s website developed from his booklet of 1999. also at www. a known concept. 2011b). and criticized the burgeoning New Age spiritual marketplace. but of Hoopes’s challenged “Mayanism” project on Wikipedia. if not the first. Warren’s Pan-Mayanism is predicated on the existence of a Mayanism of congruent meaning (see Warren. at the very least some clarification of the Abstract’s ambitious self-description is necessary.” Another oversight is the claim of there being “only four” books on 2012 by “academic scholars” (53).Fortgesetzte Diskussionen 55 semantics and prior usage of the term. For example. For this reason. 2011). were neglected and overlooked. in many books. 7  See Jenkins (2009. Here.6 One of the sources cited in the quote (2011a) is that same essay by Hoopes. as the title suggests. which can be applied to the supposedly “fullest historical account” of Whitesides & Hoopes. . 2009: 224-225. Four pages later we read that “The history of the 2012 phenomenon has been detailed in two recent articles (Hoopes. and www. which.5 In their abstract we also read that “This paper includes the fullest historical account so far of the emergence of the 2012 phenomenon” (50). This is a valid criticism. 361-364). Also. not unlike similar proactive terms like Hinduism or Judaism. I thoroughly critiqued the errors in Argüelles’ Dreamspell system. 6  The “history of ” the 2012 phenomenon is semantically inclusive of its “emergence”.html. Within an earlier “Pan-Mayanism” concept elaborated by scholars in the 1990s it was essentially a proactive term uniting diverse Maya groups under similar beliefs and goals. which were brought up as challenges on the Wiki Talk page for the entry. only a brief summary is given” (54). ideas. This is a contradiction.” 8  Hoopes cited my book in an earlier paper he wrote (Hoopes.8 My 1992 book could justifiably be identified as providing a very early. and issues later identified with “the 2012 phenomenon. 1998).7 In my 1992 book on the Maya calendar (Jenkins. 2010) which updated some of his views. clarified the origins of the Harmonic Convergence in Tony Shearer’s work. 2011) and I had mentioned it to him several times in emails before 2011. is a historiography not of the 2012 phenomenon. 1992/1994) I discussed and critiqued various calendar correlations (including the Waters/Coe error).com. all of my earlier critiques and comments. mentioned the 20th-Baktun ending at Palenque. www. critique of many items. Whitesides & Hoopes criticize Wouter Hanegraaff for “neglecting to acknowledge” earlier mentions of 2012 ideas. See also my detailed history of the galactic alignment idea in Appendix 1 of Jenkins (1998).com/Chapter3.Alignment2012. a history of the problematic category of “Mayanism” is apparently intended to stand in by proxy for a history of the 2012 phenomenon. people.Update2012. discussed astronomical tracking of seasonal quarters in the Long Count leading to the solstice 2012 period-ending. They neglect to mention PhD-holding Robert Sitler’s book The Living Maya: Ancient Wisdom in the Era of 2012 (Sitler. publishers (see also Jenkins. Hoopes’s inversion makes it a negative label for criticized theories. 2011a. authors. articles and online venues including e-list groups that Hoopes belonged to (Aztlan). and they point out that he “overlooks significant antecedents” in the work of earlier writers (68). 228. 5  One challenge is that it appropriated a term already in use by other scholars (anthropologists Kay Warren and Victor Montejo) and inverted its meaning. and should be flagged for clarification. or the New Age movement. 2011: 54). (It is superficial because among the various writers there are many differences in the details of how the renewal concept is used and implemented. saying it was “a revolutionary work of discovery and synthesis” and his “path of discovery was different” than mine (Jenkins. we both noticed that a superficial reviewer conflated our respective ideas and framed me. As mentioned. for which McKenna wrote the Introduction. . our approaches and conclusions were very different. It arose from my investigation of the evidence at the site of Izapa. incorrectly.10 After my book Maya Cosmogenesis 2012 (Jenkins. as some critics assert (e. They state that I “promoted” the “ideas” of McKenna and Argüelles (69). Even though we both wrote about 2012. That the ancient Izapans and Maya (and other cultures) had a World Age doctrine in which world renewal occurs at specific intervals should not be obviated by the fact that such ideas are superficially echoed in the modern New Age marketplace.) My usage was not derived from McKenna. so it is odd that Whitesides & Hoopes began what should be a discerning and detailed treatment in the Conclusion to their article.html.”9 Only my 1998 book is cited as support for several dense sentences of assertions.11 My work was never concerned with promoting the ideas of McKenna and Argüelles. I was the first to publish a detailed critique of Argüelles’s systemic errors in 1992. McKenna had already made the distinction in his Introduction to my book.htm.” which has a superficial resonance with the ideas of McKenna and Argüelles. 9  Sitler described my work as “a central influence on the 2012 phenomenon” (Sitler. which Hoopes told me in 2009 that he had read). as merely echoing McKenna’s work. and in my book The 2012 Story (Jenkins. 12  I identified a pre-Classic period-ending doctrine of “transformation and renewal. Blavatsky. but rather with documenting and presenting my study of Izapa and my reconstruction of the cosmological preoccupations of the culture that scholars had credited with being involved in the formulation of the Long Count calendar.. in 2002. We both wrote letters to the editor of the magazine in which the review appeared to clarify the originality of my findings. here.Alignment2012. Argüelles.Alignment2012. where they treated it superficially. 10  See. www. Hoopes. 2006: 29).. where I also stated my disagreements with McKenna’s core notion about 2012 (that a sudden. as well as the general “New Age” milieu. 11  The review appeared in Magical Blend magazine in the Fall of 1998. 1998: XXV). Critics need to apply discernment to recognize the distinction.56 Fortgesetzte Diskussionen Response to the Critique of My Work My work is not treated in the Whitesides & Hoopes article until the final section. titled “Conclusion. 1998) was released.12 Their critique. No specific page numbers in my book are offered. Jenkins (2009:90-95) for the McKenna critique and Jenkins (2009:104-109) for the Argüelles critique. those ideas do not “belong” to McKenna or Argüelles.g.com/following. Our Letters-to-the-Editor were published later in truncated form. they are in full here: www. radical change is to be expected). 2011. 2009). I continued the effort through the 1990s. e.com/lettoed. is a misleading guilt-byassociation construct. and this assertion is demonstrably false.g. Whitesides & Hoopes. and my consequent evidence-based deductions and interpretations. In sharing my actual words below I am not trying to present an argument for my 2012 alignment reconstruction. . Rice. and I suggest this is a serious breach of academic standards. What they asserted can be obviated with my actual statements taken from that same book. following the work of Tedlock (1985).Alignment2012. rather. Five chapters in the Izapa section (Jenkins.Fortgesetzte Diskussionen 57 Whitesides & Hoopes next state that: […] a hermeneutic technique of “unburdening” oneself of the need to be an expert by adopting an idiosyncratic analytical technique supposedly immune to literary scholarship is one also employed by John Major Jenkins (1998) in claiming that iconography on Maya monuments (especially at the site of lzapa) can only be analyzed “archetypally” based on the insights of an assumed “perennial wisdom tradition. and especially astronomical orientation. actually provides a completely different picture of my approach and methods. site history. and textual exegesis.html. 16  Relevant quotes and references to the archaeological and astronomical bases of my interpretations are ubiquitous throughout my book. The one and only cited source that allegedly supports these assertions is my book Maya Cosmogenesis 2012 (Jenkins. My analysis of the birth of the Hero Twins (ibid: 155-166) is based in astronomy. 14  I have repeated this rationale many times in my presentations and publications (Jenkins.16 13  Also see my chapter-by-chapter summary of Maya Cosmogenesis 2012 for a complete lack of evidence for the contentions of Whitesides and Hoopes: www. 1998: 219-298) focus on topography.com/mc2012summary. place and time of the Long Count (the pre-Classic “Izapan civilization”) because it would provide the clearest window into the undiluted original cosmology before historical degenerations inevitably occurred. archaeology.” (69) This seems to be a grossly distorted reading of my view that it is best to study the origin.”13 They further state that I utilized an “assumption of a pure truth (or insight into the nature of reality) attained prior to cultural dilution. (69) Each of these assertions is contradicted by my published words and efforts. Later scholars concurred (e. or discussion of. 15  I found this in Michael Coe’s statement: “The priority of Izapa in the very important adoption of the Long Count calendar is quite clear cut” (Coe. as I show below. 2007).14 Their distorted reading of what is a rather commonplace observation about how the passage of time changes the original beliefs of a religious movement or cultural paradigm gives a pejorative slant on my actual approach – which was to study the evidence at the probable origin site of the calendar that gives us the 2012 period-ending date. 1998). a “perennial wisdom tradition” or an interpretive analysis of the Izapan monuments that proceeds “archetypally. Nowhere in that book is there a reference to. allegedly containing support for their contentions. 1966).g.15 None of these assertions by Whitesides & Hoopes are supported by anything that can be found in the cited book source. 2009: 151). 1988: 86). calendrics. corruption. and it’s striking that Whitesides & Hoopes selectively ignore them. it is necessary to illustrate that the source cited by Whitesides & Hoopes. Michael Coe uses the phrase “Izapan civilization” (Coe. 58 Fortgesetzte Diskussionen Although other academic studies also help to clarify the meaning of Izapan symbols and their relationships to other [Mesoamerican] art traditions, those studies were limited to looking at the symbolic or iconographic content of Izapa’s monuments. My approach to understanding Izapa’s monumental message begins with examining the local topography and astronomy as a basis for iconographic interpretation. Most of the iconographic studies completely ignore the orientations of the monuments within each plaza, their directional relevance to horizon astronomy, and their spatial relationships (Jenkins, 1998: 223). The quote above demonstrates that my analysis and iconographic interpretations (of the Hero Twin episodes carved on the monuments) are based on evidence within and around Izapa with a focus on local topography and astronomy. And: We must understand that disparate ancient cultures who derived their worldviews from observing the natural world, a natural world that includes the sky, might have formulated very similar ideas. As archaeoastronomer Anthony Aveni said, “In ancient societies the sky and its contents lay at the very foundation of human cognition,” meaning that the shared backdrop of the night sky provides celestial dramas that were mythologized by diverse people in similar ways (ibid.: 162).17 This quote shows that my approach is congruent with comments by archaeoastronomer Anthony Aveni. Many additional comments in the section of my book called “Izapa Cosmos” likewise illustrate that my approach is based primarily on astronomy. Most importantly, I discuss a methodology of environmental determinants presented by Billie Jean Isbell (1982), leading to my focus on the topography surrounding Izapa, the archaeoastronomical orientation of Izapa’s monument groups, and the astronomical movements above Izapa and along its horizons.18 My interpretations of the Hero Twin episodes portrayed on Izapa’s monuments were drawn from readings of the creation mythology already proposed by scholars,19 and my identifications of astronomical components of the myth and its characters as expressed specifically at Izapa were deduced from archaeoastronomical alignments of monuments and the known symbolism of the ballgame’s role within the Hero Twin myth. There was no requirement of, or use of, an “archetypal” or “pure truth” reading, or an assumed “perennial wisdom tradition.”20 17  The Aveni quote is from Aveni (1984: 255). 18  For the full excerpt from Jenkins (1998: 383-384) see: www.Alignment2012.com/mc-dialectic.html. 19  Tedlock (1985), Barba de Piña Chan (1988), Schele et. al (1993). 20  In later publications I recognized how the Hero Twins represent the archetype of the Trickster and Seven Macaw the archetype of the Tyrant, or vain egoism. I recognized that a doctrine of “solar deity sacrifice and rebirth” (evident in the Izapa ballcourt) is also found at the root of many world religions (the paradoxical “dying and resurrecting god”) and I elucidated this through the non-dual concepts supplied by writers on the Perennial Philosophy such as Joseph Campbell, Seyyed Hossein Nasr, and Ananda Coomaraswamy. However, none of this was in place in my 1998 book, and it is a fallacy to Fortgesetzte Diskussionen 59 The assertion that I desire to unburden myself from a need to “be an expert” and that I wish to be immune from literary critique and scholarship is contradicted by over twenty years of actively inviting discussion and debate with scholars about my reconstruction work. I feel no need to unburden myself from the need to be an expert because I am an expert on Izapan archaeoastronomy, iconography, and cosmology, as demonstrated in my many publications, presentations, and findings at the site.21 I was the first to deduce and publish the fact that the Izapa ballcourt is aligned to the December solstice sunrise azimuth, and can claim several other unprecedented observations about the site which primarily involve archaeoastronomy.22 I have had numerous discussions and debates with scholars, including John Hoopes, who I invited to participate in the debate about my work sponsored by Dr Edwin Barnhart and the scholars at the Maya Exploration Center.23 He declined, and avoided a discussion about it when I sent him the 206-page transcript of the debate afterward.24 Years earlier, after a lengthy discussion with Hoopes in late 2007, I responded to his suggestion that I write a concise summary of my work. The draft was titled “A Rational Approach to 2012” and was sent to him, which he read in early 2008.25 My effort to engage in dialogues with scholars is also illustrated by my invitation to scholars to receive my 1998 book, offering to send them copies for review and discussion. In 1999 I engaged in debates on my work and had discussions with scholars on the Aztlan e-list, which at that time was moderated by John Hoopes.26 From 1994 to 2000 I had exchanges with Susan suggest that my reconstruction at Izapa is rooted in this later framework, is an imagined “pure truth”, or has no basis in the evidence at the site. The flawed description of my work by Whitesides & Hoopes, asserted but not demonstrated, suggests they may have adopted a superficial understanding of a later elaboration in my writings and then mistakenly applied it retroactively (in a “cart-before-the-horse” operation) to my original pioneering analysis of the interdisciplinary evidence at Izapa. 21  Including presentations at Naropa University (in 1999), the Society for American Archaeology (2010), The Institute of Maya Studies (in 1997 and 2011), the Universidad Valle del Grijalva (2007) and the First Izapa Round Table Conference (where Garth Norman and Mark Van Stone also spoke). 22  ������������������������������������������������������������������������������������������ See Jenkins (1996) and www.Alignment2012.com/summary-of-my-work-on-Izapa.pdf. Aveni & Hartung (2000) later published a confirmation of my earlier ballcourt-solstice discovery (Jenkins, 1996; 1998). See also www.Alignment2012.com/izapa-solstice-2006.html. 23  The Maya Exploration Center, at www.mayaexploration.org. 24  The MEC-FACEBOOK Discussion of December 2010, moderated by Dr Edwin Barnhart, posted at www.mayaexploration.org and www.thecenterfor2012studies.com. 25  ������������������������������������������������������������������������������������������������� At: www.Alignment2012.com/rationalapproachto2012.html. The first part was published in the Institute of Maya Studies newsletter as a response to a critique by Dr Susan Milbrath (see Jenkins, 2008). The “lengthy discussion with Hoopes” alluded to was in the comments section of a Lawrence, Kansas newspaper, and is reproduced here: www.Alignment2012.com/Hoopes-Jenkins-Lawrence.html. 26  The Aztlan archives for mid-1999 have disappeared, but my exchanges and debates with scholars at that time are preserved here: www.Alignment2012.com/chapter3.html. 60 Fortgesetzte Diskussionen Milbrath, Dennis Tedlock, Gordon Brotherston, Linda Schele, Barbara MacLeod, Ed Krupp, Anthony Aveni, Timothy Laughton, David Kelley, and other scholars and astronomers, sharing my articles, responding to critiques and discussing Maya astronomy, mythology, archaeology, ethnography, iconography, and Izapa. These and dozens of other examples, continuing to today, demonstrate that I have in fact actively sought discussion and debate and have responded to my critics.27 This is not the behavior of someone who seeks to be “immune” from “literary scholarship,” discussion, or critique, as Whitesides & Hoopes asserted in their article. To be clear, the appearance of support for their contentions is suggested by the citation to my 1998 book, but is not confirmed when that source is actually consulted. In fact, a logical method of interdisciplinary analysis of the evidence at the relevant archaeological site (Izapa) is demonstrated by my statements in that same book. Conclusion The brevity required in this review doesn’t allow a full treatment of many other aspects of the Whitesides & Hoopes paper. Apart from specific factual corrections and my noting of various oversights, a general critique is that their definition of the 2012 phenomenon is narrow and barely acknowledges any scholarly efforts to reconstruct authentic Maya beliefs about 2012. They may respond to this by saying that they are not concerned with that approach and that it’s not part of the 2012 phenomenon as they define it. But if that is so then a conundrum appears, because that is my stated and demonstrated primary concern since the early 1990s28 – yet they seek to critique it. In doing so, they do not accurately portray my interpretive methodology nor do they cite or address any of the evidence I’ve brought to bear on my interpretations and reconstruction work (since that is not their concern); instead, they engage in vague citation practices, insinuations of unscientific methods, guilt-by-association constructs, and assertions that are not verifiable and are not supported by the source they cite. A more complete narrative of the 2012 phenomenon that includes scholarly reconstructions of what the ancient Maya thought about 2012, that includes ancient and modern Maya notions of reciprocity and cyclic renewal associated with calendrical period endings, and that gives a critical eye to academic perspectives on the topic, has actually been underway for longer than Kevin Whitesides and John Hoopes have acknowledged, since well before either of them had published on the topic. This earlier pioneering work occurred in conversations and publications among researchers who have been discussing and critiquing the 2012 phenomenon (or, at least, what came to later be designated “the 2012 phenomenon” by those same researchers) since the 1990s. 27 ����������������������������������������������������������������������������������������� See www.Update2012.com/Jenkins-Guenter-Normak-Archaeological-Haecceities.html, www.Alignment2012.com/milbrath9.html, www.Alignment2012.com/Response-to-Mark-Van-Stone.html, and other exchanges and reviews at www.Update2012.com. 28  See Jenkins (1992, 1998, 2009). (1996). (1988). Barba de Piña Chan.J. (Ed. (31988).org/ listinfo. 3rd revised and enlarged edition. Nova Religio: The Journal of Alternative and Emergent Religions. The Maya. Aztlan. A. (3). Approaching 2012: Modern misconceptions vs. J. (Ed. New York: Tarcher / Penguin Books. Coe. Garberville. Jenkins. Fallacies. (2009). P. In Gelfer. reconstructing ancient Maya perspectives. CO: Four Ahau Press. sky: The evolution of site orientation in Southern Mesoamerica.M.html. J. In Reed. Boulder. Vol. mountain.M. www. 9. & Hartung. (2007).). December 21. 163-181). Inc. (1984).). (2000). (2008).M. (Ed. J. Jenkins. Maya Cosmogenesis 2012: The True Meaning of the Maya Calendar End-Date.E. CO: Westview. 2012: Decoding the Countercultural Apocalypse (S. and Truth Behind the Most Intriguing Date in History. Buscando raices de mytos y leyendas Mayas. CA: Labyrinthos. J. 2012: Some rational deductions. Santa Fe. Water. AAAS Selected Symposium 71 (S. Lancaster. Mayanism comes of (new) age. Apocalypse 2012: A Scientific Investigation Into Civilization’s End. E. In Gelfer. (2007). Hoopes. Sitler. (Ed.). M. Institute of Maya Studies Newsletter. 353-364). J. (1992). Joseph. In Aveni.. (2006). New York: Random House.). E. A. J. A. Louisville.. The 2012 phenomenon: New age appropriation of an ancient Maya calendar. Tzolkin: Visionary Perspectives and Calendar Studies. M. B. J. (1982). The view from the tropics. Culture confronts nature in the dialectical world of the tropics. In Krupp. G. R. CA: Borderland Sciences Research Foundation] Jenkins. London & Sheffield: Equinox. In Quiñones Keber.M.. Miami. 253-288).). J. (1998). Boulder. 38-59). Rice.instituteofmayastudies. TX: University of Texas Press.  Archaeoastronomy and the Roots of Science. (2011). Precious Quetzal Feather. Isbell.M. Ethnoastronomy and Archaeoastronomy in the American Tropics (Annals of the New York Academy of Sciences. (2011). 24-38. [Republished. H. Aveni. Precious Greenstone. Jenkins. New York: New York Academy of Sciences. The 2012 Story: The Myths. (1966). Jenkins. 1994. London: Thames & Hudson.. Izapa Cosmos. NM: Bear & Company. Austin. Listserve of the Foundation for the Advancement of Mesoamerican Studies. Mexico.famsi. London & Sheffield: Equinox. Mexico: Ediciones de la Universidad Autonoma del Sudeste. CO: Four Ahau Press. L. 385 (S. . Maya Calendar Origins. 2012: Decoding the Countercultural Apocalypse (S. Coe.org. Jenkins. FL: www. B. (Ed.M. London: Thames & Hudson.C. J.Fortgesetzte Diskussionen 61 References Aveni. Campeche. & Urton. J. Indigenous Movements and Their Critics. (Sitler. on which we focused. We were following and extending this specific scholarly use. This is incorrect. 2006: 24. (1998). (2012). Freidel. K. John W. Schele. D. East Sussex. Dr. J. NJ: Princeton University Press. Beyond 2012: Catastrophe or Ecstasy – A Complete Guide to End-Of-Time Predictions. R. UK: Vital Signs Publishing. The Living Maya: Ancient Wisdom in the Era of 2012.62 Fortgesetzte Diskussionen Sitler. Stray. New York: Simon and Schuster. L. Whitesides. 12. The Popol Vuh: The Definitive Edition of the Mayan Book of the Dawn of Life and the Glories of Gods and Kings. Seventies dreams and 21st-century realities: The emergence of 2012 mythology. CA: North Atlantic Books. Kevin A. Warren. not reconstructions of Maya beliefs. John Hoopes is a professor in the Department of Anthropology at the University of Kansas. New York: William Morrow. 30  References to statements by Jenkins that do not have specific citations are ones he makes in the present issue of the Zeitschrift. 50-74). (2010). Tedlock. who was the second.. Maya Cosmos: Three Thousand Years on the Shaman’s Path.. D.. K. Santa Barbara. emphasis ours). Both used the phrase in the titles of their respective studies.” We were referring to its use and definition. The definition is in the subtitle and Sitler’s opening sentences demonstrate precisely what he meant: There is intense and growing speculation concerning the significance of this date among many New Age aficionados and others interested in Mayan culture. Whitesides is a doctoral student in the Department of Religious Studies at the University of California. Whitesides. (1985). 29  Kevin A. not its casual mention. Berkeley. It was this speculative discourse concerned with the significance of 2012. (1993). & Parker. he notes that we state30 that Sitler was the first to use and define “2012 phenomenon. (2005). Zeitschrift für Anomalistik. J. Hoopes29 Mythology and Misrepresentations: A Response to Jenkins In Jenkins’ rejoinder to our article. & Hoopes. We might also have cited Defesche (2007). . G. Princeton. Jenkins says Sitler provides no definition. They overlap only partly and we do not use the terms interchangeably.Fortgesetzte Diskussionen 63 Jenkins incorrectly claims we do not include academic treatments of the phenomenon within its framework. For example. while “2012 phenomenon” refers to a much more recent history of millenarian discourse focused on a particular moment in time that may make only incidental reference to Mayas.33 This did not include detailed historical analysis of pre-“appropriation” (sensu Sitler) issues such as Columbus’ interests in astrology and prophecy. of course. original emphasis). academic definitions delimit phenomena to effect analytical purchase.” Blavatsky’s New Age beliefs. 31 Our own primary foci are: (1) attachment of specific (millenarian) significance. However. one could limit “2012 phenomenon” to an emic realm focused on discourse about the significance of the date.e. . the emergence of a body of mythology primarily in the 1970s but also afterwards. “Mayanism” refers to romantic assertions about ancient Maya beliefs. Jenkins claims our definition is similar to Mayanism as presented in Wikipedia. Our emphasis. especially in the latter’s ‘strict’ (millenarian) sense. 1983). as should be clear from our title. Jenkins mistakenly claims contradiction in statements about the ‘fullness’ of our account. indicating expectation of an approaching new age. 32  The editing history of the Wikipedia entry for “Mayanism” shows that Hoopes neither created it nor has he been its only editor. our analysis explicitly implicates academic contributions as central to our historical account. a process to which Jenkins himself contributed beginning in the early 1990s. Sharer (Morley. and Freidel et al. We thus identify Coe (1966). the relationship between this and the 2012 phenomenon is complex. Jenkins wants us to define our terms only as he would have them. Förstemann’s and Morley’s allusions to “apocalypse.” i. writing. However.34 31  Jenkins aligns himself most strongly with this very issue of the significance of the date. Goodman’s misidentification of a 13-baktun “Great Cycle. is that this ancient galactic cosmology does offer a valid insight superior to any developed by our own cosmologists” (Jenkins. (1993) and the effect their work had on 2012 mythology. 33  We use “2012 mythology” to refer specifically to discourse whereas “2012 phenomenon” includes many other activities and forms of expression. The narrowness or breadth of any definition depends entirely on the research questions. Rather. 34  Our use of the term “New Age” is in the sense used by academic scholars such as Sutcliffe (2003) and Hanegraaff (1997). 2002: 30.” or even extensive treatment of Coe’s influential 1966 statement. was specifically on the emergence of 2012 mythology. “My feeling is that any argument for a causal. and (2) transmission of various tropes that make up 2012 mythology. we were focused on – as the title of our article also indicates – the “Seventies Dreams.32 However. nor do we conflate them. scientifically rigorous explanation […] is not as important as the potential for spiritual and social transformation that the knowledge of our impending alignment with the Galactic Center might have for people [… ] The lingering unresolved suspicion here. “McKenna suggested that a resonant relationship between DNA molecules and the Galactic Center might be elaborated through the growing paradigm of chaos dynamics. archaeoastronomers. more properly identified as “zines”) from his own “Four Ahau Press. Jenkins reproduces a March 17. our claim that he promoted their work is unfair and meant to diminish him through “guilt-by-association. he also did very clearly promote their ideas. or his discussions on Facebook. consider them to be relevant to our discussions there.64 Fortgesetzte Diskussionen Jenkins claims his earlier critiques and comments were “neglected and overlooked. This is without doubt the right track…” (Jenkins. This is correct. 1998: 329). we did not think it was necessary to cite his other trade books. self-published “books” (which are actually photocopied. desktop-published manuscripts. among them the “Hunab Ku” and its esoteric significance as a “polar reversal symbol” (Jenkins. Jenkins accuses us of having improperly associated him with the ideas of McKenna and Argüelles. Academic citations are expected to be sufficient. where it is not a “polar reversal symbol” but one associated with a festival of lip plugs. We were well aware of these materials. This was not an oversight. is most obvious in Tzolkin (Jenkins. It is among the “Four Ahau Press” zines that are virtually impossible to obtain.” his blog posts. and do not. his email communications. and art historians. 2002: 30. and did consider them. 1992 letter to the editor of Time Bandit. in citing books by academic scholars.” This simply is not so. We just did not cite them in our article because we did not. Jenkins says that. he says he “would be happy to contribute to your Dreamspell network35  ����������������������������������������������������������������������������������������������������� The authors actually question the value of the “meme” concept. Jenkins also promoted Argüelles’ ideas. ethnohistorians.” This is not true.36 Jenkins’ promotion of Argüelles’ ideas. despite his points of contention with those authors. . a Dreamspell-oriented newsletter. including the Dreamspell system. 37 �������������������������������������������������������������������������������������������������������� The 1994 version being the only edition available for analysis despite numerous requests to Jenkins for scans of his 1992 edition so that we could check it against his claims. but intended by its use to draw attention to processes of cultural transmission and modification. For example. He complains that because he disagreed with and critiqued certain of McKenna’s and Argüelles’ ideas. Our professed goal in the article was to track the 2012 “meme. Although we were familiar with a great deal of Jenkins’ work.37 In it. did not neglect them. Jenkins notes that only his 1998 book is cited as support for several assertions. much less his oft-cited. not comprehensive.”35 and in so doing we sought to document paths of transmission of key concepts. we neglected to mention Sitler’s book. We consider that work to be in a different category and therefore did not treat it – as we did not treat many other popular trade books – as being equivalent to those by noted epigraphers. It is actually from the Aztec Codex Magliabecchiano. On that epidemiological level. In this letter. emphasis ours). 1994b). 1998: 329). 36  ������������������������������������������������������������������������������������������������������ Jenkins erroneously claims that the “Hunab Ku” symbol (first identified as such not by indigenous traditions but by Argüelles in The Mayan Factor) is from the Mixtec Nuttall Codex (Jenkins. he notes. writing.” However. 2011 date. 1995a: 19). writing “I have sent twelve kits far and wide. Malmström. Jenkins. our use of that term must be considered in the context of the immediately preceding quotation from McKenna. Our only point in mentioning Jenkins was to emphasize that each individual receives influence from those who come before them and then adopts and adapts those concepts in their own distinct ways. these concepts are also modified in accord with new mental and cultural contexts. Jenkins also claims that in Tzolkin he “discussed and critiqued various calendar correlations (including the Waters/Coe error). and impending cataclysms. Our information did not come from Jenkins’ critiques. Jenkins states that he himself distributed copies of Argüelles’ Dreamspell between January and March 1992. Furthermore. but his actual source is one of the authors of the article he is now critiquing for failing to give him credit! .” However. Jenkins has explicitly acknowledged that he learned of the significance of Coe from one of the authors. UFOs. However. we acknowledge that Jenkins self-identifies as an expert despite the fact that he has no formal degrees. Jenkins’ claim that we overlooked his earlier works shows a misunderstanding of the intention of our article. just as McKenna did not feel he needed to assume the role of a Sinologist (an academic specialist in Chinese culture). Waters. astrology. to do away with environmentally destructive habits and industries. he follows this with some specific critiques. 159. and is someone whose work has been repeatedly rejected by academic specialists in the very areas in which he claims expertise (cf. 2009. is commendable and worthy of backing” (1994b: 160.: 155-6. or even mention of Coe as the source of that date. We identify Jenkins as similarly “unburdening” himself in the sense that. However he makes no connection to. Tzolkin makes no mention of Coe. 2003). 2009: 226). in adapting them. He also praises Waters’ Mexico Mystique as an “otherwise excellent book. Neither his critique of “various calendar correlations” nor his critique of “the errors of Argüelles. Jenkins did not feel he needed to be a Mayanist (an academic specialist in Maya culture). let alone as the origin of the 2012 ”meme” in general.” nor his “mention” of “the 20th-Baktun ending at Palenque” (as though he were the first) had any bearing on our own account. claim about. Yes. Jenkins does discuss Waters and his error in using the December 24. from Germany to Mexico to New York” (1994b: 164).” Jenkins quotes us correctly in our assertion regarding “unburdening. Thus.Fortgesetzte Diskussionen 65 ing project in as positive a way as I can” and emphasizes that “[t]he focus of Dreamspell. Jenkins is therefore claiming to have addressed a fact in an earlier publication he claims we overlooked when not only does he not address it there. Aveni. no publications in peer-reviewed journals. but he was clearly offering assistance with correcting and improving the Dreamspell system. see also ibid. 1994b: 43) despite its references to Atlantis. In fact. we explicitly included our qualification that both Jenkins and Pinchbeck promoted the ideas of their predecessors and “added new elements. but directly from works by authors such as Shearer. “Hoopes also has pointed out that the very first connection between the end of the 13-Baktun cycle of the Long Count and an interpretation of cataclysm appears in Michael Coe’s 1966 book The Maya” (Jenkins. 162. hyperdiffusionism. and Argüelles.” (Jenkins. 1998: 210 [emphasis ours]). that there is a common core to the inner traditions of all religious traditions.” he expands upon an interpretation of Izapa Stela 11: This story contains metaphors found in other world myths. Those “books” that we have been able to obtain in original versions (Jenkins. ‘shaman’). or critique. For example. even “offering to send them copies for review and discussion. The core concepts of Perennialism are front and center from Jenkins’ earliest publications through to the present. is opening to vast storehouses of universal knowledge that the Maya were very familiar with […] But the shamanic quest for knowledge is perennial.66 Fortgesetzte Diskussionen Jenkins claims that nowhere in his 1998 book is there a reference to a perennial wisdom tradition or an archetypal analysis of Izapan monuments. 1995b. and partakes of universal or archetypal themes in the hero’s quest (Jenkins. Jenkins states. claiming. In Chapter 15. a process that is standard for scholarly publication. . 2012b.” However. 2013) are photocopied. with its growing appreciation for the reality of nonmaterial worlds and inner experience. choosing instead to publish books with presses whose standards are the opposite of academic rigor.” However. 1994a. hand-made items. “This is not the behavior of someone who seeks to be ‘immune’ from ‘literary scholarship. in that book.” ones that a research librarian at the University of Kansas asserts are not available from any library and which Jenkins himself has affirmed were produced by him in quantities of fewer than 75 copies. universal.38 Jenkins’ archetypal analysis is clear. more recently. in fact. 1995a. is found in the religious ideas of all cultures (Jenkins. Hoopes repeatedly asserted to Jenkins that he should submit his evidence and theories to rigorous peer-review. 2012a. The belly of the sea monster (the Jonas/whale motif) is a common symbol of the center of the cosmos. However. Jenkins writes: Our culture. The subtitle of his 1998 book is “The True Meaning of the Maya Calendar End Date” [emphasis ours]. It is the center and source that. The fact that Jenkins has been proactive in approa��� ch38  This statement is the principle position of the Perennialist stance. “The Man Who Was Swallowed by an Alligator. Jenkins refers to his exchanges with many different scholars. “There was no… use of… [a] ‘pure truth’ reading.’ discussion. Jenkins asserts that he went to great lengths to engage with scholars in dialogues about his work. and unstoppable[…] Only in that numinous nowhere can they contact beings from other worlds and times.” We disagree. A Perennialist orientation is so infused into the framework of the ‘new age’ milieu that Jenkins’ retort that he did not explicitly explore the work of some of its key proponents until after his 1998 book is essentially irrelevant. stapled. Jenkins repeatedly declined. for years he has repeatedly declined courteous requests from the authors for copies of his works from “Four Ahau Press. 1998: 184 [emphasis ours]). a universal truth directly accessible to the mystic (or. a man traveling to another world recalls the shamanic journey to the Underworld. In the last paragraphs of Maya Cosmogenesis 2012. That was simply not a goal of our article. M. but with what we should think. D. J. References Aveni.F. Albany. Hanegraff. though it was the goal of another article in the same issue (MacLeod & Van Stone. S. New York: William Morrow. http://skepsis.D. L. (1966). It is here that his work enters the realm of the moralizing mythology of a New Age expressed in archetypal terms. “The 2012 Phenomenon”: A Historical and Typological Approach to a Modern Apocalyptic Mythology (M. The opening door of baktun thirteen offers us conscious relationship with each other and a creative participation with the Earth-process that gives birth to our higher selves (Jenkins. Thesis).. since our focus was on an earlier period.]. We mentioned Jenkins as one example of an author whose work derives from ideas that emerged in the 1970s and who provides a bridge into subsequent New Age discourse. University of Amsterdam [electronic document. willing participation in the galactic processes of Maya comogenesis […] is what enobles our souls and elevates our spirits [. NY: State University of New York Press. back to rejuvenation within the Great Mother.. Jenkins is not only concerned with what ancient Mayas thought. W. Defesche.A. CO: Four Ahau Press. . Boulder. (2009). (1993).no/?p=599. The End of Time: The Maya Mystery of 2012. Schele. accessed August 29. a closer focus on his work was not required in our treatment. New Age Religion and Western Culture: Esotericism in the Mirror of Secular Thought. The real pole shift may thus be about a shift in our fundamental orientation to each other and the world[. Jenkins writes: In this emerging paradigm. Boulder. We feel his work has been some of the most representative of 2012 mythology as it was manifest in the 1990s and early 21st century. Maya Cosmos: Three Thousand Years on the Shaman‘s Path. Department of Religious Studies. (1994a). (1997). Jenkins is correct in saying that we “barely acknowledge” any scholarly efforts to reconstruct Maya belief systems. A. J. & Parker. (2007). our cosmic heart and source […] Our committed. Jenkins. The Maya. Freidel.J.]… we must abandon our illusions and return to the center. Coe.M. CO: University Press of Colorado. 2012) – one that also gives Jenkins’ work minimal consideration.Fortgesetzte Diskussionen 67 ing practically every relevant scholar in Maya studies and archaeoastronomy and has had virtually no success at persuading them of the merits of his arguments is evidence of his persistence and little more. 1998: 332). Jaloj Kexoj and PHI-64: The DualPrinciple Core Paradigm of MayanTime and its Conceptual Parallel in Old World Thought.. However. we are indispensable cocreators of this post-shift world. New York: Praeger. 2011]. Malmstrom. Windsor. (1994b).M. NM: Bear & Company. CA: Borderland Sciences Research Foundation.). Jenkins.] http://www. Book Two: Astrolo-Mythic Creation Day. (1995b). CA: Stanford University Press. Zeitschrift für Anomalistik. CO: Four Ahau Press. CO: Four Ahau Press Jenkins. The Center of Mayan Time. Palo Alto. 17-49. Jenkins. J. The 2012 Story: The Myths. J. Excerpt.J. S. Lord Jaguar’s 2012 inscriptions. (2012a). Fallacies. and Truth Behind the Most Intriguing Date in History.dartmouth. The Great Return: An investigation into Classic Maya beliefs about the close of the thirteenth baktun. Garberville. CO: Four Ahau Press. Reconstructing Ancient Maya Astronomy: The Field of 2012 studies in year 2012. Sitler.M.pdf [accessed 31 January 2014]. (3). S. Remembering 2012.0. edu/~izapa/M-32. CO: Four Ahau Press. Sharer. Maya Cosmogenesis 2012: The True Meaning of the Maya Calendar End-Date. revised by R. (41983). Windsor. (2003). 24-38. V. Nova Religio. (2003). Sutcliffe.M. B.M. (1995a).M. The astronomical insignificance of 13. London: Routledge. MacLeod. (2012b).M. Jenkins. (2006).0.M.0. J. Louisville. J. & Van Stone. The 2012 phenomenon: New Age appropriation of an ancient Maya calendar. R. 9. The Ancient Maya (4th ed.J. Book Three: The Monuments of Izapa. J. published in a limited release by the author.[0. Louisville. J. . Jenkins. Tzolkin: Visionary Perspectives and Calendar Studies. Windsor. Children of the New Age: A History of Spiritual Practices. CO: Four Ahau Press.M. J.68 Fortgesetzte Diskussionen Jenkins. Santa Fe. 12. (2009). J. (2013). (2012). (1998). Morley. The Center of Mayan Time. M. New York:Tarcher/Penguin Books: Jenkins. Jenkins. A. so hatte ich angenommen. Ich will nicht in Abrede stellen. von 1984 bis 1993 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Philosophie der Universität Marburg. sondern im Prinzip auch deutbar bis verstehbar sein. nicht nur zumutbar. schien 39  Gerd H. kultur. Lesern mit einem einigermaßen ausgeprägten Sprachgefühl sollten sie. 413-418 Gerd H. zwar vollständig zitiert. (1) Der erste von ihnen (und der gewiss weniger wichtige) war ein damals immerhin bereits angedeuteter pragmatischer Grund. gehört sich eigentlich nicht. 2013) des grundlegenden Werks von Wolfgang Beck.. Folgendes darf vielleicht als ein solcher Anlass gelten: Mehrere Leser haben nämlich bedauert. M. dass jedenfalls die „Übersetzung und Auslegung des zweiten. im Rahmen der Buchbesprechung. Allerdings hatte ich sie bei der Abfassung meiner Rezension aus mehreren Gründen absichtlich. . dem man sich als Autor oder Herausgeber nicht verschließen dürfte. Hövelmann39 Wortzauber und Zauberwort. wahrscheinlich aber noch etwas älteren Merseburger Zaubersprüche in meiner Besprechung (Hövelmann. dass die beiden kurzen. in Kauf genommen. Das veranlasst mich nun gleichwohl zu den folgenden kurzen Bemerkungen. bereits veröffentlichten Text selbst nochmals mit einigen verspäteten Anmerkungen hinterherzuspüren. seinerzeit. Es sei denn. zahlreiche wissenschaftliche Veröffentlichungen in einem breiten Spektrum disziplinärer Kontexte. auf eine zusätzliche neuhochdeutsche Wiedergabe der beiden Zaubersprüche zu verzichten. studierte Philosophie. Literaturwissenschaft und Psychologie. 2011). dann aber doch nicht zur bequemeren Lektüre ins Neuhochdeutsche übersetzt worden seien. Ich war zuversichtlich. das diesen frühen.und magiehistorisch so auskunftsträchtigen Dokumenten deutscher Sprache gewidmet ist (Beck. Nachgedanken zu den „Merseburger Zaubersprüchen“ Einem eigenen. Linguistik. dass diese Beschwerde eine gewisse Berechtigung hat. 2013: 415) fallen werde. Es gab im Wesentlichen zwei (mutmaßlich gute) Gründe. Jahrhundert stammenden.Fortgesetzte Diskussionen 69 Weitergeführte Diskussion zur Rezension des Buches Die Merseburger Zaubersprüche von Wolfgang Beck (2011) durch Gerd H. Dass „Phôl ende Uuodan uuorun zi holza“ nichts anderes als „Phol und Wodan begaben sich in den Wald“ heißen könne. seither selbständig. Redaktionsleiter der Zeitschrift für Anomalistik. gewissermaßen sehenden Auges. spätestens aus dem 9. Hövelmann In: Zeitschrift für Anomalistik 13 (2013). neunzeiligen Zauberspruchs [den Lesern] nicht sonderlich schwer“ (Hövelmann. es gäbe einen besonderen Anlass oder Grund. Hövelmann. Denn wenigstens die althochdeutschen Wendungen dieses Zweiten Zauberspruchs schienen mir (und scheinen mir auch weiterhin) durchaus leichter zugänglich als die des stark „verdichteten“ ersten. 40 Der relativ leichten Verstehbarkeit wenigstens des Zweiten Zauberspruchs hätte zudem der Umstand in die Hände spielen können. die übersetzungsinvariant zugleich in mehreren oder vielen Sprachen Verwendung finden: abracadabra – hokuspokus – simsalabim – mutabor? 40  Es ist ja im übrigen. Diese Einschätzung mag dann doch ein wenig zu optimistisch gewesen sein. Und kommt es (bzw. rituell oder anderweitig empfohlenen oder vorgeschriebenen. damit Funktionsfähigkeit und Wirksamkeit erhalten bleiben. keineswegs endgültig ausgemacht. Freilich ist kaum zu übersehen. erhofften oder unterstellten praktischen Wirksamkeit nicht vor allem der tatsächlichen Aktualisierung eines ganz bestimmten. so folgt daraus. jedenfalls aber sorgsam eingeübten lautsprachlichen Schemas? Wenn nämlich die Kraft der Magie auf der Kraft des Wortes beruht. Ermächtigter oder Initiierter? Dem Zauberspruch geht mindestens sein Klang. (2) Für meinen Verzicht auf eine aktuelle neuhochdeutsche Übertragung der beiden althochdeutschen Merseburger Zaubersprüche war indessen eine zweite Überlegung viel entscheidender und grundsätzlicher: Ist denn (bzw. Erwählter. dass beide Zaubersprüche tatsächlich dasselbe genetische Alter haben. 315ff. wiederum: inwiefern kommt es) denn auch darauf an. ein übersetzter Zauberspruch überhaupt noch ein Zauberspruch? Diese Frage ist äquivalent mit der Frage: Bedarf – oder bedurfte zu Zeiten vormoderner Gesellschaft – ein Zauberspruch zur Entfaltung seiner intendierten.70 Fortgesetzte Diskussionen mir immer auf der Hand zu liegen. Verfliegt der „ganze Zauber“ nicht. wie auch Beck (2011: 229ff. dass es gerade die Zauberwörter mit besonderen lautmalerischen Eigenschaften sind. sein lautsprachliches Realisat verloren – aber kann ihm dann seine „magische Potenz“ erhalten bleiben? –. dass Inklinationen solcher Art sich mittlerweile zunehmend verflüchtigen. . selbst wenn wir dauerhaften Gebrauchswert und Wirksamkeitserwartungen der Sprüche vorab zuversichtlich und großzügig unterstellen wollten. sobald sich seine sprachliche Gestaltung und deren faktische Äußerung nachhaltig ändert. dass der ursprüngliche Wortbestand eines Zauberspruchs (auch durch Übersetzung) eigentlich nicht geändert werden darf. dass selbst uns Heutigen mehr oder weniger ausgeprägte Neigungen zu einem gewissen Wortzauber sozusagen als historisch-mythologische Kernkompetenz weiterhin zu eigen sind – schon seit dem wirkungsgewissen „Werde!“ oder „Sei!“ fast aller religiösen Schöpfungsmythen gehören sie gewissermaßen zu unserer intellektuellen und ikonografischen Standardausrüstung (eine umfangreiche und lohnende Nachweisübersicht dazu stellt der Ethnologe Klaus Müller [2001] zur Verfügung). wenn er durch die Übersetzung sein expressives Gewand wechselt. der die betreffende Lautfolge hersagt? Etwa ein zur professionellen Zaubertätigkeit Geborener.. und sei es bloß durch Übersetzung oder eine andere Form der Transliteration oder gefälligen Aktualisierung?41 Ist es auch in diesem Kontext zu sehen. wer derjenige ist. 41  Vgl. inwiefern ist denn).) betont. Mehr oder weniger unterschiedliche Entstehungszeiten würden aber sogleich auch voneinander abweichende Ansprüche hinsichtlich der Übersetzungsschwierigkeit und -genauigkeit besser nachvollziehbar machen. auch den Abschnitt „Zur Vortragsweise“ bei Beck (2011: 286-290). dû uuart demo balderes uolon sîn uuoz birenkict. Wäre dies nicht der Fall.und Sprengstoffe magischer Akte. eher submissa voce. dass magische Äußerungen – die beiden Merseburger Zaubersprüche zumal – nicht so sehr kraftvoll intoniert als vielmehr mit verhaltener Inbrunst. vorwiegend auf dem Prinzip der Formalisierung. die als problematische wiederkehren. die intendierte zauberische Handlung (Tambiah. Einige zertrennten ringsherum die scharfen Fesseln. und „[e]rst die Regeltreue garantiert den Erfolg. wie alle Magie. inuar uîgandun! Einstmals saßen Idisi. erkannt und bewältigt werden müssen. entfahre den Feinden! Phôl ende Uuodan uuorun zi holza. wollte man ihnen Wirksamkeit denn beimessen. Uolla era suister. setzen unabdingbar bekannte. Einige fesselten einen Gefangenen. „mit gedämpfter Stimme“. ausgesprochen wurden. Suma hapt heptidun. Sunna era suister. Ich stelle mir freilich vor. Neuhochdeutsche Übersetzungen. suma heri lêzidun. thû biguol en Frîja. sâzun hêraduoder. als „illocusionary force“ („illokutionäre Wirkkraft“). Die Wörter leiten und lenken. ja prognostizierbare Situationen voraus. damit der angesprochenen Schematisierung und deren Realisation. Regeltreue aber unterstellt wenigstens die zuverlässige Einübung in eine Praxis und die tatsächliche Realisierung eines zauberischen Handlungs. Da aber nun offenbar erwünscht. Entspringe den Fesseln. mithin als Zünd. Zaubersprüche. folgen hier – wenn auch eingedenk vorstehend benannter wirkungsbedachter Vorbehalte – nochmals die 13 Langzeilen der beiden Merseburger Zaubersprüche in der sogenannten „normalisierten Orthografie“. saßen auf den Kriegerscharen. sprechakttheoretisch gewendet. einige hemmten die Heere.“ betont auch Müller (2001: 87). 80). . Thû biguol en Sinhtgunt. suma clûbodun umbi cuonio uuidi: insprinc haptbandun. die ohne nennenswerte Abweichungen den Versionen von Beck folgen.und (hier) Lautäußerungsschemas. sind jeweils hinzugesetzt: Eiris sâzun idisi.Fortgesetzte Diskussionen 71 Die zauberische Wirkung beruht. 1968: 72. hatte schon Schirokauer (1954: 364) notiert. noch wären sie über die Jahrhunderte hinweg erhalten und in Gebrauch geblieben. Die Magie sei nämlich „an die pedantische Beobachtung von Form und Formel gebunden“. dann wären Zaubersprüche wie jene beiden aus der Merseburger Sakramentarhandschrift weder formalisiert worden. so wie er es gut verstand: Wenn Knochenrenkung. 42  Den strikten Ausschluss einer „Als-ob“-Übersetzung für „sôse gelîmida sîn“. Betz. Zeitschrift für Anomalistik. ihre Schwester. (1956). sôse gelîmida sîn! Phol und Wodan begaben sich in den Wald. finde ich nicht ganz überzeugend. . ihre Schwester. Da besangen ihn [das Fohlen] Sinhtgunt und Sunna. Schirokauer. Rheinische Vierteljahresblätter. wenn Gelenkrenkung: Knochen zu Knochen.72 Fortgesetzte Diskussionen thû biguol en Uuodan. K. W. Eine Ethnologie der Eloquenz. Da wurde dem Fohlen Balders der Fuß eingerenkt. 21. Form und Formel einiger altdeutscher Zaubersprüche. Rezension zu W. Da besang ihn Wodan. W. 3. G.E. Die Merseburger Zaubersprüche. (22011). bluot zi bluoda. lid zi geliden. Tambiah. 413-418. wenn Blutrenkung. Die Merseburger Zaubersprüche [2011]. sô hê uuola conda: sôse bênrenki.: Verlag Otto Lembeck. S. Man. The magical power of words.H. sose gelimida sin. sôse lidirenki: bên zi bêna.42] Literatur Beck. (1954). 353-364. Frankfurt/M. (2001). Da besangen ihn Friia und Volla. sôse bluotrenki. Glied zu Glied! So seien sie zusammengefügt! [Als ob sie verleimt seien. A. 175-208. (1968). Wortzauber. (2013). Blut zu Blut.J. Zeitschrift für deutsche Philologie. den Betz (1956) geltend macht und den auch Beck (2011) akzeptiert. 73. Hövelmann. 13. 11-13. Wiesbaden: Reichert Verlag. Beck. Müller. zuungunsten der Astrologie einzuschätzen. einschließlich selbst. David Nias. sich zur Astrologie zu äußern. denn dieser sollte der abschließenden Ausgabe einer niederländischen Fachzeitschrift angemessen sein. und sie haben zahlreiche einschlägige Aufsätze und Buchkapitel über Forschungen zur Astrologie veröffentlicht. Sollten Leser den Eindruck haben. . ohne den Lesern aber zu verraten. wollen sie uns das bitte mitteilen. zusammen mit Professor Hans Eysenck hat er den Band Astrology – Science or Superstition? (1982) verfasst. denn letzteren ging es vor allem darum. aber Ertels eigene vier Kategorien wären für unsere Zwecke ungeeignet gewesen. dass alles im Buch auf Geoffrey Dean zurückgehe: (1) hat der Herausgeber nämlich den Inhalt vorab festgelegt. ohne auf dieses Werk Bezug zu nehmen (432). 431-437 Wout Heukelom. Gemeinsam verfügen die Autoren über mehr als 180 Jahre praktische Erfahrung mit der Astrologie. Ohne Zweifel sind hierfür vielerlei mögliche Organisationsweisen denkbar. er ist Geologe. 43  Wout Heukelom MSc ist theoretischer Physiker sowie Herausgeber und Verleger von Astrologie in Onderzoek / Astrology Under Scrutiny. in Australien lebender ehemaliger Berufsastrologe. Ertel bemerkt. ehemaliger Berufsastrologe und Autor von Die Planeten Spreken (1976). Schulungsleiter und zusammen mit Dean Herausgeber von Recent Advances in Natal Astrology (1977). Wenn Beweise fehlen.Fortgesetzte Diskussionen 73 Weitergeführte Diskussion zur Rezension des Zeitschriftenbandes Astrology Under Scrutiny (Final Issue) durch Suitbert Ertel In: Zeitschrift für Anomalistik 13 (2013). der wissenschaftlich nicht fundierten Zurückweisung der Astrologie befasst hätten. – Rudolf Smit war früher Editor bei einem führenden Technologie-Institut in den Niederlanden. – Dr. So stellt Ertel beispielsweise fest. wo erforderlich. und (2) hat es sich stets um eine gemeinschaftliche Teamleistung gehandelt. Professor Ertel bemängelt. für das wir ihm sehr dankbar sind Unglücklich ist indessen seine Andeutung. in die auch noch Hilfen Anderer eingegangen sind. David Nias ist forensischer Psychologe in England. 431) und seine Leser würden den Erwerb nicht zu bereuen haben (437). es werde künftig kaum möglich sein. – Dr Geoffrey Dean ist ein britischer. Arthur Mather. Geoffrey Dean. Lob fürwahr. dass wir uns kaum mit seiner Kategorie #2. dass die „Vielfalt der Thematik zur Astrologie konzeptuell unzulänglich geordnet“ sei (432). Ertels Besprechung von Astrology Under Scrutiny Prof. Ferner sagt er. er ist freiberuflich als technischer Redakteur tätig. Rudolf Smit43 Erwiderung auf Prof. – Arthur Mather hat einen MSc-Grad in Information Science. der Dienste von Google für die Übersetzung aus weniger geläufigen Sprachen. wie genau unsere Ordnung denn aussehe und inwiefern sie „konzeptuell“ zu wünschen übrig lasse. dass bedeutendes deutsches Material vernachlässigt worden ist. die Beweislage zugunsten bzw. „das Blättern in diesem Buch ein visuelles und taktiles Vergnügen“ (S. die beide den Gauquelinschen Hereditätsdaten entstammen. und (2) ob ihre Klienten falsche von richtigen Analysen unterscheiden können. dass unser Buch Meta-Analysen Hunderter empirischer Studien mit rund 20 TrichterDiagrammen enthält. Die vorstehend genannten Punkte sind jedoch eher unbedeutend im Vergleich mit Professor Ertels Vernachlässigung dessen. Weissagung.03 unter dem erwarteten Durchschnittswert. was das Buch tatsächlich enthält. die unbegründete Ablehnung der Astrologie sei “simply not good enough” (S. Anders gesagt. weshalb“ keine kohärente Aussage.08 über den erwarteten Durchschnittswerten für verheiratete Paare mit 3. Hier folgen einige Beispiele: Kaum Erwähnung finden die Ergebnisse von 27 Jahren niederländischer Forschung. Bayes-Theorem und (am wichtigsten) Artefakte der Daten und Argumentation. aber keiner weiß. stützt der Überhang von Trigonen (die als gut für Beziehungen gelten) die Astrologie. psychische Fähigkeit. . Ruis hat Aspekte zwischen den Geburtsbildern von 2174 verheirateten Paaren und einer erweiterten Stichprobe von 2824 verheirateten Paaren ausgezählt. der Glaube an verborgene Wirklichkeiten. welche kaum einmal an anderer Stelle diskutiert werden. Zusammen mit anderen Themen.3 mit Jupiter. Eine mögliche wissenschaftliche Unterstützung der Astrologie ist daher schwer auszumachen. (1) wie gut Astrologen miteinander über Analysen der Geburtsbilder im Einklang sind. 170 von Astrology Under Scrutiny). weil keine dieser Differenzen statistisch signifikant war. von Zeitzwillingen (mit Stichprobengrößen von mehreren Tausend) und Preiswettbewerben (zehn sind beschrieben) sowie eine große Anzahl weiterer Aspekte und Themen: Er nennt nicht unsere dokumentierten kritischen Übersichten zu Themen. umfasst all dies mehr als 40% unseres Buches. dass zwei Studien von Jan Ruis möglicherweise wissenschaftliche Unterstützung für die Astrologie lieferten. In beiden Studien zeigten sich die größten Unterschiede in den durchschnittlichen Anzahlen von Trigonen und Quadraten ungefähr 0. Wir vermeiden Probleme dieser Art. weshalb. sondern auch für die Anomalistik im Allgemeinen. wird tatsächlich aber zusammen mit einem Diagramm auf Seite 334 diskutiert. obwohl diese rund ein Fünftel der 364 Seiten des Buches füllen. die nicht nur relevant für Astrologie selbst sind. Ebenfalls unerwähnt bleibt unsere Behandlung von Sonnenzeichen in unserem Buch (mit Stichprobenumfängen von bis zu vielen Millionen). auch zu so entscheidenden Forschungsfragen. aber keiner weiß. Sextile (die wiederum als gut für Beziehungen gelten) ergaben die nächstgrößte Differenz von ungefähr 0. indem wir grundsätzlich feststellen. insbesondere.6 ohne Jupiter und 4. was wiederum Annahmen der Astrologie widerspricht.74 Fortgesetzte Diskussionen ist die Frage der Akzeptanz der Astrologie unkompliziert. während der Überhang von Quadraten (angeblich schlecht für Beziehungen) Annahmen der Astrologie widerspricht. Professor Ertel vertritt nun die Auffassung. etwa im Falle: „Astrologie funktioniert. Außerdem gibt er keinen Hinweis darauf. die Ertel vor allem dadurch überrascht hat. die Wichtigkeit von Kontrollgruppen und der Replikation. während die zweite Jupiter einschloss. dass sie in unserem Buch angeblich „gar nicht erwähnt“ (436) wird. Die erste Studie schloss Jupiter aus. Die Studie von Ruis über Serienmörder.“ Die Ablehnung hingegen ist dann problematisch: So ist zum Beispiel „Astrologie funktioniert nicht. Zu diesen zählen zum Beispiel Intuition. Fantasieanfälligkeiten. Mir kam es indessen nicht darauf an. die man nicht auf methodische Fehler oder Artefakte zurückführen kann. weil er das letzte Wort behalten wollte. Dean hatte sofort zugesagt. „So wäre eine nicht enden wollende Reihe von Artikeln und Gegenartikeln zu vermeiden gewesen. Um diesen Disput einer Lösung zuzuführen. Hövelmann) Suitbert Ertel44 Astrologie: Was unmöglich scheint. Stattdessen widmet er 60% seiner Besprechung den Debatten um den Gauquelinschen Planeteneffekt. Selbstverständlich können die Leser die Angelegenheiten für sich selbst beurteilen. verdient erhöhte Beachtung Den Autoren habe ich insofern zuzustimmen. hatte Wout Heukelom im Jahr 2004 Dean und Ertel eingeladen. bis keine Änderungen mehr in den zwei parallelen Texten mehr vorgenommen werden müssen. Doch ist er der Meinung. Dr. die die organisierten Skeptiker vorbrachten. wenn sie seinem Rat folgen und das Buch lesen. ihre jeweiligen Argumente zum leichteren Vergleich Seite an Seite in Astrologie in Onderzoek zu präsentieren. Er trägt auch keine eigene plausible Erklärung vor. Suitbert Ertel ist emeritierter Professor für Psychologie an der Universität Göttingen. 44  Prof. Die Ergebnisse der Lebensarbeit der Gauquelins gehören dazu an erster Stelle. dass die Autoren. Meine inhaltliche Differenzierung in vier Felder ließ erkennen. (aus dem Englischen von Gerd H. unter denen Geoffrey Dean der Hauptverantwortliche ist. eine Inhaltsangabe zu liefern über die „110 best articles from 27 years of Dutch research“. die positiven Gauquelin-Befunde seien auf ein Parental Tampering (astrologiegläubige Falschmeldungen der Geburtszeiten bei den Registrierämtern) zurückführen und also nicht-astrologisch zu erklären.Fortgesetzte Diskussionen 75 Mit anderen Worten erlaubt Prof. Ertel jedoch (nach mehreren Monaten) abgelehnt. 79 von Astrology under Scrutiny). Die Zusammenfassungen der 110 Artikel sind lediglich chronologisch aneinander gereiht und zusätzliche „other areas“ bleiben inhaltlich auch ziemlich ungeordnet. . als ich nur einen „sporadischen Einblick“ in ihr Buch gebe. ohne etwas Neues hinzuzufügen. nämlich Informationen über wissenschaftlich fundierte astrologische Forschung mit positiven Ergebnissen. Geoffrey Dean hat in diesen Arbeiten tatsächlich keine schwerwiegenden Fehler gefunden und sogar den Einwänden. Ertel den Lesern nur einen sporadischen Einblick in unser Buch. Ertels Bedingung dafür war eine wiederholte vorherige Bearbeitung der Veröffentlichung. entschieden widersprochen. so lange. die im Feld #4 einzubringenden Inhalte sträflich vernachlässigt haben. Wichtiger war für mich eine Kritik des Buches an seinen wichtigsten Stellen. falls er denn eine hat. Die Interessen der Leser würden zuerst kommen“ (S. Dies sollte der Verhinderung von Fehlern und Ablenkungen dienen und niemandem irgendwelche Privilegien einräumen. er habe über diese Untersuchung mit Dean eine Korrespondenz geführt und versucht. Nach solchen Erfahrungen werde ich in meiner früheren Empfehlung verunsichert. dass in Astrology under Scrutiny meine über fünf Jahre sich erstreckende Kritik an seiner PT-Erklärung stillschweigend ignoriert wird. Auf eine Anfrage von mir schreibt Ruis. In der „Erwiderung“ steht.76 Fortgesetzte Diskussionen Nicht nur gegen Deans Erklärung des Gauquelin-Planeteneffekts waren in meiner Rezension Einwände nachzutragen. Auch diese Kommunikation mit Ruis wird in Astrology under Scrutiny und in der Erwiderung ignoriert. dass Ruis‘ Untersuchung über die Serienmörder von ihm auf Seite 334 diskutiert werde. . „keine dieser Differenzen“ sei signifikant. weil ich in meiner Rezension von Astrology Under Scrutiny auch deren Behandlung vermisse. von denen in der Erwiderung gesagt wird. Ich bemängelte vor allem. denn ich habe die vielen andere Inhalte des Buches tatsächlich nur sporadisch geprüft. Astrology Under Scrutiny als Nachschlagewerk zu verwenden. Über diese Diskussion also erfahren die Leser nichts. auf die die Autoren der „Erwiderung“ zu sprechen kommen. schreibt Ruis zusammenfassend: „His wrong use of statistics eliminates the significant effect“ (briefliche Mitteilung). Dean von methodisch falschen Entscheidungen in seiner Reanalyse zu überzeugen. In die Kategorie #4 gehören unter anderem auch die Ergebnisse von zwei Untersuchungen von Jan Ruis. Über die Untersuchung von Ruis zur Synastry (Partner-Korrelationen) und deren Indikatoren (Differenzen). Doch weder auf Seite 334 noch im Literaturindex ist diese Arbeit von Ruis zu finden. In sechs Aufsätzen in Correlation (publiziert 2000-2004) habe ich in statistischen Nach-Untersuchungen nach Evidenzen für Deans Erklärungsansatz gesucht und nur über negative Ergebnisse berichten können. Zeitschrift für Anomalistik Band 14 (2014), S. 77-90 Essay Review Kritische Konspirologie Eine Doppelrezension Alan Schink1 Lance DeHaven Smith (2013). Conspiracy Theory in America. Austin, TX: University of Texas Press, 272 Seiten, ISBN: 978-0-292-274379-3, $ 15,95. Andreas Anton, Michael Schetsche und Michael K. Walter (Eds.) (2014). Konspiration. Soziologie des Verschwörungsdenkens. Wiesbaden: Springer VS Fachmedien, ISBN: 978-3-531-19323-6, 347 Seiten, € 34,99. Einleitung Die Psychologisierung, Pathologisierung und Historisierung von Verschwörungstheorien (VT) in der öffentlichen Debatte2 sowie auch in der Wissenschaft3 kann innerhalb der vergangenen Jahrzehnte und über die gesamte Nachkriegszeit hinweg als diskursleitend und hegemonial angesehen werden. Die Gründe dafür sind mannigfach und mehrdimensional, und viele von ihnen werden uns in den folgenden Abschnitten begegnen. Weitreichende Folgen der genannten Delegation von Verschwörungstheorien in die Bereiche der Psyche, des Wahns oder der Geschichte sind die Delegitimierung und die Relativierung einer gegenwartsbezogenen und zeitgemäßen politischen und soziologischen Auseinandersetzung mit Verschwörungen, Verschwörungsdenken und Verschwörungstheorien. Diesem Langzeittrend wirken die beiden im Folgenden rezensierten Werke von Lance DeHaven-Smith sowie von Andreas Anton, Michael Schetsche und Michael Walter entgegen. Dabei ist für die akademische Debatte um Verschwörungstheorien bereits innerhalb der letzten fünf Jahre eine Tendenz zu beobachten, Verschwörungstheorien (wieder) ernst zu neh- 1  Alan Schink studierte Philosophie (BA), Geschichte und Soziologie (BA) an der Universität Stuttgart. Er absolviert derzeit ein Masterstudium der Soziologie an der TU Berlin mit den Schwerpunkten Religions- und Wissenssoziologie. 2  Siehe dazu jüngst Kay (2011) sowie Sunstein & Vermeule (2009). 3  So etwa Caumanns & Niendorf (2001), Robins & Post (2002), Graumann & Moscovici (1987). 78 Alan Schink men4, was bedeutet, sie nicht bloß im Sinne von destruktiven oder wahnwitzigen Sinngebilden und Weltbildern zu erfassen, sondern, neben den bereits genannten Aspekten und Funktionen, die ihnen zweifelsfrei inne wohnen und die sie als solche auch erfüllen können, zugleich die Bedingungen und den Status ihrer politischen und sozialen Realität und ,Faktizität‘ zu klären. Insofern sind die beiden folgenden Rezensionen der Versuch, das Potential und die Grenzen der von den Autoren diskutierten Positionen, Thesen und Methodologien im Lichte einer Konspirologie als Wissenschaft von Verschwörungen und Verschwörungstheorien exemplarisch darzustellen und zu reflektieren. Lance deHaven-Smith: Conspiracy Theory in America Der US-amerikanische Politikwissenschaftler Lance deHaven-Smith arbeitet im vorliegenden Band die soziopolitische und historische Entwicklung von Verschwörungstheorien in den USA auf. Besonders konzentriert er sich dabei auf die Nachkriegsjahre des 20. Jahrhunderts, mit einiger Sensibilität für die US-Innen- und Außenpolitik des Kalten Krieges. Im inhaltlichen Fokus stehen vor allem das Attentat auf John F. Kennedy und die mit diesem zusammenhängende Veränderung des öffentlichen Diskurses im Umgang mit VT. Eine Auseinandersetzung, jedoch eher am Rande, findet auch mit der Watergate-Affäre, 9/11 und den Anthrax-Anschlägen von 2001, sowie mit den mutmaßlichen Wahlfälschungen in den US-Präsidentschaftswahlen der Jahre 2000 und 2004 statt. In einer vergleichenden Zusammenschau dieser möglichen politischen Verschwörungen versucht der Autor parallel einen theoretischen Rahmen zu entwickeln, innerhalb dessen sie als „Staatsverbrechen gegen die Demokratie“ kriminologisch und kriminalistisch analysiert werden können. „State Crimes against Democracy“ Im einführenden Teil des Buches vollzieht DeHaven-Smith einen kurzen Rundumschlag über den Begriff der Verschwörungstheorie und der mit ihm gegenwärtig assoziierten Bedeutungen. „Verschwörungstheorie“ und „Verschwörungstheoretiker“ würden im jüngeren öffentlichmedialen Diskurs offensichtlich „pejorativ“ verwendet (S. 9). Wie ist es dazu gekommen? Dieser Entwicklung möchte der Autor auf den Grund gehen (siehe Kapitel 4) und innerhalb dieses Fragerahmens stellt er einige politikwissenschaftliche und kriminologische Analyse-Bausteine vor, die zur vergleichenden Untersuchung politischer Verschwörungen dienen sollen und die von ihm bereits in vorherigen Veröffentlichungen (2006, 2010) entwickelt wurden. Er fasst diese Verschwörungen unter dem Akronym „SCAD“ (= „State Crimes Against Democracy“) zusammen und positioniert damit VT – und gleichsam sich selbst – klar im politischen Feld. „SCADs are defined as concerted actions or inactions by government insiders intended to manipulate democratic processes and undermine popular souvereignty […] SCADs 4  Hier wären etwa zu nennen: Anton (2011), Olmsted (2009) oder auch Schetsche (2005). Essay Review: Kritische Konspirologie 79 have the potential to subvert political institutions and entire governments or branches of government. Committed at the highest level of public office, they are crimes that threaten democracy itself.“ (S. 12) DeHaven-Smith macht darauf aufmerksam, dass der „Vigilantismus“5 die längste Zeit während der Geschichte eine für die Bürgerinnen und Bürger der Vereinigten Staaten typische Denk- und Erkenntnisweise darstellte (S. 7f.). Heute dagegen sei der Großteil der US-Bürger „high-crime blind“ – so auch der Titel der Einleitung des Buches –, d.h. sie seien nicht mehr sensibel für politische Verschwörungen und einen möglichen Machtmissbrauch politischer Eliten (S. 14f.). Während viele (Amateur-)Forscher zwar vor dem Hintergrund von Verschwörungstheorien immer wieder wichtige Details zu Tage fördern konnten, die in einzelnen Fällen mutmaßlicher politischer Verschwörungen und deren offizieller Aufarbeitung unterschlagen würden, verfehlten VT für gewöhnlich die Untersuchung des allgemeinen Phänomens politischer Kriminalität („high criminality“), denn sie konzentrierten sich als solche auf einzelne Fälle von hypothetischen Verschwörungen statt auf einen systematischen Vergleich eben dieser (S. 13). DeHaven-Smith beklagt die Fragmentierung und „Kompartmentalisierung“, die durch eine solche singuläre Betrachtungsweise geschieht. Zwar sei es durchaus wichtig, etwa im Falle der Ermordung John F. Kennedys, auf Ungereimtheiten und Widersprüche innerhalb eines Falles aufmerksam zu machen, doch zugleich dürfe nicht vergessen werden, mögliche verbindende Elemente zwischen diesem und anderen Fällen, etwa der Ermordung seines Bruders Robert Kennedy, zu suchen (S. 15ff.). Durch den theoretischen Entwurf des „SCAD construct“ – der im fünften Kapitel (S. 132-162) vertieft wird – erhofft sich der Autor, diesen Mangel von VT zu beheben. Im ersten Kapitel versucht der Autor zu zeigen, inwiefern es sich beim heutzutage gängigen Begriff der „Verschwörungstheorie“ nicht um eine deskriptive Kategorie oder Hypothese zur Aufdeckung einer vermuteten Verschwörung handele, sondern in erster Linie um ein stigmatisierendes Label. Das „Verschwörungstheorie“-Label delegitimiere demnach nicht das konspirationistische Denken per se, sondern sei eine „inquiry and questioning that challenge official accounts of troubling political events in which public officials themselves may have had a hand.“ (S. 41)6 Von diesem Hintergrund und „Ballast“ will der Autor sich lösen, indem er von den kleinteiligen und immer gleichen Fragen („whether Kennedy was killed by a lone gunman or multiple shooters“, ebd.) größere und vor allem auch politisch-ökonomische Zusammenhänge 5  Der Vigilantismus in den Vereinigten Staaten orientiert sich wesentlich an der dort stark ausgeprägten individualistischen Tradition und der mit dieser einhergehenden Wertschätzung des Privateigentums (vgl. Schmidt-Lux, 2013: 104). Im allgemeinen meint „Vigilantismus“ eine „– jenseits der staatlich zugelassenen Möglichkeiten – gewaltsame bzw. unter Androhung von Gewalt erfolgende Bestrafung, Erzwingung oder Verhinderung eines abgelehnten bzw. erwünschten Handelns Anderer durch nichtstaatliche bzw. private Akteure.“ (Ebd.: 100) 6  Mit Anton (2011) können wir auch sagen, das Label „Verschwörungstheorie“ wird gegenwärtig in erster Linie für „heterodoxe“ Verschwörungstheorien verwendet, die die orthodoxe Wissensordnung einer Gesellschaft bzw. deren diskursive Ordnung in Frage stellen (ebd.: 118ff.). die das Denken der Neokonservativen und vieler Republikaner bewusst oder unbewusst bestimme (S. der unter anderem die marxistische Klassentheorie auf die . 96ff. 51. a conspiracy among political insiders to get rid of Kennedy“. Diesen beiden Denkern stellt der Autor den im Nachkriegsamerika nahezu vergessenen regierungskritischen Historiker und Politikwissenschaftler Charles Beard entgegen. 91ff. 175-180). dass „Popper said this was because such theories are always false. Kennedys (S. so konträr ihre politischen Standpunkte auch sein mögen.).“ (S.). Hier geht der Autor auf die Durchsetzung des anti-konspirationistischen Paradigmas von Popper in der Nachkriegszeit ein (S. 163-195) nennt der Autor neben anderen Verdächtigen Ex-Vizepräsident Johnson und Ex-General Curtis LeMay als Hauptverdächtige im Fall John F. Strauss hingegen geht davon aus. 98). Sehr stark bezieht er hier immer wieder Position für die Politik der „Founding Fathers“ die.). der Popperianismus und der Straussianismus. dass der Staat in letzter Instanz die Deutungsmacht über „gefährliche Wahrheiten“ haben müsse.. Hervorhebungen im Original) In diesem Sinne ergänzen sich in Beziehung auf den Konspirationismus beide politischen Ideologien wechselseitig. 69) gewarnt und gewichtige politische Mechanismen dagegen institutionalisierten hätten. Auf der anderen Seite sei es die politische Philosophie Leo Strauss’ – eines Schülers von Carl Schmitt – und sein Dogma der „noble lies“. die in VT eine Gefahr für die „offene Gesellschaft“ (Popper.80 Alan Schink ins Auge fasst („whether the assasination was a SCAD. Systematische Antworten auf die Cui-bono-Frage ergäben sich erst aus der Miteinbeziehung politisch-ökonomischer Elite-Interessen und einer Analyse ihres Verhaltens. die am besten aus der „Distanz“ beantwortet werden könnten (S. 87. Im letzten Kapitel („Restoring American Democracy“. gingen davon aus. immer wieder vor der Entwicklung mächtiger politisch-ökonomischer Komplexe (z. Anton 2011: 117ff. 76-105) ist der VT in den Sozialwissenschaften gewidmet. Tradition und Verfall des Verschwörungsdenkens Der traditionelle US-amerikanische Konspirationismus wird im zweiten Kapitel (S. Das dritte Kapitel (S. vor allem unter politischen „Demokraten“. 82. while Strauss suggested it was because they are often true. and authoritarianism in liberal societies“.B. dass ein zu offener Umgang mit verschwörungstheoretischen Deutungsmustern „could unleash distrust. intolerance. 1980) sähen. wie etwa Präsident Eisenhower. mit dem feinen Unterschied. dass er nicht zwischen „globaler“ und „lokaler“ VT differenziert (vgl. S. S. könnte man sagen. Diese sei der Hauptgrund für die systematische Leugnung von Verschwörungen und Verschwörungstheorien („conspiracy denial“) in den nordamerikanischen Sozialwissenschaften. da moderne Gesellschaften ansonsten drohten in Bürgerkriegen und schlimmstenfalls im Totalitarismus zu enden (S. 136ff. De Haven-Smith geht hier exemplarisch und unsystematisch auf die Tradition des Misstrauens („Vigilantismus“) gegen politische Eliten und Machtakkumulation und das sich daraus entwickelnde System der „checks and balances“ ein und diagnostiziert einen Verfall und eine „Korrumpierung“ eben dieser durch politische und ökonomische Eliten.). Das Defizit an Poppers Begriff von VT ist also. S. S. „militärisch-industrieller Komplex“. Beide. 41-42). 78ff. 81. 53-75) behandelt. nachdem der Warren-Report viele Zweifel an der offiziellen Darstellung des Kennedy-Attentats in der Bevölkerung nicht hatte ausräumen können. Er analysiert dazu ein durch den „Freedom of Information Act“ freigegebenes Dokument („Dispatch 1035-960“) aus dem Jahre 1967.). die politisch-ökonomisch bedingte „Manipulation“ demokratischer Prozesse durch Eliten aufzudecken (S. Angemessen wäre es gewe- 7  Vor allem der US-amerikanische marxistische Soziologe Charles Wright Mills (1916-1962) hat dieses Erbe für die soziologische Analyse der US-amerikanischen Gesellschaft aufgenommen. es markiert dem Autor zufolge auch die Geburtsstunde des Labels „conspiracy theorists“ als stigmatisierende Bezeichnung für eine Gruppe von Zweiflern an der offiziellen Kennedy-MordTheorie (S.) steht nicht nur exemplarisch für eine Reihe weiterer Dokumente die die umfangreiche Propaganda. 102ff. 120ff. dass Attentate. Wenn letzteres zutreffe. wichtig ist für DeHaven-Smith die Frage. sowie die bewusste Täuschung der Öffentlichkeit tatsächlich von politischen Eliten als „noble Lügen“ (Strauss) in Kauf genommen wurden und werden.). 106-131) geht der Autor der Frage nach.Ä. 89f. 117). Im vierten Kapitel (S. bei den Neokonservativen und Republikanern dagegen eher die politische Philosophie von Strauss. dass Verschwörungstheorien überhaupt als negatives Label Eingang in den öffentlichen und massenmedialen Diskurs gefunden haben. inwiefern vor allem die staatliche und behördliche (Gegen-)Propaganda ihren Anteil daran hatte und immer noch hat. 128f. Zusammenfassung Der Autor verbindet in seinem Buch zwei Anliegen miteinander: Einerseits die Aufarbeitung historischer Zusammenhänge in der jüngeren US-amerikanischen Geschichte in Bezug auf VT. „inside jobs“ und andere inszenierte Ereignisse.7 Welcher dieser drei Autoren auch immer praktisch Recht haben mag. Dieses freigegebene Dokument mit der Überschrift „PSYCH“ (wohl für „psychological operation“ o. je nach eigener politischer Lage verortet und mit immer neuen stigmatisierenden Assoziationen durch Regierung und Behörden belegt worden (S.). Beards Methode der „kritische[n] Historiographie“ zielte vor allem darauf. .und Gegenpropaganda der US-Behörden im Kalten Krieg belegen. 85f. Über einzelne „Kollaborateure“ in den Leitmedien schließlich wurde und werde auch heute noch dieses Deutungsmuster multipliziert.).Essay Review: Kritische Konspirologie 81 politische Elite Nordamerikas anwendete und die offizielle Theorie zum Angriff auf Pearl Harbor bestritt (S. Insoweit ist DeHaven-Smith politischer Realist.). um machtpolitische Interessen zu wahren und zu verwirklichen (S. etabliert und schrittweise legitimiert (S. das eine von der CIA ausgeführte Propaganda-Kampagne initiierte. welche politische Theorie gegenwärtig (in welchem politischen Lager) tatsächlich hegemonial ist. andererseits die Entwicklung einer politikwissenschaftlich-kriminologischen Heuristik für die Aufdeckung und Untersuchung realer politischer Verschwörungen. Bei den Demokraten sei es eher der Liberalismus nach Popper. später bei den Rechtsextremen –. Nach der Benennung dieser ‚neuen’ Gruppe sei diese im Feld der politischen Gegner – anfangs bei den Kommunisten. 118. dann müsse in Erwägung gezogen werden. 10 Aber das Konzept wirft auch eine Reihe von Fragen auf. Demokratie.org/wp-content/blogs. So behauptet der Autor: „SCADS have greatly increased in frequency since 1945 and especially since 1960. and encourage bellingerency in U. dieses zweite Vorhaben zumindest in einem Buchuntertitel zu würdigen. 2011). die Frage auf.9 „Verschwörungstheorie“ ist bei De Haven-Smith eine politische Kategorie und ihre Verbindung zum „SCAD“-Konzept durchzieht das gesamte Buch. religiösen. 139) Er extrahiert für diese Analyse einige Merkmale von SCADS aus den wenigen historischen Beispielen – etwa dass sie „often employ military skills and tactics. Etwa die nach den Definitionskriterien für ein SCAD.S. Konspiration.“ (S. 11  Die folgende Rezension ist eine leicht erweiterte Fassung einer Rezension. der sich zwischen Beschreibung und Normativität bewegt. cause social panic and militarism in the American mass public. 2010. 2006) aufgegriffen und auf 9/11 angewendet.und mit Sicherheit auch für die Friedensforschung sowie eine in deren Sinne arbeitende Kriminologie. 10  Scotts Ansatz wurde zuletzt von dem britischen Politikforscher David MacGregor (2002. 9  Dafür ist man etwa mit dem Beitrag von Michael Butter (siehe zweite Rezension) besser beraten. Soziologie des Verschwörungsdenkens11 Der vorliegende Sammelband orientiert sich programmatisch an den wissenssoziologischen Arbeiten zu Verschwörungstheorien der Herausgeber und ist systematisch untergliedert in drei Bereiche: „Fallstudien“. Michael Walter (Eds. 142ff. die ich ursprünglich für die 9. als es im Buch tatsächlich nur um die Vereinigten Staaten geht – nicht um Kanada und schon gar nicht um Südamerika. Ausgabe des Soziologiemagazins geschrieben habe. Andreas Anton. „Mediale Diskurse“ und „Theoretische Perspektiven“. Zusammen mit dem dazu gelieferten Hintergrundwissen bietet es eine Fülle praktischer Anknüpfungspunkte für die kriminologische und kriminalistische Auseinandersetzung mit VT und vieles davon erinnert an die Arbeiten von Peter Dale Scott zur „Continuity-of-Government“-Hypothese oder zu „deep events“ (Scott. sondern sind bedeutend vor allem für die Politik-. Das einleitende 8  Darüber hinaus ist der Titel „Conspiracy Theory in America“ insofern irreführend.dir/718/files/2014/04/sozmag-1-2014-RezensionKonspiration. wie ‚deskriptiv’ eine solche gegenwärtig und gerade in diesem Bereich faktisch sein kann und darf und ob nicht in vielen Fällen die postulierte vermeintliche ‚Neutralität’ eher ein Krypto-Bekenntnis zur politischen Orthodoxie ist als zum Ethos wissenschaftlicher Tätigkeit.und geisteswissenschaftlichen Ausarbeitungen zum Thema.).82 Alan Schink sen. kulturellen und historischen Bedingungen der Verbreitung von Verschwörungstheorien in den USA ist dieses Buch nicht.8 Eine Arbeit über die tiefer verankerten psychosozialen. 149) – und benennt auch konkrete Netzwerke und verdächtige Akteure (S. . Sie ist dort online abrufbar unter http:// f. Seine Befunde sind in dieser Hinsicht stark normativ und gehören weniger zu den kultur.hypotheses. Foreign policy“ (S. Gerade für den Bereich der Politikwissenschaft wirft der nicht lückenlos ausgearbeitete hybride Duktus des Buches.).pdf. Michael Schetsche. alle Hervorhebungen im Original) über Bilder und Massenmedien. so die Herausgeber in der Einleitung. Zu Letzteren gehörte auch Karl Popper. der hohe „Grad der Sichtbarkeit der Tat“ (S. das heißt eine Verschwörung in Folge der wahrscheinlichen Mordverschwörung. je nach dem „Grad ihrer gesellschaftlichen Anerkennung“ (S. die den Tod des US-amerikanischen Präsidenten John F. sowie das verdächtige Verhalten einzelner (Medien-)Akteure (S. Systematik. 32. UFOs und der 11. Aus einem solchen Blickwinkel. 33f. Kennedy als eine persistente und nachhaltige Ressource für unzählige Verschwörungstheorien auszeichnen und die. Funktionalität usw. als den Leserinnen und Lesern zunächst empirische und historische Fallbeispiele von Verschwörungen bzw. was gerade den Kennedy-Mord als Referenz für Verschwörungstheorien so besonders macht. die in den nachfolgenden Kapiteln auf abstrakterer Ebene hinsichtlich ihrer Logik. Schetsche und Walter versucht. 33f. 56–61) und die Rahmenbedingungen der Tat insgesamt . wie ihn viele Verschwörungs-Skeptiker implizit oder explizit annehmen. wobei viele der Beiträge bereits stark sozialkonstruktivistisch und wissenssoziologisch strukturiert sind und sich damit selbst wiederum an der theoretischen Vorarbeit von Anton (2011) und Schetsche (2005) orientieren. so seine These. „ganz offenkundige Manipulationen“ (S. Der Buchaufbau ist insofern gut gelungen.Essay Review: Kritische Konspirologie 83 Kapitel der Herausgeber Anton. analysiert werden. siehe erste Rezension). als dass er vielmehr dessen . drittens. die eine „‚Verschwörung zweiter Art‘“. einmal als heterodox auf. Für Hövelmann sind es drei Faktoren. 44–48). 16).Aufklärung‘ von offizieller Seite (S. vor dessen semantischem Horizont die Legitimität des Wissens um eine Verschwörung selbst wieder infrage gestellt. dass auch das Wissen um reale Verschwörungen nur im Modus der Verschwörungstheorie verhandelbar sei. 12). die verschiedenen im Band versammelten Zugänge und Perspektiven aus der wissenssoziologischen Position zu integrieren. die mit dilettantischen Mitteln versuchten. als gemeinhin anerkanntes gesellschaftliches Wissen gilt – man denke etwa an das Mordkomplott gegen Julius Cäsar oder an die Hyperverschwörung des Manhattan-Projekts (Deckname für die geheime Entwicklung der Atombombe in den USA während des Zweiten Weltkriegs) – ist der Begriff der Verschwörungstheorie innerhalb der letzten Jahrzehnte zum Kampfbegriff mutiert. 1980: 182. generalisierbar seien: erstens. die „Irrationalität der rationalen Aufklärer“. September Im ersten Beitrag fragt Gerd H. könne demnach zunächst „kein grundlegender Unterschied zwischen orthodoxen und heterodoxen Verschwörungsdeutungen“ bestehen (S. Aus der wissenssoziologischen Perspektive zeige sich dagegen. der sich gegen die Essentialisierung. JFK. Somit trete die Verschwörungstheorie einmal als orthodox. 34). Verschwörungstheorien vorgestellt werden. Homogenisierung und Psychologisierung von Verschwörungstheorien wendet. Hövelmann zielt also weniger auf eine Bewertung des vorgeblichen Tathergangs ab. der durch seine Zurückweisung des Verschwörungsdenkens als säkularisierte Form des „religiösen Aberglaubens“ die Sozialwissenschaft in dieser Hinsicht nachhaltig geprägt hat (Popper. offenkundige Tatsachen zu leugnen und ‚wegzuerklären‘ (S. zweitens. Während die Realität von Verschwörungen.). Hövelmann danach. angegriffen oder pathologisiert wird (S. 15).). nahelegen (S. da er sie als von der „Mehrzahl der Experten [. kommt Klöckner zu dem Schluss.privates‘ Treffen westlicher Eliten aus den Bereichen Wirtschaft. Politik. Dafür zeichnet er sehr kleinteilig die Geschichte und die (Er-)Findung der HI-Viren nach und verfolgt den Ursprung der sog. Igel rekonstruiert die Involvierung vor allem der CIA in dieses tiefenpolitische Machtgefüge und legt die Steuerung der von der NATO initiierten Gladio-Struktur durch den US-amerikanischen Auslandsgeheimdienst spätestens seit 1968 offen (S. Die Terrorexpertin Regine Igel untersucht im anschließenden Beitrag die personellen Verflechtungen in den 1960er und 1970er Jahren zwischen der Elite-Freimaurerloge „Propaganda Due“. 61). verschiedenen italienischen Regierungen.). um sie dem politischen Gegner anzulasten. Medien und Militär. zum Beispiel über TV-Serien oder . der Justiz und dem Militär sowie den „Staybehind“-Armeen der Nordatlantischen Allianz (NATO).W. Der russische Geheimdienst KGB nahm diese Theorie offenbar für eine Desinformationskampagne auf. „Gladio“ verweist damit auf eine .reale‘ Verschwörung. Sein Fazit: Ohne den „irritierenden Dilettantismus“.. die gemeinhin als „Gladio“ bekannt sind.84 Alan Schink beleuchtet.). deren mutmaßlichem Erregers HIV. die vielen „Manipulationen an Beweisen. 116ff. das Klöckner vor dem Hintergrund der „Power Structure Research“ (PSR) untersucht. Klöckner bezeichnet die Bilderberg-Gruppe als politische und soziale „Struktursetzungsmacht“ (S. laut derer die Erregerviren aus einem US-amerikanischen Militärlabor stammen. Dokumenten und Narrationen“ – also „. möglicherweise um als biologische Waffe eingesetzt zu werden (S. der informelle Austausch bei Bilderberg sei eine private Angelegenheit. ökonomische. Geißler rekonstruiert historisch. Mills zurück und kann als eine Art Heuristik verstanden werden. 104). dass „[d]ie Konferenzen […] bis ins Mark politisch“ seien und es von Seiten der Veranstalter darum gehe „möglichst viele Teilnehmer zu konkreten Konsensen zu bewegen. Machtstrukturen (interdisziplinär) untersucht werden können. Auf die Thesen von AIDS-Leugnern wie Peter Duesberg geht Geißler dabei nicht ein. politische.“ (S. 130f. kann aber. Auch wenn die meisten der befragten Teilnehmer der Konferenz beteuern. Die Bilderberg-Gruppe ist ein jährlich stattfindendes (semi-). PSR geht auf den bereits in der vorigen Rezension erwähnten C. anhand derer soziale. 107) Im Anschluss widmet sich der Wissenschaftshistoriker und Molekularbiologe Erhard Geißler diversen Theorien zur Herkunft der Immunschwächekrankheit AIDS bzw.Verschwörungen zweiter Art‘“ – „wäre manche Verschwörungsvariante gar nicht erst entstanden und für viele Beobachter sogar glaubhaft geworden“ (S. mediale etc.. „Fort-DetrickHypothese“. nicht als ihr Urheber belegt werden (S.] mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit“ für widerlegt hält (S. 114). Marcus Klöckner befasst sich im darauf folgenden Beitrag mit den verschiedenen Verschwörungsdeutungen zur Bilderberg-Gruppe. Unter dem Dogma des Antikommunismus verübten Gladio-Zellen massive Terroranschläge gegen die eigene Bevölkerung. wie es zu dieser Verschwörungstheorie kam und identifiziert als Quelle das Biologen-Ehepaar Jakob und Lilli Segal. so Geißler. Theoretisch wie empirisch reizvoll mutet der Beitrag von Ingbert Jüdt an. in dessen Mittelpunkt die auch jenseits der internationalen UFO-Szene. 81). Wissen‘ über eine Verschwörung kann ebenso selbst das Produkt einer Verschwörung sein [. Bezogen auf den 11. unterscheiden sich jedoch im Grad ihrer gesellschaftlichen Anerkennung (vgl. Die mit der Fälschung und Propagierung der Majestic-12-Dokumente eingeleitete umfassende Desinformierung der UFO-Szene sei ein „Rückkoppelungsprodukt“ der Doppelagententätigkeit des in den 1980er Jahren einflussreichen UFO-Forschers William Moore. die „Surprise“.“ (Ebd. „mit der vorläufige. Dass ein (Fake-)„Cover Up“ die Persistenz von Verschwörungstheorien tendenziell erhöht. 161–164).Faktizität‘“ verwandelt wurden (S. Demnach sei klar: „[D]as . 154). 143f.) Sie lenkte die Aufmerksamkeit der UFO-Forschung vom „Nichtwissen“ hin zu einem definitiven „Falschwissen“ (S.Verschwörungen zweiter Art‘“ müssen nicht zwingend auf „.. 141).Theorie.). oben). 178) Es seien „gerade diese Kämpfe [. wonach US-amerikanische Sicherheitsbehörden den Anschlag (mit-)verursacht hätten (S. Die Kampagne.“ (ebd. zweitens die „LIHOP“-Theorie.]. hypothetische und spekulative Ideen aus der UFO-Forschung in eine scheinbare historische .) . wird es immer dominierende und abweichende Wirklichkeitsbestimmungen und Kämpfe um die Deutungsmacht geben. gemäß welcher die Behörden ein Vorwissen des Anschlags gehabt. „bewirkte einen systematischen und nachhaltigen Wechsel in der zeitgenössischen UFO-Forschung: weg von wissenschaftlich-empirischen Untersuchungen und hin zu umfangreichen theoretischen Vorstellungen und Vorwürfen an eine Vielzahl US-amerikanischer Regierungsbehörden. 154) Mit Rekurs auf Hövelmanns Beitrag (S. Alle drei Theorien stellen Verschwörungstheorien dar.offizielle‘ Theorie). drittens.“ (S. die Anton von dem Historiker und Friedensforscher Daniele Ganser entlehnt: erstens. 34) verweisen. Diese seien nach Jüdt vorsätzliche Fälschungen und Produkte der Täuschungskampagne eines „interne[n] Nachrichtendienst[es] der Luftwaffe“ (S. September 2001 stehen im Beitrag von Andreas Anton nicht der mögliche Cover-Up oder die Inszenierung der Terroranschläge im Vordergrund. indem er Poppers Verschwörungsskeptizismus gegen dessen eigene Prämissen wendet: „So lange es offene Gesellschaften gibt. dass die US-amerikanischen Behörden vom Angriff der Terroristen überrascht worden seien (.Essay Review: Kritische Konspirologie 85 das PC-Spiel Deus Ex. ihn aber aus verschiedenen Motiven nicht verhindert hätten. die „MIHOP“-Theorie.“ (S. bilanziert Jüdt.. Sie können ein vermeintliches Geheimwissen – zunächst ganz zweckunspezifisch – auch vortäuschen.Verschwörungen erster Art‘“ (S. Nach der Vorstellung verschiedener Akteure der ‚9/11-Wahrheitsbewegung‘. durch dessen Proklamierung ihre Anhänger sich lächerlich oder doch unglaubwürdig machten und stigmatisiert wurden. so Jüdt. zeigt auch das Beispiel der Majestic-12-Dokumente deutlich.] die einen erheblichen Teil der dynamischen Entwicklung des Wissens innerhalb von Gesellschaften ausmachen. populär gewordenen Majestic-12-Dokumente stehen.. wie Hövelmann annimmt. sondern zunächst die nüchterne Unterscheidung dreier verschiedener Deutungsmöglichkeiten des Ereignisablaufs.. 34) kann demzufolge präzisiert werden: „. ihrer erklärten Gegnerschaft sowie ihrer möglichen Motive und Interessen plädiert Anton für eine „offene Debatte“. die besagt. Sein Beitrag ist eine kritische und ernüchternde Reflexion über die Verarbeitung und Verbreitung von Wissen in den Zeiten der großen Suchmaschinen. Anpassung und Individualisierung von Wissen ist. René König.offenen‘ Projekt alternatives und heterodoxes Wissen prinzipiell exkludiert wird (S. narrative (Film-)Struktur als mediales Pendant zur Verschwörungstheorie beizukommen“. 256). die intentional gedeutet werden. Das Massenmedium des Films könne dazu beitragen. Eine erfrischende Abwechslung bringt der Aufsatz von Sven Großhans.) heterodoxer Verschwörungstheorien zu 9/11 im Diskurs der Leitmedien hegemonial sind. Berger und Thomas Luckmann sowie von Pierre Bourdieu zeigt er plausibel. Social Media und der Commons. in deren Mittelpunkt gesellschaftliche Ereignisse stehen.86 Alan Schink Die Mediatisierung der Verschwörung Michael K. so Hurst. sondern wie er in seiner Geschichte die Form des Verschwörungsdenkens selbst zum reflexiven Gegenstand erhebt und dadurch kritisches Nachdenken fordert. sei „scheinbar nur durch die überschaubare. September“ ein. 225). weshalb auch in diesem vermeintlich . 200). durch das die Bilder erst zu einem narrativen Ganzen werden“ (S. als „konstruierende[s] Mitwirken des Rezipienten. dass das Internet nicht nur ein Massenmedium der Multiplikation. Großhans verdeutlicht. dass heterodoxes Wissen sich „langsam als orthodoxes [. dass eine Therapeutisierung und Nihilierung (S. sondern aufgrund algorithmischer (Eigen-)Logiken zugleich ein Medium der Fragmentierung. Dabei sei gerade der Film. der seine Diplomarbeit über die Funktionsweise und die Generierung von Wissen auf Wikipedia in Bezug auf heterodoxe Deutungen zu 9/11 geschrieben hat. logisch verknüpfende. die darauf aufmerksam machen will. der sich mit der Verschwörungstheorie im Comic auseinandersetzt und dazu die erfolgreiche US-Comicserie „Watchmen“ analysiert.. Denn „[d]er undurchschaubaren Verschwörung“. 216). erklärt schließlich. Großhans‘ Beitrag verweist außer auf die semantisch-symbolische als vor allem auf die narrative Struktur von Verschwörungstheorien. Walter leitet den zweiten Teil des Bandes mit einer Reflexion medialer „Legitimitätsstrategien gegenüber Verschwörungstheorien zum 11. die vor allem durch die Netzwerkmedien mehr und mehr ihre Deutungshoheit einbüßten (S.) und auch eine De-Autorisierung (S. Matthias Hurst untersucht eben diese Struktur für das Genre des Films. 190f. paradoxerweise das geeignetste und zugleich auch das trügerischste Medium der Verarbeitung von Verschwörungen und Verschwörungstheorien. deren sinnhaft-narrative Aufarbeitung tendenziell zur Vermengung von Fakt und Fiktion führe. Den Grund für diese „Legitmationsmaschinerie“ sieht Walter im Angriff auf die Wirklichkeitskonstruktion des „Qualitätsjournalismus“ der klassischen Massenmedien. . kann auf der rein textualen Ebene kaum verwirklicht werden. wie der Produzent Alan Moore das Thema der Verschwörung nicht nur zum Thema seines Comic-Narrativs macht. 183ff. die sich durch ihre fiktive Form aber selbst wieder desavouiere (S. denn die für den Comic charakteristische „Closure“. Vorteilhaft wären hierbei Illustrationen gewesen. 244).. wie er an verschiedenen Beispielen aufzeigt. Mit dem begrifflichen Instrumentarium von Peter L.] durchzusetzen beginnt“ (S. Butter vertritt die These. der Verschwörungstheorien im Modus spekulativer Kommunikation fasst und damit ausgerechnet ihrer charakteristischen Eigenschaften als Theorien über Verschwörungen beraubt. indem er nicht nur die Irrationalität bzw.). Verschwörungstheorien und „spekulative Kommunikation“ aus philosophischer. um den Glauben an Verschwörungstheorien zu unterminieren. den libertären Republikanismus sowie den manichäistisch-geprägten Puritanismus – erklären lasse (S. Insofern habe der Konspirationismus über lange Zeit einen herausragenden Stellenwert in der nordamerikanischen Gesellschaft gehabt und sei ein orthodoxes Deutungsmuster gewesen. Die letzten Beiträge von David Coady. anthropologisch-sozialpsychologischer und wissenschaftstheoretischer Sicht. Die sozialpsychologische Funktion dieses Wissens sei die Aufwertung des Selbst oder einer WirGruppe (S. David Coady versucht in seinem Aufsatz zu zeigen. ablehnend zu begegnen.) stützen. Dessen Aufkommen verweise auf einen Bruch mit der konspirationistischen Denktradition und markiere damit einen gesellschaftlichen Bedeutungswandel im Umgang mit Verschwörungen (S. sondern von „Phantasiewissen“ insgesamt aufzuzeigen versucht. S. Sunstein und andere stützten sich. Ähnlich verhält es sich mit dem Beitrag von Kuhn. Die „Verschwörungstheorie“ als pejorativer Begriff dagegen sei ein sehr modernes. 341f.] nicht durch den Rekurs auf einzelne Verschwörungen oder grundlegende gesellschaftliche Umstürze“. 268). 338. 261ff. insofern sie sich bloß auf den infalliblen Charakter von „Nicht-Wissen“ (S. 310ff. Sascha Pommrenke und Oliver E. Jahrhunderts.“ (S. sondern wesentlich durch „das Zusammenwirken der drei Ideengeschichtlichen [sic] Faktoren“ – die mechanistische Epistemologie des 18. wie bereits Karl Popper und Leo Strauss (siehe erste Rezension). dass „[w]eder Gerüchte noch Verschwörungstheorien […] [ihren] schlechten Ruf “ verdienen. Kuhn diskutieren jeweils „Gerüchte“. auf die einseitige Behauptung der gesellschaftlichen Destruktivität von Verschwörungstheorien und empfehlen daher paradoxerweise. 278) In einer Auseinandersetzung mit den Argumenten des Anti-Konspirationismus von rezenten VT-Skeptikern wie Cass Sunstein und Adrean Vermeule zeigt Coady die Selbstwidersprüchlichkeit ihrer Postulate auf.. erst Ende der 1950er und Anfang der 1960er Jahre sichtbar gewordenes Phänomen.Essay Review: Kritische Konspirologie 87 Theorien über Verschwörungstheorien Dem Beitrag von Michael Butter im dritten Teil des Bandes gelingt es. Verschwörungsspekulationen.. 12f. Affektivität von Verschwörungsideologien. Dafür kann er jedoch gute (formal-)logische Gründe anführen. auf wenigen Seiten die Tradition des konspirationistischen Denkens in den USA historisch zu rekonstruieren. dass sich „der amerikanische Verschwörungsglaube [. 296) Vor allem der Aufsatz von Pommrenke verdeutlicht schließlich die Grenzen des anthropologisch-sozialpsychologischen Konstruktivismus.). Hier zeigt sich der systematische Bezug des Beitrags zum einleitenden Kapitel (S.). „dass Regierungen sich an Verschwörungen beteiligen sollten. Die Rückführung von Verschwörungstheorien auf (sozial-)psychologische Muster scheint – bei aller empirischer Evidenz – jedoch die in den vorangehenden Beiträgen herausgearbeitete wissenssoziologische Spezifik eben dieser gerade wieder zu unterlaufen. (S. in dem die Herausgeber die deskriptive Dimension des Begriffs hinterfragen und auf seine normative und hegemoniale Diskursqualität hinweisen. . Selbiges gilt für die in der Einleitung erwähnte Historisierung von Verschwörungen und Verschwörungstheorien. und damit die . tendenziell zu hypostasieren droht. wie eingangs erwähnt. Diese können einerseits als Legitimationsgrundlage für VT dienen.Faktizität‘ kann auf mehreren Ebenen untersucht werden. Innerhalb einer soziologisch-sozialkonstruktivistischen Thematisierung sind Verschwörungen. ohne den Rekurs auf reale Verschwörungen. Schetsche und Walter etwas anders. diese als solche wiederum kritisch. die ihre soziale Wirklichkeit gerade darin entfalten. aber nicht skeptizistisch. 12  Ganz im Sinne des „Thomas-Theorems“. Er emanzipiert sich weitgehend von dem skeptizistischen Ballast der rationalistischen Tradition.12 Die Spannung zwischen der politisch-kriminologischen und der soziologisch-sozialkonstruktivistischen Lesart besteht darin. Insgesamt stellt er erstmals systematisch heraus. worin auch diverse Diskurstheorien einzuschließen sind. Nicht zuletzt sind sie aus Sicht eines Sozialkonstruktivismus. andererseits sind sie auch Bedingungsgrundlage und Motivation der Verschwörungstheorie als soziales Phänomen. Gemeinsame Zusammenfassung Die beiden rezensierten Werke gehen davon aus. DeHaven-Smith ebenso wie Anton. Während für DeHavenSmith Verschwörungen vor allem politische Tatsachen darstellen und er daher offensichtlich weg vom Konspirationsdiskurs und dem stigmatisierten Label der Verschwörungstheorie und diese stattdessen politikwissenschaftlich. insofern sie Handlungen – und Handlungsfolgen – der Akteure und Akteurinnen determiniert (Thomas. kriminologisch und strafrechtlich aufarbeiten will – dafür steht sein „SCAD“-Konzept –. ist die Aufgabe einer aufgeklärten Konspirologie.88 Alan Schink Zusammenfassung Der vorliegende Sammelband ist definitiv ein Meilenstein in der deutschsprachigen – und sicher auch der englischsprachigen – Verschwörungsforschung. . verhält es sich in der Auseinandersetzung von Anton. 1928: 572). dass das Phänomen der Verschwörungstheorien nicht zu verstehen ist. immer zugleich Verschwörungstheorien und ihre .eigene‘ Verschwörungstheorie. Die Balance zwischen diesen Positionen zu halten. wie komplex das Verhältnis zwischen Verschwörungen und Verschwörungstheorien ist und wie dicht der Konspirationsdiskurs mit tiefer liegenden Fragen nach Normativität und Legitimierung sozialen Wissens in (spät-)modernen Gesellschaften verwoben ist. Trotz der unterschiedlichen Themen und Zugänge weist der Band eine starke innere Kohärenz auf. handlungsleitende Sinngebilde. nach dem die Definition einer Situation ihre soziale Wirklichkeit bestimmt. dass erstere die Verschwörung. ohne dabei einseitig zu werden oder das Verschwörungsdenken zu fetischisieren. Die darin enthaltenen Beiträge umreißen sowohl das Potenzial der Wissenssoziologie sowie ihre Grenzen für die Konspirologie. während zweitere die Verschwörung im Extremfall als subjektive oder nur diskursive Kategorie relativiert – und damit wieder dem Psychologismus aufzuliegen droht. zu reflektieren und schließlich diskursiv zu verarbeiten. dass sie von den jeweiligen Akteuren für wahr gehalten werden. Essay Review: Kritische Konspirologie 89 Schetsche und Walter liefern mit ihren Bänden auf unterschiedlichen Ebenen und mit verschiedenen Schwerpunkten zeitgemäße Ansätze zur politisch-politikwissenschaftlichen und kriminologischen. . Verschwörungstheorien und die Geheimnisse des 11.9. L. (2010). Berlin: Springer. Falsche Propheten. P. Ideologies of Race. Die offene Gesellschaft und ihre Feinde II. Verschwörungen. Berlin: Logos Verlag. & Moscovici. DeHaven-Smith. Caumanns. New York: Harper Collins. was der Journalist.. 330-355.und sozialwissenschaftlichen Aufarbeitung von Verschwörungen und Verschwörungstheorien.). Robins. Olmsted. MacGregor. (2002). 189-221).. C. K. (2002). „die Konspirologie aus der Verbannung als schmutzige. Administrative Theory & Praxis. Changing Conceptions in Conspiracy. Popper.) (2001). In Zarembka. Beyond conspiracy theory: Patterns of high crime in American government. & Niendorf. In Zarembka. (2002). New York u. MacGregor. 2002: 10). Es gelte. Vom Verschwöungsdenken zum politischen Wahn [1997]. Volume 23) (S. (2006). Insofern verwirklichen sie. R. Zur Wissenssoziologie von Verschwörungstheorien. D.S. K. (2011). (Eds. DeHaven-Smith. A. Graumnann.S. Unwirkliche Wirklichkeiten. Bignley. and Eminent Economists (Research in Political Economy. Osnabrück: fibre. Ed. Sachbuchautor und Konspirologe Mathias Brökers bereits vor über zehn Jahren vorausschauend in seinem Aufruf zu einer „Gegen-Verschwörungs-Verschwörung“ forderte.. Kay. Verschwörungstheorien: Anthropologische Konstanten – historische Varianten. Volume 20) (S. M. (2011).F.) (1987). World War I to 9/11. J. 53. (2006). Real Enemies. Literatur Anton. 795-825. 28. When political crimes are inside jobs: Detecting state crimes against democracy. (Ed. U. München: Droemer. Bern: Francke. unscharfe Erkenntnistheorie zu befreien und als kritische Wahrnehmungswissenschaft ernst zu nehmen“ (ebd. Oxford: Oxford University Press. P. (1980 [1958]). Behavioral Scientist. (2009). D. The deep politics of September 11: Political economy of concrete evil. Bingley.). 3-61). UK: Emerald Group Publishing. Among the Truthers. J. ebenso wie zur kultur. Conspiracy Theories and American Democracy. S.. Die Psychologie des Terrors. Frankfurt/M. (Eds. M. Bröckers.: Zweitausendeins. The Hidden History of 9-11-2001 (Research in Political Economy. so Bröckers damals. Confronting 9-11.M. L. September 11 as “Machiavellian State Terror”. A Journey through America’s Growing Conspiracist Underground. UK: Emerald Group Publishing. & Post. Is the state of emergency superseding the US constitution? Continuity of government planning. 2. Scott. & Vermeule A.D. P. Journal of Political Philosophy. Sunstein C. war and American society. W..): Die Google-Gesellschaft. (Issue 47. Behemoth: A Journal on Civilisation. AsiaPacific Journal. Child in America. Asia-Pacific Journal. New York: A. Knopf. M. Bielefeld: transcript.90 Alan Schink Schetsche. Schmidt-Lux. (2010). 2011). Scott. P. Eine Typologie. Iran-Contra. 17. and 9/11.I. 9. Watergate. . No. M. Vom digitalen Wandel des Wissens (S. (2005). 98-117. 113-120). (Ed. Vigilantismus als politische Gewalt. November 29. T. Thomas. (2011). (2009). Conspiracy theories: Causes and cures.D. 6. In Schetsche. The doomsday project and deep events: JFK.R. A. 2010). Die ergoogelte Wirklichkeit. November 21. (2013). (1). 8 (Issue 48. 202-227. Verschwörungstheorien und das Internet. (1928). hat zwischen 1998 und 2003 Kommunikationswissenschaft. 2013 ISBN 978-3-923862-42-9. Soziologie und Angewandte Kulturwissenschaften an der Universität Münster studiert. 91-117 Rezensionen Bücher sind nicht dazu da. S. sondern daß man sie einer Prüfung unterzieht. € 12. Das ausgewertete Material umfasst Sichtungsformulare. S.Zeitschrift für Anomalistik Band 14 (2014). die in der von der GEP zugrunde gelegten Klassifikation als „Good UFO“ eingestuft wurden. . Er reiste mehrfach als Amateurforscher ins norwegische Hessdalen. Der Band UFOs – Phänomen oder Phantomphänomen? widmet sich nun einigen besonders bemerkenswerten Fällen aus dem Vereinsarchiv. M.1 André Kramer. Fotografien sowie externe Daten wie Wetterberichte.. Dazu wurde die Kommunikation zwischen Sichtungszeugen und Fallermittlern einer Inhaltsanalyse unterzogen. die von zufällig anwesenden Zeugen beobachtet wurden. 116 Seiten. München: Carl Hanser Verlag. Diese zehn Vorfälle werden zu Beginn kurz skizziert und in der anschließenden Analyse einer Systematik unterworfen.V. um das dortige Lichtphänomen zu filmen und zu fotografieren.. Notizen der Fallermittler. 2  Bernhard Pröschold. 404. Natale Guido Cincinnati UFOs – Phänomen oder Phantomphänomen? Eine Analyse des UFO-Phänomens anhand der ungeklärten Sichtungsfälle der GEP Lüdenscheid: Gesellschaft zur Erforschung des UFO-Phänomens e. daß man ihnen blind vertraut. 1982. Die Autoren möchten der Frage auf den Grund gehen. Klaus Felsmann.90) Rezensent: Bernhard Pröschold2 Seit mehr als 40 Jahren untersucht die GEP (Gesellschaft zur Erforschung des UFO-Phänomens) UFO-Sichtungsberichte. ob es sich bei „UFOs“ um ein genuines Phänomen handelt oder ob sich die Berichte durch herkömmliche Annahmen erklären lassen. schwerpunktmäßig solche aus Deutschland.A. Erhoben werden neben Merkmalen der berichteten Objekte 1  Umberto Eco: Der Name der Rose. Das Material bezieht sich auf zehn Vorfälle. Seitdem arbeitet er selbständig als astronomischer Zeitrafferfotograf. für das ansonsten keine Beweise vorgelegt werden können [wie] etwa ein abgestürztes UFO“ (S. Ausnahmen bilden der häufig geräuschlose An. Uhrzeit. 96). mit einer solchen Erfahrung umgehen. Ort. auf der Stelle zu schweben. ist – wohlwollend formuliert – ein kreativer Kunstgriff: „Ziel der Analyse [sind die] inhaltlichen Gegenstände des vorliegenden Textmaterials (unidentifizierte Objekte) und deren objektbezogene Eigenschaften“ (S.) auch formale Aspekte (Zeugenzahl. wie Personen. Eine qualitative Inhaltsanalyse im klassischen Verständnis hätte sich jedenfalls damit begnügen müssen. 8). die etwas beobachtet haben. um etwas über ontologische Referenten („UFOs“) zu erfahren. Wetterverhältnisse etc. die eigentlich den Naturwissenschaften bzw. wenn man bedenkt. hätte diese recht spektakuläre Entscheidung meines Erachtens viel umfänglicher begründen bzw. Es wird mit Begriffen gearbeitet. Westrum. Texte (in diesem Fall Aktenmaterial zu UFO-Berichten) mittels einer systematischen Analyse besser zu verstehen. Bei der qualitativen Inhaltsanalyse handelt es sich um eine hermeneutische Methode. 1978) . Zwar sind sich die Autoren der grundsätzlichen Problematik durchaus bewusst: „Wir arbeiten mit Zeugenaussagen für ein Phänomen. was sie nicht in allgemein akzeptierte Deutungsmuster einordnen können. um etwas über Phänomene in der Erdatmosphäre in Erfahrung zu bringen. ob man auf der Basis von Sichtungsberichten etwas über „UFOs“ erfahren kann. Formen. 11). Wenn man das zugrunde liegende Forschungsdesign genauer betrachtet. Die Erörterung der Frage. die darauf abzielt.3 Leider schweigt sich die Studie dazu aus. die paradigmatischen Annahmen des Systems zu widersprechen scheinen? (vgl.92 Rezensionen (z.“ (S. klingt dieses Fazit recht ernüchternd. auf entsprechende Literatur verweisen müssen.B. und auch die Umstände der Sichtungen sind recht heterogen.) sowie die Wirkung auf die Zeugen. dass das Phänomen (bzw. Dass diese Methode im vorliegenden Fall dazu benutzt wurde. wäre doch durchaus spannend. Flugverhalten etc. 41).und Abflug sowie die berichtete Eigenschaft der Objekte. den die Autoren bei der Sichtung und Systematisierung des Materials betrieben haben. In Anbetracht des erheblichen Aufwandes. Diese Feststellung ist allerdings wenig überraschend. Formen und Lichter variieren stark. die Phänomene) vermutlich keine „konventionelle“ Ursache hat. Die Autoren kommen zu dem Ergebnis. Wer aber eine geisteswissenschaftliche Forschungsmethode nutzt. Farben. Die Auswertung zeichnet ein sehr uneinheitliches Bild von den berichteten Vorfällen: Farben. Entsprechend resignativ fällt auch das Resümee der Autoren aus: „Wir werden über ein gewisses Maß an Spekulation nicht hinaus gelangen. kann der zweifelhafte Erkenntnisgewinn aber kaum überraschen. zu untersuchen. dass die ausgewerteten Fälle bereits von den ursprünglichen Fallermittlern als „Good UFO“ klassifiziert worden sind und damit „nur sehr unwahrscheinlich durch herkömmliche Stimuli verursacht worden“ sein dürften (S. Die „naturwissenschaftliche“ Interpretation der qualitativen Inhaltsanalyse durchzieht die gesamte Untersuchung und spiegelt sich auch im verwendeten Vokabular. der Psychologie entstammen: 3  Neben erkenntnistheoretischen Aspekten wären hier auch wissenschaftssoziologische Überlegungen zu berücksichtigen: Wie verarbeitet das soziale System Wissenschaft Augenzeugenberichte über Phänomene. Derartige statistische Informationen sind – trotz der geringen Fallzahl – sicherlich nicht uninteressant. 82f). (vgl. denn die Autoren sind sichtlich um Systematik bemüht und versuchen. kann auch ohne weiteres Aussagen über ontologische Referenten machen. Hauge 2005. Der instrumentellen Forschung an Orten wie dem norwegischen Hessdalen ist es schließlich zu verdanken. „Korrelationen“ (S. wenn Sie Eindrücke von Farben. sondern um die Interpretation von Beobachtungen. 2007. der Komplexität des Forschungsgegenstandes gerecht zu werden. Das gleiche gilt für Fallermittler: Erkenntnis geht vom erkennenden Subjekt (bzw. 68) auf. Wer „UFOs“ filmt. die über eine Minute lang gedauert haben. Oberflächenbeschaffenheit und Formen eines Objektes verarbeiten (S. 71) und „unbewusst“ (S. ist eine gewisse interpretative Vorsicht selbstverständlich geboten. 57). . wenn etwa über eine Beeinflussung der Schläfenlappen spekuliert wird (S. System) aus. 2004) Die Frage. eigentlich schon längst als beantwortet gelten kann: Ja. dass Zeugen stereotype Annahmen über „UFOs“ mit ihren eigenen Erfahrungen vermischen könnten (S. Ihr Auftauchen in einer qualitativen Textanalyse hätte aber doch zumindest irgendeiner Erläuterung bedurft. Bei Fallermittlungen geht es aber nicht um physiologische Reaktionen. Diese methodischen Irritationen sind schade. So wird beispielsweise darauf hingewiesen. so wären die Erfolge der instrumentellen UFO-Forschung zu berücksichtigen. bei der Untersuchung des UFOPhänomens auf die Entwicklung von Hypothesen über die Natur des (potenziellen) Phänomens zu verzichten. die ich stattdessen – ganz ohne Rhetorik und durchaus provokativ – stellen möchte. Nach einigen kurzen Bemerkungen zu Verschwörungstheorien und spirituellen Sehnsüchten stellen die Autoren fest. dass die Erde von Außerirdischen 4  Der Begriff „Stimulus“ geistert seit längerem durch die UFO-Forschung. die um eine Quantifizierung des Forschungsgegenstandes bemüht sind. Ailleris. ob es sich bei „UFOs“ um ein Phänomen oder ein Phantomphänomen handelt. Weshalb eigentlich? Er entstammt dem Behaviorismus. wo das Thema in einen breiteren Zusammenhang gestellt wird. Betrachtet man den Diskurs über „UFOs“ aber in einem breiteren Kontext (wie auf der vorletzten Seite der Untersuchung). An anderen Stellen klingen die Überlegungen ein wenig beliebig. 2011. Zudem finden sich immer wieder Tabellen. Und sie sind vielfältiger Natur. spektrographisch untersucht und mit Radargeräten ortet. Wenn man sich wie in der vorliegenden Untersuchung mit der Auswertung von Sichtungsberichten beschäftigt. wie Menschen auf Reize reagieren. darüber hinaus tauchen auch Begriffe wie „Bevölkerung“ (S. 45) oder über den Test einer mutmaßlichen Nebelmaschine (S. davon auszugehen. 68).Rezensionen 93 Wiederholt ist von „Ursache“ und „Stimuli“4 die Rede. lautet: Ist es eine vernünftige Annahme. Sie wird nicht von außen eingetrichtert. der sich dafür interessiert. 47) und dass Beobachter ihre Umwelt konstruieren. dass sich die extraterrestrische Hypothese nicht falsifizieren lässt und dass es deshalb – wenn ich es richtig verstehe – zu bevorzugen sei. es gibt unerklärte atmosphärische Spontanphänomene. über die Anzahl der nächtlichen Sichtungen und über die Anzahl der Sichtungen. dass die Frage. Richtig spannend wird die Lektüre aber erst auf der vorletzten Seite. etwa Tabellen über die Anzahl der Fälle mit mehreren Zeugen. Er muss es aber nicht. Ein Beobachter kann die Venus für ein „UFO“ halten. Teodorani. Johannes Quack und Jan Weinhold (Eds. Ägyptologie. (2011). R.itacomm. http://www. G. June 2007. (2005).V. William S.itacomm. 10 Years of Scientific Research of the Hessdalen Phenomena. Identifizieren lässt sich etwas nur. Literatur Ailleris. net/ph/2007_HAUGE.Br. 2-15. 18. M. 217-251. Jüdi5  Dr. 68.94 Rezensionen besucht wird? Alle Erkenntnis beginnt mit dem Formulieren von Hypothesen – ein Prinzip. Journal of Scientific Exploration. B. e. P. Islamwissenschaft.) The Problem of Ritual Efficacy Oxford und New York: Oxford University Press. A long-term scientific survey of the Hessdalen phenomenon.pdf. B.00 Rezensent: Gerhard Mayer5 Von 2002 bis 2013 war ein Sonderforschungsbereich „Ritualdynamik“ (SFB 619) an der Universität Heidelberg eingerichtet. 204 Seiten. Westrum. Assyriologie. Hauge. Teodorani. in Freiburg i. Gerhard Mayer ist Psychologe und wissenschaftlicher Mitarbeiter des Instituts für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. 8. Redaktionsmitglied der Zeitschrift für Anomalistik.G. Acta Astronautica. In den SFB waren die Fachdisziplinen Anglistik. Optical Spectrum Analysis of the Hessdalen Phenomenon: Preliminary report. The lure of local SETI: Fifty years of field experiments. indem man es mit bereits Bekanntem vergleicht. Alte und Mittlere Geschichte. 2010 ISBN 978-0-19-593440-5. Hauge. . Sax. € 22. 461-493.pdf. Social Studies of Science. (1978). (2004). net/ph/2005_Hauge. der der Erforschung von Ritualen sowie deren Dynamik und Veränderung gewidmet war. Seit 2012 Geschäftsführer der Gesellschaft für Anomalistik. The case of meteorites. Ethnologie Südasiens. (2007). Etwas Neues lernen kann man dabei nicht. das vom Terminus „unidentifiziert“ programmatisch abgelehnt wird. Social intelligence about anomalies. http://www.V. 3-4). die man.oder darunterliegendes Anderes (Ideen.php?id=2 [Zugriff: 08. also der Verdinglichung. schlicht zielorientierte Tätigkeiten. Diesbezüglich kam er zu dem .) symbolisieren oder repräsentieren und per definitionem ineffektiv sind. was wir gerne als Rituale bezeichnen.de/index. der sich ausschließlich mit dem Thema Rituale. Emotionen usw. Er schreibt dazu: They conduct research on rituals. Klassische und Moderne Indologie. and after some time they begin to think that ‚ritual‘ is something out there in the world. bei als Rituale bezeichneten Handlungen häufig vorfindet. Seine eigene Arbeitsdefinition des Rituals beruht auf dem Prinzip der Familienähnlichkeit: Wenn eine spezifische Aktivität eine hinreichende Anzahl bestimmter Charakteristika aufweist. wie Sax richtig bemerkt. Musikwissenschaft. wie die Überschneidungen oder wechselseitigen disziplinären Befruchtungen der insgesamt 31 Teilprojekte beschaffen sind bzw. whose characteristics can be classified.04. deren Veränderungen und ihrer Dynamik befasst[e]“ (http://www. Medizinische Psychologie. Es stammt von dem Leiter des anthropologischen Instituts der Universität Heidelberg. rather like a crystal or a virus (S. auf den er auch in Indien selbst mit seinem Forschungsprojekt stieß. unabhängig vom kulturellen Kontext und Zweck. 3). Kunstgeschichte Ostasiens. ritualdynamik. der auch den Band gemeinsam mit seinen Kollegen Jan Weinhold und Johannes Quack herausgegeben hat.Rezensionen 95 sche Studien. ob es sich vor allem um eine Bündelung von Einzelinteressen handelt. bei denen allein durch die formale Unterordnung unter den Dachbegriff „Ritualdynamik“ der Anschein inhaltlicher Interdisziplinarität erweckt wird (wie während einer großen Tagung im Herbst 2008 in Heidelberg von einzelnen Stimmen auf Seiten der beteiligten Wissenschaftler – durchaus etwas selbstkritisch – zu vernehmen war). das in dem vorzüglichen einleitenden Kapitel zu dem hier zu besprechenden Sammelband The Problem of Ritual Efficacy prominent behandelt wird. und dabei unter anderem von dem vielfältigen Skeptizismus. and analysed. bezeichnet. womit die Interdisziplinarität dieses „weltweit größte[n] Forschungsverbund(es). deren sich die meisten Ritualtheoretiker schuldig machen (S. eine analytische Kategorie als ein natürliches Objekt missverstanden. dass der Ausdruck ‚Wirksamkeit von Ritualen‘ (ritual efficacy) für viele in sich widersprüchlich erscheint. enumerated. deutlich herausgestellt ist. nach der Ritualhandlungen etwas dahinter. Religionswissenschaft und Theologie involviert. Oder müsste man vielleicht besser den Begriff „Multidisziplinarität“ verwenden? Denn die Frage liegt auf der Hand. William S. Sax sieht den Grund für diesen scheinbar immanenten Widerspruch in dem. Hier wird. nämlich was unter einem Ritual zu verstehen ist und wie es von Wissenschaftlern konzipiert wird. kann sie als Ritual gelten. Schon gleich zu Beginn legt Sax den Finger auf eine wunde Stelle mit seinem Hinweis. they teach and write about them. Der Autor stellt außerdem die Frage nach der ‚Wirksamkeit‘ und deren Messbarkeit und berichtet von Erfahrungen im Rahmen seiner Feldforschung zum rituellen Heilen in Indien. da Rituale aus einer westlichen wissenschaftlichen Perspektive per se nicht wirksam sein könnten. Aus indigener Perspektive sind das.2014]). weil es zu einem wichtigen Problem hinführt. was er als „akademische Sünde der Reifizierung“. Handlungen oder Techniken mit instrumenteller Funktion – entgegen der Auffassung der Repräsentationstheorie (representational theory) des Rituals. Das braucht an dieser Stelle nicht weiter zu interessieren und wird auch nur erwähnt. Sax. Mittelalterliche Heilungsrituale sind Gegenstand des Beitrags des Mediävisten Peter Dinzelbacher. „that the overt rejection of ritual healing is not so much a statement of disbelief in its efficacy as it is an assertion of one’s social position: modern. Dinzelbacher unterscheidet religiöse. educated. die Publikation des Bändchens. Die nachvollziehbare Anordnung der Kapitel führt vom zeitlich Entfernten zum kulturell Fremden und schließlich zu kulturübergreifenden und ritualtheoretischen Fragestellungen. Sie wurden von drei Historikern. wobei der Gefängnisaufenthalt nicht als Strafmaßnahme konzipiert war – war zugleich ein Heilritual: Die im Laufe eines Jahres (unbewusst) zustande gekommenen ‚Sünden‘ oder Irritationen in der Beziehung zum Göttlichen sollten damit beseitigt und der König rehabilitiert werden. sondern wird von den betroffenen Personen selbst vollzogen. Den Einstieg macht der Assyrologe Claus Ambos mit einer Darstellung von Ritualen. einem Theologen und einem Mediziner beigesteuert. Aber er ist auch der Ort. der Unterwelt und der Vorbereitung für eine ‚Neugeburt‘ dar. da sie Auswirkung nicht nur in der eigentlich rituellen (Ausschluss aus der Glaubensgemeinschaft). in dem sich der mittelalterliche Mensch auf der Suche nach Heilung bewegte. paganen und christlichen Konzeptionen. von denen er einige. So war eine exkommunizierte Person beispielsweise nur noch bedingt geschäftsfähig. sondern auch in der sozialen und spirituellen Sphäre zeitigt.96 Rezensionen Schluss. Die Wundergeschichten betreffen hauptsächlich Heilungsrituale und Exorzismen. Formen beschreibt. Wenn es sich nicht gerade um Exorzismen handelt. Da die sozialen Auswirkungen des Rituals so immens waren. Er kategorisiert die Exkommunikation als ein ‚Meta-Ritual‘. 11-12). drei Ethnologen. Das Gefängnis stellte einen Ort des Jenseits. Placeboforschung. stellt die gängigen Theorien der Interpretation dar und untersucht sie vor dem Hintergrund des modernen medizinischen und psychotherapeutischen Wissens (z. aber es hat natürlich mit weiteren acht Beiträgen noch mehr Lesenswertes zu bieten. Der Historiker Paul Töbelmann beleuchtet in seinem Beitrag die Funktionen und Wirkungsebenen der Exkommunikation im Mittelalter. magische und medizinische Heilungsrituale und verdeutlicht das Spannungsfeld zwischen antiken. teilweise bizarr anmutende. die durchaus gegenwärtige Entsprechungen unter dem Label Geistheilung oder Glaubensheilung finden. Das zyklisch stattfindende politisch-religiöse Ritual der symbolischen Entmachtung und Marginalisierung des Königs – er musste für eine Nacht ohne königliche Insignien und Herrschergewand in einem ‚Gefängnis‘ verbringen. an dem die normalen Konventionen ins Gegenteil verkehrt werden. liegt es auf . Auch wenn die oben angeführten wichtigen Fragen und Problemstellungen zwangsläufig nicht in aller Tiefe behandelt und teilweise nur angerissen werden. and scientific” (S. ist die Durchführung solcher Rituale in vielen Fällen nicht zwingend an die Anwesenheit eines Ritualexperten (Heiler oder Priester) geknüpft. möchte man sagen. Solche Konzeptionen einer ‚verkehrten Welt‘ schwingen auch noch in heutigen Karnevalsbräuchen mit.B. symbolische Heilung) auf ihre Plausibilität. die im Zusammenhang mit der Investitur der babylonischen Könige durchgeführt wurden. Der Theologe und Germanist Gerd Theißen beleuchtet die Wundergeschichten Jesus‘ aus einer historischen Perspektive. rechtfertigt allein dieses knappe einleitende Kapitel. da sie keine Eide mehr schwören konnte. 152) dar. Im Gegenteil: Er bietet einen Schlüssel zum Verständnis vieler Wirkweisen auch kulturell fremder und historisch zurückliegender Rituale und lässt uns manche ‚Wundergeschichten‘ in einem anderen Licht erscheinen. wo modernste Biotechnologie und Rituale christlicher Religiosität Hand in Hand gehen. nämlich a) dass es einen rituellen Instinkt als menschliche Universalie gibt. Dem Mediziner Howard Brody gelingt es vorzüglich. Im letzten Beitrag. Dies zeigt die Anthropologin Elizabeth Roberts in ihrem Beitrag zur rituellen Devotion an diesen Orten. stellt der Plazeboeffekt seit einigen Jahren nicht mehr eine „wastebasket category“ (S. Sie lösen dieses Dilemma mithilfe von rituellen Demutsbekundungen vor Gott und den Heiligen. sondern der göttlichen Wirkmacht unterstellt. wie dies Ludwig Wittgenstein vorgeschlagen habe. Da die Reproduktionsmedizin von der Kirche verurteilt wird. Der springende Punkt ist dabei ein Dilemma. Als Verursacher für solches Verhalten werden die die Frauen besetzenden zayrân (Plural von zâr) angesehen. wo sie seit den 1970er Jahren Feldstudien betreibt. den wesentlichen Kern der Plazebowirkung (auch als Kontexteffekt oder meaning response bezeichnet) freizulegen und die derzeit diskutierten Wirkungsmodelle vorzustellen. Im Zâr-Kult finden sie in Form einer Trance-Besessenheit nicht nur die Möglichkeit. die die Dorfregeln brechen. die im Alltag unter extrem restriktiven Verhältnissen leben. die zu den Dschinn zählen. . Jahrtausenden führt uns die Kulturanthropologin Janice Boddy mit ihrer Studie in ein Dorf arabisch sprechender Muslime im nördlichen Sudan. Von besonderem Interesse sind für sie Besessenheitsrituale von Frauen. Durch dessen zunehmenden Gebrauch verlor die Exkommunikation allerdings schließlich an ritueller Wirkmächtigkeit und wurde zu einem juristischen Urteilsspruch. die die Verurteilung durch die Kirche neutralisieren sollen. dass es häufig auch als politisches Mittel eingesetzt wurde. sondern darüber hinaus alternatives oder fremdes Sozialverhalten darzustellen. Eine gelingende Befruchtung wird somit nicht als ein Verdienst der modernen Biomedizin gewertet. Kulturell näher ist uns das Laborpersonal in ecuadorianischen In-vitro-Befruchtungszentren. einen differenzierten Eindruck von der uns so fremden Kultur zu vermitteln und manche befremdlichen Verhaltensweisen verständlich zu machen. Mit dem vorletzten Kapitel zur Plazeboantwort (placebo response) und seiner Beziehung zu Ritualen in der westlichen Medizin wird ein zentraler kulturübergreifender Aspekt zur Wirksamkeit von Ritualen thematisiert. deren Erforschung nicht der Mühe lohnt. Nach den Erkundungen in vergangenen Jahrhunderten bzw. also der Sphäre dämonischer Wesen angehören. müssen sie sich zur Ausübung ihrer Tätigkeit über eine kirchliche Maßgabe hinwegsetzen. liegt der Schwerpunkt auf einer Diskussion zweier theoretischer Positionen. ihre normalerweise zu unterdrückenden Bedürfnisse auszuleben.Rezensionen 97 der Hand. Auch wenn die involvierten Mechanismen keineswegs im Detail geklärt sind. dem sich gläubige Christen als Mitarbeiter in einem solchen Zentrum ausgesetzt sehen. der von dem Ethnologen Johannes Quack verfasst ist. Boddy gelingt es anhand der Beschreibung der Zâr-Besessenheitsrituale und deren soziale Funktion. die in den entscheidenden kritischen Momenten das Geschehen bestimmt. ohne allerdings ihre religiöse Grundhaltung als gläubige Christen aufgeben zu wollen. Speech acts. bei denen westliche Teilnehmerinnen und Teilnehmer ganz andere Vorstellungen von einer angemessenen rituellen Atmosphäre zeigten als ihre einheimischen Pendants. präreflexive und nicht völlig zweckrational aufklärbare menschliche Verhaltensweisen als rituelles Handeln in den Blick nimmt oder eher auf komplexere intentional gestaltete Handlungen fokussiert. religious rituals may cleanse or bestow grace. […] So. general causal relations. and so on – or they may not. although I introduced and discussed the notions of ritual sense and ritual instinct. I feel that they help us neither to answer “the problem of ritual efficacy” nor to understand specific aspects of ritual actions in general.” Wittgenstein’s idea of a prereflective. political rituals may resolve difficulties. die zusammengenommen ein eindrückliches Bild von der Vielschichtigkeit des Themas vermitteln und ebenfalls empirische Beispiele zur Stützung beider oben genannten Positionen bringen. Auch wenn bei manchen Kapiteln die titelgebende Frage nach der Wirksamkeit von Ritualen in einer etwas forcierten Weise – den Eindruck erweckend. der auf die Schwierigkeit des Findens einer umfassenden theoretischen Konzeption des Rituals hinwies. Mit diesem letzten Kapitel wird auch ein Bogen zum einleitenden Kapitel von Sax geschlagen. -erfahrung an: Das erste stammt aus einem Workshop an der Heidelberger Universität. auf einem kulturspezifischen verkörperlichten Ritualsinn (embodied ritual sense) gemäß einer Konzeption von Catherine Bell basiere. Für beide Thesen führt er Beispiele aus seiner eigenen Feldforschung bzw.” Shamanic rituals may heal. 183). instinctive and unintentional reaction to “significant phenomena” did not explain how to conceptualize the mental states of the persons performing these actions . catharsis. nor is the efficacy of such actions. specific to rituals. Dies wird durch die Kompilation der einzelnen Beiträge deutlich. im zweiten beschreibt er kulturabhängige Unterschiede bei der Gestaltung von Ritualsituationen in einem indischen Ashram. when they are successful. I have attempted to show that one must treat the efficacy of rituals on a case-by-case basis and must acknowledge that with respect to efficacy. Bell’s formulation of a ritual sense depends on an inadequate conceptualization of the term “ritual(alization). weswegen er abschließend in zwei längeren Zitaten zu Wort kommen soll: I do not think that there is one answer to the question of “how rituals work. But how and when they succeed cannot be explained by a general theory of ritual. rhetoric. Dies wird von Quack am Ende seines Beitrags noch einmal sehr pointiert und klar zum Ausdruck gebracht. als stelle sie für die Autoren eine eher ungewohnte Perspektive dar – behandelt erscheint.98 Rezensionen und b) dass die Fähigkeit. Es lassen sich also für beide Thesen empirische Bestätigungen finden. gilt das nicht für den Band in seiner Gesamtheit. Rituale zu gestalten. ritual actions do not differ from other sorts of action. wo Studenten problemlos ein spontanes Ritual mit den Schuhen des berühmten Ethnologen Marcel Mauss kreieren konnten. and luck can and do help explain the efficaciousness of an action – but this fact does not depend on whether or not the action is ritualized (S. wie eng oder weit man den Begriff ‚Ritual‘ fasst. ob man also sehr elementare. und die Einschätzung läuft schließlich auf den Punkt hinaus. legal rituals may bind. placebo effects. because they are primarily species of action. Sebastian Bartoschek. . 2006: 217). Wenngleich seine Auftritte. Axel Stoll ist ein langjähriger Vertreter solch rechtsgerichteter Verschwörungstheorien. Fromm spricht hier von einer erheblichen Gefahr der Politisierung der Esoterik (vgl. we must follow another piece of advice from Wittgenstein and resist our “craving for generality” (S. der sich vor allem verschwörungstheoretischen Themen widmet. zu einer gewissen Popularität zu verhelfen. Dr. Beisitzer im Vorstand der Gesellschaft zur Erforschung des UFO-Phänomens e. in dem es um eine Kolonie der Nazis auf dem Mond geht. einem Stammtisch. Er ist 1. und Mitglied in der Gesellschaft für Anomalistik. Freunde theorielastiger Ausführungen mögen dadurch etwas zu kurz kommen – der Eignung des relativ schmalen Bändchens als spannende Hinführung an das Thema tut dies keinen Abbruch. Fazit: Die verschiedenen Beiträge dieses Bandes sind klug ausgewählt und ergeben zusammen ein interdisziplinäres Bild von rituellem Handeln und dessen Wirksamkeit. Mit der zunehmenden Verbreitung des Internets und mit diesem der sozialen Netzwerke und Formate wie Youtube sind viele Aspekte dieser Schriften in die Popkultur eingegangen. Alexa Waschkau. Alexander Waschkau Muss man wissen! Ein Interview mit Dr.V. Fromm. In short. 226 Seiten. das vor allem auf der Darstellung empirischer Daten basiert. häufig belustigend 6  André Kramer studierte Soziale Arbeit an der Fachhochschule Kiel und arbeitet in einer vollstationären Einrichtung mit Menschen mit Doppeldiagnosen (Sucht und Psychose). die Jahrzehnte nach Kriegsende die Erde mittels Flugscheiben angreifen.95 Rezensent: André Kramer6 In den vergangenen zwanzig Jahren hat es eine wahre Welle grenzwissenschaftlicher Bücher und weiterer Veröffentlichungen gegeben. Man denke an Kinofilme wie „Iron Sky“. 2013 ISBN 978-3-944342-29-0. With respect to ritual efficacy. und es ist ihm durch Aufzeichnungen seiner Vorträge auf dem so genannten „Neuschwabenland-Forum“ in Berlin. my conclusion is that different rituals call for different considerations of their efficacy. € 8.Rezensionen 99 (rituals). 185). when it comes to ritual efficacy. wie den Kommentaren des Online-Kanals leicht zu entnehmen ist. Axel Stoll Hannover: jmb-Verlag. deren Inhalt als antisemitisch und rechtsextremistisch einzustufen ist. die bei Youtube zu sehen sind. gelungen. Unterentwickelten. Das Buch ist in vier Teile gegliedert. Da es im Zuge dieses Gesprächs immer wieder zu einer Erwähnung einer Vielzahl von unterschiedlichen Themen und historischen Personen kommt. daß ihre Unwahrheit für Außenstehende sofort erkennbar ist. Am Ende wird Stoll dann in die Nähe einer Persönlichkeitsstörung gestellt.Phantasiebegabten Psychopathen (Hysterikern) mit dem Ziel.amazon. Während der erste Teil lediglich eine Beschreibung der Organisation des Interviews darstellt. Der letzte Teil ist dann ein ausführliches Personen. vorübergehend selbst geglaubter Überzeugtheit und rückläufiger Erinnerungstäuschung.€ gehandelt wird. geltungsbedürftigen u. Stoffels & Ernst (2002: 446) sprechen bei der Pseudologia phantastica als pathologisches Lügen und von „einer eigentümlichen Mischung von Betrug und Selbstbetrug. das sie mit ihm geführt haben. was für ein Mensch Axel Stoll wohl sei.€ bis hin zu fast 100.7 In dem hier rezensierten Buch versuchen sich S. Darauf folgt eine Transkription des Gesprächs mit Stoll. unter der er womöglich leiden könnte. 2004) bei Amazon mittlerweile zu Preisen von annähernd 50. die seinen Fantasien über reichsdeutsche Flugscheiben und eine jüdische Weltverschwörung folgen. http://www. Von biographischen bis hin zu weltanschaulichen Fragen versucht man.“ Eine Einschätzung. So ist interessant zu sehen. das thematische Bezüge des Interviews kurz erläutert. [Zugriff am 04.2014] . der Person Stoll näher zu kommen. weisen insgesamt 181 Fußnoten mit kurzen Erläuterungen durch diese Themen. biographische Details zu überprüfen. Außerdem werden in den Fußnoten zum Teil die Ergebnisse zu den Hintergrundrecherchen von Stolls Aussagen dargestellt. Das Wörterbuch für Medizin. auf ihre Plausibilität ab. Im ersten Teil wird der Werdegang bis hin zum Interview inklusive der Motive für eben dieses dargestellt.de/Hochtechnologie-Dritten-Reich-Axel-Stoll/dp/3930219859/ref=sr_1_4? ie=UTF8&qid=1391539043&sr=8-4&keywords=axel+stoll. 1985: 1719). sich Vorteile oder vermehrte Anerkennung zu schaffen („Hochstapler“).. Daraufhin stellen die Autoren sich die Frage. und sie klopfen verschiedene Möglichkeiten einer psychischen Erkrankung.. um die Ausführungen Stolls auch für thematisch wenig bewanderte Leser verständlich zu machen. Lügen können so groteske Formen annehmen. den Menschen Axel Stoll besser verstehen zu lernen. (Heinz.und Sachregister.100 Rezensionen aufgenommen werden. Anhänger um sich zu scharen. wird es im zweiten Teil dann inhaltlich interessant. Bartoschek und das Ehepaar Waschkau nun daran. Zahnheilkunde und Grenzgebiete führt zu diesem Begriff aus: krankhaftes Schwindeln bei eth. die oft versucht haben. dass sein inzwischen vergriffenes Buch Hochtechnologie im Dritten Reich (Stoll. die 7  Vgl. auch den Versuch einer Persönlichkeitsdiagnose Stolls. und sie präsentieren neben einem umfangreichen Interview.02. so schafft er es doch. das in Berlin geführt wurde und im Anschluss eine Beurteilung der Person Stolls anhand dieses Interviews. nämlich der Pseudologia phantastica. und auch einen Lebenssinn. wie auch immer wieder deutlich wird. wie zutreffend festgestellt eine solche Nähe tatsächlich ist. um sich dann in die Welt der Verschwörungstheorien zu flüchten. 153). Hier kann er sich als Wissender fühlen. 154f. Diese auch mit dem Begriff des Pseudologen zu verknüpfen. sich in dieser Interview-Form mit einem kontroversen Menschen auseinanderzusetzen. Stoll neigt zur Überzeichnung seiner Biographie. Klar ist. die dahinter steckt? Richtig ist zwar. Nun gelangen wir hier zu dem Problem. als auch bei den Gästen ähnliche Weltbilder fest. Sicherlich zeichnet sich vieles über die Person Axel Stoll ab. hier erfährt er die Anerkennung. sondern unter F68. dass das ICD10 die Pseudologia phantastica nicht aufführt. hier eine gewisse Kausalkette zu erkennen: Der Akademiker. Ob man dies als pathologisches Lügen. ermöglichen es derartige Weltanschauungen aber ihren Anhängern. sollte wohl bedacht sein. – dann stellt man sowohl bei den Veranstaltern. die eigenen Leistungen überhöht darzustellen. auch einen Hauch des Gefährlichen ausstrahlt. Wenn man öffentliche Veranstaltungen in diesem Milieu besucht – wie der Rezensent es im Fall des ebenfalls sehr kontrovers zu sehenden „Regen-Treffs für Grenzwissenschaften“ im bayrischen Regen tat. 2013). und hier wird es in meinen Augen kritisch. der derart irrationalen Themen offen gegenüber steht. der beruflich als Wissenschaftler nie den Durchbruch schaffte und deshalb dazu neigt. Warum aber muss es gleich eine psychische Erkrankung sein. aber aufgrund seiner Wirkung auf einen bestimmten Personenkreis. dem er vorwirft.Rezensionen 101 in vielen Punkten zutreffend erscheint. ganz wie es der Begriff des Pseudologen beschreibt. als autosuggestives Fantasieren bezeichnen möchte. Schnell . würde an eine Zwangspathologisierung erinnern. Man kann sagen. Wenngleich dieses Konglomerat unterschiedlicher. wie die Autoren auch betonen (S.). Stolls Weltanschauung ist ganz klar geprägt von einer Skepsis gegenüber allem Etablierten und einer ausgeprägten Neigung zu revisionistischen Weltanschauungen.) bei den artifiziellen Störungen nur die verwandte Störung Münchhausen-Syndrom. Trotzdem wird hier die Nähe zu einer Störung deutlich gemacht und es fragt sich. wodurch die von Bartoschek und Waschkau gestellte Diagnose offiziell keine Krankheit darstellt. die wiederum an die Kritik von Allen Frances an dem 2013 erschienen DSM-5 (Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders) der American Psychiatric Association erinnert. hin zu einem pathologischen (und damit schlicht krankhaften) Phänomen? Bartoscheck und Waschkau sehen auch die bizarren Theorie-Gebilde Stolls als Zeichen für ein krankhaftes Lügen (S. S.1 (Dilling et al. 153 f. dass diese Definition eine schwer fassbare ist. lädt förmlich dazu ein.). der auf die meisten wahrscheinlich nur skurril wirkt. dass es durchaus ein interessanter Ansatz ist. 2014: 305f. die sicherlich ihren Ausdruck in einer inneren Überzeugung haben. so könnte man ansonsten weitergehen. oft völlig inkonsistenter Ideenwelten für den Außenstehenden geradezu grotesk wirken mag. wenn er eigene Leistungen als sehr gut und ähnlich positiv bewertet oder von anderen bewertet wissen will. Auch nicht fundamentalistische religiöse Gläubige. von dessen (subjektiv geschildertem) Lebensweg bis hin zu seinen ideologischen Sichtweisen zu folgen. So die durchaus legitime These der Autoren (vgl. den Normalbürger zunehmend psychiatrisch zu pathologisieren (vgl. hängen irrationalen Weltanschauungen außerhalb gängiger äußerer und oft auch innerer Konsistenz an und deuten sich Zufälle und Lebensereignisse in diesen Kontext zurecht. Wo liegen die Grenzen zu den uns alle betreffenden „Erinnerungsanpassungen“ und möglicherweise auch Überhöhungen. die ihm bis dato versagt geblieben ist.. Frances. zu einer subjektiv konsistenten Sicht auf die Welt zu gelangen. Der norddeutsche Abenteurer Rüdiger Nehberg recherchierte ebenso wie das .oder krankheitsnahen Begriff wegführen. Auch wenn ich in der Deutung der Lebensumstände.102 Rezensionen ließen sich sicherlich auch weitere Beispiele finden. verwandeln sich in böse Giftstoffe. der behauptete. tendenziell in Aberglauben. die ins Bewußtsein geraten. selbst wenn sie an sich den Aberglauben kritisieren“ (Adorno. was Stoll dann bejaht. in Akakor seien auch Reichsflugscheiben gelagert worden. ohne hierzu von Stoll einen Anhaltspunkt bekommen zu haben. die gruppenübergreifend eine Diagnose der Pseudologia phantastica rechtfertigen ließen. vermutlich bei einem Raubüberfall ermordeten ehemaligen ARD-Korrespondenten Karl Brugger. der in den 1960er Jahren aufgrund von Rechtsproblemen und wirtschaftlichen Schwierigkeiten nach Brasilien ausgewandert ist. 2002). Stoll als Witzfigur vorzuführen.000 Jahren mit der Ankunft von Göttern von den Sternen. 52). Hauck hält seine Rolle bis heute aufrecht. Tatsächlich entpuppte sich der angebliche weiße Häuptling Tatunca Nara als ein Deutscher namens Günther Hauck. was seinen Ausdruck zum Beispiel in bestimmten „Flüchtigkeitsfehlern“ findet. Die Inkonsistenzen beruhen womöglich auf einer Halbbildung. ob „GESTAPO-Müller“ auch Mitglied bei der gerne als Geheimgesellschaft deklarierten Studentenverbindung Skull and Bones der Yale Universität gewesen sei (S. die Frage gestellt wird. sondern ihr Todfeind [ist]: Bildungselemente. der 1972 in Brasilien einen weißen Indianer namens Tatunca Nara getroffen hat. einem unbekannten Stamm in den Regenwäldern (Brugger. wie es dann auch geschehen ist. Tatunca Nara selbst sei der Sohn einer Indianerin und eines deutschen Soldaten. Denn das NS-Regime habe in den 1940er Jahren 2000 deutsche Soldaten zur Unterstützung der Ugha Mogulala geschickt. 140) wird zum Beispiel die Legende um Akakor aufgegriffen. 2006: 42) Das soll natürlich nicht die sich dahinter verbergenden Gefahren relativieren. Die Fußnoten und das Register sind durchweg gut verständlich und auf den ersten Blick informativ. aber schlicht vom Krankheits. weitestgehend mit Bartoschek und Waschkau übereinstimme. Es geht durchaus auch um eine Zeichnung des Menschen hinter den vielfach wirren Spekulationen. eine absurde Antwort zu erhalten. Dessen ungeachtet ist das Interview durchaus als fair zu bezeichnen. bei der weiteren Erklärung aber in eine andere Richtung abschweift. die schon Adorno zufolge „nicht die Vorstufe der Bildung. erscheint mir die Zuordnung zu diesem „nicht offiziellen“ Störungsbild aus obigen Gründen problematisch. Diese Geschichte begann demnach vor 13. die er heute ist. Hier entsteht der Eindruck. Er berichtete Brugger die fantastische Geschichte seines Volkes und der Hauptstadt Akakor. Trotzdem lässt sich insgesamt nicht der Vorwurf machen. Diese Geschichte basiert auf einem Buch des 1985. ohne in dessen Kontinuität eingeschmolzen zu werden. der Sinn der Frage sei lediglich der gewesen. Vielleicht erklärt sich das Weltbild eines Stoll außer durch die Möglichkeit einer Ego-Aufwertung zusätzlich auch schlicht als eine Form von der Norm abweichenden Verhaltens. In der Fußnote 181 (S. die Stoll zu der Person gemacht haben. obgleich die oft schrillen Thesen diesen Eindruck schnell automatisch entstehen lassen. sieht man von der einen oder anderen unnötigen Suggestivfrage ab. dass eben in vielen Fällen nur oberflächliche Recherchen zugrunde gelegen haben. von dem Volk der Ugha Mogulala zu kommen. Später haben Autoren aus dem neonazistischen Milieu wie der ehemalige Waffen-SS-Mann und Rechtsesoteriker Wilhelm Landig (2014) diese Geschichte weiter ausgeschmückt und behauptet. doch merkt man auch. es gehe nur darum. etwa wenn. Aufl. erw.. Mombour. Internationale Klassifikation psychischer Störungen. Es fällt weiter auf.W. 9  Vgl. K. Kramer 2013.. In: Freie und Hansestadt Hamburg – Behörde für Inneres – Landesjugendbehörde (Eds. Aufl. Köln: DuMont. was zu Spekulationen darüber führt. .H. Wörterbuch Medizin. sodass ich ihn in dieser Form heute nicht mehr veröffentlichen lassen würde. Fromm. (Eds.Rezensionen 103 Bundeskriminalamt in der Angelegenheit Hauck. Rottenburg: Kopp. da er sich als mutmaßlicher Mörder mehrerer Touristen verdächtig gemacht hat (vgl. 7. Hamburg. stellenweise aber zu oberflächlich in seiner Analyse und den Recherchen erscheint. Nehberg. völlig neu bearb. Rechtsradikalismus in der Esoterik. wohl aber doch wenig tiefgehend. Erzählt von Tatunca Nara. R. Brugger. Grenzgebiete.8 Die Erläuterung in der Fußnote benennt den Wikipedia-Artikel über Vimanas. (71985). (Ed. 8  Vgl. Literatur Adorno. Theorie der Halbbildung.Bern: Huber. Kramer. dem Häuptling der Ugha Mongulala. (2006).wikipedia. dass Quellen in den Fußnoten nur äußerst selektiv angegeben werden und oft ebenfalls sehr oberflächlich sind. Beim Titel „Muss man wissen!“ handelt es sich durchaus um ein lesenswertes Buch. A. Hier fallen in der Fußnote eben diese. Aus heutiger Sicht kann ich sagen. H. inhaltlich sicher nicht so relevanten Flüchtigkeitsfehler auf: Aus Karl Brugger wird da nämlich Peter Brugger und Günther Hauck wird durchgehend als Günther Hack bezeichnet. Eine der Bedeutungen steht für einen fliegenden Streitwagen. Zetkin/Schaldach. Satanismus. Die Chronik von Akakor. W.. Rechtsradikalismus. Brennpunkt Esoterik: Okkultismus. das positiv durch den insgesamt doch fairen Umgang mit der kontroversen und auch skurril anmutenden Person Axel Stoll auffällt. Frances. dass dieser Artikel zwar inhaltlich noch immer nicht verkehrt ist. (2002). M. Hier wären ausführlichere Recherchen und auch häufigere und klarere Quellenangaben wünschenswert gewesen.). 40) den Sanskrit-Begriff „Vimana“. in den indischen Texten fänden sich die Beschreibungen außerirdischer Flugapparate. Heinz. Zahnheilkunde. u. & Schmidt. http://de. Stuttgart. hier wird eine kritische Analyse der von der Prä-Astronautik gemachten Deutungen vorgenommen. Normal – Gegen die Inflation psychiatrischer Diagnosen.9 dieser wiederum übernimmt im Wesentlichen die Informationen und Quellen einer meiner ersten Veröffentlichungen im Jahr 2005 bei Mysteria3000 (vgl.. der in der Literatur der Prä-Astronautik eine wichtige Rolle spielt. ICD-10 Kapitel V (F) Klinisch-diagnostische Leitlinien. (2006). 2004).) (92014).). 2005) und zitiert diese auch direkt.org/wiki/Vimana. (2013). So erklärt Fußnote 34 (S. T. & New York: Thieme. Dilling. 9. Frankfurt/M: Suhrkamp. D. Psychotherapie und Nervenheilkunde der Deutschen Gesellschaft für Neurologie und der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft. . da es auf fundierten und breitgefächerten Recherchen sowie einer frappierenden Logik basiert. Nr. Ausgesetzt ohne Ausrüstung.org/wiki/Vimana [Zugriff am 16. München: Malik. Die indischen Überlieferungen in der Prä-Astronautik. Er steht dabei im Rufe faktenbezogener und seriöser Analysen und Nachforschungen. Volcanoes that Aren’t. http://www..http://www.2014]. R. wo analytische Fähigkeiten die elementare Arbeitsbasis bilden. A.02. Eine kritische Quellenüberprüfung. Interview. 5/2002. Stoll. Dennoch oder eben deshalb ist es zugegebener Maßen nicht einfach. Landig. In: Mysteria3000 Lexikon . Erinnerungen und Pseudoerinnerungen. [Zugriff am 16.2014]. 2011 ISBN 978-1-933665-52-8. Vimanas. (2013). welche beide nur schwer in Frage zu stellen sind. (2014).youtube. Über die Sehnsucht.de/wp/?p=162[Zugriff am 16.mysteria3000. (2004). TX & New York: Anomalist Books. A. (2002). das die Grundlage für spannende und inspirierende Diskussionsrunden im Freundeskreis liefert. Rottenburg: Kopp Wikipedia: Vimanas. and Other Out-of-Place Mysteries San Antonio.95 Rezensent: Andreas Trottmann10 Wir haben mit Ulrich Magins Investigating the Anomalous ein Buch vor uns. Stoffels. Groß-Gerau: Ancient Mail Verlag Kramer. Hochtechnologie im Dritten Reich.2014]. http://de. Der Nervenarzt: Organ der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie.02. W. Herr Trottmann ist beruflich im Bereich der Strafverfolgung tätig. Die Morde um Tatunca Nara. Ulrich Magin Investigating the Anomalous Sea-Serpents in the Air. (2014). Nehberg. (2004). A. 234 Seiten. denn aus der großen Auswahl an behandelten 10  Der 56-jährige Schweizer Andreas Trottmann setzt sich seit Jahren mit kryptozoologischen und spirituellen Phänomenen auseinander. Abenteuer Urwald. & Ernst.com/watch?v=eA23BVO79WY.02.104 Rezensionen Kramer.wikipedia. eine sachkundige Rezension zum vorliegenden Buch zu verfassen. Traumaopfer zu sein. H. $ 14. Ein Zeitzeuge berichtet. C. Beim Studium des Inhaltsverzeichnisses könnte als erstes der Eindruck entstehen. welche von Bedeutung zum Beispiel in der Entwicklung krimineller Machenschaften sind. Wie bringt der Autor nun die weit gespannten Themen11 von mutmaßlich noch lebenden Plesiosauriern. andere aber kaum bekannt. 10. dass die Faktenforschung mittels des Aufstöberns lokalen Wissens die relevanten Informationen eruiert. Im Vorwort erklärt Ulrich Magin. 11  Ulrich Magins Kapitel “Sargon’s Sea Serpent: The First Sighting in Cryptozoology?“ (S. Berichte an. von UFOs. sondern – gepaart mit dem entsprechenden Hintergrundwissen – um das Erkennen von relevanten Informationen und Zusammenhängen. Dabei handelt es sich aber nicht einzig um die Einsichtnahme in Zeitungsartikel. das Internet. 179-192 des hier besprochenen Buches) wurde vor seinem Aufsatz „Sargons Seeschlange“. warum Menschen merkwürdige Beobachtungen wie diese machen und welche sozialen. Radio. weil es gerade in den Zeiten des World Wide Webs mit seinen unzähligen oberflächlichen und falschen Daten von primärer Wichtigkeit ist. dass es ihm nicht darum geht aufzuzeigen. um ein Buch also. zeithistorischen und weiteren Umstände diese beeinflussen. ist es noch heute ein erhebendes Glücksgefühl. 237-255. Und gerade hier setzt das Buch von Ulrich Magin im Bereich merkwürdiger Beobachtungen bzw. von Geisterwegen und nichtexistenten Vulkanen unter ein Dach? Ist es ein Mix – oder wie wir Schweizer sagen: ein „Birchermüesli“ –. welchem kein roter Faden zu Grunde liegt? Mitnichten. OSINT („open source intelligence“) gehört unter anderem bei Nachrichtendiensten und der Polizei zu den Standardinformationstools.. verfasst. sondern vielmehr um die Frage. Ulrich Magin zeichnet sich auch in diesem Sachbuch wieder durch seine fundierten Recherchen aus. es handele sich um ein sogenanntes „coffeetable book“. (Red. Demzufolge haben die besprochenen Einzelthemen beispielhaften Charakter und sind nicht zwingend miteinander verknüpft. Die in dieser Zeitschrift veröffentlichte Fassung ist mithin die aktuellste Bearbeitung. etc. was gerade für Magins Recherchen zu Good Old Nessie auch eine sehr angemessene Verbildlichung sein dürfte. Dies ist meist nur mittels des zeit. Zeitschrift für Anomalistik. steht das Bild des in einer düsteren Bibliothek über alte Wälzer und Zeitungsarchive gebeugten Suchers im Vordergrund. welches gerne als Blickfang – der vielfarbige Einband würde dies eigentlich unterstützen – und zur Gesprächsstimulation gut sichtbar im Raum platziert wird. TV.Rezensionen 105 Themen sind mir manche wohl vertraut. von versteinerten Schiffen in Minen. ob zum Beispiel im Loch Ness tatsächlich unbekannte Kreaturen leben. wenn in einem lokalen Archiv nach langem Suchen und inspirierenden Gesprächen mit dem Bibliothekar oder dem Lokalhistoriker wichtige und aufschlussreiche Daten ausfindig gemacht werden. dass das Internet ein Pfeiler seiner Dokumentenforschung ist.und Ausland bezüglich Sichtungen unbekannter oder nicht-identifizierter Kreaturen in Seen und im Meer. Obwohl mir bekannt ist. So abwegig ist dieses Bild übrigens auch deshalb nicht. Bei meinen eigenen Nachforschungen im In.und arbeitsaufwendigen Besuchs von Archiven und Bibliotheken möglich.) . welche auf den ersten Blick nicht unterschiedlicher sein könnten. diese ergebnisoffen und vorurteilslos zu ergründen. der Umstand. Aus meiner Sicht soll diese Studie eigentlich jeden an Anomalien Interessierten zu einer gesamtheitlichen Betrachtungsweise animieren und insbesondere für den Faktor des Beobachters in seinem je spezifischen Kontext sensibilisieren. Panama. zeigt. auf den ersten Blick unzusammenhängende Vorkommnisse. diesen Fund im Rahmen des damals herrschenden Glaubens zu klären. Ebenfalls wurden der Glaube an die biblische Sintflut. dass die Faktenlage unklar ist und dass es sicherlich von großem Interesse wäre. deren Wahrheitsgehalt oder deren Deckung mit den effektiven Tatsachen der Autor mit der Analyse der Faktenlage nachgeht. sind in der heutigen Zeit nicht unbedingt nachvollziehbar. Aus eigener Erfahrung ist mir aber bekannt. Gerade der Bericht über das Schiff in einer Mine. Also: ein „coffeetable book“. ist eine ganz und gar andere Frage. dass seriöse und erfahrene Beobachter mit Sichtungen konfrontiert wurden oder werden. Ein Fazit. Abgestritten werden kann demzufolge nicht.106 Rezensionen Ulrich Magin erörtert in seinem Buch Themen. bei einem äußerst mysteriösen und wenig bekanntem „versteinerten Schiff “ in einer Mine bei Bern hingegen kaum. Grundsätzlich geht es dabei aber immer um Berichte (in verschiedenster Form) zu seltsamen Ereignissen oder Beobachtungen. das aus der Lektüre diese Buches . interpretiert und im Volksglauben „verfeinert“ wurde. ist es doch ein Fakt. ja. Der Kontext. Dabei sind zum legendären Ungeheuer von Loch Ness die „Fakten“ größtenteils noch gut zu überprüfen. oberflächlichen und für die „phänomengeile“ Masse ausgerichteten Publikationen. oder das Auffinden von Leichen verschütteter vorzeitlicher Grubenarbeiter in die Überlegungen einbezogen. in welchem ein solch seltsamer Fund einst gemacht. und gibt dem geneigten Leser aufgrund des fundierten Aktenstudiums sowie – und dies ist der wichtigste Aspekt – gesamtheitlicher Ursachenforschung die Grundlage. welcher auf den ersten Blick – und berechtigterweise – als Fabel und Hirngespinst abgetan wird. Unabhängig davon. Ob diese sich aber einem tatsächlich existierenden Urtier zurechnen lassen. dass die Wikinger und Ägypter tatsächlich Schiffe im Rahmen von Bestattungsriten vergruben. sowie auch das zwingende Anliegen. Ulrich Magin analysiert verschiedene. dass auch heute noch im alpinen Raum der unterschwellige Glaube an Erdleute. welche mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht durch Missinterpretationen banaler Vorkommnisse abgetan werden können. Seine Recherchen ließen ihn parallele Fälle in Neapel. eigentlich unwahrscheinliche und gedanklich zu verwerfende Phänomene aus einem andern Blickwinkel zu betrachten und sie als tatsächlich möglich einzustufen. geheime Minen. verborgene Schätze etc. weiterhin latent vorhanden ist. Callao sowie in der Wüste gefundene Schiffe ausfindig machen und analysieren. ob sich eines oder mehrere „Ungeheuer“ – was immer wir darunter verstehen wollen – in gewissen Gewässern befinden sollen. aber Diskussionen dazu sind vorprogrammiert und meiner Meinung nach auch gewinnbringend. Hiermit distanziert sich das Buch von Ulrich Magin merklich und mit eindeutigem Mehrwert von den unzähligen. dass Recherchen wie jene von Ulrich Magin dennoch diskutable Lösungsansätze anbieten. am fraglichen Objekt wenigstens ein wenig zu kratzen.99 Rezensent: Andreas Anton12 Man könnte sagen. Benecke zitiert die Berliner Schriftstellerin Gabriele Goettle. 12  Andreas Anton. Mark Benecke Seziert Das Leben von Otto Prokop Berlin: Verlag das Neue Berlin. Insofern kann und muss man Mark Benecke danken. 2013: 19). „man bemühte sich. war längst überfällig. Prokop tatsächlich unauffindbar bleiben zu lassen. der sich dieser Aufgabe angenommen hat und letztes Jahr nach jahrelanger Recherche den Band Seziert – Das Leben von Otto Prokop im Verlag Das Neue Berlin vorgelegt hat.“ Prokop hatte noch lange Zeit sein Büro im Charité-Institut in der Hannoverschen Straße. lautet. derzeit Promotion im DFG-Projekt „Im Schatten des Szientismus“ am Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene (IGPP) in Freiburg. M. um zu schauen. was glänzt. dass ich dachte. aktiv dem Vergessen anheim fällt“ (Benecke. Geschichtswissenschaft und Kognitionswissenschaft. während dieses Buch erscheint. 30 Jahre lang (1957-1987) Direktor des Instituts für Gerichtliche Medizin der Humboldt-Universität zu Berlin und einer der vehementesten Kritiker parapsychologischer Forschung im deutschsprachigen Raum. € 19. niemand kannte die letzte Adresse“ (S. Studium der Soziologie. dass es aber dennoch lohnend sein kann. Benecke. was Benecke im Laufe seiner Recherchen immer wieder erlebte: Frühere Kollegen waren nicht zu Auskünften bereit. auch von allen anderen Seiten. . 303 Seiten. wurden offenbar nicht durchgestellt. Es soll die Geschichte einer Zeit und eines Professors erzählen. er sei bereits tot […]. Es gab keinen Eintrag im Telefonbuch. dass eben nicht alles als Gold zu nehmen ist. doch Anrufe. das Buch sei „kein historisches Werk. Mitglied der Gesellschaft zur Untersuchung von Parawissenschaften (GWUP) und als „Herr der Maden“ zu einiger Bekanntheit gelangt.A. kein medizinisches Kompendium und auch kein wissenschaftlichbiographisches Werk. die. weist jedoch gleich zu Beginn auf gewisse Einschränkungen hin. Aktives Vergessen beschreibt dabei in recht treffender Weise. ob sich nicht immerhin Silber unter der unscheinbaren Oberfläche finden lässt. eine Biographie über Otto Prokop (1921-2009). der es bei Recherchen über Prokop ganz ähnlich ergangen war: „Herr Professor war derart unauffindbar. seines Zeichens Kriminalbiologe.Rezensionen 107 sicherlich zu ziehen ist. seinerzeit international renommierter Rechtsmediziner. 10). die an ihn gerichtet waren.. 2013 978-3-360-02166-3. er „war also im Gegensatz zu vielen Forschern nicht aus der DDR ausgereist. Er sah darin einfach die Anerkennung seiner wissenschaftlichen Arbeit“ (S. Doch auch dahinter sieht Benecke keine politische Motivation: „Dass Prokop nach Ostdeutschland ging. sondern hatte sich dorthin begeben“ (Mildenberger. Benecke liefert hierfür keine plausible Erklärung. Für ihn hatten die Ehrungen nichts mit dem politischen System oder gesellschaftlichen Grundeinstellungen zu tun. mit Mitte dreißig einen prestigeträchtigen Lehrstuhl zu erhalten. stellt sich natürlich die Frage. Prokop wollte forschen. Klasse. Der Autor bemüht sich beispielsweise an mehreren Stellen. sondern auch die politische Wende im Jahr 1989 verunsicherten die älteren Befragten“ (S. 141) Das so eingenommene Geld leitete er an die Ostberliner Charité weiter. was Prokop dazu veranlasste. 142). Schüler und Mitarbeiter die verrücktesten Ausreden vorschoben. 16. dass Prokop auch „nach dem Mauerfall keinen Hehl aus den Belobigungen und Preisen machte. 2013: 70). 18). dass der einstige Chef Otto Prokop in seinem eigenen Institut am Telefon verleugnet wurde? Dass einer der erfahrensten Rechtsmediziner und Gutachter der Welt nicht einmal mehr sezieren durfte? Und dass mehrere seiner Kollegen. um nicht mit mir über ihn sprechen zu müssen?“ (S. 17). Ein Informant des MfS schätzte „den von Prokop allein im Jahr 1982 mit den Firmen Biotest und Fresenius erwirtschafteten Betrag auf 12000 Westmark“ (S. S. die er von sozialistischer Seite erhielt. 105-108). Mit dem Geld . 2013: 87). warum er später nicht an einen Lehrstuhl in der BRD gewechselt hat. Nach dem Krieg hat er nie mehr eine Partei oder Ideologie offen unterstützt. Das mag sein. und er nutzte die Chance.108 Rezensionen Benecke fragt erstaunt: „Was war also geschehen. 15). Nicht nur der Systemwechsel 1945. Dazu war er viel zu misstrauisch. Nur zwei Seiten später findet sich eine Auflistung diverser Ehrungen. er war ehrgeizig. Der Sozialismus als solcher interessierte ihn nicht. Dort konnte sich sein Labor ab Ende der 1970er Jahre nämlich aufgrund der schlechten finanziellen Ausstattung wichtige Chemikalien allmählich nicht mehr beschaffen. Vor allem schmeichelte es ihm. Wenn es Prokop tatsächlich lediglich um seinen „Forschungsdrang“ gegangen wäre. S. Fakt bleibt aber. hatte viele Gründe. Ein Beispiel: „Prokop arrangierte sich als Professor zwar mit Menschen und Strukturen. Doch diese Deutung vermag nur bedingt zu überzeugen. Benecke kommentiert. wenn ihre – allerdings beruflich oft unvermeidlichen – Stasi-Kontakte zutage träten. Prokop als weitestgehend unpolitischen Menschen darzustellen. aber er sympathisierte nie mit politischen Bewegungen. diese beiden Lebensinhalte mit Wucht und Verve in Ostberlin zu nutzen“ (S. 14) Warum diese Geheimniskrämerei? Was gibt es zu verbergen? Beneckes Antworten auf diese Fragen: „Besonders die Kollegen im Osten fürchteten um eine nachträgliche Kürzung ihrer Renten. warum Prokops Familie die Veröffentlichung seiner Autobiographie unterband und dies bis heute tut (vgl. in der DDR hergestellte Seren an Westkontakte zu verkaufen: „Prokop reiste mit einem Koffer voller Substanzen los und übergab den Inhalt gegen bare D-Mark. Nicht beantwortet ist damit jedoch die Frage. die Prokop im Laufe seines Lebens erhielt – darunter der Nationalpreis der DDR II.“ (S. Belobigungen und Preise. und I. Insgesamt bleiben so manche Tiefenschichten aus Prokops Leben und Persönlichkeit in Beneckes Buch im Dunkeln. dass der gebürtige Österreicher Prokop sich 1957 auf den Lehrstuhl an der Ostberliner Charité beworben hat. wo er wesentlich bessere Bedingungen für seine Forschungen vorgefunden hätte als in Ostberlin. an dem sein Forschungsdrang anders als am kleinen Bonner Institut durch nichts mehr eingeschränkt war“ (Benecke. Doch all dies sind für Benecke keine Hinweise auf politische Motivationsstrukturen Prokops. Zu ihm besteht seitens der HA IX enger offizieller Kontakt. Er schreibt: „Prokop trug die Naturwissenschaft nicht vor sich her. Das Ganze ging so weit. Zuvor betont Benecke jedoch: „Zwar behängte man ihn mit Ehrungen und Orden. „welche Kompromisse Prokop im Einzelnen traf. Auch bei der Zusammenarbeit mit dem MfS sei es ihm letztlich immer nur um seine wissenschaftlichen Ziele gegangen. sondern er glaubte. Geburtstag Prokops würdigte das MfS die enge Zusammenarbeit: „Auch bei der beruflichen Qualifizierung der Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit engagierte sich Prof. die Geldeingänge abzuwickeln. der sich nicht in irgendeiner (die Administration überzeugender) Form zur DDR-Staatsräson und damit auch zum MfS bekannt hat. Für Mark Benecke hatte Prokop ein „nonchalantes Verhältnis zum MfS“ (Benecke. als er die Stasi umgekehrt für seine Ziele einnehmen konnte“ (S. ist eine andere Frage“ (S. Es sei ihm besser als anderen gelungen. . dass Prokop mehr vom MfS eingespannt wurde. sich mit dem Ministerium zu arrangieren. S. dem es angeblich ausschließlich um die Wissenschaft ging. Prokop hat bereits in mehreren Fällen Gutachten für das MfS erarbeitet oder solche veranlaßt. um sich mit dem System zu arrangieren.). Prokop durch den Genossen Minister mit dem Kampforden in Gold ausgezeichnet‘“ (Mildenberger. dass er „unter dem Schutz des MfS“ (S. das Ministerium für Staatssicherheit und die Parapsychologie in der vorletzten Ausgabe der Zeitschrift für Anomalistik dar. was auch daran gelegen habe. Es sei ihm unbekannt. Dr. 129) stand. 133). wurde schon einmal der ganze See vor seiner Datsche für ihn gesperrt“ (S. sie als wertgeschätzten Teil im System verankern zu können“ (S. da Prokop neben seiner Reisefreiheit noch eine ganze Reihe weiterer Privilegien genoss. dass Prokop die DDR für Reisen in den Westen jederzeit verlassen konnte. dass Prokop von Anfang an mit dem MfS kooperierte: „Bereits kurz nach seiner Einreise in die DDR 1957 war das MfS zu dem Schluss gelangt. 2013: 70). wenn er „baden oder Wasserski fahren wollte. 129f). Prokops Kooperation mit dem MfS beschränkte sich jedoch bei weitem nicht nur auf diesen Bereich. Zum 60. Zum 25. Man könnte natürlich fragen.) gesehen. Er konnte morgens von Ost. 133). Benecke klammert diese Frage aus. Prokop habe dabei auch immer wieder ausgeblendet. Ermittlungen gegen ihn seien ‚nicht nötig‘. Prokop persönlich und hatte für alle von uns vorgetragenen Probleme immer einen praktikablen Lösungsweg gefunden“ (zitiert nach Mildenberger. Der spielerische Umgang mit den Mächten sei aber auf der anderen Seite auch eines der Markenzeichen Prokops gewesen (vgl. Er hätte das MfS nicht „vorwiegend als ihn bedrängendes Überwachungsorgan“ (ebd. nie um politische. Der Medizinhistoriker Florian Mildenberger legt in seinem Aufsatz Otto Prokop. Insgesamt also ein beträchtlicher Aufwand für jemanden. 109). Das leuchtet ein. treffen wollte oder musste“ (ebd. 2013: 70). dass das MfS eine Scheinfirma bemühen musste. 98). die sonst nur gegen Devisen zu haben gewesen wären. die ihm das MfS zubilligte. ob jemandem der „Schutz des MfS“ und derartige Privilegien zuerkannt worden wären.Rezensionen 109 ließ Prokop Güter kaufen.nach Westberlin spazieren und die in der DDR offiziell nicht geduldete Bild erwerben. Jahrestag des MfS wurde Prof. 2013: 128). doch das konnte niemanden darüber hinweg täuschen. Und an anderer Stelle: „Ob er die Stasi mochte. Im Jahr 1976 teilte die Bezirksverwaltung für Staatssicherheit Groß-Berlins auf eine interne Anfrage mit: ‚Prof. Im Laufe der Zeit vertieften sich die Kontakte. 2013: 140). Als Begründung für derart hohe Auszeichnungen gab der Leiter der Abteilung IX des MfS an. Diese Frage stellt sich aber umso drängender. ist aktenkundig. 137f. obschon er sich.110 Rezensionen Aus Sicht des MfS hatte sich Prokop jedenfalls als treuer Staatsdiener erwiesen. da Prokop die Situation zu seiner Anfangszeit an der Ostberliner Charité noch völlig anders einschätzte.). die ich bisher kennen lernte. 2013: 135) haben. dann meint man immer unser Haus und niemals die zwei Westberliner Häuser. Auf die Frage. wir können auf dem Gebiet der Forschung diese Leute nicht mehr einholen. haben nicht den Arbeitsstil und Elan. wenn sie mich nur auf der Straße sehen. 2013: 138). Selbst wenn man diese Argumentation übernimmt.A. 2013: 140. Alle gerichtsmedizinischen Institute. Er bemühte sich unermüdlich darum.). In einem Bericht des MfS wird Prokop mit den Worten zitiert: „Prof. Benecke zitiert aus einem Bericht des Fahrers von Prokop: „Professor Prokop meinte. warum Prokop trotz dieser Umstände in Ostberlin blieb. dass es Prokop offensichtlich um eine Stärkung der Wissenschaften in der DDR ging. Die von mir befragten Personen aus seinem näheren Umfeld machten dazu keine Aussagen und gehen seit Jahren auf Tauchstation. Hervorhebung A. liefert Benecke keine plausible Antwort. Für Benecke ist jedoch auch dies kein Beleg für eine (auch) politisch motivierte Zusammenarbeit Prokops mit dem MfS. wie Benecke beschreibt. dass die Gerichtsmediziner des Institutes für Gerichtliche Medizin der HumboldtUniversität zu Berlin unter der Leitung von Prokop im Zusammenwirken mit dem MfS und den Justizorganen „durch ihre vorbildliche persönliche Initiative und umfangreiche Arbeitsleistungen zur weiteren Stärkung der sozialistischen Rechtsordnung beigetragen. . drang aber nur selten durch“ (S. darunter das „Ehrengeschenk des Ministers für Staatssicherheit“ oder die „Medaille der Waffenbrüderschaft in Gold“. dass das sozialistische Lager im Bereich medizinischer Forschung dem Westen gegenüber um zwanzig Jahre im Rückstand sei. Dies tat er. einem politischen System. Die bringen nichts wissenschaftlich Neues. wenn man von Berlin spricht. Auch nicht so recht passen zu dem von Benecke konstruierten Bild Prokops als hauptsächlich wissenschaftlich motiviertem Menschen will die Tatsache. Dies änderte sich bald grundlegend – dennoch blieb Prokop an der Ostberliner Charité. Er schlussfolgert: „Wie ‚kameradschaftlich‘ und ‚vorbildlich‘ das Zusammenwirken des MfS mit Prokop wirklich war. müsste man sie doch mindestens um den Aspekt ergänzen. dass sich Prokop mit dafür einsetzte. ist unbekannt. dass die rechtsmedizinischen Fachgesellschaften in Ost und West aufgeteilt wurden. darüber beklagte. dem er bis zu dessen Untergang – zumindest mit seiner physischen Anwesenheit – die Treue hielt. Diesen Leuten stehen zu viele elektronische Computer und andere Rechner zur Verfügung“ (zitiert nach Benecke. […] Dass es Prokop neben den gerne entgegengenommenen Ehrungen […] bei seinen MfS-Kontakten vor allem um die Stärkung der Wissenschaften ging. den das Haus in der Hannoverschen Straße hat“ (zitiert nach Hasselbeck. sich hohe Verdienste im Kampf gegen den Feind und um die Gewährleistung der Sicherheit der DDR erworben sowie offensiv die Politik von Partei und Regierung unterstützt“ (zitiert nach Benecke. Prokop sagte. Er erhielt mehrere hohe (oder höchste) Auszeichnungen. So ist es aber mit den meisten Instituten in den kapitalistischen Ländern. „indem er schon 1957 eine ‚Arbeitstagung der Gerichtsmediziner der DDR‘ einberief “ (zitiert nach Hasselbeck. die Benecke selbst konsequent ausspart: „Als Rechtsmediziner hat man natürlich zwangsläufig Kontakt zu staatstragenden Organen. wirkt bisweilen eigentümlich konstruiert und lässt – zumindest bei dem Rezensenten – die Frage aufkommen. im Zusammenhang mit Prokops Erfahrungen im Krieg schreibt: „Prokop hielt seine Meinung über den Krieg […] bis zuletzt zurück. in einem Interview mit Benecke. das bei einer Mediziner-Tagung in den 90ern aufgenommen wurde. wie Benecke z. insbesondere wenn sich aus dieser Freundschaft Privilegien (zum Beispiel Geschenke. bremsten ihn“ (Benecke. aber seine Familie und die Erfahrung. […] Ich selbst wurde immer wieder mal gefragt: Wie hätten Sie denn gehandelt. Im Krieg kämpfte Prokop für die deut- . Sollte Prokop in der DDR tatsächlich das „bessere Deutschland“ gesehen haben. Prokop hatte sich in seiner Jugend für Nazi-Deutschland begeistert. war ich mit Prokop befreundet“ (Koch-Klaucke. wenn Sie in einem System vergleichbar der DDR gelebt hätten? Dazu muss ich sagen.Rezensionen 111 Dieser ‚blinde Fleck‘ in Beneckes Ausführungen wirkt umso eigentümlicher. Prokop war Mitglied der in Österreich illegalen Hitlerjugend. würde dies zumindest einige seiner biographischen Stationen plausibler machen. würde ich schon bedenklich finden. oder ob man aus freien Stücken einem Ruf an die Charité (DDR) folgt – wohlgemerkt aus Bonn. Dank dieser Freundschaft habe Benecke so manches Geheimnis von Prokop erfahren. Möglicherweise hat der eine oder andere damals in der DDR vielleicht doch das bessere Deutschland gesehen“ (Benecke. ein Führer et cetera. dass es einen Unterschied macht. worüber er offen berichtete. 2013: 1). Über den „Anschluss“ berichtet er: „Die Kinder haben sich vor Freude heiser geschrieen“ (zitiert nach Benecke. Benecke kannte Prokop persönlich und war offenkundig tief beeindruckt von seiner Persönlichkeit. Beneckes sich durch das gesamte Buch ziehende Argument. Es ist allerdings ein Unterschied. dem Band anhängt. von 1983 bis 2006 Leiter des Instituts für Rechtsmedizin an der Freien Universität Berlin. als Volkmar Schneider. ob man in ein solches System hineingeboren wird und praktisch keine Chance hat. ihm zu entkommen. noch vor Österreichs Angliederung an das Deutsche Reich. ein Reich. 2013: 270). Über sein Verhältnis zu Prokop berichtet Benecke stolz: „So gut es zwischen einem jungen Biologen und einem Professor der alten Schule geht. andere aber wohl auch nicht. 2013: 29). beispielsweise im Jahr 1995 für einen Dokumentarfilm der DEFA: „Die Meinungen gehen da nicht auseinander! Sie brauchen ja nur die alten Wochenschauen und Filme anzuschauen. und wir bekamen ja auch dann von unseren Religionslehrern entsprechende Weisungen“ (zitiert nach Benecke. der angeblich völlig unpolitisch dachte. ob man den beruflichen Kontakt auf das Notwendige beschränkt oder ob die Kontakte darüber hinaus einen freundschaftlichen Charakter annehmen. Einen Major der Stasi zu duzen. Wir waren alle begeistert. dass es Prokop vor allem um die Wissenschaft gegangen sei. neben fünf weiteren Interviews. 2013: 30. Hervorhebungen wie im Original). Er hätte gerne darüber geredet.B. Auf dem Einband des Buches ist ein Foto von Benecke und Prokop abgebildet. eine Möglichkeit ausführt. Die Begeisterung an unserer Schule war gigantisch damals: Ein Volk. Reisen) ergeben. 2013: 52) – eine recht bemerkenswerte Aussage über einen. ob der Autor nicht einer Art Vergangenheitsbewältigungsstrategie Prokops aufgesessen ist. dass Kriegsteilnehmer ab den 60er Jahren in der Öffentlichkeit keine Helden mehr sein konnten. welches der Autor. . wird vom Verfassungsschutz beobachtet und ist eine der wenigen völkischen Vereinigungen. 2013: 111). Und auch Benecke zeigt sich verwundert: „Was mir dieser Bericht sagen sollte. Neuengamme. „oder wenn man sich über den Verlag dieser Festschrift kundig macht. Ravensbrück und Theresienstadt. Fest steht. Leiter des Militärpolizeilichen Dienstes. darunter BergenBelsen. Bund für Gotterkenntnis getragen. Prokops Devise sei diesbezüglich gewesen: „Man soll vom Krieg nicht erzählen und darf vom Krieg auch nichts erzählen“ (zitiert nach Benecke.112 Rezensionen sche Wehrmacht an der Ostfront: „Im März 1941 kam Prokop in die Kavallerie-Ersatzabteilung 18 (Nachrichtenabteilung) in Bad Cannstatt. völkisch-religiöse Weltanschauungsgemeinschaft. Hövelmann und von Lucadou festhalten. Auch in diesem Fall bleiben Prokops Motive im Dunkeln. 34). der daher vermutlich erst in den 90er Jahren entstand. Der Verlag Hohe Warte wird von dem sog. Abteilung 602. pseudobiologischen Gedankenguts als Jugendlicher und Soldat nicht für prüfenswert hielt. 38). dass Geständnisse durch Folterungen erpresst wurden und Zeugenaussagen falsch waren‘ – so steht es in dem Bericht von Major Müller. Dieser höchst sonderbare Umstand scheint Benecke beim Verfassen seines Buches nicht bewusst gewesen zu sein – jedenfalls wird er nicht erwähnt. Dachau. „dass es in mehreren Konzentrationslagern“ keine Tötungen mit Giftgas gab. was genau Prokop mit der Übergabe eines solchen Berichts bezweckte. dem Oberstudienrat Hans Binder. wie Prokop ihm einen militärpolizeilichen Bericht aus Wien vom Oktober 1948 übergab. ändert nichts an den Verbrechen. 43). so Benecke. Denn dass nicht in allen Konzentrationslagern Vergasungen stattgefunden haben. die dort und auch sonst im Krieg verübt wurden“ (S. gelangte er dann unter Führung der ersten Panzerarmee mit der Heeresgruppe A in die Südukraine“ (S. der auch unter der Bezeichnung Ludendorffer bekannt ist. In der Stabsbatterie ‚Schwere Artillerie‘. Erwähnt werden sollte in diesem Zusammenhang jedoch eine eigenartige Episode: Benecke schildert. Hövelmann & von Lucadou. 2013: 52). „dem Herausgeber der Festschrift zu Prokops 70. Die Organisation gilt als rechtsextreme. Mauthausen. heißt also nicht. wie Bauer. Geburtstag. 13  Benecke bezieht sich bei diesem Zitat („völlig irre“) Prokops im Zusammenhang mit den Rasse­ gesetzen allerdings auf eine Anmerkung Prokops in dem Manuskript für einen gemeinsamen Text. dass er andere Bereiche des uns heute pauschal als ‚nationalsozialistisch‘ erscheinenden. wenn man. dass Prokop spätestens nach dem Krieg jegliches nationalsozialistisches Gedankengut ablehnte: „Dass Prokop die Ariergesetze für ‚völlig irre‘13 hielt. der äußerst rühmende Worte über Prokop fand. dass man auf im doppelten Sinne merkwürdige politische Allianzen stößt. „Darin stand“. die die Zeit des Nationalsozialismus überdauern konnten. ‚In diesen Fällen konnte nachgewiesen werden. Spätestens nach dem Krieg lehnte Prokop diese Ansichten aber ab“ (S.“ Man kann sich zu Recht fragen. Benecke betont jedoch. Über Prokops Kriegserlebnisse erfährt der Leser aus bereits genannten Gründen nichts. Der Verlag Hohe Warte / Franz von Bebenburg KG und sein Publikationsorgan sind nämlich eindeutig dem rechtsradikalen und rassistischen Spektrum zuzuordnen – überaus bemerkenswert für den dort gefeierten Jubilar. der über Jahrzehnte das internationale Aushängeschild der Gerichtsmedizin der DDR war“ (Bauer. nachgeht“. weiß ich nicht. 2013: 86). Dieser scheinbare ‚Sieg über die Parapsychologie‘ führte . Dieses Thema sollte Prokop bis zuletzt beschäftigen. Heute bieten viele niedergelassene Ärzte Homöopathie. so Benecke. mit seinem Anliegen nicht durchgesetzt: „Besonders in Westdeutschland war uns ist der Glaube an übersinnliche Medizin stark ausgeprägt. Schließlich habe sich die später als ‚Evidence Based Medicine‘ bezeichnete empirische Fundierung medizinischer Verfahren. ebd. Schon zu seiner Bonner Zeit versuchte Prokop zusammen mit der Deutschen Gesellschaft Schutz vor Aberglauben (DEGESA) unter der Leitung des Kriminalkommissars Carl Pelz. angeblich alternative Heilverfahren an.). Im Jahr 1963 trafen Prokop und Bender in Heidelberg persönlich aufeinander. namentlich die Untersuchungen von Hans Bender. die wissenschaftlichen Grundlagen der Parapsychologie an sich zu attackieren und nebenbei im Neuen Deutschland Hans Bender als Gegner der exakten Wissenschaft du diffamieren“ (Mildenberger. dem Spiritus Rector der Parapsychologie im deutschsprachigen Raum. die ab 1950 am Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene (IGPP) in Freiburg durchgeführt wurden. das seit der Zeit des vulgären Spiritismus keinerlei Fortschritt zu verzeichnen hat und deshalb aus dem modernen Weltbild ohne irgendeinen Schaden für die Menschheit weggedacht werden kann“ (zitiert nach Benecke. obwohl sie unwissenschaftlich und widerlegt sind. 2013: 73). 2013: 82). 77). Hans Bender in seiner Arbeit zu behindern. Akupunktur und andere. In seiner Zeit in Bonn verfasste Prokop eine ganze Reihe von Publikationen. wie Benecke es nennt: „Die Ablehnung und vor allem die Widerlegung von parawissenschaftlichen Vorgängen“ (S. sondern kritisierte in vehementer Weise auch die parapsychologische Forschung in der BRD. paranormalen Phänomenen. bei denen er als Sachverständiger fungierte: „Angefangen hat alles mit den Wünschelrutengängern und mit einem Prozess in Bonn gegen den Hersteller eines Abschirmgerätes gegen ‚Erdstrahlen‘. die Prokop immer gefordert habe. in dem ich als Sachverständiger berufen worden war. das zu der Feststellung berechtigt.Rezensionen 113 Nach dem Krieg erhielt Prokop ein „Entlastungszeugnis“ und schrieb an der Uni Bonn seine Doktorarbeit zum Thema „Über Mord mit Tierhaaren“. […] Und seit dieser Zeit war meine Animosität gegen die Pseudoerfinder und Geschäftemacher besonders akzentuiert“ (zitiert nach Benecke. Leider habe sich Prokop jedoch. Anstatt nun die Person Benders und seine Experimente zu kritisieren. Anschließend habilitierte er sich. dass hier ein Fach vorliegt. verlegte sich Prokop darauf. Prokop habe. durch derartige Scharlatane die gesamte experimentelle Medizin angegriffen gesehen und sei darin sehr fortschrittlich gewesen. erst vierzig Jahre später etabliert. dass es nicht einfach sein würde. Laut Mildenberger endete die Konfrontation „unentschieden“ und „Prokop musste erkennen. Mindestens einen Erfolg konnte Prokop dabei verbuchen: Gemeinsam mit dem westdeutschen Juristen Wolf Wimmer gelang es ihm im Jahr 1978.“ Prokop beschränkte sich jedoch nicht auf alternativmedizinische Heilverfahren. Hans Bender sowie Parapsychologen im Allgemeinen von der Gutachtertätigkeit vor bundesdeutschen Gerichten ausschließen zu lassen (vgl. Bender im Zusammenhang mit seinen Untersuchungen zu dem holländischen ‚Sensitiven‘ Gerard Croiset Unwissenschaftlichkeit nachzuweisen. zu sog. darunter auch schon einige über „sein großes Thema“. so Benecke. Als Auslöser für die Beschäftigung mit diesem Themengebiet gibt Prokop gerichtliche Auseinandersetzungen an. Prokop ließ dabei kein gutes Haar an der Parapsychologie: „Das Studium der angeblichen Ergebnisse der Parapsychologie […] zeigt ein trostloses Bild. dass in der DDR das Ministerium für Staatssicherheit für die nachträgliche Erforschung von Naziverbrechen zuständig war und deshalb nicht nur Globcke und Oberländer als Nazis entlarvte. wie Bauer. indes weitestgehend unhinterfragt. 71). liegt für Eberhard Aurich. das MfS ermittelte auch neben der Kriminalpolizei stets in allen Mordfällen mit. Prokop haben progressive forensische Mediziner in der BRD vor. 124. AV 1/86 Bd. um außersinnliche Wahrnehmungen für Spionagezwecke einzusetzen. lebte zurückgezogen und ging auf die 80 zu. Nr. Prokops Kooperation mit dem MfS blieb in der scientific community der Rechtsmediziner und Wissenschaftshistoriker. dass Prokop als führender Repräsentant der Gerichtsmedizin der DDR in all diesen Fragen Kontakt mit dem MfS bekam. Um so erstaunlicher erscheint es. So findet sich in der entsprechenden Akte des MfS zu Bender aus dem Jahr 1985 der Vermerk: „Unter Einbeziehung von Prof. „ja sogar die schriftliche Koordinierung der verschiedenen Erkenntnisse aus dem Zentralen Staatsarchiv Potsdam übernahm“ (S. auch wenn an vereinzel14  Archiv des Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR. er war gesundheitlich reduziert. S. Es lag also auf der Hand. trat – anders als sein Vorgänger – in der Öffentlichkeit nicht mit spektakulären Äußerungen zum parapsychologischen Forschungsstand hervor. was dem MfS gewiss nicht verborgen geblieben ist. Archiv der Zentralstelle. Hausmann. Hervorhebung wie im Original) Prokop gelang es letztlich nicht. MfS HA IX/11. das Prokop bei seinen Forschungen zu Benders mutmaßlichen NS-Verwicklungen unterstützte. dass Prokop Mitte der 80er Jahre gleichsam eine weitere Karte gegen die Parapsychologie in der BRD auszuspielen versuchte. 2006). Bender die wissenschaftliche Befähigung im Bereich der Psychologie abzusprechen bzw. . indem er sich bemühte. Hövelmann und von Lucadou 2013: 93). dass im amerikanischen Geheimdienst parapsychologische Tests genutzt wurden.114 Rezensionen zwar nicht dazu. in der Natur der Sache: „In diesem Zusammenhang muss man wissen.B. seine Thesen erwiesen sich in wesentlichen Teilen als Hirngespinste (vgl. 2013: 88. „Hans Bender und mit ihm die gesamte Parapsychologie als nationalsozialistisch induziertes Konstrukt zu verwerfen“ (S. Bender und die parapsychologische Forschung in der BRD als „nationalsozialistische induziertes Konstrukt“ zu entlarven. bis 1989 Mitglied im Zentralkomitee der SED und 1. dass westdeutsche Parapsychologen ihre Arbeit einstellten.“ (Aurich. Johannes Mischo (1930-2001). dennoch konnte sich Prokop durchaus „als Sieger über seine Widersacher fühlen“. Sekretär des Zentralrates der FDJ. daß er ein Hasardeur ist und sich durch seine Vergangenheit im naturwissenschaftlichen Bereich der Psychologie überhaupt nicht auskennt“. Er arbeitete zu diesem Zweck eng mit dem MfS zusammen. […] Und so simpel es klingen mag.1. nachzuweisen.14 Dass Prokop bei seiner „Bekämpfung der experimentellen Methoden der Parapsychologie“ auf Erkenntnisse des MfS zurückgriff. sein Nachfolger auf dem Freiburger Lehrstuhl für Psychologie und Grenzgebiete der Psychologie. die Prokops Gemütsruhe hätten abträglich sein können […]“ (Bauer. Prof. Hövelmann & von Lucadou anmerken: „Der IGPP-Direktor Bender war bereits seit 1975 im akademischen Ruhestand. z. wie Florian Mildenberger festhält. sondern naturgemäß auch Fakten zur Parapsychologie zusammentrug. […] Hinzu kam. 74). Prof. Dies ändert freilich nichts an der Tatsache. 1928). Mit einem übermäßigen „Forschungsdrang“ lässt sich dieses Verhalten wahrlich nicht mehr erklären. dass das seine Aufgabe ist. Dabei wurden „Tatortberichte. 2013: 138f ). Die Fälle der Mauertoten bearbeitete grundsätzlich das MfS. weil er als Gerichtsmediziner getan hat. Dennoch blieb Prokop in der DDR. 1987 bis 2009 Professor für Rechtsmedizin und Leiter des Instituts in Rostock. Auch in einem anderen Kontext arbeitete Prokop eng mit dem MfS zusammen. Hasselbeck. die die Sache politisch vollkommen anders dargestellt hat. die sein jahrzehntelanger Kampf verdient hätte“ (Benecke. Menschen tötete. Spätestes hier wird Beneckes Argument. hält Benecke fest. berichtete aber. dass es Prokop immer nur um die Wissenschaft gegangen sei. Das Werk Der moderne Okkultismus von Prokop und Wimmer gilt in den Kreisen der Gegner von Parapsychologie und Esoterik bis heute als Standardwerk und wurde zuletzt im Jahr 2006 neu aufgelegt (Prokop & Wimmer. Dies scheint auch Benecke klar gewesen zu sein. Bloß die Einbettung in geheimdienstliche Verfahren war es nicht“ (S. somit ergab sich in diesem Bereich zwangsläufig eine Zusammenarbeit mit dem Staat. Die Sektionsberichte waren also sauber. ausgesprochen fragwürdig (um nicht zu sagen: zynisch). 91). 2006). darunter beispielsweise James Randi (geb. Sogar die Angehörigen der Mauertoten mussten über Todesumstände entweder schweigen oder erfuhren von vornherein nur Lügengeschichten“ (S. dass er direkt – gleichsam ‚körperlich‘ – damit konfrontiert wurde. wie Gabriele Goettle in einem Interview mit Benecke festhält: „Sein Gutachten war in Ordnung. Es ist verwunderlich. so flexibel war er offensichtlich. Über die Selbstmörder und Mauertoten sollte in der DDR möglichst Stillschweigen bewahrt werden. „Mauertoten“ zuständig. Selbstmördern und den sog. 209) So sehr es Prokop bei seinen Beurteilungen der Parapsychologie um die ‚reine Wahrheit‘ gegangen war. dass manche Leute von hinten erschossen worden . was er tun musste. „Andere haben hierfür hohe Ehrungen erhalten. Prokop zog sich hier aus der Verantwortung. als er im Interview mit Rudolf Wegner. aber er hat kein Einspruch erhoben gegen die Verfälschungen der Stasi. die aus politischen Gründen fliehen wollten. der sich wie ein roter Faden durch sein Leben gezogen habe. 121).“ (S. der eine Millionen Dollar für den Beweis eines übersinnlichen Ereignisses ausgesetzt hat. 2013: 86). dass Prokop im skeptischen Forschungsbereich nie die Anerkennung erfahren hat. Sterbeurkunden und Zeugenaussagen […] je nach politischer Deutung gefälscht. fragt: „Mir und einer befreundeten Journalistin gegenüber hat er seinen Tresor aufgemacht und die Mauerakten heraus geholt. in dem er lebte und arbeitete. Er fand auch nicht. wenn medizinische Fakten vom MfS aus politischen Gründen manipuliert wurden. Es war ja klar. Benecke wiederum würdigt Prokops „Kampf gegen die Parawissenschaften“. anschließend sein die Akten „dann dem MfS übergeben worden. Prokop war durch seine Arbeit also mit den düstersten Seiten der DDR konfrontiert. dass das politische System. Auch die Leichenschau und die Beisetzungen – oft nach Einäscherung – wurden vom MfS gesteuert und überwacht. 120). Als Direktor des Instituts für Gerichtliche Medizin war Prokop auch für die Untersuchung von Mordopfern. „Prokop arrangierte sich mit diesem Problem“ (S. dass er seine Arbeit an den Mauertoten „sauber“ durchgeführt hat: Die von ihm durchgeführten Leichenschauen seien „ordentlich und unbeeinflusst durchgeführt und protokolliert worden“.Rezensionen 115 ten Stellen vereinzelt darauf hingewiesen wurde (vgl. hatte Benecke allzu oft nur den Wissenschaftler Prokop vor Augen. wieder aufgenommen wurde. Schurich. für ein Bedauern oder gar ‚Gewissensbisse‘ über die Toten an der Mauer keinen Raum“ (S. dass Prokop in der letzten Phase seines Lebens eine nahezu phantomhafte Existenz führte und Informationen über ihn von ihm selbst. Benecke 2013: 182). allzu menschlichen Beweggründen. die Beweislage gegen Hetzel war schlichtweg zu dünn.116 Rezensionen sind. der auf der Grundlage eines Gutachtens des Gerichtsmediziners Prof. was sicher mit dem Umstand zu tun hat. […] Aber warum hat er nicht trotzdem Gewissensbisse bekommen? Das wäre mir doch als Wissenschaftler oder als jemand.“ Die Antwort Wegners ist eindeutig und offenbart einen Charakterzug Prokops. den Benecke in seinen Beschreibungen Prokops – aus welchen Gründen auch immer – umschifft: „Unstrittig ist. in weiten Teilen sorgsam recherchiertes und vor allem sehr angenehm geschriebenes und dadurch auch unterhaltsames Buch vorgelegt. So bleiben diverse Tiefenstrukturen Prokops Persönlichkeit im Verborgenen. Albert Ponsold verurteilt worden war. zu der auch eine gehörige Portion Eitelkeit gehört. wie es scheint. Wie auch immer man zu dem komplizierten Fall stehen mag. 1996: 12). Dennoch ist es Benecke zu danken – und dies kann gar nicht genug betont werden – dass nun endlich die Biografie eines Mannes vorliegt. Hetzel wurde schließlich 1969 nach 14 Jahren Haft aus Mangel an Beweisen freigesprochen. Sein publizistisches Schaffen umfasst über 600 Schriften. der so wahrheitssuchend ist. Darüber hinaus kann ich mich aber des Eindrucks nicht erwehren. anhand einer Amateurfotografie der Leiche den Tathergang rekonstruieren zu können. um ihn wegen Mordes zu verurteilen. Prokop wies seinem westdeutschen Kollegen schwerwiegende Fehler nach. der meinte. dessen Lektüre ich auf jeden Fall wärmstens empfehlen möchte. obschon der genaue Tathergang bis heute nicht eindeutig geklärt ist (vgl. Insgesamt hat Benecke ein sehr interessantes. darunter 66 Bücher. Dies alles soll jedoch nicht über die wissenschaftlichen Verdienste hinwegtäuschen. Jahrhunderts im deutschsprachigen Raum eine erhebliche Rolle gespielt hat – wie auch immer man diese persönlich beurteilt. die Nachauflagen eingerechnet (vgl. sondern auch ein Mensch mit menschlichen. Prokop war jedoch nicht nur Wissenschaftler. Darüber hinaus ist es Prokop zu verdanken. Doch. Für mich lässt die Persönlichkeitsstruktur dieses Mannes. dass Benecke in der (ja durchaus legitimen) Verehrung Prokops wissenschaftlicher Leistungen gewisse Aspekte von Prokops Leben und Persönlichkeit schlichtweg übersehen hat. dass er mit kritischen Statements gegen den Mauerbau sein Amt verloren und seine so breit angelegte wissenschaftliche Arbeit im für ihn inspirierenden Umfeld der Charité nicht hätte fortsetzen können. . sein Atlas der gerichtlichen Medizin gilt bis heute als absolutes Standardwerk. der für die Wissenschaftsgeschichte des 20. aufgestoßen. die Prokop – vor allem im Bereich der Gerichtsmedizin und der Blutgruppenforschung – zweifelsohne erbracht hat. den auszuführen den Rahmen dieser Rezension bei weitem sprengen würde. dass der berühmte Fall des BRD-Bürgers Hans Hetzel. Der Fall gilt heute als ein Klassiker der berühmtesten Fehlurteile der Geschichte. 244). und da hat er immer gesagt: Ich hab die Akten weitergegeben – dem MfS. aber auch von anderen systematisch zurück gehalten wurden. G. Zeitschrift für Anomalistik.. Magie und Wissenschaft im 20.de/leute/ kriminalbiologe-dr--mark-benecke-die-wahrheit-ueber-den-herrn-der-leichen. E.G. Hövelmann. W. Paderborn: Voltmedia in Zusammenarbeit mit Urban & Fischer. erw. das Ministerium für Staatssicherheit und die Parapsychologie. 13. Würzburg: Ergon. u. F. E. Archiv der Zentralstelle. Jahrhundert. Literatur Aurich.06.. Schurich. Mildenberger (2013). Kommentar zu F.-R. Koch-Klaucke. Zeitschrift für Anomalistik. Online einzusehen unter http://www. 13.G. Nr. September 1996. Wohl pseudowissenschaftlich. (1996). F. 2.. Prokop.24656626. 13.. Berliner Kurier vom 17. Mark Benecke. Von Scheinriesen. & Lucadou. Neues Deutschland. 13. (2013). 28.7169134.H. von (2013). (2013). (2013). Leben als Arbeit – und umgekehrt. 89-125. Aufl. Otto Prokop. (2006). 69-81. 133-141. & Wimmer. Kommentar zu F. Mildenberger. AV 1/86 Bd. Mildenberger. F. Hans Bender (1907-1991) und das „Institut für Psychologie und Klinische Psychologie“ an der Reichsuniversität Straßburg 1941-1944.berliner-kurier.Rezensionen 117 Archivquellen Archiv des Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR. Ethos und Kooperation. S./29. Zeitschrift für Anomalistik. Hasselbeck. Oktober 2013. Repr. html [letzter Zugriff: 12. W. MfS HA IX/11. Der moderne Okkultismus. Mildenberger (2013). Kriminalbiologe Dr. G. O. Zeitschrift für Anomalistik. überarb. N. Parapsychologie und Paramedizin. Bauer. Wissenschaft. . Die Wahrheit über den Herrn der Leichen. Kommentar zu F.G. (2013). 12. 87-89. d.-R. W (2006). Hausmann.2014]. Darüber hinaus soll sie die Rezeption von anomalistischen Themen im wissenschaftlichen Mainstream dokumentieren und somit eine kontinuierliche Standortbestimmung der Anomalistik dort vornehmen. [Canities Subita (Plötzliches Ergrauen). A. International Journal of Trichology. französischer. S. die keinen oder beschränkten Zugriff auf akademische Zeitschriften haben. Zusammenfassung: – Die Verfasser haben die medizinische Fachliteratur zum Thema ungewöhnlich raschen Ergrauens von Körperbehaarung durchgearbeitet.de. ob die berichteten klinischen Befunde sich mit den gängigen Hypothesen erklären lassen. englischer. geistes. 53. & Kelly. die ausdrückliche Erwähnungen oder Beschreibungen eines ungewöhnlich raschen Ergrauens oder Weißwerdens von 1 Wir möchten unsere Leser einladen. uns auf potenzielle Kandidaten für den Abstract-Dienst der ZfA aufmerksam zu machen. italienischer und spanischer Sprache begutachtet und alle Fälle in ihre Sammlung aufgenommen. 118-120 Abstracts-Dienst / Literaturspiegel Der Abstracts-Dienst/Literaturspiegel der Zeitschrift für Anomalistik will kurz aktuelle Aufsätze mit Relevanz für die Anomalistik vorstellen.h.1 Andreas Sommer und Gerd H. will also keinen Anspruch auf Vollständigkeit oder Repräsentativität erheben.. wo wissenschaftliche Erkenntnis laufend verhandelt wird: innerhalb der internationalen Fachzeitschriftenlandschaft. Navarini. Canities Subita: A reappraisal of evidence based on 196 case reports published in the medical literature. um einzuschätzen. sozial-. Dennoch soll diese kleine Rubrik zwei wichtige Funktionen erfüllen: Zunächst ist sie als Informationsservice für unsere Leser gedacht.A.. Die Auswahl der zusammengefassten Arbeiten erfolgt stichprobenartig und ist als pragmatischer Literaturspiegel gedacht. natur-. M. . Hövelmann Nahm. Vorschläge für geeignete Beiträge aus wissenschaftlichen Fachzeitschriften bitte per Email an sommer@anomalistik. E. (2013). die auf pathogenetische Mechanismen zurückgreifen. 63-68. deutscher.und kulturwissenschaftlichen sowie medizinischen) Fachzeitschriften erschienen sind.W. Eine Neubeurteilung der Beweislage anhand von 196 Fallberichten in der medizinischen Fachliteratur]. die in herkömmlichen akademischen (d. Auf der Suche nach einer möglichst großen Anzahl von Fallberichten haben sie die medizinische Literatur ab 1800 gesichtet und dabei Quellen in niederländischer.Zeitschrift für Anomalistik Band 14 (2014). P. zum 20. Spiritist delusions and spiritism in the nosography of French psychiatry (1850-1950) [Spiritistische Wahnvorstellungen und Spiritismus in der Nosographie der französischen Psychiatrie (1850-1950)]. und als „anekdotisch“. Zusammenfassung: – Die Wende vom 19. (2013). entlang seiner Achse die Farbe verliert. Alvarado C. dass der Spiritismus im französischen Sprachraum sowohl in der Abgrenzung der Psychiatrie als aufgeklärte Berufswissenschaft als auch in der Konstruktion bestimmter Krankheitsbilder eine wichtige Rolle spielte. emotionalen Traumata oder Stress und psychiatrischen Störungen. Augenwimpern und weitere Körperbehaarung. Im Kontext der wachsenden Dominanz von reduktionistischen Ansätzen während der Professionalisierung der französischen Psychiatrie argumentieren die Autoren. R. Einige der Autoren betonten.Abstracts-Dienst / Literaturspiegel 119 Haaren enthalten.S. 477-491. Diese Untersuchungen berichten das Ergrauen menschlichen Haares im Zusammenhang mit Alterungsprozessen. sondern auch der Bartwuchs. somatischen Erkrankungen. wenn sie die Patienten lediglich nach einem angeblichen Farbwechsel der Haare zu sehen bekommen haben. das während eines Zeitraums von kürzerer Dauer als der normalen Wachstumsrate. die im Verband mit gesteigertem Haarausfall auftritt. In zahlreichen Fällen war nicht nur das Kopfhaar betroffen. wenn die Autoren nur von dritter Seite vom dargestellten Fall erfahren haben. die bis heute epistemologische Grundpositionen im psychiatrischen Diskurs zum Geisterglauben geprägt haben. [GHH] Le Maléfan. Evrard.. wenn die betreffenden medizinischen Autoren den raschen Farbwechsel der Haare persönlich beobachtet haben. 24. History of Psychiatry. als „nicht authentifiziert“. Dieser Aufsatz setzt sich mit der frankophonen Literatur zu diesen Themen auseinander und stellt wichtige Arbeiten und Autoren vor. Obwohl plausible Erklärungen für Canities Subita existieren. Sämtliche Fallberichte wurden einer von drei Kategorien zugeordnet: Fälle gelten danach als „authentifiziert“. Insgesamt wurden 196 Fälle gefunden.. [AS] . Jahrhundert sah eine Welle von Berichten über Wahnvorstellungen und psychopathologische Erscheinungen in Verbindung mit dem Spiritismus. bis heute nicht erklärt. die ein plötzliches Ergrauen des Haars vortäuschen kann. dass in ihren Fällen keine Alopezie (krankhafter Haarausfall) vorliege. von denen 44 authentifiziert waren. sind Beobachtungen ansonsten lebensfähigen Haars. . Es wird eine kurze Zusammenfassung von Paradigmen der parapsychologischen Forschung gegeben und die Entstehungsgeschichte paranthropologischer Ansätze skizziert. [AS] . L. Phenomenological convergence between major paradigms of classic parapsychology and cross-cultural practices: An exploration of Paranthropology [Phänomenologische Konvergenz zwischen Hauptparadigmen der klassischen Parapsychologie und kulturübergreifenden Praktiken: Eine Untersuchung der Paranthropologie]. Hövelmann Caswell. (2014).E. der unter dem Stichwort „Paranthropologie“ anthropologische Zugänge und Methoden zur Untersuchung parapsychologischer Phänomenen anwendet.120 Andreas Sommer & Gerd H.. Der Text wird durch eine Diskussion phänomenologischer Konvergenzen in Parapsychologie und Anthropologie abgeschlossen. Hunter. 467-482. J.M. Tessaro. Zusammenfassung: – Dieser Aufsatz stellt Hintergründe und methodologische Maxime eines jüngeren Forschungstrends vor. J. 5. Journal of Consciousness Exploration & Research.W. bei Nicht-Periodika Verlag und Erscheinungsort. nicht aber für bibliographische Angaben zulässig. Titel. Die gewünschte Positionierung der Abbildungen und Tabellen im Text ist durch Einfügungen wie „– hier Tab. da die Redaktion keine Editierung von Abbildungen oder Tabellen übernimmt. Dem Manuskript ist ferner . zu kennzeichnen. zusammen mit den Initialen des Vornamens. sollten aber sparsam verwendet werden. Eine zügige Veröffentlichung hängt maßgeblich davon ab. Erscheinungsjahr. ­bevorzugt MS Word. Zu ­jeder Abbildung oder Tabelle sind auf einem gesonderten Blatt die notwendigen ­Beschriftungen und Erläuterungen beizulegen. Die Struktur empirischer Beiträge sollte nach Möglichkeit folgendem Schema entsprechen: Einführung – Problem­stellung – Literaturstand – Methoden – Ergebnisse – Diskussion der Ergebnisse – Schlussfolgerungen. Manuskripte müssen sowohl als Ausdruck als auch in elektronischer Form eingereicht werden. Sie sind nur für inhaltliche Ergänzungen. in Ausnahme­fällen auch in Englisch. insbesondere wird auf logische Klarheit der ­Argumentation sowie auf die Anführung von Belegen für aufgestellte Thesen geachtet. Dem Manuskript muss in deutscher und englischer Sprache eine jeweils maximal 15 ­Zeilen umfassende Zusammenfassung (Abstract) beigefügt sein.121 Zeitschrift für Anomalistik ISSN 1617-4720 Hinweise für Autoren zur Manuskriptgestaltung Zur Publikation eingereichte Manuskripte müssen den in der Wissenschaft üblichen S­ tandards und Anforderungen entsprechen. Schlussfolgerungen) möglichst präzise umschreibt. Im Literaturverzeichnis am Ende des Artikels sind die Quellen in alphabetischer Reihenfolge nach Autorennamen – bei gleichem Autor weiter nach Erscheinungsjahr geordnet – anzuführen. Zur genauen Zitierweise ziehen Sie bitte bereits erschienene Ausgaben der Zeitschrift für Anomalistik heran. Bei mehr als einer Veröffentlichung pro Autor und Jahr sind die Quellen mit „a. dabei können Kapitel und Unterkapitel unterschieden werden. Dem e­ nglischen Abstract ist ein englischer Titel für den Gesamtaufsatz zuzuordnen. Sie müssen in reproduzierbarer. c“ usw. Die Zeitschrift für Anomalistik veröffentlicht Artikel in deutscher Sprache. Literaturverweise haben im fortlaufenden Text durch Nennung des Autorennamens und des Erscheinungsjahres in Klammern zu erfolgen. die den Inhalt des Artikels (Fragestellung. Nicht-empirische Beiträge können nach Notwendigkeit modifiziert werden. Ergebnisse. guter Qualität druckfertig zur Verfügung ­gestellt werden. 2 einfügen –“ zu kenn­zeichnen. Fußnoten sind erlaubt. Tabellen und Abbildungen müssen auf gesonderten Blättern beifügt werden und durchnummeriert sein. ob der Autor all diese Richtlinien bei der Einreichung seines Manuskripts bereits berücksichtigt hat. Für unverlangt eingesandte Manuskripte übernimmt die Redaktion keine Haftung. Methoden. Verwenden Sie handelsübliche Textverarbeitungsprogramme. Entsprechend der Gliederung ist der Text durch aussagekräftige Zwischenüberschriften zu strukturieren. bei Periodika Band und Seitenangaben. Form und Stil von Beiträgen in früheren Ausgaben sollten als Vorbild beachtet werden. b. Die Redaktion wird aber auf Rückfrage des Autors gerne eventuellen Nachdrucken in anderen Zeitschriften oder anderweitigen Verwendungen zustimmen. Alle eingereichten Manuskripte unterliegen einer doppelt verblindeten Fachbegutachtung (double-blind peer review). Vor der Druckfreigabe des Artikels erhalten Autoren eine Korrekturfahne. Nach Erscheinen erhält der Autor ein kostenloses Belegexemplar des jeweiligen Hefts. . Entsprechende Diskussionen können sich über mehrere Hefte erstrecken. die im Prinzip akzeptabel sind. werden grundsätzlich und ohne Rücksprache aus dem Kommentar herausgestrichen. hat der Autor dies mitzuteilen. Die daraus resultierende Ablehnungsquote eingereichter Manuskripte beträgt derzeit etwa 50 %. Als Beleg erhalten Kommentatoren Kopien aller veröffentlichten Beiträge zum ­jeweiligen Diskussionsstrang. werden entweder zur Überarbeitung zurückgeschickt oder redaktionell überarbeitet und dem Autor zur Bestätigung erneut vorgelegt. Mit der Einreichung des Manuskripts überträgt der Autor für den Fall einer Publikation das Copyright für den Artikel automatisch an den Herausgeber der Zeitschrift für Anomalistik. wer um solche kritischen Diskussionsbeiträge gebeten werden könnte. in der formale Fehler korrigiert werden können. Solche Artikel werden nur in begründeten Ausnahmefällen abgedruckt. Falls das Manuskript bereits an anderer Stelle veröffentlicht ist oder eingereicht wurde/werden soll. Gleiches gilt für Ausführungen. aber kein inhaltliches Umschreiben des Artikels mehr möglich ist. Kommentatoren sollten sich in komprimierter Form auf die ihnen wesentlichen Punkte des zur Diskussion stehenden Artikels konzentrieren und ihre Kritik ggf.122 und E-Mail) des Autors hervorgehen. bereits zusammen mit der Einreichung ihres Artikels der Redaktion Vorschläge zu unterbreiten. aber noch nicht den notwendigen Standards entsprechen. Autoren werden gebeten. Um die wissenschaftliche Diskussion zu fördern wird die Redaktion zu einem zur Ver­­öffentlichung angenommenen Manuskript in der Regel kritische Kommentare und Diskussionsbeiträge von anderen mit dem Thema oder dessen Umfeld befassten Personen anfragen. die keinen unmittel­ baren Bezug zum im zu kommentierenden Artikel aufgeworfenen Thema haben. durch Literaturangaben belegen. Es besteht die Möglichkeit von erneuten Autorenstellungnahmen. Manuskripte. dass solche Beiträge zusammen mit ihrem Artikel publiziert werden. Ausführungen. sie wird in der Regel auch noch weitere Kommentatoren eigenständig hinzuziehen. Es kann keine Garantie übernommen werden. Die Korrekturfahne ist umgehend an die Redaktion zu returnieren. Dabei ist stets Sachlichkeit zu wahren. Hinweise für Kommentatoren Neben angefragten Diskussionsbeiträgen sind auch alle Leser der Zeitschrift zu fundierten und sachkundigen Kommentaren zu bereits veröffentlichten Aufsätzen herzlich eingeladen. zuzüglich kurzer Begründungen/Erläuterungen und Adressen. die sich gegen die Person eines Autors (oder auch andere Betroffene) richten. dass die Redaktion genau diese Vorschläge übernimmt. Der Autor des zur Diskussion stehenden Artikels kann auf Kommentare mit einer erneuten Stellung­nahme ­antworten. Autoren müssen davon ausgehen. 123 Zeitschrift für Anomalistik Inhalte früherer Ausgaben Nr. 1/2001 (120 Seiten) Ulf Harendarski : Mord und Entführung: was man alles tun kann, um Literatur zu erkennen. Eine sprachwissenschaftliche Analyse von UFO-Entführungserzählungen Gerald L. Eberlein : Four Types of Explanations of CE IV UFO Reports Ulrich Magin : Das „Shaver-Geheimnis”: eine frühe Parallele zum UFO-Mythos Edgar Wunder : Die Wahrnehmung der Struktur der deutschsprachigen UFO-Szene Mit Kommentaren und Beiträgen von Stuart Appelle, Horst Friedrich, Wilhelm Gauger, Ulf Harendarski, Roland Horn, Gerd H. Hövelmann, Angelika Karger, Alexander Keul, Judit Laczko, Markus Pössel, Klaus Richter, Alexander Schestag, Michael Schetsche, Oliver Stummer und Ulrike Voltmer Nr. 1+2/2002 (192 Seiten) Johannes Hagel, Margot Tschapke : Zum experimentellen Nachweis akausaler Korrelationseffekte in unbelebten Systemen Eckhard Etzold : Sind die Daten der Fourmilab-Experimente mit der Mondphase korreliert? Edgar Wunder, Michael Schardtmüller : Moduliert der Mond die perioperative Blutungsgefahr und andere Komplikationsrisiken im Umfeld von chirurgischen Eingriffen? Joachim Hueg : Überlegungen zum Verhältnis von Wissenschaft und Astrologie als eine Vorbedingung für wissenschaftliche Studien zur Astrologie Helmut Lammer : Das MILAB-Phänomen: angebliche militärische Untersuchungen von Personen mit UFO-Entführungserlebnissen Mit Kommentaren und Beiträgen von Nicolas Benzin, Birgit Böhmig, Emil Boller, Christoph Bördlein, Bernd Dürrer, Gerald L. Eberlein, Suitbert Ertel, Eckhard Etzold, Peter Gömmel, Jürgen Heinzerling, ­Rudolf Henke, Gereon Hoffmann, Joop M. Houtkooper, Detlef Hover, Gerd H. Hövelmann, Edgar Kaucher, Bernulf Kanitscheider, Martin Lambeck, Walter von Lucadou, Ulrich Magin, Gerhard Mayer, Mirko Mojsilovic, Ernst Ott, Rüdiger Plantiko, Markus Pössel, Alexander Schestag, Helmut Schmidt, Thorsten Siebenborn, Josef Smolle, Ulrike Voltmer, Harald Walach, Dirk Wendt und Martha Wieland Nr. 3/2002 (132 Seiten) Christopher Weidner : Astrologie – eine nützliche Fiktion Ulrike Voltmer, Bernd Keßler : Astrologie – eine Symbollehre. Zur Problematik der Rekonstruktion des Gegenstandes der Astrologie Rafael Gil Brand : Zur Entstehung des tropischen Tierkreises Edgar Wunder : Erfahrung, Wissen, Glaube – ihr Beziehungsgeflecht bezüglich der Astrologie Arno Müller : Vollmond und Verkehrsunfälle: der Ostertermin sorgt für Artefakte Volker Guiard : Beeinflusst der Mond das Pilzwachstum? Mit Kommentaren und Beiträgen von Horst Friedrich, Volker Guiard, Jürgen Hamel, Bernulf Kanitscheider, Gerhard Mayer, Jan Pilgenröder, Rüdiger Plantiko und Edgar Wunder 124 Nr. 1+2/2003 (160 Seiten) Gerhard Mayer : Über Grenzen schreiben. Presseberichterstattung zu Themen aus dem Bereich der ­Anomalistik und Grenzgebiete der Psychologie in den Printmedien Spiegel, Bild und Bild am Sonntag Edgar Wunder : Die Folgen von „Freitag, dem 13.“ auf das Unfallgeschehen in Deutschland Volker Guiard : Kann ein Zufallsgenerator eine akausale Korrelation vortäuschen? Eckhard Etzold : Wie zuverlässig sind die Ereignisdaten des Global Consciousness Project? Edgar Wunder, Rudolf Henke : Menschen mit UFO-Sichtungserfahrungen. Eine Umfrage unter 447 Besuchern von Volkshochschulvorträgen zum UFO-Phänomen Mit Kommentaren und Beiträgen von Holger Bösch, Bernd Dürrer, Eckhard Etzold, Günter Ewald, Volker Guiard, Johannes Hagel, Gunther Hirschfelder, Stefan Högl, Lothar Kleine-Horst, Wilfried Kugel, Walter von Lucadou und Roger D. Nelson Nr. 3/2003 (136 Seiten) Ingbert Jüdt : Paläo-SETI zwischen Mythos und Wissenschaft Nicolas Benzin : Die „Eschweger Erklärung zur Paläo-SETI-Forschung“ in der kritischen Diskussion Edgar Wunder : Das Wünschelrutenexperiment des Hans von Zeppelin Volker Guiard : Beeinflusst der Mond das Pilzwachstum? Ergänzungen zu einer Reanalyse Mit Kommentaren und Beiträgen von Suitbert Ertel, Horst Friedrich, Wilhelm Gauger, Johannes Hagel, Gerd H. Hövelmann, Ulrich Magin, Rüdiger Plantiko, Amardeo Sarma, Stefan Schmidt, Hans-Werner Schütt, Margot Tschapke, Richard Vetter, Edgar Wunder und Hans von Zeppelin Nr. 1+2+3/2004 (300 Seiten) Gerd H. Hövelmann, Friederike Schriever : Der leise Revolutionär: Prof. Dr. Robert Morris (1942-2004) Eckhard Etzold : Ist die Existenz von Psi-Anomalien beweisbar? Suitbert Ertel : Astrologie und Psi. Eine Fallstudie verstärkt die Zusammenhangshypothese Harald Hoos : Zu den Hintergründen des Kornkreisphänomens und der Kornkreisforschung Ulrich Magin : Seeungeheuer in den Seen Oberitaliens? Jörg Dendl : Karl den Großen gab es doch! Eine Kritik der chronologischen Voraussetzungen der These von den „fiktiven Jahrhunderten“ von Heribert Illig Kommentare zum Buch von Ulrike Voltmer (2003): „Lebenslauf und astrologische Konstellationen“ Mit Kommentaren und Beiträgen von Eberhard Bauer, Emil Boller, Natale Guido Cincinnati, Anabela Cudell, Hugh Deasy, Günter Ewald, Horst Friedrich, Volker Guiard, Dieter Hassler, Rudolf Henke, Andreas Hergovich, Heribert Illig, Franz Krojer, Gerhard Mayer, Andreas Müller, Rob Nanninga, Jan Willem Nienhuys, Michael Nitsche, Nikos Psarros, Michael Schetsche, Wolfgang Schindler, Jan Schwochow, Stefan Taube, Uwe Topper, Andreas Trottmann, Richard Vetter, Kocku von Stuckrad, Ulrike Voltmer, Dirk Wendt und Edgar Wunder Nr. 1/2005 (156 Seiten) Gerd H. Hövelmann : Devianz und Anomalistik. Ein Nachruf auf Marcello Truzzi (1935-2003) Johannes Hagel, Margot Tschapke : Der Local Event Detector (LED). Eine neue experimentelle Anordnung zum Nachweis von Korrelationseffekten lokaler emotional geladener Zustände 125 Volker Guiard : Ist das Signifikanzvermeidungspostulat wirklich begründet? Bemerkungen zum Modell der Pragmatischen Information Walter von Lucadou : Enthält das Modell der Pragmatischen Information ein Signifikanzvermeidungspostulat? Mit Kommentaren und Beiträgen von Eckhard Etzold, Horst Friedrich, Wilhelm Gauger, Ulrich Timm und Edgar Wunder Nr. 2+3/2005 (220 Seiten) Peter Bernhard : Luzide Träume und analytische Philosophie Andreas Sommer : Im Niemandsland der Bewusstseinsforschung: Survival Research Holger Bösch : Zur systematischen Auswahl von Versuchspersonen. Ein Interview mit Helmut Schmidt Caroline Watt, Richard Wiseman, Marilyn Schlitz : Stillschweigendes Wissen in der Remote Staring-Forschung Mit Kommentaren und Beiträgen von Stephan Bachter, Emil Boller, Suitbert Ertel, Eckhard Etzold, Horst Friedrich, Volker Guiard, Dieter Hassler, Andreas Hergovich, Gerd H. Hövelmann, Ingbert Jüdt, Niko Kohls, Gerhard Mayer, Uwe Schellinger, Stephan Schmidt, Uwe Topper und Jiri Wackermann Nr. 1+2+3/2006 (280 Seiten) Haiko Lietz : UFOs in den Medien. Analyse der Berichterstattung über die COMETA-Studie Matteo Leone : Eine Widerlegung des EMBLA 2002-Berichts zur optischen Luftraumüberwachung in Hessdalen Jochen Ickinger : Methodisches Vorgehen bei UFO-Falluntersuchungen Edgar Wunder : UFO-Sichtungserfahrungen aus der Perspektive der Sozialwissenschaften: LiteraturÜberblick, aktueller Forschungsstand, offene Fragen Mit Kommentaren und Beiträgen von Danny Ammon, Hugh Deasy, Suitbert Ertel, Horst Friedrich, Volker Guiard, Ulf Harendarski, Gerd H. Hövelmann, Ulrich Magin, Gerhard Mayer, Peter Mulacz, Bernhard Rindgen, Christina Schäfer, Michael Schetsche, Andreas Sommer und Gerd Weckwerth. Nr. 1+2/2007 (200 Seiten) Edgar Wunder & Ulrike Voltmer : Ein Grundkonsens zur Astrologie? Kritische Kommentare zum „Grundsatzpapier astrologischer Vereinigungen“ Andreas Hergovich : Überlegungen zum Verhältnis zwischen Zauberkunst und Parapsychologie Mit Kommentaren und Beiträgen von Rolf Baltensperger, Siegfried Böhringer, Hans Braitsch, Geoffrey Dean, Suitbert Ertel, Günter Ewald, Wilhelm Gauger, Rudolf Henke, Jürgen Hoppmann, Gerd H. Hövelmann, Wilhelm Kaltenstadler, Bernulf Kanitscheider, Manfred Magg, Arthur Mather, Ruprecht Mattig, Gerhard Mayer, Peter Mulacz, Peter Niehenke, Ina Schmied-Knittel, Andreas Sommer, Eva Stangenberg, Kocku von Stuckrad, Koen Van de Moortel, Erik van Slooten, Richard Vetter, Christopher Weidner, Dirk Wendt und Helmut Zander. Nr. 3/2007 (152 Seiten) Gerd H. Hövelmann : Wissenschaftliche Vampir-Literatur. Eine bibliographische Heimsuchung Suitbert Ertel : Außersinnliche Wahrnehmung unter Kontrolle organisierter Skeptiker Otto Weingärtner : Zum Problem der Reproduzierbarkeit von Experimenten mit homöopathischen ­Potenzen Renaud Evrard. Jiri Wackermann : Ein Experiment mit „verborgener“ Ganzfeld-Telepathie Stefan Schmidt : Bohrende Blicke? Stechende Blicke? Das Phänomen der „Blickwahrnehmung“ wissenschaftlich untersucht Thilo Hinterberger. Lisa-Milena Erat. Matthias Gäßler. Zur Attraktivität des Schamanismus in modernen ­Gesellschaften Rüdiger Plantiko : Lassen sich Künstlerplaneten statistisch nachweisen? Suitbert Ertel : Replikation von ASW-Heimtest-Ergebnissen im Labor. Andreas Hergovich. Wilhelm Kaltenstadler. Wolfgang Hasselbeck. Gerhard Mayer. Michael Nahm. Horst Friedrich. Ursula Mochty. Gerhard Mayer. Bernhard Beier. Gerd H. Horst Friedrich. Wolfgang Helfrich. Harald Walach : EEG-Korrelationen zwischen räumlich weit entfernten Paaren Wolfgang Ambach : Nehmen Personen mit paranormalen Erfahrungen anders wahr? Gestaltwahrnehmung und die Neigung zu Paranormalem in einer studentischen Stichprobe Ina Schmied-Knittel : Außergewöhnliche Erfahrungen: Repräsentative Studien und aktuelle Befunde Martina Belz.und ­Perlentests Eckhard Etzold : Vollmondeffekte in Mind-Matter-Interaktionsdaten Gerd H. Gerhard Mayer. Joop M. Nr. Krueger : Die „Große Verschwörungstheorie“ aus psychologischer Sicht Gerhard Mayer : Die Geisterjäger kommen. Andreas Resch. Anne Schirmer : Konzeptuelle Replikationsstudie zu Experimenten zur außersinnlichen Wahrnehmung Mit Kommentaren und Beiträgen von Wolfgang Ambach. 1+2+3/2009 (348 Seiten) Klaus E. Sandra Schäfer. Michael Nahm. Mit Kommentaren und Beiträgen von Wolfgang Ambach. Wim Kramer & Lisette Coly (Eds. Nikola Boris Kohls. Ulrich Magin. Jeannette Schmid. Elena Dietz. Manuela Hesser. Suitbert Ertel. Rüdiger Plantiko. Matteo Leone.126 Mit Kommentaren und Beiträgen von Eckhard Etzold. Phänomenologie der Ghost Hunting Groups Günter Daniel Rey. Roger D. Hövelmann. René Gründer. Hövelmann. Ulrich Magin. Gerd H. Houtkooper. . Andreas Sommer. Gerhard Mayer. Hövelmann. Nr. Stefan Schmidt.): Utrecht II: Charting the Future of Parapsychology (2009). Thomas Berger. Müller : Sokrates und die Philosophie der außersinnlichen Wahrnehmung Gerhard Mayer : Die Figur des Schamanen. Jan Marwan. Jonas Richter und Andreas Sommer. Nelson. Roe. Außergewöhnliche Erfahrungen und ­Emotionsregulation Mit Kommentaren und Beiträgen von Danny Ammon. Uwe Schellinger. Andreas Hergovich. Andreas Sommer und Helmut Zander. 1+2/2010 (196 Seiten) Joachim I. Gerd H. Günter Ewald. Hövelmann : Mutmaßungen über Außerirdische Review Symposion zum Buch von Chris A. 1+2+3/2008 (280 Seiten) Peter Pütz. Martina Belz. Thomas Berger : Psychisches Wohlbefinden. Ingbert Jüdt. Katharina Berens. Zur Validierung des Ball. Massimo Teodorani Nr. Suitbert Ertel. Andreas Sommer und Ulrich Timm. Eckhard Etzold. Renaud Evrard. Jahrhunderts Uwe Schellinger. Sondierungen und Rekonstruktionen an drei historischen RSPKFallberichten Mit Kommentaren und Beiträgen von Gerd H. Mildenberger : Zelemente und Wünschelruten. Andreas Anton. wo Wunder alltäglich sind…“.127 Nr. Hövelmann. Hoopes : Seventies Dreams and 21st Century Realities: The Emergence of 2012 Mythology Christoph Wagenseil : Der Diskurs um Weltuntergänge 2012. Gerhard Mayer und HansWerner Peiniger. 1920 – ca. Hövelmann. Esoterische Heilmittelanbieter und ihre Verfolger in Deutschland (ca. Sherwood : Erscheinungen Schwarzer Hunde Wilhelm Mattes : Gnostische Arithmologie im Neuen Testament Florian G. Gerhard Mayer : Grenzerfahrung. Ingbert Jüdt. Biografische Integration außer­ gewöhnlicher Erfahrungen Simon J. Marion Röbkes und Andreas Sommer. Gerhard Mayer. Kritische Anmerkungen zu Esoterik und Geschichtsphilosophie Piet Hein Hoebens : Ancient Astronaut in a Cactus – An Interview with Erich von Däniken (1979) Mit Kommentaren und Beiträgen von Gerd H. Eine Untersuchung zur Hypothese der fokussierten Aufmerksamkeit und zur Emotionshypothese . 1+2+3/2011 (276 Seiten) Hans-Volkmar Findeisen : Trommel aus dem Eis. 2+3/2012 (322 Seiten) Stefan Schmidt : Die Fliege des Aristoteles. Nr. Auf der Spur einer Schamanentrommel Christina Schäfer. Jonas Richter. Rüdiger Plantiko und Franz Siepe. Krise. Michael Schetsche : Zwischen Szientismus und Okkultismus. Nahrin Lahdo. Gerd H. Grenz­ wissenschaftliche Experimente der deutschen Marine im Zweiten Weltkrieg Eberhard Bauer : Fanny Mosers „Spuk“. Nr. 3/2010 (192 Seiten) Ulrich Magin : Sargons Seeschlange Andreas Sommer : Albert Schrenck-Notzing und Albert Moll: Eine historische Fallstudie zur Kontrolle epistemischer Devianz im Deutschland des frühen 20. Identität. Roland Meier. 1/2012 (140 Seiten) Barbara MacLeod & Mark Van Stone : The Great Return: An Investigation into Classic Maya Beliefs about the Close of the Thirteenth Bak‘tun Kevin A. Horst Friedrich. Bemerkungen zur Anomalistik und eine Forschungsübersicht zum Zusammenhang zwischen Meditation und Psi Takeshi Shimizu & Masato Ishikawa : Feld-RNG-Experimente mit Kurzfilmen. 1965) Uwe Schellinger : Kaum zu fassen: Die spezifische Problematik der historischen Überlieferung paranormaler Erfahrungen im 20. Nr. Jahrhundert Gerhard Mayer : „… aus dem Land. Hövelmann. Whitesides & John W. Parapsychologische Forschung in Brasilien Mit Kommentaren und Beiträgen von Knut Bültemann. Gerhard Mayer. Eberhard Aurich. Wilfried Kugel. Suitbert Ertel. Hövelmann. Masamichi Sakamoto. 3/2013 (144 Seiten) Harald Walach : Wa(h)re Skepsis – Wa(h)re Wissenschaft Osamu Takagi. Joseph Bordat. Suitbert Ertel. Ulrich Timm. Gerhard Mayer. Wolfgang Hasselbeck. Corinne Dialer. Ulrich Ott. Wolfgang Ambach. Bernhard M. Edge. Illobrand von Ludwiger. Brian Josephson. Gerd H. Christine Lehmann. Peter Conrad & Harald Walach : Ein ASW-Experiment mit einem Hohlspiegel Gerhard Mayer : Die Schwierigkeit. Mildenberger : Otto Prokop. Gerd H. Tressoldi. Andreas Sommer. Scheidungen) und Tierkreiszeichen am Beispiel der Schweiz in den Jahren 1997 bis 2005 Mit Kommentaren und Beiträgen von Danny Ammon. Wilfried Kugel. Gerhard Mayer. Joachim I. Gerd H. Walter von Lucadou. Krueger. Andreas Sommer. Hövelmann. über Geister zu schreiben Mit Kommentaren und Beiträgen von Armin Albano-Müller.. Pröschold. wer sich ewig bindet. Hideo Yoichi. Ingbert Jüdt. Nr. Nr. Franz Siepe und Andreas Sommer. Patrizio E. Peter Mulacz. Hans Thomas Hakl. Lars Robert Krautschick. . Kimiko Kawano. Eberhard Bauer. Zusammenhangsanalyse von Standesfällen (Eheschließungen. Wilfried Kugel. Bräunlein. Andreas Anton. Hövelmann. Michael Tremmel und Gabriella Weiss. Eine Sammelrezension Mit Kommentaren und Beiträgen von Armin Albano-Müller. André Kramer. Hideyuki Kokubo. Franz Siepe. Harald Walach. 1+2/2013 (320 Seiten) Lars Robert Krautschick : Repräsentation medialer Charakteristika von (Geister-)Fotografie im Horrorfilmbeispiel Shutter (2004) Katarzyna Ancuta : Geister. Wiedergänger und Gespenster: die Nebenwirkungen des Sterbens Florian G. Peter Mulacz. René Gründer. Mikio Yamamoto : Berührungsfreie Einwirkung eines Meditierenden auf Cucumis sativus Katharina Schüller : Drum prüfe. Suitbert Ertel. und Marc Wittmann. das Ministerium für Staatssicherheit und die Parapsychologie Wolfgang Ambach : Eine Anomalie mit Reibungsverlusten Franz Siepe : Mörderische Himmelsbriefe.. Peter J. Jochen Ickinger. Illobrand von Ludwiger. Hoyt L. Jiří Wackermann. Wolfgang Hasselbeck. Rüdiger Plantiko. Gerhard Mayer. Anmerkungen zu Hubert Wolfs Die Nonnen von Sant’Ambrogio Wilfried Kugel : Mythos Hanussen 2001-2011. Roland Meier.128 Danny Ammon : Entwurf und Dissemination von Grundsätzen redlicher wissenschaftlicher Praxis in der Erforschung des UFO-Phänomens Stefan Schmidt. wie sie im Rahmen parapsychologischer Forschung seit langem untersucht werden. Hövelmann. wird vielfach eine besondere lebensverändernde Kraft zugewiesen. Michael Schetsche. Andreas Anton (Hrsg. Nur eine natur.90 € Band 2 Michael Schetsche. ihren Weg in die akademische Wissenschaft zu finden: Diesseits aller bisherigen Denkverbote. Nach 65 Jahren Ratlosigkeit scheint es Zeit für einen Neubeginn. Die vorliegende Studie geht den Fragen nach. Julia Pirschl und Alexander Wendt. Gerd H. Danny Ammon. wie außergewöhnliche Erfahrungen in die eigene Biographie und die Interpretation der Wirklichkeit integriert werden und wie etwaige biographische Transformationsprozesse und Veränderungen des Weltbildes beschrieben werden.90 € .129 Perspektiven der Anomalistik Band 1 Christina Schäfer Außergewöhnliche Erfahrungen Konstruktion von Identität und Veränderung in autobiographischen Erzählungen Außergewöhnlichen Erfahrungen. Das neue Paradigma der reflexiven UFO-Forschung behauptet: Zu verstehen ist dieses widersprüchliche Phänomen nur im Zusammenwirken von Natur. Raymond Duvall. Umfang: 266 Seiten. Sammelband mit Beiträgen von Philippe Ailleris. Preis: 29. Dies setzt auf beiden Seiten theoretische Offenheit und empirischen Kooperationswillen voraus. ISBN: 978-3-643-12039-7.und kulturwissenschaftlich informierte UFO-Forschung hat die Chance.und Kulturwissenschaft. Ingbert Jüdt. Preis: 29. Umfang: 264 Seiten.) Diesseits der Denkverbote Bausteine für eine reflexive UFO-Forschung UFOs sind und bleiben eine Herausforderung für unser Denken. Natale Guido Cincinnati. Andreas Anton. ISBN: 978-3-643-11871-4. dass Telepathie. sie als gegeben ernstzunehmen und eine Theorie der Atopologie zu entwickeln. Der Versuch.130 Band 3 Klaus E. es bis heute sind. Ihre Diskreditierung als „überholte“ Formen des Aberglaubens ist Folge der Aufklärung.90 € Die Bände der Reihe Perspektiven der Anomalistik sind über den LIT-Verlag oder den Buchhandel erhältlich oder über die Gesellschaft für Anomalistik zu beziehen. bzw. fragwürdig bleiben. . Psychokinese und andere atopische Phänomene mehr in allen Kulturen Teil der Erfahrungswirklichkeit waren. vorderhand jedenfalls. andere. Preis: 34. setzt daher eine Kritik des neuzeitlichen Wissenschaftsverständnisses und seiner Defizite voraus. daß einige sich als real erklären lassen. ISBN: 978-3-643-12461-6. Umfang: 256 Seiten. Müller Im Schatten der Aufklärung Grundzüge einer Theorie der Atopologie Ethnologie und Kulturgeschichte belegen. Im Ergebnis zeigt sich. Hellsehen. setzt daher eine Kritik des neuzeitlichen Wissenschaftsverständnisses und seiner Defizite voraus. Prof. emer. für Ethnologie der Universität Frankfurt a. Im Ergebnis zeigt sich. dass Telepathie. Seit 1990 Vorsitzender der Wissenschaftlichen Gesellschaft zur Förderung der Parapsychologie. Psychokinese und andere atopische Phänomene mehr in allen Kulturen Teil der Erfahrungswirklichkeit waren. . Zum Autor: Klaus E. Hellsehen. Der Versuch. es bis heute sind. Müller Im Schatten der Aufklärung Grundzüge einer Theorie der Atopologie Ethnologie und Kulturgeschichte belegen.90 € Der Band ist über den LIT-Verlag oder den Buchhandel erhältlich oder über die Gesellschaft für Anomalistik zu beziehen. fragwürdig bleiben. andere.131 Perspektiven der Anomalistik 3 Klaus E. bzw. Umfang: 256 Seiten ISBN: 978-3-643-12461-6 Preis: 34. Müller. sie als gegeben ernstzunehmen und eine Theorie der Atopologie zu entwickeln. Ihre Diskreditierung als „überholte“ Formen des Aberglaubens ist Folge der Aufklärung. vorderhand jedenfalls. daß einige sich als real erklären lassen.M. 00 ( Mitglieder der Gesellschaft für Anomalistik: € 15. ISBN 978-3-937361-02-4 € 24. Welche – oft unzutreffenden – Stereotype prägen die Berichterstattung der Presse zu diesen Phänomenen? Hat ein Journalismus jenseits von oberflächlichem Spott und naiver Sensationsgier in diesem Bereich überhaupt Chancen? Band 4: Gerhard Mayer. Michael Schetsche (2011) N gleich 1 Methodologie und Methodik anomalistischer Einzelfallstudien 300 Seiten. Transitlehre der Astrologie und kommt zu Ergebnissen. „Bild“ und „Bild am Sonntag“ zu Themen wie Spuk.90 ) In dieser Untersuchung. UFOs. Kryptozoologie und Kornkreise) einen kritischen Überblick über Forschungsansätze. Methoden und Problemfelder der Einzelfallforschung. ISBN 978-3-937361-00-0 € 19. die zumindest vordergründig Annahmen der Astrologie zu bestätigen scheinen. UFOs. Er dokumentiert außerdem die umfangreichen Forschungsberichte zweier methodisch exemplarischer Einzelfallstudien. die im letzten Jahrzehnt am IGPP Freiburg durchgeführt worden sind und hier erstmals öffentlich vorgestellt werden. Wahrsagen.80 ( Mitglieder der Gesellschaft für Anomalistik: € 19. Esoterik. überprüft die ­Autorin die sog. Aber auch andere Erklärungsmöglichkeiten für die gefundenen Effekte werden diskutiert.80 ) Dieser umfassenden Studie liegt die Auswertung von 2635 Presseartikeln zugrunde. Wunderheilungen etc. Sekten.90 ( Mitglieder der Gesellschaft für Anomalistik: € 15. ISBN 978-3-937361-11-6 € 20. Eine empirische Studie zur Prüfung behaupteter Zusammenhänge 240 Seiten. die in den ­letzten 50 Jahren in den Medien „Spiegel“. erschienen sind.132 Schriftenreihe der Gesellschaft für Anomalistik Band 1: Ulrike Voltmer (2003) Lebenslauf und astrologische Konstellationen.00 ) Der Band gibt anhand ganz unterschiedlicher Untersuchungsfelder (Spuk. Astrologie. 350 Seiten. die auf eine Befragung von 400 Testpersonen zurückgeht. Band 3: Gerhard Mayer (2004) Phantome – Wunder – Sensationen Das Übernatürliche als Thema der Presseberichterstattung ca. . Grenzen erkunden.de .. Unverzichtbare Erkenntnisse für alle. Dieter Vaitl (Hrsg.schattauer. Ina Schmied-Knittel. 60 Abb. www. 2014. geb.) An den Grenzen der Erkenntnis Handbuch der wissenschaftlichen Anomalistik NEU Irrtum und Preisänderungen vorbehalten. Horizonte erweitern … Gerhard Mayer. Ca.. Ca. die an die Grenzen unserer scheinbar so festgefügten Wirklichkeit rühren.– (A) ISBN 978-3-7945-2922-3 ‡ Das erste deutschsprachige Handbuch ungewöhnlicher Phänomene und Erfahrungen: Von Auradiagnostik bis Zauberkunst ‡ Wissenschaftliche Anomalistik in all ihren Facetten: Theoretische Konzepte. Michael Schetsche. die mit offenen Augen den Geheimnissen unserer Welt auf der Spur sind.99 (D) / € 72. methodische Ansätze. € 69. empirische Befunde ‡ Ein fesselndes Grundlagenwerk: Für ein breites Publikum mit wissenschaftlichem oder beruflichem Interesse oder auch ganz persönlicher Neugier Im Handbuchformat beleuchtet ein interdisziplinäres Autorenteam eine Vielzahl von Forschungsfeldern und Einzelfragen zu Phänomenen und Erfahrungen. 480 S. . .pro Kalenderjahr (3 Nummern). 3/2007 (€ 8.V.80) Band 4: Gerhard Mayer & Michael Schetsche (2011): N gleich 1. 3/2002 (€ 8.) Hiermit bestelle ich folgende Bände der Schriftenreihe der Gesellschaft für Anomalistik: Band 1: Ulrike Voltmer (2003): Lebenslauf und astrologische Konstellationen.-) Ich bin an einer Mitgliedschaft in der Gesellschaft für Anomalistik e. 3/2010 (€ 12.-. erhalten Ermäßigungen auf die Schriftenreihe und ­andere Publikationen sowie bei Tagungen und Seminaren der Gesellschaft für Anomalistik.135 Zeitschrift für Anomalistik Bestellformular Hiermit abonniere ich die Zeitschrift für Anomalistik ab Jahrgang __________ zum Preis von € 32. 1/2005 (€ 8.) Jahresband 2011 (€ 22.50) Nr. ohne dass dadurch ein regelmäßiges Abonnement begründet wird: Nr. 1+2/2002 (€ 17..) Nr.) Nr.. 1/2001 (€ 8. Eine empirische Studie zur Prüfung behaupteter Zusammenhänge.50) Nr. 1+2/2013 (€ 22..90) Band 3: Gerhard Mayer (2004): Phantome – Wunder – Sensationen. Methodologie und Methodik anomalistischer Einzelfallstudien. (€ 24.. (€ 19.-) Nr.. Im Jahresmitglieds­beitrag (€ 42. .50) Jahresband 2008 (€ 22.V. (€ 20. 1+2/2003 (€ 17. 1/2012 (€ 8.) Nr..) Nr. Das Abonnement verlängert sich jeweils ­automatisch.) Nr. 1+2/2010 (€ 17. 3/2013 (€ 12. Das Übersinn­ liche in der Presseberichterstattung.. Mitglieder der Gesellschaft für Anomalistik e.50) Jahresband 2004 (€ 22. interessiert. ermäßigt € 28.) Nr.50) Nr. 3/2003 (€ 8.) Nr.-) enthalten ist auch der kostenlose Bezug der Zeitschrift für Anomalistik. 2+3/2012 (€ 17.) Nr.50) Nr..) Nr. 1+2/2007 (€ 17. 2+3/2005 (€ 17. falls es nicht bis spätestens 6 Wochen vor Ablauf des laufenden Kalenderjahres gekündigt wird.-) Jahresband 2006 (€ 22...-) Jahresband 2009 (€ 22.. Hiermit bestelle ich folgende bereits erschienene Ausgaben der Zeitschrift für Anomalistik. Bitte ­senden Sie mir unverbindlich nähere Informationen und ein Beitrittsformular. 136 Zeitschrift für Anomalistik Bestellformular Name:_______________________________ Vorname:_____________________________ Anschrift:_________________________________________________________________ E-Mail:____________________________________________________________________ Unterschrift:__________________________ Datum: ______________________________ Gesellschaft für Anomalistik e.de www.. Postfach 0243 D-79002 Freiburg im Breisgau [email protected] .anomalistik.
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