Soehne Der Wueste

March 19, 2018 | Author: Klaus Blaue | Category: Hagar, Muhammad, Abraham, Mecca, Ancient Rome


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1000and1.de - Kultur - H.-G. Behr - Söhne de...http://www.1000and1.de/deutsch/kultur/litera... H.-G. Behr SÖHNE DER WÜSTE Kalifen, Händler und Gelehrte "Aus der Geschichte können wir lernen, dass noch nie aus der Geschichte gelernt wurde. " (Mas'udi: Muruju`l-Dhabab) Copyright © 1975 by Ec on Verlag, Wien und Düsseldorf Lizenzausgabe : Gustav Lübbe Verlag GmbH, Bergisc h Gladbac h Printed in Western Germany 1978 Einbandgestaltung: Ralf Rudolph T itelfoto : ZEFA Gesamtherstellung: Ebner, Ulm ISBN .3-4o4-0o708-5. 1 von 295 09.09.2010 19:14 1000and1.de - Kultur - H.-G. Behr - Söhne de... http://www.1000and1.de/deutsch/kultur/litera... 2 von 295 09.09.2010 19:14 1000and1.de - Kultur - H.-G. Behr - Söhne de... http://www.1000and1.de/deutsch/kultur/litera... Inhalt Vorwort Kapitel 1. Die Kameltreiber | Ex oriente lux | Anatomie der Wüste Der Trödler Abraham | Messe mit vielen Göttern Die Rotte Korah | Die große Krise Kapitel 2. Mohammed - Mehr Profit als Prophet | Konkurs bei Abdallah Kostkind bei Beduinen | Die tüchtige Amme Auch Propheten haben klein angefangen Die Schönheit der Kadidscha | Allah greift ein Der Gott des Geschäfts | Die Tricks des Propheten Kapitel 3. Allahs Räuberbande | Ein Medina kommt selten allein Der Islam zieht um | Die politische Himmelfahrt Mit Wein zur Weltmacht | Himmelfahrt mit irdischen Folgen Der heilige Kleinkrieg | Ali wird verheiratet | Erfolg auf Raten Allah in der Klemme Kapitel 4. Ein multinationaler Konzern | Des Propheten Endsieg Mekka wird gleichgeschaltet | Er, der Cleverste von allen Ein Prophet nimmt Abschied | Ein unschönes Begräbnis Kalif mit Führungsschwäche | Der geile General Der Buchhalter des Propheten Kapitel 5. Krach im Hause des Propheten | Mohammeds Macher Der Griff nach der Weltmacht | Ein Meister des Arrangements Mit dem Wohlstand kommt der Hunger 3 von 295 09.09.2010 19:14 1000and1.de - Kultur - H.-G. Behr - Söhne de... http://www.1000and1.de/deutsch/kultur/litera... Expansion um jeden Preis | Der Geist wird verbannt Mit Dolch und Tücke | Der Beau des Propheten Vetternwirtschaft | Der Kalif wird gekillt Kapitel 6. Der Krieg der lustigen Witwe | Der verkommene Islam Der Löwe des Propheten | Bei den Hörnern des Propheten Die Witwe rüstet zum Krieg | Der Kampf um das Kamel Ali wird ausgetrickst | Die "Schwarze Hand" schlägt zu Der blutige Hurensohn | Der Islam wird umgebaut Kapitel 7. Der arabische Wahnsinn | Der Coup Ölgeschäfte mit dem Feind | Die Anarchisten Gottes Der versoffen Kalif | Der heilige Narr Hussein Ende mit Schrecken | Schia heißt Partei Hussein stirbt jedes Jahr Kapitel 8. Die geheimen Verführer der Diktatur | Die grüne Krake Mekka am Ende | Fedajin und das überflüssige Jerusalem Die nackte Hexe | Die Kosten des Islam Der lange Marsch nach China | Abstieg auf Raten Die schwarzen Werber Kapitel 9. Und der Henker ist immer dabei | Saffah, der Blutvergießer Der Dank des Hauses Abbas "Der Untergang des Abendlandes" Bagdad, eine runde Sache | Entwicklungshilfe für Europa Ali Baba war Bankier | Das Gesicht der Macht Kapitel 10. Andalusische Nächte | Spanien wird germanisiert Das Geschäft des Julian | Für Erfolg die Peitsche Europa ist noch einmal davongekommen | Einer kam 4 von 295 09.09.2010 19:14 1000and1.de - Kultur - H.-G. Behr - Söhne de... http://www.1000and1.de/deutsch/kultur/litera... durch Das System wechselseitiger Klemmen | Ein Elefant für Karl Der Traum von Andalusien kapitel 11. Harun al-Raschids Pleite | Tausendundeine Nacht Mahdi, Hadi und Mama | Ein Hemd für zwei Ende mit Schrecken | Harun reitet wieder Kapitel 12. Die Gastarbeiter übernehmen die, Firma Der freundliche Imperialismus | Der schöne Amin Die Hochzeit des Jahrtausends | Mit List und Türken Der Papst lernt das Fürchten | Türme des Islam Viele Islams und auch Kommunisten Kapitel 13. Killer in Gottes Namen | Assassinen reden anders Der spannendste Krimi der Geschichte | Die Paradiesdroge Alamut, das Adlernest | Ein ehrenwerter Verbrecher Tote machen keinen Arger | Die kriminelle Vereinigung Die Alten vom Berge | Die Ahnherren der Maffia Kapitel 14. Die Christen kommen | Der Aufbruch Europas Das Palästina - Problem | Die Gefahr aus dem Osten Das Ende der Welt | Das islamische Zeitalter Anhang: Literaturnachweis und -hinweise Namen- und Sachregister ABC D EF G HIJKL MNO PR ST UVW YZ 5 von 295 09.09.2010 19:14 Im Laufe des stundenlangen Feilschens fragte ich den Alten auch nach seinem Namen. Gut. Jesus." Als ich begann. was ich über die Welt des Islam erfahren konnte. aber unaussprechliche. und so begann ich. Einmal kam ich auf diese Weise auch nach Peshawar. Mohammed.de . Brigitta Keil und Monika Polacz. eine romantische Gebirgsstadt jenseits des Khaiber-Passes. meine Religionslehrer für Schwindler zu halten. aber auch meinen vielen islamischen Gastgebern -. schon im Pakistan und damals noch nicht von Hippies überlaufen.09. Prophet und Geschäftsmann.H. die Welt des Islam zu lieben. Die Religion interessierte mich natürlich weniger ich hatte ja gerade eine überstanden als der tägliche Kram. politischen und kulturellen. Er lag in einer atemberaubend wackeligen Bretterbude mit der bunten Aufschrift "zum Markt der Welt" und wurde von einem äußerst zähen Trödler bewacht. möchte den Damen Carola Heldt. stammte von meinem Religionslehrer: "Der Islam ist ein Schwindel. die wirtschaftlichen. und seine Spuren im täglichen Leben. Ich las mich durch alte Chroniken und staunte mich durch die Länder des Halbmonds. übrigens auch in Sachen Halbmond." Da wollte ich wissen. "Mohammed". Arabisten und Fachwissenschaftler mögen mir gnädig sein: Bei den Namen habe ich die wissenschaftlich exakte. Dann nahm er einen tiefen Zug aus seiner Wasserpfeife und sagte ganz langsam: "Moses. Vorwort Das erste.-G.1000and1. aber er hing meiner Börse zu hoch. 6 von 295 09. warum Mohammed unbedingt der Größte sein solle. und als solcher trampelte ich einige Jahre durch alle möglichen nahöstlichen Fettnäpfchen.... Buddha. Es wurde mir freundlicher verziehen als hierzulande. auch gut. dass nun dieses Buch entstanden ist. sagte er und richtete sich stolz auf. der aus ihr entsteht. Ich zog aus dem christlichen Abendland in das Morgenland des Halbmonds.1000and1.Söhne de. "wie der größte der Propheten. zunächst als Tramp. Zahllosen lieben Menschen habe ich zu danken ich möchte so gern dem unbekannten Bibliothekar ein Denkmal errichten. Dort starrte ich fasziniert auf einen kleinen Halbmond. Behr .Kultur . begann daher auch mein Interesse an der Welt des Islam. was ich über den Islam hörte. bis mir die Augäpfel Schmerzten. aus Gold und uralt. Prophet." Ich gab mich geschlagen.de/deutsch/kultur/litera.. Mich faszinierten Allahs irdische Folgen. Prophet. die mir ausdauernd geholfen haben.2010 19:14 . ich hätte ihn zu gerne gehabt. Gut. Prophet. Der Alte legte seinen Kopf zurück und kniff die Augen zusammen. Herrn Rainald Blanck und vor allem den Herren Eckhard Dück und Holger Schnitger-Hans danken. Von da an aber verschlang ich alles. http://www. ein abenteuerliches Spiegelkabinett unserer Gegenwart. Juli 1975 Kapitel 1. Sein berühmter Gemeinplatz war für mich ein Fingerzeig.H.09. Katmandu.Kultur . Auf diese Idee gebracht hat mich Mas`udi.1000and1....1000and1. http://www. der Chronist der goldenen Zeit des Halbmonds. und die Geschichte des Islam ist seitdem für mich eine Quelle manchmal getrübten Vergnügens. Die Kameltreiber Ex oriente lux In der Ewigen Stadt Rom wird nebst anderen welthistorischen Kuriositäten auch der 7 von 295 09. Schreibweise durch eine phonetische ersetzt. Behr . und das Vexierspiel alter Währungen habe ich in die Kaufkraft der D-Mark anno 1975 umzurechnen versucht.-G.de/deutsch/kultur/litera.2010 19:14 . viele historische Fachausdrücke durch die entsprechenden modernen.Söhne de.de .. unsere Marktwirtschaft und unser Bankwesen. Aus einer Flughöhe von 11. zahlbar dem Überbringer.09. das wir heute loben und an dem wir oft Verzweifeln der Kapitalismus. http://www. und mit guten Augen kann man winzige. dahinter sieben dunkle Zelte. muss sie im Nahen Osten suchen. bevor sie als konsequente Neureiche nicht nur die Produkte. Doch schon nach kurzer Zeit senkt sich das Flugzeug und die Wüste nimmt Formen an. wurmzerfressenes Stück Papier. steht in einem modernen Geschichtsbuch Arabiens. denn an der "Banco di Santo Spiritu" hatte der Heilige Geist im Jahr 748 noch keinen Anteil . Mein Fahrer kannte sie allerdings.. Am Straßenrand standen zwei chromblinkende Straßenkreuzer. "Kamele sind out". schwarze Punkte entdecken . auf dem in gewundenen Formulierungen ein Scheich Selim Mutalla bei Allah für 120 Goldstücke.de . besitzt zahllose Aktien von Autofabriken Fluggesellschaften.. Beim Brausen der Triebwerke geraten sie in hektische Bewegung: Kamele.. gutsteht. Behr . Bauunternehmen. 8 von 295 09.. werden um die Zelte noch viele kleine Pünktchen sichtbar. versandete Täler. In seinem vollklimatisierten Mercedes brauste er mit mir über eine schnurgerade. sondern auch etwas von der Produktion kauften. wurde in der Wüste entwickelt. und dort war die Zeit stehen geblieben. höchstwahrscheinlich auch Anteile von Firmen der Rüstungsindustrie und mit Sicherheit den ältesten erhaltenen Scheck.eine unendliche Fläche graubraun wie Tee mit Milch. älteste Scheck der Welt verwahrt. formulierten Gelehrte des Mittelalters: "Aus dem Osten kommt das Licht.de/deutsch/kultur/litera. Die Wüste beginnt zwei Flugstunden südlich von Rom. und das schon zu einer Zeit.2010 19:14 . die Grundlagen unserer Medizin. Das zivilisatorische Modell.000 Meter sieht sie tatsächlich Wüst aus . handfesten Sinn gegeben. den Journalismus und die moderne Geschichtsschreibung.1000and1." Unsere Energiewirtschaft hat dem alten Slogan einen neuen. Riesige Schatten verraten hohe Gebirge dazwischen krümmen sich ungeheure. Eine halbe Stunde später blockierte ein gelangweiltes Kamelrudel die Piste. Er stammt aus dem Jahr 748 und ist ein großes.Söhne de. Lebensmittelfirmen. wenn man Kamele fotografieren will. nach dem Mittelmeer und dem grün zerklüfteten Libanon. In der Geschichte Arabiens haben Kamele stets eine bedeutende Rolle gespielt. Die "Banco di Santo Spiritu" untersteht Seiner Heiligkeit dem Papst. Wir danken den Arabern viel. doch moderne Araber sehen es gar nicht gern. Er ruht in der "Banco di Santo Spiritu" der "Bank des Heiligen Geistes". die sich als einzige direkt aus einem Handelskonzern entwickelt hat. Außerdem unsere Universitäten samt der These von der Freiheit der Wissenschaften. die das Abendland formen half. tauchten am Straßenrand einige Männer auf und sahen nicht gerade freundlich drein.Kultur ."Ex oriente lux". Früher besagte er: Wer die Ursprünge europäischer Kultur und Zivilisation finden will. Als unser Wagen hielt.die Zelte der Beduinen.das Institut war nur eine kleine Zweigstelle der allmächtigen Bank des Islams. unsere Mathematik und natürlich auch unser Zahlensystem. jener Weltmacht. Wenn die Maschine zum Tiefflug ansetzt. Kamele gelten heute als Symbole der Rückständigkeit. nagelneue Strasse in die Wüste. Die Wüstensöhne Kuwaits zum Beispiel lassen sich am liebsten mit Fortbewegungsmitteln der Marke "Mercedes" fotografieren.-G. Unser Weltwirtschaftssystem samt seinen augenblicklichen Krisen.1000and1. Nach einer Weile kam er wieder und holte mich. jener Weltreligion. und er ging mit ihnen zu einem Zelt in der Mitte der anderen.H. Der Scheck war damit auch im Rom jener Zeit gedeckt. scherzte selbst mein Taxifahrer auf dem Flughafen von Kuwait. dem wohl mächtigsten Institut dieser unfrommen Branche. einige eingerollte Decken. Dass sich Menschen freiwillig in das Gefängnis gemauerter Wohnungen begeben können ging einfach über ihr Begriffsvermögen." Mein Führer antwortete in derselben Tonlage. in Wahrheit sind wir die Gäste und bist du unser Hausherr.. An dem hing bereits eine dicke Fettschicht . sehr fett.-G. Da machte der Alte eine Handbewegung. Er verneigte sich im Sitzen und sagte etwas. etliche Blechbüchsen. Einige filzige Fettschwanzschafe beschnupperten mich.1000and1.1000and1. Die Einrichtung des Zeltes war einfach ein gewebter Teppich. und die Hände mussten wir uns am Zeltvorhang abwischen. Dann folgten viele kleine Gegenstände: Silberschmuck kleine Kaffeetassen aus fein graviertem Kupfer große Kugeln aus Bernstein und Korallen und kleine Perlen aus dem persischen Golf. rührte vorsichtig mit einem Stöckchen um. als er sprach. der du gekommen bist. Für einen lächerlichen Betrag kaufte ich zwei kleine Armreifen aus Silber.Weihrauch. Das zeigt allen Leuten in der Nähe an dass hier Gäste bewirtet werden erklärte mein Führer. an dem noch die Spuren etlicher Mahlzeiten hingen. Als sich meine Augen an das Halbdunkel im Zelt gewöhnt hatten.2010 19:14 . sah ich einige ältere Männer..09. In der Mitte saß einer mit Burnus und einem langen. http://www. Auf dem Heimweg sagte mir allerdings mein Führer dass der Beduine selbst daran mindestens 500 Prozent verdient hatte und er zeigte mir auch ungeniert. Es musste eine alte Formel sein. Das Interesse der Runde an der Bundesrepublik verflog jedoch augenblicklich. klebriger Klumpen wurde mir zuerst gezeigt .de/deutsch/kultur/litera.Kultur . Bei frischem Kaffee nestelten jüngere Männer einige Stoffbündel auf. 9 von 295 09. Aus einer schmutzigen Flasche goss der Alte etwas Wasser in einen Blechtopf.de .der Ehrenschild des Hausherrn Beweis seiner großen Gastfreundschaft. Woher und wohin auf welchem Weg und warum und so weiter. Er streute sie in eine kleine Pfanne. und bald duftete es herrlich nach Kaffee. was dabei für ihn als Provision abgefallen war: eine zierliche Elfenbeinstatuette aus China. In die hatte er zuvor umständlich eine Kardamomkapsel gesteckt.. Mein Führer übersetzte: "O Gast. Viel später wurden wir auch zum Essen eingeladen Hirsebrei mit einigen zähen Fleischstückchen und sehr. In einem Messingmörser wurden die Bohnen nach einem ganz bestimmten Rhythmus zerstampft taktak taktaktaktaktak taktak. Wir aßen mit den Fingern. Ein großer. Nach der Mahlzeit wurden wir in ein anderes Zelt gebeten. weißen Bart. Als es kochte gab er das Kaffeepulver dazu. denn der Alte sang mehr. ließ das Ganze noch zweimal aufwallen und goss es schließlich in eine hohe Metallkanne mit sehr enger Tülle.Söhne de.. Nach vielen Verbeugungen durften wir das teuflisch starke Gebräu aus winzigen Schälchen trinken. als sie hören musste dass man dort nicht in Zelten lebe und wenn überhaupt dann höchstens im Urlaub. Zunächst wurden viele Fragen gestellt. und dann durften wir uns setzen. Ein jüngerer Mann holte eine Blechbüchse und daraus nahm der Alte eine Handvoll graugrüner Bohnen. setzte sie auf ein winziges Feuerchen das in einem Tontopf vor dem Zelt gloste. unser Zelt zu ehren.H. und die Kamele sahen unglaublich arrogant auf mich. Behr . zerfallen sie zu Staub. Andere kommen zufällig einmal auf feuchteren Boden und vervielfältigen das Wunder. Zerdrückt man sie mit der Hand. dass als Nebenprodukt des Lebens auch der Welt größte Erdölfelder entstanden. Vor allem jedoch sind sie Transportmittel.300 km langer Landstreifen brach als Rotes Meer ein.2010 19:14 . sondern genoss einen ebenso kurzen wie überwältigenden Sonnenuntergang über der Wüste. Die Ränder der Bruchstelle stülpten sich gleichzeitig zu Gebirgen auf. Nach einigen Jahrzehntausenden hatte die Halbinsel ihre heutige Gestalt. aus dem neue Rosen werden. wurde in erstaunlich kurzer Zeit entwickelt: Die arabische Wüste gibt es erst seit dem Jungtertiär. Dieses groß artige Naturmodell.de/deutsch/kultur/litera. Sämtliche dem Esel nachgesagten Untugenden übertrifft es mühelos.. den Vorhafen Mekkas. gerät zuerst an die Bruchstelle. Bereits im zarten Alter werden sie zu Festbraten verarbeitet. Manche Rosen werden jahrhundertealt..1000and1. Legt man sie aber in einen Teller mit nur etwas Wasser geschieht das "Wunder von Jericho": Der graue Ball wird dunkelgrün und entfaltet sich zu einer festen reich verzweigten Pflanze. Diese Rosen haben mit Rosen allerdings nichts gemein. eine schmale Küste namens Tihama. und der scheint dafür zu sorgen. und nur besonders zähe Jünglinge werden zur Aufzucht behalten. Die Natur hat es mit diesem Wunder nicht eilig. http://www. Als Treibstoff genügt wenig Wasser . Behr . und dabei ist es schon wesentlich längere Zeit Haustier als das Langohr. und Dschidda. sogar Lederriemen und die "Rosen von Jericho". Vor tausend Jahren galt der Wildesel noch als besonders edle Jagdbeute das Kamel aber war damals schon zwei-ein-halb Jahrtausende gezähmt und in seiner Wildform nicht mehr anzutreffen. ihre Exkremente Brennmaterial und deren Asche Wasch.09. Die meisten werden gefressen und grünen nur im Magen der Kamele. einhöckerig sehr genügsam und unglaublich eigensinnig. mit dem Wüstenklima fertig zu werden.-G. Dann aber bekam die Verbindung einen Knacks. Der Wind bläst sie durch die Wüste.die meisten Autokühler verbrauchen mehr . von alters her berühmt als Umschlagplatz abessinischen Kaffees. und nun warfen sie lange. In arabischer Sprache heißen sie poetisch "Schosskinder des Satans".. und im übrigen fressen sie beinahe alles.H.. Wer sich Arabien vom Westen her nähert. Ein 2. Als graue struppige Bälle liegen sie im Sand herum ungefähr faust groß. Immer noch blockierten Kamele die Strasse. Ihr glatter Rand bietet nur wenig Häfen Mokka vor allem. Von den Hengsten überleben nur wenige die Jugend.und Putzmittel.de . Ich nahm das nicht einmal übel. Diese sondert nach einigen Stunden grünen Staub ab. bizarre Schatten.Kultur . dass 10 von 295 09. Die Dromedardamen aber liefern Milch und Wolle.Söhne de. Davor war Arabien ein Teil Afrikas und so fruchtbar.1000and1. Berühmt ist die Tihama außerdem für ihr Treibhausklima und die lästigsten Fliegen der Welt. Anatomie der Wüste Die Kamele sind eigentlich Dromedare. 09. und das ist unter den gegebenen Umständen sehr schweißtreibend. Nur 0. Wer ihnen entkommen will muss ins Gebirge. Ihre Häuser haben sie meist an den Rand der Oasen gebaut.. ihnen nichts zuleide geschieht. Da sie jedoch fast nie bezahlen und auch die Geduld arabischer Bauern nicht grenzenlos ist. Ihre Wedel dienen als Dachziegel. Die schwarzen Steine Harra bedecken fast ein Fünftel der Hidscha und wurden vor undenklichen Zeiten von längst erloschenen Vulkanen ausgespuckt. Sonnensegel. Dennoch heißt es "das grüne Arabien".de/deutsch/kultur/litera. In den Harra hausen nämlich auch die Dschinnen unheilbringende Dämonen. http://www. Viel lieber "beschützen" sie die Oasen und nehmen dort.1000and1. dass sich keine Regenwolke in das Hinterland verirrt.2 %. und dann bleibt ihnen nur der Rückzug in die Harra denn dorthin wagt kein Oasenbewohner sie zu verfolgen. wie Perlen an den Wadis aufgereiht. nach Osten aber verirren sich nur wenige Rinnsale..H. den Herren der Wüste.de . Doch auch die wurden bis in die jüngste Gegenwart von denen beherrscht die nicht in den Oasen wohnen: den Beduinen. denn sie mästen sich sogar mit DDT. Durstigen Wanderern gaukeln die Dschinnen gerne liebliche Blumengärten vor. ganze zwei Tausendstel der Gesamtfläche Arabiens sind Ackerland doch davon liegen mehr als zwei Drittel in der schmalen Hidscha und hier ist auch die Heimat der Dattelpalme. Behr . Fächer und Besen. Das Land heißt Hidscha oder Hedschas. und der gewaltige Aufbau sorgt dafür. teilen sich in zahllose Nebenarme und versickern irgendwann im Sand. Das Gebirge heißt Sarat und kann es in jeder Beziehung mit den Alpen Europas aufnehmen.-G. Einen genügsameren Baum gibt es wohl kaum. werden sie oft als Räuber verjagt. was sie brauchen. auf dem hauptsächlich graue Disteln gedeihen. Die Schranke ist ein wild zerklüftetes Hochland. und Arabiens Schöngeister nennen die schlanke Palme "wenig Nehmende. oft an die 25 Meter tief.Söhne de. alles Gebende". Ihr Holz ist zwar schlecht. aus ihren Fasern werden Taue gedreht und ihre Früchte werden nach über hundert Verfahren zubereitet.1000and1. bis 11 von 295 09.und Brennmaterial aber unentbehrlich. unter anderem auch zu einem mörderisch starken Schnaps.. Sie heißen dann Wadis..Kultur . Süßwasserbrunnen sind der größte Schatz und hier entstanden sogar regelrechte Städte. denn hier liegen die meisten Oasen. Die Westhänge des Gebirges sind von den ständigen Regengüssen völlig kahl gespült worden. In der Hidscha heißen die Beduinen auch "Herren der schwarzen Steine". Die meisten Gipfel sind stolze Dreitausender. Moderne Techniker können es nicht fassen wie die einfachen Wüstenbewohner so tief verborgene Wasseradern aufspüren konnten und dabei enthalten die meisten Brunnen nur salziges Brackwasser. denn der Boden in der Mitte ist für Bauland zu kostbar. Natürlich ziehen auch Beduinen nicht freiwillig in diese trostlosen Halden.2010 19:14 . Dort liegen kleine. Im Schatten der Dattelpalmen leben Dreiviertel aller Araber. "die Schranke". als Bau. gut bewachte Gärten und die Brunnen. Wasser führen sie nur sehr selten aber immerhin bietet ihre Nähe etwas Grundwasser und davon lebt das Land. Das war nicht einmal viel. Der Trödler Abraham Der alte Mann. mit mindestens einundzwanzig Kamelen.. 12 von 295 09.1000and1. waren sich die Wissenschaftler lange darüber einig. eine nach Süden und eine nach Osten. dass sich die einzelnen Stämme gründlich voneinander unterscheiden. "das unbewohnte Viertel der Welt". der Patriarch könne nur eine Sagenfigur sein. doch außerdem existieren auch Formen direkter Demokratie. Da auch die Juden Abraham als Stammvater reklamieren. durchschnittlich 1. http://www. Seine Funktion ist erblich. Laut Bibel stammte Abraham aus Ur in Chaldäa. ziehen dann die Jungen. Später fand ich heraus dass alle Araber von Abraham abstammen. fünf Sechstel der Halbinsel. bei dessen Stamm ich meine beiden Silberreifen kaufte. Hat ein Stamm genügend junge Männer und Kamele produziert. Oberhaupt eines Stammes. dessen Gast ich sein durfte war ein Scheich. hatte gerade zwei Karawanen los geschickt. Dabei zählen angesehene Stämme oft zehnmal mehr Sippen als kleine.. Jeder Stamm zerfällt in Großfamilien Sippen. denn mein Scheich präsidierte nur einem kleinen Stamm. sinkt sie allmählich ab. als Gleichen unter Gleichen. sondern lieber zu den gelben. Selbst Ehen mit Mitgliedern befreundeter Stämme sind selten. herrscht der Stammesverband und im Stamm der Scheich.. und der Scheich muss von allen die ärmeren Mitglieder aushalten.09. und nach Osten hin. und diese systematische Inzucht hat dafür gesorgt. Hier ist die eigentliche Wüste. Eine Dschinn-Dame brachte es in diesem Gewerbe zu so großer Fertigkeit dass ihr Name Fata Morgana sogar zu einem wissenschaftlichen Begriff wurde. dem persischen Golf zu. Behr . ihnen die Ahnungslosen in die Harra folgen und dort gefressen werden. Jener Scheich.2010 19:14 . Für alle aber gelten Kamele als Symbol des Reichtums.Söhne de.1000and1. die Patriarchen aller dem Stamm angeschlossenen Sippen.de/deutsch/kultur/litera. Diebstähle bei fremden Stämmen hingegen sind ein Kavaliersdelikt und Plünderungen bei Bauern und in Städten eine Selbstverständlichkeit. Denn er hatte ihre Vorfahren in die Wüste geführt und damit zu dem doch sehr strapaziösen Leben verurteilt. Auch bei Eheschließungen hat der Scheich das letzte Wort.-G. Daher ziehen auch die Beduinen nur selten über die "schwarzen Steine". Wichtig ist der Scheich nur als oberste Instanz bei Streitigkeiten innerhalb des Stammes. Bei wichtigen Entscheidungen muss stets der Ältestenrat befragt.000 Meter hoch. werden. Geheiratet aber wird nur mit seinem Einverständnis und meist untereinander.H. Hier leben fast nur Beduinen und hier gelten noch immer ihre uralten Gesetze. nach Osten in das Nedsch.de . Und jeder im Stamm spricht den Scheich nur mit seinem Vornamen an.Kultur . allerdings einem besonders ehrwürdigen wie mir wiederholt erklärt wurde: Der Scheich war ein direkter Nachkomme des alten Abraham.. rüstet er eine Karawane aus. Das Nedsch ist eine unendliche Hochebene. auf Handelsreise. Nach einem ausgiebigen Abschiedsessen. Bestiehlt ein Stammesmitglied ein anderes kostet das eine Hand. ist etwas unglaubwürdig.09. Abraham wurde Beduine: Hirt und Kaufmann. wurde eine arabische Dame in der Bibel als Königin von Saba aktenkundig. Menschenopfer kannte Abraham aus Ur auch und die Bibel berichtet von seinem misslungenen Versuch..-G. Spätestens Abraham dürfte System in das Leben der Wüstenbewohner gebracht haben. Sie erwiesen sich als eine Art Fremdenführer durch Ur in Chaldäa und enthielten auch eine Liste von elf Königen die dort zwischen 1952 und 1585 vor unserer Zeitrechnung geherrscht hatten. Halten aber konnte er sich nicht. Behr .. Leider wissen wir nicht allzu viel über sie. Chr. denn bereits fünfzig Jahre später hatte sich die Stammesordnung in ihrer heutigen Form durchgesetzt. Urvater Abraham hatte eine wilde Jugend. wenn schon für eine historische Figur. Um das Jahr 950 v. Das aber Ist von alters her der Beiname Abrahams. um ihre Schätze der Weisheit Salomons zu opfern. also zur Zeit Abrahams wurde quer über die Arabische Halbinsel reger Handel getrieben denn bereits das Gold Urs stammte von der Küste Afrikas.de/deutsch/kultur/litera.Söhne de.Kultur .1000and1. Später wurde daraus "Allah-il-Allah" das Glaubensbekenntnis der islamischen Religion. Was sollte er mit dem Gold sonst anfangen? Bereits um 1800 v. Und das Wüstenleben hatte goldenen Boden: Die Araber wurden ein überaus erfolgreiches Händlervolk. und der berüchtigte weise König wird dabei die Königin von Saba kräftig übers Ohr gehauen haben. Schon sein Vater war von den Sumerern besiegt und verjagt worden und der Junge wuchs als Prinz im Exil auf. Da entzifferte der Deutsche Fritz Hommel einige babylonische Keilschrifttafeln. So hielt man Abraham lange Zeit. Später versuchte er. Ur ist ein alt arabisches Wort und bedeutet Festung. Es dürfte sich eher um eine Geschäftsreise gehandelt haben.2010 19:14 .H. http://www. Er wurde vertrieben und zog in die Wüste laut Bibel reich an Silber und Gold also höchstwahrscheinlich mit der Staatskasse. Dass sie mit einer großen Karawane nach Jerusalem zog. "Gott ist wahrhaftig Gott" oder "Es gibt keinen Gott als Gott". und der dritte König hieß "Freund Gottes" Damki_ilischu. Ur zurückzuerobern und mit einem wilden Handstreich bekam er die Stadt tatsächlich in seine Gewalt.. Die Stadt Ur wurde auch in unserem Jahrhundert ausgegraben und erwies sich nicht nur als uralte Festung. Der zweite König lieferte mit seinem Namen die heute noch gängige arabische Beteuerung "Gott kann auf mich bauen". für einen sumerischen Fürsten oder Abhängigen.de . seinen eigenen Sohn zu Ehren Gottes zu schlachten. Die Namen der ersten drei Könige waren eine kleine Sensation: Der erste hieß "Iluma-ilum". die Königin sei selbst 13 von 295 09. Und die Liste enthüllte eine bewegte Geschichte: Die drei ersten Königsnamen waren semitisch. sondern auch als Hochburg sumerischer Kultur als Hauptstadt eines Volkes das aus den Gebirgen des Osten gekommen war und seinen Fürsten nicht nur Prachtstücke der Goldschmiedekunst sondern auch rudelweise Menschenopfer ins Grab mitgab. dann folgten sieben sumerische Namen und am Schluss wieder ein semitischer.. Chr.1000and1.. Andere Gelehrte vermuten. bei der man auf halsbrecherische Weise schnell ungeheuer reich werden konnte und die heute noch der beliebteste Tummelplatz wilder Spekulanten ist das Warentermingeschäft. Ihre kleinen Segelboote. In dieser Situation 14 von 295 09. fuhren stets in Sichtweite der Küste bis Indien. und nur wenn bedenkliche Fremde kommen.1000and1. als Baumaterial für ihre Häuser griechischen Marmor zu importieren. trieben Handel mit Abessinien und kamen sogar bis Südafrika und um das Kap der Guten Hoffnung herum an die Goldküste Ghanas. Und Tempel fungierten als Vorläufer unserer Börsenhallen.de . Indische Elfenbein von denen einige Prachtstücke später in Pompeji ausgegraben wurden.Söhne de. Behr . es hauptsächlich von Astrologen betrieben. die heute noch Arabiens Hauptverkehrsadern darstellen. Bezeichnenderweise wurde. Und an den Kreuzungspunkten der Karawanenstrassen waren regelrechte Städte entstanden. wurden manche Stämme unerhört reich. Bin Nabob ehelichte eine chinesische Prinzessin die als private Mitgift die ersten Seidenraupen in ihrer Perücke außer Landes schmuggelte.-G. Und bald wollten auch die Römer auf dem Markt Palmyras ihre direkte Mitbestimmung durchsetzen.Seide... und noch heute sind Beduinenfrauen emanzipierter als ihre Kolleginnen in den Städten und der Landwirtschaft. Quer über ihre eigene Halbinsel hatten sie bereits alle Trampelpfade des Warenumschlags angelegt. http://www.Kultur . Korallen und Perlen. Diese zarten Gewebe waren ursprünglich chinesisches Staatsmonopol gewesen. Erst mit dem Aufstieg des Römerreichs werden die Araber historisch genau erfassbar. und da die Marktherren bei jeder Gelegenheit kräftig absahnten. liegt die Frühgeschichte Arabiens ziemlich im dunkeln.. Daus genannt. Sie gehen unverschleiert durch die Gegend. einen bösen Preiskrieg.. Hier wechselten die Luxusgüter der Römer ihre Zwischenhändler. indische Edelsteine. arabisch Basar genannt. und Rom nahm alles ab. Aber auch ein wesentlich bedenklicherer Stoff ging durch ihre Hände und wurde in Rom bald unentbehrliches Requisit für offizielle und private Orgien: Opium.H. Um das Jahr 250 n. In Arabiens Basaren wechselten afrikanische Krausköpfe ihren Besitzer. ziehen sie sich vorübergehend in die Zelte zurück. und da hatten sie sich bereits ihren festen Platz in der Weltwirtschaft gesichert.1000and1. Für die Handelsherrn der Stadt Palmyra zahlte sich der Hazard aus .09. permanente Messestädte. wurden zarte Inderinnen und Inder verschoben. ein Einstandsgeschenk für den Harem Salomonis und Grundlage künftiger Geschäftsverbindungen. Doch könnte die Königin auch eine wirkliche Stammesfürstin gewesen sein bei manchen Araberstämmen hatten durchaus die Frauen die Hosen an. und vor allem der begehrteste Stoff der Alten Welt . Weihrauch und natürlich Gold.de/deutsch/kultur/litera. große sogar eines Stämmeverbandes. Ware gewesen.2010 19:14 . doch die Inder waren durch Betriebsspionage hinter das Herstellungsgeheimnis des sündhaft teuren Stoffs gekommen. erfanden arabische Handelsherren eine Spielart des Geschäftslebens.sie konnten sich es sogar leisten. So handelten die Araber bereits um das Jahr 0 unserer Zeitrechnung mit indischer Seide und verwickelten die auf chinesische Seide spezialisierten Perser in. Und natürlich blühte auch der Menschenhandel. Der Boom Palmyras hatte nur einen Nachteil: Er war auf Gedeih und Verderb an die Konjunktur Roms gebunden. Von kurzen biblischen Streiflichtern abgesehen. Chr. Die Basare standen jeweils unter der Schirmherrschaft eines Stammes. die grandiosen Reste der alten Wüstenstadt relativ komfortabel genießen zu können. Sieben Tage lang wurden die Waren begutachtet und erhielten schließlich ein Gütezeichen. In unserem Jahrhundert erlebte die Geschichte übrigens ein . Meschkar war ein Marktprüfungsamt. und das einst so reiche Palmyra zerfiel zu einer romantischen Ruinenlandschaft. doch Wasser fand er nicht.09. Sie charterte ein Segelboot und wurde wenig später von ihren Gefolgsleuten bei einer Meuterei den Haien verfüttert. als seine Frau Hagar gerade schwanger war. und sechsmal musste sie verzweifelt umkehren. Die Gewohnheit ihrer Messe versuchten sie auch dort am Leben zu erhalten. So vorbildlich war diese Einrichtung.. Als Dank für diese himmlische Gefälligkeit errichtete Abraham neben dem Brunnen zu Ehren Gottes ein würfelförmiges Gemäuer und nannte es Kaaba. die seitdem als Herz Arabiens gilt : Mekka.auch unser Wort Messe ist eine Erinnerung daran.1000and1.Madame d'Andurain musste ihren Palast räumen. Chr. und damit rückte eine Ortschaft ins Blickfeld der Geschichte.Söhne de. und aus der Erde entsprang der Quell Semsem "der Murmelnde". die arme Hagar von ihrem Lager zu der Baugrube. und davon schlug jede auf den arabischen Markt nieder. Zenobia endete in Rom.-G.pikantes Nachspiel: Eine französische Madame d'Andurain. http://www. Messe mit vielen Göttern Natürlich ist auch Mekka eine Gründung Abrahams. Das römische Wirtschaftssystem schlitterte in seine großen Krisen.2010 19:14 . wurde bei. 15 von 295 09. dass sie später von vielen Völkern gleich unter dem alten Namen übernommen wurde . die ihren Weg durch Arabien nahmen. Mit dem Ende Meschkars hatte sich der arabische Handel selbst einen tödlichen Schlag zugefügt. Neben den ungeheuren Marmorruinen der alten Königin ließ sie einen nagelneuen Palast bauen. dass sie Palmyra zu neuem Leben erwecken wollte.. einer nebensächlichen Stammesfehde auch die altehrwürdigste Instanz der Halbinsel in Schutt und Asche gelegt: der Basar von Meschkar. Mes genannt. nahm auch der innerarabische Konflikt an Härte zu. Hierher mussten alle Importgüter gebracht werden. denn er wurde zu einem Touristenhotel demokratisiert. Die Sache ging nicht gut aus. Beim siebten mal aber erbarmte sich der Himmel. in dem das Imperium Romanum provinzieller wurde. Doch die Zeiten hatten sich geändert . Gehorsam begann Abraham zu buddeln. In demselben Maß. als Kriegsgefangene.H. und dort herrschte sie als neue Herrin der Wüste. Ihr Palast aber ermöglicht. In glühender Sonnenhitze gebar Hagar ihren Sohn Ismael. Die Überlebenden Meschkars aber verließen die Trümmerstätte und siedelten sich weit im Süden neu an. Endlich erschien jedoch ein Engel und zeigte einen Platz an dem Abraham einen Brunnen graben sollte. kam es zu einem romantischen Skandal Königin Zenobia ließ ihren angeblich zu sehr von Rom abhängigen König umbringen und übernahm selbst die Geschäftsführung mit dem Programm "Los von Rom".. in einem Dorf um einen Süßwasserbrunnen namens Semsem. und da weit und breit keine Wasserstelle zu finden war bereitete sich die junge Familie gottergeben aufs Verdursten vor.1000and1. war so begeistert von Zenobia. und so ließ auch sie eines Tages ihren Gemahl umbringen. Allerdings wollte die Dame ihrem historischen Vorbild bis ins Detail ähnlich werden. Das Ende Palmyras war auch das Ende der goldenen Zeit Arabiens. Um das Jahr 270 n.de/deutsch/kultur/litera.de . Sechsmal lief. Der Patriarch soll in diese Gegend gekommen sein. Behr .Kultur .. 09. dass auf dem Basar und um das Heiligtum die sonst üblichen Stammesfehden ruhten. Mekkas Zustand vor Mohammed in den aller düstersten Farben zu schildern. etwa unseren heutigen Warenzeichen vergleichbar. und in dieser Funktion hatte er zahlreiche. hieß 16 von 295 09. Um das Jahr 300 war aus der Dame ein Mann geworden. Zahllose Götter dokumentierten ebenso viele Geschäftsverbindungen. glashart und pechschwarz. die ebenfalls aus Phönizien zugewandert sein dürfte. und bereits im dritten Jahrhundert nach Christus hatte sich Mekka zu einer ansehnlichen Handelsstadt entwickelt.de . und das bedeutete damals wie noch heute im asiatischen Raum: Rechtssicherheit und Handelsfreiheit. Die Griechen haben sie als Aphrodite und die Römer als Venus adoptiert.. unter furchtbarem Gezisch vom Himmel gefallen. meist wichtigere Kollegen. In der Wüste aber verlor die Dame ziemlich bald ihre sinnlichen Eigenschaften. wenn man den sagenhaften Berichten trauen darf.H. Um den begehrten Platz an der süßen Quelle aber stritten hinfort alle möglichen Beduinenstämme. Sie hieß Ellat und war aus dem Schaum des Meeres geboren. Gerade die islamischen Geschichtsschreiber legen Wert darauf. Gott der einstigen Herren Mekkas.de/deutsch/kultur/litera..Kultur . tauspendende". Mekka war eine "heilige Stadt". zum Zeichen. "der erfrischende.in der Kaaba aber hinterließen sie ihr Abbild. Behr .. Das Handelszentrum sei "ein Pfuhl des Lasters" gewesen und die Kaaba allein Heimstatt von mehr als 300 Göttern.-G. die zu bestaunen Araber von weither kamen: Ihm gehörte ein echter Meteorit. Da auch wir aufgrund eines christlich erziehungsbedingten Vorurteils ein Ein-Gott-System für moralisch höherwertig halten als eine pluralistische Göttergesellschaft. Da gab es beispielsweise Siwaa. dass sie hier gewesen und auf dem Basar im Umkreis was mitzureden hatten. Er war aus Indien eingewandert. Hobal war Mondgott. Manche von ihnen waren weit gereist. Die Götter wachten darüber. und als äußeres Zeichen des Friedens waren an dem heiligen Platz alle Stammesgötter gleichberechtigt.2010 19:14 . Allah endete als Firmengott eines Handelsunternehmens. einen tanzenden Mann in einem Schlangenkreis. Normalerweise reisten sie unsichtbar mit den Ihren . und außerdem Inhaber einer Kuriosität. Doch die Geschlechtsumwandlung dürfte nicht ganz zur Zufriedenheit der Gläubigen ausgefallen sein bereits kurze Zeit später zog Allah auch seinen Körper aus und wurde eine unsichtbare Gottheit. dass hier einst Lieferanten der Phönizier waren.. etwa unserem mittelalterlichen "Burgfrieden" vergleichbar. http://www.1000and1. und der aus Meschkar zugewanderte Stamm Dschorhem brachte auch noch die seinen mit. aber die Silbe "bal" im Namen des Gottes lässt vermuten. Abrahams Gastspiel währte nur kurz. der Zeit vor Mohammed gerecht zu werden. Denn ein beachtlicher Teil der Götter Mekkas repräsentierten ausschließlich Firmen und Geschäftsverbindungen.1000and1. Die meisten Götter Mekkas waren daher Schutzpatrone arabischer Stämme. fällt es daher schwer. Aber auch eine undefinierbare und damit eine ziemlich unbedeutende. Wir wissen nicht viel über ihn. Ihr Gastgeber war Hobal.Söhne de. Zunächst änderte sie ihren Namen in Allah und dann sogar ihr Geschlecht. Mit diesem erstaunlichen Stein übertraf Hobal mühelos eine Kollegin. 09.. Und da auch die frömmsten Pilger nach wochenlanger. bei der man auch seine Geschäfte erledigen konnte. die überwiegend in Sternen verehrt wurden als Orientierungshilfen in der Wüste.de . Reisende Händler wurden gleich zweimal zur Kasse gebeten: Ein Marktbeamter kassierte im Namen der Stadt Platzmiete.. um sie am heiligen Ort zu verhökern. da sie stets mit einem kräftigen Sündennachlass verbunden waren. Seit dreißig Jahren schon prügelten sich die aus Meschkar zugewanderten Dschorhem mit den ursprünglich weiter im Süden lebenden Chossaa um die Ehrenämter der Stadt. dem Gemeinwesen den Garaus zu machen. Er war für die Wasserversorgung der Stadt verantwortlich und unterstand wie seine Kollegen dem Redwet. Knochen und sonstige Hinterlassenschaften aller möglichen Heiligen. Mekkas Verhängnis war. Die Wirklichkeit war natürlich lange nicht so schön wie die Verfassung. Er hieß von Amtswegen Hedschajet. Behr .in Form einer Pilgerreise. Jede Stadt sammelte eifrig "Heiligtümer". Mekka beispielsweise konnte seinen Besuchern bereits im Jahr 300 mit 74 Massagesalons dienen. Der Liwa kommandierte die Polizei und die Armee in Friedenszeiten. Solche "Heiltumsfahrten" brachten oft über hunderttausend Gläubige auf die Beine. dem Stadtparlament.Söhne de. die in prunkvollen Schreinen verwahrt und fallweise hergezeigt wurden.1000and1. Alle Götter aber sorgten für den Umsatz Mekkas denn ihre imponierende Versammlung war ein gewaltiger Anreiz. musste ihnen auch eine Kleinigkeit opfern. meist Lebensmittel für die Armen. Dadurch entstanden im Dunstkreis der Frömmigkeit blühende Märkte. ein weiterer im Namen der Hausbesitzer "Schattenmiete". Als Zehrgeld nahmen die frommen Pilger meist gefragte Waren ihrer Heimat mit. Und dann gab es auch noch den Sakajet.2010 19:14 .. Auch der Gott Wedd zu Mekka hatte einen germanischen Verwandten ebenfalls einäugig und mit dem Namen Wotan.Kultur . frauenferner Reise auf gewisse körperliche Bedürfnisse nicht verzichten mochten.-G. Unser christliches Mittelalter hat diese heidnische Tradition kräftig fortgeführt.de/deutsch/kultur/litera. hatten auch manche alleinstehende Damen des Ortes einen Nebenverdienst.H. http://www. wäre nicht ein von beiden Seiten 17 von 295 09. Nebenbei besorgten die Pilger auch die sozialen Aufgaben der heiligen Städte. Mekka zu besuchen . Der Kämmerer verwaltete den Schlüssel der Kaaba und somit die Staatsbank. Dafür sorgte schon das arabische Stammesbewusstsein. den "Becherbewahrer".. Sie hätten es auch tatsächlich geschafft. stand aber in Kampfzeiten unter dem Kommando eines eigens ernannten Generals um Militärdiktaturen vorzubeugen. dass sich stets mindestens zwei Stämme "um Amt und Ehren" bewarben und keiner mit dem anderen teilen wollte. Der Rekadet war Inhaber der Gastgewerbekonzession. dort Schiwah und war eine uralte Gottheit aller germanischen Völker. Sie wurden höchstwahrscheinlich von arabischen Indien Fahrern adoptiert und unterschieden sich durch ihre handfeste Körperlichkeit gründlich von ihren arabischen Kollegen. deren jämmerliche Reste noch heute in den Devotionalienständen süddeutscher Wallfahrtsorte fortleben.1000and1. Zu jener Zeit war aus dem Handelsknotenpunkt ein gut funktionierender Stadtstaat geworden. Die Griechen führten ihn als Zeus und die Germanen Mitteleuropas als Ziu. Wer die Götter besuchte. zu deutsch "der Ehrgeizige". Behr . schütteten die Dschorhem den berühmten Brunnen Semsem zu.de/deutsch/kultur/litera.. der Finanzminister. Ebu Gabschan nämlich lief das Wasser im Munde zusammen und er wollte unbedingt von dem Wundergetränk kosten.2010 19:14 . Mekkas Trinkwasser bestand von nun an aus einer übelriechenden. Die übrigen Bürger Mekkas waren froh dass auf diese Weise der permanente Bürgerkrieg sein Ende fand. denn die Chossaa verzichteten darauf. und muss ein hervorragender Erzähler gewesen sein. bis ihm Ebu Gabschan sein Staatsamt für den Weinschlauch versprach.sonst wäre ja auch von Mekka nichts übriggeblieben.. Eines Abends und während eines langen Saufgelages erzählte ihm ein Gast aus dem Stamm Dschorhem von einem besonders guten. und tatsächlich herrschte für die nächsten hundert Jahre in Mekka Ruhe und Ordnung. 18 von 295 09.H. in denen nur Geschäfte gemacht werden durften. hatte ein öffentliches Verhältnis mit dem Alkohol. Kossa jedoch hatte als umsichtiger Geschäftsmann auch die Richter geschmiert. Schlauch Schiraz-Wein der in seinem Keller lagere.. Im Jahr 350 brachte eine Karawane der Dschorhem aus Indien nicht nur kostbares Elfenbein. Wahrscheinlich haben sie ihn auch gründlich verunreinigt. sondern auch die Pocken mit. Und dass die überlebenden Dschorhem auch ziemlich unzufrieden waren braucht gar nicht erst gesagt zu werden. Gleichzeitig rannte Ebu Gabschan mit brummendem Schädel zum Gericht und klagte auf Nichtigkeit des Saufhandels.Kultur . Mekkas oberste Zwanzig zeigten ihre menschlichen Schwächen ganz offen. den kostbaren Süßwasserquell wieder freilegen zu lassen.09.1000and1. Noch am selben Abend wurde der Schlauch bis auf den letzten Tropfen geleert. Am meisten hatte bei den Streitigkeiten die Wasserversorgung gelitten. Für die Chossaa erwies sich nun als segensreich. Reklamationen werden nicht entgegengenommen.Söhne de. und die Chossaa konnten unangefochten die Staatsämter zu Erbpfründen erklären..1000and1. Dschorhem und Chossaa akzeptierten diese Regelung . und so entschieden die nach den strengen Bräuchen ehrbarer Kaufleute: Gemachte Geschäfte gelten. Kossa ließ sich das schriftlich geben und rannte los.de . dass sie mit den Dschorhem prinzipiell keinen Verkehr hatten nur Dschorhem starben. Ebu Gabschan zum Beispiel. Der Gast hieß Kossa. und am nächsten Morgen marschierte Kossa mit der Urkunde zur Kaaba und verlangte die Schlüssel zur Staatskasse. salzigen Brühe. Die Rotte Korah Natürlich waren nicht alle Mekkaner mit der Alleinherrschaft des Stammes Chossaa einverstanden. akzeptierter "heiliger Mann" auf die Idee gekommen. http://www. Durch die Erblichkeit der Staatsämter war der Kreis der Spitzenverdiener ziemlich beschränkt und daher gab es sogar in ihrem eigenen Stamm so etwas wie Klassengegensätze und Klassenhass. vier "heilige Monate" einzuführen. Als die Chossaa wieder einmal die gesamte Macht übernahmen. Kossa aber war auch ein hervorragender Kaufmann er reizte den Preis so lange.-G. um das sich hätte streiten lassen. die höchstens als Kaffee genießbar war. Will man arabischen Chronisten glauben. Zuvor aber mussten sie das fromme Rennen machen. Abd-Schems erhielt das Verteidigungsministerium und Haschem die Wasserversorgung samt der Gastgewerbekonzession. Überhaupt war Koreisch ein vorbildlicher Familienvater. Er legte größten Wert darauf. Ämter der Stadt. die Bußreise aller Stadtverordneten: Gemeinsam.Kultur . Ihre Mutter konnte noch einmal Frieden stiften. Für die Hadsch des Jahres 451 ließ sich Kossa krank melden.-G. entschied sie doch die Erbberechtigung. die Bücher ganz besonders genau zu prüfen. Stammvater Koreisch drückte sich um die Entscheidung und enterbte beide.Söhne de. die Papierform der Demokratie zu wahren. Sogar ein Rathaus ließ er erbauen.1000and1. Sie beeilten sich natürlich und schwitzten bereits kräftig. und: "Bis zur demokratischen Reife der Stadt opfere ich mich daher und übernehme die schwere Last aller Ämter auf meine schwachen Schultern.de/deutsch/kultur/litera. Behr .. http://www. denn alljährlich gab es die Hadsch. Daraufhin schworen die 19 von 295 09. Nach der langen Diktatur der Chossaa versprach Kossa eine Rückkehr zur Demokratie.. und nach dem Tod des Patriarchen kam es zur ersten handfesten Auseinandersetzung. Die Stammväter des arabischen Zwistes heißen Abd-Schems und Haschem und waren Zwillinge. und denen hinterließ er bei seinem Tod im Jahr 470 nicht nur sämtliche.de . Seine eigene Nachkommenschaft teilte er nicht in Sippen auf. Daraufhin rannten die Stadtväter erst recht verließen die vorgeschriebene Route und kurz darauf auch die Stadt und wurden nimmer gesehen. Bereits unter den Söhnen des Diktators brach ein Bruderzwist aus. der sich mit arabischer Hartnäckigkeit von Generation zu Generation vererben und bis in die Gegenwart die Geschichte des Nahen Osten verhängnisvoll bestimmen sollte. Vielleicht hätte Koreisch seine Söhne doch nicht zu Stämmen erklären sollen. Verwandte Koreischs hingegen ohne Rücksicht auf Alter und Geschlecht. und dort residierte tatsächlich ein gewählter Stadtrat.H. an der Stirn zusammengewachsen und erst ein griechischer Arzt konnte sie in einer langwierigen Operation trennen. Am selben Abend noch hielt Kossa vor der Kaaba eine flammende Rede. wie bis her üblich war. Er selbst wolle dabei mit gutem Beispiel vorangehen sagte er. hatte Allah sämtliche Konflikte zwischen ihnen vorprogrammiert." Die Mekkaner waren von so viel Opfermut durchaus beeindruckt und nannten ihn von nun an Koreisch. Männliche Bürger Mekkas durften ab dem vierzigsten Lebensjahr dabei mitwirken. Da jeder von ihnen Scheich wurde. Natürlich langte Kossa als Finanzminister tüchtig in die Staatskasse. Als Diktator erwies sich der Sammler durchaus fortschrittlich.. Natürlich fanden sich Abd-Schems und Haschem mit dieser salomonischen Lösung nicht ab.09.1000and1. anschließend war Buchprüfung. Das war riskant.2010 19:14 . wer der Ältere von ihnen sei eine lebenswichtige Frage. sondern gleich in Stämme. den Sammler.sie kamen als siamesische Zwillinge zur Welt. denn "zwischen den beiden Brüdern floss schon vor der Geburt Blut" .. leichtbeschuht und unbewaffnet mussten alle Stadtväter siebenmal den Weg Hagars zu Abrahams Brunnen laufen. sondern auch die vier wichtigsten Basarstrassen erworben aus privatisierten Mitteln der Staatskasse. Die Stadtväter witterten Unrat und beschlossen. fehlte von nun an in seiner Nachkommenschaft eine Oberste Instanz zum Schlichten von Streitigkeiten. Von nun an stritten die beiden Brüder darum. als sich Kossa doch noch zu ihnen gesellte überraschend und mit einem halben Hundert finsterer Schlägertypen. Die Nachricht verbreitete sich wie ein Lauffeuer durch Mekka. doch als er schon drei Monate lang vergeblich Löcher gegraben hatte. http://www. Da tat Abdel Mutalib einen verzweifelten Schwur: Wenn mir Gott noch zehn Söhne schenkt.H. beiden einander Liebe und Brüderlichkeit "solange das Meer Wasser genug hat ein Wollflöckchen zu befeuchten. Dass auch er nur einen einzigen Sohn hatte. werde ich einen von ihnen Gott Hobal zum Opfer bringen. Der einzige Protest kam von seiner Mama. und die Abd-Schems gingen leer aus. einer stolzen Beduinentochter aus Yasrib. einen für seine habgierige Verwandtschaft und einen für sich selbst. galt den zeugungsfreudigen Arabern als öffentliches Eingeständnis von Potenzschwäche. So lange dauerte der Frieden nicht. Niemand wusste mehr. als er mit diesem Sohn begann. Ein Sohn ist kein Sohn. wie Abdel Mutalib war. nach dem lange verschütteten Brunnen Semsem zu suchen. rief er eines Tages. Geh lieber nach Hause und mach deiner Frau mehr Kinder.Söhne de.. solange die Sonne den Berg Tahir bescheint solange Kamele durch die Wüste ziehen und Menschen in Mekka wohnen".09. und plötzlich glänzte es golden. Gott Hobal gewann die goldenen Gazellen. Abdel Mutalib und sein Sohn Abu Talib buddelten fieberhaft .1000and1. Abdel Mutalibs Freude darüber war nicht ungetrübt: Die Brut des Abd-Schems machte ihm den Schatzfund streitig.die Achtung der Mekkaner erwarb er sich auf diese Weise natürlich nicht. Dadurch kam Abdel Mutalib wieder zu Amt und Würden . Für sie blieb der schwarz gefärbte Albino eine Spottfigur. wo der schon längst zur Sage gewordene Brunnen lag. und als nun Abdel Mutalib mit seinem Spaten gar etwas feuchte Erde aufwarf. Außerdem war Abdel Mutalib so sanftmütig dass es bereits an Idiotie grenzte Widerspruchslos ließ er sich von den Erben Abd-Schems seine ererbten Ämter abnehmen..aus der Erde kam eine Rüstung..der heilige Brunnen Semsem war gefunden. 20 von 295 09. Behr .. Zu allem Unglück war er Albino von Geburt an weißhaarig und rotäugig und da half auch nicht. einige Schwerter.1000and1. darum zu losen.-G. bot er sich an. dass er sich die Haare pechschwarz färben ließ. die geschlossen nach Mekka marschierte.Kultur . und daher brauchte Abdel Mutalib für Spott nicht zu sorgen. und völlig lächerlich machte er sich. damit du genügend Nachkommen für die Fortsetzung deiner Buddelei findest. Gutmütig. Er legte drei Steine in einen Tontopf: Einen für die Kaaba. und nur noch gelegentliche Lästerer sorgten bei der Graberei für etwas Abwechslung. Sie mobilisierte ihre Verwandtschaft. Zunächst brauchte er sich über Mangel an Publikum nicht zu beklagen. Bereits wenig später war der Platz vor der Kaaba schwarz von Menschen. Abdel Mutalib hatte einen Schatz gefunden: zwei Gazellen aus reinem Gold. Fast im selben Augenblick stieß sein Spaten auf Metall. Haschem verstarb schon ziemlich bald und hinterließ nur einen einzigen Sohn namens Abdel Mutalib. Der schlimmste hieß Omaja und war der älteste Sohn des Abd-Schems. wurde den Mekkanern die Sache zu langweilig.de/deutsch/kultur/litera.2010 19:14 . Abdel Mutalib die Waffen.de . als er im Umkreis der Kaaba zu buddeln begann. sagt ein altes arabisches Sprichwort und Abdel Mutalib galt nicht einmal als kein Sohn. begann an Ort und Stelle ein Volksfest . und von nun an kostete ein Totschlag hundert Kamele. ein eigenes Kind zu schlachten. http://www. und so zog er mit Abdallah vor die Stadt zu einer Höhle.09.1000and1.de/deutsch/kultur/litera.-G. Sidschah hörte sich die traurige Geschichte an. "Das ist eine Verhandlungsbasis für Gott. Schweren Herzens schrieb er die Namen seiner zwölf Söhne auf Holzklötzen. Das aber war nun nicht einmal ein schlechter Scherz: Nach dem strengen Gesetz der Wüste wurde dem Dieb eine Hand abgehackt. Sein Sohn kam ihm dabei teuer zu stehen ganze hundert Kamele. Er hatte den Respekt der Mekkaner gewonnen und da Omaja nach der kriminellen Tat natürlich auch von Ehrenämtern ausgeschlossen war . Abdel Mutalib tat wie geheißen. Zur Verschönerung des Bauwerks opferte er auch die von ihm gefundenen Waffen . füllte sie in einen Tontopf und begab sich damit vor den schwarzen Stein des Gottes Hobal an der Kaaba. dann fragte sie: "Was kostet auf dem Basar ein Totschlag?" "Zehn Kamele".H. Überhaupt war dieses Ereignis der Wendepunkt im Leben Abdel Mutalibs.Kultur . Und dieses nutzte er so klug.de . In nur zehn Jahren gebar seine Frau elf weitere Söhne. dass er schon nach wenigen Jahren wie sein Urgroßvater Koreisch alle Ämter in seiner Hand vereinigen konnte.. ist er gerettet. Natürlich hatte Abdel Mutalib nicht ernsthaft vor. sondern eher als ein schlimmes von Inflation. Die große Krise 21 von 295 09. Dieser horrende Preis erschien den ehrbaren Mekkanern weniger als Anzeichen für eine Wertsteigerung menschlichen Lebens. wenn nicht. Vor einer Unmenge schadenfroher Mekkaner schüttelte er zaghaft den Topf und heraus fiel das Klötzen Abdallah. Sie wurden vor der Kaaba geschlachtet und zu "Götterspeise" verarbeitet.auch das Verteidigungsministerium. Dort residierte eine uralte Dame namens Sidschah als hoch bezahlte Staatsprophetin. Die entdeckten dabei allerdings einen bitteren Nachgeschmack: Die Angelegenheit war ein himmlischer Präzedenzfall. stelle weitere zehn Kamele dazu und lose weiter jeweils um zehn Kamele bis das Los auf Abdallah fällt". auf die andere zehn Kamele. Fällt es auf den Jüngling.Söhne de. Dann wirf das Los. Auch im Privatleben bewies Abdel Mutalib von nun an unerhörte Energie. den er einst bei der Brunnensuche getan hatte.1000and1. Gehe hin und stelle auf eine Seite den Todgeweihten. Bei aller Macht konnte sich auch Abdel Mutalib nicht leisten.2010 19:14 . Abdel Mutalib aber ließ auf dass sich derlei nicht wiederhole.. Zwei Tage später jedoch waren die goldenen Gazellen aus der Kaaba verschwunden. die Gazellen einschmelzen und zu Türbeschlägen der Kaaba umarbeiten.sie wurden das erste feuerfeste Portal der heiligen Staatsbank.. zu Festbraten für die Mekkaner. und dann erinnerten ihn seine Verwandten aus der Sippe Omaja an seinen Eid. Abdel Mutalib brauchte nicht lange zu suchen: Er fand sie im Haus seines Cousins Omaja.. Behr . Gesicht zu verlieren. 09. Nur Wolle und das unentbehrliche Erdöl für Lampen und Militär durften die persische Grenze passieren der Indien. und von da an wuchs Gras über den grausigen Brauch. Leider verstanden sie weder von Verwaltung noch von Wirtschaft auch nur etwas und das musste bereits zur Katastrophe führen.. Kunsthandwerk. Der Außenhandel des Reichs war offiziell Staatsmonopol. und von dem einstigen Weltreich blieb als kläglicher Rest der Ostteil mit der neuen Hauptstadt Konstantinopel. Die Ursachen dafür lagen in der ersten großen Weltwirtschaftskrise die unsere Geschichtsbücher registrieren. Tieropfer waren natürlich üblich und hatten durchaus auch eine soziale Funktion zum anschließenden Opfermahl wurden ja nicht nur die eigenen Familienangehörigen sondern auch die stets um die Tempel herumlungernden Sozialfälle eingeladen. Chr. Menschenopfer waren auf der Halbinsel gut zweitausend Jahre lang nicht einmal Diskussionsgegenstand gewesen. sondern auch für die gesamte Wirtschaft der Alten Welt bestimmend.1000and1. und Priester begannen die Beamtenschaft zu unterwandern. Die einzigen Waren arabischer Herkunft waren ausgesprochene Luxusgüter: Gold.de/deutsch/kultur/litera. Die ganze Geschichte wirft ein bezeichnendes Licht auf den Zustand Arabiens in jener Zeit. Sie besorgten auch den einige Jahrhunderte dauernden Kampf zwischen Persien und dem Imperium.. Dabei aber gebratene Familienangehörige zu servieren. Perlen. wieder ernsthaft den Kopf über derlei zerbrach war daher ein durchaus ernstes Zeichen von moralischem und kulturellem Verfall.und Chinahandel aber wurde über Arabien abgewickelt. Innerhalb eines Jahrhunderts wurde ihr Lebensstandard um ein gutes Jahrtausend zurückgeworfen. Am schlimmsten traf die ganze Entwicklung die arabische Halbinsel. Außenhandels-Konzessionäre. war undenkbar.H. 391 wurde das Christentum Staatsreligion.-G.Kultur .2010 19:14 . Den völligen Zusammenbruch der Wirtschaft und des Reichs besorgten allerdings germanische Stämme die von den Hunnen bedrängt aus den Weiten Russlands in Richtung Westen zogen die Nordgrenzen des Reichs verunsicherten und schließlich überrannten. Den letzten diesbezüglichen Versuch soll ja Abraham mit seinem Sohn Isaak unternommen haben. http://www. ein Grossteil des Afrikageschäfts auch und damit war die Halbinsel reich geworden. Das Jahr 476 markiert das amtliche Ende des Imperiums: Ein Germanenhäuptling namens Odoaker besetzte den Thron der alten Kaiserstadt Rom. Tatsächlich wurden viele Siege der Cäsaren nicht auf dem Schlachtfeld errungen sondern durch Boykott.de . und der Sturz Roms wirkte selbst im fernen China wie ein Erdbeben. und davon kann man in Notzeiten nicht leben.1000and1. In den Grenzorten saßen sogenannte Pragmatiker. Wirtschaftlich autark war Arabien nie und daher selbst bei Grundbedarfsgütern auf Außenhandel angewiesen.. Korallen. und daher bedeutete jede Kriegserklärung der Römer auch den Wirtschaftskrieg. Nun aber zerfiel das Imperium. die direkt dem Außenministerium unterstanden und deren Geschäftsverbindungen nach Osten bis China und Ceylon reichten. Das Imperium Romanum war nicht nur die absolute Großmacht im Mittelmeerraum. Dass sich jemand zu Mekka im Jahr 550 n..Söhne de. Der Getreidebedarf 22 von 295 09. Behr . . Allen Mekkanern war klar. Das Mekka Abdel Mutalibs konnte über dreihundert leerstehende Häuser aufweisen und nur noch etwa 10. In Sanaa aber erbauten sie eine große Handelsniederlassung in Form einer Kirche. Abessinien war ein christliches Land. Das war allerdings nichts gegen den Aufzug Abrahas: der thronte in einer goldenen Kiste auf einem schneeweißen Elefanten. Der Begräbnisritus selbst dürfte allerdings nicht ganz christlich gewesen sein . So planten die Abessinier ernsthaft Arabien in eine Kolonie umzuwandeln. General Abraha hatte ihm als Dank für die Gefälligkeit den Statthalter Posten in Mekka versprochen und zum Zeichen dieser Würde ritt Abu Regal bereits in einem versilberten Gehäuse auf einem Elefanten daher.1000and1.Kultur . Kurz darauf besetzten abessinische Truppen auch die Hafenstädte Mokka und Dschidda..H. Als nun einige Christen den Basar der jemenitischen Hauptstadt Sanaa plünderten und deshalb vor Gericht gestellt werden sollten griff Abessinien ein: General Abraha landete mit beinahe 10.Söhne de. Während um das Jahr 200 die Gesamtbevölkerung der Halbinsel etwa drei Millionen Menschen zählte betrug sie um 550 nicht einmal mehr eine Million.1000and1. und so führte das Ende des Imperiums in Arabien zu einer grauenvollen Hungersnot. Das Grabmal steht heute noch und wird von sämtlichen Mekka pilgern als das eines Teufels gesteinigt.09.000 Mann an der arabischen Küste und führte Jemen heim in das große Reich des "wahren Gottes". Die Abessinier waren zu diesem Zeitpunkt nur eine Tagesreise entfernt. Schon am Vorabend hatte er über Übelkeit geklagt. und so nahm Abraha an. Abu Regal in seinem silbernen Käfig antwortete nicht.im Grab Abu Regals wurden später zwei goldene Gazellen gefunden ähnlich jenen. war bei römischen Händlern gedeckt worden. den Verräter in einem Ehrengrab beizusetzen. drei Reitstunden vor Mekka. solle sie gefälligst von ihren Hausherren verteidigt werden. Sie sollte der Kaaba Konkurrenz machen. dass sie gegen die abessinische Armee keine Chance hatten. die Abdel Mutalib im Brunnen Semsem 23 von 295 09. sein Führer sei durch einen Agenten Mekkas vergiftet worden.000 Bewohner. Es ist eine schlicht gemauerte Säule mit einem primitiv eingekratzten Kreuz. Besorgt ließ Abraha das Gehäuse öffnen . da die Kaaba Sitz der Götter sei. Dessen Könige waren seit Jahrhunderten jüdischen Glaubens und daher guten Christen ohnedies ein Gräuel..Abu Regal War tot. Ihr Reiseführer war ein Scheich aus der Nachbarschaft Mekkas namens Abu Regal.-G. wollte der Negus seine Geschäfte direkt und ohne Umweg über arabische Zwischenhändler abwickeln. Vor der Kaaba veranstaltete Abdel Mutalib Kriegsrat. Die einst hochentwickelte Rechtspflege war wieder auf den Stand der Blutrache gesunken und auch sonst konnte von Lebensqualität keine Rede mehr sein.. Er ließ seine Armee halten und befahl. doch als das christliche Gemäuer knapp nach seiner Fertigstellung bis auf die Fundamente abbrannte. Dennoch galt es im arabischen Raum jener Zeit als bedeutende Großstadt und wurde damit eines der Ziele abessinischer Expansionspolitik.2010 19:14 . So entschied Abdel Mutalib. Behr . In Mogammis.de/deutsch/kultur/litera. Zunächst stürzten sie das Herrscherhaus von Jemen. Noch am selben Tag zogen die Mekkaner mit Sack und Pack davon und verschanzten sich in den Bergen. Um den Rest der Stadt sei es jedoch nicht schade.de . erkundigte sich Abraha wieder einmal nach dem Weg. Seit im römischen Restreich Christen herrschten. war ein christlicher Kreuzzug gegen das heidnische Mekka fällig. http://www. Was sich ereignet hatte konnten sie nur als Wunder auffassen. Behr . Siehst du nicht.Kultur . Die Besitzenden in der verarmten Handelsstadt schworen natürlich freie Unternehmertum und auf die freie Marktwirtschaft. die Krise Arabiens und besonders von Mekka jedoch noch lange nicht. und als Wunder wurde die Tragödie der abessinischen Armee auch kolportiert. Mit dem Basar um die Kaaba ging es weiter bergab und um das Jahr 580 zählte Mekka nur noch sechs große Handelshäuser und etwa 40 Kleinbetriebe. was der Herr getan hat mit dem Besitzer des Elefanten? Wie seine Truppen in den Wahnsinn rannten? Er sandte wider sie der Vögel dichte Scharen. So beschrieb rund sechzig Jahre später ein Enkel Abdel Mutalibs das Ereignis. ausbuddelte und daraus können wir auf einen altarabischen Kult schließen oberflächlich mit einem Kreuz garniert. Er konnte sich nicht einmal gegen die Clans in Mekka durchsetzen und daher war auch eine konzertierte Aktion zur Konjunkturbelebung zuviel von ihm verlangt. Einige Tage später konnten die Mekkaner in ihre unversehrte Stadt zurückkehren.1000and1. Auf dem Papier war er zwar Diktator doch in Wahrheit reichten seine Machtbefugnisse nicht sehr weit.1000and1. und als einer der ersten starb General Abraha. Abessiniens Traum von der Großmacht war damit zu Ende. Mohammed Mehr Profit als Prophet 24 von 295 09. dass die Mekkaner an seinem Tod unschuldig waren: Im Lager brachen die Pocken aus.Söhne de.09. Die Arbeitslosen Mekkas aber sehnten sich nach einem starken Mann. Das haben Wirtschaftskrisen so an sich.. Die Seuche traf die Armee mit der Wucht einer Explosion..de .de/deutsch/kultur/litera. noch in seinem goldenen Käfig auf dem weißen Elefanten.. Man sollte ihm diese ungenaue Beschreibung einer Seuche nicht übel nehmen Mohammed verstand nicht viel von Medizin. Kapitel 2. stellte sich heraus. http://www. Noch während Abu Regal in die Grube gelegt wurde. Die Schuld daran sahen viele Bürger Mekkas interessanter weise in der Führungsschwäche Abdel Mutalibs. das die pluralistische Gesellschaft.H. Er bewarf sie mit Steinchen aus gebranntem Ton und sie flogen wie Spreu im Winde davon.-G. Daneben waren fast 70 % aller Mekkaner arbeitslos und konnten auch nicht von Ackerbau leben.2010 19:14 .. Fast alle Soldaten erkrankten gleichzeitig. de . dass ich sogar die Schlösser von Damaskus hell erleuchtet sehen konnte.2010 19:14 . gab angeblich folgendes zu Protokoll: "Als die Zeit meiner Entbindung nahte besuchten mich Afia. die Mutter. Konkurs bei Abdallah Der von der Vorsehung auserwählte Retter wurde am 20. im äußersten Westen und die dritte auf der Kaaba.Söhne de. Behr . Sie reichten mir einen Trank..09. und Wolkenbrüche sollen die Wüste Samawa in einen See verwandelt haben.H.de/deutsch/kultur/litera.-G.zumindest behaupten dies seine Jünger. http://www. Als dann Mohammed geboren wurde.. In derselben Sekunde nämlich soll ein Erdbeben den persischen Kaiserpalast zerstört haben. der aussah wie Milch und süßer war als Honig. sowie seine Schwester Maria samt einigen Engeln. Noahs Tapferkeit. Eine Wolke senkte sich hernieder und eine Stimme rief: ‚Zieht für Mohammed einen Kreis um die Welt und stellt ihn über alle Engel.. April des Jahres 571 geboren. Amina. Bereits seine Geburt war eine Elementarkatastrophe . Gebt ihm Adams Gestalt Seths Wissen. erstrahlte ein Licht über die Erde. die Liebe Gottes zu Abraham. der berühmte See von Sawa zu einer Wüste ausgetrocknet sein.1000and1. die Ziehmutter von Moses.Kultur .1000and1. Auch im Familienkreis ereignete sich Ungewöhnliches.. Ismaels 25 von 295 09. Dann öffnete Gott meine Augen und ich sah drei Fahnen im äußersten Osten. Geister Menschen und Tiere. Isaaks Schönheit Lots Weisheit..de . gepriesen sei er des Morgens und des Abends es gibt nur einen Gott. jeden seiner Söhne mit einer ganzen Basarstrasse ausgestattet. Für seinen Lieblingssohn Abdallah suchte er außerdem noch eine Braut mit besten Geschäftsverbindungen aus – Amina Tochter des angesehensten Handelshauses in Yasrib. Beredsamkeit. nach 26 von 295 09. dem heutigen Medina. dass er schön gewesen sei.´ Menschenaugen schlafen. einen Monat später schon richtig sprechen. Als er zum ersten Mal gestillt wurde rief er: `Gott ist der Größte. In seinem achten Monat konnte Mohammed sich verständlich machen. Wie er dieses für damalige Zeiten ungeheure Kapital durchbringen konnte wissen wir nicht nach einem Jahr bereits wurde die Basarstrasse unter Abdallahs Gläubiger verteilt. Davids Stimme. den anderen mit einem Waschbecken aus Smaragd.H. Kostkind bei Beduinen Amina die junge Witwe und Mutter besaß zu diesem Zeitpunkt als gesamtes Vermögen ein kleines Haus eine abessinische Sklavin und fünf Kamele.2010 19:14 . Das Sühneopfer sollte die schwiegerväterliche Familie von jeder Schuld an dem bedauerlichen Vorfall reinwaschen. Mohammeds Vater war jener Abdallah. Jakobs Fröhlichkeit.1000and1. Doch Abdallah war kein Geschäftsmann. dessen Leben Abdel Mutalib von den Göttern mit hundert Kamelen freigekauft hatte. und in seinem zehnten Lebensmonat war der Prophet ein Meister im Bogen schießen.Kultur .. Nur: Kurz darauf starb Abdallah.-G.1000and1. dann drückten sie das Siegel des Prophetentums in seinen Rücken und hüllten ihn in das Seidentuch. aber er schläft und schlummert nicht.. Sie wuschen Mohammed siebenmal. heilig. einen mit einer Silberkanne. Als fürsorglicher Familienvater hatte Abdel Mutalib. Daraus lässt sich mit ziemlicher Sicherheit schließen dass auch der Clan in Yasrib jede Unterstützung verweigerte und Abdallah in einem Anfall von Verzweiflung Selbstmord beging. Was bei dieser Gelegenheit in Yasrib verhandelt wurde wissen wir nicht." Natürlich war alles ganz anders. und das ist auch für arabische Verhältnisse zu wenig. Dieser Überfluss an Mangel von Geschäftsgeist erzürnte sogar den geduldigen Papa und er ließ seinem missratenen Lieblingssohn per Anschlag an der Kaaba mitteilen. Moses Stärke. Johannes Standhaftigkeit und Jesu Enthaltsamkeit.de/deutsch/kultur/litera. Daraufhin entwickelte sich der Knabe natürlich prächtig. heilig. kaum war er Mekkas unumschränkter Herrscher geworden. Daraufhin reiste der jugendliche Pleitier zu seinem Schwiegervater und versuchte.09. mit Fünfen frei mit sechzehn schon sehr schnell und mit sieben Monaten gar auf der Strasse laufen.‘ Dann hob sich die Wolke und ich erblickte drei Männer.. Hiobs Geduld Jonas Demut Josuas Kriegskunst. http://www. ihn anzupumpen. Mit drei Monaten konnte Mohammed stehen mit Vieren an der Wand lang. Ob sich diese Investition gelohnt hat. Zwei Monate später wurde Mohammed geboren. Daniels Frömmigkeit. darf bezweifelt werden selbst die wohlwollendsten Chronisten können von Abdallah nur berichten. Behr . den dritten mit einem Seidentuch und einem Siegel. und der Schwiegervater brachte den Göttern ein Sühneopfer dar.Söhne de. dass mit einer Unterstützung von seiten der Familie nicht mehr zu rechnen sei. wobei vornehme Damen als Zusatzargument noch erwähnten dass auf diese Weise ihre Brüste länger straff blieben. einigen Berichten auch eine Handvoll Schafe. schloss der Frühjahrsmarkt gerade seine Pforten. und Amina hatte nicht das nötige Geld. Dann kam der Herbstmarkt.1000and1. Noch heute geben vornehme Mekkanerinnen ihre Neugeborenen zu Beduinensippen. Dann tauchte plötzlich Halima selbst in Mekka auf: Sie hänge so an dem Knaben dass sie ihn sicherheitshalber gar nicht erst mitgebracht habe.de . fallweise Typhus und Cholera. und nur eines von drei Kindern in Mekka überlebte damals sein erstes Lebensjahr. doch Amina war viel zu aristokratisch erzogen. Die junge Mutter hielt das für eine derartige Schande. das eigene Kind auf keinen Fall selbst zu stillen. ihre uralte und kinderlose Sklavin leiste in Wahrheit die Ammendienst. "und trinkt leider aus meinen Brüsten das Doppelte der vertragsmäßig vorgesehenen Menge. Amina hatte bei ihrer Suche nach einer Amme ausgesprochenes Pech. Als der Prophet geboren wurde.-G. und Abdel Mutalibs Polizei sorgte dafür.09.H.. sondern auch mal die Pocken mal Pest. und haben damit sicher recht. dass sie allen Bekannten erzählte. ließ seine Kinder in der bakterienärmeren Wüste aufwachsen. dass nur Familienväter und -mütter diese Attraktion bestaunen durften. erfuhr die Mutter.2010 19:14 . und so kursierten im einstigen Mekka nicht nur alle möglichen exotischen Waren. Wer sich's daher leisten konnte. Damals wie heute dienten in vielen arabischen Städten die Strassen auch als Kanalisation. dass ihr Mann sie furchtbar verdreschen würde. Schweren Herzens ging daraufhin Amina ihren Schwiegervater um Kredit an. http://www. Genau zum Sonnenuntergang. um sich auf kleinem Fuß zurechtzufinden.. "Der Knabe entwickelt sich prächtig". Im Frühling und im Herbst hockten sie je drei Tage lang unter gelben Sonnensegeln vor der Kaaba und zeigten ihre Milchvorräte. Die weniger eitlen Beduinenfrauen machten daher ihre Brüste zu Goldgruben. Zumindest sämtliche Statussymbole wollte sie wahren.. meinen sie. und Amina musste daher bis zum Herbst ihren Kleinen selbst stillen. Als der Markt zu Ende ging saßen nur mehr zwei Frauen auf dem weiten Platz: vor den Segeln Amina mit ihrem Mohammed. und sie wusste. Das Wüstenklima sei gesünder.1000and1. Zweimal im Jahr kamen sie nach Mekka zum "Markt der vollen Brüste". Ihre Brüste waren zu klein gewesen. Die tüchtige Amme In der Folgezeit entwickelte die Frau mit den kleinen Brüsten großen Geschäftsgeist In der ahnungslosen Amina hatte sie aber auch eine ideale Partnerin gefunden. wenn sie ohne Säugling nach Hause käme. Einen Monat später trank der Prophet bereits das Vierfache der menschenüblichen Milchmenge und nach zwei Jahren waren bereits sämtliche Verwandte Aminas um Kredit angegangen worden.de/deutsch/kultur/litera. Behr .Söhne de. Das hätte für ein einfaches Leben durchaus ausreichen können. Halima nahm ein trächtiges Kamel in Zahlung und zog mit Mohammed in die Wüste. Außerdem sei er 27 von 295 09. also buchstäblich in letzter Minute wurden die beiden Frauen handelseins.Kultur . und dazu gehörte. unter den Segeln Halima aus dem Stamme Saab.. Um Nachzahlung wird daher gebeten". Da schrie die Beduinenfrau es sei doch einfach unzumutbar einen von bösen Geistern besessenen Bankert aufzuziehen. Vor dem Stadttor suchte Halima noch schnell ein stilles Plätzchen auf. dass sich Halima mehr um ihr Geld als ihr Ziehkind gekümmert hat. Da bauten die Mekkaner wieder einmal die von einem Regenguss zerstörte Kaaba auf. deren wesentlichste Mitgift eine Kollektion Puppen war.mühelos als Anfälle von Epilepsie erkennbaren . Auch die rosigst gefärbte Lebensbeschreibung des Propheten liefert Psychologen anschauliches Illustrationsmaterial. Dass Mohammed eine gestörte Beziehung zu seinem Unterleib hatte. Auch Mohammed werkte mit. Mohammed begann plötzlich zu brüllen. und schließlich lag er da. beruhigte er sich immer erst. und Wissenschaftler in unserem Jahrhundert haben sorgfältig alle möglichen Schäden untersucht.09.Kultur . darf angenommen werden. Das empörte wieder Abdel Mutalib und er ließ die Amme aus der Stadt prügeln. Halima wurde der Vernachlässigung ihrer Sorgfaltspflicht beschuldigt. Kurz darauf bekam es jedoch Halima mit der Angst zu tun: Ihr Ziehkind wurde immer häufiger von Krämpfen befallen. bedecke deine Scham! Und von Stund an wurde der Prophet 28 von 295 09. Nur zwei Arten von Frauen reizten den Propheten . Zum Orgasmus kam er nur.. Nun gab es eine hässliche Szene.1000and1. aber gleichzeitig haue er bis an sein Lebensende gespannte Beziehungen zum anderen Geschlecht. Da ertönte eine Stimme von oben: Mohammed. Als sie ihre Röcke gerichtet hatte. die bei derart vernachlässigt aufgewachsenen Menschen auftreten können. Amina glaubte das Ammenmärchen und verpfändete ihr Haus. Die einen dienten als Mutterersatz. ehe er sich an seinem fünften Hochzeitstag zu einem Beischlaf entschloss. steif wie ein Brett und scheinbar tot. nahm er vier Ehejahre lang nur auf den Schoss und erzählte ihr Geschichten. Nach all dem was bekannt ist. Halima aus dem Stamme Saab hatte natürlich keine Ahnung von Epilepsie und glaubte böse Dämonen hätten von dem Kleinen Besitz ergriffen. http://www. die auch seine Anhänger nur als Hassliebe beschreiben können.. Daraufhin rückte die Amme ohne Mohammed bei der Mutter an.Visionen. Schaum trat aus seinem Mund. schlafend unter einem Baum am anderen Ende der Stadt. noch lange nicht entwöhnt und brauche ihre Mutterbrust noch mindestens drei Jahre.2010 19:14 . wenn er von einer seiner Frauen auf den Schoss genommen und wie ein Kind gestreichelt und geschaukelt wurde. Erst später bemerkte Amina.H. Die rannte zu ihrem Schwiegervater und Abdel Mutalib ließ durch seine Polizei die ganze Stadt absuchen.de/deutsch/kultur/litera. erhellt auch eine Episode aus seinem fünfunddreißigsten Lebensjahr. Behr . welche psychischen Schäden in Mohammeds frühkindlicher Phase angerichtet wurden. die anderen behandelte er wie kleine Kinder..wesentlich ältere und skandalös jüngere. war ihr Ziehkind verschwunden. Zärtlichkeiten dürfte der Kleine kaum empfangen haben. Schleunigst brachte sie ihn zurück nach Mekka.. dass bei dieser Gelegenheit auch ihr letzter Schmuck mitgegangen war. nackt wie alle anderen. wenn er an den Brüsten einer Frau saugen durfte.-G.de .1000and1. Seine Lieblingsfrau Aischa. Erst spät am Abend wurde Mohammed gefunden. und seine Anfälle dürften hierin ihre Ursache haben: litt der Prophet unter .Söhne de. H.betrachten aber nie. Als sie mit ihrer letzten unschönen Szene vom Schauplatz der Geschichte abtrat.und Zieheltern. mit dem nun eine durch totale Weltfremdheit ausgezeichnete Mutter fertig werden musste. wobei die Knaben mehr Umgang mit Frauen als mit Männern hatten. bezeichnen Psychiater gemeinhin als Sexualkomplex. hat Mohammed selbst eine Faustregel aufgestellt. erworben in der frühkindlichen Phase.Söhne de. Was sich für Muslims als Propheten. aber noch heute ist strenggläubigen Muslims strengstens verboten. Von den Erfolgreichen zeigten wiederum 85 % ein sehr unter durchschnittlich entwickeltes Sexualleben. Ob die Stimme von Gott kam oder von einem Freund oder einfach aus der Einbildung Mohammeds. Kinder bei Adoptiv. die heute noch von westlich unbeleckten Muslims eingehalten wird und sich auch als Maßnahme der Familienplanung bewährt hat: Einen Knaben fürs Vergnügen. Das statistische Material erhellt auch einige Charakter. Allerdings: 43 % der Untersuchten scheiterten und fast 30 % gerieten später hoffnungslos in die Kriminalität. Behr . 69 % der untersuchten Jugendlichen waren bisexuell. ließ sie ein knapp dreijähriges krankes und höchstwahrscheinlich verhaltensgestörtes Kind zurück.. 28 % der Befragten ausschließlich homosexuell. . Ihre gesamte Habe zu diesem Zeitpunkt waren vier Kamele und die nun schon uralte Sklavin. Die meisten träumten von Führerrollen und mehr als die Hälfte von ihnen brachte es später durch Ellbogentaktik zu einem Erfolg im Geschäftsleben der mit ihrer Ausgangsposition in keinem Einklang stand. Und auch der einfache Geschlechtsverkehr besudelt den menschlichen Körper ebenso schrecklich wie ein Mord : in beiden Fällen ist eine rituelle Waschung des gesamten Körpers nötig. eine Frau für die Nachkommenschaft. sie machte nun keine Schulden mehr und kam mit dem Vorhandenen aus. der lange vor der Pille lebte.Kultur .Merkmale des Propheten: Von den 594 erfassten Jugendlichen zeigten 85 % ein übersteigertes Geltungsbedürfnis.. die unter der Jugend des Propheten vergleichbaren Umständen aufwuchsen Heimkinder. Doch Amina hatte ihren aristokratischen Dünkel aufgegeben.1000and1.2010 19:14 .1000and1. Was diesen Punkt betrifft.09. http://www.. Berühren darf man diese Körperteile notfalls . 29 von 295 09.und somit Gotteswort dar stellt. Auch Propheten haben klein angefangen Nach allen Erkenntnissen der modernen Psychologie hatte also die "Nährmutter des Propheten" keinesfalls jene segensreiche Wirkung. Amerikanische Wissenschaftler haben in unserem Jahrhundert Kinder untersucht. fällt auf dass er mehr Frauen als Kinder hatte. auf dem riesige Schulden lasteten.de . was den Mann von der Frau unterscheidet. in Augenschein zu nehmen. sowie das kleine Stadthaus..-G. niemals mehr nackt gesehen. die ihr in alten arabischen Chroniken so gerne nachgesagt wird.de/deutsch/kultur/litera. wurde nie geklärt.Auch an Mohammed. sondern auch eine Gartenvilla mit einem Wassertank. Dieser königliche Kaufmann war nun schon über achtzig. schreiben und rechnen. Als Inhaber des größten arabischen Karawanenunternehmens versuchte er nun.1000and1. stand schon lange fest. aber noch immer äußerst abenteuerlustig. Ein Jahr später starb Abdel Mutalib. die alte Sklavin brachte Mohammed nach Mekka. Doch sein Großvater besaß nicht nur diesen Stadtpalast mit drei Innenhöfen. die er dort bestaunen durfte. mindestens zweiundachtzig Jahre alt. doch offensichtlich hatte die Sippe vor. der auch als Swimmingpool benutzt wurde.H. Erst nach einem halben Jahr war er soweit wiederhergestellt dass er zurück nach Mekka und dort in die Geheimnisse der Buchführung eingeweiht werden konnte. Bis in sein hohes Alter erzählte der Prophet von den Vasen aus römischem Glas und den Schalen aus chinesischem Porzellan.2010 19:14 . Sein Profit war diesmal zehnfach so hoch. den sich erfolgreiche arabische Geschäftsleute leisten konnten. Schon bei der Abreise fühlte sie sich unwohl. Am nächsten Abend war Amina tot. Einen Abend später. Sie wurde an Ort und Stelle begraben und Barakat.-G. zu Abdel Mutalib.de/deutsch/kultur/litera.. wo also sämtliche Waren hätten verkauft und erneut eingekauft werden müssen. und als er sechs Jahre alt war. http://www. In diesem Planschbecken dessen Reste . und das war auch das Ende des bis dato größten Handelsunternehmens in Arabien. dem heutigen Medina. in einer Karawane ihres Schwiegervaters Abdel Mutalib. Seine Söhne konnten sich nicht einigen. Eine seltsame Kunst für einen Wüstenbewohner. Mohammed hatte auch davon 30 von 295 09. bei Abwa. Ein halbes Jahr später brach Amina mit Mohammed und ihrer Sklavin wieder nach Mekka auf. den Propheten dereinst im Überseehandel einzusetzen..eine kleine Pfütze . musste sie schließlich vom Kamel. nahm er den Jungen zu seiner bisher weitesten Expedition mit .1000and1.von der langen Wüstenreise hatte er ein Augenleiden bekommen und musste zu einem christlichen Mönch in Behandlung gegeben werden. was keiner zuvor gewagt hatte: direkte Handelsverbindungen zu anderen Großmärkten unter Ausschaltung des Zwischenhandels. Von seiner Mutter lernte er lesen. In Yasrib.09. sollte er der mütterlichen Sippe in Yasrib vorgestellt werden.Söhne de.noch heute von Pilgern verehrt werden lernte der Kleine schwimmen.nach Sanaa in Südjemen. die Firma gemeinsam weiterzuführen. Drei Wochen war die Karawane unterwegs. Das Wagnis lohnte sich: die Karawane brachte bisher nie gesehene Goldschätze nach Mekka. Behr . Kaum war Mohammed in seinem Haus.de . Das vergaß ihnen Mohammed bis an sein Lebensende nicht. lernte der Kleine auch all den Luxus kennen. Als Mohammed vier Jahre alt war. ängstlich alle Städte umkreisend.. die das Niederlagsrecht hatten.Kultur . Dass Mohammed einmal Kaufmann werden sollte.. und Abdel Mutalib verkaufte sie zu marktüblichen Preisen. Einige Judenjungen belachten seine ersten Schwimmversuche. Erster der Branche wurde nun der Clan in Yasrib. schrieben seine Verwandten alle bisher gegebenen Kredite als Verluste ab. die Familie war somit schuldenfrei und machte auch keine neuen mehr. Mohammed hatte allerdings nichts davon . 31 von 295 09. das landesübliche Maß nicht überschritten haben. http://www. Ein den Koreischiten befreundeter Kaufmann fühlte sich von seinem Zulieferer übervorteilt und weigerte sich. war also höchstwahrscheinlich eine Mischung aus christlichen Brocken in einer bunten Soße arabischen Aberglaubens und wir können annehmen. Das immerhin konnte Mohammed. Bei einer dieser Reisen so berichtete der Prophet seien sie von einem christlichen Mönch namens Bahira bewirtet worden.Söhne de.de/deutsch/kultur/litera. Hier hat der Prophet allerdings schon wieder die Wahrheit retuschiert. Selbst seine parteilichsten Freunde konnten sich nur daran erinnern dass der zwanzigjährige Jungkrieger nur danebengeschossene Pfeile einsammelte. und die Ehrenämter die Abu Talib von seinem Papa geerbt hatte wusste er nicht umsatzfördernd anzuwenden. Mit dem Tod Aminas waren sämtliche Familienbande abgebrochen. Seine christliche Bildung wird nach dem was wir von ihm wissen. Behr . Er schickte den Jungen auf Karawanenreisen mit.Kultur . dass aus Mohammed einmal noch etwas ganz Besonderes Würde. jedoch ohne das umfassende Talent seines Vaters.09. Noch weniger konnte er mit Mohammed anfangen.2010 19:14 . und das mitten im Messemonat wo dergleichen strengstens verboten war. sondern ein ehemals syrischer Kaufmann und betrieb nun an der Karawanenstrasse ein Rasthaus. und Abu Talib schickte Mohammed kurz darauf wegen Feigheit vor dem Feind in die Wüste als Schafhirt.1000and1.H. eigenem Bekunden nach. gab er ihnen reichlich Salz zu lecken. und der habe Abu Talib darauf aufmerksam gemacht. erlebte Mekka einen saftigen Skandal.. Eine etwas kühne These . Es kam zu einem Raufhandel zwischen den Koreischiten und dem Konkurrenzstamm. Prophet sämtliche Handelsplätze Südarabiens kennen... Auch nach der Erbschaft war sein Unternehmen nur das dritte Haus am Platz. nichts. Bevor er die Tiere auf den Markt trieb.de .Bahira hieß in Wahrheit Georgios und war kein Mönch. Mohammeds erste Begegnung mit dem Eingott-System sei durch diesen legendären Bahira vermittelt worden. dass ihm der Kleine einfach leid tat der da still und bescheiden darauf wartete die Tassen ausspülen und verpacken zu dürfen. dass Abu Talib seinen Neffen am Reingewinn beteiligte. Und bei diesen Gelegenheiten lernte der künftige.. dass an den Rastplätzen keine Kaffeetassen vergessen wurden. Dadurch sahen seine Schäfchen fetter aus und verkauften sich so gut. Mohammed soll. tapfer mit gerauft haben. Anschließend ließ er sie nach Herzenslust trinken. Da musste der Junge darauf achten.-G. Da sie zur unpassenden Zeit ausgetragen wurde hieb die Massenkeilerei später "der lasterhafte Krieg". Als Mohammed zwanzig war. und der Kleine kam mit einem Teil der Erbmasse zu seinem ältesten Onkel. und dabei zeigte sich erstmals sein kaufmännisches Talent. Vier Jahre hütete Mohammed die Schäfchen seines Onkels.1000and1. Spätere Geschichtsschreiber meinten. Abu Talib. die bereits empfangene Ware zu bezahlen. und ausschließlich zu diesem Zweck borgten ihn der Reihe nach sämtliche Onkels bei seinem Ziehvater aus. Der war ebenfalls Kaufmann. Mohammed besah das reiche Lager. Mohammed war schon längst ausverkauft. nach heutiger Kaufkraft etwa eintausend Mark. Gleichzeitig bekam Mohammed Streit mit seinem Partner. doch sie hatte beträchtliche Reize. einem entfernten Cousin des Propheten. zu deutsch "Bekenntnis". Hakim aber zeigte sich dankbar. stellte er den Nothelfer seiner Tante vor. und das imponierte sogar Hakim. mit Leinen allerbester Qualität. sinngemäß "Treu und Glauben". nicht jedoch die Firma ihres Ersten die führte sie selbst und zwar als Konkurrenzunternehmen.. Der war nämlich weniger erfolgreich gewesen. Damit hatten die Kaufleute nicht gerechnet . der Dame Kadidscha. ein ehrbarer Kaufmann dürfte doch nicht auch noch die Geschäfte der Konkurrenz besorgen.de/deutsch/kultur/litera. Kurz darauf vermählte sie sich mit einem noch reicheren Kaufmann. und nun wollte er auch Kaufmann werden. Als entfernte Nichte Abdel Mutalibs war sie in zarter Jugend einem angesehenen Kaufmann angetraut worden. und darauf blieb er sitzen. ihre Konkurrenz in einem gnadenlosen Preiskrieg zu zermalmen. und Kadidscha machte sich daran. Behr .. Sa-ib brachte ebenfalls tausend Mark in die Firma ein. Bei ihr machte es die Masse und sie konnte sich's leisten. und Kadidscha war schon wieder Witwe. Damit verglichen wirkte selbst Abu Talibs Betrieb wie ein Tante-Emma-Laden. Immerhin besaß er nun ein kleines Kapital.H. ihre Konkurrenten so lange zu unterbieten bis diese ihre Firmen freiwillig an die streitbare Dame 32 von 295 09. als Hakim Dach seinem Cousin rufen ließ.09. Sie war bereits vierzig Jahre alt und absolut keine Schönheit mehr. ebenso alt und genauso unternehmungslustig. In Mekka schlug die Nachricht dieser Fusion wie eine Bombe ein.de . Kaum war er wieder in Mekka. Er war im Auftrag seiner Tante nach Hajascha gekommen.. und gegen eine fette Beteiligung betätigte er sich erneut als Verkäufer.Söhne de. Kaum vom Begräbnis zurück vereinigte sie die Firmen ihrer verewigten Männer und nannte sie "Islam". Dann aß ihr Gemahl Fische. und das frischgegründete Unternehmen ging unter Wüsten Schimpfworten aus dem Leim. die den Weg von Dschidda nach Mekka nicht gut überstanden hatten.Kultur .. Nebenbei gebar sie noch einen Sohn und noch eine Tochter. Dasselbe wollte auch Sa-ib.2010 19:14 . und dafür kauften die beiden in Mekka ägyptisches Leinen schlechtester Qualität und fuhren damit auf den Jahrmarkt von Hajascha sechs Tagereisen südlich. den sie bald als Witwe betrauern durfte. Mit vierundzwanzig hatte Mohammed von diesen kleinen Gaunereien genug. fünfzehn Lagerhäusern und über fünfhundert Angestellten."Islam" war mit einem Schlag das größte Handelsunternehmen der arabischen Welt mit zweitausend Kamelen. Am Abend war Hakims Stand leer.-G.1000and1.1000and1. Tatsächlich wurden die beiden ihren Ramsch los. Die Schönheit der Kadidscha Kadidscha galt als die faszinierendste Frau Mekkas. http://www. In die Ehe brachte sie einen Sohn und eine Tochter mit. Sa-ib fand. -. Nach Mekka aber brachte er sage und schreibe zweitausend Prozent Profit mit das machte der Direktexport. Kurz darauf klopfte das Mädchen..1000and1. Kadidscha beriet sich mit ihrer Sekretärin. http://www. an Mohammeds Türpfosten und kam auch gleich zur Sache: "Mohammed. So etwas hatte auch Kadidscha noch nicht erlebt. die zu gleich schön und von hoher Abkunft ist?" Schon am nächsten Abend fand die Hochzeit statt. Mohammed empfahl sich als unternehmungslustiger junger Mann. Doch Mohammed erklärte. Das wollte nun Kadidscha keinesfalls. Mohammeds Plan klang abenteuerlich. "Wenn dich nun aber eine reiche Frau heiraten wollte. und sei es als Generalbevollmächtigter. und eine Woche später zog Mohammed mit zweihundert Kamelen Richtung Syrien. wolle er sich nun selbständig machen. der die Talente seines Ziehsohnes so fahrlässig verkannt hatte verkündete als Zeremonienmeister sichtlich bewegt: "Lob sei Gott.de/deutsch/kultur/litera. ein Angestelltenverhältnis. Sagte der und zählte weiter die soeben vereinnahmten Goldmünzen.2010 19:14 .de .Medina war bisher die Nordgrenze ihrer Expansionsversuche gewesen.Mark heutiger Kaufkraft. Außerdem wollte er's für nur 50 Prozent des über das Handelsübliche hinausgehenden Profits tun.09. und Abu Talib. Medina und alle anderen Handelsplätze umging er in weitem Bogen. warum heiratest du nicht? " "Ich habe nicht die Mittel dazu". zu den Herrschern der Welt macht und unseren Reichtum beschützt. die Fracht direkt nach Damaskus zu bringen und dort mit doppeltem Profit zu verkaufen. zu syrischen Aufkäufern. verkauften. Dies ist bei Gott eine wichtige 33 von 295 09. Kadidscha willigte ein.... und damit. wird Kadidscha heiraten. Kaum hatte Mohammed dies gehört. mietete eine Lagerhalle und unterbot seine Konkurrenz auf so unchristliche Weise. doch aus dem edlen Stamme der Koreisch. bot er sich an. Dieser mein Neffe Mohammed. Nafisa hieß es. Im Hof stapelten Lagerarbeiter gerade einen größeren Posten indische Seide. Zwölf mittelgroße Handelshäuser hatte der "Islam" bereits geschluckt. arm an irdischen Gütern. In Damaskus trat er als christlicher Kaufmann auf. Behr .Söhne de. fände er unter seiner Würde.-G.1000and1. der uns zu den Hütern der Kaaba bestellte. Derlei hatte Kadidscha noch nie versucht . und damit auch die Umsatzsteuer. dass er für einen heimlichen Juden gehalten wurde. als Kadidscha Mohammed in ihrem Büro empfing. sagte Mohammed.000.H. aber vernünftig.Kultur . der uns aus dem Geschlecht Abrahams und dem Stamme Ismaels geboren werden ließ. Er sollte nach Medina gebracht werden. Bei der Abrechnung entfielen auf Mohammed rund 200. .Handwerker in Nordindien schnitzten für den arabischen Kaufmann zweitausend kleine Elfenbeinkreuze die dann in Damaskus an Christen verscheuert wurden. Naufal beherrschte Persisch. Vor allem aber war er Christ und hatte sogar die Bibel ins Arabische übersetzt. Der hieß Werka ben Naufal und war ein Schwager Kadidschas. Davon aber riet Mohammed ab dann würden ja auch christliche Kaufleute zur Messe nach Mekka strömen. Den Basar aber verdunkelten sie wie Gewitterwolken.1000and1. Diesen Markt konnte Mohammed unmöglich allein bewältigen. An ihrer Mastspitze flatterte die grüne Fahne der Firma Islam. Hindu .schon nach einem Jahr besaß der Islam eigene Niederlassungen in Medina.Söhne de. Mohammeds Reingewinn: das Einhundertsechzigfache der Gesamtunkosten.2010 19:14 . Das war auch wirklich nicht nötig . Einige Jahre später machte sich Mohammed als weiser Mann erneut zum Stadtgespräch von Mekka. Hebräisch.sie gerade vierzig und er noch nicht ganz fünfundzwanzig. Auch eine kleine Reederei hatte Mohammed gegründet. Ein schwerer Wolkenbruch hatte die schon etwas 34 von 295 09. und verliehen ihm den Titel Amin. und im Überschwang der Gefühle wollten sie sogar ein Kreuz in die Kaaba hängen. Auch für andere Handelshäuser in Mekka fielen dabei einige Brocken ab..H.de . Kunde und ein großes Geschäft". Mohammed war gerührt. Südjemen. http://www. Ganz Mekka beeilte sich. "der Zuverlässige". Griechisch und Latein in Wort und Schrift und erledigte daher die gesamte Auslandskorrespondenz des Unternehmens. Christen gab's fast überall . Zwanzig kleine Segelschiffe wagten sich stets die Küste im Blickfeld bis nach Indien. Am Morgen nach der Hochzeitsnacht erklärte er feierlich. Kadidscha plus Mohammed .1000and1. Davon musste der erfolgreiche Jungmanager allerdings zwölf Prozent Provision an den Mann zahlen von dem er den Tipp hatte. Mohammed habe weise gesprochen.Kultur .. Als Mohammed siebenundzwanzig war landete er einen besonderen Coup. Mokka und sogar in Damaskus.-G.. Da fanden die Mekkaner. Das war es. Behr .09. den Frischvermählten zu gratulieren. samt der Firma ihres ersten Gatten in die Familie gekommen und als Ratgeber eigentlich unbezahlbar. Vor allem Abessinien und Ägypten überließ er gerne Kollegen vorausgesetzt dass sie sich bei ihm mit indischen Kruzifixen Madonnenbildern aus Byzanz und Reliquien aus Rom eindeckten.in Abessinien in Ägypten und erst recht in Europa.de/deutsch/kultur/litera. sondern eher als göttlichen Ratschlag zur Umsatzsteigerung und mit diesem Onkel als Berater konzentrierte sich Mohammed auf die Christen als erklärte Zielgruppe seiner Marktpolitik. vielleicht gar versuchen den Reibach selbst zu machen und bei der bekannten Profitsucht der Christen wäre dies das Ende von Mekkas freier Marktwirtschaft. Ein strahlendes Paar gaben die beiden keinesfalls ab . Christi Zieht hin in alle Welt jedoch nahm er nicht als Aufforderung zur Mission.da konnte man nur noch huldigen und abwarten. seine Firma wolle zunächst kein anderes Unternehmen in Mekka schlucken. Mekkas Großhändler waren begeistert. war schon zu Mohammeds Zeiten ebenso unbeantwortbar wie die berühmte Frage..1000and1.. strömten jährlich Tausende zur Messe und daher stritten sich nun die Sippenbosse der vier angesehensten Stämme Mekkas um die Ehre diesen umsatzfördernden Brocken einmauern zu dürfen. Da kam Mohammed. wurde in die entlegensten Provinzen des Römischen Reiches deportiert. http://www.1000and1.de .2010 19:14 .H. Jedenfalls saßen die Juden schon an allen Orten. Als Displaced Persons blieb dort den Juden nur der Handel und schon nach kurzer Zeit revanchierten sich die zwölf Stämme Israels bei der römischen Armee: Sie wurden deren wichtigste Lieferanten. ein Völkergemisch in dessen Stammbaum auch Araber und Juden aufscheinen. an Struktur und Farbe völlig ähnlich jenen Kieseln.de/deutsch/kultur/litera. um eine richtige Schlacht beginnen zu können. hatten sie ein Loch gelassen für den berühmten schwarzen Stein. Mit den Christen gab es ab und zu Schwierigkeiten.ein Meteorit. Der war schließlich die Hauptattraktion der Kaaba. dass ihnen ein Fünfter die Schau gestohlen hatte aber da saß Mohammed schon längst wieder in seinem von Leibwachen gesicherten Kontor.Kultur .09. Um dieses "Gotteswerk aus Luft und Feuer" zu sehen. Behr . Jerusalem wurde zerstört und über den Tempelplatz der Pflug geführt. und jeder Bürger Mekkas hatte beim Wiederaufbau Hand angelegt.. die jüngst unter Milliardenaufwand vom Mond geholt wurden. Die Araber waren schon damals Meister der Gräuelpropaganda und ließen keine Gelegenheit aus. wo auch Mohammed seine Profite machen wollte. Schuld daran waren die Juden. nahm sich Mohammed die Ehre ihn einzumauern. Erst hinterher dämmerte den Vieren. An der Ostecke einen Meter fünfzig hoch. Vom Himmel gefallen war der Stein tatsächlich . ihren christlichen Kundschaft klarzumachen dass ein guter Christ sich doch unmöglich bei Gottesmördern eindecken dürfe. ob Henne oder Ei zuerst auf der Welt war. dann fasste jeder Sippenboss einen Zipfel an und als der Stein in der richtigen Höhe war.Söhne de. Wer das Massaker überlebt hatte. Der Stein wurde auf ein Seidentuch aus dem Warenlager seiner Firma gelegt. und er beruhigte die Kampfhähne mit einer salomonischen Lösung. Was sie verschwiegen: dass viele der heidnischen. baufällige Kaaba zum Einsturz gebracht. also unbelasteten Araber nur Strohmänner jüdischer Unternehmen 35 von 295 09. Mohammed hatte nämlich Geschäftssorgen während sein Ansehen in der Bürgerschaft Mekkas stieg sanken erstmals in der Geschichte der Firma Islam die Umsätze. Höchstwahrscheinlich waren beider Lehrmeister die Phönizier die erste Handelsnation der Geschichte.-G.. vor allem im vorderasiatischen Raum. von Gott dem Abraham geschenkt oder nach anderer Version vom Himmel auf die Erde gefallen als da oben einige Engel gerade ihre Raufhändel austrugen. In Palästina gab es kaum welche die alten Römer hatten dort mit den Juden so lange Scherereien gehabt bis Titus mit dem renitenten Volk kurzen Prozess machte. Schon hatte jede Partei Steine genug gesammelt. Allah greift ein Wer von wem das Handeln gelernt hat die Araber von den Juden oder umgekehrt . waren. Mohammed war gerade 39 Jahre alt gründete in Damaskus eine Sippe aus dem Stamm Benjamin ein neues Handelshaus. zuletzt Fatima. Schon nach einem Jahr musste Mohammed seinen Laden in Damaskus dichtmachen. doch die Bescheidenheit zahlte sich aus. Vor allem aber und erstmals in der Wirtschaftsgeschichte gab es einen feststehenden Profitsatz: jeweils fünfzig Prozent. das nicht viel anders ausgesehen haben dürfte als andere Stadthäuser vornehmer Mekkaner jener Zeit und konservativer Araber heute: möglichst große Räume mit kleinen Fenstern und Holzläden davor. Jüdische Handelshäuser gab es in Indien ebenso wie in Damaskus und Mekka aber auch in Rom und Byzanz.-G. ist einzusehen.2010 19:14 ..1000and1. Da soll doch einer was gegen den Schleier sagen – "Er erspart Kosmetik langwieriges Umziehen und blödes Gegaffe.de/deutsch/kultur/litera. und angeblich auch sechs Söhne die aber alle bereits im Babyalter gestorben sein sollen. und erst recht in der Zeit der Geschäftskrise.H. betrieben ausschließlich von Angehörigen des Stammes Benjamin und die waren nun wirklich über die ganze damals bekannte Welt verstreut. Offensichtlich hatte sie sich zu diesem Zeitpunkt schon lange aus dem Kontor zurückgezogen. Sie hatte Mohammed vier Töchter geboren. Dass ihr dabei nicht viel Zeit für die Firma blieb. sparsam eingerichtet wie ein großes Beduinenzelt..09. entschloss sich auch die jüdische Konkurrenz zu engerer Zusammenarbeit und war plötzlich preiswerter. dass sie den Schleier zu schätzen wusste.Söhne de. als der Islam Je sein konnte und wollte. Und überdies kann ich alle Leute sehen während ich selbst nicht gesehen werde.. Und als Mohammed mit seinem System der Direktimporte begann. zu deutsch "Treue" und sein Zweck eindeutig: Handel mit Waren aller Art. In der Öffentlichkeit ging Kadidscha stets verschleiert wie alle anderen Frauen der Araber und zuvor schon der Phönizier. mit schwarzroten Teppichen und vielen Kissen.Kultur . Das gefiel natürlich auch den Katzen. Der Schleier als Zeichen "weiblicher Freiheit" war noch nie Gegenstand westlicher Erörterungen obwohl unsere Maskenbälle und die einst so beliebten Domino-Umhänge genau denselben Zweck hatten. Sein Name war lateinisch "Fides". alten Schleiermode nach.1000and1.de . Da kann ich auch verschrumpelt und alt sein solange ich noch halbwegs Figur habe. wissen wir nicht. kann mich niemand von einem knusprigen Mädchen unterscheiden erzählte mir einst eine vornehme Araberin und trauerte der guten. Im Jahr 618. Kadidscha wird also das Haus gehütet haben. die Mohammed so sehr liebte dass stets ein rundes Dutzend durch das Haus schnurrte. wo sie auf der Strasse gewiss 36 von 295 09. wenn ich auf die Strasse gehe. Behr . Denn eines hatten die Juden den mit vielen Göttern in friedlicher Koexistenz lebenden Arabern voraus: eine einheitliche Religion und dementsprechend ein straffes Zusammengehörigkeitsgefühl. und die Kadidschas Bett in kühlen Nächten besetzt hielten. So wenig hatte noch kein ehrbarer Kaufmann zu nehmen gewagt. Wie Kadidscha mit diesem Rückschlag fertig wurde. Von Kadidscha jedenfalls ist bekannt.. http://www. wo sie keine Spalte offengelassen hatte. Doch die auf Öl gebettete arabische Wohlstandsgesellschaft hat mehr Schafe und Fromme als Arme und so wurde die Mina-Ebene ein riesiges absurdes Schlachthaus. außerdem noch einen der sehr seltenen Süßwasserbrunnen und vor allem das Gefühl exklusiver Einsamkeit.. Auf dem Berg Hara hatte er von seinem Großvater Abdel Mutalib eine komfortable Höhle geerbt. Auf dem Berg wachsen heute noch kleine verkrüppelte Hanfpflanzen. ist nicht erweisbar. und dort verbrachte Mohammed bald ebensoviel Zeit wie in seinem Büro.auf jeden Fall kam er am Abend ziemlich atemlos bei Kadidscha an. mit dem Kamel wird die Reise zu Mohammeds Zeiten gut eineinhalb Stunden gedauert haben. Ob in Gebet und Meditation wie manche Gelehrten behaupten. der etwas auf sich hält muss hier ein Schaf für die Armen opfern. kann es durchaus gewesen sein. Die Felsen wurden ebenfalls kräftig angeknabbert.2010 19:14 .Höhlen waren kühl und solide man konnte sie mit Teppichen auslegen und Nischen in sie meißeln lassen. zu Mohammeds Zeiten ein spärlich grünes Steppenland mit der alten Karawanenstrasse nach Dschidda. "Wickelt mich ein! Deckt mich zu".-G. Dafür bot der Berg Hara eine schöne Aussicht auf die Karawanenstrasse von Dschidda nach Mekka. Auch die Aussicht ist lange nicht mehr das. und vor allem unterschieden sie sich von den ordinären Beduinenzelten wie ein Chalet heutzutage von einem Campingplatz. dass drei Baumeister zu Mohammeds Zeiten voll damit beschäftigt waren der Natur nachzuhelfen.Söhne de. Er war schweißüberströmt. dass Mohammed davon genascht hat . die dem weichen Sandstein mit Brecheisen und Taschenmessern zu Leibe rücken. genug schadenfrohe Bürger getroffen hätte. ist heute ein trostloses Feld aus geborstenen Hammelknochen.Kultur .1000and1.H. schrie Mohammed und: 37 von 295 09.. wissen wir nicht...09. Auch Mohammed zog sich etwas zurück. Der Handelsherr hatte wieder einige Zeit in seiner Höhle verbracht. Schuld daran ist ein Ereignis das sich an einem Tag im Monat Ramadan des Jahres 611 zutrug. aber nicht vom Zahn der Zeit. Jeder Mekka-Pilger. Wo immer in Mekkas Umgebung eine Höhle zu finden war wurde sie in Beschlag genommen . Ob Mohammeds Höhle eine natürliche oder eine künstliche war. ging er vorzugsweise in die Wüste. der jährlich frisch gestrichen wird.de . Mit dem Auto braucht man heute ungefähr zwanzig Minuten von Mekka bis zu diesem Berg. gleichzeitig aber zitterte er am ganzen Körper.de/deutsch/kultur/litera. und da sie bestimmt auch schon damals dort gediehen. und da er keinen Schleier zur Verfügung hatte. in Mohammeds vierzigstem Lebensjahr. was sie einmal war: Die Mina-Ebene. Mekkas Reiche wussten so etwas zu schätzen. und das gesamte Plateau des Berges ist zubetoniert. Der gottgeweihte Platz stinkt gotteserbärmlich und im heiligen Monat Ramadan wenn Mekkas Schafhändler Hochkonjunktur haben sind zwei Bulldozer voll damit ausgelastet die herumliegenden Kadaver einzubuddeln. So gefragt waren Höhlen bei Mekkas Reichen.1000and1. Behr . http://www. An ihrer Stelle ragt heute ein Betonturm in den Himmel. sondern von souvenirwütigen Pilgern. Dabei soll er folgendes gestammelt haben: Steh auf Bedeckter. Kadidscha bemühte sich zwar nieder. Reinige deine Kleider und meide jede Schandtat. Geben. die Halluzinationen ihres Angetrauten mit warmen Decken zu ersticken. steh in der Nacht zum Gebet auf. Das fehlte ja gerade noch: ein Kaufmann mit weltweiten Kontakten.1000and1. dadurch mehr zurückzuerhalten. Schnell ließ sie ihren Schwager holen. Gedenke des Namens deines Herrn.auf jeden Fall rannte Kadidscha nach sämtlichen im Haus herumliegenden Decken.1000and1. Ob Mekkas erfolgreichster Unternehmer das erlitten hatte. konnte sogar einige der "unbegreiflichen Stimmen" identifizieren. Schon nach kurzer Zeit erlitt Mohammed einen neuerlichen Anfall. "Ich fürchte für meine Seele".-G. Es half nichts. und predige und verherrliche deinen Herrn. der schon längst gestaltlose Schutzgeist der Kaaba. Nun war auch Kadidscha davon überzeugt dass ihr Gemahl sehr. Der Gott des Geschäfts Wir können Mohammeds Visionen auch durchaus von einem praktischen 38 von 295 09. Doch so einfach ging die Sache nicht ab. Vor allem aber beschlossen die drei Mohammeds Visionen in Mekka und vor allem in der Firma geheimzuhalten. der zusätzlich noch einen heißen Draht zum Unfassbaren hatte. denn tagsüber hast du zuviel anderweitige Beschäftigung. wieder zu sprechen. und eben dieser Mohammed stammelte soeben von furchtbaren Höllenqualen und einem grässlichen Endgericht das ausgerechnet über ehrbare Unternehmer hereinbrechen würde. Der besah sich den Fall und meinte..2010 19:14 . .Kultur . denn nun erfuhr Mohammed. Von Stund an war Mohammed von Kontakten mit höheren Wesen überzeugt. doch es half nicht: "Verhüllter. der gelernte Christ... http://www. vor allem den Erzengel Gabriel.Söhne de.de/deutsch/kultur/litera. Behr ." Und wieder folgte ein entsetzlicher Angsttraum voller grässlicher Höllenstrafen. wer Gott wirklich war . Doch die Qual hatte auch ein Gutes. sehr krank sein müsse. der allerdings in Mekka noch immer eine bedeutende Rolle spielte. . Werka. und sei nicht in der Absicht freigebig.. als Schutzpatron der Firma Islam. Erst als sie ihren Gatten auf ihren Schoss setzte und wie ein kleines Kind wiegte. was heutige Rauschgiftkonsumenten "Horrortrip" nennen oder ob er einen Rückfall in die epileptischen Anfälle seiner Kindheit durchmachte . da könne nur Gott zugeschlagen haben..09. beruhigte er sich ein wenig. den gelehrten und christlichen Werka ben Naufal. der in Zukunft zum Botenjungen zwischen Gott und seinem Propheten wurde. sondere dich ab von irdischen Gedanken und weihe dich ihm ganz. bisher waren Mohammeds einzige Ausgaben Investitionen gewesen.Allah.H.. ohne zurückzuerhalten.de . Nach einiger Zeit versuchte Mohammed. Der vierzehnjährige Ali fungierte als Kellner. Was blieb dem Propheten übrig.. mein Anwalt und Gehilfe?" Die Verwandtschaft schwieg und wusste nicht.Kultur . und die Verwandtschaft begab sich schnell nach Hause. und das beeindruckte den Kleinen natürlich sehr. Behr .2010 19:14 . um seinem Ziehvater die Kosten zurückzuerstatten. den Bauch aufschlitzen und den Pimmel abschneiden! Ich will dein Wesir sein. einem Sohn Abu Talibs den Mohammed in sein Haus genommen hatte. Mit der Zeit war dies auch Kadidscha. fielen gleich vierzig im Haus ein.. Die Koreischiten hatten sich im Wohlstand kräftig vermehrt. Hyde geradezu trivial anmutete: tagsüber harter Konzernmanager und nachts schweißtriefender Prophet. Als anständiger Araber fing er damit bei seiner Sippschaft an. Obwohl Mohammed nur die Familienchefs des Clans zu einem Gastmahl geladen hatte. Beim Dessert wollte Mohammed seine Lehre verkündigen. Dieser Gott befahl dem Konzernherrn. und nun entschloss sich Mohammed. Es gibt keinen Gott außer Allah.. diese himmlische Erleuchtung vorläufig für sich zu behalten. als Mohammed anhub: "Ich weiß keinen Araber. Auf jeden Fall war Mohammed überzeugt: Es gibt keinen Gott als Allah und Mohammed ist sein Prophet.-G. Gott befahl mir. seine Erkenntnisse aller Welt zugute kommen zu lassen. Mit zehn Jahren war Ali zu Kadidscha und Mohammed gezogen. die Sippe länger aufzuhalten. der weise alte Mann. Ehe der Prophet noch seinen Mund auftun konnte.. und daher war es noch ziemlich früh am Abend. als das Gastmahl am nächsten Abend zu wiederholen? Schließlich wollte er seine Lehre loswerden.1000and1. Gesichtspunkt her sehen: Allah war der Hausgott des Islam . erhob sich der resolute alte Herr und meinte. es sei ja schon so spät geworden.1000and1. Wer von euch will mein Wesir sein der Lastträger meines Amtes. mit dem verglichen die Geschichte von Dr. Nach gut arabischem Brauch wurde lange und ausgiebig getafelt. Nur Werka ben Naufal.H. und eben dieser Gott verkündete seinem Manager. die Augen ausstechen." 39 von 295 09. Wollte Mohammed das Monopol? Mit der freien Marktwirtschaft hatte er schließlich schlimme Erfahrungen gemacht. was sie von dem Theater halten sollte. der seinem Volk Besseres gebracht hat. Sicherheitshalber ließ er diesmal nur halbe Portionen auftragen.de . Nur der kleine Ali rief: "Ich will deinen Feinden die Zähne brechen. Ein Jahr später begannen die Visionen. Nur die engsten Hausgenossen wussten von dem Doppelleben. euch zu rufen. die dieser einst mit Mohammed hatte. riet Mohammed. Ich bringe euch das Gute dieser und der anderen Welt. Am meisten imponierte dies Ali. es gab Hammelbraten mit Joghurt.de/deutsch/kultur/litera.Söhne de. doch sein Onkel Abu Leheb schien Lunte gerochen zu haben. mein Bruder. Jekyll und Mr. http://www. So kümmerte sich Mohammed die nächsten drei Jahre tagsüber um die Bilanzen und nachts um Allah.09. Drei Jahre später starb Werka ben Naufal. dass es unhöflich sei. alle anderen Götter schonungslos zu vernichten zufälligerweise aber waren diese anderen Götter die Schutzpatrone der Konkurrenzfirmen. als ich euch bringe.Konzerns. Es könnte sonst Arger geben. So etwas hatte es in Mekka noch nicht gegeben: ein erfolgreicher Firmenboss. und die Sippschaft war mit Kind und Kegel an den Platz geströmt. Behr .jeder Beschäftigte musste zehn Prozent seines Gehalts in eine "Armenkasse" liefern aus der er im Alter wieder versorgt werden solle. Dass Mohammed an jenem Abend nüchtern war merkten die Koreischiten erst. einen Strick um ihren Hals! Dann verkündete Mohammed den entsetzten Koreischiten noch Schrecklicheres: In Zukunft werde er seine Lehre öffentlich verkünden allen Menschen. Zunächst entwarf er ein neues Firmenstatut. Vor versammelter Verwandtschaft beschimpfte er seinen Onkel: "Verdorben sind die Hände Abu Lehebs! Nichts wird ihm sein Reichtum nützen! In der Hölle wird er braten und seine Frau wird das Feuerholz sammeln. Das Fest endete mit einer allgemeinen Verstimmung.. dass sie ihre Seelen von Allah kaufen sollten und Mohammed zu ihrer aller Chef wählen . Ab sofort wurden sämtliche Finanzangelegenheiten wieder von Kadidscha wahrgenommen. der sich täglich zwei Stunden vor die Kaaba stellt und dort von Nächstenliebe und 40 von 295 09. als sie einige Zeit später zu einem Picknick auf den Berg Ssafa eingeladen wurden. Das war Mohammed. War Mohammed in Zahlungsschwierigkeiten geraten und wollte er auf diese Weise Geld erpressen? Nein.. Wie Mohammeds Untergebene diese Neuerungen aufnahmen ist nicht berichtet. Die übrige Verwandtschaft lachte schallend auf.. Das aber fürchteten die Koreischiten mehr als alle Höllenqualen dass ihr stolzer Stamm durch ein ausgeflipptes Familienmitglied lächerlich gemacht würde. Vor allem aber führte Mohammed eine Pensionsversicherung ein .. .1000and1.de/deutsch/kultur/litera. Furore jedoch machten die Auftritte des Propheten vor der Kaaba.2010 19:14 . und diesmal war er nicht zu stoppen. Doch so einfach ließ Mohammed seine Gäste nicht abziehen. das ganze Picknick sei reine Zeitverschwendung.1000and1.-G. Tränen in den Augen.Söhne de.Kultur . der Prophet lehnte dankend ab. und empfahl allgemeinen Aufbruch. musste unverrichteter Dinge vor der Haustür umkehren. erhielt Rabatt. Er fand. und bevor er noch weiter entgleiste. So viel wirres Zeug auf einmal hatte noch kein Koreischit gehört: dass sie alle ihre gutgehenden Firmen aufgeben und allein der Oberhoheit Allahs unterstellen sollten. verdrückten sie sich lieber. Alle Angestellten hatten fünfmal am Tag zu Allah zu beten und wer sich als Handelspartner ebenfalls zu Allah bekannte. So betrunken hatten sie Mohammed noch nie erlebt. Der Prophet sei beschäftigt. Auch ein Rudel Ärzte. und das ausgerechnet vor der Kaaba. Abu Leheb riss als erstem die Geduld. Mohammed begann wieder zu predigen. Auch dort besaß Mohammed eine Wochenendhöhle. dass sie bei Verweigerung dieser Fusion nach ihrem Tod in siedendem Schwefel gekocht würden.de .H. wo es was umsonst geben sollte.09. http://www. Da umarmte Mohammed den Kleinen und ernannte ihn zu seinem Wesir. von besorgten Verwandten engagiert. . .09. .. Bist du besser als dein Großvater Abdel Mutalib? Wieder schwieg der Prophet schließlich wollte er keine Toten beleidigen.H. denn Mohammeds Forderungen waren klar und einfach .1000and1.ein Zehntel des Barvermögens in die Armenkasse dafür die Aussicht auf Altersversorgung.-G. Schnell wurde er zum Stadtgespräch von Mekka.Kultur . Was war mit ihm los? War er ein Dichter geworden? Ein Zauberer oder einfach verrückt? Gegen letzteres sprach dass er ja bisher durchaus vernünftig gehandelt hatte in jedem Sinn des Wortes. "bist du besser als dein Vater Abdallah? Mohammed schwieg diplomatisch.für die Koreischiten bedeuteten sie die Vielfalt des Marktes! Wer würde nach Mekka zur Messe kommen. Jeder andere Einkauf war Sünde. Dafür aber wurde Qualität geliefert und im Jenseits ein Himmel der sich von gut arabischen Bordellen nur dadurch unterschied. Behr . Andere Koreischiten versuchten es mit gutem Zureden. Damit aber musste er sich sagen lassen: Wenn du also durch dein Schweigen zugibst.de . und darauf stand die Hölle. "Mohammed". http://www. Eigentlich: Gläubiger.1000and1.. Vielleicht war doch etwas dran. waren die Preise etwas überhöht. dass die ewigen Freuden nicht in stickigen Kammern sondern ewig grünen Gärten und nicht von fetten Huren sondern von knusprigen Huris verabreicht wurden. Höllenqualen erzählt.. Diese Show erregte mehr Aufsehen als heutzutage die Auftritte fanatischer Jesus-People in den Fußgängerzentren unserer Geschäftsstädte. in dem sie höchstens als Kleinaktionäre fungieren dürften. Außerdem: Sämtliche Bedarfsgüter dürfen ebenfalls nur von Gläubigen bezogen werden. also von Angehörigen des Unternehmens.de/deutsch/kultur/litera. In Mekka gab es kein Fernsehen kein Theater und nicht einmal einen Zirkus. Der alte Onkel Abu Leheb hatte den Rücken des Propheten mit Scheiße beschmiert . Und Mohammed tat ihnen den Gefallen und bestätigte dies. Wer was erleben wollte. Wenn dort nur ein einziger Schutzgott einer einzigen Firma verehrt werden dürfte? Vor allem aber erkannten sie: Mohammed wollte die freiheitliche Grundordnung Mekkas zerstören das System der freien Marktwirtschaft durch ein Monopol ersetzen. Die vielen Götter . musste schon zu Mohammed gehen. dann lass dein Gequassel und bete zu allen Göttern wie sie. Fein waren die Sitten der feinen Leute in Mekka damals nicht. fragte einer. Dafür kamen die vielen Ungläubigen voll auf ihre Kosten Mekka ergötzte sich an dem Hickhack der nun zwischen Mohammed und seiner Verwandtschaft anhub. dachten einige nicht sehr begüterte Mekkaner und wurden Gläubige der Firma Islam.Söhne de. Da predigte Mohammed eines Tages vor der Kaaba und wunderte sich dass seine Zuhörer immer laut loslachten sobald er sich umdrehte. Und da sich der "Islam" noch in seiner Kampfzeit befand.2010 19:14 . Damit war der 41 von 295 09.. dass du nicht besser bist als sie. Die Umsätze der Firma Islam stiegen dadurch allerdings nur unbedeutend Mekkas Reiche hielten sich fern und die mickerigen zehn Prozent Bargeld aus dem Mittelstand machten das Kraut nicht fett. und dementsprechend missionarisch zäh trat Mohammeds Belegschaft nun auf den Märkten auf. Geschäftszweck: Tausch indischen und europäischen Flitterkrams gegen Gold. Wie viel Bestechungsgeld der Prophet bei dieser Gelegenheit an den christlichen "Löwen von Juda" überwiesen hat. Ein Jahr nach der Abessinien-Geschichte brachten zwei angesehene Koreischiten ihre 42 von 295 09. Viel geholfen hat ihm das allerdings nicht. dem Obersten Gerichtsherrn. die soeben abgereiste Karawane mit der falschen Nachricht zurückzuholen.1000and1. ließ er nun auch in Arabien große Kaffeepflanzungen anlegen und so ging "der Flammenvater" nicht nur als schlimmster Feind des Propheten in die Geschichte ein sondern auch als der Mann.-G. Im Jahr 616. gründete er eine Tochtergesellschaft im wahrsten Sinn des Wortes . aber voll geschäftsfähig unter seinen persönlichen Schutz. und das erfüllte die Koreischiten mit größter Sorge. sondern auch ein Gläubiger. und darauf stand Steinigung. Von Abu Talib. Gelohnt aber hat sich diese Investition . im Konflikt zwischen Grundgesetz und Familiensinn. Da aber traf er gerade seinen Onkel Abu Leheb an dem empfindlichsten Geschäftsnerv.1000and1. An Mohammed! Aber auch in seiner Heimatstadt vergrößerte sich der Konzern. Die Firma Islam erreichte beim Negus. ein Jahr nachdem er sich als Prophet geoffenbart hatte. Doch der Ziehvater des Propheten. ist nicht bekannt. Nur : Wer zum Islam gehörte war nicht etwa ein schlichter kaufmännischer Angestellter. sondern eher eine ausgefallene Methode. er habe sich mit Mohammed versöhnt .Söhne de. Tatbestand des Hochverrats gegeben. http://www.noch ehe Abu Lehebs Kaffeestauden ihre ersten Früchte trugen. vergrößerte Mohammed sein Unternehmen rapide.09.2010 19:14 . entschied sich für letzteren und stellte Mohammed . forderten die Koreischiten. der den Kaffeestrauch nach Arabien brachte. und seine Lagerhallen in Mokka waren so berühmt...H. Edelsteine und vor allem gegen Kaffee. dass Abu Leheb nicht mehr mit Kaffee beliefert wurde. sondern nach seinem Verteilerplatz benannt wurde. Schließlich war der Islam noch lange keine Religion.. Abu Leheb bot Mohammed Geld und versuchte. und Abu Leheb entschloss sich zu Rationalisierungsmassnahmen: Um seinen Profit zu halten. Abu Leheb war nämlich außerdem Arabiens mächtigster Kaffeeimporteur. Behr .seine älteste Tochter sollte samt Gatten und acht weiteren Gläubigen nach Abessinien auswandern und dort ein Handelshaus gründen.Kultur . dass das Getränk nicht nach seinem Ursprungsort. er solle Mohammed vor Gericht stellen lassen. war Abu Leheb pleite und musste Plantagen und Lagerhallen für ein Spottgeld verkaufen. Vor allem aber. Die Tricks des Propheten Seine Firma vergaß der Prophet in dieser Zeit keinesfalls. zumindest aber Berufsverbot. Der gewohnte Kleinkrieg ging weiter.es half nichts.. die Firma zu vergrößern und sich eine treue Stammkundschaft zu sichern.de .de/deutsch/kultur/litera.als nicht voll zurechnungsfähig. Derlei Bekehrungen hatten ihre Vorteile . In der Geschichte des Islam wird berichtet. 43 von 295 09.1000and1. Mohammed hat mir gesagt. die zu Fusionen führen könnten. Die übrigen Koreischiten beschlossen. dass dieser Schuss nach hinten losgegangen war.de . Und tatsächlich . Wie dem auch sei: Plötzlich hatte Mohammed wieder ein Haus in Damaskus dank Hamsa . http://www. Da meinte Abu Talib: "Bringt sie doch herbei. und damit sank auch das Interesse vieler Handelsreisender an der Messestadt. um konkurrenzfähig zu bleiben. ohne Umweg in die Zentrale gleich nach Damaskus oder Abessinien transportieren.-G. dass rabiate Koreischiten islamische Stände in Mekka umwarfen sobald sie aufgestellt wurden . Unternehmen in die größere Firma ein oder.09.sie ersparten die eigene Ausrüstung von Karawanen.an der Kaaba hing von der ganzen.de/deutsch/kultur/litera. sie sei von Würmern zerfressen worden". ihm habe heute nacht ein Engel mitgeteilt. Auf dem Basar von Mekka bewirkte diese Nachricht ein Erdbeben zwei Koreischiten-Stämme beeilten sich. Behr .. Mit einer feierlichen Urkunde wurde der Boykott gegen den Islam beschlossen. den Unterhalt von eigenen Stapelplätzen und verringerten das Geschäftsrisiko. Mohammed garantierte einen Mindestumsatz und gewährte großzügigen Gläubigenrabatt. Keinerlei Geschäfte mit Angehörigen des Islam und erst recht keine Heiraten. aber die Urkunde.. weil er nicht mehr mit ansehen konnte.und Omars fünf Karawanen-Trupps auf den südlichen Handelsstrassen zur Disposition. Mohammed ließ sie. Abu Talib musste die Eselshaut persönlich an der Kaaba anschlagen. Der Handelskrieg währte drei Jahre genauso lange brauchten die Koreischiten bis ihre Vernunft über ihren arabischen Stolz gesiegt hatte.. Doch da half Allah.der Reibach wurde anderswo gemacht.2010 19:14 . auch ihre Firmen in den Islam ein zubringen. für die freie Marktwirtschaft zu kämpfen und koste es auch Umsatzprozente.. großen Eselshaut nur noch ein schmaler Streifen mit den Anfangsworten: "Im Namen Allahs –". Omar ben Chattab.Söhne de.H. Sogar die Namen der Konkurrenzgötter hatten die himmlischen Würmer zernagt. dass Mohammeds Onkel Hamsa sich zu diesem Schritt nur entschloss.. da machte es nichts aus. die ohne erheblichen Gesichtsverlust nicht entfernt werden konnte. Der Islam kontrollierte bereits einen Grossteil des Außenhandels. wie unartig sich andere Koreischiten dem Propheten gegenüber benahmen.. Nach längeren Geheimverhandlungen berief Abu Talib eine Bürgerversammlung ein ob sich der Islam und die noch zahlungsfähigen Koreischiten nicht lieber doch wieder vertragen wollten? Ja. und bald schon erkannten einige Einsichtige.1000and1. Das aber hatten die Koreischiten nicht gewollt.Kultur . ein hochangesehener und äußerst streitbarer Karawanenführer. schon. In Mekka aber versiegte der Nachschub an exotischen Gütern. Doch so war Mohammed nicht Kleinzukriegen. Und dann war da immer noch diese Urkunde an der Kaaba. wenn der vor der Kaaba predigte. soll von seiner Schwester angeworben worden sein. wie es nun hieß: Sie bekehrten sich zum Islam. Sämtliche arabische Firmen. und nun musste er zwar mit ägyptischen Zwischenhändlern arbeiten. 44 von 295 09. Dass da Mohammed und seine zweiundneunzig Gläubigen im Ausland Profit machten. sehr schlimm. selbst für die Islam. Das war auch aller höchste Zeit. aber auch zwölf Angehörige der Konkurrenz.de/deutsch/kultur/litera. ein betagter Kaufmann und mit Mohammed seit fünf Jahren fusioniert. Damit stand dem Frieden nichts mehr im Wege.. Abu Bekr.Söhne de. und alle litten unter der schweren Zeit.1000and1. starb Abu Talib. blieb aber immerhin im Europageschäft.de . Der entscheidende Kampf war gewissermaßen vorprogrammiert. Der Prophet tröstete sich und seine KG über diese Katastrophe mit der dreißigsten Sure des Korans: "Die Römer in Syrien sind zwar besiegt. Dass sich der Prophet mit seinen hemdsärmeligen Geschäftsmethoden in Mekka keine Freunde machte. zuletzt nahezu uneingeschränkter Manager Mekkas und Mohammeds Protektor. http://www. die bis zuletzt die Finanzangelegenheiten des Konzerns mit starker Hand geführt hatte. Für Kadidscha fand sich bald Ersatz.H. Das war schlimm. und die Messe von Mekka konnte wieder erblühen. sich samt seiner Firma Islam aus dem Staub zu machen. Kein Ersatz fand sich für Abu Talib die Koreischiten. schmerzte tief. Allah bestimmt Vergangenheit und Zukunft". Behr . aber in absehbarer Zeit werden Sie wieder siegen.Kultur . übernahm die Buchführung. der von Abu Talib sorgsam überwachte Frieden mehr als trügerisch.2010 19:14 . Mohammed bekam den frischen Wind voll zu spüren und beschloss. dürfte verständlich sein. die mit Byzanz gutgestanden hatten. Doch es kam noch schlimmer: drei Tage nach Abu Talib starb auch Kadidscha. Persische Truppen marschierten nach Damaskus und vertrieben die dortige oströmisch-griechische Garnison ohne große Mühe. In Zukunft sollte ein Ältestenrat die Geschicke der Stadt lenken.. mit Juden keine Geschäfte zu machen. Der Islam beerbte sie entgegen seiner Gewohnheit. erwarb der Prophet die Lagerhallen der Fides in Alexandria. und die Fides erholte sich von diesem Schicksalsschlag nie wieder. Im gleichen Jahr nämlich war der lange kalte Krieg zwischen dem Oströmischen und dem Persischen Reich urplötzlich zu einem heißen geworden. Schließlich war dem Ereignis auch die Konkurrenzfirma Fides zum Opfer gefallen.09.1000and1. Im Jahr 620 im neunundvierzigsten Lebensjahr des Propheten. und darin saßen zwar Mohammed und Omar und Abu Bekr.-G. wurden von der persischen Konkurrenz übernommen. und dazu gehörte auch die Niederlassung Mohammeds. die eigentlich den längeren Atem gehabt hatte. dieser unangenehme.. jüdische Konkurrent. konnte der Islam seine Umsätze um zwanzig Prozent erhöhen. froh über den Tod des Patriarchen. beschlossen eine Rückkehr zu demokratischen Verhältnissen. Mekka hatte damals annähernd zehntausend Einwohner. Während ganz Arabien über die Wirtschaftskrise jammerte.. Das Steueraufkommen lockte.. Doch die Stadtväter von Taif hatten Bedenken . An dem so beengten Messestand aber kam der Prophet mit einigen Aufkäufern aus Yasrib ins Gespräch. In Mekka spitzte sich die Situation mittlerweile zu. müsse ihm auch die Stadt dafür was bieten. Unverrichteter Dinge kehrte der Prophet nach Mekka zurück und konnte der Vollversammlung seiner Gläubigen in Mekka nur berichten dass er unterwegs einige unsichtbare Dschinnen bekehrt habe... viel mehr Umsatzsteuer. mit ihm Omar und Abu Bekr. Und feierlich versprach der Prophet. sei ja nicht so schlimm. Doch wohin? Eine Messestadt musste es auf jeden Fall sein. Schrecklich wie es in Yasrib zuging: Die jüdischen Händler hatten sich mit zwei Araberstämmen verbündet und machten nun den rein arabischen Firmen das Leben schwer. und schließlich war in der Vergangenheit der oberste Richterposten schon für weniger Geld verkauft worden. Behr .1000and1.. dass Mohammed mit seinen berüchtigten Geschäftsmethoden diesen kleineren Markt sofort und total beherrschen würde. möglichst also ein Kreuzungspunkt zweier Handelsstrassen. Die ehrenwerten Kaufleute aus Yasrib schieden mit dem Versprechen. mit viel.H.2010 19:14 . Für die Frühjahrsmesse des Jahres 621 wurde dem Islam nur ein Drittel der benötigten Ausstellungsfläche zugestanden. Die Delegation aus Yasrib hörte aufmerksam zu. und da half kein Protest.. Grollend verließ Mohammed das von seinem Großvater erbaute Rathaus. Mit kleinem Gefolge und großen Plänen reiste er dorthin.de/deutsch/kultur/litera. Kapitel 3. und dafür hatte der Prophet immer ein offenes Ohr.1000and1. in diesem Falle nicht nur zum Wohl seiner Firma.ihnen war klar. und dass seine ersten großen Fischzüge gerade dieser Stadt etwas Umsatzsteuer entzogen haben. östlich von Mekka. Auch Mohammed hatte mit den Juden seine Erfahrungen gemacht seine ersten übrigens in Yasrib bei seinem Großvater mütterlicherseits. aber wenn er die einer Stadt einbringen wolle.de . Zuerst dachte der Prophet an Taif.Kultur . sondern auch auf alle Fälle immer gegen die Juden zu entscheiden.. Auch die klagten über die Juden.. Allahs Räuberbande 45 von 295 09. und darauf verzichteten sie dankend. Beispielsweise die oberste Gerichtsbarkeit.-G.. Nun sei der Islam ja eine viel größere Firma.. sich die Sache gründlich zu überlegen.09.Söhne de. http://www. eigentlich sei er ja der Stadt Yasrib ebenso verbunden wie der Stadt Mekka. 1000and1. Die war ein Hof mit hohen Sicherheitsmauern. vorausgesetzt. Nur Kaufleute durften in das Geviert und kein Käufer erfuhr je.-G. http://www.de/deutsch/kultur/litera. Kam eine Karawane in Sicht. Außerdem 46 von 295 09.de ..2010 19:14 .09... und das wollten genau hundert Dörfer der Halbinsel sein. Medina heißt "Stadt".H. was woher kam und wie viel beim Wiederverkauf verdient wurde.Söhne de. Die Handelsspannen jener Zeit waren beachtlich das Gastmahl für die Fremden war auf jeden Fall mit drin und auch die Benutzungsgebühr für die Karawanserei. Als Stadt galten bereits einige Lehmhütten am Rand einer Oase. bildete die Kaufmannschaft des jeweiligen Medina ein Empfangskomitee. Weit vor der Stadt wurden die Fremden begrüßt und mit starker Eskorte zur Karawanserei geleitet. in ihrer Mitte verlief eine Strasse mit den Schuppen ortsansässiger Krämer und der Karawanserei.1000and1. Behr . Die war von Medina zu Medina verschieden und ergab sich aus der Zahl der Abnehmerläden. Ein Medina kommt selten allein Alle Wege führten nach Medina.Kultur .. "in den gastfreundlichen Schutz raubsicherer Mauern". Vor allem schützten die Mauern den Profit ortsansässiger Krämer. zumindest zu Mohammeds Zeiten. der Rastplatz reisender Händler. ein Preis für die Sicherheit die Medina so bot. die Ortschaft Yasrib-Medina.-G.H. beraubt zu werden. musste eine Abgabe für sämtliche mitgebrachte Waren bezahlt werden .Kultur . um die letzten Tante-Emma-Läden zerschmeißen zu lassen. Dort kamen über eine schmale Passhöhe die Karawanen aus Yasrib auf die Alexandria-Strasse und wurden nun so kräftig zur Kasse gebeten. Deren Aufgabe war alle Karawanen zu plündern die sich nicht freiwillig zu ähnlichem Zweck in die sicheren Mauern begaben. Auf dass. Über den Hafen Dschidda wurde der Ägyptenhandel abgewickelt.de . Eine zweite Strasse führte östlich nach Muskat dem berühmten Stapelplatz exotischer Gewürze. den schon Alexander der Grosse langmarschiert war..de/deutsch/kultur/litera. Nach Norden aber führte kein Weg an Mekka vorbei. gut 5.. die über Samarkand und Tibet zum fernen China führte.1000and1. die Koreischiten von der Gemeinsamkeit ihrer Interessen zu überzeugen. und bald organisierte jedes Medina eine "Karawanen-Schutzpolizei".. teilte sie sich in die zwei berühmtesten Trampelpfade der Alten Welt . Kleinere Medinas auf den großen Handelswegen sollten einfach per Karawanenschutzpolizei ausradiert werden. http://www. 380 km nördlich und damals zehn Tagereisen von Mekka.Söhne de.09. Beide Städte waren für arabische Verhältnisse Giganten und ihr Bund eine Ungeheuerlichkeit als würden hierzulande und heutzutage die größten Kaufhauskonzerne gemeinsam eine Rockerarmee mieten. Behr . Nach Damaskus gab es auch noch eine andere Route. Um das Jahr 620 verbündeten sich daher einige Medinas zu einer Art Sanierungswerk.. Das sahen natürlich die Kaufleute Medinas nicht gern. An der lag. In Nischapur. Es fiel den Stadtvätern von Taif nicht schwer. und eine Küstenstrasse führte über Palästina nach Damaskus. Manche Karawanenherren fanden. und in die Seidenstrasse. Zweifelhaften Ruhm erlangte das Bündnis von Mekka und Taif. dass der kürzere Weg der teurere war.in den Landweg nach Indien. Vielen Medinas auch das nicht: Sie führten die Niederlagspflicht ein. Eine weitere Strasse führte nach Persien. in Zukunft der gesamte Ost-West-Handel über Taif und Mekka trabe. In Taif trafen vier Strassen aufeinander: Eine führte nach Süden in den Jemen und von dort zu den beiden Hafenstädten Aden und Dhofar. eine stattliche Garnison nach Bedr gelegt wurde. Die war sogar zwölf Tagreisen kürzer als die Taifs und somit eine ernsthafte Konkurrenzroute auf dem Weg nach Alexandria. Und dem Städtchen galt das Bündnis der Giganten. 47 von 295 09. mieden sie die Karawanserei und kampierten lieber auf freiem Feld. Denn auch Yasrib lag am Knotenpunkt einer Persien-Strasse. Dieses Medina-System bewirkte natürlich dass sich alle Waren auf ihrem Weg von Medina zu Medina ungebührlich verteuerten und Arabiens Außenhandel oft nicht konkurrenzfähig war. Lag auf ihrem Weg ein Medina ohne lohnenswerten Umsatz. etwas weiter östlich und auf der anderen Seite des Küstengebirges.2010 19:14 .1000and1. derlei Sicherheitskosten seien wesentlich größer als das Risiko. Sämtliche Waren mussten in der Karawanserei an ortsansässige Großhändler verkauft werden und wurden manchmal auch großzügig ihren ursprünglichen Transporteuren zurückverhökert.000 km von Taif. . Als Gegenleistung verlangte der Prophet einen fünfundzwanzigprozentigen Steuernachlass.. das Amt des Stadtrichters. Die Chadresch aber vermehrten sich in der erzwungenen Ruhepause so kräftig dass sie im Jahr 621 die absolute Bevölkerungsmehrheit stellten. Dann sei ihr Medina judenfrei. In einer dramatischen Rede erklärte Mohammed seiner Gemeinde. sondern nach Yasrib. Die Stadt war genaugenommen ein kleiner Haufen Oasen. Um die Wirtschaftsstruktur der Aus und Chadresch zu verbessern. Als sie aber dann so richtig verdienten. dass sich die Chadresch aus dem Geschäftsleben zurückzogen. und die Verhandlungen waren eigentlich schon gescheitert. und zwischen den beiden Börsen herrschte von nun an kalter Krieg.09. http://www. Man hätte es ruhig den Bürgern von Yasrib überlassen sollen. doch haben auch schon andere Völker in Krisenzeiten ganz demokratisch die Diktatur gewählt. um die sich schon die Kameltreiber der Vorzeit geprügelt hatten.de/deutsch/kultur/litera. Die sorgten dafür.Söhne de. Es ging ums Geschäft. bot er ihnen die Übersiedlung des Islam nach Yasrib an. Von der wollten sie sich nicht trennen. und aus dem Norden vier jüdische Stämme. von Yasrib per Volksentscheid für die Abschaffung der Demokratie.de . Als sie gemeinsam eine Karawanserei gebaut hatten. Da entschieden sich die Bürger.. Der Islam zieht um Im Januar 622 kam eine Delegation von dreiundsiebzig Mann und zwei Frauen aus Yasrib zu Mohammed und akzeptierte alle Bedingungen. die Börsenhoheit und natürlich auch das Kommando über die Karawanenschutztruppen. Nach einer Serie von Massenprügeleien erbauten sie in Yasrib eine zweite Karawanserei. Die Sippenbosse aus Yasrib schauderten.1000and1. Im Kontor der Firma Islam kam es zu einer bewegenden Versammlung. Das war eine Sache für den Propheten. heuerten die Juden einige benachbarte Araberstämme an. Aus dem Süden waren zwei miteinander versippte Stämme namens Chadresch eingewandert. Tatsächlich war die Situation in Yasrib katastrophal. Vor allem aber würde dann die Strasse von Muskat nicht mehr nach Taif führen.1000and1.Kultur . und blieben selbst gleich als Karawanenschutztruppe im Ort. konnte der Kampf beginnen.-G. In Mekka meinten allerdings Kenner des Städtchens Yasrib soviel Aufwand sei doch gar nicht nötig gewesen.2010 19:14 . Mohammeds Vorschlag bedeutete das Ende der Stammesdemokratie. und das wurde Religion. im Klartext: der Indienhandel. als Mohammed ein weiteres Angebot machte: Die Bürger von Yasrib sollten ihm nur vier Jahre Zeit geben. Zunächst siegten die Südaraber. Behr .. ihre Stadt kaputtzumachen. Viele Geschichtsschreiber werfen ihnen deshalb noch heute staatsbürgerliche Charakterlosigkeit vor.H. dass sie von nun an für Allah Prophet und Profit kämpfe und zu diesem Zweck ganz Arabien 48 von 295 09. Das bedeutete für die Stadt Umsatzsteuer in einer noch nicht einmal erträumten Höhe. Am nächsten Morgen zogen die Delegierten in kleinen Gruppen nach Yasrib heim. Weitgereiste Mekkaner kannten dieses Kostüm als Berufskleidung billiger Straßendirnen in Damaskus und lästerten dementsprechend. Mekkas feinere Kreise zerrissen sich das Maul über diese seltsame Verbindung. dem Luxusparfüm der Alten Welt.und Verwaltungsmanager. Die nämlich gab es auf der arabischen Halbinsel bisher nur bei ärmeren Leuten..-G.das Statussymbol eines Reichen. Eine Beschreibung aus jener Zeit schildert den Propheten als Mann von mittlerer Statur. der nie auf Handarbeit angewiesen war. Vorbei waren die Zeiten. und die daraus üppig fließenden Umsatzsteuern ließen die Stadtväter alle übrigen Spinnereien des Propheten wohlwollend tolerieren. Er legte größten Wert auf schlichte. nahm oft eine unversorgte Schwester der Frau als Sozialmassnahme mit in den Haushalt. und schlimmer noch wurde die Kleidung der Damen beurteilt: Der Prophet wünschte seine Gattinnen nur in weiten. Die eine hieß Suda und entstammte einem Handelshaus mit Zweigstelle in Taif. Sein Privatleben wurde von zwei Geschäftsverbindungen verschönt.Kultur . Die andere Dame seines Haushalts aber hieß Aischa und war die jüngste Tochter Abu Bekrs. und alle riefen: "Wir schwören es". Seine Freunde hatte der Prophet allerdings unter den Handwerkern. als er mit dem Islam nach Taif übersiedeln wollte. bis der Prophet seine Gattinnen nur noch dichtverschleiert auf die Strasse ließ. Bei ihrer Hochzeit war die strahlende Braut ganze sieben Jahre alt und ihre Aussteuer waren siebzehn Puppen aus aller Herren Länder darunter eine chinesische aus Elfenbein. roten Pluderhosen und durchsichtigen Hemdchen zu sehen. Die meiste Pflege aber widmete er seinem Bart. wo man ihn mit Schuljungenmethoden lächerlich zu machen versuchte. Im übrigen aber wurde Mohammed durchaus ernst genommen..H. Als dieses Projekt scheiterte konnte er auch mit Suda nicht mehr viel anfangen. Die einen sahen in ihm den Vorkämpfer des Mittelstandes und genossen seine Rangeleien mit den als Preisdrückern 49 von 295 09. Wer sich's von denen noch leisten konnte. Drei Monate nach dem Tod Kadidschas hatte Mohammed die "allseits Runde" geehelicht. Seine Fingernägel waren sorgfältig manikürt und drei Zentimeter lang . dem man seine fünfzig Jahre weiß Gott nicht ansah. und Multis bekämpft man nicht mit Zungezeigen. http://www. Das Unternehmen mit der grünen Flagge war das größte am Platz. der im Mekka seiner Zeit bereits sprichwörtlich war und auch heute noch strenggläubigen Muslims einige Male pro Tag in den Mund gerät.. Mohammed aber begann die Übersiedlung seiner Firma vorzubereiten.de/deutsch/kultur/litera. Seine angegrauten Schläfen färbte er pechschwarz und seine Wimpern tuschte er mit persischer Schminke. Der Islam war.1000and1.Söhne de.2010 19:14 . Dann ernannte der Prophet noch zwölf Jünger als Organisations. und wir hören in Zukunft nicht mehr viel von ihr.. Behr .09. so doch als Konzern durchaus ernst zu nehmen. Die Gläubigen wollten den totalen Handelskrieg. Im Falle Mohammeds galt daher die Vielehe als standeswidriges Verhalten. wenn schon nicht als Religion. den Krieg erkläre. aber perfekte Kleidung und roch stets meterweit nach Moschus.de .1000and1. Dabei war die Jugend der Braut weniger skandalös als der Tatbestand der Polygamie. Der Rechtsweg zu solchen Maßnahmen jedoch war langwierig.die Firmen Kadidschas Abu Bekrs und Omars seien auszugliedern und erneut in selbständige Unternehmen umzuwandeln. und erst als sie aus dem Saal geprügelt war herrschte Einstimmigkeit für die Eröffnung des Verfahrens. Viele von ihnen hatten sogar ihre gewohnten Schutzpatrone aufgegeben und sich zu Allah "bekehrt". Mohammed war rechtzeitig gewarnt worden und saß längst in der Wochenendhöhle Abu Bekrs auf dem Berg Thaur.. zwei Reitstunden weiter.H.2010 19:14 .09. http://www. Außerdem hatte der Prophet in seiner Arbeitsüberlastung vergessen die Steuern zu bezahlen. die mit den Spielregeln der freien Marktwirtschaft schon lange nicht mehr zu vereinbaren sei. Daraufhin und weil gerade Freitag war. Zunächst gründeten sie eine Art Kartellamt. Mohammed aus Zeit. Ehe noch der Beschluss Gesetzeskraft erlangte waren die betreffenden Firmen heimlich. Außerdem bestand Fluchtgefahr .. Dann stürmten fünf Koreischiten mit gezückten Dolchen in das Schlafzimmer Mohammeds.Kultur . Mohammeds Lage in Mekka wurde dadurch allerdings sehr unangenehm.de/deutsch/kultur/litera. Zunächst musste dafür ein einstimmiger Beschluss der Ratsversammlung vorliegen. in dem Bett lag Ali. August 622 kam es in dem von Mohammeds Großvater erbauten Rathaus zu einer denkwürdigen Sitzung. rissen die grüne Bettdecke hoch und. nahmen ihm aber alle übel und am meisten der Stadtrat. der darin zu Recht eine Provokation sah. Ein alter Diener öffnete und wurde noch im selben Augenblick gefesselt und geknebelt. riet. Eine Minderheit stimmte gegen die Anklageerhebung.. und bereits auf Steuerhinterziehung stand in Mekka Acht und Bann.Söhne de. Ein unbekannter Kaufmann aus Nedsch. Einziger Tagesordnungspunkt: Der Islam. Die geheime Versammlung im Haus des Propheten war bereits am nächsten Tag Stadtgespräch von Mekka. und vor allem die Koreischiten fanden. Auf Abu Bekrs besorgte Fragen nach dem Verbleib des Propheten wussten sie keine Antwort. Den Entschluss. Einige Koreischiten beschlossen das Verfahren abzukürzen. verhassten Großhändlern. nach Medina zu übersiedeln. 50 von 295 09.stets warteten im Hof des Hauses Mohammed zwei gesattelte Kamele mit allem nötigen Gepäck.-G. Am 21.. Ali ein zusperren "wegen groben Unfugs". Das stellte bereits nach kurzer Überprüfung fest. August trafen sich zwei Dutzend Koreischiten vor dem Haus des Propheten. Behr . und die anderen dankten ihm fette Aufträge.1000and1. Nach geltendem Recht wurde dieser Coup als Hochverrat angesehen. Dann klopften sie. der Islam sei eine Firmenkonzentration. still und leise nach Yasrib-Medina übersiedelt..1000and1.und Kostenersparnisgründen gleich zu erschlagen. Die enttäuschten Koreischiten mussten sich damit begnügen. Der Prophet nahm diesen Befehl ebenso ernst wie Großkonzerne des späteren Industriezeitalters.. Sorgsam besetzten sie sämtliche Eingänge.de . Verordnet wurde eine Kapitalsentflechtung . In der Nacht des 22. man müsse nun dringend etwas gegen die nackte Macht des Kapitals unternehmen. der seitdem von Muslims für den leibhaftigen Teufel gehalten wird. nun schon ein junger Mann mit gepflegtem Bärtchen. den Yasrib Mohammed bereitete. und beide Unternehmen waren so innig miteinander verbunden... An diesem Tag aber kam er wahrend der stärksten Hitze.-G. habe er neue Gläubige geworben und seine erste Predigt gehalten. Schon eine Tagreise vor der Stadt wartete ein Komitee.09.de/deutsch/kultur/litera. Da störte nur wenig.. Dort. eine Spinne ihr Netz zog und seine Verfolger daraufhin die Höhle für unbewohnt hielten. begab sich Abu Bekr ebenfalls zu seiner Wochenendhöhle. Behr . Aischa. oder 12. http://www. Typisch für 51 von 295 09. Yasribs Bürger schauderten über die Blutgier der Mekkaner. dass hier ein Freund empfangen wurde.1000and1. einem kleinen Dorf auf halbem Weg. dass drei Tage später Ali eintraf. In der Legende lesen sich diese Vorgänge natürlich ungleich dramatischer. dessen Hauptverdienst darin bestand. zur Siestazeit. und in Abu Bekrs Höhle sei er nur deshalb nicht aufgespürt worden. Solschenizyns Ankunft im freien Westen war publizistisches Pfuschwerk im Vergleich zu dem Empfang. Abu Bekr besucht.auf jeden Fall hatte der Prophet seine Fluchtzeit nicht müßig verbracht. Nach einer höchstwahrscheinlich ziemlich geruhsamen Flucht erreichten sie am 1. weil sich schnell eine brütende Taube davor legte. September 622 Stichtag. Über den genauen Ankunftstag streiten sich die Gelehrten. Der Fluchtweg des Propheten war mit Wundern gepflastert. Hatte Abu Bekr am Vormittag als er sich so teilnahmsvoll im Rathaus nach Mohammeds Verbleib erkundigte. Die Wahrheit ist sehr viel prosaischer.1000and1. und nun hatte der Prophet Gelegenheit alle Verfolgungen denen er ausgesetzt war. dass nicht einmal mehr der Teufel eine Sollbruchstelle hatte finden können.de .Kultur . Nach Yasrib brachte er nicht nur seine Firma Islam mit sondern auch eine Religion gleichen Namens. Natürlich war Ali durch ein Wunder entkommen. und mein Vater sagte gleich da muss etwas Bedeutendes vorgefallen sein. Höchstwahrscheinlich hat sich Mohammed sogar noch einmal nach Mekka gewagt und am hellen Tag. wirklich nicht gewusst wo Mohammed geblieben war? Jedenfalls packte nun auch Abu Bekr seine Sachen. den eigenen Feinden unbequem zu sein. und die beiden verließen endgültig Mekka.H. Der Prophet soll sich nämlich noch fünf Tage in Kuba erholt haben. Man merkte.auf arabisch "Hidschra" nach Medina legte die Firma Islam neue Geschäftsbücher an und die Religionsgemeinschaft Islam begann eine neue Zeitrechnung. berichtet jedenfalls in ihren Memoiren über den Tag nach der turbulenten Nacht: Der Prophet besuchte uns sonst immer morgens oder abends. Wie dem auch sei . seine damals neunjährige Gemahlin.Söhne de. Ganze Armeen sollen den Propheten verfolgt haben. September Yasrib. Für beide war der 13. Ein anderes Mal soll sich ein gedungener Mörder in letzter Sekunde bekehrt haben. Die politische Himmelfahrt Mohammeds Ankunft in Medina war ein überwältigendes Ereignis.. breit zu schildern.2010 19:14 . Mit der endgültigen Übersiedlung . den die Koreischiten freigelassen hatten. so wird berichtet. und das schon seit Mohammeds Zeiten. de/deutsch/kultur/litera. Das kluge Tier ging gerade vor dem schönsten Haus der Stadt in die Knie.de . Die Juden von Medina aber beobachteten das Prophetentheater mit Misstrauen. fanden einige Chadresch. und Chorgesang beschließt die Feier. die Grausamkeit der Mekkaner war ja auch dass sie dem Propheten seine Gattin Suda nachschickten die er in der Eile vergessen hatte. sein Kamel möge entscheiden."Denke!" -. wurde dies dem Propheten zum Studium überlassen. war allen Beteiligten klar. Behr . erst recht. war auch bekannt. Dass dies keine Lösung auf Dauer war. weil kein passenderer Ausdruck dafür greifbar war. Einigkeit macht stark. und Versammlungen stärken die Einigkeit. Da half nicht viel. Zweihundert Bürger von Yasrib geleiteten ihren neuen Ehrenbürger in die Stadt und sollen sich gegenseitig so mit ihrer Gastfreundschaft überboten haben.. Zwar kostet das täglich zehn Minuten bezahlte Bürozeit. Mohammed hatte bei diesen Verhandlungen. Außerdem erklärten sie. und das Ganze bildete ein FitnessProgramm für Geist und Körper. als diese Unglaublichkeit abgeschafft werden sollte.und die Juden den Westhandel. dass der Prophet entschied. wie es heute noch Angehörigen eines großen Elektronik-Konzerns in den USA zuteil wird: Dort erhält jeder Angestellte von der Firma ein Gesangbuch mit Hymnen auf die Arbeitsbedingungen und Auszügen aus der Firmengeschichte..Kultur . Sie betrieben ihre eigenen Geschäfte und ihre eigene Religion. den Kopf einem Schild mit dem Firmensymbol zugewandt "THINK!" .H. ihre Bibel sei in manchen Dingen doch anderer Ansicht als Mohammed und da es vom Buch der Bücher auch in Yasrib ein Exemplar gab. Das heißt: Gebete hießen diese Übungen nur. Und dass eine Religion bei möglichen Interessenkonflikten stets eine ideale Klammer sei wussten sie aus eigener Erfahrung schon längst.-G. dass Mohammed schon am Tag nach seiner Ankunft ihrer Börse seinen Besuch abstattete. Zu diesem Behuf verordnete Mohammed Gebete.Söhne de. Und dass Jerusalem der Mittelpunkt der Welt sei..2010 19:14 . http://www. Der Bürotag beginnt mit fünf Kniebeugen. keine sonderlich gute Figur gemacht. Was wollte Mohammed also von ihnen? Sollten sie mit dem Islam fusionieren? Das kam nicht in Frage. Dass ein unsichtbarer Gott den man auch nicht darstellen durfte. Vor allem aber befremdeten die neuen Sitten. Auch gymnastische Übungen gehörten dazu.1000and1..1000and1. die der Prophet einzuführen gedachte. fünfmal täglich.09. Die Juden waren in Medina geblieben und hatten nun sogar das Monopol auf den profitablen Westhandel. doch dafür genießt auch die aller unterste Hilfssekretärin das stolze Gefühle. Dann verliest der Abteilungsleiter ein Kapitel Firmengeschichte. Der einzige greifbare Erfolg war nach dreimonatigen Verhandlungen zwischen Juden und Arabern dass der Markt von Medina geteilt wurde: In Zukunft besorgten die Araber den Ost. Gerade die unteren Chargen des Konzerns protestierten 1973 wütend. in solchen Fällen seine Vorteile hat. 52 von 295 09. Abraham sei ihrer aller gemeinsamer Stammvater gut das wussten sie. Der Prophet sagte ihnen viel Freundliches. zur großen Familie zu gehören. den schönsten Mann Arabiens und der Welt. den zweiten mit Milch und den dritten mit Wein gefüllt.09. und folge mir. wusch es und goss mit drei Tassen Wasser Glauben Wissenschaft und Weisheit ein. im sechsten sein Bruder Moses und im siebten Himmel schließlich thronte Abraham. im fünften Aaron. das ungewöhnlichste Reittier aus der Hohen Schule der Phantasie: "mit Menschengesicht und Elefantenohren. Auch heute fühlen wir uns manchmal wie im siebten Himmel ab und zu auch wohl "wie in Abrahams Schoss". Mohammed. dem Leib ein es Pferdes. Natürlich: Links war das Tor zur Hölle. Die Zeitgenossen der Propheten konnten sich für derlei Übungen weit weniger begeistern. Hier nahm mich Gabriel auf seine Schwingen und flog mit mir zum Tor des Paradieses auf". Honig. Wenn er in das rechte schaute. die Gebäude auf einer Seite aus Smaragd.die erste hat ja angeblich bei seiner Geburt stattgefunden. Doch Mohammed wollte noch höher hinaus. http://www. und dort wartete bereits der Borrak. Jusuf. er solle mir eine Tasse Wasser aus dem Brunnen Semsem bringen.. Der Prophet muss dies alles sehr plastisch geschildert haben. Danach führten die beiden Engel Mohammed vor die Kaaba.Kultur ..Söhne de.1000and1. Vor allem empfanden sie als reine Zeitverschwendung. beim linken Tor aber wurde es traurig. Die oberen himmlischen Etagen aber waren Bekannten aus dem Alten Testament vorbehalten: Im vierten Himmel hockte Enoch. Über allen Himmeln nämlich erhob sich ein Lotosbaum. und dort herrschte jene ewige Wüstenhitze. aus Diamant. denn dort.1000and1.2010 19:14 . auf diesem Wundertier sei schon Abraham bei gelegentlichen Ausflügen zur Kaaba geritten. die auch heute noch selbst im kühlen Norden ansässigen Christen das Gewissen heiß macht. Behr . die Stufen abwechselnd von Gold und Silber. Gabriel holte drei Becher. Gabriel spaltete mir die Brust. als der Prophet sein schwerstes Geschütz auffuhr: Allah persönlich. Der saß zwischen zwei Toren. auf der anderen aus Rubin. vom alten Tempelplatz aus. was der Kaufmann ihnen erzählte: "Einst schlief ich im Heiligtum der Kaaba als mich Gabriel weckte: "Steh auf. Saphir und Rubin den ersten mit Honig. Mit aufgerissenen Augen Mündern und Ohren lauschten die Bewohner von Yasrib. dem Hals eines Kamels. Im dritten Himmel traf Mohammed einen Verwandten. Rechts aber erwarteten Christus samt Johannes den Propheten im zweiten Himmel.-G. Diesmal aber ging es nach Jerusalem. Milch und Kristall. führt die Strasse zum Himmel.. gleich fünfmal beten zu müssen.de/deutsch/kultur/litera. dem Schweif eines Maulesels und den Hufen eines Stiers.de . Im ersten Himmel traf Mohammed Adam." Dann rief Gabriel Michael. Das war die zweite himmlische Herzoperation im Leben des Propheten . denn die Vorstellung von einem himmlischen Hochhaus ging später sogar in christliche Redewendungen ein.H. zog das Herz heraus. Selbst Mohammeds eigene Betriebsangehörige waren zum Gebets-Streik entschlossen. strahlte sein Gesicht. Aus dessen Wurzeln entsprangen vier Quellen: Wein.. 53 von 295 09. Gabriel erklärte. doch den Nutzen davon hatte die persische Staatskasse.1000and1. und in die solcherart entstandene Marktlücke flossen nun persische Kreszenzen. vom Rheinland bis nach Persien.. Die wahren Gründe dafür aber sind durchaus irdisch und haben mit römischer.Söhne de. Ich sagte. So wurde die Opiumpfeife in China Symbol britischer Kolonialpolitik. Lots Töchter. In China griffen sie gleich zu härteren Drogen: Im berühmten Opiumkrieg 1856 wurde der Kaiser gezwungen. und als er dann mit dickem Kopf dalag.. Wenn ihre eroberten Völker auch nichts zu lachen hatten .-G. bekamen Angst.2010 19:14 . basta. Diese Verquickung von Macht.. ob Betrunken sein lächerlich oder bedauernswert sei. ihre Sippe würde nun aussterben. zwangen sie das Riesenland zum Einkauf riesiger Whiskymengen.zu trinken hatten sie immer. Sie erkannten. mein Durst sei gestillt.1000and1. Wein und alkoholische Getränke überhaupt sind sündhaft.und Rauschpolitik machte Schule bis in die jüngste Vergangenheit. Mit Wein zur Weltmacht Für die Juden des Alten Testamentes war Wein aller Laster Anfang. persischer und christlicher Politik weit mehr zu tun als mit Gabriel als himmlischem Kellermeister. Da jubelte Gabriel: "Gott sei gelobt dass du in der Wahl deines Getränks die wahre Natur des Islam für dein Volk ergriffen. Der Ärger mit Germanen an der Nordgrenze und mit Persern im Süden hatte die Weingärten verwildern lassen.de . Und Mohammed erzählte: "Ich kostete aus dem ersten und trank aus dem zweiten. warum ich nicht aus dem dritten tränke. Die Römer sahen die Alkoholfrage wesentlich nüchterner und machten Wein zu einem der Fundamente ihres Weltreichs. Sie setzten ihren Papa unter Alkohol um sich im Zuge der bekannten Enthemmungserscheinungen neue Stammhalter machen zu lassen. Angeblich hat Noah das Rauschgift aus der Traube entdeckt. und auf die chinesische Volksmoral wirkte das Opium schlimmer als einst das Feuerwasser auf die Indianer. Kaum hatten die Engländer Indien erobert. Behr . Die Bibel entschied für bedauernswert und verurteilte den spottsüchtigen Sohn zum Stammvater aller Neger. Zur Zeit Mohammeds allerdings hatten die Römer nicht mehr viel davon. Der Wein dämpfte den Freiheitsdrang und hob das Vermögen der staatlichen Weinhändler. Die römische Weinindustrie war mit dem römischen Weltreich verfallen. ähnlich wie es der Weinbecher in den Zeiten römischer Weltherrschaft war. gab es Streit unter seinen Söhnen über die Frage.09. Am berühmtesten 54 von 295 09. gleich nach der Sintflut." Damit war Wein für Muslims tabu und ist es bis auf den heutigen Tag geblieben. dass Rauschmittel gefügig machen und ließen den Wein in Strömen fließen. samt Papa mit heiler Haut und sonst nichts davongekommen. http://www.H. das bis dahin nur medizinisch bekannte Rauschgift unbegrenzt als Genussmittel in sein Land strömen zu lassen. Zwar wurde immer noch überall kräftig gebechert..de/deutsch/kultur/litera.Kultur . Dafür sorgten schon die zahllosen Weingärten die römische Legionäre in allen Provinzen des Imperium anlegten. Nach dem Untergang von Sodom und Gomorra spielte Wein wieder eine Rolle. Da fragte mich Gabriel. 2010 19:14 . Beim letzten Abendmahl soll Christus so berichten die Evangelien. Er hatte seine genauen Vorstellungen. auch nach Spanien.H. Im Verhältnis zum irdischen Lohn waren die vom Propheten geforderten Opfer einfach. Mit dem Weinverbot aber war ab sofort jede Teilnahme an einem christlichen Gottesdienst für Muslims verboten und damit die Gefahr vermieden. Später wurde aus dem spanischen Schiraz die Stadt Jerez. Mohammed hatte auch noch andere Gründe für sein Alkoholverbot: Er grenzte sich und seine Gläubigen damit wirkungsvoll vom Christentum ab.. Alexandria Sherry war und Konstantinopel. So berühmt war das Gesöff.09.. Behr . diese Vorstellungen schmackhaft zu machen. sein Glas gehoben und gesagt haben: "Das ist mein Blut. Mohammed war ein guter Psychologe.. Er verlangte schließlich sehr viel: Unterwerfung unter seine Politik Und Aufgabe ebenso vieler lieb gewordener Laster wie Geschäftsverbindungen. und außerhalb der Kirche sollte ein anständiger Christ nichts trinken . Die persischen Weinhändler zur Zeit des Propheten hatten noch keine Konkurrenzsorgen mit diesem falschen Schiraz. Erst das Talent. wie diese Welt zu laufen hätte. Dazu reichte seine persönliche Autorität bei aller sachlichen Argumentation nicht aus. mit dem der Prophet Himmel und Hölle so plastisch auszuschmücken verstand fesselte seine Anhänger endgültig an ihn. wurde Wein aus Schiraz. süß wie die Sünde und schwer wie ein Vorschlaghammer.1000and1. http://www. dass Stecklinge der gesegneten Pflanzen in weit entlegene Gebiete der damaligen Welt geschmuggelt wurden. die nach seinem Vorbild erbaut ist.de . genau über der Kaaba. und den lieferten sie nach Rom.wer möchte denn schon ein Gottesblutsäufer sein? Mit dieser Einstellung widerstanden die Frühchristen einige Jahrhunderte römischer Verführung in fanatischer Nüchternheit. Der Prophet hasste die Perser als Konkurrenten auf dem Weg zur Handelsweltmacht. wo sich ein Ort gleich selbst Schiraz nannte und tatsächlich auch ein vergleichbares Gebräu zustande brachte. Echter gefragt.Kultur ." Seitdem gehört Wein zum christlichen Gottesdienst.de/deutsch/kultur/litera.er durch dieses Tor und keiner kehrt je wieder zurück..Söhne de. denn auch die Christen hatten schon sehr früh Stellung zum Alkoholismus bezogen. dunkel wie Gold. aber was dort gekeltert wird lässt sich auch heute noch als Sherry im jeder Weinhandlung sehen. zu groß. Siebzigtausend Engel gehen täglich fallen . Würde ein Stein des Himmelstors zur Erde träfe die Kaaba. Himmelfahrt mit irdischen Folgen.-G. als Blut Gottes. vor allem aber auch in die besseren arabischen Häuser. aber er wusste auch. Wir waren nun am himmlischen Zelteingang angelangt er zählte Mohammed.1000and1. Gabriel ließ mir den 55 von 295 09. und nur in ihren eigenen Gottesdiensten wurde ihnen ein Schluck des sagenhaften Rauschgifts gegönnt. selbstverständlich nach seinem Kommando. Daher verordnete er seinen Gläubigen einen Boykott selbstverständlich unter himmlischem Ehrenschutz. Gläubige an den Konkurrenzglauben zu verlieren. und damit waren die Bewohner von Medina nun zufrieden. Behr . durch siebzigtausend Schleier des Lichts und der Finsternis. Und so ging ich hoch und erreichte eine Ermäßigung auf fünfundvierzig.09." Daraufhin fuhr Selam seine kniffligste Frage auf: "Was ist die Lieblingsspeise im Paradies?" Der Prophet überlegte eine Weile.. Mohammed aber holte zunächst seine schon lange fällige Hochzeitsnacht mit Aischa nach. zum Guten auf!" der erste Muezzin der Geschichte. Auf jeden Fall musste es etwas sehr 56 von 295 09. denn ich bin bei Gott mehr angesehen als er." "Wie wird sich der Weltuntergang ankündigen?" "In einem verheerenden Brand.. und die Gläubigen glauben an Allah und seine Engel. Meine Mutter setzte mich auf Seinen Schoss. wo außerdem noch viele Jünger versammelt waren." Der Tag dieses Abends war bereits ein denkwürdiger gewesen: Abdallah ben Selam.." Und hinter dem Vorhang erklang Seine Stimme: "Ich bin Allah. der Vorsteher der jüdischen Börse von Medina. der vom Osten nach Westen fortschreitet. Drei Fragen hatte der gewiefte Börsianer dem Propheten gestellt: "Woran liegt es. Dann hoben mich Engelshände empor.Kultur . hatte sich zum Islam bekehrt. wer von beiden im Augenblick der Zeugung mehr Begier empfindet. und wir kamen an einen goldenen Schleier. was die Engel vor Gottes Thron gesungen hatten: "Auf zum Gebet. Da wurde mir alles geoffenbart.1000and1. "Bitte um Nachlass". Vor allem aber: das tägliche Gebet. alle beglückwünschten mich und zogen sich dann zurück. In ihren Memoiren berichtet Aischa: "Ich schlief gerade in einer Hängematte zwischen zwei Palmen als mich meine Mutter holte. http://www. mir das Gesicht wusch und mich in das Zimmer des Propheten führte. Erschrecken unter den Gläubigen.H. Er war nun schon vierundfünfzig Jahre alt und Aischa immerhin schon neun. Nun kam ich an ein grünes Geländer mit grünen Kissen überstrahlt von smaragdenem Licht heller als tausend Sonnen. den Götzendienst ausgenommen. Nach vierundzwanzig Auf." Dann sangen die Engel: "Mohammed ist Sein Prophet.. jeder ein Jahrtausend dicht. Das Gebet ward für fünfzig Mal pro Tag festgesetzt. . Die Engel sangen: "Es ist kein Gott als Allah. Vortritt... ob ein Kind mehr dem Vater oder der Mutter ähnlich wird?" Mohammed überlegte und sagte: "Das liegt daran.und Abstiegen hatte Mohammed seinen Gott auf fünf Gebete pro Tag heruntergehandelt.Söhne de. seine Bücher und an seinen Propheten. Fünfmal täglich bestieg nun ein treuer Gefolgsmann Mohammeds einen Schemel vor dem Tor des Hauses und rief laut. denn die größte Nähe zu Gott ist in der Anbetung.de .de/deutsch/kultur/litera. "Da stieg ich herab zu Moses und beriet mich mit ihm.2010 19:14 . Immerhin lauten die Schlussverse der Zweiten Sure: Der Prophet glaubt an das." Allah bestätigte auch dies. Und ich betete an.-G. was ihm offenbart wurde. Wieder ging ich zu Moses. die Schlussverse der Zweiten Sure und die Verzeihung aller Sünden meiner Gläubigen.1000and1. Es ist kein Gott als Ich. meinte Moses. mit Gold und Waren überreich beladen. http://www. nach arabischer Art zubereitet. dass der Fisch nicht nur vom Kopfe her stinkt. Wollen wir den Ungläubigen all das gönnen?" Natürlich wollten die Gläubigen nicht. Schon lange ärgerten sie die prächtigen Karawanen.-G. Kaum hatte er seine Gläubigen im Hof sein es Hauses zusammengetrommelt setzte er seine bedeutendste Miene auf: "Nun. Auf die Idee.aber der Prophet hat es nun einmal zum Grundnahrungsmittel des Paradieses erklärt. obwohl er Mohammeds Behauptung nicht nachprüfen konnte.Kultur . Alles war so.2010 19:14 .1000and1.die formelle Einheit Medinas war hergestellt.09.. Frohen Mutes zog der Haufen der Karawane entgegen . Denn er wusste.sprach es nicht für die Weitsicht des Propheten und für ein geradezu überirdisches Informationssystem. Außerdem so an die hundert Zaungäste aus Medina die das Theater unbewaffnet verfolgen wollten.. und der Prophet feierte das Ereignis mit einer ausgiebigen Hochzeitsnacht. Schließlich waren die Koreischiten dafür bekannt.dreißig Firmenangestellte. dass man genau wusste. sie nicht probiert zu haben. und dagegen hilft kein Einwand. sondern auch besonders gut bewacht waren.1000and1. Am nächsten Morgen erlebte Medina seinen Propheten überaus tatkräftig. das man in der Wüstenhitze Medinas nie bekommen kann. wo und wann die Karawane daherkommen würde? Nach einer halben Wegstunde lagerte die Armee hinter einem Felsen und harrte der Dinge. hatte sich noch nie ein frischer Fisch von der Küste nach Medina verirrt. etwas. Das Zeug schmeckt zwar nicht besonders und. Behr . wie es der Prophet beschrieben hatte.und Schutzgeld zu hinterlassen. und seit die Welt bestand.de .de/deutsch/kultur/litera.H..Söhne de. Vor allem aber: diese Antwort überzeugte den jüdischen Börsenchef. sondern zuallererst von den Eingeweiden. die da kommen sollten. Auf den Basaren Medinas wird heute tiefgekühlte Fischleber begeistert gekauft. eher scharf wie die Hölle . alle schwer beladen und mit bunten Tüchern geschmückt aus deren Falten gut verschnürte Pakete verheißungsvoll hervorragten. Und so sagte er: "Fischleber". Nur eine Kleinigkeit hatte er übersehen: Außer den vierhundert Kamelen 57 von 295 09. die von Mekka nach Syrien und von dort wieder schnurstracks nach Mekka zogen ohne in Yasrib-Medina auch nur einen Silberling Wege. Nun erklärte Mohammed den Straßenraub zum gottgefälligen Werk und rüstete selbst die Streitmacht zum "ersten heiligen Krieg". Er bekehrte sogleich auch einen Teil der Geschäftsführung . die schon aus Mekka mitgekommen waren. Was der Prophet nicht wissen konnte: der auf Öl gebettete Wohlstand des heutigen Arabien macht's möglich.. Sehr prächtig war die Truppe ja nicht . unter dem Kommando von Mohammeds Onkel Hamsa. Eine gewaltige Armee unserer Feinde zieht von Syrien nach Mekka. Nur: Getraut hatte sich das bislang noch keiner. An die vierhundert Kamele. Exotisches sein. Bald näherte sich die Karawane. überhaupt nicht paradiesisch. und es ist fast schon eine Sünde. Muslims gilt es. dass auch die Bürger von Medina paradiesisch schmausen dürfen. solches durch direkten Straßenraub zu unterbinden waren sie vielleicht auch schon gekommen. dass ihre Karawanen nicht nur besonders kostbar. den Worten Taten folgen zu lassen. Sogar eine Fahne hatten die Krieger .. Mit den zweihundert Bewachern wollten es die Muslims lieber doch nicht aufnehmen. dass die erhofften Schätze schon zwei Tagreisen weitergezogen und in absoluter Sicherheit waren. die zwar keinen Schaden anrichteten.. die Christen .09.Kultur .metallischer" Stimme gab der Prophet den Tagesbefehl: "Die Waffen müssen sprechen und Pfeile müssen fliegen!" Dann begab sich die Rotte in das Tal Batn Rabigh um den Ungläubigen aufzulauern.1000and1. wann immer sich dazu Gelegenheit böte. Erst als das letzte Kamelglöckchen im Wüstenwind verklungen war. morschen Speer.. als einziger Erfolg ließ sich verbuchen. und die Sache wurde wieder nichts. dass ihm eine Karawane mit tausend Dromedaren und fast fünf Millionen Mark Frachtwert durch die Lappen ging. Einmal wurde eine Karawane schlicht verpasst. Besonders schmerzte den Propheten. als die Karawane schon längst wieder außer Sichtweite war. Ganze einhundertfünfzig Mann hatte er für diesen Raubzug unter seiner persönlichen Führung aufgebracht.de/deutsch/kultur/litera. Die Koreischiten beschlossen.. Pünktlich tauchte die Karawane am Horizont auf.de . und somit hatte der Prophet auch Bündnisgenossen im Süden der verhassten Handelsmetropole. wagte sich die Armee des Propheten aus ihrem Versteck. zogen auch dreihundert bis an die Zähne bewaffnete Koreischiten des Weges.immerhin war dies die erste Waffentat im Namen des Propheten. ein Exempel zu 58 von 295 09. Besonders soll den Propheten geschmerzt haben dass der Eigentümer der Ladung ausgerechnet jener Onkel Abu Dschehel war.1000and1.-G. Seit zwei Wochen verfügte der Islam über eine regelrechte Armee: sechzig ehemalige Kontoristen.H. wer hinter diesen Räuberbanden stand. war wieder eine Karawane angekündigt. Behr . Und der Prophet hatte aus dem letzten Debakel gelernt. ein anderes mal wurde einer an der falschen Stelle aufgelauert. Vor allem aber dürfte sich in Mekka mittlerweile herumgesprochen haben.ein weißes Tuch an einem ausgedienten.. musste sie hören. die Mekkaner im Namen Allahs zu berauben. und alle gingen aus wie die ersten beiden. aber doch Nervosität verbreiteten. Der heilige Kleinkrieg Einen Monat später. Die Dhamras lagerten an der Strecke von Mekka nach Taif. Mit "himmlisch . Überhaupt waren die ersten Kriegshandlungen des Propheten keinesfalls mit Lorbeer bekleckert..schrieben gerade April 623. schoss ein Jüngling namens Saad drei Pfeile ab. doch als diese stolze Truppe nach Aschira kam.Söhne de.2010 19:14 . http://www. Die Geschichte des Islam hat ihn dafür zum Helden erklärt . der ihm schon in Mekka das Leben schwer gemacht hatte. Sechs heilige Feldzüge erwähnt die Geschichte des Islam für das Jahr 623. dass sich nun auch der Stamm Dhamra zum Islam bekehrte und versprach. Onkel Hamsa musterte seine klägliche Truppe und beschloss. den heiligen Krieg zu vertagen. Damit dem Tagesbefehl des Propheten Genüge getan sei. vergleichbar einem Speditionsunternehmer. erschlugen ihren Anführer und brachten die Beute nach Medina. Wütend schickte er seine Streitmacht aus die Viehräuber zu verfolgen. Das war sogar für die radikalsten Anhänger. Butler Privatsekretär und Sündenbock . Beim nächsten Treffen in der Moschee nahmen fünf von ihnen den Propheten ins Gebet.. man müsse einmal mit Ali reden. obwohl sie aus den ersten Handelshäusern Medinas stammten. und dann erklärte er: "Ruhe ist erste Muslimpflicht.Söhne de. der Trupp sei bis Bedr vorgedrungen und habe glänzende Waffentaten vollbracht. 59 von 295 09.2010 19:14 . Zur Mittagspause fielen acht Muslims. Ob die Kamele dabei zurückerobert wurden steht nirgendwo. Die vier Weisen knöpften sich also Ali vor und mussten ihm vier Tage lang zureden ehe er sich als Brautwerber vor seinen Propheten wagte.H. Dass noch mehr Gläubige in Medina offen murrten. Aber alle jungen Männer wurden vom Propheten rundweg abgelehnt. die darüber heimlich lachten. Ali. da war keines mehr anzutreffen. Da fanden die vier nächsten Vertrauten des Propheten. So auch eine mit Rosinen und Safran von Taif nach Mekka. und die Geschichtsschreiber berichten. Abu Bekr. im Namen Allahs. Dies war der erste der vier heiligen Monate in denen von alters her jeder Kleinkrieg zu ruhen hatte. Ali wird verheiratet Im selben Jahr wurde Mohammeds Tochter Fatima fünfzehn.-G. Ob denn die heiligen Monate nichts mehr zu bedeuten hätten? Der Prophet erbat sich eine Denkpause. war sie als Tochter des betuchten Konzernherrn eine gute Partie.hatte er doch die Verantwortung für jene unglückselige Waffentat im heiligen Monat sofort auf sich genommen. Mohammeds ein starkes Stück. der Getreue. Die Firma Islam war dadurch in eine prekäre Lage geraten. obwohl ihm gerade das niemand glauben wollte. vom Propheten gesandt in einem Palmenhain über die Karawane her. Saad und Moaass. auf dass alle Kauflaute Arabiens ungestört zur Messe ziehen konnten. dass die meisten Karawanen unbewacht ihres Weges zogen. besorgte ebenfalls der Prophet.1000and1.Kultur . und der Prophet fand es an der Zeit.de .. Der gute Junge war nun fünfundzwanzig. So geheiligt war diese Zeit.09.1000and1. http://www.. sie unter die Haube zu bringen. und zwar im Januar 624. Omar. statuieren. dessen Fuhrpark zusammengebrochen ist. und rebellische Fragen an den Propheten sind schlimmer als Totschlag. Um den Propheten hatte er sich überaus verdient gemacht nicht nur als Placebo in seinem Bett beider legendären Flucht sondern auch als Leibwächter. An Freiern war kein Mangel auch wenn man vom Prophetenblut in ihren Adern absah. trug die weiße Fahne. aber nicht für Ungläubige. Die dürfen das ganze Jahr beraubt werden." Im übrigen gälten die heiligen Monate nach wie vor. Behr . trug ein gepflegtes Bärtchen und hatte noch immer nichts mit Frauen gehabt. Da sie Erfolgsmenschen waren gingen sie die Sache auch richtig an zehn Tage nach dem missglückten Raubversuch wollte der Prophet auf der Weide seine Kamele zählen und siehe..de/deutsch/kultur/litera. Der Prophet war gezwungen seine eigenen Geschäfte auf geborgten Kamelen abzuwickeln und es gab nicht wenige Gläubiger in Medina. Daraufhin begannen alle Engel und Propheten zu tanzen. Alis irdische Hochzeit fiel etwas einfacher aus. warte auf mich".. als heißblütigster Krieger der jungen Religion und sanftmütigster Pantoffelheld des alten Arabien. Was sich die Medinenser auch immer von ihm versprochen haben mögen .der Segen des Himmels ist dir gewiss.Kultur . und dabei soll ausschließlich Fatimas Stimme zu hören gewesen sein. durch Blindheit daran gehindert. Sie war die Tochter des zweiten Börsenchefs.und hier richtete sich der Prophet zu voller überirdischer Größe auf dass mir in dieser Nacht ein Engel erschien um Fatimas Vermählung mit dir zu verkünden. und an ihr. Er war farbenprächtig wie ein Eichelhäher. Der Prophet gab sich väterlich: Wie viel Vermögen hast du denn vorzuweisen? Ali wurde rot bis zum Schambein:" O Gottgesandter du weißt wohl. Ihr eigener Schwager. und von dort aus verkündete der redegewandteste Engel.1000and1. sagte der Prophet. Behr .Söhne de." "Schwert und Kamel kannst du als Krieger gut brauchen".de/deutsch/kultur/litera. Der himmlische Lotosbaum ward mit Juwelen geschmückt. natürlich eine Jüdin. ich bin überhaupt nicht überrascht . Möglicherweise aber war das Schlachtfeld der einzige Platz wo Ali seinen Mann stellte. Bald wurde am Basar offen ausgesprochen. Da kam Fatima von der einen Seite ins Gemach und ich von der anderen. Rahil. einem Panzerwams und einem indischen Schwert nichts habe. Denn die Chronisten berichten auch von häuslichen Schlachten." Ebenso verfuhr er mit mir und sagte: "Schlaf nun mit ihr im Namen Gottes und mit seinem Segen. und kaum hatte er gesprochen. Die schüttete ich dem Propheten in den Schoss. sagte der Prophet. Er goss es über ihren Scheitel zwischen ihre Beine und zwischen ihre Schultern. Dann kam der Prophet und begehrte Wasser. So regelmäßig geschah dies. sich auf 60 von 295 09. schütze sie und ihre Nachkommenschaft vor dem Satan.de . deine Hochzeit.. "aber über den Panzer können wir reden. gleich drei Gassen weit. fand der Prophet müsse ein Exempel statuiert werden. vor dem Thron Gottes eine Kanzel auf diamantenen Füssen errichtet. In seinen Memoiren schreibt Ali: Ich verkaufte ein Kamel und erhielt dafür vierhundertachtzig Drachmen. Erfolg auf Raten Doch auch der Prophet hatte seine Sorgen. Am lautesten verkündete dies Assma. das Fatima in einer Schüssel brachte. ein grünseidenes Tuch mit Perlenborten in der Hand. "Wenn Fatima kommt.09. kam auch schon Gabriel. Wisse nämlich o Ali" . dass ich außer einem Kamel." Die Chronisten berichten die Ehe sei eine überaus harmonische gewesen und tatsächlich sah Ali sein ganzes Leben lang keine andere Frau mehr an. dass Mohammed außer himmlischen Worten anscheinend nichts mehr los hätte. Anschließend sahen Medinas Bürger einen grün und blau geprügelten Ali zur Moschee gehen allwo er Busse tat und Erde auf sein Haupt streute. und erzählte: lm Paradies ward ein großes Fest gefeiert. dass Ali in die Geschichte des lslam als "Erdenvater" einging.-G. Du siehst.. Davon nahm der Prophet eine Handvoll und ließ Räucherwerk und Parfum kaufen.. Mein Hausrat bestand aus einer Wollmatratze und einem mit Palmstroh gestopften Lederkissen. dann sagte er: "O Gott.1000and1. http://www.eingetroffen war davon bisher nichts.2010 19:14 .H. 1000and1.. eine Tochter Abdel Mutalibs. Sie hätte da so einen Traum gehabt.2010 19:14 . Dreihundertfünf Mann zählte die kleine Streitmacht und drei Fahnen: zwei schwarze Tücher und ein weißes . davon allerdings achthundert Kaufleute. Die Karawane zählte hundert Pferde. war nicht erfreulich. Hatten sie bisher in Richtung Jerusalem beten müssen. und Mohammed akzeptierte. Die Sippe Assmas war so entsetzt und verschreckt. einen sechs Monate alten Sohn an ihrer Brust.letzteres war im Zivilleben das Bettlaken Aischas. Da aber fuhr sie Abu Leheb an: Reicht es nicht schon.. wurde nun Mekka als Gebetsrichtung festgesetzt.de . Und es gelang ihm nicht nur seine Angestellten. Ob Abu Leheb nicht doch Hilfstruppen schicken könne? Nun erst machten sich hundert.. der Transport solle bei Bedr überfallen werden. Aatika. dem Schlachtfeld einen Platz im Paradies zu sichern bot sich als freiwilliger Mörder an. In Medina wagte seitdem niemand mehr. http://www. Sie blickten besorgt in Richtung Medina. über Mohammed zu lachen.Söhne de.09. und dabei ist es bis auf den heutigen Tag geblieben. schnitt ihr die Kehle durch und nagelte anschließend die Hände der Toten an den Bettpfosten fest. sondern auch zwei hunderteinundvierzig Medinenser zu mobilisieren. dass wir einen Propheten in der Sippe haben? Fangen die Weiber jetzt auch noch an?! Drei Tage später kam ein Kurier von der Karawane: Es gäbe da Gerüchte. meinte daraufhin zu Abu Leheb. Er fand sie. ganz ehemaliger Ziegenhirt. es sei vielleicht besser. Und der Grossteil der Fracht gehörte den angesehenen Handelsherren Abu Leheb und Abu Dschehel in Mekka. Zunächst verordnete er seinen Gläubigen eine Kehrtwendung.-G. siebenhundert Kamele und tausend Mann. sich nicht ganz auf die Karawanenwächter zu verlassen. Mekka endlich einmal wirklich zu überfallen. Behr . Mohammed lagerte mit den Seinen unterdessen bereits auf einem Sandhügel 61 von 295 09. Ob man nicht vom Stamm der Ermordeten Blutrache befürchten müsse? Der Prophet. ein Fünftel dem Propheten. sondern noch eine Hilfstruppe auf den Weg zu schicken.. Der Prophet plante..de/deutsch/kultur/litera. die große Frühjahrskarawane von Damaskus nach. Er übertrug dem allzeit getreuen Abu Bekr die Leitung der Firma. Der zog sich gleichzeitig aus dem Geschäftsleben zurück.1000and1.Kultur . beruhigte ihn: Es werden sich keine zwei Ziegen darum stoßen. Was ihre Zwischenträger von dort berichteten.. um sich selbst ganz der Religion und dem Krieg gegen Mekka widmen zu können. In der nächsten Nacht schlich der Blinde in Assmas Schlafzimmer.H. dass sie lieber geschlossen zum Islam übertrat als in Ehren um ihr Leben fürchten zu müssen.fünfzig Koreischiten unter Anführung Abu Dschehels auf den Weg. Dass die Mekkaner jener Zeit über diese Ehre erbaut gewesen sind lässt sich nicht behaupten. Am Morgen kamen dem Mörder doch Bedenken. die anfällige Beute gerecht zu teilen: vier Fünftel der Mannschaft. Damit behielt er sogar recht. Kampfesmut entfachte die Versicherung des Propheten. Der dritte. Weit und breit gab es kein Wasser. zum Islam über und zog dann schnell nach Mekka ab. Ihn ließ der Prophet ziehen aus Achtung vor der Dichtkunst und mit der Auflage: Gebrauche wider 62 von 295 09.H. Einen ungünstigeren Platz hätte er auch nicht finden können. und sie schworen dem Propheten so lange ewige Treue. kam es schon zu einem wüsten Handgemenge aller gegen alle. Auf jeden Fall hatte drei Stunden später der Islam seinen ersten Sieg errungen. Nur zwei Gefangene hatten nicht bezahlen können und wurden hingerichtet. darunter Abu Dschehel. bis sich Hilfstruppen und Karawane vereinigt hatten. der Karawane entgegenzuziehen.-G. Mohammed stimmte zu und wählte die drei bulligsten Medinenser aus. wir folgen dir.1000and1. Omar. Sie müssen das wirklich ergreifend gemacht haben . Als er mit den anderen in eine schnell aufgescharrte Grube geworfen wurde.fast allen Gläubigen schossen Tränen in die Augen. und damit hatten die Gläubigen nicht gerechnet. Ebenso hoch war auch das Lösegeld. Siebzig Gefangene wurden vor den Propheten geführt darunter auch Abbas.. Wenn schon. Die Mehrzahl der Medinenser war dafür. Behr . Damit aber waren die Koreischiten nicht einverstanden. im Zivilberuf Dichter. Nach altarabischer Sitte schlugen sie einen Zweikampf vor. sein Onkel.1000and1. der gekämpft hatte und dementsprechend müde war. Mohammed saß der weilen betend in seinem Zelt. Doch sehr lange hielt der ritterliche Zweikampf nicht an . Dann bauten sie dem Propheten auf dem Feldherrnhügel noch ein Zelt aus Palmblättern. der die Schlacht entscheiden sollte. das nach dem gleichen Verteilersystem unter das Volk kam. ob sie statt im Kampf vielleicht an Durst sterben sollten? Da wirkte der Himmel ein Wunder. was sagst du nun?" begann. Nur antworten können sie nicht. http://www.Söhne de. hielt ihm der Prophet noch eine längere Rede die der Nachwelt erhalten blieb und mit: "Na.de ." Die Beute war für damalige Vorstellungen ungeheuer groß und enthob die Gläubigen für lange Zeit aller irdischen Sorgen. sie zu berauben und dann schnell vor den Mekkanern davonzulaufen. Der entgegnete würdevoll : "Die hören mir schon zu.Kultur . wollten sie sich nur mit ihresgleichen schlagen.. Der trat. Ob sie entscheidend mitkämpften.09. In der Nacht fiel ausgiebiger Regen und am nächsten Morgen kam die Karawane in Sicht.. Da traten Omar und Abu Bekr vor Mohammed und sagten feierlich: Prophet. und dabei sah er. "Merkst du nicht dass du mit Toten redest?" fragte er den Propheten. Ein langer Kriegsrat wurde gehalten. Aber auch siebzig Gefallene wurden gezählt. um sich das Lösegeld zu ersparen. fand das ginge doch zu weit. und dann kamen auch schon Abgesandte der Mekkaner. kann nicht überprüft werden.2010 19:14 . dass sich auch die himmlischen Heerscharen in das Getümmel stürzten.. bei Bedr. der nicht bezahlen konnte war Abu Asa.de/deutsch/kultur/litera.ehe noch eine Entscheidung gefallen war. und einige Soldaten murrten bereits. In der Morgenkühle des nächsten Tages gingen drei Paare aufeinander los. Gleichzeitig aber auch die Truppen aus Mekka. befiel. Sogar die Judengemeinde stellte ein Fähnlein.. Starrsinnig. als ihr Papa sie nach Medina transportierte. Der Erfolg machte seine Gläubigen kriegshungrig und innerhalb von zwei Wochen wurden zwei weitere Karawanen aufgebracht und ausgeplündert eine aus und eine nach Mekka. auch der heiligste Krieg sei nur gotteslästerlicher Massenmord. Kurz darauf starb zu Mekka Abu Leheb der erbittertste Feind des Propheten.. den nun schon beinahe hundertjährigen Rabbiner der Judengemeinde.. ob aus Ärger über den Verlust der Karawane ob an einer Seuche oder an den Folgen der Prügel seiner Schwägerin. Nie geklärt wurde. Denn des Abbas Gemahlin. Dennoch wurde der Prophet am Mittag desselben Tages ohne eine einzige Gegenstimme zum Kommandanten aller Waffen fähigen von Medina gewählt.de . wie nur Alte sein können hatte er ausgerechnet nach dem Sieg des Propheten eine Predigt über Straßenraub gehalten und behauptet. 63 von 295 09. Diese Handschrift war bekannt.Kultur .Söhne de.1000and1.. Am nächsten Tag wurde der Greis in seinem Schlafzimmer gefunden. als um sie zu trauern. Einen Tag später starb in Medina Rakischet. war auf den alten Herrn mit einem Knüppel losgegangen. War es nun ein Konzern. der das Mädchen schließlich an seinen ältesten Sohn abtrat. Was aber der Islam zu bedeuten hatte. des Propheten älteste Tochter. empört über die durch das Lösegeld verursachte Einschränkung des Lebensstandards.H. Zuerst war sie von ihrem Papa aus Geschäftsgründen ausgerechnet mit Abu Leheb verheiratet worden.2010 19:14 . http://www.de/deutsch/kultur/litera.1000and1. Nun kontrollierte der Islam die wichtigsten Nord-Süd-Strassen Arabiens. mit durchschnittener Kehle. Der Prophet hatte wichtigeres zu tun. die Hände am Bettpfosten festgenagelt. verstanden die Araber jener Zeit nicht mehr ganz. ihres Papa abgestellt.-G. Hier hatten bisher Mekkas Karawanen Proviant gefasst. Behr . Sonnenlicht sah das arme Mädchen erst wieder. Als es zum Krach zwischen Schwiegervater Mohammed und seinem zwanzig Jahre älteren Schwiegersohn gekommen war. Dann wurde auch noch die Karawanserei von Kainokaa dem Erdboden gleichgemacht. Dort wurde Rakischet wieder in ein Zimmer eingeschlossen und dort schluckte sie im März 624 Gift. Sie hatte nicht viel von ihrem Leben gehabt.09. mich nie wieder das Schwert der Zunge oder die Zunge des Schwertes. wurde Rakischet mit ihrem Hochzeitsschleier gefesselt verkehrt auf einen Esel gesetzt und vor dem Haus. Der wickelte sie unter dem Spott seiner Nachbarn aus sperrte sie in ein Zimmer und ließ sie nie wieder auf die Strasse. der mit bislang unbekannter Brutalität auf das Monopol hinarbeitete oder eine Horde von Straßenräubern unter Leitung eines Größenwahnsinnigen? Allah in der Klemme Zur Feier seines Sieges ließ der Prophet in Medina seinen letzten nennenswerten Gegner umbringen Abu Aas. die so herrlich in der Sonne geblinkt hatten.1000and1. Nur dreiundfünfzig von ihnen erreichten die rettenden Stadtmauern. raffinierte Köder. Im Süden waren sich Größere einig geworden: Mekka. und wieder ging das Gemetzel noch vor dessen Entscheidung los. der natürlich wieder mitgekämpft hatte. Doch die Zahl ist unwahrscheinlich. Ein kleiner Anfangserfolg führte die Katastrophe herbei: Kaum sah der rechte Flügel des Propheten einige Koreischiten davonlaufen. begaben sich dreitausend Mann Infanterie. als dieser 22. die nicht nach Medina ziehen wollten. den Propheten für alle Zeit zu erledigen. Doch die goldenen Gefäße. und da sie von islamischen Historikern berichtet wird. Diese Einigkeit kam nicht von ungefähr. die in Eilmärschen nach Medina zog.-G. Doch die siegreiche Armee verhielt sich. Sogar der Prophet bekam was ab: Ein Stein hinterließ auf seiner Stirn eine bleibende Narbe. als habe sie die Schlacht verloren: Ohne Ordnung. Von nun an ging's bergauf. siebenhundert Panzerreiter auf Kamelen. entpuppten sich als dünnes Messingblech. Bereits im Mai machte allein das Prophetenfünftel an der Beute vierzigtausend Drachmen aus. die auch bald um ihr Leben rannten.Kultur . und so heißt er auch: Ohud.2010 19:14 . dürfen wir sie getrost durch zehn dividieren. Zu seinen Frauen Suda und Aischa heiratete er noch schnell Seineb und Hafsa.Medina hatte diesem Aufgebot nichts Vergleichbares entgegenzustellen. der Einzelne. um dort keinen Stein auf dem anderen zu lassen. als lockerer Betriebsausflug. hier gäbe es nichts mehr zu gewinnen. April 624 sollte sich nie Wieder ergeben.. Daraufhin meinte der jüdische Truppenteil des Propheten. stürzte sich die beutegierige Meute auf das Lager der Mekkaner. Eine halbe Spazierstunde südlich von Medina liegt ein einsamer Hügel. mit denen ein Drittel der Armee vom Schlachtfeld gelockt wurde.. und zog nach Medina zurück. Taif und sämtliche befreundete Stämme rüsteten eine respektable Armee aus. Dort traf die Truppe des Propheten die Armee aus dem Süden.Söhne de. sondern auch seinen Haushalt. Auch dann bleibt sie noch beachtlich . Behr . Der Prophet organisierte seine Armee zu acht kleinen Räuberhaufen.de/deutsch/kultur/litera..de . trat sie den Heimweg an.H.1000and1. Am Jahresende war er bereits Millionär. nach heutiger Kaufkraft gut hundertzwanzigtausend Mark. die überall in Arabien alle Karawanen überfielen. Vom Islam blieben rund hundertzwanzig Mann übrig. Daraufhin verdoppelte er nicht nur seine Armee. Wieder wurde ein Zweikampf vereinbart. Will man den Chronisten glauben. Und da bewies Mohammed militärisches Genie. Eine günstigere Gelegenheit. http://www. Mit seiner Handvoll übriggebliebener Soldaten setzte er der Nachhut nach und erschlug am nächsten Tag deren sämtliche Kamele und auch den Dichter Abul Asa..09. zweihundert Bogenschützen auf Pferden und dreitausend Mann leichte Kamel-Kavallerie auf den Kriegspfad. zu deren Verwaltung ebenfalls Abu 64 von 295 09. Warum die siegreichen Koreischiten nicht gleich vor Medina zogen wird für immer ein Rätsel bleiben. Jede der Damen brachte wieder eine Firma als Mitgift. Es wurde die größte Niederlage des Propheten. Hätten sie auch nur einen talentierten Feldherrn gehabt wäre die ganze spätere Weltgeschichte wahrscheinlich anders verlaufen.. sondern eher der totalen Unfähigkeit seiner Gegner.. Das alles hatte natürlich böse Folgen. Sie wurden auch nicht fröhlicher. 65 von 295 09. kam noch ein Bote: Ein vermögender Handelsherr zeige großes Interesse an der Messe von Mekka und sei bereit. Ehe noch darüber beraten werden konnte. Behr . beachtliche Truppenkontingente auf die Beine zu stellen. ob man nicht lieber gleich Staatsbankrott anmelden solle.Söhne de. Das war natürlich ein verlockendes Angebot. Kapitel 4. So aber belagerten sie einmal zwei Monate lang Medina. Die Koreischiten waren durchaus in der Lage.-G. die Platzgebühr zu bezahlen. aufgrund seiner dürftigen Geschäfte sähe er sich außerstande. http://www. Wer also seines Lebens sicher und seines Geldes froh sein wollte musste wohl oder übel zur Messe nach Medina ziehen und dort selbst höflich um den Schutz des Propheten ansuchen. Bekr bestimmt wurde.de . dort fast nie ungeplündert eintrafen.1000and1. Dennoch wurden die Mekkaner darüber nicht froh ." Zugegebenermaßen verdankte der Prophet diese Erfolge weniger seinem eigenen Talent als Kriegsherr.es kam von Mohammed. vergleichbar nur der Staatskasse.H. die nach Mekka wollten. als einer der beiden Aussteller in die Sitzung platzte und sagte. Der kostete zehn Prozent vom Umsatz und das Glaubensbekenntnis: "Es gibt keinen Gott als Allah und Mohammed ist sein Prophet.09.Kultur . dass Karawanen. ohne sich zu einem einzigen Angriff entschließen zu können. und das Gewerbesteueraufkommen deckte nicht einmal mehr die Straßenreinigung ab.. gegen herabgesetzte Gebühren den Markt wieder zu beleben. Bei fünfzig Prozent Preisnachlass würde er gleich siebenhundert Messestände mieten. Einundzwanzig Handelshäuser waren innerhalb der letzten zwei Monate pleite gegangen.. und seine Waren habe er sicherheitshalber schon abtransportieren lassen. wurde als Sklave nach Abessinien oder Nedsch verkauft.1000and1.2010 19:14 . Im heiligen Messemonat März 628 berief der Stadtrat eine Krisensitzung ein: Nur noch zwei Aussteller waren zur Messe gekommen. ehe die Armee des Propheten in Sicht kam. Der Platz um die Kaaba strahlte in gähnender Leere. Der Prophet führte eine Art totalen Krieges: Wer in seine Gefangenschaft geriet. Mekkas Stadtväter machten lange Gesichter. ein anderes Mal liefen sie schon davon.de/deutsch/kultur/litera. Bald sprach sich in der ganzen damaligen Welt herum. und damit verglichen war selbst Stalins Sibirien ein Erholungsurlaub. Behr .-G.H. http://www. Das "Nadelöhr" ist wohl das älteste Kind der Marktwirtschaft und feiert in seiner jugendlich-ruppigen Gestalt noch heute auf den Basaren des Orient fröhliche Urständ..de/deutsch/kultur/litera. dass sie auf ganz einfachen Faustregeln beruhen.de ." Die beliebteste Methode.09...2010 19:14 .1000and1. Der entsprechende arabische Ausdruck heißt schlicht "Nadelöhr" da sollen die Kamele durch und bei der Gelegenheit kräftig Fett. heißt eine.1000and1.Kultur .. Ein multinationaler Konzern Des Propheten Endsieg Wirtschaftspolitik und höhere Mathematik haben gemeinsam. über Gebühr in andere Taschen zu langen heißt wissenschaftlich "Marktverknappungs-Strategie" volkstümlich nach einer Wortschöpfung von Goebbels "Engpass".Söhne de. sprich: Geld lassen. "Krisen beleben das Geschäft". Da erzählen an einem Morgen alle Händler ihren erschreckten Kunden 66 von 295 09. eine andere: "Wer die Nutznießer von Katastrophen finden will muss dort suchen wo zuerst und am lautesten gejammert wurde. bald sprach sich in Mekka herum.. Nach genau diesem Rezept wurde die Krise Mekkas im Jahr 628 zu einer lebensbedrohenden für die Bevölkerung des Stadt-Staates zubereitet. Mekkas Stadtväter ergrimmten und hätten den Propheten am liebsten mit Waffengewalt verjagt. Sie bekamen überraschend viel dafür das meiste sogar unter dem Einkaufspreis des Propheten. Daher wurde verhandelt. hatte der Prophet seine Stände aufgeschlagen.Kultur . Die Nordroute kontrollierte er ohnedies. Mekkas Hausfrauen mussten ihren Schmuck für einen Topf Hirse verkaufen. http://www. und es ist um das Zehnfache teurer geworden. dass es beim Brunnen von Hobaida eine überaus preiswerte Einkaufsmöglichkeit gebe. und so genügen oft kleine äußere Anlässe.de/deutsch/kultur/litera. daraus eine schöne Versorgungskrise zu machen.H. Zu ihm strömten nun die ärmeren Mekkaner mit ihren Einkaufstaschen und ihrem letzten Geld. Behr . Da willigte der Senat auch ein. Dort eine Tagreise von Mekka. Außerdem sei der Markt von Mekka für ihn als glühenden Patrioten eine innige Herzensangelegenheit.? Allerdings habe ich gestern noch einen kleinen Posten Tee bekommen.2010 19:14 . und für die gemeinsame Armee vom privaten Profit etwas zu opfern. Mekkas Angebot an Mohammed lautete: Für zehn Jahre würden sämtliche Nord-Süd-Karawanen freiwillig in Medina Station machen und 20 % Maut zahlen... Mohammed aber betrieb seine eigene Marktstrategie . hört dann: "Ja wissen Sie denn nicht.. Allerdings musste für diesen Supermarkt ein symbolischer Eintrittspreis entrichtet werden: Das Glaubensbekenntnis des Islam. von einer schlimmen Missernte beispielsweise bei Tee. Wer am nächsten Morgen Tee kaufen will. Mohammed lachte. Die Handelsherren der Stadt machten daraus große und verdienten daran soviel wie noch nie in ihrer Firmengeschichte. Dafür müsse der Prophet sein Lager vor Mekka abbauen. Doch bei der Aussicht auf gesteigerten Gewinn fällt Solidarität nicht schwer.1000and1..1000and1. Gegen die Krisenpolitik der Konzerne half auch keine Regierung schließlich waren in Mekka Stadträte und Handelsherren gleich ein und dieselben Personen...de . Durch die Räubereien des Propheten war es tatsächlich zu kleinen Versorgungsschwierigkeiten gekommen.09. Aus patriotischen Gründen schlugen die Stadtverordneten Mohammeds Gesuch ab.. kam keinem Handelsherrn in den Sinn. aber sündhaft teuer.Söhne de. Schon am Nachmittag sind dann sämtliche Teevorräte aus den Läden verschwunden. Natürlich funktioniert dieses Spiel nur wenn sich alle Händler am Ort daran beteiligen." Dann holt der Händler ein kleines Päckchen Tee aus dem Gewölbe in das er seine Vorräte tags zuvor versteckt hatte. Doch die Staatskasse war leer. dass die Firma Islam künftig die Messe von 67 von 295 09.-G. den Markt beschicken zu dürfen und auf dem Markt wurden daraufhin sogar Datteln unerschwinglich. fand aber Mohammeds Geschäftsbedingungen unter seiner Würde. Nun schlug Mohammed ein .. Maria und Sirin. ob der Prophet unter diesen Umständen nicht fünfzig zu fünfzig machen wolle? Persiens Schah zerfetzte das Schreiben ohne ein weiteres Wort. der immer Kind gebliebenen Aischa.-G. Schließlich war nur die Nord-Süd-Strasse 68 von 295 09.H. Der Statthalter von Jemen war einer Fusion mit dem Islam nicht abgeneigt. den Außenhandel seines Landes vom Islam organisieren zu lassen. und so schrieb der Geschäftsführer von Jemen.seine Mama wurde im Harem nur als "Nebenlägerin" anerkannt. und für Ibrahim war von Anfang an nichts zu erben. den er von nun an beibehalten sollte: "Mohammed. bislang seine schärfste Konkurrenz im Handel mit Byzanz.Kultur .de .09. er sei ja auch Geschäftsmann und Dichter. und durch die marschierte er nun mit seinen Truppen zur Eroberung ganz Arabiens. Privat feierte er diesen Sieg mit einer Vergrößerung seines Harems auf sechs Damen. das Rassepferd Maimum sowie einen Esel und einen Maulesel. Gottes Gesandter! " Der Negus von Abessinien erklärte sich bereit. Behr . Bewusst hatte der Prophet in dem Vertragswerk auf einigen Rechtslücken bestanden. Der größte Erfolg dieser ganzen Aktion dürfte letztlich die Sklavin Maria gewesen sein.de/deutsch/kultur/litera. Eigenartigerweise fehlt gerade davon in den sonst ausgezeichnet geführten Archiven von Byzanz jede Spur..und Nebenfrauen wurde sehr bald nötig. ein bezaubernder liebenswürdiger begeisterter. Dass dem zehnjährigen Stillhalteabkommen zwischen Mohammed und Mekka eine lange Lebensdauer beschieden sein könne glaubten nicht einmal Optimisten. auch das restliche Arabien unter seine Kontrolle zu bringen. Ibrahim. und in der Hochzeitsnacht forderte der Erzengel Gabriel den Propheten auf. allerdings mit der Auflage die örtlichen Preise nicht zu unterbieten. http://www. Doch der Junge hatte nichts davon. Für die Unterschrift dachte er sich einen neuen Titel aus.Söhne de. Bereits einen Monat später zerstörte er die jüdische Karawanserei von Chaiber.. Der Patriarch von Alexandria erbat Bedenkzeit und schickte als Werbegeschenke zwei koptische Sklavinnen. Sie schenkte dem Propheten dessen einzigen Sohn.2010 19:14 . ja geradezu Huldigungsbrief.1000and1. kommandiert von der jüngsten und launenhaftesten. Mohammed schickte sechs Delegationen los mit kleinen Musterkoffern und langen Sendschreiben über die Vorteile einer Fusion mit dem Islam..mehr hatte er nicht gewollt. was ihm der Prophet nie verzieh. Eine davon brachte auch Anteile am größten Handelshaus von Alexandria ins Ehebett. Mekka beschicken dürfe. auch etwas für die Auslandsbeziehungen des Islam zu tun. Und die freundlichste Antwort soll aus Konstantinopel gekommen sein. Der Prophet wollte seinen Geschäftspartnern nur ein Drittel des Profits überlassen. Überdies bekam er durch den Friedensschluss genügend Truppen frei. Infolge der zahlreichen Geschäftsverbindungen Mohammeds wuchs sein Harem auf neun reguläre Gattinnen an. dass Prophetenblut in seinen Adern floss . Diese Einteilung in Haupt.1000and1. so viele Gäste zu beherbergen. den Propheten zu suchen. Der Rest der Regierung begab sich schleunigst nach Hause. unterstanden achtzehn schwerbefestigte Karawansereien der Firma Islam. in Sichtweite der Stadt. dann begab sich Ebi Sofian aus der Stadt. Die Stadt Mekka sehe sich außerstande. den wichtigsten Ostverbindungen. wurde für unbestimmte Zeit zum Generalbevollmächtigten der Stadt bestimmt. der sie so in die Klemme gebracht hatte: Sieben Onkel und vier Cousins saßen beisammen. ob der Prophet tatsächlich mit zehntausend Mann die Stadt umzingelt hatte oder ob auch dies wieder nur ein Bluff war . und der Armee kam ein Bote aus Mekka entgegen: Ein derartiger Touristenstrom sei. Der Prophet saß 69 von 295 09. hatte sich der Prophet geweigert. als dazu noch Gelegenheit war. warum er nicht Mohammed erschlagen habe.H. Ein Jahr später hatte er sie auch schon fest in seiner Hand.1000and1. Weit brauchte er nicht zu gehen schon zweihundert Meter nach dem Stadttor nahm ihn eine Patrouille gefangen. und die Strasse nach Jemen wurde andauernd von islamischen Räuberbanden verunsichert.de . Mekkas Demokratie zu begraben. http://www. ohne ein Wort zu sagen. glatter Vertragsbruch.09. Drei Nächte währte das Feuerwerk. mit dem freundlichen Nebensatz. Kein Mensch in Mekka wusste.tagsüber ließ sich kein einziger Muslim sehen. und diese Beleuchtung brachte Mekkas Bürger um ihren Schlaf. Bereits nach sechs Tagmärschen sollen seine Truppen auf zehntausend Mann angewachsen sein. auch wenn er in friedlicher Absicht daherkomme... Ebl Sofian ein energischer Endfünfziger. und einer beschimpfte den anderen. um seine Schäfchen ins trockene zu bringen. dem ehrwürdigen Gemäuer aus den Konjunkturzeiten unter Mohammeds Großvater.2010 19:14 . Nachts aber flammten auf allen Höhen unzählige Wachtfeuerchen auf. Am ersten Januar des Jahres 630 brach der Prophet aus Medina auf.. wie jeder Soldat sechs kleine Feuerchen anlegte. Alle waren sie mit dem verwandt. In Mekkas Rathaus.. Der Prophet sah dies ein und bezog Nachtlager zu Dschohfa. tagte zum letzten Mal der Katastrophenrat der Koreischiten. setzte ihn gefesselt auf ein Kamel und legte ihn in ein Zelt.-G. dass diesmal seine Anhänger die berühmte Messestadt besichtigen wollten. Durch einen Spalt im Zeltvorhang konnte er sehen. Viel Zeit blieb dazu nicht mehr: Der Prophet hatte sich zur Messe angekündigt. Dort blieb Ebi Sofian den restlichen Tag und auch die Nacht über liegen.Kultur . Mohammed war ein Genie psychologischer Kriegsführung.Söhne de. Dann beschlossen die Stadtväter. Das war natürlich eine Kriegserklärung. Behr .1000and1.de/deutsch/kultur/litera. Vertragsgegenstand. Über die anderen Routen zu verhandeln. An den Strassen nach Muskat und Persien. Am nächsten Morgen wurde Ebi Sofian vor Mohammed geführt. -G. Mohammed hatte sich prächtig herausgeputzt: Eigens für diesen Anlass hatte er sich einen Purpurmantel anfertigen lassen..H.die Vorstandsvorsitzenden der größten Konzerne. Vor seinem Kamel flatterte die grüne Fahne von Kadidschas einstiger Firma. weigerte sich. beim Kriegsrat. der Herr aller Geschöpfe. glaubst du mir nun. denn die Medinenser hatten vorgehabt. dass es keinen Gott gibt außer Allah?" Da fiel Ebi Sofian auf die Knie und sagte: "Dann schone wenigstens die anderen Firmen." Ebi Sofian sah ein. dass er das Zeichen von der Wand reißen und vor die Kaaba schmeißen konnte. Osman. Dort ließ der Prophet die zahlreichen Symbole zu einem Haufen aufschichten und übergab Arabiens pluralistische Gesellschaft feierlich den Flammen. Mohammed studierte die Bücher und musste zugeben. und fragte betont freundlich: "Na. Die Stadt soll vielmehr.. Vierzehn von ihnen wurden ohne weitere Umstände umgebracht. in Zukunft untersagt. ihn zu übergeben. und dessen Nachkommen verwahren noch heute die Schlüssel zur Kaaba. Ali war ergriffen: "Ich fühlte mich in den Himmel erhoben." Immerhin so hoch. noch nie ordentlicher geführte gesehen zu haben. hier Blut zu vergießen oder einen Baum zu fällen. und dieser Tag ist seither der Feiertag des Islam.2010 19:14 . auf Knien und mit Ketten gefesselt. Mekka wird gleichgeschaltet Der Einzug des Propheten in seine Vaterstadt war ein Freitag. ist der heutige Tag ein Fest der Barmherzigkeit und für die Zukunft von großem Gewinn.. Durch menschenleere Strassen ritt der Prophet direkt zur Kaaba. wie ihn früher nur der römische Kaiser tragen durfte. In dem halbdunklen Kasten hingen die Embleme und Hausgötter aller mekkanischer Sippen und Handelshäuser. dass es nicht einmal Ali erreichen konnte. drei Frauen ließ Mohammed laufen. die an ihn glauben. Von Gefühlsausbrüchen der Mekkaner wird nichts berichtet.de/deutsch/kultur/litera. zur Rechten Abu Bekr.1000and1. Da ließ ihn der Prophet auf seine Schultern steigen.1000and1. und Mohammed war der Herr Mekkas. Behr .fast wäre es vor dem Einzug noch zu einer Meuterei gekommen." Der Prophet sagte: "In der Einigkeit liegt die Stärke. ehe er dieses letzte Zeichen mekkanischer Unabhängigkeit dem Propheten zu Füssen legen konnte. Nur die 70 von 295 09.de . Elf Männer und sechs Frauen warteten davor. ihr Verwalter. und das ist nur allzu verständlich. Nun mussten sie sicherheitshalber vor den Stadttoren kampieren. Ebi Sofian. links Omar. Wenn ihr das einseht. An den Schlüssel zur Staatskasse in der Kaaba kam er nicht so einfach. wie der Prophet es gefordert hatte . "in ehrfürchtigem Schweigen verharrt" haben. Mekka nach Herzenslust zu plündern. Nur das Zeichen des Stammes Chosaa hing so hoch. Daher übertrug er auch die weitere Verwaltung der Kaaba an Osman.09..Söhne de. Dann verkündete er: "Allah. hat dieses heilige Haus seit Erschaffung der Welt geheiligt. Ali musste dem Alten erst vier Zähne einschlagen. http://www. Daher sei allen.Kultur ." Darauf begab er sich in die Kaaba Binnen weniger Minuten flogen dreihundertfünfundsechzig Firmenembleme und Hausgötter auf den Platz. Nur ausgesuchte Truppenteile durften ihn begleiten . . Wie niemand zuvor hatte der Prophet erkannt. http://www. für seine Vaterstadt in alle Ewigkeit zu sorgen: In Zukunft sollte jeder Muslim wenigstens einmal Mekka besucht haben am besten zur Zeit der Frühjahrsmesse. der ausgezogen war.09.1000and1. Nur etwa zweihundert Mekkaner wurden hingerichtet. als einem der größten Genies der Geschichte und dem Gründer des ersten Großkonzerns.2010 19:14 . Der aufgeklärte Materialismus der Gegenwart hat eine Meta-physische Verpackung der Macht nicht mehr nötig. wurde aber kein Staat. der eintausend-zweihundertfünfzig Jahre später seinen Konzern nach ähnlichen Methoden schuf wie Mohammed den frühen Islam. Staatsbank wurde anderweitig untergebracht. um sein Geschäft zu betreiben und in Betrieb zu halten. und viele glauben. Die mit Mohammed am ehesten vergleichbare Persönlichkeit ist John David Rockefeller. Zwei Wochen später ergab sich Taif.. aber eine Pilgerfahrt wurde nicht verordnet. und darüber zum Staatsmann und Religionsgründer wurde? Erst die moderne Fachsprache fand für das Wirken des Propheten den passenden Ausdruck: Kampf um das Monopol. Ohne überirdische Hilfe hätte sich Mohammed nur sehr schwer durchsetzen können.. Wie soll man auch einen Händler nennen. 71 von 295 09. die großen Entscheidungen fänden auf dem Schlachtfeld statt und nicht auf dem Markt. der Cleverste von allen Mohammed beherrschte nun praktisch ganz Arabien. entwickelte sich aber nicht zur Religion. Allerdings betrieb die "Standard Oil" zwar Politik. weil er keinen besseren Titel fand. Überhaupt zeigte sich Mohammed als großzügiger Sieger.Söhne de.de/deutsch/kultur/litera. Sämtliche Handelshäuser wurden aufgelöst. Gerührt beschloss Mohammed daraufhin. Daher brauchte und gebrauchte er Gott. Damit aber tun sie dem Propheten unrecht. Geschichtsschreiber sind oft wissenschaftlich getarnte Romantiker. wird unter den Religionsgründern keine finden. Der Konzern des Propheten musste aufgrund der Bedürfnisse seiner Zeit eine Religion werden. Auch wer nicht an den Islam glaubt. ihre Inhaber umgebracht.de . den Markt zu erobern. Er. Vielmehr unterstellte Mohammed den Basar von Taif ausgerechnet der Marktaufsicht von Medina. in die Seele des Geschäfts.Kultur .H. Nur deshalb trafen sie seine Gegner tödlich.-G. dass Wirtschaft vor allem Vertrieb bedeutet. und die übrigen konnten Allah nicht genug für die Gnade preisen. und durch den Vertrieb bekam er auch die Produktion in die Hände. Schon am Morgen des zweiten Tages waren sämtliche Transaktionen erledigt. Ihr dienten auch seine Feldzüge. Behr . ihre Firmen dem Islam zu übertragen. Prophet nannte er sich nur. denn sie waren weniger einem Krieg vergleichbar als einem Bankraub. Wer nach vergleichbaren Charakteren sucht. mit dem Leben davon gekommen zu sein.1000and1. Sein atemberaubender Aufstieg war das Ergebnis seiner Marktstrategie. Zwei Tage hatten sie Zeit. sie blieb das mächtigste Industrie-Unternehmen der westlichen Welt. sollte Mohammed seine Hochachtung nicht versagen. Diesmal war der Prophet nicht so gnädig.. das war nämlich Persersitte.und so ging in Konstantinopel nicht nur die Kenntnis der Perspektive wieder verloren. Dass ein Muslim beispielsweise kein Schweinefleisch essen darf. liegt allerdings nur daran. 72 von 295 09. ließ sich Allah nur vernehmen.. Der Koran erwähnt allein neunundvierzig verschiedene Zubereitungsarten für Datteln. Zu Mohammeds Zeit war die persische Malerei die höchstentwickelte der Alten Welt. Verschiedene Motive bewogen Mohammed.2010 19:14 . dass ihm nicht nur Christen.. Auch das Bilderverbot des Islam dürfte von politischen Überlegungen diktiert sein.09.1000and1. und daraus entwickelte sich ein steif-ritueller Stil. Mohammed war. Zweifellos aus Gründen des Jugendschutzes untersagte er Tanz als sinnlose Kraftverschwendung und Ursache unsittlicher Gelüste. mit einem betonten Sinn für Praxis. zwölf Hammel-Rezepte und vier für Kamelhöcker. wie wir ihn von Ikonen her kennen.und Judentum. Doch den Ausschlag dürfte gegeben haben.Söhne de. häufig aber von Vernunft. Doch auch tägliche Gewohnheiten des Propheten schlugen im Islam zu Buche. Von allen Religionen der Welt ist daher auch der Islam die sachlichste die am meisten an den Erfordernissen des täglichen Lebens orientierte. seinen Gläubigen die schönen Künste zu verbieten. Er behauptete. durchaus kein Kostverächter. Als praktischer Unternehmer fand der Prophet: Kultur ist Zeitverschwendung. dass Mohammed diese Standardkost alter Araber nicht schätzte. Von den hitzigen Weltuntergangsvisionen des Anfangs abgesehen. Davon abgesehen ärgerte ihn an Instrumentalmusik dass dabei viele Geräusche gemacht werden. Fleisch mit dem Messer zu schneiden .. was Essen betraf. sondern auch die Beachtung individueller Details. wird bestätigen können. Und diese Essvorschrift hat sich auch nicht lange gehalten.Kultur . ohne etwas zu sagen.H.-G.de/deutsch/kultur/litera. Dadurch ist es natürlich ein gefährlicher Seuchen-überträger. und so liest sich der Koran stellenweise wie ein Kochbuch.. Das Christentum bevorzugte feierliche. Eidechsen seien in einem früheren Leben Menschen gewesen ein Beweis übrigens. dass die arabischen Musiker seiner Zeit meist anstößige Perserklänge produzierten. Musik schnitt dabei am schlimmsten ab. Dass Eidechsenfleisch für Muslims ebenfalls verboten ist. Politische Gründe hatte das Verbot. Knoblauch konnte er nicht leiden und Datteln aß er leidenschaftlich gern. Zwiebeln und Milch liebte Mohammed über alles. als des Propheten überirdisches Über-Ich.de . http://www. liegt an der Schweinehaltung im Orient.1000and1. Behr . jederzeit wieder erkennbare Darstellungen. Wer einmal arabisch gegessen hat. meist tuberkulös und fast immer voller Trichinen. Die Malerei römischer Schule aber lag ziemlich im argen die meisten Maler begnügten sich mit dem Kopieren von Prototypen. ab und zu von Vorurteilen diktiert. subtil realistisch und von einer geradezu köstlichen Detailfreude. wenn es im Geschäftsinteresse lag. dass noch heute der Geschmack des Propheten den Speisezettel bestimmt. sondern auch die hinduistischen Lehren von der Wiedergeburt durchaus bekannt waren. Dort gilt das Schwein seit undenklichen Zeiten als Straßenreinigung. weniger Religion als Statut. Großflächige Malereien blieben stets ornamental. Gelänge dies nicht. und in gewissem Sinn sind auch unsere Illustrierten entfernte Enkelkinder jener Künstler. Gott sähe es gar nicht gern. wenn man sein Schöpferhandwerk durch Malerei nachzuäffen ersuche.. im kleinen Format aber triumphierte der Realismus.H. Betriebsverfassungsgesetz für den ersten Großkonzern der Geschichte : Eine bis ins kleinste entwickelte Organisation mit Detailregelungen für sämtliche Geschäftsbereiche. Sogar Mohammed wurde abgebildet. Einen weiteren dürfte Mohammed von dem ihm sonst verhassten Judentum übernommen haben : Schon Moses grenzte seine Gemeinschaft von anderen Religionen wirkungsvoll durch ein Bilderverbot ab. Am Jüngsten Tag werde Allah daher alle Künstler dazu verurteilen. Alles in allem aber war der Islam. Doch in seiner ganzen Strenge ließ sich das Bilderverbot nie durchsetzen. Diese Drohung wirkte auf orthodoxe Muslims. wie Miniaturen auf persisch tatsächlich heißen. dass ihre Buchstaben vor lauter Schönheit völlig unlesbar wurden. dass wir heute noch Formspiele als "Arabesken" bezeichnen. Zwar versahen schon die Römer ihre Kodizes mit Bildern. Das europäische Mittelalter hat diese islamische Sitte begeistert übernommen. http://www.. und auf dieser Spielwiese der Phantasie tobten sich die Künstler des Islam so kräftig aus. künstlerisch kaum bedeutend und auf keinen Fall den Schöpfungen wirklicher Maler vergleichbar. die Miniatur. Die hatte der Prophet ja nicht erboten. Ihre ästhetischen Gelüste befriedigten sie fortan mit Schrift noch heute zählt im Islam Kalligraphie zu den geachtetsten Künsten.1000and1. In Arabien hatte sich daher der persische Stil durchgesetzt. streng nach Rationalität ausgerichtet. hätten die Maler ihr ewiges Leben erwirkt. und einige Meister schafften sogar. Bilder ganz allgemein zu verbieten. Sogar Sozialversicherung und Altersversorgung waren vorgesehen. Allein zu Medina lebten vier gutbezahlte persische Porträtisten. Erst im Islam wurde das Bild im Buch dem Text gleichwertig. und das einzig 73 von 295 09.Kultur .Söhne de. So können arabische Künstler als die eigentlichen Schöpfer der illustrierten Bücher gelten. wurde der Buchmaler wichtiger als der Buchschreiber. und hier erhielt sich ein letzter Respekt vor seiner Bildfeindlichkeit: Mit nur einer einzigen bekannten Ausnahme tritt der Prophet stets verschleiert auf und von himmlischen Flammenzungen umgeben. doch die wurden meist gleich von den Schreibern angefertigt und waren mehr oder minder Beiwerk zum Text.2010 19:14 . wie ihn der Prophet verkündete.. Mohammed erzählte seinen Gläubigen. Der ausschlaggebende war zweifellos die nomadische Lebensweise der Araber . Außerdem wurde eine neue Malform entscheidend..-G. Außerdem erfanden die Muslims zahlreiche Ornamente. mühelos vor bigotten Besuchern verstecken ließen. und das war ein triftiger Grund.de . die zwischen den Seiten wider das Bilderverbot des Koran löckten.1000and1. ihre Kunstprodukte zu wirklichem Leben zu erwecken. Allerdings wurde auch für sie der Islam stilbildend: Um nicht frontal gegen das Verbot realistischer Malerei zu verstoßen wurden nur Details realistisch wiedergegeben die Gesamtkomposition jedoch in einer Art synthetischer Perspektive ornamental gestaltet. Vor allem im persischen Kulturkreis kehrten die Künstler bald wieder zum Abbild zurück. Selbst die gegensätzlichsten Kaiser gleichen einander auf den Porträts wie ein Ei dem anderen. Behr .kleine Kunstschätze lassen sich leicht transportieren. Ein Grund mag sein dass sich kleine Sünden gegen den Propheten.de/deutsch/kultur/litera.09. Überirdische an diesem Wunderbau war Allah. Behr . Dass der Islam aus einem religiös ummäntelten Wirtschaftsunternehmen zu einer Weltmacht wurde und später zu einer Weltreligion absank. wie es in der langen Geschichte Arabiens ohne Beispiel war.-G.1000and1. und innerhalb von zwei Jahren war der Anteil des Islam am Ost-West Handel von bisher einem Drittel auf zwei gewachsen während sich feine Damen in Konstantinopel an dem neuen Modegetränk Mokka berauschten. Ein Prophet nimmt Abschied Zur Frühjahrsmesse des Jahres 632 kam der Prophet wieder nach Mekka. Der Islam ohne Mohammed schien undenkbar. Doch der Prophet zeigte Verfallserscheinungen. Andererseits weigerte er sich über die Regelung seiner Nachfolge auch nur zu reden. Islamische Grosseinkäufer drückten auf dem indischen und abessinischen Rohstoffmarkt die Preise . und daher nahmen sie dasselbe an. und diesmal drängte sich das Volk auf den Gassen.zum Vorteil der arabischen Verarbeitungsindustrie. Dann kann auch schon der Stillstand beginnen und neue Konzerne entstehen im Staat. Die Exportabteilung war so straff organisiert. Gefährliche Folge: Viele seiner Anhänger glaubten. denn zu Mekka diktierte er seinen Sekretären noch einmal genaue Bedingungen für Vertragsabschlüsse und Regelungen von Streitigkeiten innerhalb der Stämme noch heute oberste Richtlinien für die Innenpolitik islamischer Staaten. Ausschaltung der Konkurrenz durch rationelle Organisation. Dem war natürlich die persische Konkurrenz nicht gewachsen. der Prophet halte sich für unsterblich.2010 19:14 . Das Kontor wächst zum Verwaltungsgebäude. Und plötzlich ist die Zone absoluter Wirtschaftsmacht Hoheitsgebiet geworden und Mauthäuschen werden zu Zollämtern. Irgendwann wird bei stetigem Wachstum aus einem Konzern zwangsläufig ein Staat. Doch die Grenzen der Expansion sind nirgendwo festgelegt. Investitionsrücklagen und Dividenden für Anteilseigner aus den Gewinnen. konnte der Prophet nicht voraussehen und hat es wahrscheinlich nicht einmal gewollt.de/deutsch/kultur/litera. Sein ehedem glänzendes Gedächtnis schien nachzulassen: Bei seiner Rede zur Messeeröffnung vor der Kaaba versprach er sich so oft dass Gläubige meinten der Teufel habe ihn 74 von 295 09.Kultur ..Söhne de. und dessen Abteilungen wachsen zu Ministerien aus.H. dass sie trotz vierzigprozentiger Gewinnerhöhung ihre Europapreise um fast fünfzehn Prozent senken konnte. Der Prophet sah dies mit Wohlgefallen: "Ich habe mein Werk vollendet und euch den Islam gerne gegeben. Mohammed hat sich allerdings darüber nie den Kopf zerbrechen müssen.." Fühlte er sich am Ende? Vieles spricht dafür.09.. In moderne Sprache übertragen klingt das Programm des Islam erstaunlich ähnlich dem von Großkonzernen: Expansion um jeden Preis. der ehemalige Firmengott der Familie und auch der nur als unsichtbarer Präsident des Ganzen..1000and1. http://www. Der Anschluss an den Islam hatte Mekka ein Wirtschaftswunder beschert. Auch auf dem Höhepunkt seiner Macht blieb er prophetischer Kaufmann und kontrollierte sein Imperium aus einem kleinen Kontor in Medina.de . . eine eigenartige Mischung von sinnvollen und abergläubischen Verrichtungen. Christen schien das Ritual des Hadsch so unverständlich. wussten sie dass sie einen Todkranken nach Hause brachten. Da meinte Omar: "Was du verkünden konntest. Bereits nach seinem Besuch in der Kaaba hatte er über heftige Kopfschmerzen geklagt. dass sich im Süddeutschen sogar ein Scherzwort daraus entwickelt hat: "hatschen" bedeutet langweiliges sinnloses Durch – die – Gegend . dass ihn Omar und Ali keine Minute aus den Augen ließen aus Angst. den Kopf auf Aischas Schoss. Abu Bekr musste ihn mit Gewalt nach Hause bringen.Söhne de. Diese Ehre kommt nicht billig .1000and1. und den ganzen Heimweg nach Medina stöhnte er so laut. Zwei Tage später wollte Mohammed den Friedhof von Medina besuchen. habt es besser als die Lebenden.Kultur . http://www..von allen asiatischen Städten hat Mekka mit Abstand die höchsten Preise. Er selbst überstand seine letzte Hadsch nicht gut.noch heute gehört es zum Ritual einer christlichen Wallfahrt nach Altötting. Dabei verkündete Mohammed wichtige Dinge. Das ebenfalls vorgeschriebene Tieropfer bescherte den Viehzüchtern von Mekka eine bis in die Gegenwart anhaltende Dauerkonjunktur. Außerdem und das wurde für Mekka fast noch wichtiger bestimmte er genau das Ritual für den Besuch der heiligen Messestadt. also einer der sie überstanden hat. Der siebenmalige Geschwindmarsch zwischen den beiden Hügeln Ssafa und Merwe hingegen hat seinen Ursprung in der legendären Brunnengrabung Abrahams. Behr . Als sie das Stadttor von Medina passierten. Mohammed lag in seiner Kammer.H.-G. So fürstlich sorgte der Prophet durch himmlischen Tourismus für seine Vaterstadt. am ganzen Körper schweißüberströmt.Wandern. Wer als Mekkaner Fremdenzimmer in seinem Haus halten kann ist ein gemachter Mann. Wie die Speiseregelungen sind auch die Förmlichkeiten des Hadsch. irritiert. vor allem für Hammel und weiße Tücher. der Prophet könne vor Schmerzen Selbstmord begehen. Meine Zeit ist um. Am nächsten Morgen waren die Kopfschmerzen unerträglich geworden. Dann sah er auf die Gräber nieder und sagte: Ihr die ihr tot seid.. auf den Knien um den Altar zu rutschen. Noch einmal wollte er die wichtigsten Punkte sein er Lehre diktieren. So setzte er das bisher in Arabien berechnete Mondjahr ab und bestimmte statt dessen das römische Sonnenjahr als Kalendergrundlage.2010 19:14 .. hast du schon gesagt. und ein Hadschi. klagte er immer wieder.de/deutsch/kultur/litera.09. Dabei haben gerade die Katholiken Bayerns am wenigsten Recht zu Spott . Was du 75 von 295 09. Für Muslims bedeutet die Hadsch noch heute den Höhepunkt eines frommen Lebens. Zwei Stunden lang ging er in der kühlen Abenddämmerung kreuz und quer über das Gräberfeld. dass alle Menschen vor Gott gleich sind.1000and1. des Pflichtbesuches in Mekka. ist ein hochgeachteter Mann. das erste Mal in seinem Leben. Die dafür vorgeschriebene Einheitskleidung aus zwei weißen Tüchern ist eine letzte Erinnerung an das schnell vergessene Prinzip.de . Die Frauen wollten in die traditionelle Totenklage ausbrechen.1000and1.Kultur . das erste Mal seit langer Zeit ohne Schmerzen. http://www.de/deutsch/kultur/litera. Die meiste Zeit lag er in tiefer Bewusstlosigkeit.1000and1. Die genaue Todesursache ist nicht mehr feststellbar. Wahrscheinlich litt der Prophet an einem Gehirntumor.09. wer von den beiden dem Propheten am nächsten gestanden habe.. denn es sind Fieberphantasien. erwachte Mohammed noch einmal. Gottes Gnade seinen Erben. Mit Sicherheit kam noch eine Lungenentzündung hinzu. in seinem fünfundsechzigsten Lebensjahr. Der Prophet hatte hohes Fieber.. den 6. Während eines Anfalls brach sich Mohammed sämtliche Zähne aus und nicht einmal Opiumpillen aus Persien konnten helfen. Die Frage. Ein unschönes Begräbnis Noch im Sterbezimmer kam es zu einem Krach zwischen Abu Bekr und Ali. werden wir nicht gelten lassen.. Aischa das sonst so launenhafte. Juni 632. Mohammed aus Mekka.de .Söhne de.. Am Sonnabend. Die versammelten Ärzte wussten dagegen nur ein brutales Mittel: Jede halbe Stunde wurde der Kranke mit kaltem Wasser übergossen. Dann befahl er. 76 von 295 09. Er war nur noch ein Schatten seiner selbst. Die Gläubigen begannen beim letzten Gebet des Propheten laut zu weinen und folgten ihm später vor sein Haus wo sie Wache hielten. Abu Bekr warf in die Waagschale des Propheten langjährigster Freund und außerdem Schwiegervater zu sein. und das Sprechen machte ihm bereits große Schwierigkeiten. Eine Stunde später war er tot. An den Fußenden des Bettes kauerten Ali und Omar. verzogene Mädchen pflegte ihn während dieser letzten Tage mit rührender Hingabe. höchstwahrscheinlich auch eine Bauchfellentzündung. den Leichnam zu waschen und aufzubahren. Sie hielt seinen Kopf auf ihrem Schoss und wischte den Schweiß von der Stirn des Propheten. um drei Uhr nachts.H. Zwei Wochen noch dauerte des Propheten letzte Krankheit. Am Nachmittag ließ sich Mohammed von Ali und Abbas in die benachbarte Moschee tragen. Seine Seele ist in Gottes Hand. Dann formulierte Abu Bekr des Propheten Todesanzeige: "Gestorben ist zu Medina Gottes Prophet. war auch kaum zu klären. Mohammed war nur für kurze Augenblicke ansprechbar. Im Vorraum des Krankenzimmers hatte Abu Bekr sein Kontor aufgeschlagen. doch da stürzte Abu Bekr in das Gemach: Mohammeds Tod dürfe erst bekannt werden wenn die Geschäftsübernahme abgeschlossen sei und sämtliche Abteilungsleiter auf ihn vereidigt. "Kommt nicht bald der Morgen? fragte er.-G. noch sagen willst. Denn die letzten hellen Augenblicke des Propheten wurden von qualvollen Schmerzen verdüstert. Behr .2010 19:14 . . Doch die Medinenser wie auch Ali hielten das Mädchen für befangen . damals noch Kind. kam Omar dazu und meldete Schlimmes: In aller Öffentlichkeit stritten bereits die Bürger von Medina über die Frage. also . Schließlich war er des Propheten Schwiegersohn und außerdem noch vorübergehender Bettgenosse. mit dem letzten Hauch seines Atems. wenn nicht durch die Hilfsgenossen aus Medina? Mit seiner aus Mekka zugewanderten Clique hätte er das doch nie geschafft.-G.de .Abu Bekr war schließlich Aischas Vater. als sich die Versammlung auf den nächsten Mittag vertagte. sah er zum Himmel auf: "Seht. Omar meinte zu Saad. zählte die gesamte Geschichte des Islam.09.de/deutsch/kultur/litera. Auch Saad hatte seine Argumente: Wodurch war denn Mohammed an die Macht gekommen. dass nun auch der Mekkaner Obeida zur Debatte stand. Ali und Omar in die Karawanserei. Behr . davon abgesehen. als Mohammed seinen ersten Wesir suchte? Er. und als er gerade bei der Kindheit Mohammeds angelangt war. Vor allem aber: Wer hatte sich gemeldet. Ali und Obeida. Dagegen hatte natürlich Ali auch seine Argumente. Mohammed selbst habe Abu Bekr zu seinem Nachfolger bestimmt. . http://www. Da meldete sich Omar zu Wort und hielt eine lange Rede. Und wer hatte für den Propheten sein Leben aufs Spiel gesetzt? Schließlich: Abu Bekr war ebenso alt wie der Prophet. Sehr bald erkannten die Mekkaner. dass die Stimmung hier nicht günstig für sie war. sondern bislang nur der von Saad. wer nun die Geschäftsführung des Islam übernehmen solle.Kultur .1000and1... im Dunkeln über unser aller brennendste Sorge nachzudenken. man müsse sich doch gütlich einigen können. wo Medinas Kaufmannschaft in Vollversammlung tagte. Ali. Als die Sonne sank. dem Börsenchef von Medina.Söhne de. Sie als Lieblingsgattin des Propheten könne bezeugen. . ferner Saad und hinter diesem geschlossen die Bürger von Medina. Und dabei sei weder Abu Bekrs noch Alis Name gefallen.2010 19:14 .1000and1. weil Mohammed von ihm einmal gesagt haben soll: Er ist der Aufseher dieses Volkes. Im Eilschritt begaben sich Abu Bekr. Ergreifend schilderte er die letzten Stunden des Propheten. Auch Aischa meldete sich zu Wort. und lud ihn zum Abendessen in sein Haus ein. die Sonne ist untergegangen! Es schickt sich doch nicht. 77 von 295 09. Sollte der Islam in Zukunft von einem Greis diktiert werden oder von einem jungen. aber als erster von der Sendung des Propheten überzeugt. das sei ein sehr gewichtiges Argument.. Und das am Todestag des Propheten!" Das sahen auch die Bürger von Medina ein und vertagten sich auf den nächsten Mittag. war wiederum nichts entschieden.H. Omar meinte. tatkräftigen Mann? Ehe sich die beiden darüber noch in die Haare geraten konnten. Der brachte natürlich auch nichts Neues. Als Kandidaten für die Nachfolge Mohammeds standen zur Disposition: Abu Bekr. Behr . Ali. "Hast du ihn erschlagen?" fragten sie. Kurz vor Beginn der Generalversammlung schickte er einen Laufburschen zu Ali: Der Prophet stänke bereits entsetzlich. und am nächsten Mittag wusste es auch Omar. und die Leiche des Propheten sah grauenerregend aus. meinte Medinas zweiter Börsenchef in das entsetzte Schweigen.09. als er mit Omar davon ging.tatsächlich. Jeder von euch beiden ist würdig. denn ein Mann allein könne den Propheten ohnedies nicht ersetzen. Am Anfang meldete sich Habab aus Medina zum Wort: Am sinnvollsten schiene ihm ein Kompromiss. und zwar einen Mekkaner und außerdem Saad. Gott hat ihn getötet sagte Omar. All dies dauerte natürlich seine Zeit. eine tiefe Grube ausgehoben. und siehe da. denn er war der Genosse des Bösen und der Unruhe. Dann verbrannte Ali einige Körbe Stroh. ging daraufhin mit seinen Leuten nicht in die Karawanserei. das Bett mit der Leiche hinein gesenkt und anschließend die Erde wieder fest getreten.wo ist denn Saad geblieben? Ich habe ihn noch gar nicht gesehen. Also werden wir uns in Gottes Namen damit abfinden müssen dass sein Nachfolger wieder ein Zugewanderter ist. dass Ali und seine zehn Freunde ihre Burnusse nass machen und vor das Gesicht binden mussten. und damit hatte Omar gerechnet.Kultur ..de . Ehe noch darüber Unruhe aufkommen konnte schlugen die versammelten Mekkaner ihre Mäntel zurück.1000and1. dass diese Verhandlung einen anderen Verlauf nehmen musste als jene an den beiden Tagen zuvor. Als erster fand Seid ben Sabit seine Sprache wieder. Saad fehlte.2010 19:14 ..1000and1. Der stämmige Körper war unförmig aufgedunsen und roch so übel. Omar protestierte: "Zwei Klingen passen nicht in eine Scheide.." sagte Abu Bekr und ergriff die Hände Omars und Obeidas.de/deutsch/kultur/litera. Da verneigte sich Omar und sagte: "Ich aber 78 von 295 09. Er hatte auch dafür gesorgt. Millionen Fliegen schwirrten bereits durch die Räume. Während dieser ganzen Zeit lag die Leiche des Propheten noch immer im Sterbezimmer. um es im Haus aushalten zu können. Dies war ein grober Verstoß gegen einen der letzten Befehle Mohammeds der besagte. "Gott wird dir danken." Die Genossen von Medina erstarrten . Gleich im Sterbezimmer wurde der gestampfte Lehmboden aufgehackt. Daher schlage er eine kollektive Geschäftsführung vor.H.-G. Das letzte Mal war er gesehen worden. sie waren zu dieser friedlichen Sitzung bis an die Zähne bewaffnet gekommen. http://www. Der Prophet war selbst ein Zugewanderter." Dann fragte er: "Überhaupt . der allzeit Getreue. sondern in das Haus des Propheten. und sprach das Totengebet. um die Fliegen zu verjagen.Söhne de. Der Prophet dürfte gewusst haben. An ein ordentliches Begräbnis auf dem Friedhof war unter diesen Umständen nicht zu denken.. verstorbene Muslims seien spätestens am Tag nach ihrem Tod zu bestatten. warum. -G. und er hatte auch gar nicht vor. unser Haus anzünden zu wollen?" schrie sie. So schnell der Prophet die zahlreichen einst konkurrierenden Stämme im Islam vereinigt hatte. so schnell drohte die Firma auch wieder auseinander zubrechen und die einzigen Nachrichten die Abu Bekr während der nächsten Wochen erhielt waren Kündigungsschreiben aus allen Teilen Arabiens. Wie sie war.de/deutsch/kultur/litera.. huldige dir denn du bist der Altere. einen Schleier überzuwerfen.Kultur . Als es schon bedenklich qualmte. Jeder seiner Leute bekam eine brennende Fackel in die Hand. das er während der nächsten sechs Wochen kein einziges Mal verließ." Ali sagte kein weiteres Wort.H. "Warum hast du dir mit dem Begräbnis deines Schwiegervaters soviel Zeit gelassen? Nun ist die Versammlung bereits aufgehoben. Vielen Stämmen passte die ganze Richtung nicht. Der Islam garantierte die Abnahme ihrer Produkte und den Vertrieb. In diesem Augenblick kam auch Ali in die Versammlung. Fatima war allein zu Hause und überschaute die Situation sofort. dass heute Wichtiges auf der Tagesordnung stand?" spottete Omar. Natürlich wusste Omar. Wer von uns kann sagen: Ich habe mit dem Propheten auf dessen Flucht in ein und derselben Höhle übernachtet? Das sah Abu Bekr ein. dem Propheten enger Befreundete.2010 19:14 . http://www.de ." lachte Omar. "Bist du so wahnsinnig. und das machte doch eine Menge Geld aus. "Es sei denn.09. Behr .." Fatima nahm sich nicht einmal mehr die Zeit. hielt Omar seine Fackel an das Haustor. Gut als Mitglieder der Gesamtorganisation hatten sie eine gewisse Existenzsicherheit. und sogleich erteilte er Omar seinen ersten Befehl: "Geh hin zu Alis Haus und überzeuge auch ihn.." Während die übrigen Versammelten nun der Reihe nach Abu Bekr als dem alleinigen Nachfolger Mohammeds huldigten. war allerdings nur ein bescheidenes Kammerspiel im Vergleich zu dem Theater das nun in ganz Arabien begann. rannte sie los und warf sich Abu Bekr zu Füssen. Kalif mit Führungsschwäche Was sich in jenen drei Tagen zu Medina ereignet hatte. du gehst sofort in die Karawanserei und huldigst Abu Bekr.1000and1. Zwölf Stämme beschlossen daher wieder zum Status quo zurückzukehren: Sie stellten ihre alten Firmengötter wieder auf und verkündigten erneut die absolute Selbständigkeit ihrer Handelsunternehmen. sich in längere Diskussionen einzulassen. 79 von 295 09. und nachdem sie das Haus umstellt hatten. zog Omar mit zwölf aus-gesuchten Schlägern vor Alis Haus. Vor allem aber: Entwaffne Alis Anhänger.1000and1. "Natürlich. dass er Ali gar nicht antreffen würde. klopfte Omar an. "Hast du denn vergessen..Söhne de. Dafür aber war der innerarabische Zoll weggefallen und das Niederlagsrecht in den Karawansereien. Er nahm Fatima an der Hand und ging in sein Haus. Abu Bekr war auch nicht sonderlich entscheidungsfreudig. sie als Sonderangebot auf den Basar von Medina zu bringen." beschwor Omar den Alten.. ließ seinen Stand stehen.Kultur .de/deutsch/kultur/litera. Omar glaubte zu träumen als er die Bescherung sah: "Ganz Arabien befindet sich in Aufruhr und du als Kalif.H. ließ sich maniküren und rasieren und sein schütteres Haar mit Henna rot färben.-G. http://www. obwohl zu dieser Zeit zwei kleinere Karawanen eingetroffen waren und ihre Waren im Hof seines Privathauses abgestellt hatten. den Leuten faule Feigen unterzujubeln?!" "Wovon soll ich denn leben?" meinte Abu Bekr. und traten in Steuerstreik. Vor allem aber: Zwei weitere Wüstensöhne waren nach reiflichen Überlegungen zu der Überzeugung gelangt.. wo er war. Er schlug ein. Daher meinten elf weitere Stämme. Uns heute Lebenden und.2010 19:14 . Nach kurzer Beratung wurde ein festes Jahresgehalt für den Kalifen festgesetzt: zweitausend Silberstücke. nach heutiger Kaufkraft ungefähr hunderttausend Mark. Schleunigst trommelte Omar den übrigen Vorstand zusammen.de .1000and1. um in der Moschee beim Gebet vorzustehen. "Du musst Armeen gegen die Aufrührer schicken. Abu Bekr wehrte sich lange und standhaft. Sie hatten beinahe zwei Wochen in der Sonne gestanden. Behr . blieb er zu Hause.09. und begab sich in sein Landhaus bei Sendsch. Eine andere Quelle des Ärgernisses war das vom Propheten eingeführte Steuersystem. dass der Islam in voller Auflösung begriffen war. Bislang hatten Arme und Waisen daraus keinen einzigen Dinar zu sehen bekommen. Doch dieser Fonds hatte einen Schönheitsfehler. So ernannten sie sich selbst zu Propheten und fanden auch viele Anhänger. Herkunftsort Jerusalem. vom Staat ständig zur Kasse Gebetenen mögen die Steuerzustände des frühen Islam paradiesisch erscheinen: Nur zehn Prozent Umsatzsteuer waren zu bezahlen. Eine Ladung bestand aus frischen Feigen. auch nur zur Kenntnis zu nehmen. An einen Weitertransport nach Mekka war nicht mehr zu denken also beschloss Abu Bekr. könnten sie auch.Söhne de. in einen gemeinsamen Fonds zur Unterstützung der Armen und Waisen. Mehr hatte Abu Bekr nicht gewollt. funktionierende Großfamilien seien eine bessere Sozialversorgung..1000and1. als Nachfolger des Propheten sitzt da und versuchst. eine Meile außerhalb von Medina. dem Feiertag. Er hatte ja auch Wichtiges zu tun: Während der ganzen letzten Krankheit des Propheten musste er seine eigenen Geschäfte sträflich vernachlässigen. Nur am Freitag. Von dort ritt er künftig jeden Tag fünfmal in die Stadt. Jeden Befehl musste ihm Omar erst in stundenlangen Diskussionen abringen. und dazu gab es nun wirklich keine Zeit. was der Prophet gekonnt habe.. Er diente vielmehr ausschließlich zur Besoldung der damit befassten Verwaltung und die war dementsprechend reich und umfangreich geworden. 80 von 295 09. Des Propheten religiöse Geschäfte waren nur von Außenstehenden aufgezeichnet worden auf Papierfetzen. Nein. doch das hatte sich ausschließlich mit Geschäftskorrespondenz und Buchhaltung befasst." In der Tat. erschollen an allen anderen Orten sobald seine Armee nur in Sicht kam. Was fehlt ist ein Feldherr. Und sogar die Steuern seien schon bereitgestellt. Chalid Ben Walid ruhmlos aus dem Islam auszustoßen. Aber kostet das nicht Geld?" Omar explodierte: "Das Geld ist schon vorhanden.Söhne de." " Was blieb Omar anderes übrig?" Er übernahm also das Handelsgericht und die Geschäftsführung des Islam. Lederflicken und Schiefertafeln.de ... Was habt ihr nun gegen Chalid? Einen Schlimmeren fand ich nicht. "Ja. aus den Investitionsrücklagen.-G. natürlich..09.1000and1. erwog selbst Mohammed. Als er einmal vierundfünfzig Frauen die Kehlen durchschneiden ließ. es könne sich nur um einen bedauerlichen Irrtum handeln sie hätten nie und nimmer den Islam aufgekündigt.de/deutsch/kultur/litera.2010 19:14 . Behr ." Abu Bekr rang mit sich. Nur fünfmal hatte Chalid Ben Walid auf dem Schlachtfeld gestanden. manche auch nur in Tonscherben eingekratzt oder an Hauswände gekritzelt vor denen der Prophet gesprochen hatte. Der geile General Nur einen einzigen Entschluss fasste Abu Bekr. Nachdem er die ersten vier abtrünnigen Karawansereien dem Erdboden gleichgemacht hatte.Kultur . Zum Ober-kommandierenden der islamischen Truppen ernannte er Chalid Ben Walid. Dann aber erschien ihm der wüste Haudegen unentbehrlich und Chalid kam mit einem strengen Tadel davon. ohne zu zögern. http://www. schon laute Gebetsrufe. doch sein Name war in ganz Arabien Symbol für Grausamkeit. Es sei doch 81 von 295 09.H. nein bedauerten die einzelnen Emire. Schon auf seinem ersten Feldzug bewies sich Chalid. Gemeinsam mit seinem Sekretär Osman sammelte Abu Bekr sämtliche Aussprüche die der Prophet je getan haben soll. und Abu Bekr hatte von nun an Zeit sein Steckenpferd zu reiten. Doch auch abseits vom Schlachtfeld hatte er schlechten Ruf erworben als der größte Hurentreiber Asiens.1000and1. Natürlich hatte auch der Prophet sein Sekretariat gehabt. "Wenn ich ihn nicht bezahlen muss. Chalid Ben Walid auf die Welt loszulassen? Abu Bekr gab sich erstaunt: Kürzlich habt ihr mich bedrängt und gesagt: "Hier hilft nur noch brutale Gewalt.. In der Moschee wurde Abu Bekr von Gläubigen bedrängt: Ob er denn von Sinnen sei. Aber alles übrige musst du erledigen. will ich gern einen Feldherrn ernennen. in Sachen Brutalität gewiss nicht zimperlich. Und ganz Medina war entsetzt. Aus diesen zahllosen Bruchstücken erstellte Abu Bekr eine erste Fassung des Koran doch er konnte sich nicht entschließen sie auch zu veröffentlichen. Verfahren in der Geschichte des Islam wie viele spätere: Chalid wurde befördert.. Nach einer Bluttat kommt die nächste. durfte auch kein Gläubiger dagegen protestieren. deren Zweckentfremdung bekannt war.de . dass ich das Schwert Gottes in die Scheide stecke?" So endete das erste Kriegsverbrecher . Omar war der Meinung. Als Feldherr war Chalid bald unentbehrlich. Chalid gefiel die knusprige Zwanzigjährige und er gefiel auch ihr." "Dann musst du ihn wenigstens absetzen. Behr . Nachdem er in kurzer Zeit ganz Arabien "der rechten Lehre zurückgewonnen" hatte. Warum hatten auch die Perser versucht.-G. der dem Islam treu geblieben war aber Abgaben verweigerte.2010 19:14 .1000and1. "Bei der Frau habe ich nichts dagegen. Auf diese Weise drangen Chalid und seine Truppen ziemlich schnell bis zum Stamm Jerbuu vor. Schah Chosroe hatte seine Elitetruppen unter seinem allerbesten Feldherrn aufgeboten.1000and1. "Doch Chalid ist sicher unschuldig. Dessen letzte Worte waren: Heiratet nie eine junge Frau. Und weil das "Schwert Gottes" auf dem Schlachtfeld so schrecklich hauste. Die Dame hatte gerade ihre Tage. Das war gefährlich. marschierte er gegen den alten Erbfeind des Propheten.09. und dieses Fünftel war nach heutiger Kaufkraft fünfzig Millionen Mark wert. doch das war weder für sie noch für Chalid ein Hinderungsgrund allen Versammelten auf dem Zeltplatz zu zeigen.de/deutsch/kultur/litera. 82 von 295 09. Ein Fünftel des Schatzes wurde nach Medina geschickt als "Beuteanteil des Propheten".H. ein Wettschiessen auf den Emir. Außerdem aber hatte er eine hübsche Frau." entschied Abu Bekr. So etwas bringt auch den stärksten Mann um.. Kampflos gaben die Perser dieses wichtige Handelsgebiet natürlich nicht ab.. er hat ohne böse Absicht gehandelt.Kultur . http://www. und das war tödlich.Söhne de." beharrte Omar. Zunächst machte Chalid mit dem Alten kurzen Prozess: Ohne Förmlichkeiten verurteilte er ihn zum Tode und ließ ihn an einen Pfahl in der Mitte des Zeltplatzes binden. Dann holte er dessen Gattin aus seinem Zelt.. Um wenigstens einem Paragraphen Genüge zu tun. dass es häufig in fremden Scheiden steckte. Ich bin überzeugt. wie sehr sie einander liebten. Doch Chalid wurde mit dieser beinahe doppelten Übermacht so schnell fertig. In Medina hatte dieser Skandal noch ein Nachspiel. Der siebzigjährige Emir Malik vertrat seinen Standpunkt auch Chalid gegenüber. Abu Bekr sah ihn groß an und dann in den Himmel: "Willst du wirklich. aus dem vorübergehenden Chaos einige Brocken für sich zu holen? Zur Strafe dafür dass sie abtrünnige Stamme unterstützt hatten. dass die Perser auf der Flucht sogar die Kriegskasse verloren. rief Chalid anschließend und gestattete seinen Soldaten.Mündung weg und damit den Seeweg nach Indien. solle man Chalid und die Frau als erwiesene Ehebrecher steinigen. nahm ihnen nun Chalid die Euphrat . einen derart frechen Verstoß gegen alle möglichen Gesetze des Islam könne nicht einmal Abu Bekr hinnehmen. Persien. die bislang nur als Publikum fungiert hatten. ohnedies alles in schönster Ordnung. gleich ganz Persien zu erobern." sagte der Architekt.09." meinte der Schah und stürzte ihn in den Abgrund. Als Chalid Schawernak eroberte. und bereits im März 634 konnte Abu Bekr bei einem Kassensturz Goldstücke im Wert von einer halben Milliarde zählen. Der neue Marschbefehl hieß: nach Damaskus. sondern auch alle Offiziere wurden in den Abgrund gestürzt.und Grundsteuer und diese für damalige Verhältnisse ungeheuerliche Belastung sorgte dafür.1000and1. http://www. Für die eroberten Gebiete wurde ein neues Steuersystem erfunden. Nur etwas teurer war der Genuss 83 von 295 09. "Ich nicht. Dann eroberte Chalid auch noch Schawernak. Behr .de/deutsch/kultur/litera.Kultur . Anschließend feierte Chalid nach alter Gewohnheit mit den jungen Witwen eine ausgiebige Siegesorgie. Diese Geschichte sprach sich herum auch heute noch wird in der deutschen Sprache ein böser Streich Schabernack genannt.2010 19:14 . schien vielen Zeitgenossen der nackte Wahnsinn. doch Abu Bekr in Medina überlegte sich's anders. Überhaupt: in der Bilanz des Islam schlug Chalid Ben Walid ruhmvoll zu Buche.. Schawernak wurde ein Weltwunder.-G.de . verhielt er sich entsprechend. Mehr hatte damals kein Staat in der Kasse. "Ich hoffe. Statt gegen den alten Erbfeind ließ er Chalid nun gegen die Erbfreunde des Propheten marschieren und eröffnete in Syrien eine neue Front: gegen das Römische Reich und den Kaiser in Konstantinopel." meinte Chalid. den berühmtesten Palast des Nahen Osten.. Während Damaskus vom Islam belagert wurde und eine römische Armee nach der anderen vernichtende Niederlagen einstecken musste.. dass Allah sehr schnell neue Jünger bekam. Fünfzig Jahre zuvor hatte ihn der größte Baumeister Asiens. eine dreißigprozentige Kopf. Dass Abu Bekr ausgerechnet dem wichtigsten Handelspartner des Islam den Krieg erklärte. für den persischen Schah errichtet." sagte der Kommandant. "Und von hier herunter soll ein Sprung tödlich sein? fragte er. Seltsamerweise aber nahmen die Geschäfte dabei keinen Schaden. und von der höchsten Zinne des Palastes aus zeigte Senawar seinem Bauherrn die Pracht. Nun hätte ihn eigentlich niemand mehr daran hindern können. Senawar.1000and1. tranken die Damen in Konstantinopel weiter arabischen Kaffee. "Ich weiß es nicht.Söhne de. Vom Festungskommandanten ließ er sich die sprichwörtliche Zinne zeigen. "Dann versuchs mal.H. und nicht nur der Kommandant. "Willst du noch schönere Paläste bauen?" fragte der Schah. Wer kein Muslim war musste ab sofort die Dschisdscha bezahlen.. Getreulich sandte er jeweils das "Prophetenfünftel" nach Medina. Eine Sklavin muss ihm die Augen schwarz schminken und Omar in den Hintern treten.H. Das sind die letzten Worte.de .sollte er das alles nur aus Ehrgeiz aufs Spiel setzen? So nahm Chalid seinen Abschied und wir hören von ihm nur noch.1000and1. seine angebliche Naivität brachten seine Verhandlungspartner zur Verzweiflung und zermürbten sie schließlich. Abu Bekr war eine schillernde Persönlichkeit. Omar zum neuen Kalifen ernannt und er selbst fristlos entlassen. mit seinen Truppen einfach nach Medina zu marschieren und mit Omar ein ernstes Wort zu reden. Chalid hingegen konnte aus dem vollen schöpfen. Seine Verträge waren Meisterwerke des 84 von 295 09. "Geht nach Hause genießt euer Geld und betet. Er soll das Doppelte der Beute erhalten.-G. Der Buchhalter des Propheten Über Abu Bekrs letzte Tage liegen verschiedene Nachrichten vor. Seine scheinbare Entschlusslosigkeit." sagte Chalid.1000and1. Manche Historiker meinen.2010 19:14 ..Kultur . Herr eines Palastes und eines Harems mit siebenhundert Sklavinnen . er sei an Typhus gestorben. Behr . dass Allah auch weiter unseren Waffen den Sieg verleiht. einem Notgroschen für den Kampf gegen den Islam. Für einen kurzen Augenblick erwog Chalid. siebenundsechzig Jahre alt. schließt er seine Augen gern vor den Geboten Allahs. Da meldeten sich über tausend Soldaten. und dabei bediente er sich meisterlich gerade jener Eigenschaften. und das war Abu Bekrs Kapital. alten Mann einfach unterschätzen.. an Gift eingeflösst von persischen oder römischen Agenten. dass er in hohem Alter auf einer sehr jungen Sklavin an Herzschlag verschied. So üppig war die Beute... musste diesen eitlen. Die Eitelkeit. wurde in Medina kolportiert und: Wenn er Goldstücke sieht. Bei der Beurteilung seines Wirkens gehen die Meinungen wieder auseinander. die seinen Zeitgenossen so lächerlich erschienen. doch dann ließ er es bleiben. andere. August 634. ehe was geschieht. wie geschaffen zu einer Zielscheibe von Spott. wurde ebenso sprichwörtlich wie seine Scheu vor Entscheidungen. mit der sich der alte Herr schminken und seine Haare jugendlich färben ließ. trete vor.Söhne de. http://www.09. Wer mit Abu Bekr zu tun hatte. Schon kurz vor der Schlacht hatte er aus Medina schlimme Nachrichten erhalten: Sein Gönner war gestorben. denn zum Zeitpunkt dieser noblen Geste war er bereits gar nicht mehr Oberkommandierender.de/deutsch/kultur/litera. Er war durch seine Feldzüge zu einem der reichsten Männer der Welt geworden. Fest steht nur: Er starb nach zweiwöchigem Krankenlager am 23. Bei seiner dritten Schlacht in Syrien eroberte er auch die Kriegskasse. geworden: Die schwarzen Bohnen kamen nun aus Alexandrien und waren außerdem vom Kaiser mit einer neuen Steuer belegt worden. Die Hälfte von ihnen musste gar nicht mehr ins Glied zurücktreten. Andererseits: Dass der Islam seinen Propheten überlebte ist vor allem Abu Bekrs Verdienst. dass Chalid auch seinen Truppen etwas abgab." verkündete er beim Appell. die von ihm überliefert sind. "Wer mit dem Propheten verwandt ist. 1000and1.. Abu Bekr dürfte einer jener Mittelmäßigen gewesen sein. Zu Mohammeds Lebzeiten hatte er die Geschäfte des Propheten organisiert und pedantisch darauf geachtet." Besser hätte ihn niemand charakterisieren können. denn nur ein kleines Gedicht blieb erhalten . durch das die Menschen gehen.2010 19:14 . Kleingedruckten. als er zur Zeit des Propheten je war. erfand eine mustergültige Finanzverwaltung und installierte ein oberstes Gericht unter dem Vorsitz Omars. garniert mit rührender Eitelkeit: "Der Tod ist nur ein Tor. und doch hinterließ er den Islam stärker und mächtiger. In seinem Harem.de/deutsch/kultur/litera. dass die Kasse stimmte.de .-G. Nach den ersten Erfolgen Chalids trugen ihm Schmeichler den Titel "Held" an. Außer seinen menschlichen Schwächen wurde keine hervorragende Eigenschaft an ihm bekannt. O möge dies Gedicht nie diese Pforte sehen. und die darin von seinen Gegnern übersehenen Paragraphen ließ er mit Armeen durchsetzen.1000and1. Über deren Qualität ist kein Urteil möglich.Söhne de. zwischen vier Damen soll er sehr viel Lyrik abgesondert haben. Kapitel 5. Er war der rechte Mann zur rechten Zeit. Der alte Herr aber schüttelte den Kopf: "Ich bin nur der Buchhalter des Propheten.. und das ist sehr viel. http://www. Nichts anderes tat er als Kalif.ein harmloser Gemeinplatz. und damit machte er den Islam aus einem Konzern zum Staat: Er schuf das Amt der Zentralkanzlei.09. Krach im Hause des Propheten 85 von 295 09.. Im Privatleben fühlte er sich als Dichter.Kultur ." Für Abu Bekr spricht.H. dass dieser Vers tatsächlich unsterblich wurde.. die aufgrund ihres Erfolges zu den Genies gerechnet werden müssen. Behr . 09.de . Doch der Richter kann auch "gnädig wie Omar" sein Omar hat alle möglichen Eigenschaften und da schließt eine keineswegs die andere aus. auch über sein Elternhaus. liebenswürdig oder arrogant. Denn ob Freund oder Feind sein Bild zu zeichnen versuchten.. muss der Gauner "Omars Peitsche" fürchten.de/deutsch/kultur/litera. Omar hörte so etwas nicht gern . wer die Herkunft von Omars Namen zu ergründen versuchte.1000and1. Behr . . Bereits als Junge hatte er sich einen schweren Haltungsfehler angewöhnt und Gassenjungen spotteten über den erwachsenen Omar: Sein Buckel streift die Wolken und sein Kinn die Erde. sprichwörtlich wie sonst nur noch der Bart des Propheten. knauserig oder großzügig.1000and1. obwohl gerade das über jeden Zweifel 86 von 295 09... Ein Bettler kommt "zerlumpt wie Omar" daher. stets geriet es überlebensgroß. Mit Todesstrafe musste seltsamer weise auch rechnen.2010 19:14 . Mohammeds Macher Noch heute ist Omar in Arabien allgegenwärtig.kaum war er Kalif ließ er die Verbreiter solcher Scherze zu Tode prügeln. Urteilt ein Richter "streng wie Omar".-G. http://www. Ob nun ein Gläubiger bescheiden oder maßlos ist. Genaues über Omar zu erfahren.Söhne de. ein Hüne "groß wie Omar" und ein Krüppel "bucklig wie Omar".H. Glücklich schien er damit allerdings nicht zu sein.Kultur .. Ein Hüne war der historische Omar tatsächlich einsfünfundachtzig groß und damit überragte er seine Zeitgenossen um mehr als Haupteslänge. Mehr als siebenhundert Bücher wurden allein in arabischer Sprache über Omar geschrieben und gerade deshalb ist es schwierig. engstirnig oder tolerant: All das wird er stets "wie Omar" sein der Widersprüchlichste unter den Weggenossen des Propheten. Das führte natürlich zu den wildesten Spekulationen. stellte ihn sein Vater auf eigene Beine und überließ ihm ein Karawanenunternehmen. und dazu war ihm jedes Mittel recht.1000and1. machte den Islam groß. Er wusste dass Volkstümlichkeit aus einer Fülle kleiner Eigenschaften besteht die sich überall weiter tratschen lassen. den seine Frauen immer wieder kunstvoll stopfen mussten. Omar genierte sich. Das Geschäft florierte.. Die meisten entspringen jenem Zynismus. erhaben war. Als er zwanzig war.de/deutsch/kultur/litera.. Der Zweck heiligte jedes Mittel. dass er sein Leben lang keinen einzigen Vers seines Namenspatrons las. und schon lange vor seiner tatsächlichen Machtübernahme galt er als die graue Eminenz des Islam. das Seide und Korallen vom Indischen Ozean nach Mekka transportierte. Doch auch ohne Islam wäre Omar zweifellos in die Geschichtsbücher eingegangen. den wir heute Realpolitik nennen.09.. An das Leben hatte er nur einen einzigen Anspruch: dass stets sein Wille geschehe. Omar trommelte sämtliche Nachbarn zusammen: Sei das nicht ungeheuerliche Verschwendung zum Gemüse auch noch Öl?! Und gab seiner Tochter vor versammelter Gemeinde einige Ohr feigen. Anders aber als der fress.Söhne de. Omar hatte Wichtigeres zu tun. Nur so erklären sich die zahllosen Widersprüche in seinem Leben.Kultur . Omar war der Machtmensch par excellence und ohne ihn hätte Mohammed höchstwahrscheinlich als verlachter Spinner geendet. er brachte sein Unternehmen in die Firma des Propheten ein und befasste sich von nun ab nur noch mit seinen eigentlichen Interessen: Machtfragen im allgemeinen und besonderen.1000and1. Aus Griechenland importierte Chattab dafür den Namen für seinen zweiten Sohn: Homer. und er ließ 87 von 295 09. http://www. der kurz vor seinem Tode sagte: Und wenn ich in bayrischen Diensten groß geworden wäre statt in preußischen hätte es eben ein Kaiserreich Bayern gegeben. So unverschämt bescheiden wagte kein Machthaber der Weltgeschichte wieder aufzutreten. Seine Kleidung war ein Meisterstück gekonnter Selbststilisierung: ein total zerfetzter Kaftan. Er war ein Fanatiker der Macht.-G. Hinter allen politischen Schachzügen des Propheten stand Omar.H.. In diesem Punkt ähnelt er Bismarck. altes Handelshaus das vor allem Korallenschmuck nach Griechenland exportierte.de . Mit fünfundzwanzig schloss er sich Mohammed an.2010 19:14 . einen Topf Gemüse und eine Schale Öl.und trinklustige Eiserne Kanzler gab sich Omar stets demonstrativ bescheiden. Die hatte gerade Mittagessen gekocht. Behr . Seine sechs Frauen und seine Kinder litten darunter. Sein Vater Chattab gehörte zu den Honoratioren von Mekka und war auch ein entfernter Onkel Mohammeds. doch Omar fühlte sich damit keinesfalls ausgelastet. das heißt. nach dem Vater der Dichtkunst benannt zu sein denn er hatte ein gebrochenes Verhältnis zu den schönen Künsten: Kultur ist Zeitverschwendung sagte er einmal und wir können sicher sein. Omar war ein Meister der PR. Dass sich Omar für den Islam einsetzte. Da kam Omar einmal zu seiner Tochter auf Besuch. Ihm gehörte ein angesehenes. als Omar schon ankündigte.de/deutsch/kultur/litera. Er führte die Prügelstrafe ein und vollzog sie ab und zu auch selbst. die energischste Tochter des Propheten ein halbes Jahr nachdem Omar ihr Haus anzünden wollte. der unter religiöser Schutzmarke laufenden Interessengemeinschaft. beim Tode des Kalifen werde keinesfalls mehr so ein. Und Omar als Oberster Richter des Islam erklärte sofort. Omar zeigte ein Testament Abu Bekrs. konnte sich nicht verkneifen zu fragen: "Willst du damit schon wieder ein nachahmenswertes Beispiel für deine Nachfolger liefern?" Omar seufzte: "Ach. Fürst der Rechtgläubigen. endgültig zum Staat mit hierarchischem Aufbau werden. Die Machtübernahme verlief dementsprechend glatt.glaubst du nicht. hinterher. Und er sorgte dafür. Das war noch milde: Seinen eigenen Sohn ließ Omar zu Tode prügeln.. der das Theater mit ansah.dabei dem Haus des Propheten keinerlei war Ali Mohammeds engster Cousin.09. für Anekdoten zu sorgen. Den bekanntesten Weiberhelden von Medina ließ er die Köpfe scheren und stellte sie so an den Pranger. Doch geschoren gefielen sie den Damen nur noch besser. nahm den Titel Kalif an und noch einen völlig neuen: Emirol-Muminin.-G.2010 19:14 . wie das gemeint war. keine Gelegenheit aus. Sobald sich dann genügend Publikum versammelt hatte. als würde er was suchen. Und so etwas verfehlte natürlich nie seine Wirkung. Abu Bekr war noch kerngesund.Nachfolgers war hinfort nicht mehr die Rede. und über dieses neue Programm 88 von 295 09. Überhaupt: Einige Charakterzüge Omars lassen sich nur als Sadismus bezeichnen. dass Omar gerne über die Strassen ging. Von Mitbestimmung oder Wahl des Propheten. das könne der Prophet denn doch nicht gewollt haben.. Chaos entstehen wie beim Tod des Propheten. Daraufhin verbannte Omar sämtliche Gigolos aus der Stadt. Da rannte einmal ein Kamel aus der Staatskoppel davon..de . Stets gab sich Omar als Moralist und auch da war er gründlicher als sämtliche Kollegen dieser zweifelhaften Zunft.1000and1. und schon lange davor stand außer Zweifel. O wäre ich nur nicht erschaffen worden. dass Sie auch gefüllt wurden: Auf Spottverse beispielsweise stand lebenslänglich.H. Das war sein Programm. Ali. Er baute die ersten Gefängnisse Arabiens . worin er zum Nachfolger bestimmt war. Seine Position War ohnedies geschwächt: Fatima war gestorben. nur weil der angeblich an einem Glas Wein genippt hatte.. dass er es würde. und sogar Ali hielt sich daran. Behr . als er Kalif wurde.1000and1.Söhne de. hob der Kalif einen Strohhalm auf und klagte in lautem Selbstgespräch: O wäre ich doch dieser Halm. Der Griff nach der Weltmacht Omar war Mitte der Vierzig. http://www.Kultur . Verwandtschaft mehr . Jeder in Medina wusste. von nun an bestünde zwischen Ali und . dass mich Allah eines Tages danach fragen wird?" Alis Antwort ist leider nicht überliefert dahingegen. Einige alte Kampfgenossen meinten.zuvor war als strengste Haftstrafe ausschließlich der Hausarrest bekannt. Ali! Wenn auch nur ein Kalb an den Ufern des Euphrat verloren geht . Der Islam sollte aus dem Konzern. und prompt rannte Omar der Kalif. So war Damaskus die einzige Stadt des Römischen Reichs. um Syrien zu halten. wäre dabei nur viel zerstört worden. Perser. dass sie nun mit Konstantinopel nicht mehr zu rechnen hatten. aber nichts gewonnen. müsse zumindest einmal diskutiert werden. als dass er die Nacht zuvor mit seinem Kaiser verbracht hatte. Schnell wurden aus Konstantinopel sechzig Galeeren mit fast dreißigtausend Mann Truppen los geschickt.. Als die Truppen des Islam in Syrien einfielen. Mit einer Wasserschlacht wollte dieser Jüngling auch die islamischen Truppen schlagen. Denn die Muslims kamen aus der falschen Richtung trieben seine Armee über den Landstreifen in die frisch entstandenen Sümpfe und damit war die römische Oberhoheit in Syrien beendet.. Offiziell gehörte Damaskus zum Ost römischen Reich. Sie waren nüchterne Geschäftsleute und wussten. und darauf stand: "Reden soll der Tod. doch schuld war er daran nicht. Behr . begannen sie sofort mit Übergabeverhandlungen. und in der Folgezeit bestätigte Omar durch immer neue Erfolgsmeldungen.1000and1." Es gab keine weiteren Diskussionen. im großen Badezimmer des Palastes. dass seine Richtung stimme. http://www. "Nun sollen die Muslims nach Damaskus schwimmen" sagte er. Bereits drei Wochen Dach seiner Machtübernahme ließ er die Bürger von Medina zum Dankgebet in die Moschee rufen: Damaskus war gefallen. Schließlich kamen zwei Drittel des Wohlstands von Konstantinopel aus Damaskus. Doch zum Oberkommandierenden bestimmte der Kaiser einen schwarzlockigen Jüngling von dem nicht mehr bekannt war.1000and1. Nur einen schmalen Landstreifen hielt er trocken. Kaum hatte er die großartigen Bewässerungsanlagen Syriens gesehen. in der nicht einmal eine Garnison lag.09.de/deutsch/kultur/litera. Araber und Juden ungestört ihre Geschäfte ab.-G. Die Stadtväter von Damaskus kränkten sich nicht sonderlich. Hier wickelten Römer. ließ er die Felder unter Wasser setzen.H. dessen Handelsherren straffer an die Kandare zu legen.Kultur . Omar wurde ausgiebig als Sieger gefeiert. in Wahrheit aber war die Stadt internationales Territorium. Damaskus ist zehn Königreiche wert.Söhne de. auch wenn sich anderswo gerade Römer und Perser oder Perser und Araber in den Haaren lagen. und hätte er versucht. und mehr wird von ihm nicht berichtet. sagte ein altes Sprichwort..2010 19:14 . Und auch dies lag weniger am strategischen Geschick der islamischen Truppen als an der totalen Unfähigkeit ihrer Ost römischen Gegner. um mit seinen Truppen nach Damaskus zu kommen. diese schlichte Tatsache zur 89 von 295 09. Die Stadtväter von Damaskus ließen sich von ihrem Kaiser nichts sagen. Um ihre angesammelten Schätze nicht der Gefahr einer Plünderung auszusetzen. sich mit ihnen anzulegen. waren nur zweitausend Mann römischer Truppen in ganz Syrien stationiert. Christliche Chronisten haben sich stets geweigert. Da zeigte ihnen Omar sein neues Staatssiegel. und der hütete sich auch.de .. und diese Stadt war seit undenklichen Zeiten der wichtigste Umschlagplatz des Nahen Osten. Kronkolonie des Kaisers in Konstantinopel. Schon bei Abu Bekrs Tod war die Lage der Stadt aussichtslos gewesen. als zwanzigprozentige Kopf. die nach Mekka ausgerichtete Gebetsnische und zur selben Zeit riefen Glocken und Muezzins ihre so verschiedenen Gläubigen zum Gottesdienst unter ein und demselben Dach. Nicht einmal Hunger drohte den Eingeschlossenen in den Speichern lagerten Lebensmittel für fast drei Jahre.1000and1. und bei den nächsten Feldzügen des Islam kamen die Waffen meist gar nicht mehr zum Einsatz. "Wir können unsere Feinde besiegen.2010 19:14 . Zweihundert Galeeren sollten den Völkerhaufen nach Palästina schiffen. Sie hätten zu gerne die reiche Stadt geplündert versuchten es auch ein bisschen. neben dem Altar die Mihrab. Und die Hälfte der berühmten Johanneskirche von Damaskus mussten die Christen abtreten.de/deutsch/kultur/litera.09.und Grundsteuer für Ungläubige. die gar nicht stattfand. doch da ließ Omar Halt gebieten: "Mit der Bekehrung von Damaskus ist der Islam Weltmacht geworden. http://www.Kultur . Aus allen Teilen der damaligen Welt ließ er Söldner anwerben. Gottes Fluch soll den treffen.H. Zum Oberkommandierenden ernannte er einen erfahrenen Mann von dem außerdem feststand dass er für Badezimmerspiele untauglich war: den Kastraten Theodorus. als sinnloses Heldentum je könnte. doch bereits der Start verlief katastrophal: Noch im Hafen versanken drei Galeeren mit Mann und Maus. Zwar wurde die Stadt fast sechs Monate lang belagert doch während dieser ganzen Zeit kam es zu keiner einzigen Kampfhandlung. Für die nächsten siebzig Jahre bot die älteste Kirche der Christenheit ein seltsames Bild : Gegenüber der christlichen Kanzel stand der islamische Predigtstuhl." Ein Meister des Arrangements In Damaskus fand auch in der Folgezeit niemand einen Grund.. Behr . doch wir können unsere Eroberungen nur halten. sich über den Islam zu beklagen. wenn wir unsere Feinde auch überzeugen". Dicke Bücher wurden über die heldenhafte Verteidigung von Damaskus geschrieben. Kenntnis zu nehmen. Nur einhundertsechzig Schiffe erreichten das Gelobte Land. ganz Libanon und die Sinai-Halbinsel.. Nur die Dschisdscha wurde ihnen abverlangt. Natürlich war das weniger Toleranz als Taktik. dafür wurde ihnen aber volle Religionsfreiheit garantiert. sechs weitere im Bosporus. und die verfehlte ihre Wirkung nicht.. Ohne nennenswerte Vorfälle besetzte der Islam im Lauf der nächsten zwei Jahre den Grossteil von Palästina. die sein Reich bislang gesehen hatte. Die Kapitulation erfolgte ausschließlich aus Vernunft und das spricht mehr für die Damaszener. Während dieser Zeit bot der Kaiser in Konstantinopel die größte Armee auf.1000and1. der sich am Reichtum dieser Stadt vergreift.de .. und sogar die damals noch heidnischen Bayern schickten hundert grimmige Krieger in Lederhosen.-G.Söhne de. Unter den Christen des Nahen Osten sprach sich schnell herum dass sich mit den Muslims leben ließe. Nur einige Truppenteile des frisch entlassenen Chalid fanden diese kampflose Übergabe schmählich. 90 von 295 09. verkündete Omar und verordnete friedliche Koexistenz mit den Christen. Mit von der Partie waren alle alten Kampfgenossen des Propheten. das eigene Nachschublager zu plündern. in dem anderen ein Wasserschlauch. Dann ließ er seinen braunen Kaftan erneut flicken und erwartete die Delegation aus Jerusalem. schnell einen Fremdenführer zu Omar zu schicken.1000and1. Schon eine Woche später hielt Omar seinen Einzug in der Heiligen Stadt.H. Und auf dem saß der Leibwächter. dem Platz des salomonischen Tempels. Behr . der Patriarch von Jerusalem.Söhne de. An einem der heißesten Sommertage des Jahres 636 kam es zur Schlacht.2010 19:14 . Christen hatten ihn zentimeterdick mit Kot eingerieben und ebenso dick schwollen Omars berühmte Zornadern. Doch da war es schon zu spät. Die islamischen Truppen hatten selbst nur dreißig Tote zu beklagen.1000and1. Vor dem ehrwürdigen Gemäuer der Grabeskirche blieb Omar lange stehen.er erhängte sich an einer Stange seines Kommandozeltes.09. Überflüssig zu sagen dass Omar während dieser ganzen Zeit Medina gar nicht verlassen hatte. auf dem Abraham einst Isaak opfern sollte..de . Sie beschränkten sich darauf. Er hat schlappgemacht.. Der heilige Stein sah nicht gut aus.-G. als ihm Sopronius. "Dann werden meine Gläubigen verlangen daraus eine Moschee zu machen. meinte er zu Sopronius. Die Übergabeverhandlungen dauerten nur kurz. natürlich zu Fuß. http://www. denn der wollte gerade zur heiligsten Stätte ihrer Religion wandern. die Übergabe der Stadt anbot. und nicht einmal Theodorus starb den Heldentod . Ob es überhaupt zu einer Schlacht gekommen war blieb zweifelhaft: Fast alle Toten der Römer waren am Rücken verletzt. Den Bayern verschlug die Hitze jede Kampfeslust. Währenddessen blies frischer Wüstenwind den römischen Soldaten Sand in die Augen. der Arme erklärte der Fürst der Gläubigen. dank Allahs Hilfe und aufgrund seines strategischen Geschicks habe er eine tausendfache Übermacht besiegt. Da beeilten sich auch die Juden. Betreten wollte er das Heiligtum nicht. Auf den Weg machte er sich erst. Auf halbem Weg stieß ihr Oberrabbiner zum Kalifen. auch in diesem Fall müsse Omar die Strapazen einer Reise nicht auf sich nehmen doch Omar sagte: "Ich muss meinen Gläubigen mit gutem Beispiel vorangehen und einmal selbst in den Kampf ziehen.de/deutsch/kultur/litera. Omar wollte partout den Stein sehen. 91 von 295 09. Die staunten nicht schlecht als ihr oberster Kriegsherr daherkam: zu Fuß vor seinem Kamel. Schon nach kurzer Zeit endete der grandiose Aufmarsch in zügelloser Flucht. Zwei Proviantsäcke hatte er dabei: In dem einen waren Datteln und etwas Reis.. und Omar erklärte beim Dankgottesdienst. die den langen Marsch noch schaffen konnten. Ali meinte zwar.Kultur .." Dann zog er los mit nur einem Leibwächter und einem Kamel. Sopronius den Omar in Amt und Würden belassen hatte betätigte sich als Fremdenführer. "Was habt ihr Juden gegen Abraham?" schrie er. Fünf Tagereise vor Jerusalem warteten seine Truppen. und ich will euch Christen diesen heiligen Platz nicht weg nehmen". Den Veteranen aus der Schlacht von Bedr schlug ihre Treue mit hundert-tausend Mark pro Jahr zu Buche. Denn für die Juden wird er immer Moria heißen und für den Islam Al Aksah. für Unmündige zu sprechen. Behr . Um wenigstens in der Stadt seine Ruhe zu haben ließ Omar öffentliche Speisehäuser errichten. nicht aber den Tempelplatz. Seit Mohammeds Tod hatte der Alte geschwiegen.de . Da setzte Omar dessen beide Söhne auf die Liste der Kämpfer von Bedr.H. in denen jeder umsonst so viel essen konnte wie er wollte. Allen Gläubigen traten Tränen in die Augen als Omar den heiligen Platz zur Moschee erklärte.. wer in Hobaida dabei gewesen war. Statt Wasser sickerte dort nämlich eine schwarze stinkende Flüssigkeit aus dem Boden. Ali hielt dieses Sozialprojekt für nackten Wahnsinn und weigerte sich auch nur einen Pfennig Pension anzunehmen. Dieser kahle Felsen im Herzen Jerusalems ist der ewige Stein des Anstoßes zwischen Juden und Muslims beiden gleich heilig und deshalb ein Denkmal religiöser Unversöhnlichkeit. Sich selbst verschaffte der bescheidene Kalif eine andere Einnahmequelle: Er erklärte einen kleinen See zu seinem Privateigentum. Damit schaltete er jede mögliche Opposition gründlich und wirkungsvoll aus. Da Omar zuvor von Sopronius gehört hatte die Juden hätten sogar einmal in das Heilige Grab gemacht stand für ihn der Schuldige fest. Schon wollten die 92 von 295 09. konnte mit achtzigtausend rechnen. Vergeblich beteuerte der Rabbiner. Damit hatte er sein Leben gerettet. nun zitterte seine Stimme vor Rührung.-G.Söhne de. über den sich islamische Krieger beim ersten Persienzug sehr gewundert hatten. doch Ali schwieg ..es sei unter seiner Würde. Jede der acht Witwen des Propheten erhielt zweihunderttausend Mark Jahresgehalt..09. Natürlich gab es einigen Wirbel In Medina.2010 19:14 . So hatten sich viele Gläubige Gottes Lohn nicht vorgestellt zumal sie selbst davon nichts hatten. zum Gebet zu rufen. verübt am heiligsten Stein der Juden. Das gesamte Judentum werde ich demütigen schwor er und zog sein Schwert so heftig dass sich der Rabbiner sofort zum Islam bekehrte. Zwar waren die Kleinen damals noch gar nicht auf der Welt gewesen. Aischa vierzigtausend extra. Omar aber ritt auf seinem Kamel nach Hause und widmete sich inneren Reformen. hier könne es sich nur um ein christliches Verbrechen handeln. Dann stieg er auf die Kanzel der Moschee und beschwor schreckliche Höllenstrafen auf alle die gegen seine Entscheidung zu murren wagten. Mit seinem eigenen Kaftan wischte Omar den Stein sauber dann bat er den ersten Muezzin des Islam. http://www. und selbst die Kampfgenossen der späteren Feldzüge bekamen fürstliche Ruhegehälter. und wie viele Tränen seitdem darüber vergossen wurden kann nicht geschätzt werden.. Wer sollte von nun an etwas gegen Omar haben? Abbas etwa der Onkel des Propheten der selbst gerne Kalif geworden wäre? Er bekam eine Jahrespension von vier Millionen Mark.1000and1.Kultur .de/deutsch/kultur/litera. Seihe erste war die Einführung einer Staatspension.1000and1. .Söhne de.1000and1. Und dann kam auch noch die Geschichte mit den Staatspensionen. Behr . Bei Abu Bekrs Tod bereits waren aus dem Oasenland regelrechte Güter geworden die von ihren ursprünglichen Herren nur noch als Pächter bewirtschaftet wurden. Eine hektische Bautätigkeit zerstörte die bestgelegenen Acker und wer bei Omars Goldregen zu kurz gekommen war versuchte durch höhere Pacht reich zu werden. Das Öl für die Lampen würde er gegen geringes Entgelt aus seiner eigenen Erdölquelle liefern. Das konnte nicht gut gehen. Muslims diese Pfütze für eine Teufelsfalle halten da erklärten ihnen Einheimische.Kultur . Viele Bauern mussten Kredite aufnehmen. dass man das Zeug ganz gut in Lampen füllen könne. Im Winter 639 wurde nur noch ein Achtel des gesamten 93 von 295 09. Der Islam war ein kaufmännischer Konzern gewesen und eine Religion für Kaufleute geworden.1000and1. nur um ihre Felder bestellen zu können und damit kamen sie vollends in die Gewalt der Kaufleute.de .H. die Bauern Arabiens und des Nahen Ostens würden gerne und freiwillig die dafür nötigen Kosten aufbringen. Und die Pacht betrug die Hälfte der Ernte.09. Doch diese Rechnung konnte nicht aufgehen. Über Nacht entstand ein nagelneuer Geldadel unermesslich reich und damit war Arabiens Volkswirtschaft reif für das Chaos. Ali spottete: "Willst du dir auch noch mit diesem schmierigen Zeug die Hände dreckig machen?" Omar aber sagte: "O Ali. Die Bauern hatten Mohammed nie interessiert und damit übersah Allah jene. Kurz darauf verkündete er: Damit des Propheten Gebetsanweisungen auch wirklich befolgt werden solle das früher im stillen Kämmerlein zu verrichtende Gebet der Fastenzeit ab sofort in den Moscheen stattfinden zur Abendstunde und bei Beleuchtung. Da streikten die Bauern. Omar hatte davon gehört.-G. Er untersagte Unbefugten das Betreten des Geländes und ließ das dunkle Nass in Schläuche aus Ziegenleder füllen. Die Lebensmittelversorgung war und blieb der wunde Punkt im kunstvollen Gebäude des Islam.. Viehhaltung war ihnen von alters her verboten. und die Mieten für Zugtiere stiegen plötzlich ins Unermessliche. Weshalb sollte ein Bauer mehr arbeiten wenn ihm nur die Hälfte blieb? So verlotterten die Felder und die Wüste fraß sich langsam aber sicher in das ihr einst abgetrotzte Ackerland.2010 19:14 ." Mit dem Wohlstand kommt der Hunger Weniger Weitblick als beim Erdöl hat Omar bei den Staatspensionen gehabt. An den Bauern war der Islam und erst recht der mit ihm verbundene Wohlstand vorübergegangen.de/deutsch/kultur/litera.. auf die letztlich auch der cleverste Kaufmann angewiesen ist. Die ungeheuren Geldmengen wirkten wie eine aufputschende Droge.. Es ist ein Geschenk Allahs und duftet dem Islam wie der Himmel. Allen Ernstes hatte er geglaubt. dieses Zeug ist kostbarer als Gold. http://www. Misstrauisch hatten die Bauern beobachtet dass auf dem Basar alles teurer wurde. Was sollte man auch handeln. aber die Probleme des Islam konnten damit natürlich auch nicht gelöst werden. die Brücken hinter der Armee abzubrechen: "Wo ein islamischer Soldat steht gibt es kein Zurück. sondern auch besser ausgerüstet war. Ackerlandes bewirtschaftet. In vorderster Front schnaubten dreißig Elefanten. Die Grenzen des Wachstums im Inneren waren schon längst erreicht die Erwartungen aber hoffnungslos überreizt. Behr . Wollte Omar nicht eine Revolution unzufriedener Araber riskieren mussten fremde Völker die Zeche bezahlen. dachte Omar würden ausreichen. seit Alexander dem Grossen ihren Thron zu behaupten.de/deutsch/kultur/litera." Auf der anderen Seite des Euphrat aber stand bereits die persische Armee. Unter der Devise "Rückkehr zum einfachen Leben" musste der Statthalter von Kufa seinen besonders prunkvoll geratenen Neubau-Palast niederbrennen. Omars Feldherr gab Befehl.2010 19:14 . Es waren im Grunde Strukturprobleme. Die arabische Halbinsel aber erholte sich nie wieder von dieser Katastrophe. Die Entwicklung von einer kaufmännischen Organisation zu einem Staat hatte das ursprüngliche System des Propheten auf den Kopf gestellt.09. die Tanks der Antike. Allein um Medina starben fünfundzwanzigtausend Menschen.H. Sie hatten es geschafft. Er schickte sie über den Euphrat und gab den Befehl. die nicht nur das Vierfache größer. die Sippe der Sassaniden. http://www.Söhne de. und so rüsteten immer mehr Karawanen zu Militärtrupps um.-G. Die Gewinne aus dem Handel standen in keinem Verhältnis zu der Beute und den Tributzahlungen aus den eroberten Gebieten. Nun saß dort ein junger Mann namens Jesdegir auf dem Thron. Expansion um jeden Preis In seinem ersten Schreck ließ Omar ein radikales Sparprogramm verkünden so etwas war schon damals populär. Neuntausend Mann. heißt es in Arabien. Im Sommer 640 erlebte Arabien die schlimmste Hungersnot seiner Geschichte. und ihm hatte Omar angekündigt.1000and1.1000and1. Erst heute versuchen Bewässerungssysteme den damals entstandenen Schaden wiedergutzumachen.. er werde der letzte Schah der Weltgeschichte sein. Zunächst musste Persien dran glauben.. Dort regierte das älteste Herrscherhaus der Alten Welt.Kultur . In ihrer Residenzstadt Medain hatten die Schahs fast ein Jahrtausend lang ungestört Schätze über Schätze häufen können..de . Da Volkswirtschaft zu Omars Zeiten noch keine Wissenschaft war.. Nach Omar kam die Wüste. das riesige Perserreich zu erobern. war dort auch schon die Pest ausgebrochen. Zwar wurden aus Syrien noch schnell viertausend Kamelladungen Getreide nach Medina und Mekka geschickt doch als sie ankamen. wo sich genauso gut rauben ließ? So musste die Politik des Islam zum erklärten Imperialismus werden. Er selbst ging mit gutem Beispiel voran und wurde prompt von 94 von 295 09. sich auf die Elefanten zu konzentrieren und ihnen die Rüssel abzuhauen. kam der Kalif ungeschoren davon. wurden einhundertzwanzig Kilo Edelsteine gebrochen aus einem Prunkpanzer über viertausend Diamanten. http://www. Er wurde eingeschmolzen und ergab Barren im Gesamtgewicht von siebenhundert Kilo. darauf leuchteten Blumen aus Edelsteinen und alle Städte des persischen Reiches. Behr .1000and1. "Kannst du ihn in dein Grab mitnehmen?" meinte Ali. wo immer islamische Einheiten in Sicht kamen. Omar hätte ihn gerne in seinem eigenen Haushalt gesehen doch sicherheitshalber fragte er Ali ob er was dagegen habe.1000and1. Er hieß "Teppich der Weinlese".H.de/deutsch/kultur/litera. aus Diamanten und Perlen gebildet. Die war so groß dass allein das Prophetenfünftel neunhundert Kamelladungen betrug. dreitägigen Schlacht musste Jesdegir seine Truppen zurückziehen. die tausendjährige Residenzstadt der Perser.. Doch Jesdegir hatte seinen letzten Sieg errungen. einem aufgeregten Dickhäuter zertrampelt. sein Grundmaterial war massives Gold. Im April 638 besetzten die Muslims Medain.Kultur . und dabei stellte sich die Identität seines Opfers heraus. Sie wurden zum kostbarsten Altar des Christentums verarbeitet der Palad´oro in der Markuskirche von Venedig. Ende Februar 637 kamen die Muslims wieder. Eine Provinz nach der anderen fiel den Muslims in die Hände. Es kam zu einer kleinen Gerichtsverhandlung gegen den Müller.09. fünfzehn Meter breit und einhundertfünfzig Meter lang. den er um eine Schale Weizen gebeten hatte. Damit war die Schlacht entschieden. dabei einige Säcke mit Kampfer gefunden und sie für Salz gehalten.Söhne de. und dabei fiel ihnen der größte Schatz in die Hände der je in der Weltgeschichte erobert wurde. Aus der riesigen Krone die an schweren Ketten über dem Kaiserthron hing..-G. Vor dem Tor des Palastes bereits hing ein riesiger Schleier. Da ließ Omar dieses einmalige Kunstwerk zerhacken und zur übrigen Beute legen. und diesmal siegten sie an den Ufern des Euphrat. Im Jahr 651 wurde der letzte Sassanide zu Chorasan von einem Müller erschlagen. Das war natürlich eine tödliche Verwechslung.de . Sie gingen nicht zimperlich damit um. und Jesdegir endete erbärmlich als Straßenbettler. Die islamischen Truppen wurden in den Euphrat gedrängt viertausend Mann ertranken oder wurden erschlagen. Das kostbarste Stück aber war ein Teppich. war uralt und überaus haltbar. Nach einer verbissenen. sondern auch sein Reich. Einige Muslims aber wurden ihrer Beute nicht froh: Sie hatten die Speicher des Palastes geplündert. und dort funkeln sie heute noch ein letzter Glanz des berühmtesten Teppichs der Weltgeschichte.2010 19:14 . Da sagte der Müller: "Und wer weint um ihn?" 95 von 295 09. vierzigtausend Mann stark. Einige Edelsteine wurden später nach Konstantinopel verkauft und dort noch später von Venezianern geraubt. Schah Jesdegir aber verlor nicht nur seine Residenzstadt.. aus reinem Gold geweht.. Von nun an flohen die Perser. In den Anfangstagen des Islam war er ein wichtiger Geschäft-spartner Mohammeds gewesen.09.. und damit beherrschten sie den gesamten Nil bis zum Delta. Der alte Herr schrieb einen Brief an seinen Kaiser in Konstantinopel: "Nach allen bisherigen Erfahrungen mit dem Islam muss ich fest stellen. Da Alexandria ohne Schwertstreich erobert wurde. Der Geist wird verbannt Gleichzeitig mit den persischen Eroberungen ging auch der Krieg gegen das Oströmische Reich weiter. Genau dorthin marschierten nun die Armeen des Islam. hatte Omar verkündet. Am 11..de . Februar 641 starb in Konstantinopel Kaiser Heraklios. ein betagter Herr. in kürzester Zeit die am höchsten zivilisierten Staaten der damaligen Welt in die Knie zu zwingen. Nun waren dort zwar schon wieder seit einem Jahrhundert römische Truppen stationiert. die üppigsten Felder der Erde. http://www. er ist ein Kreuz.1000and1. Sie mussten nur einen gehörigen Tribut zahlen. Doch ebenso kostbar war das Hinterland.2010 19:14 . so wird für immer unbegreiflich bleiben. Dementsprechend stark war die Stadt befestigt. von Gott gesandt.Söhne de. schrieb bis an sein Lebens-ende Tiefsinniges über die Verwandtschaft zwischen Gott und Allah." Der Brief erreichte seinen Adressaten nicht mehr. kamen seine Bewohner glimpflich davon. und Kyros saß in Alexandria auf verlorenem Posten und wartete auf Antwort. und während in Arabien Zehntausende an Hunger starben. "Es fehlt uns an Brot. dass es dieser Macht auch gelang. und Alexandria..1000and1. und nun kam der Islam zu ihm.de/deutsch/kultur/litera. In Alexandria residierte als Patriarch und römischer Statthalter Kyros. In Italien hatten die Germanen gehaust und das war der Halbinsel nicht gut bekommen. durften aber ihr 96 von 295 09. Ist es schon erstaunlich. also müssen wir welches holen". Dort bezog er eine Einsiedelei. Im Juli 640 schlugen sie bei Heliopolis eine römische Armee.Kultur . dass da urplötzlich in der Wüste eine Macht entstanden war.000 Mann arabischer Truppen im Niltal ein. der alte Handelsplatz.-G. Für Konstantinopel war Alexandria lebenswichtig: Dreiviertel seines gesamten Getreidebedarfs wurden in Alexandria verladen und seit dem Fall von Damaskus über diesen Hafen auch nahezu der gesamte Außenhandel abgewickelt.. wer nun Kaiser werden solle. doch von der alten Pracht Roms war nicht viel geblieben.H. Kyros war nicht gekommen. Das Oströmische Reich war der legitime Erbe der alten Römer. An einem Septembertag des Jahres 642 schließlich schrieb Kyros eine formlose Kapitulationserklärung. "Hauptstadt der Welt" war unangefochten Konstantinopel und mit dieser strahlenden Metropole konnten sich nur noch zwei Städte messen: Damaskus. fielen 15. und daher wird sein Grab noch heute sowohl von christlichen als auch islamischen Pilgern besucht. und der Prophet hatte ihn sogar einmal nach Mekka eingeladen. das Delta und der lange Lauf des Nils. bestieg einen Esel und trabte auf diesem quer durch die islamischen Linien Richtung Sinai. das Tor zur Kornkammer der Alten Welt der Hafen Ägyptens. Eineinhalb Jahre lang wurde darüber gestritten. Behr . So lasset uns dieses Länder dem Halbmond übergeben. und nie wurde sie im Verlauf ihrer langen Geschichte mit Waffengewalt eingenommen. Was nicht als christliche Literatur galt. http://www. Selbst Kleopatra hatte zwischen ihren Liebesaffären Zeit gefunden. Dagegen verblasste sogar das einstige Weltreich der Römer.. Eigentum behalten. am Mittelmeer und sogar an den Ufern des Indus. Wer im Staatsrat saß und wer wofür 97 von 295 09. mit deren Hilfe heute sämtliche unentzifferbaren Inschriften der Antike mühelos übersetzt werden könnten.1000and1. Omars Antwort war kurz: "Nur was der Prophet gesagt hat.de/deutsch/kultur/litera. ist interessant.. und die ganze glorreiche Geschichte hatte nur einen Schönheits-fehler: Arabien selbst war nahezu entvölkert. und damit erlitt die abendländische Kultur wohl den schlimmsten Verlust ihrer Geschichte: In Alexandria befand sich nämlich die Bibliothek der Ptolemäer.Kultur .09. der diese Entwicklung auf dem Gewissen hatte schien sie gar nicht zur Kenntnis zu nehmen. Dieses Wort stammt aus dem Persischen und bedeutet: Versammlung von Geistern.de .-G.Söhne de.. Er residierte in Medina eher wie ein Wüstenscheich.H.." Die nächsten sechs Monate wurden die Badeöfen von Alexandria mit dem Wissen der Antike geheizt. Das wirtschaftliche Gefüge der Halbinsel war zusammengebrochen. Die alten Ptolemäer waren ausgesprochene Bücherwürmer. Araber hatten sich wahrlich die Erde untertan gemacht. Das römische Staatseigentum aber wurde zur Beute erklärt. aber auch Wörterbücher. desto lieber befasste er sich mit Kleinigkeiten. Nun standen arabische Truppen im Kaukasus am Nil. Omar. die römische Literatur komplett. Später hat diese Barbarei auch Arabern leid getan. ausgesprochene Büchermuffel. alles in allem. seit einigen Jahren wurde nur noch von Beute gelebt. Sämtliche Werke aller griechischen Philosophen und Dichter waren vorhanden. Nur etwa zweihundert Bücher entgingen der Verbrennung. Die frühen Christen waren.1000and1. und tatsächlich blieb der Diwan geisterhaft. Allahs Soldaten gerieten vor diesem Bücherberg in Verlegenheit.2010 19:14 . was sie damit tun sollten. wurde vernichtet. indische und sogar chinesische Literatur. Für die Verwaltung des großen Reiches hatte er einen Diwan eingesetzt. und je größer das Reich wurde. der Bibliothek siebzehntausend Handschriften zu spendieren. und als prunkvollstes Denkmal ihrer Regierung galt die "Grosse Bibliothek". Die "Grosse Bibliothek" in Konstantinopel umfasste nur zweihundert Bände. Behr . Sie schickten einen Kurier nach Medina. doch gleichzeitig ein Koloss auf tönernen Füssen. Zwanzig Jahre waren seit der Hidschra vergangen zehn seit dem Tod des Propheten. Im Jahre 1972 entstand in Kairo eine Doktorarbeit mit dem Titel: Wie wäre die Kulturgeschichte der Menschheit ohne die Bücherverbrennungen von Alexandria verlaufen? Mit Dolch und Tücke Mit der Eroberung von Persien und Ägypten war der Islam die absolute Weltmacht geworden. In Alexandria aber lagerte das gesamte Wissen der Antike. und das letzte Inventarverzeichnis der Bücherburg steht noch heute in der Geschichte konkurrenzlos da: neuneinhalb Millionen Bücher alle von Hand geschrieben. Kultur . Von Sonntag bis Donnerstag war der Kalif Distriktrichter. sondern auch zwischen zwei Systemen und. Omar fragte: "Was ist dein Beruf?" . Gott sei Dank war's kein Muslim.de .. was in Arabien stets gefährlichen Konfliktstoff birgt. Er hatte andere Sorgen: Jeder musste ihm schriftlich geben. was sich da im Wahlkomitee ab spielte. dass Omar ein gerechter Kalif gewesen sei. http://www." Damit starb er. Die zweite Sitzung endete damit dass Abd-el-Rachman der einzige den alle für halbwegs neutral hielten. Einige Tage später. Omar blieb genug Zeit. kannst du auch höhere Pacht bezahlen. Beim Verlassen der Moschee aber brach der Kalif zusammen: "Der Kerl hat mich umgebracht. November 644 betete Omar gerade in der Moschee. Wenn du so viel kannst. Die erste Sitzung der Sechs endete damit. Behr . und damit kann Omar ruhig als der Vater des GeheimKabinetts gelten. und diese Urkunden sollten in seinen Sarg gelegt werden.09. Zunächst erschienen die Verletzungen harmlos.. und das war sogar von Vorteil: Unerkannt konnten seine Mitglieder das Reich kontrollieren und niemand konnte sie bestechen. am 3. im Alleingang die Entscheidung 98 von 295 09. Denn die Alternative Ali oder Osman bedeutete nicht nur eine Entscheidung zwischen zwei grundverschiedenen Persönlichkeiten.de/deutsch/kultur/litera. Nicht immer verhielt er sich dabei diplomatisch. Diesmal hatte der Sklave einen Dolch in der Hand. als Entlastungspapiere vor Allah.der Freitag gehörte traditionsgemäß dem Gebet.." entschied Omar. Schlosser und Anstreicher. Lulu grollte natürlich. antwortete Lulu. als Lulu wieder auf ihn zukam. doch auch Omar hatte drei Dolchstiche abbekommen. dass sich das Komitee für unfähig erklärte." Die Verletzungen waren vielleicht noch nicht einmal tödlich. zumal Omar noch das Gebet zu Ende sprach. Mir ist's egal. zwischen zwei Stämmen. zuständig war. und diese allerletzte Wurstigkeit hätte beinahe auch dem Islam das Leben gekostet. Zwar waren sowohl Ali als auch Osman Koreischiten doch Ali war seit Mohammeds Tod Boss der Haschemiten. Trotz ständiger Bitten seiner Freunde weigerte sich der Sterbende einen Nachfolger zu ernennen. blieb ein Geheimnis. Wer als Mitglied des Diwan bekannt wurde. Es war mehr Qual als Wahl.2010 19:14 . Da kam einmal ein persischer Sklave zu ihm und klagte: Sein Gutsherr verlangte zuviel Pacht. doch nach zwei Tagen kam Wundfieber hinzu.1000and1. während Osman zur steinreichen.H. Am siebten Tag nach dem Attentat ernannte er endlich ein sechsköpfiges Wahlkomitee und sagte mit brechender Stimme: "Wählt Ali oder Osman oder sonst wen. und nur der Samstag war Angelegenheiten des Riesenreiches reserviert. Der Diwan blieb anonym.-G. Und beide Kandidaten hatten etwa gleichviel Anhänger.. Und das fünf Tage in der Woche .Söhne de. sich mit seinem Hobby zu befassen den Rechtsstreitigkeiten kleiner Leute. zumal Osman und Ali selbst drin saßen und dabei sich keine Stimme geben durften. des ärmeren Zweiges der Gruppe. musste seinen Platz räumen. hochnoblen Sippe der Omajaden gehörte. Einige Sekunden später war Lulu erschlagen. damit beauftragt wurde.1000and1.Tischler. meinten einige. ihn einer Gefahr auszusetzen.. Damit ging das Gemauschele los. als er Kalif wurde. dass Osman von Haus aus sehr begütert und überdies sein Leben lang ein schöner Mann war. dass er auch gar nicht auf das Schlachtfeld passe. als Mohammed je gesessen hatte 99 von 295 09. Der dritte Nachfolger des Propheten machte es ihnen aber auch schwer: das "O" seines Namens gehört eigentlich wie "ou" gesprochen.Söhne de. und nie zeigte er sich ohne makelloses Make-up in der Öffentlichkeit.de/deutsch/kultur/litera.de . Mit dem Pfund. hatte einst Abbas gesagt. In Medina hatte Osman auf sein Siegel die Worte setzen lassen: "Allahs Gnade leite und nähre mich" aber selbst dort fanden die Gläubigen. Und das Charakterbild des Mannes mit diesem komplizierten Namen noch mehr. verstand er ganz gut zu wuchern: in aller Stille war er Arabiens reichster Großgrundbesitzer geworden. Gleich bei seiner Antrittsrede. Daher schwankt die Schreibweise zwischen Osman. Der Beau des Propheten Nicht einmal darüber wie Osmans Name zu schreiben sei konnten sich die Historiker einig werden.2010 19:14 . an Verstand. Einig sind sich alle nur darüber. kannte Osman überhaupt keine Scheu und schon lange ehe er Kalif wurde. In Persien formierte sich eine Guerillabewegung in Damaskus und Alexandrien kam es zum Aufstand. Jemen und Palästina erklärten sich für unabhängig . zu fällen. Sein gepflegter Bart reichte bis zum Ellbogen.Kultur . Doch als Osman Kalif wurde. Doch Osmans Verdienste um den Islam erschöpften sich mit dessen Finanzierung . sobald dieser Staat wurde. während Ali sich wieder übertölpelt fühlte. An Einfluss fehlte es Osman also keinesfalls. zu seinem Privatunternehmen gemacht. Das mit der Schüchternheit schien allerdings nicht zu stimmen.. den Muslims den Rest zu geben. und das Geld des verwöhnten Hocharistokraten hatte dem Propheten so geholfen dass dieser nacheinander zwei Töchter seinem Finanzier verehelichte. Es endete nach fünf Tagen damit dass Abd-el-Rachman einen Ministerposten von Osman versprochen bekam und Osman Kalif wurde.1000and1. der Kalif sei von Gott und allen guten Geistern verlassen. Wenn es darum ging.. und so schüchtern.09.-G. gönnte ihm auch Abbas diese Würde: Omars Tod war für nahezu alle eroberten Gebiete das Signal gewesen. auf der Kanzel des Propheten hatte er sich eine Stufe höher gestellt. dass es ein Jammer sei. Behr .an keiner einzigen Kampfhandlung hatte er je teilgenommen.1000and1. galt er als Unverschämter Intrigant. aber er wird keinen Freund finden. Mohammed selbst musste ihn einmal dafür entschuldigen: Osman sei so schön. der an ihm hängt.das Riesenreich schien jämmerlich auseinander zubrechen und aus Konstantinopel wurde ein Heer losgeschickt. sich gegen die Herrschaft des Islam zu erheben. und ebenso unauffällig hatte er den einst genossenschaftlich betriebenen Außenhandel des Islam. Osman kann sich mit Schmuckstücken behängen. das er einst dem Propheten gepumpt hatte. An Mohammed hatte er sich verhältnismäßig früh angeschlossen. wohl aber..H. und das "S" könnten am ehesten Lispler hinkriegen. http://www. Othman und Outhman bis Uthman. Verwandten oder Freunden Vorteile zu verschaffen. Deshalb blieben auch die Armeen in den eroberten Gebieten intakt. und wir wissen nicht einmal die Namen der Retter des Islam. http://www. dass der Kalif zwei Jahre lang seine Regierung gar nicht kannte." Amru Ben Aass fand. und so liefen die Regierungsgeschäfte noch zwei Jahre.09." Osman dankte ihnen nicht. als eines Tages neun würdige Männer vor ihn traten. Osman fiel aus allen Wolken.1000and1. Bis dahin stünden ihnen komfortable Paläste samt reizvollen Sklavinnen zu unbeschränkter Verfügung.doch der fiel in der Moschee betrunken von der Kanzel. Den Ältesten ließ er hinrichten. die anderen in die Verbannung schicken. Natürlich hatte Osman selbst neue Generäle ernannt. Gatte von sieben Frauen.H.-G. blieb nicht lange geheim: lauter Verwandte des Kalifen.de . Kürzer und prosaischer beschrieb Ali das übrige: "Ein Haufen Scheiße.. und musste unter dem Protest der Gläubigen herabsteigen. pries Merwans verlängertes Rückenende in einem langen Gedicht.de/deutsch/kultur/litera. Wir glauben. Behr . nun unsere Pflicht getan zu haben und übergeben dir hiermit das Reich des Islam. Er hieß Merwan. und sie waren auch alle aus Medina losgezogen.2010 19:14 .. dass Osman zwei Jahre lang auch nicht einmal merkte. und der damals schon siebzig-jährige Osman. mit denen er aber nie gesprochen hatte. Hätte nicht noch Omars Diwan regiert... und nach eineinhalb Jahren waren sämtliche Aufstandsbewegungen niedergeschlagen. innerhalb eines einzigen Monats. Gleich außerhalb der Stadtgrenzen wurden sie von Kurieren des Diwan abgefangen: Bei allem Respekt vor dem Kalifen möchte der Geheime Rat doch vorschlagen. Alihabe da höflich untertrieben. dann 100 von 295 09. Den Statthalterposten im ohnedies unruhigen Jemen vergab er irrtümlich gleich dreimal. Keiner lehnte ab. Doch Amru war aus persönlichen Gründen befangen: Obwohl er mit einer Schwester Osmans verheiratet war.1000and1. ausnahmslos Vettern und Neffen. Verlogenheit und Korruption. und so versickerte Omars Generalstab in gut verborgenen Wüstenpalästen. wäre dies das Ende des Islam gewesen.Kultur . und wer darin saß. dass die frisch gebackenen Heerführer die Schlachtfelder erst nach Abschluss aller Kampfhandlungen aufsuchen. Dann ernannte er einen erfahrenen General zum Gouverneur der neuen Verwaltungseinheit Kufa an der Euphratmündung . Vetternwirtschaft Sofort setzte Osman einen neuen Diwan ein. Es ist eine Groteske der Weltgeschichte.Söhne de. In seinem ersten Zorn ließ sich Amru scheiden. hatte ihn Merwan von seinem Statthalterposten in Ägypten abgesetzt. Nur der Vorsitzende war nicht mit dem Kalifen verwandt. Nun hielt der Älteste von ihnen eine kurze Ansprache: "Verzeih uns. dass nahezu sämtliche seiner Erlässe durchkreuzt wurden. Fürst und Alleinherrscher aller Gläubigen. Osman aber wusste nicht einmal wer in diesem geheimen Rat saß. ohne dass der Kalif etwas dazu tun konnte... die er zwar vom Gesicht her kannte. dass wir gemäss den Befehlen Omars zwei Jahre lang regiert haben. Unter normalen Umständen und erst recht in der pluralistischen Stammesgesellschaft der Araber wäre Osman seines Thrones vom ersten Fehler an nicht mehr sicher gewesen. dass sein Vorgänger Omar die Macht des Kalifates so gefestigt hatte.. Merwan aber hatte nicht nur einen neuen Statthalter nach Alexandria geschickt. Bei einem Erdbeben war er einmal ins Meer gestürzt doch die römischen Kaiser ließen ihn wiederherstellen.ihr hoch gereckter Arm hätte ihm nicht einmal einen Kinnhaken geben können. und insgesamt wurden eineinhalb Milliarden Mark Beutegelder nach Medina geschickt. In der Hafeneinfahrt stand seit der Antike eine riesige Statue des Sonnengottes. Auch für Merwan machte sich die Geschichte bezahlt: Die von ihm nach Ägypten geschickte Armee hielt sich dort nicht lange auf.de/deutsch/kultur/litera. Allerdings hatte der alte Sonnengott andere Schicksalsschläge hinnehmen müssen. Zwischen ihren gespreizten Beinen spielte sich der gesamte Schiffsverkehr ab.Kultur . Die Welt erlitt bei dieser Gelegenheit einen unersetzlichen Verlust.H.1000and1. zu Recht denn eine größere Freiplastik wurde nie wieder gebaut. und die rechte Hand diente als Leuchtturm. http://www. sondern eroberte nach und nach die afrikanische Mittelmeerküste bis Tunesien. Malta und Kreta geplündert und schließlich fiel auch der wichtigste Flottenstützpunkt Konstantinopels die Insel Rhodos. dieser Goldregen sei gerade das passende Geschenk für Merwan. Der "Koloss von Rhodos" galt als Weltwunder. Das machte natürlich böses Blut in Medina.solange Siegesmeldungen hereinkamen.2010 19:14 . konnte die Sache gut gehen.1000and1. Auch seine ähnlichen Zwecken dienende Schwester. und es ist ein Wunder.. Ohne sich mit den Verwaltern der Staatskasse auch nur zu beraten schenkte er seinem Günstling den größten Barbetrag aller Zeiten.-G. 101 von 295 09. war dem heidnischen Symbol in wunderbarer Weise ein Kreuz auf der Stirn gewachsen. Behr . dass es nicht gleich zum Aufstand kam.. Dafür bekam er einen neuen Statthalterposten in Persien und bereits nach einem halben Jahr war dabei sein Privatvermögen um eine halbe Million Mark gewachsen. Zypern wurde erobert. Osman fand. Nach zwei Wochen bereits steckten die Köpfe der Aufrührer auf den Zinnen der Stadt.. Und die Siegesmeldungen kamen: Im Jahr 650 wehte die grüne Fahne des Propheten auch im Mittelmeer. So konnte Osman den Islam sechs Jahre lang unangefochten verschleudern . doch er hatte zusätzlich noch das Glück.de . sondern auch eine neue Armee. Doch die beispiellose Siegeswelle des Islam schien sämtliche Gesetze politischer Psychologie auf den Kopf gestellt zu haben. und in diesem Rausch ging sämtliche Kritik unter. Doch als sie mit Kränen und Brechstangen anrückten.09. Dann wollten ihm die Christen an die Kehle. Dabei fielen einige reiche Römerstädte in ihre Hände. daraufhin brach ein Aufstand aus. dass auch wahnwitzige Entscheidungen als Gottes Ratschluss unantastbar blieben.Söhne de. besprach er sich mit seinen Freunden. Die letzten zwanzig Jahre waren ein einziger Triumph des Propheten gewesen. die Freiheitsstatue im Hafen von New York hätte neben ihm wie ein zierliches Mädchen gewirkt . Nur der Amrus fehlte: Der Rädelsführer war rechtzeitig nach Medina gereist und hatte sich dort ausgerechnet mit Merwan angefreundet. Muawia meinte nur: Das gelte nur für Christen und Juden. Außerdem aber ernannte er seinen Cousin Muawia zum Statthalter von Syrien. Bei dieser Gelegenheit wurde so viel geklaut dass nur noch achtzig Kamelladungen Blech in Medina eintrafen. aber nicht für Muslims. Prophet Gottes". Sie wurden eingeschmolzen und krönen heute als Kuppel das Grab des Propheten. In vierwöchiger Schwerarbeit wurde das Weltwunder verschrottet. Zusätzlichen Ärger schaffte auch noch Muawia. wogegen er gegründet wurde. In der Moschee stellte er den Kalifen zur Rede: "Du hast den Islam genau zu dem gemacht.." Und von diesem Augenblick an gingen sämtliche Vorbeter. die Geistlichkeit des Islam. wurde der Ring nicht mehr gefunden. und nun war er Gouverneur der reichsten Provinz. dass Syrien nicht sehr reich blieb. Obwohl Osman sofort den Brunnen aufgraben ließ. soll in der Hölle braten (9.09. Vers). Als erster legte sich Abd-el-Rachman mit ihm an. Als er sich einmal wusch.Kultur .1000and1. Behr . Und Osman ergriff natürlich auch Partei. aber nicht Minister geworden war.-G. dass Osman den Ring des Propheten verloren hatte. Mohammed hatte ihn nach der Schlacht von Bedr anfertigen lassen. in Opposition zum Kalifen.. dass ihn der Schlag traf. Als solcher sorgte er dafür. Osmans Cousin und Statthalter in Syrien. der Osman zum Kalifen gemacht hatte. Vor den Muslims konnte ihn nichts mehr retten.2010 19:14 . Für Muawia.1000and1. weil Osman seiner unwürdig ist. so dass er zum Symbol des Kalifats wurde. Osman trug stets mindestens fünfzehn Ringe an seinen Fingern." antwortete Osman.Söhne de. Sure. dass kein Gläubiger mehr das erste Gebetshaus des Islam wiedererkannte. 102 von 295 09.. fiel ihm der unscheinbarste in den Brunnen ein schlichter Silberreif mit der eingravierten Inschrift "Mohammed. Tags darauf stand mit grüner Farbe an der Wand der Moschee: "Allah hat den Ring zurückgeholt. und Abu Bekr und Omar hatten ihn später getragen. Denn Osman war nebenbei auch ein leidenschaftlicher Bauherr. http://www. und damit war die Schonzeit für den Kalifen endgültig abgelaufen.de . Für die alten Kämpfer des Islam musste seine Ernennung eine Provokation sein . Er ließ den Platz um die Kaaba in Mekka ausbauen und gestaltete die Grosse Moschee in Medina so üppig. seine Trümmer auf Schiffe verladen und anschließend auf neunhundert Kamelen kreuz und quer durch Arabien geschleppt als Beweis für den Sieg über die antike Kultur. Vergeblich hielten ihm alte Muslims einen Ausspruch des Propheten vor: "Wer Gold und Silber rafft und dieses nicht im Sinn Gottes verwendet. dass er binnen kurzer Zeit ein Achtel des Landes als Privatvermögen verbuchen konnte.de/deutsch/kultur/litera..zu Lebzeiten des Propheten hatte sich Muawia als einer seiner wildesten Gegner einen Namen gemacht. So unverschämt beutete er das Land aus." "Daran bist du allein schuld.H. "Warum hast du mich zum Kalifen gemacht?" Diese Frechheit giftete Abd-el-Rachman so sehr. Diese Geschichte sprach sich herum und noch mehr das Missgeschick. 5. und auch die ägyptische Armee empörte sich. Osman tat das alles und nichts. Behr . Daraufhin rückten die Aufständischen in die Stadt ein. Einziger Punkt der Tagesordnung: Wiederherstellung der Autorität des Kalifen.. die in der Fachsprache des Islam Spuren heißen. und Muawia meinte. den Kalifen in Medina zu besuchen um ein ernstes Wort mit ihm zu reden.1000and1. dass die ersten Äußerungen Mohammeds heute die Schlusskapitel des Korans sind und seine letzten die ersten. Der Kalif wird gekillt Auch der Koran konnte Osman nicht mehr retten. und am nächsten Tag verkündete der Kalif von derselben Kanzel den Widerruf seiner Entschuldigung.-G. Das System. nach dem der Koran geordnet wurde ist etwas eigenartig: Osman begann mit den längsten Reden des Propheten. Der andere empfahl höhere Besoldungen..2010 19:14 .09. Osman berief eine Konferenz sämtlicher Statthalter ein. Osman sollte sich keine Sorge machen und den Statthaltern freie Hand gewähren. Bereits im Februar lagerten mehr als zehntausend Unzufriedene um Medina. Die Folge war ein noch größeres Chaos. und die Bürger von Medina verbündeten sich mit ihnen. Osman weigerte sich. neue Feldzüge anzusetzen. fünftausend Mark aus der Staatskasse.de/deutsch/kultur/litera.Söhne de. Daraufhin beschlossen die Truppen von Kufa.H. der dritte Niederschlagung der Aufstände mit Gewalt. Noch am gleichen Tag bestieg Osman die Kanzel und hielt eine lange. und so ergab sich weder eine thematische Ordnung noch eine chronologische. Es gab ebenso viele Ratschläge wie Teilnehmer. 103 von 295 09. Basra und Fostat in Ägypten.de .Kultur . Der Friede schien wie der greifbar nahe. Doch am Abend dieses Tages besprach sich Osman mit Merwan. und was noch schlimmer war: Ganze Truppeneinheiten verweigerten den Gehorsam. Einer riet. tränen reiche Entschuldigungsrede. Noch einmal versuchte Ali zu vermitteln. http://www.. So kommt es.. Denn Osman ließ nun alle Aussprüche des Propheten noch einmal katalogisieren und in einer Ausgabe vereinigen. Ali ging zu Osman: Er sei bereit zwischen dem Kalifen und den Aufständischen zu vermitteln wenn Osman sich öffentlich in der Moschee für seine bisherige Politik entschuldige. Ausschlaggebend war nur die Wortzahl der einzelnen Kapitel. Die Bürgerschaft wählte Ali zu ihrem Sprecher.1000and1. Sämtliche Garnisonen an der Euphratmündung traten in den Ausstand. die auch die Bürger von Medina und die Anführer des Aufstandes rührte. In nahezu allen Moscheen des weiten Reiches wurde der Kalif nun offen kritisiert. mit den Aufrührern zu verhandeln. Was sonst noch an Schriftlichem vorhanden war. Er versprach jedem Aufständischen der freiwillig nach Hause gehen wollte. Das war im Januar des Jahres 656. wurde verbrannt. Die Nachwelt verdankt dieser Geschichte immerhin die Endfassung des Koran. Die Stadt geriet in Panik und fürchtete dass die Aufrührer vielleicht den Basar plündern könnten. 1000and1.de - Kultur - H.-G. Behr - Söhne de... http://www.1000and1.de/deutsch/kultur/litera... Das wirkte: Nur dreihundert Aufrührer blieben in Medina, ausnahmslos Truppen aus Ägypten. Sie wollten kein Geld, sondern einen neuen Kommandanten, Mohammed, den Sohn Abu Bekrs. Am nächsten Morgen bekamen sie ihren Willen. Feierlich unter zeichnete Osman die Ernennungsurkunde, und damit zog Mohammed samt den nun wieder gehorsamen Truppen in Richtung Ägypten. Schon zwei Tagreisen später überholte sie ein eiliger Sklave. Er solle zum Statthalter von Ägypten. "Der bin ich", sagte Mohammed. "Was sollst du ausrichten?" Der Sklave stotterte, und daraufhin ließ ihn Mohammed Ben Bekr durchsuchen. Es fand sich ein Brief mit dem Siegel des Kalifen: "An den alten und rechtmäßigen Statthalter des Islam zu Ägypten. Sobald Mohammed Ben Bekr in dein Land kommt, lass ihn einfach umbringen. Meinen Segen hast du". Die Truppen kehrten auf der Stelle um. In Medina gab sich der Kalif erstaunt: Er kenne diesen Brief nicht. Da müsse jemand sein Siegel missbraucht haben. "Dann liefere uns den Merwan aus", forderte Mohammed Ben Bekr. "Er ist der einzige, der sonst noch dein Siegel hat." Osman weigerte sich: "Merwan ist die Würde meines Kalifats." Daraufhin beschloss Mohammed Ben Bekr, mit seinen Truppen so lange vor Osmans Palast zu warten, bis der Kalif sich's anders überlegt hatte. Er blieb nicht lange allein. Auch aus Basra und Kufa kamen Aufständische - sie hatten von der Geschichte gehört und wollten nun endlich Taten sehen. Von nun an wurde der Kalif in seinem Palast belagert. Sooft er sich an einem Fenster zeigte, flogen Steine hoch, und schließlich wurde ihm sogar die Wasserleitung abgegraben. Ali versuchte noch einige Male zu vermitteln. Osman weigerte sich nach wie vor, Merwan zu entlassen: "Ein Kalif ist nicht erpressbar." Er weigerte sich auch, eine Pilgerfahrt nach Mekka anzutreten, obwohl er als Pilger ungefährdet seinen Palast hätte verlassen können. Osman wollte die Katastrophe. Und sie kam. Nach vierwöchiger Belagerung sprach sich herum, dass Muawia aus Syrien ein Heer gegen die Aufständischen schicken würde. Die Aufrührer entschlossen sich zu handeln. Am Freitag, dem 18. Juni 656, stürmten sie den Palast. Osman saß mit seiner Frau im Empfangsraum, anscheinend unansprechbar in die Lektüre des Koran vertieft. Es wollte aber auch niemand mehr mit ihm reden. Schweigend umstellten die Aufständischen den Kalifen, während aus den anderen Räumen des Palastes bereits die Möbel auf die Strasse geworfen wurden. Eine halbe Stunde später durften Neugierige aus Medina den Palast betreten. Der Kalif 104 von 295 09.09.2010 19:14 1000and1.de - Kultur - H.-G. Behr - Söhne de... http://www.1000and1.de/deutsch/kultur/litera... war über den ganzen Empfangsraum verteilt seine Eingeweide lagen auf dem Bett eine Hälfte seines Kopfes lag neben dem Gebetpult, die andere auf der Fensterbrüstung. Hände, Füße, Arme und Beine waren zu einem bizarren Haufen geschichtet und an das Glied des alten Herrn hatte ein Witzbold den Siegelring mit der Aufschrift "Gott leite mich" gesteckt. Kapitel 6. Der Krieg der lustigen Witwe 105 von 295 09.09.2010 19:14 1000and1.de - Kultur - H.-G. Behr - Söhne de... http://www.1000and1.de/deutsch/kultur/litera... Der verkommene Islam Osmans Ermordung und ihre Vorgeschichte waren die letzten, alarmierendsten Anzeichen dafür, dass etwas faul war in der Gründung des Propheten. Seither zerbrechen sich Moral- und Geschichtsphilosophen die Köpfe darüber, was denn und wann denn der Sündenfall des Islam gewesen sei. Jede Religion hat einmal anders angefangen. Wäre beispielsweise das Christentum stets so gewesen, wie es die Jahrhunderte abendländischer Geschichte geprägt hat die römischen Cäsaren hätten absolut keinen Grund gehabt, Christenverfolgungen zu veranstalten. Eine frömmere Untertanenfabrik hätten sie sich doch gar nicht wünschen können. Doch das Christentum war zunächst eine revolutionäre Bewegung. Jesus als historische Figur war ein Revolutionär, standrechtlich hingerichtet im römisch besetzten Palästina. Er hatte zumindest Kontakte zu den Essenern, der nationalistischen Guerillabewegung jener Zeit, wenn er nicht gar dazugehörte. Der ehemalige Zimmermann zog als Agitator der Gewaltlosigkeit durch Galiläa wie später Mahatma Gandhi durch Indien, aber er hatte weniger Erfolg als Gandhi: Er wurde geschnappt und knapp vor dem Pessach-Fest hingerichtet. Gleich Zeitig mit ihm wurde ein anderer prominenter Guerilla gefasst: Bar Abbas, und der dürfte beliebter gewesen sein jedenfalls verlangte das Volk seine Begnadigung, und Jesus musste sterben. Dann wurde Jesus zum Symbol für alle Unterdrückten des römischen Imperiums. Von allen Gruppierungen des Riesenreichs waren die Christen extreme Linke. In allen Erlassen der Cäsaren wurden sie als Radikale bezeichnet und als Anarchisten Jesus hatte doch gesagt, sein Reich sei nicht von dieser Welt, und daher hatte es auf ihr auch kein Reich zu geben. Und zumindest Roms Bevölkerung hielt die Christen auch für Terroristen: Sie glaubte Nero, als er denen die Schuld am Rande Roms zuschob, wie auch später die Deutschen Göring glaubten, dass die Kommunisten den Reichstag eingeäschert hätten. Erst nach Jahrhunderten arrangierte sich das Christentum mit der Staatsmacht, unter Kaiser Konstantin, und noch viel später wurde es offizielle Staatsreligion, nach dem Motto: Gebt dem Kaiser, was des Kaisers und Gott, was Gottes ist. Doch sollte Jesus diesen Satz je gesagt haben, dachte er mit Sicherheit nicht an Kirchensteuer und Militärgottesdienste. Der Sündenfall des Christentums war die bedingungslose Ehe mit dem Staat. Kaiser und Kirche wurden fett dabei, doch die Welt zum Lotterbett dieser lasterhaften Verbindung - christliche Moral als kritische Instanz gegen Auswüchse der Staatsmacht fand nicht statt, und daher mussten sich später sämtliche revolutionäre Bewegungen gegen die Kirche des einstigen Revolutionärs Jesus richten. Mohammed kannte das Christentum, und wir können annehmen, dass er auch diese Problematik genau analysiert hat. Allerdings war der Islam nie eine revolutionäre Bewegung sondern von Anfang an auf Macht ausgerichtet. Die 106 von 295 09.09.2010 19:14 1000and1.de - Kultur - H.-G. Behr - Söhne de... http://www.1000and1.de/deutsch/kultur/litera... einzige Frage die Mohammed interessierte, war wem die Macht des Islam zugute kommen sollte. Und da fand Mohammed als Antwort: allen Gläubigen. Der Islam war stets eine elitäre Bewegung. Äußerlich entstand er aus einer kaufmännischen Genossenschaft die einfach besser organisiert war als andere und somit - nach der schlichten Moral der Ökonomie - in jeder Hinsicht besser war. Die Religion Islam übernahm dieses Selbstverständnis: Der Glaube an Allah war einfach der beste, seine Gläubigen daher die besten Menschen der Erde und geradezu berufen als Herrenmenschen alle Ungläubigen zu beherrschen und zu verachten. Die daraus entstehende Überheblichkeit bestimmt heute noch die arabische Außenpolitik. Untereinander aber und vor Gott waren alle Gläubigen gleich der Prophet selbst natürlich ausgenommen. Aus dieser Ausnahme ließ sich natürlich leicht eine Regel ableiten. Schon beim Tode des Propheten waren einige gleicher als die anderen. Plötzlich spielte eine Rolle, wer sich wann zum Islam bekehrt hatte und wer vielleicht gar mit dem Propheten verwandt war. Die alten aristokratischen Prinzipien, die Mohammed eigentlich abschaffen wollte feierten fröhliche Urständ und sogar dynastische Überlegungen wurden plötzlich wichtig. Genau dadurch wurde der Islam des Propheten verraten. Und so kurze Zeit brauchte der Islam, diese Schere zwischen Theorie und Praxis zu öffnen, dass vielen Historikern dieser Angelpunkt gar nicht auffiel. Wie selbst-verständlich nahmen sie hin, dass das Kalifat stets mit verwandtschafts-rechtlichen Argumenten beansprucht wurde, obwohl es seit Abu Bekrs Zeiten immer Muslims gab die auf die Frage wem das Kalifat gebühre, Mohammeds klassische Antwort gaben: "Dem frömmsten der Gläubigen, dem besten. Mit der Machtausweitung des Islam wuchs grotesker weise auch das kleinkarierte Stammesprinzip, und so kam es nie zur Herrschaft der Gläubigen über die Welt, sondern stets nur zum Regime von Angehörigen eines mit dem Propheten angeblich verwandten Stammes über die Gläubigen. Spätestens mit Omar hatte .der Islam aufgehört, eine vorwärtsstürmende Religion zu sein, und war zu einem imperialistischen Staat geworden, der zum Zweck seiner eigenen Erhaltung stets neue Kolonien erobern musste. Denn die frisch eroberten Gebiete ließen sich nie allzu lange reichlich ausbeuten: Es war zu einfach, sich zum Islam zu bekehren, zumal man dadurch der erhöhten Steuer entkam. Es waren meist irdische Überlegungen, die unterworfene Völker an Allah glauben ließen aber jeder neue Gläubige bedeutete einen Verlust für die Staatskasse die schon mit Omar ein Fass ohne Boden geworden war. Allen Ernstes versuchte daher schon Osman, etwas gegen den Zustrom von Gläubigen zu unternehmen: Er erließ die Verordnung, dass auch Neubekehrte zumindest zwei Jahre lang die für Ungläubige geltenden Steuern zu bezahlen hätten - eine Perversion des ursprünglichen Missionsgedankens. Mit Osmans Regierung und erst recht seiner Ermordung änderte auch das Kalifat seine Bedeutung: es war nicht mehr die von Allahs Gnade gelenkte Führung der Gläubigen, sondern nackte Staatsmacht um die zu kämpfen es lohnte, weil sich ihr Besitz auch in bar bezahlt machte. Von nun an war das geistliche Amt den 107 von 295 09.09.2010 19:14 1000and1.de - Kultur - H.-G. Behr - Söhne de... http://www.1000and1.de/deutsch/kultur/litera... Kalifen ziemlich egal. Was zählte war die irdische Herrschaft. Der Löwe des Propheten Sechs Tage nach Osmans Ermordung wurde in Medina Ali zum Kalifen gewählt und viele Gläubige fanden das sei auch an der Zeit gewesen. Ali der knabenhafte Getreue der ersten Stunde, der mit der Leidenschaft eines Pubertierenden an seinen Propheten geglaubt hatte, als noch jeder Vernünftige über ihn lachte der mit vierzehn schon zu seinem Stellvertreter ernannt wurde und dennoch außer der Lieblingstochter Mohammeds nie etwas davon gehabt hatte und wie seine Ehegeschichte zeigt auch davon nicht viel... Spät aber doch war Ali Kalif geworden. Viele fanden auch, es sei schon zu spät. Denn Ali war nun schon fünfundfünfzig, ein gestandener Mann mit behaarter Brust, auffälligem Hängebauch und leuchtender Glatze und seine langjährige Abstinenz von politischen Geschäften hatte ihn bei den Muslims außerhalb von Medina ziemlich in Vergessenheit gebracht. Nicht einmal in Medina glaubten viele, Ali sei nach dem Desaster seines Vorgängers der genau richtige Kalif Ali galt zwar als unbestechlich, moralisch einwandfrei gutmütig und tapfer, aber auch als herzzerreißend naiv und häufig unklug. Seit vielen Jahren wurde er "der Löwe des Propheten" genannt, und dieses Tier ist bekanntlich stark und wild, doch seine Geisteskräfte halten mit den körperlichen keinesfalls Schritt. Sein verstorbener Onkel Abbas hatte ihm einmal vorgehalten: "Wenn ein Ratschlag klug ist, ist das für dich schon ein Grund, ihn nicht zu befolgen." Seine verstorbene Gemahlin Fatima hatte ihn einmal öffentlich in der Moschee blamiert: "Zwischen Herz und Hirn besteht, bei dir keine Verbindung." Und Mohammed selbst hatte einmal gemeint: "Wo seine Liebe hinfällt, wächst kein Gras mehr. Er hat die Behutsamkeit eines Amokläufers." All das sind natürlich keine Tugenden für einen Kalifen, und Ali war außerdem noch Moralist: Er fieberte geradezu von Moral der aller schlimmsten Untugend jedes Realpolitikers. Dafür ragt Ali wie ein gerader grober Klotz aus dem Intrigengewebe orientalischer Geschichte, volkstümlicher als selbst Omar. Noch heute ist im gesamten Orient die Bezeichnung Ali gleich bedeutend mit: guter Kumpel. Der war Ali in jeder Beziehung: Gleich bei seinem Amtsantritt räumte er die Staatskasse aus. Des Islam größter Schatz sind die Worte des Propheten. Sein Gold gehört den Armen erklärte er und befahl die Kassenschränke zu öffnen. Allen Ernstes hoffte er nur Bedürftige würden zulangen und auch die nur so viel wie sie unbedingt brauchten. Ali glaubte an das Gute im Menschen. Das war zwar löblich, aber dumm von nun an blieb die Staatskasse leer und das wurde 108 von 295 09.09.2010 19:14 . in den Memoiren Aischas wie eine ganz harmlose Geschichte: "Sooft Mohammed eine Reise machte. so dass mir nichts von dem bösen Gerede der Leute zu Ohren kam.." Gerede gab es in der Tat denn schon bei der Ausreise hatte Aischa ihre Muschelkette vergessen und auch da war Safwan in ihrer Nähe gewesen.1000and1. dass ich meine Kette aus Dhafari-Muscheln verloren hatte. Da kam Safwan vorüber. denn dies belästigt den Propheten. was machst du denn hier?" Ich gab ihm keine Antwort. wenn ihr nicht zum Essen geladen seid. und dann wartet dort nicht. doch Aischa hatte nach dem Urteil sämtlicher Zeitgenossen ein Gedächtnis wie ein Kamel. bis ich sie gefunden hatte.. Ich hüllte mich also in mein Tuch und setzte mich nieder denn ich dachte.Söhne de.Kultur . Sobald ihr gegessen habt.1000and1. Er schickte Aischa zu ihren 109 von 295 09. merkte ich beim Einsteigen. Ich stieg also aus und suchte sie. Obwohl er lief. was er dachte und damit hatte er sich seine unversöhnlichste Feindin geschaffen: Aischa die Witwe des Propheten. entfernt euch und schwatzt nicht mehr. Dann führte er mich eilends nach Medina. dass sie leer war.de . kam er jedoch erst am Nachmittag nach den Truppen dort an.H. Und habt ihr unbedingt etwas mit seinen Frauen zu besprechen so redet nur durch einen Vorhang . sah und hörte ich niemanden mehr. ohne zu bemerken. bis ich aufgestiegen war. sondern kommt erst.09. stets auszusprechen." Seltsamer noch war was weiter geschah: "Als ich zurückkam. Bei der Rückkehr aber. und das vergibt bekanntlich niemals. Eigens für Safwan hatte Allah seinem Propheten sogar eine Sure geoffenbart (33/5): "Gläubige betretet die Häuser des Propheten nicht.dies erhält euer und ihr Herz reiner. Er kannte mich noch aus der Zeit. Und die Geschichte mit Safwan gefiel ihm gar nicht. man werde mich schon suchen. welche ihn begleiten dürfe. wo wir Frauen noch keinen Schleier trugen. kurz vor Medina." Mohammed war nämlich krankhaft eifersüchtig und auf Aischa ganz besonders.2010 19:14 . was sich im Jahr 626 im Haushalt des Propheten begab.de/deutsch/kultur/litera. Beim Feldzug gegen den Stamm Musstalik war ich seine Begleiterin. Behr . Bei den Hörnern des Propheten Die Geschichte lag schon vierzig Jahre zurück. Dabei liest sich." Darüber dürften sich schon damals Gläubige gewundert haben denn Aischa fügte sicherheitshalber hinzu: "Damals aßen die Frauen noch kein Fleisch und waren daher leicht wie Federn. Sobald ich eingestiegen war. Bei solchen Gelegenheiten wurde immer mein Kamel vorgeführt und meine Sänfte daneben gestellt. loste er zwischen seinen Frauen. Sein schlimmster Fehler aber war. und rief: "Gattin des Gottgesandten. Alis Verhängnis.. wenn ihr gerufen werdet. Kurz darauf erkrankte ich. http://www.-G. bis das Mahl zubereitet ist. Da führte er sein Kamel vor und trat selbst zurück. Mittlerweile aber hoben meine Diener die Sänfte auf das Kamel. hoben die Diener meine Sänfte auf das Kamel und führten es an einem Strick hinter dem Propheten her. Nun suchte sie geeignete Bundesgenossen. Der erste sagte sofort: "Gesandter Gottes.de . Ihre Wahl fiel auf die Garnisonskommandanten von Kufa und Basra auf die Herren Talha und Az Zubair. schreibt Aischa fiel der Prophet in Ohnmacht wie dies gewöhnlich vor seinen Offenbarungen der Fall war. Und dann verlieh sich das Trio einen historischen Vereinsnamen: Triumvirat. Mohammed konnte Tränen im allgemeinen nicht sehen.. wenn eine Frau so weinen kann. Eltern offiziell um sie dort gesund pflegen zu lassen. Der andere war Ali. Sie war nun schon Mitte der Vierzig und keinesfalls mehr leicht wie eine Feder. Das verzieh Aischa nie. die seiner tugendhaften Gattin und dem nicht weniger herrlichen Safwan Vorwürfe gemacht. Ich war dabei völlig ruhig.de/deutsch/kultur/litera. Kurz darauf. Die bestimmte unter anderem. in den Sturz Alis zu investieren.-G. denn ich wusste.H." Sofort ging er dann in die Moschee und tadelte alle Leute. Ich würde lieber einmal ihre Diener zu der Sache befragen". Schnell wurden die drei einig: Ali muss mit Waffengewalt aus der Welt geschafft werden.angeblich hatte ihr Mama erst kurz zuvor vom Verdacht des Propheten erzählt. dass ausgerechnet Ali Kalif wurde.1000and1. war ein ganz schönes Vermögen zusammengekommen.2010 19:14 . Diesmal aber gab er sich streng und fragte seine beiden Begleiter ob auch sie Aischa für eine Ehebrecherin hielten. Aischa. Besser hätte sie's auch gar nicht treffen können. Dennoch war sie attraktiv: Ihre riesige Staatspension hatte auch sie nicht für Schmuck und Schminke ausgeben können. um noch einmal ernsthaft mit Aischa zu reden.09. Er traf sie in Tränen aufgelöst .. Dann erkundigte er sich bei allen Bekannten. http://www. der an ihm niederfloss. Als Mohammeds Bewusstsein wiederkehrte. Daraufhin ging Mohammed in das Haus Abu Bekrs. Behr .schließlich lieferte sie das 110 von 295 09. dass für jeden Ehebruch vier Zeugen beigebracht werden müssten und dass jeder mit achtzig Peitschenhieben rechnen müsse der so was fälschlich behaupte. obwohl es Winter war. Beide wären selbst nämlich gern Kalif geworden.Söhne de. Dies war sie bereit..Kultur . Drei meinten sofort wenn Aischa nur das Kamel geritten hätte. dass Gott mir recht geben werde. haben auch andere Mütter schöne Töchter. wie sie über die Geschichte dächten. weigere ich mich zu denken". setzte er sich aufrecht und trocknete seinen Schweiß. Meine Eltern aber machten sich gegenteilige Sorgen bis der Prophet zu sich kam. und beide hielten sich auch gerade in Medina auf.. Aischa hatte in diesem Bund das Kommando . dass der dritte Mann eine Frau war. Gott hat mir deine Unschuld geoffenbart. und der sagte: "Wenn dem so ist. Die Witwe rüstet zum Krieg Nun saß Aischa im Harem der Prophetenwitwen und nahm übel. Für sie selbst ging die Geschichte allerdings gut aus. ungeachtet der Tatsache. Dann sagte er: "Freue dich. und da Omar das Ruhegehalt in ihrem Fall auch rückwirkend berechnet hatte. Wir hüllten ihn in sein Gewand und legten ein ledernes Kissen unter seinen Kopf. wäre die ungeheure Verspätung beim Einzug in Medina schwer erklärlich. Denn auch sie hatten Osman in seinem Haus mit belagert. sondern um Taille und Hüften arg aus dem Leim gegangen.1000and1. und verkündete die vierundzwanzigste Sure. Sie jubelte: "Nun schwimmen wir in Geld . Als Mutter aller Gläubigen habe ich das Recht.-G. http://www.. seine Schwester habe ihn zu der Wahnsinnstat aufgestachelt. Rache an Ali. aber da hatte er seine Fehler noch nicht bereut.Kultur . und mit vierhundert Kamelen und der Staatskasse Südarabiens begab sich der seines Postens Enthobene zu Aischa. Höflich." Ali machte unterdes Kassensturz in Medina. Kriege sind Männersache und auch als solche schon eine Dummheit". Behr . wird es ihm schon leid getan haben.09. So machte sich das Triumvirat auf den Weg nach Basra. Osmans Leben zu retten. aber nur als besonders wüste Schreihälse und Hetzer.. und dabei kam nicht viel heraus.da können wir auch bald in Blut schwimmen. So kam es dass 111 von 295 09.. den Sohn des Abbas. Ali sollte Schulden machen. von wo aus das Trio seinen Krieg beginnen sollte. Damit aber war sein Mord Sünde..Söhne de. für die böse Sache auch aus den Sparstrümpfen der übrigen Prophetenwitwen größere Beträge flüssig zu machen. Aischa sah darin keinen Widerspruch: "Natürlich habe ich Osmans Tod gefordert. glaubte auch niemand ernsthaft: Zwar waren sie vor des Kalifen Haus gesehen worden. und damit konnte man bei bestem Willen keine Armee aufstellen. Kurz vor Osmans Tod waren seine Bücher geprüft und bedenklich befunden worden. Sie versuchte sogar. Blut zu fordern oder die Rache dafür. erklärten einstimmig die übrigen Damen. der sein Todesurteil hätte sein können. alles zu seiner Zeit. Ali selbst hatte nur einen einzigen begnadigt der bei dem Schlachtfest dabei war: Mohammed Ben Bekr. Erst aus sicherer Entfernung erklärten die drei Ali den Krieg. und dies mit einer besonders pikanten Devise: "Rache für Osman. und die war niemand anderer als Aischa. sei dies Mohammed Ben Bekr gewesen. Der hatte angeblich den Leichnam mit einem Speer durchbohrt und Ali meinte. Unterwegs kam noch ein neuer Bundesgenosse dazu: der Statthalter von Jemen. doch da kam sie schlecht an: "Eine Frau gehört ins Haus. Hilfesuchend wandte sich Ali an Abdallah. Heimlich.H. Dass Talha und Az Zubair so großes Interesse daran gehabt hätten. aber bestimmt ließ er die drei abblitzen. Osmans Cousin und Statthalter in Syrien von Blut und Charakter unser natürlicher Bundesgenosse. still und leise reiste das Triumvirat aus Medina ab. Doch Muawia hatte seine eigenen Pläne und wollte vorerst in Syrien Ruhe haben. Mohammed selbst hatte bei dem Verfahren ausgesagt.1000and1. und seine Schuldscheine sollten bis zu ihrer Fälligkeit durchaus auch als Zahlungsmittel gelten. Daraufhin hatte ihn Ali abgesetzt." Nicht so leicht war die Frage zu beantworten.1000and1. Aischa hatte an Muawia gedacht. der seine Mörder deckt". wie sie nun behaupteten.de/deutsch/kultur/litera. Kapital. schon allein aufgrund des seltsamen Kalifen-Briefes. Etwas Originelleres hätte ihnen wahrlich nicht einfallen können.de . wenn jemand Grund zu Rache an Osman gehabt habe. Diesmal und ganz gegen seine sonstige Gewohnheit befolgte Ali den Ratschlag. Alis Großzügigkeit hatte die Reserven der Zentralbank auf ganze zwanzig Mark schrumpfen lassen.2010 19:14 . und der wusste Rat. Als er dann erschlagen wurde. und beide Seiten konnten sich nicht einmal auf ihre eigenen Leute verlassen. Aischa. Nun schlugen auch sie ihr Lager vor den Stadtmauern auf.2010 19:14 . Ali lagerte mit einer schnell angeworbenen Armee davor.1000and1. als es zum Kampf zwischen dem Fürsten der Gläubigen und der Mutter der Gläubigen kommen zu lassen. Az Zubair und Talha saßen in Basra. und auch er hieß Osman.1000and1. und als Alis Armee in Sicht kam zog er mit seinen Truppen aus Basra und erklärte: Eher werde er sich mit dem Kalifen prügeln. eine neue Farbe zu wählen. Der Kampf um das Kamel Der erste Krieg von Muslims gegen Muslims begann wie jede andere Wahnsinnstat: Beide Parteien beteuerten. die Osman zu Medina belagert hatten. Jeder schlug dem anderen vor.. und plötzlich standen fünfhundert Krieger zwischen den Fronten. dass sie sich dort nicht allzu breit machten. sorgte aber dafür.Söhne de.und sogar Schamhaar scheren. Je länger beide Parteien von Verhandlungen sprachen. Eine perverse Situation: Über beiden Lagern flatterte die grüne Fahne des Propheten. genau gegenüber von Ali. Osman Ben Honeif war zweiter Statthalter von Basra und hatte während der Abwesenheit Az Zubairs die Geschäfte geführt. desto explosiver wurde die Atmosphäre..de/deutsch/kultur/litera. Aischa und ihre Truppen waren in der Stadt nicht mehr sicher. denn er versuchte buchstäblich bis zur letzten Minute zu verhandeln. während Osman Ben Honeif nach Basra zurückkehrte und dort auf dem Basar verkündete Frauen gehörten in den Harem und keinesfalls zur Armee. So gerupft schickte sie den Statthalter in Alis Lager. das sich seitdem auch in Friedenszeiten bewährt hat: der Wechsel. der den Ausbruch des Kampfes beschleunigte. Friedensrichter spielen zu können. In der folgenden Nacht ließ sie Osman Ben Honeif greifen und ihm Bart. Sie ergriffen die Initiative: Zuerst machten sie einen kleinen Überfall auf Aischas Lager. während beide Lager zur Schlacht rüsteten. Er ließ Aischa und ihre Truppen in die Stadt.H. Schließlich war es ein Friedenswilliger. und nun grollte auch Aischa. Die Bevölkerung applaudierte.-G. dass sie keinesfalls den Krieg wollten. Daraufhin grollte die Bevölkerung von Basra. Die Lage war total verfahren.. Behr .09. und nun glaubte er.de . anlässlich des ersten Bürgerkrieges in der Geschichte des Islam ein Papier erfunden wurde. Ali grollte schlug aber sein Lager vor Basra auf und harrte dort der weiteren Dinge.. In einem anderen Punkt allerdings wurde Einigkeit erreicht: Beide Parteien sollten alle Krieger entlassen. und Ali sogar glaubwürdig. und dann machten sie sich aus dem Staub. und der er kannte ihn nicht wieder. 112 von 295 09. dann sprengten sie in das Alis und schrieen: "Die anderen kommen!". Dabei machte er sich in Basra mehr Freunde als sein Boss. Augenbrauen Haupt. Aischa und Ali fanden dies peinlich. http://www.Kultur . Natürlich gab niemand nach. Ali hielt sich daran. über seinem Leichnam begann die Schlacht. Moselmas kurzer Auftritt aber blieb unvergesslich: Gläubige. Gerechterweise sollte man die Schlacht nicht nach dem Kamel benennen.-G. auf seine Feldzeichen zusätzlich ein weißes Band zu hängen. bis ihm auch der Kopf abgeschlagen wurde. Moselma nahm das heilige Buch in seine Linke und schrie weiter. http://www. Ihren Namen bekam sie durch Aischas Kamel.1000and1.2010 19:14 .de/deutsch/kultur/litera. So entschieden schließlich Talha und Az Zubair die Schlacht. die vor den Mauern Basras zwei kalte Dezembertage lang tobte. persönlich auf dem Schlachtfeld zu erscheinen. doch wir können annehmen. wie sie begonnen hatte verlief die ganze Schlacht. schwärmerische Augen und ellbogenlanges Haar hatte.. Auch Ali nicht.09. dürfte die "Schlacht des Kamels" nicht gewesen sein. Es hieß Asker und hatte nach heutiger Währung siebentausend Mark gekostet zwanzigmal soviel wie ein Normalmodell. Angeblich über vierhundert Mal. Davon allerdings war die Schlacht über nicht viel zu sehen: Gegen eventuelle Pfeilschüsse wurde das Tier so dick mit Matratzen gepanzert dass es kaum mehr gehen konnte und auf seinem Rücken schwankte ein weiterer Matratzenturm. heißen nach ihm Muslims oder Muselmanen. und dazu ließ sie das berühmteste Kamel Arabiens satteln.H.1000and1. wie sie in den Geschichtsbüchern geschildert wird.de . Aischas Sänfte. und mit Sicherheit erlegte er dabei auch zwei seiner eigenen Offiziere. Aber auch dies half nicht: Groteskerweise war Aischa auf dieselbe Idee gekommen. war vom Kampf befreit. dass auf jeder Seite nur etwa dreitausend Soldaten tatsächlich kämpften: Wer einen Blutsverwandten auf der anderen Seite hatte. der ihm in den Weg kam. die am Koran bis zu. über dessen Vorgeschichte nichts bekannt ist. stellte er sich zwischen die Fronten und schrie. Und dass er den Kampf um jeden Preis verhindern wollte. es sei doch jeder Krieg wahnsinnig und erst recht dieser. Um für den nächsten Tag dasselbe Chaos zu vermeiden befahl Ali. Ein Krieger aus den Truppen Aischas schlug ihm die rechte Hand mit dem Koran ab.. der einfach jeden niederschlug.. dass er etwa zwanzig Jahre alt war.Kultur . So ungeheuer blutig. konnte niemand so recht zwischen Freund und Feind unterscheiden. letzt festhalten.. und dazu Gott ist groß rief. und damit fielen allein fünftausend Mann aus Medina aus. Dafür war es aber auch der Rolls-Royce der Wüste wesentlich größer als sämtliche Artgenossen und von strahlend weißem Fell. Jede Armee zählte etwa zwölftausend Mann. Einen Koran in der rechten Hand. Die Dame hatte sich nicht nehmen lassen. Aufhören! Aufhören! Da wurde ihm die linke Hand abgeschlagen. Da die Feldzeichen auf beiden Seiten dieselben waren. Helden aber waren 113 von 295 09. sondern nach Moselma einem Jüngling. So endete der erste Schlachttag unentschieden. Behr .Söhne de. Ebenso wahnsinnig. presste ihn an seine Brust und schrie. Moselma nahm den Koran zwischen die Armstümpfe. Wir wissen von ihm nur. Aischa war gerade bei der Toilette und meinte.Söhne de. Dort blieb Aischa fast eine Woche und weigerte sich störrisch. Siebzig Mann sollen rund um das Kamel gefallen sein. Sie fanden das sterbende Kamel: einen Haufen Pfeil durchbohrter Matratzen und Leichenteile in mitten Erschlagener. ungekämmt könne sie doch unmöglich auf die Reise gehen. von hundertzwanzig Sklavinnen begleitet aber auch von tausend Soldaten. doch jeden schickte sie unverrichteter Dinge weg.1000and1. Behr . Vorsichtig langte er durch das Guckloch und wurde kräftig in die Hand gebissen. Vielleicht fünfzig Jahre meinte Aischa. Alis Truppen marschierten geschlossen gegen den Haufen. weigerte sie sich mit ihm auch nur zu reden.-G. war ihr Schlachtruf. Mit einem Dolch schnitt Ammar dem Kamel die Fußsehnen durch. Auf dieses Zeichen hin flüchteten auch Aischas letzte Soldaten. "Wir schützen das Kamel".H. dass in der arg lädierten Kiste auf dem Tier noch Leben sei. Da sprach Hasan ein ernstes Wort.Kultur . Mal hatte sie Migräne mal war sie aus anderen Gründen nicht reisefertig und als Ali selbst in das Haus kam.. 114 von 295 09. Während die Geier über dem Schlachtfeld kreisten.1000and1. Wie ein Lauffeuer sprach sich die Geschichte auf dem Schlachtfeld herum und demoralisierte Aischas Truppen. Mohammed Ben Bekr konnte sich nicht vorstellen. Aber jetzt zeige dich als anständiger Sieger. Eine ziemlich derangierte Aischa kam ans Tageslicht und sagte. Durch ein Ehrengeleit ließ er Aischa nach Basra bringen und wies ihr den schönsten Palast als Quartier an. Hasan fragte.09. Fünf Minuten später bestieg Aischa ihre Sänfte. Dann ließ Ali die Sänfte aufbrechen." Ali behandelte sie tatsächlich mit Glacehandschuhen. stiegen Ali und sein Generalstab zu Aischas Feldherrnhügel hoch. Halbgekämmt trat sie den Heimweg nach Medina an. Aischas Kamel sah wüst aus: Panzer und Sänfte waren mit Pfeilen gespickt wie ein Igel.. Da schickte Ali seinen Sohn Hasan. Drei Gesandte sollten sie überreden. und Alis Truppen hetzten ihnen nach. das Zaumzeug hatten Aischas Mannen mit abgeschlagenen Köpfen und Händen dekoriert. und schließlich drängten sich etwa einhundertzwanzig Getreue um ihr Kamel auf den Feldherrnhügel. schwer sackte es zu Boden und begrub Ammar unter sich. Ammar. Dann kreischte es aus der Sänfte: "Wer vergreift sich da an der Perle aus dem Harem des Propheten?!" "Der Bruder jener Schlampe. gelang bis unter das Tier zu kommen. sanft wie ein Täubchen.de/deutsch/kultur/litera. ehe es einem Offizier Alis..2010 19:14 .. wie lange sie denn für ihre Frisur brauche. sie nicht: Heimlich versuchten sie sich mit der Kasse aus dem Kampfgebiet abzusetzen. wurden aber entdeckt und erschlagen. ganz würdevolle Prophetenwitwe: "Gut. die den Harem des Propheten geschändet hat" brüllte Mohammed Ben Bekr zurück. in den Harem nach Medina zurückzukehren.de . In hellen Scharen liefen sie davon. http://www. du hast gewonnen. Aber auch Hasan wurde sprichwörtlich: Pantoffelhelden wird seitdem empfohlen. ihn auch nur einmal bei einer Wahrheit ertappt zu haben. Damit hatte Muawia bald sämtliche Auslagen wieder ersetzt samt Wucherzinsen denn er besteuerte Syriens Wirtschaft so gnadenlos dass er innerhalb von fünf Jahren der reichste Mann des Islam wurde. Aus dem Hass der Unterlegenen konnte ich mein Kapital schlagen. Behr ." Dies ist möglicherweise der einzige wahre Satz den Muawia sein Leben lang gesagt hat denn nicht einmal seine fanatischen Anhänger konnten sich daran erinnern. Jahre später meinte Muawia: "Ali hatte gar keine Chance gegen mich.2010 19:14 .. Er war ehrlich . http://www.H. sich von diesem energischen Kerl beraten zu lassen. Ihren Geschlechtsgenossinnen im Islam erwies sie mit ihrem Ausflug in die Politik allerdings einen üblen Dienst. Während Omars Kalifat organisierte Muawia in Mekka so lange eine Oppositionsbewegung bis er durchgesetzt hatte. Seine Familie war der des Propheten weitläufig verwandt.ich war verschlagen.. als Osman umgebracht wurde. revanchierte er sich und machte Muawia zum Statthalter von ganz Syrien. Während die Beni Haschem aus dem Islam das Reich Allahs auf Erden machen wollte sahen die Omaja den ihn stets nur als Mittel. Und schließlich hatte er im ersten Bürgerkrieg mitgekämpft.. Sein Herz für das Volk entdeckte er erst. erklärte ihm Muawia in Syrien den Krieg. Noch während er sich in Mesopotamien huldigen ließ. Erst beim Fall von Mekka. 630.-G. aber die beiden Sippen konnten einander nie ausstehen. Selbst heute noch müssen sich Befürworter der Frauenemanzipation in Arabien Aischa als warnendes Beispiel vorhalten lassen.Söhne de.1000and1. Damals war er fünfundzwanzig der Erbe eines Riesenkonzerns nebenbei aber auch der führende Playboy in Mekkas Schickeria. Spätere Historiker sahen daher in der Beni Omaja die ersten Realpolitiker der arabischen Welt. Auf jeden Fall trifft dieses Urteil auf Muawia zu. Ali sein Onkel zweiten Grades. dass ihm der Kalif eine Teilstatthalterschaft in Syrien übertrug.de/deutsch/kultur/litera.Kultur .09. Muawia war ein Meister der Demagogie und der Lüge der Bestechung Korruption und Intrige. trat er dem Islam bei und auch da nur sehr widerstrebend. Von nun an blieben die Frauen auf Harem Kinderkriegen und Küche gesetzt und durften nicht einmal mehr lesen und schreiben. ihren privaten Profit zu machen. Zwei Wochen später brachten Kuriere aus Medina ein Paket mit makabrem 115 von 295 09.de . und diese Tugenden reichten aus ihn zu einem überragenden Staatsmann zu machen. Er ließ seinen Soldaten zu viel Menschenwürde bei mir mussten sie kuschen. Das investierte er wieder geschickt: Er finanzierte damit seinen Cousin Osman. Ali wird ausgetrickst Ali selbst sollte Medina nie wiedersehen.. und als der Kalif wurde. Die benützte er schamlos zur Vergrößerung seines Privatvermögens.1000and1. Überraschend erließ er eine fünfzigprozentige Steuersenkung und wurde damit über Nacht zum Volkshelden. Kultur . Sogar Aischa fand sich bereit etwas gegen die Beni Omaja zu tun und pumpte ihm eine halbe Million Mark. Sie hätten Ali aus der Klemme geholfen doch als er in Mossul ankam. Von nun an konnte er keinen weiteren Sold bezahlen. Aischas Kriegskasse hatte gerade für den Sold seiner Truppen gereicht. Dann warben beide ein großes Heer an und warteten auf Ali. und Muawia nahm den Titel Kalif an.. Für Ali blieb kein Pfennig. guten Vorgänger grausam ermordet habe.de . der sich ebenfalls einen Namen gemacht hatte: Amru. ihren Sold mit heiler Haut zu kassieren. der Staatskasse aber überhaupt nichts.09. Juli 657 kam es bei Siffin zur Schlacht.1000and1.. Seine Wechsel.. Vor allem aber gewann Muawia einen Bundesgenossen. Damit heuerte Ali rund zwanzigtausend Soldaten an und machte sich auf den Weg in den nächsten Bürgerkrieg. In Eilmärschen zog er nun quer durch Mesopotamien und über den Euphrat. für den neuen Bürgerkrieg Soldaten zu bekommen.Söhne de. wirkte diese Aktion auch diesmal. die Gelder seien schon an den Kalifen geschickt worden zu Muawia nach Damaskus. 116 von 295 09. wurde ihm mitgeteilt. wäre nicht Ali an der Spitze einer Kavallerieeinheit selbst vorwärts gestürmt. Da half ihm noch einmal seine eigene Sippe mit einem größeren Kredit. die ihm nun präsentiert wurden konnte er bereits nicht mehr bezahlen. Alis Truppen wollten sich so kurz vor Dienstschluss nicht sonderlich anstrengen.1000and1. Der hatte Mühe. Am 29.H. Einen halben Monat hatte Ali noch Zeit so lange galt der Tarif Vertrag seiner Soldaten. Die Schlacht des Kamels hatte ihm zwar viel Ehre eingebracht. und Muawias Truppen hatten sich vorgenommen. Auch der nächste Tag hätte nicht anders geendet. Daher gingen sich beide Armeen lieber aus dem Weg als aufeinander los. Fast hätte er dabei Muawias Lager überrannt..2010 19:14 . Inhalt: ein blutverkrustetes Stück Leinen. und nur die Abenddämmerung ließ den Kampf wieder unentschieden enden. Da sich in der Geschichte manches wiederholt. Es ist nicht bekannt ob Muawia klassisch gebildet war aber er dürfte eine der berühmtesten Geschichten des alten Rom gekannt haben nämlich wie Marc Anton dem römischen Volk Cäsars Mantel zeigte und es da mit zum Bürgerkrieg aufwiegelte. Im Januar 657 erklärten die beiden Ali den Krieg. an dem noch drei halbverweste Finger hingen Osmans letzten Mantel. http://www. In der halb Moschee gewordenen Johanneskirche ließ er Osmans blutigen Kaftan ausstellen und erzählte selbst dem versammelten Volk dass niemand anderer als Ali seinen armen lieben.-G. Genau das tat auch Muawia. Von Kufa marschierte er den Tigris hoch bis Mossul denn dort sollten noch die persischen Steuergelder der letzten drei Jahre liegen.de/deutsch/kultur/litera. Behr . An dessen anderem Ufer wartete bereits Muawia mit seiner hochbesoldeten Armee. Der nächste Morgen brachte eine totale Überraschung für Ali: Muawias Soldaten hatten Koranbände auf ihre Lanzen gesteckt. In geheimer Sitzung besprachen sich Amru und Ebu Musa. wie ihre Niederlage zu verhindern sei. Und ich erkläre somit Muawia zum rechtmäßigen Kalifen. Januar 658 trat in Dschendel das Schiedsgericht zusammen. Ebu Musa bestieg die Kanzel und sagte: "Vom Propheten ist der Satz überliefert.2010 19:14 . Noch auf dem Schlachtfeld musste Ali mit Muawia einen Kompromiss schließen : Ein unabhängiges Gremium solle innerhalb von sechs Monaten feststellen. und die beiden berieten. Abgesehen davon. und nicht einmal doppelte Solderhöhung könne sie dazu bewegen.Kultur . http://www. nur der Würdigste sei des Kalifats würdig.. dass Ebu Musa seinen Herrn Ali des Kalifats entkleidet hat. Die Moschee barst förmlich vor Gläubigen.in zwei Tagen sei ihr Vertrag ohnedies abgelaufen. Ich bin ebenfalls zu der Entscheidung gekommen dass Ali des Amtes nicht würdig ist. Für meinen Herrn Muawia aber kann er nicht sprechen ." Viel weiter kam er nicht . was sich erst jetzt herausgestellt hat..Ebu Musa wollte ihn von der Kanzel zerren. während Muawia an die siebenhundert Agenten mit Millionenbeträgen durch Arabien schickte um für seine Sache Stimmung zu machen.de . Es kam zu einer Massenprügelei in der Moschee. Ebu Musa solle zuerst reden..Söhne de. Ebu Musa meinte am besten sei wenn beide Bevollmächtigten ihre Kandidaten ablehnten. zu seinem Nachfolger bestimmt. wer zu Recht Kalif sei. und dann reisten die Schiedsrichter ab." Darauf bestieg Amru die Kanzel: "Gläubige! Ihr habt selbst gehört. da beide in Bürgerkriege verwickelt gewesen seien.09.de/deutsch/kultur/litera.1000and1. Behr . Ich möchte vorschlagen.1000and1. Daher erachte ich weder Ali noch Muawia des Kalifats würdig. beging er noch den entscheidenden Fehler die Wahl seines Verhandlungsbevollmächtigten ausgerechnet seinen streikenden Truppen zu überlassen und die wählten einen Mann namens Ebu Musa während Muawia ohne weitere Mitbestimmung Amru ernannte. Ebu Musa beschämt nach Kufa und Amru triumphierend zu Muawia. Vor allem hielt sich Ali peinlich genau an den Vertrag zog sich nach Kufa zurück und hoffte dort innig auf neue Steuergelder.dazu fehlt ihm die Vollmacht. Ali betete die ganze Nacht über Allah möge ihm den Sieg verleihen. Amru stimmte begeistert zu und machte den Vorschlag. Muawia saß währenddessen mit Amru zusammen. Dies zu bestimmen sollte nach meiner Ansicht Sache des Volkes sein. dass Ali mit diesem Kompromiss seine Ansprüche auf das Kalifat selbst in Frage stellte. Pünktlich am 31.. So lange sollten auch alle Waffen ruhen. und seine eigenen Truppen weigerten sich plötzlich gegen so ostentative Gläubige zu kämpfen. er werde dann dasselbe wortwörtlich wiederholen. Und außerdem war ja schon der 31. Er hat die Blutrache für Osman übernommen und wurde von diesem selbst. als Ebu Musa und Amru als Bevollmächtigte eintraten. 117 von 295 09.-G.H. beide abzusetzen und einen neuen Kalifen zu wählen. Juli . einen so gotteslästerlichen Krieg weiter zu führen. -G. Wer sich daher seine Gnade erwerben will und nicht frühen Tod. schickte er sie nach Hause: "Allahs Reich ist wohl nicht von dieser Welt." Und damit erklärten sie beiden Kalifen als dritte Kraft den Krieg. Der saß in Fostat.eine Hinrichtungsmethode.Kultur .H. Behr . versuchte daraufhin einen Einfall in Syrien.2010 19:14 . schließe sich meiner Armee an. Die plünderten schließlich auf eigene Faust einige Dörfer und brachten sich und ihre Beute in Sicherheit. und als aus Medina fast fünftausend Freiwillige kamen die für ihn notfalls auch umsonst kämpfen wollten. Wartet auf das Reich nach eurem Tod. Ali. Für den Dienstantritt nahm Amru eine große Armee mit denn Ägypten hatte bereits einen Statthalter: Mohammed Ben Bekr.de . Daher schlug Mohammed aus Sicherheitsgründen sein Lager vor der Stadt auf und wartete dort auf die Hilfstruppen.1000and1. Muawia nahm dies zum Anlass gegen Medina.Söhne de. Von den beiden Parteien Alis und Muawias wurden sie "Spalter" genannt. gegen doppelten Sold." Er brauchte nicht lange zu warten. Noch in Kufa schworen sie: "Keine Herrschaft als die Gottes. Damit war der Bürgerkrieg im Islam Dauereinrichtung geworden.de/deutsch/kultur/litera. Er kam nicht weit: Wie immer fehlte ihm das Geld zur Besoldung seiner Truppen. Tatsächlich marschierte aus Medina eine ansehnliche Streitmacht gegen Amru doch Muawias Agenten hatten auch sie schon unterwandert: ihr Kommandant Eschter bekam von seinem Koch vergifteten Honig serviert. Aber Fostat war von Amru gegründet worden während seiner ersten ägyptischen Statthalterzeit und der alte Fuchs hatte dort noch viele Freunde. http://www. Alis Selbstvertrauen erlitt damit einen tödlichen Stoss. "Ich habe dazu weder das nötige Geld noch die nötige Gnade Allahs" meinte er seinen Beratern gegenüber. Die "Schwarze Hand" schlägt zu Noch im selben Jahr ernannte Muawia Amru Ben Aass zum Statthalter von Ägypten. Muawia erklärte daraufhin: "Allah hat auch im Honig Heere zur Vernichtung seiner Feinde. Am dritten Tag wurde aus Mohammeds von seinem Vater ererbter Bibliothek ein Scheiterhaufen geschichtet und er selbst darauf verbrannt ..09. Auf seinen ausdrücklichen Befehl wurde die Heimstatt des Islam geplündert und ein Viertel ihrer Bewohner erschlagen.. der sich nur noch auf die persischen Provinzen verlassen konnte. die unterlegenen Aufständischen gegenüber in islamischen Ländern bis zum Jahr 1856 praktiziert wurde. Die von Ali gegen Amru gemusterte Armee lief fast geschlossen zu Amru über. Amru ließ den Sohn des ersten Kalifen und Schwager des Propheten in eine Eselshaut einnähen und so an einer hohen Stange zwei heiße Tage lang auf dem Marktplatz von Fostat hängen. Er weigerte sich eine neue Armee aufzustellen. der Verwaltungshauptstadt am Anfang des Nildelta.. die Stadt des Propheten zu ziehen." Doch mit diesem Bescheid gaben sich nicht alle zufrieden.1000and1. Mit nur einem kleinen Unterschied: Bücher wurden dazu nicht mehr verwendet. und nach verzweifelter Gegenwehr wurde Mohammed Ben Bekr geschlagen und gefangen-genommen.. "Charidschiten" in 118 von 295 09. die Ali ihm versprochen hatte. Daher fiel auch nicht auf dass in einer Dezembernacht des Jahres 660 drei Vermummte fast gleichzeitig durch ein enges Haustor in Medina huschten.-G.H. Wahrheit aber waren sie die letzten gläubigen Muslims. http://www..Kultur .1000and1. Sie wurde von den Eintretenden mit "Mutter der Gläubigen" angesprochen da sie aber den ganzen Abend lang schwieg. Für die nächsten Jahrzehnte sollten die Charidschiten die Rigoristen des Islam bleiben: unerbittlich misstrauisch gegenüber der weltlichen Macht des Islam. Lautlos sackte der zusammen. In dessen schwarzer Hand blitzte ein Dolch und traf den Eintretenden direkt ins Herz. Amru hatte nicht Amru getötet. eine majestätische Gestalt weiß verschleiert. Am zwanzigsten Januar wartete das Volk von Fostatrn der Moschee auf seinen Statthalter. sondern der jüngste Sohn Abu Bekrs und daher des anderen Amru erbittertster Feind. Während noch die meisten Charidschiten darüber diskutierten..so aber hatten sie sich's nicht vorgestellt. einst Sekretär Omars.sie war in schwarze Farbe getaucht. Daraufhin verließen die drei Männer das Haus und brachen am nächsten Morgen in verschiedene Richtungen auf. ihnen einen Tag zu nennen.Söhne de. Im Haus wartete eine verschleierte Frau. und schrieb ein Datum auf den Boden. Die Namen der drei Männer sind überliefert: Barek at Temin ein angesehener General aus der ersten Armee des Propheten. Amru Ben Bekr wurde noch in der Moschee umgebracht.09. und sterbend musste er hören. Abdelrachman Ben Modschem. und dann baten sie die Dame. sondern seinen Stellvertreter.de . wie denn der Wahnsinn des Bürgerkrieges am besten zu beenden sei. so unsicher dass sich auch viele Männer nur noch verschleiert auf die Strasse wagten. Aus Angst vor Mordanschlägen war in den Strassen der Hauptstädte des Islam unmöglich geworden zwischen Männlein und Weiblein zu unterscheiden: Gleich vermummt schlichen die Parteigänger Alis und Muawias durch die Strassen. Pünktlich um elf Uhr betrat er die Eingangshalle. Vor der verschleierten Dame schworen sie ihre Hände nicht eher zu waschen. steht bis heute nicht fest ob es tatsächlich Aischa war. Behr . bis sie ihren Plan ausgeführt hätten. entschlossen sich drei zu handeln. Dem Wächter vor dem Eingang zeigten sie nur kurz die rechte Hand ..2010 19:14 . dass 119 von 295 09. In diesem Augenblick riss Amru Ben Bekr seinen Schleier vom Gesicht und schrie verzweifelt auf: Der Schleier des Toten hatte sich verschoben und zeigte ein fremdes Gesicht. fanatisch an den Vorstellungen Mohammeds festhaltend und somit die gefährlichsten Gegner aller die auf dem Feuer des Glaubens nur ihr eigenes Süppchen kochen wollten. und Amru.1000and1. Aus der wartenden Menge stürzte ein Verschleierter auf ihn zu.de/deutsch/kultur/litera. Die Zeiten waren unsicher geworden. Der letztere aber war mit Amru Ben Aass absolut nicht identisch. Die meisten von ihnen hatten schon für Mohammed und sein Reich Allahs gekämpft .. Da tauchte aus dem Umhang eine Hand auf ebenfalls in schwarze Farbe getaucht. "Gott ist groß.H.1000and1. Sie zogen sich aus der Politik zurück in die Theologie. Bislang waren die Kalifen auch die geistlichen Führer gewesen. das unvermeidbare Schicksal. und gerade die begeisterten Vorkämpfer des Islam mussten vor der blutigen Gegenwart resignieren. wenn er jemandem den Schädel einschlug. wie immer. Kismet.2010 19:14 . 120 von 295 09. Von nun an war es undenkbar. Abdelrachman Ben Moldschem spaltete ihm mit einem einzigen Schwertstreich das Haupt. zunächst in reine Staatsmacht einerseits und Religion andererseits und später in logischer Folge in viele religiöse Gruppierungen. was die Charidschiten verhindern wollten: Nichts konnte den Islam mehr vor Muawia retten. passte so recht in diese düstere Zeit. sondern nur noch nackte Gewalt. wurde ihm von den Garnisonen Kufa und Basra gehuldigt. Daher heißen Abu Bekr und Omar aber auch Osman und Ali noch heute die "richtigen Kalifen". und Muawias Leibgarde ließ ihm keine Zeit mehr zu einem zweiten Hieb. und als dem Propheten zu Mekka gehuldigt wurde saß der kleine Hasan auf seinem Schoss. Amru Ben Aass an diesem Tag unpässlich gewesen sei. Mit Muawia musste der Islam zerfallen. Nachdem er zweimal den Monatssold schuldig bleiben musste.1000and1. Schließlich soll der Prophet selbst auf seinem Totenbett gesagt haben: "Dreißig Jahre lang wird die Sache gut gehen. "Allahu akbar". Hasan und Hussein. Juni 662. Doch Hasan hatte ebenso wenig Geld wie sein Vater und konnte seine Soldaten auch nicht bezahlen. und die Priester orientierten sich ebenso an ihnen wie die Krieger. wollten die Truppen den von ihnen ausgerufenen Kalifen lynchen. der Enkel des Propheten und Sohn Alis. http://www. murmelte der Kalif ganz mechanisch. Der blutige Hurensohn Damit war genau das eingetreten. Behr .Kultur . denn das Kalifat war keine moralische Instanz mehr. Überallhin durften die Kleinen ihren Opa begleiten. Fatalismus ist immer die Verzweiflungsfrucht enttäuschter Hoffnungen. am 6. Mit Fatima hatte Ali zwei Söhne gehabt. Er traf schlecht. und der hatte an den beiden Knaben einen Narren gefressen. Pech hatte nur. dass ein Kalif wie einst Omar ohne Leibwache durch die Lande reisen konnte... Noch in der Moschee. der Religionsgelehrten. In dieser Zeit kam ein neues Wort in den Islam.de . Stellten von nun an die Religion Islam gegen die Politik Islam und wurden damit die Keimzelle der Ulema. Unverschleiert und pünktlich um elf Uhr betrat er die Moschee von Kufa. vor Alis Leiche.de/deutsch/kultur/litera. Sie waren die einzigen männlichen Nachkommen Mohammeds.09. dann kommt die Tyrannei. Das war das Kismet des Islam. wurde Muawia auch seinen letzten Widersacher los. ein unabänderliches Schicksal stünde ohnedies von Anfang an fest." Mit Muawias Machtübernahme waren genau diese dreißig Jahre vergangen. Bei der Ermordung seines Vaters war Hasan gerade siebenunddreißig Jahre alt.-G. Zur selben Stunde stürzte sich Barek at Temin in der Moschee von Damaskus auf Muawia.Söhne de... wie er sonst immer gerufen hatte. Und am dreißigsten Todestag des Propheten. Der Glaube. Ali. An diesem Tag resignierte nämlich Hasan. und der schilderte die Umstände von Sejads Zeugung so plastisch. der Spross einer Straßennutte aus Taif. Mit Muawia arrangierte er sich unter der Bedingung dass sein Halbbruder ihn legitimieren ließe. Schon Sejads Ernennung war ein Skandal. Von nun an soll das Unrecht recht behalten.. doch mit Einbruch der Dämmerung füllten sich die Strassen mit Menschen.2010 19:14 .09. Immerhin ist nun das Blutvergießen beendet. und die Wege waren verschieden. http://www. Hatte nicht der Prophet Ehebruch zu einer Todsünde erklärt? Und Sejad war ein "Hurensohn". Sejad aber wurde zum Statthalter von Alis Kernland ernannt und versprach dort "Recht und Ordnung wieder radikal herzustellen".de/deutsch/kultur/litera.-G.H." Weiter kam er nicht.. Folgsam bestieg Hasan die Kanzel in der Moschee von Kufa: "Versammelte Gemeinde. der für Muawia die Verhandlungen geführt hatte und in der Moschee dabei war..Söhne de. der seiner nicht würdig ist. Tatsächlich ließ Muawia einen betagten Bordellwirt aus Taif Anreisen. Es kam zur ersten Aktion gewaltlosen Widerstands in der Geschichte des Islam: Tagsüber blieb der Basar menschenleer. Die beiden ersten Punkte bewilligte Muawia anstandslos. So ließ sich Sejad nicht kommen. Seine Forderungen: eine einmalige Abschlagszahlung von fünfundzwanzig Millionen Mark die Einkünfte der Provinz Dscharbscherd als Leibrente. Die Bevölkerung von Basra und Kufa aber trauerte Hasan bald nach. den dritten verweigerte er. Die Nacht darauf wurden noch einige hundert Tote gezählt. Sein Vater allerdings war Ebi Sofian. Amru Ben Aass. und in der dritten Nacht herrschte Grabesruhe. Zunächst erließ er ein nächtliches Ausgangsverbot. Unter dem Kalifat Alis war Sejad Provinzstatthalter in Persien gewesen. dass er gleich danach an einer Straßenecke von Damaskus gefunden wurde einen Dolch im Rücken. Am nächsten Morgen lagen in den Strassen von Basra eintausenddreihundert Erschlagene.1000and1. Gut bewacht reiste Hasan am nächsten Morgen nach Medina ins Exil. So etwas hatte es im Orient noch nie gegeben.de . der letzte Bürgermeister Mekkas vor Mohammed und Vater Muawias. Allah hat euch und mich geleitet. ließ ihn von der Kanzel zerren. Ali wurde weiter verflucht. Außerdem aber sollte Hasan seinen Verzicht öffentlich verkünden. Hasan trat mit Muawia in Verhandlungen und erklärte sich bereit Muawia als Kalifen anzuerkennen. Dort ließ ihn Muawia acht Jahre später vergiften. denn als Statthalter dieser Provinzen setzte Muawia "den blutigen Hurensohn Sejad" ein.Kultur .1000and1.. Der 121 von 295 09. und das Volk von Basra wollte derlei auch gar nicht erst einreißen lassen. und dass sein Vater nicht mehr auf Befehl Muawias Öffentlich von den Kanzeln der Moscheen herab verflucht werde. Ich habe mein Amt an einen abgetreten. Behr . In der Grossen Moschee wurde sie neu aufgestellt und bei dieser Gelegenheit um sechs Stufen erhöht. Die Stellung des Kalifen wurde präzisiert: Um zu zeigen. Damit war Damaskus zur Hauptstadt des Reichs erklärt und die eigentliche Heimat des Islam Provinz geworden. Kapitel 7.nie wieder sollte der internationale Warenverkehr durch die Wüste ziehen. Während der nächsten Jahrhunderte. Während das Kalifat in aller Welt zu einer anerkannten Supermacht wurde. dem Vorläufer unserer Thronsessel.09.-G. die vom reichen Tisch des Propheten fielen sank der Lebensstandard auf der arabischen Halbinsel stetig und unaufhaltsam. blieb Muawia künftig beim Freitagsgebet der Chutba. traten in Arabien die vor-islamischen Zustände in ihr alteingesessenes Recht: Hier herrschten wieder die Stämme und sorgten ständige Stammesrivalitäten dafür dass es keinem zu gut ging.H.1000and1.Kultur . Und so sollte es bis in unsere Gegenwart bleiben. während die islamische Kultur ihren Höhepunkt erreichte und das christliche Abendland von den Brocken lebte. doch ihre Mutterstädte sollten nichts davon haben.de .. Und in allen Moscheen der Welt sollte künftig im Freitagsgebet ausdrücklich der Name des Kalifen genannt werden damit wurde die Chutba gleichzeitig zur Erklärung der Machtübernahme und das islamische Wort für Thronbesteigung heißt wörtlich "die Chutba auf seinen Namen lesen lassen. Zum Schutz vor Attentätern auf einem sehr hohen Stuhl. und ein neues Karawanengesetz beraubte die arabische Halbinsel ihrer wichtigsten Wohlstandsquelle . Der Islam wird umgebaut Zehn Jahre lang verwaltete Sejad die Ostgebiete des Islam und sein Schreckensregiment gab Muawia genug freie Hand das übrige Reich nach seinen Vorstellungen umzumodeln. "Hurensohn" hatte sich durchgesetzt. sitzen.2010 19:14 . Bald erschienen sogar die übelsten Zeiten vor Mohammed wie ein goldenes Zeitalter. dass der Fürst der Gläubigen über den Gesetzen stand. Mekka und Medina sollten in Zukunft nur noch als religiöse Pilgerplätze eine Rolle spielen. Behr .1000and1..Söhne de. Dann ließ Muawia die Kanzel des Propheten in Medina abbrechen und nach Damaskus bringen. http://www...de/deutsch/kultur/litera. Der arabische Wahnsinn 122 von 295 09. In nicht einmal dreißig Jahren war aus der Wüste eine Weltmacht gekommen. Der Islam hatte seine Heimat vergessen. verglichen mit der schlimmen Wirklichkeit. Vom Staat wurden sie wie Kolonien behandelt. . im größeren Konzern aufgehen. getreu der Monopol-Politik Mohammeds.H. Nichts anderes hatte Muawia getan.de .Kultur . und vom Standpunkt der Geschäftspolitik gesehen lagen die Verhältnisse klar: Die Beni Omaja war mit dem Auszug Mohammeds aus Mekka das markt... Nüchtern gesehen ist Muawias Machtübernahme ein einsamer Geniestreich.Söhne de. Behr . aber es war doch logisch dass es versuchen würde. Die bei der Gründung des Reiches den erbittertsten Widerstand geleistet hatten waren nun seine Herren. sondern immer nur als das Geschäft des Propheten.09.-G. zusammen mit seinem Vater Ebi Sofian der letzte und hartnäckigste Gegner Mohammeds. hat er den Islam auch nie als Religion gesehen.2010 19:14 . Buchhaltung kennt keine moralischen Stellenwerte. trug nun rechtmäßig den Titel "Nachfolger des Propheten". Im gesamt arabischen Raum musste es dem Islam schließlich unterliegen und.1000and1. und nach allem. wie es seinen eigenen beherrscht hatte. die Feinde des Islam "Beherrscher aller Gläubigen". http://www. Das Management der aufgesaugten Firma erhielt neue Posten. Der Coup Einen wüsteren Scherz hat sich die Geschichte nie wieder geleistet: Ausgerechnet Muawia.1000and1. den Gesamtkonzern einmal so in den Griff zu bekommen. was wir von ihm wissen..de/deutsch/kultur/litera. Dass diese Geschäfte sich des Vehikels 123 von 295 09.und stadtbeherrschende Unternehmen geworden. Kultur . unförmig geworden durch Kummer und Zuckerwerk.2010 19:14 . ersten Stunde. amüsierte ihn nur. er sei sogar Mohammeds Geheimschreiber gewesen. Sie durfte das Grab ihres Gemahls nicht mehr besuchen und auch keinerlei Besuche mehr empfangen. In der Moschee von Medina schwor sie. "Araber wollen immer so unabhängig sein und Muslims leider erst recht.Söhne de.. Behr .. der den "Krieg gegen die Ungläubigen" auf seine Fahnen schrieb wie einst die Gefolgsleute des Propheten. Muawia sei nie ein Gegner des Propheten gewesen. beim Propheten so geheim gewesen sein müsse dass sie selbst bis zur Stunde nichts davon wusste. In allen Moscheen wurden nun Geschichten aus dem Leben des Kalifen erzählt. Christen aber sind herrschaftsgläubig wie Schosshündchen" meinte er einmal als er auf die vielen Christen in seinem Hofstaat angesprochen wurde. die Aischa selbst als Lügen Muawias bezeichnet hatte. Muslims aber ärgerten sich eben sosehr über Muawias Vorliebe für Christen wie für Hunde: Gemeinhin betreiben im Orient Hunde und Schweine die Straßenreinigung und gelten als unreine Tiere. denn die angeblich so riesige 124 von 295 09. Von nun an verbot ihr Muawia. Insgeheim dürfte der geistliche Führer des Islam Atheist gewesen sein und in seiner Verwaltung beschäftigte er fast ausnahmslos Christen. Bereits 662 ließ er einige Raubzüge auf byzantinisches Territorium unternehmen. dem siebenundfünfzigsten nach der Hidschra. Daraufhin beschloss Aischa.de . Und vor allem spekulierte Muawia darauf. eine verbitterte alte Frau. Es war der letzte öffentliche Auftritt der Prophetenwitwe. Sehr erfolgreich dürfte dieser "glorreiche Seekrieg" nicht gewesen sein. Ausgerechnet Christen arbeiteten für Muawia auch ein Konzept aus.. Manche Muslims glaubten diese Geschichte tatsächlich. Zweimal trat Aischa aus Protest gegen den Hausarrest in Hungerstreik doch Muawia ließ ihr ausrichten. Religion so erfolgreich bedienten. Sie starb schließlich im Jahr 679. Ölgeschäfte mit dem Feind Pikanter weise waren es auch griechische Christen. das Haus zu verlassen. und der Prophet habe ihm und nur ihm den Koran eigenmündig diktiert.-G.09. Dieses außenpolitische Muskel zeigen hatte ausschließlich innenpolitische Gründe: Muawia konnte sich so als würdiger Nachfolger Abu Bekrs und Omars präsentieren. Nach ihrem Tod tat ihr Muawia noch einen letzten Tort an: Er ließ Aischas Memoiren umschreiben und genau jene Geschichten einfügen. dass Muawias Tätigkeit.H. für die Muawia ausgerechnet sie als Zeugin benannt hatte. obwohl Aischa in Medina erklären ließ. dass ihr keiner der für Muawia so schmeichelhaften Aussprüche des Propheten bekannt sei. er freue sich nur auf ihren Tod. Ein Jahr später überfiel die islamische Flotte Sizilien. Ja.. aus Trotz weiterzuleben. nach dem er seinen Frieden mit der Religion machen wollte. sondern vielmehr ein Getreuer der. die Muawia zum Krieg gegen Konstantinopel rieten. http://www.1000and1. dass ein gemeinsamer äußerer Feind am besten die Brüche im Islam kitten würde. sondern nur noch "Mutter des Bürgerkriegs".1000and1.de/deutsch/kultur/litera. In der Öffentlichkeit durfte sie nicht mehr "Mutter der Gläubigen" genannt werden. 667 marschierte eine stattliche Armee quer durch Kleinasien und errichtete in Kalzedon genau gegenüber von Konstantinopel eine islamische Garnison..de/deutsch/kultur/litera. stand neben ihm schon ein anderer Botschafter Andreas vom Kaiser in Konstantinopel zu Muawia gesandt mit der Bitte. und so konnte die kaiserliche Armee noch im selben Winter den "Brückenkopf des Islam" aushungern und zerstören.de . Die Belagerung von Konstantinopel ist eine einmalige Groteske der Weltgeschichte. Muawias Antwort war klassisch: "Meine Entscheidung liegt in euren Kassen. Ohne Widerstand fuhr eine islamische Flotte durch die Dardanellen und begann mit der Belagerung der Kaiserstadt.und Hafenstädte an. Doch allzu ernst dürfte es Muawia mit seinem "heiligen Krieg" nicht gemeint haben.Kultur .bei der überstürzten Aktion war die Nachschubfrage übersehen worden. Kaiser Konstans konnte sich dieses Sieges nicht sehr lange freuen. sich in diesem Streitfall wohlwollend neutral zu verhalten. Doch dieser Erfolg konnte nicht von Dauer sein .09. http://www. Da dort natürlich keine großen Schätze zu finden waren. Sieben Jahre lang lagerten islamische Truppen vor der Stadt. 670. denn Muawia wartete zunächst einmal ruhig ab bis der Kaiser seine Rebellen erledigt hatte.2010 19:14 . Ein Jahr später aber rückte Muawias Flotte den griechischen Kernlanden näher: Kreta und Malta wurden erneut geplündert und rund ein Dutzend Ägäis . aus Rache für den Tod des armenischen Statthalters. Als sich der Gesandte von seinem Kniefall vor dem Kalifen erhob. einige Fischerdörfer zu plündern. wurde die Bevölkerung auf die Schiffe verladen und auf dem Sklavenmarkt von Damaskus verkauft. mit der Bitte um Hilfe im Kampf gegen Konstantinopel.. eroberten Muawias Armeen ganz Tunesien und gründeten als Garnison die Stadt Kairuan.-G. obwohl der Prophet selbst Sklavenwirtschaft nicht sehr geschätzt hatte. 125 von 295 09. Er hätte sonst schwerlich seine beste Chance vergeben: Im Jahr 665 rief sich nämlich der griechische Statthalter in Armenien zum Gegenkaiser aus und sandte eine Delegation zu Muawia. Streitmacht des Islam griff keine einzige der großen Handels.Inseln besetzt..Söhne de. In Konstantinopel stritten sich daraufhin vier Generäle um den Thron. sondern begnügte sich damit. Er liebte heiße Bäder und Badezimmer scheinen in Konstantinopel immer schon verhängnisvolle Räume gewesen zu sein: An einem Frühlingsabend des Jahres 668 bereitete ihm eine Dame namens Daphne ein kochendheißes Bad aus Schwefelsäure und Konstans war der siebte von insgesamt vierzehn byzantinischen Kaisern die in einer Badewanne verstarben.H..1000and1. Erst als in Konstantinopel wieder ein Kaiser auf dem Thron saß. aber dann erklärte er Konstantinopel aufs neue den Krieg. Behr .1000and1. und während sie damit beschäftigt waren sich gegenseitig umzubringen. ließ Muawia auch die Feindseligkeiten gegen Byzanz wiederaufnehmen." Beide Parteien dürften gezahlt haben. denn kein Muslim wagte sich an die Mauern der Kaiserstadt. Auf jeden Fall ließ Muawia die Überproduktion an den Feind verkaufen. Die Griechen verfügten nämlich über eine schreckliche Waffe. das auf seine eigenen Leute geschossen wurde. Als 1973 Jamani der Erdölminister König Feisals von Arabien um die Erde reiste und westliche Staatsmänner mit der Drohung von Erdölentzug schreckte.-G. Muawia selbst fand diese Art von Kriegsführung durchaus in Ordnung: "Es geht mir nicht um den Sieg.H." In der arabischen Welt ist die Erinnerung an diesen seltsamen Krieg lebendiger als in der westlichen. die man nur noch mit einer Lunte versehen musste.Kultur . Die Schahs von Persien hatten große Armeen ausgerüstet um mit diesem kleinen Stamm fertig zu werden. am 28. Anscheinend hielten unsere Politiker diese Erwähnung für eine Nebensächlichkeit. Ihr Lieferant war ein gewisser Kalinikos aus Damaskus in Konstantinopel akkreditiert als Handelsbevollmächtigter des Kalifen Muawia. Die Anarchisten Gottes Der Kaiser von. das "griechische Feuer"..de/deutsch/kultur/litera. Schließlich traf der Schah ein Arrangement mit diesem Stamm. Im Namen seines Herrn hatte er dem Kaiser ein interessantes Geschäft angeboten: Öl aus der Erdölquelle des Kalifen die Muawia aus Omars und Osmans Nachlass übernommen hatte und die eigentlich die Moscheen des Islam zur Fastenzeit erleuchten sollte. betonte er auch regelmäßig sowohl sein König wie er seien weitläufig mit Muawia verwandt. September in ihre Winterquartiere nach Syrien. Pünktlich am 2.. Doch der Ölsegen scheint größer gewesen zu sein als der religiöse Bedarf.09. um sie auf die anstürmenden Muslims schleudern zu können. der ursprünglich vom Südufer des Kaspesees aus sämtliche nach China reisenden oder von China kommenden Karawanen überfiel. Er verdiente natürlich auch am Transport bei diesen Waffenlieferungen für den Feind: Nur seine eigenen Schiffe konnten die Belagerung durch seine Truppen durchbrechen und sie transportierten nicht nur als erste Tankerflotte die brisanten Ölkanister sondern fallweise auch Lebensmittel auf dass der Feind sich nicht durch Hunger ergeben müsse.. Viel mehr geschah nicht. und schon die Erwähnung ihres Namens reichte aus Angst und Schrecken zu verbreiten. So verdiente der Kalif noch an jedem Geschoss. sondern um das Geschäft. Konstantinopel beendete schließlich den Krieg mit einem nicht weniger genialen Trick. das aber leider nicht verstanden wurde". Behr .de . denn nach seiner Rückkehr erklärte der Minister in einem Zeitungsinterview. Bei den Persern hatte dieser Stamm Marden geheißen. http://www. doch die Merdaiten hatten eine hervorragende Guerillastrategie entwickelt gegen die kein Kampfwagen gewachsen war. gleich in handliche Tonkrüge verpackt. die ersten Brandbomben. Gesandte mit sehr viel Geld besuchten die Merdaiten.1000and1.Söhne de.2010 19:14 .1000and1. April kamen sie. er habe genau damit "ein äußerst großzügiges Angebot gemacht.. Sogar unser gutes heimisches Raubtier Marder bezog seine Gattungsbezeichnung von diesem Räuberstamm. 126 von 295 09. und ebenso pünktlich zogen sie jeweils. Karl May ließ die Mirditen als Räuber in den Schluchten des Balkan lauern. Als dann aus dem Islam ein sehr irdisches von Bürgerkriegen zerrissenes Reich geworden war. und daraufhin übersiedelten die Merdaiten nach Albanien. und Anarchisten haben noch nie Gnade vor Geschichtsschreibern gefunden die doch immer im Dienst irgendeines Systems stehen..-G.09. http://www. "Spalter" werden sie sich selbst nicht genannt haben. Mindestens ebenso gefährlich waren die Charidschiten. Die Geschichtsschreiber sind mit ihnen nicht freundlich umgegangen. Schon der Name Charidschit ist ein Schimpfwort.de . die Nordgrenze seines Reiches sei am besten mit diesem Räuberstamm geschützt. mit dem gleichen Erfolg wie zuvor Perser und Byzantiner.1000and1. Auf jeden Fall tauchten die Merdaiten im Frühling 677 in Syrien auf und kurz darauf machten sie den gesamten Libanon und alle Strassen zwischen Damaskus und Jerusalem unsicher.Söhne de.H. Mardin existiert heute noch ein romantisches Städtchen in Anatolien und im Volksmund heißt es auch noch Räubernest.Kultur . Und zur 127 von 295 09.de/deutsch/kultur/litera. und sprichwörtlich eigensinnig sind sie auch geblieben: Ihre Nachkommen leben heute noch.2010 19:14 . die Muawia das Leben im eigenen Land schwer machten. auf eigene Faust und ohne jede Rücksicht Gottes Reich zu verwirklichen. Dabei haben die Merdaiten ihre Stadt schon 676 wieder verlassen. Behr . Albaniens Staatschef Hodscha hingegen bezeichnet seinen Stamm als die wilden Fahnenhalter des wahren Kommunismus..damit war das Prinzip der permanenten Revolution verankert. schworen sie. Dann widmete er sich dem Krieg gegen die Marden. die unter der Devise "Keine Herrschaft als die Gottes" selbstmörderisch kühn für den wahren Glauben kämpften. Wie viel ihnen der Kaiser von Konstantinopel für diese abermalige Übersiedlung gezahlt hat ist nicht bekannt.1000and1. von dem er aus propagandistischen Gründen oft sprach tatsächlich erleben zu können. Dieses Motto aber ließ sie gegen jedes irdische Regiment anrennen. Kein Verwalter eines Gemeinwesens sollte sich an seinem Posten festbeißen dürfen . Die letzte Wanderung der Merdaiten blieb dies übrigens nicht. mit Kind und Kegel an die byzantinisch-persische Grenze zu ziehen. Muawia erklärte sich daraufhin sofort zu Friedensverhandlungen mit Konstantinopel bereit und akzeptierte sogar schmähliche Bedingungen: Für dreißig Jahre Waffenstillstand bezahlte er noch zweihunderttausend Mark fünfzig Sklaven und fünfzig Pferde. Ihr Programm ähnelt sogar in Details dem späterer anarchistischer Vereinigungen: Im Reich Gottes sollte totale Demokratie herrschen.. absolute Gleichheit und umfassende Brüderlichkeit. Schon dreißig Jahre später fand ein Kaiser in Konstantinopel. Dabei waren die zugewanderten Merdaiten keinesfalls die einzigen. Mit dem Propheten waren sie losgezogen in der Hoffnung das Reich Gottes auf Erden. der Straßenraub für ein gottgefälliges Werk hielt: Gegen Zahlung einer riesigen Übersiedlungs-Beihilfe erklärten sich die Merdaiten bereit. Ihre Kernmannschaft waren die letzten alten Kämpfer des Islam.. Dort gründeten sie eine Stadt namens Mardin und veranstalteten nahezu ununterbrochen Raubzüge auf oströmisches Territorium. Ihren furchterregenden Ruf haben sie nicht eingebüsst. Erlass des Kalifen für die Sicherheit aller Gläubigen und wer daran Kritik übte. war der Todesstrafe verfallen.H.diese Gesetze hießen offiziell Gerechtigkeits-Reform und Gnaden .. und dabei war er sogar bereit. wie Muawia war hatte er auch dafür gesorgt. Der Denunziant aber erhielt 10. Dabei allerdings begannen die Schwierigkeiten schon bei ihm selbst. Ohne Widerspruch durfte sich Muawia eine Leibgarde von 20.09. In derartigen Verdacht zu geraten war nicht schwer. unwiderlegbarer Vorwand für einen schnellen Marsch des Islam in einen brutalen. Nur ein Mann brauchte zu behaupten der andere sei Charidschit dann war der Verdächtige auch schon Beruf und Vermögen meist auch das Leben los.mehr wurde darüber nie bekannt. sondern bekam einen vom Kalifen bestellten Pflichtverteidiger zugewiesen. und sein Harem hatte seitdem nichts mehr von seinem Gebieter gehabt. In der Geschichte schlugen die Aktivitäten der Charidschiten als endlose Kette von Aufständen und Attentaten nieder.. in Basra oder Kufa zu haben . autoritären Staat. Der versoffene Kalif Noch eine andere Reform plante Muawia. stand der Angeklagte zusätzlich noch im Verdacht.2010 19:14 .1000and1. Aus Angst vor dem Anarchismus schluckten die Stammesfürsten Gesetze. durfte er sich vor Gericht auch nicht persönlich verantworten. Gründlich. Wer beispielsweise über den Kalifen auch nur lachte.de . den Anschein der Rechtsstaatlichkeit zu wahren: Er wollte den Islam zu einem erblichen Familienunternehmen machen. auch "Geheime Hand Allahs" genannt. und ebenfalls ohne Widerspruch wurde die Rechtsordnung des Islam abgeschafft: Von nun an brauchten Verhandlungen nicht mehr öffentlich stattzufinden. Doch überall. traten Charidschiten auf als tollkühne Attentäter oder heimliche M er hoher Würdenträger. Der "harte Kern" der Gruppe schien sein Hauptquartier an der Euphratmündung. Charidschit zu sein. wurde als erwiesener Charidschit ohne Verfahren umgebracht.. Behr .Kultur .000 Mann aufstellen.. Verwirklichung dieses edlen Zieles wurde allen Machthabern der totale Krieg erklärt. Der Mordanschlag hatte ihn zwischen die Beine getroffen. Verhandlungsunfähigkeit des Angeklagten war kein Grund mehr für die Aussetzung des Prozesses. Und wie jede anarchistische Gruppe wurden auch die Charidschiten ein bequemer. so weit der Islam reichte. Muawia hatte jedoch auch subtilen Sinn für Humor . die Prinzipien des Islam geradezu auf den Kopf stellten.de/deutsch/kultur/litera. http://www.-G. dass den Damen selbst ersatzweiser Trost versagt 128 von 295 09. Schließlich sagte schon das Vorwort in schöner Ehrlichkeit : Recht ist eine Machtfrage und Gerechtigkeit die wahre Peitsche der Herrschenden. Ausgetragen wurde der von der "Heiligen Armee". Er hatte das Attentat der Schwarzen Hand zwar überlebt aber nicht ganz unbeschädigt.Söhne de.1000and1.000 Mark in bar. . Frühaufsteher in Damaskus gewöhnten sich bald daran. in Sizilien und sogar an den Ufern des Indus. den Sohn des Kalifen mit ebenfalls feuchtfröhlichen christlichen Hofbeamten durch die Strassen torkeln zu sehen. und die Plätze ihrer Gräber zeigen. blieb: Verfängliche Gemüse wie Karotten oder Gurken durften nur kleingeschnitten in das Frauengemach geliefert werden. in das der Ostwind fasst..Söhne de. vor allem aber Hussein. Behr .2010 19:14 . In der Wüste wuchs Jezid auf und als Muawia plötzlich wieder Vatergefühle entdeckte. und ein Kamel. Eine der Damen protestierte daraufhin mit einem Gedicht. Es starben der Reihe nach die Witwen des Propheten. noch mehr ließ Muawia vergiften .de . 129 von 295 09. der zweite Sohn Allahs und letzte Enkel des Propheten. Und auch das Argument.-G. Das einzige.de/deutsch/kultur/litera. Die Zeit allerdings arbeitete für Muawia. Wenn tatsächlich Blutsverwandtschaft für das recht auf das Kalifat ausschlaggebend ist. Wer Jezid als seinen Nachfolger anerkannte erhielt 5. Einen solchen Kerl zum Kronprinzen machen zu wollen. Denn jeder grobe Kerl ist in der Tat mehr wert als ein allmächtiger Kastrat.000 Mark in die Hand. der einzige männliche Nachkomme des Kalifen. Der Reihe nach starben die alten Kampfgenossen des Propheten. im heutigen Russland.H. Abu Bekrs und Omars und auch die Töchter Mohammeds und von ihrem Leben hatten sie alle nicht viel gehabt. der döst. meinten in Medina die Söhne Abu Bekrs und Omars. Mit ihr aber zog ihr Sohn Jezid. was Jezid noch lernen konnte.1000and1. dem Sohn höfische Manieren beizubringen. ist lieber mir als jeder Steinpalast.. doch die entscheidenden Männer hielten sich zurück. sind wir auf jeden Fall eher dran als dein Sohn. Sie hieß Meisun und stammte aus einer syrischen Beduinensippe. und daraufhin stellten sich natürlich etliche tausend Muslims zum Kniefall an. Ein kleines Zelt.Kultur ." Muawia hörte diese Verse nicht gern und schickte Meisun zurück in die Beduinenzelte.nur sechs der über zweihundert Kampfgefährten von Bedr starben an Altersschwäche. Muawia griff tief in die Staatskasse. das meine Sänfte stößt. laute Lästerworte gegen Allah und Christus grölend.09. war Saufen. Viele der alten Garde starben bei Kämpfen. http://www. verfing nicht.. war es schon zu spät.1000and1. und nach den Zelten schien sie stets Heimweh gehabt zu haben: "Ich lachte einst im rauen Leinenkleide und lernte weinen im Gewand aus Seide. wie weit es der Islam gebracht hat: Sie liegen in Samarkand begraben. war ein starkes Stück. die natürliche Erbfolge lasse Jezid bereits als Auserwählten feststehen. mir lieber als ein Ehemann. im Westen Tunesiens. -G. Behr . und damit hatte er alle Herzen gewonnen. Mein Schicksal liegt in seiner Hand". Das war am 1. Die letzten zwanzig Jahre hatte er zurückgezogen in Medina gelebt und dabei offensichtlich den Blick für die Wirklichkeit verloren. Doch auch in Kufa versprach man sich einiges von Hussein. Von seinem Vater Ali hatte er die Anlage zu Hängebauch und Glatze geerbt. gemäss dieser Gesetze sei er Kalif. Der Lieblingsenkel des Propheten war zu diesem Zeitpunkt keine strahlende Heldengestalt mehr. Er war nun Mitte der Fünfzig. begleitet von seinen Frauen und Kindern und einer kleinen Schar Anhänger.. Dann könne Hussein nachreisen. siebenundsiebzig Jahre alt. Jezid schickte sofort eine bewaffnete Truppe los sie solle Hussein klarmachen dass es sich hier nur um einen Irrtum handeln könne. Der heilige Narr Hussein In Medina stieß Jezids Thronbesteigung auf Widerspruch. Hussein versprach eine Wiederbelebung der Konjunktur. dass er seine eigene Vaterstadt zu einer drittklassigen Karawanenstation verdammte.1000and1. Dass um ihn sonderlich getrauert wurde. Doch als die kleine Armee in Medina eintraf. Hussein. Dann wunderte er sich. Und machte sich auf den Weg. der Enkel des Propheten solle dieses Angebot lieber nicht wörtlich nehmen.. Kaum war Hussein in Mekka eingetroffen. September 680.H. Doch Hussein sprach ein großes Wort: "Ich folge dem Ruf Allahs. denn von dort kamen schlimme Nachrichten. noch mehr aber dessen Naivität und diplomatisches Ungeschick. Der war 32 und noch wesentlich 130 von 295 09.de . Wenn sie schon so blöd sind. Die Kufaner hätten schon seinem Vater nur sehr wechselnde Treue geleistet und sollten daher lieber erst einmal selbst mit der Revolution gegen Jezid beginnen. sondern als Kalifen anerkannten.Kultur . las sich Muawias Erbvorschriften noch einmal genau durch und erklärte dann. Die Mekkaner hatten Muawia nie verziehen. Viele von Husseins Freunden meinten.. Sonst hätte er seinen Zug nach Kufa schon auf halbem Weg aufgeben müssen. Unter seinem Vater Ali war die einst kleine Garnisonstadt zu einem bedeutenden Umschlagplatz geworden. und dort wurde ihm ein begeisterter Empfang bereitet. http://www. haben sie mich wohl auch verdient. und unter Muawia hatte dort sein Statthalter Sejad übel gehaust. Jezid selbst begab sich. besuchte ihn schon eine Delegation aus Kufa: Geschlossen würde ihn die Stadt im Kampf um die Macht unterstützen.Söhne de. dass ihn die Damaszener nicht erschlugen.de/deutsch/kultur/litera.09. Daraufhin ernannte er Obaidallah zum Statthalter den Sohn Sejads. Jezid hatte den hervorragenden Geheimdienst seines Vaters übernommen und war daher über die Vorgänge in Kufa genau informiert. Ende März 680 starb auch Muawia. war Hussein schon in Mekka. der jüngere Sohn Alis und nunmehr letzte Enkel des Propheten. ist nicht bekannt..1000and1. meinte er und verordnete als ersten Staatsakt für sich und seine Kumpane ein dreitägiges Saufgelage. als sein Vater erkrankte schnell auf einen Jagdausflug und kehrte erst drei Tage nach dem Begräbnis zurück.2010 19:14 . verschönt durch dreihundert ausgesuchte Straßendirnen. mir bekennen und den Aufstand beginnen.Söhne de. Den Urvätern die aus der Wüste kamen.Kultur . Sämtliche Beduinenstämme. Die Kufaner schworen. als am 7. Nach Osten werden die Steinhügel flacher und plötzlich tauchen dichte Dattelpalmen-Haine auf . ihre Schwerter aber sind gegen dich". der Zusammenfluss von Euphrat und Tigris. und ganz Kufa beeilte sich. dass sein Unternehmen glatter Selbstmord sein musste? Oder hatte er zu diesem Zeitpunkt bereits aufgegeben und suchte nun den Tod? Glaubte er vielleicht an ein Wunder oder war er nur einfach unfähig.09.-G. eine verwilderte Insel zwischen Sümpfen mit einem uralten. und selbst dieses Wasser ist nur als starker Kaffee genießbar denn es ist salzig wie Meerwasser. Hussein sei wahnsinnig geworden.1000and1. die ganze folgende Nacht lärmten Verschleierte durch die Strassen.Karawane in die Stadt zog. Hussein sagte nur: "Herzen wiegen schwerer als Schwerter". denn die Steine werden tagsüber glühend heiß. überwuchert von subtropischer Vegetation. und machten sich aus dem Staub. Der Marsch durch die 131 von 295 09. Doch niemand wusste.de . meinte er und: "Wenn ich mich wird das Volk sich schon zu erst vor den Mauern Kufas zeige. http://www.. Niemand wird es wagen..das einzige Wasserloch im Umkreis von hundert Kilometern ist in dein winzigen Dorf Schammar. Eine Mondlandschaft unübersehbarer Steinfelder. den "Sohn des Hurensohnes" gar nicht erst in die Stadt zu lassen.« Daraufhin meinten einige seiner Begleiter. Dorthin wollte Hussein und dann flussaufwärts nach Kufa. Merkte Hussein nicht. Hussein zog dennoch weiter..1000and1..de/deutsch/kultur/litera. Es kam zu kleineren Unruhen in einzelnen Stadtvierteln. Am Morgen des 9. So schöpfte niemand Verdacht. sich mit Tatsachen abzufinden? Ende mit Schrecken Von allen arabischen Wüstengebieten ist das um Scharaf zweifellos das schlimmste. September steckten die Köpfe der prominentesten Parteigänger Husseins auf dem Tor der Festung. September eine große Waffenhändler .der Schatt el Arab. Behr . brutaler als sein Vater unseligen Andenkens. den Kalif Jezid zu feiern. weiterzuziehen. Seit Jahrtausenden ist hier kein Gras gewachsen und noch heute bekommen Kamele Fetzen um die Hufe gewickelt.2010 19:14 . verkrüppelten Tamariskenbaum. wie der Kerl aussah.H. trostlos grau. sondern gleich vor den Mauern zu erschlagen. den Enkel des Propheten anzugreifen. die Hussein auf seinem Marsch nach Osten traf bereiteten ihm einen begeisterten Empfang und rieten ihm eindringlich ab. Von Fluss kann dabei allerdings nicht die Rede sein: Die ganze Gegend ist ein Labyrinth von kleinen Wasserläufen und Sümpfen. und auf halbem Weg zwischen Basra und Kufa liegt tatsächlich der Garten Eden. war hier das Paradies. Wasser ist hier kostbarer als Gold . Am nächsten Morgen hatte Obaidallah mit seiner Truppe die Festung von Kufa in einem Handstreich genommen. Der Dichter Al-Feresdak reiste ihm aus Kufa entgegen: "Die Herzen der Leute mögen für dich sein. er könne trotz aller Befehle nicht verhindern. Bereitwillig teilte Hussein seine Wasservorräte. Es waren ungefähr fünfhundert Reiter. Husseins Freunde rieten zu einem bewaffneten Ausbruchsversuch. und Hussein hatte nur die Wahl.. Er habe sogar den Auftrag Hussein dorthin zu geleiten.-G.. Zu Horrs Truppen war noch eine Armee von viertausend Mann gestoßen. Ob Horr vielleicht auch mit nach Kufa ziehen wolle? Selbstverständlich. Am 2. Jezid bedingungslos anzuerkennen oder zu sterben.1000and1. Auf einem Kamel ritt er die Front seiner Feinde ab: "Falls ihr nicht wisst. Hussein glaubte an eine Fata Morgana.H.de/deutsch/kultur/litera.. Oktober 680 stellte Hussein seine zweiundsiebzig Mann zur letzten Schlacht auf. Hussein weigerte sich: "Auf keinen Fall greife ich als erster zum Schwert". So zog der kleine Haufen Husseins mit seiner übermächtigen Eskorte am Rand der Wüste langsam nach Norden dreißig Kilometer an Kufa vorbei. Zweiundsiebzig Mann. Man solle ihm die Chance geben mit Jezid selbst zu sprechen ihn nach Medina zurückkehren lassen oder ihn an irgendeine Front schicken.. Auf ihre Pferde hatten sie Schattendächer aus Palmwedeln gemacht. Wüste hatte seine kleine Karawane nahezu völlig erschöpft. Behr . doch Horr ließ diesen Weg versperren und auch den nach Osten. vor dem Hussein sein Lager aufschlug von Horrs Truppen umringt und nun ohne Wasser. Ob Horr und die Seinen mitbeten oder weiterziehen wollten? Horr sagte: "Solange du lebst. Dann war Gebetszeit. dass Husseins Karawane nach Medina fliehe. Hussein lehnte auch dieses Angebot ab: "Ein Enkel des Propheten kehrt nicht um". wen ihr umbringen wollt: Ich bin der Enkel des Propheten". zu den Wasserstellen. will ich bei deinen Gebeten dabei sein". Ihr Anführer grüßte Hussein respektvoll . am Horizont seien Palmen in Sicht. http://www. Nun erst versuchte Hussein nach Westen zu entkommen. Da sagte Horr. gegen viereinhalbtausend Gegner. doch schon am nächsten Tag rief der Vorreiter.Kultur . Erst am Abend merkte die Karawane. Oktober kamen sie schließlich zu dem kleinen Dorf Kerbela. unnötige Gewalt sei aber nach wie vor zu vermeiden. vierzehn Frauen.1000and1. Da setzten sich die Palmen in Bewegung und kamen in scharfem Trab auf ihn zu.er hieß Horr und war mit einer von Husseins Frauen weitläufig verwandt und dann fragte er ob ihm Hussein nicht mit etwas Wasser aushelfen könne. meinte Horr.de . zwölf Kinder. 132 von 295 09. Am Morgen des 10.. Damit war die Entscheidung gefallen.. In Scharaf hatten sie für die letzten sechs Tage der Wüstenreise Wasser getankt.Söhne de.09. dass sie verhaftet war. Da kamen auch schon die echten Palmhaine in Sicht. Doch alle diese Angebote kamen nun zu spät. ein paar Pferde und vierzig Kamele stolperten mühsam dahin. Zunächst versuchte Hussein mit Obaidallah zu verhandeln.2010 19:14 . Am nächsten Morgen erhielt Horr aus Kufa neue Befehle: Husseins Karawane dürfe kein Wasser mehr erhalten. vergleichbar der Rechtspraxis in angloamerikanischen Ländern. der ihn so unerbittlich bewacht hatte und nun als einer der ersten für Hussein starb. die sich an Präzedenzfällen. den Kalif und den Imam.H. Der Kopf wurde abgeschlagen und nach Kufa geschickt. aber auch 88 Feinde gefallen. und nur ein einziger Sohn Husseins.1000and1. In Dreierreihen zogen sie am Thron Obaidallahs vorüber. Das Gemetzel dauerte den ganzen Tag.de . mit dem Kopf zu spielen" schrie er. Die einen nannten sich Sunniten. Rund fünfzig Mann stürzten sich auf Hussein. Musterurteilen in ähnlich gelagerten Verfahren orientiert. Ein alter Mann konnte das nicht mehr mit ansehen: "Hör auf. Ihrem Programm nach wären die Sunniten zweifellos die progressive Richtung des Islam. sondern stets mindestens zwei. nach der Sunna der Überlieferung.. Da löste sich ein Mann aus dem waffenstarrenden Ring: "Besser jetzt der Tod und dann das Paradies.09.1000and1. Dann stürzte er von Weinkrämpfen geschüttelt aus der Halle: "Heute sind die Araber Sklaven geworden! Nach soviel Ruhm sind sie nur noch feige Hunde!" Schia heißt Partei Tatsächlich war der 10. Wobei die Stellung des Kalifen 133 von 295 09. Will man den Islam mit den christlichen Religionsgemeinschaften vergleichen stehen die Sunniten als die Katholiken des Islam da. bis nichts mehr davon zu sehen war. einer der Generäle Obaidallahs. überlebte das Massaker. Von nun an zerfiel der Islam endgültig in rivalisierende Gruppen. den Befehl. schwerverwundet und blutüberströmt. http://www. und es sollte nicht mehr einen Nachfolger des Propheten geben. sollte man meinen beinahe demokratisch. Davor lag Husseins Schädel. Behr . Plündernde Soldatenrissen den Frauen die Kleider vom Leibe. Oktober 680 der Schicksalstag des Islam.. ich sah den Propheten oft diese Lippen küssen".Söhne de. So sollte beispielsweise die Nachfolgerfrage beim Kalifat nach dem angeblich vom Propheten einmal geforderten Prinzip der "Würdigkeit" geregelt werden. Über den Körper ritten zehn Freiwillige so lange.. Omar. ihn zu töten . Tatsächlich aber musste die Sunna zum Konservativismus führen. Währenddessen kam es in den Zelten Husseins zu schrecklichen Szenen. Sie sollte Lücken und rechtliche Unklarheiten des Korans schließen. Am nächsten Morgen wurden die. und Obaidallah stocherte fortwährend mit dem Schwert daran herum. "Bei Allah.de/deutsch/kultur/litera. und er selbst war nur noch halb bei Bewusstsein. bestehen noch heute.Kultur . Ein schönes Prinzip.leben und dann die Hölle! Es war Horr. als mit diesem Wahnsinn .-G. denn nach altarabischer Sitte kämpfte nur Mann gegen Mann. Der Enkel des Propheten wurde von dreiunddreißig Lanzenstichen und vierunddreißig Schwerthieben zerhackt. Da gab Schemmer. Seine zweiundsiebzig Begleiter waren tot.. Eine Pfeilspitze steckte in seinem Kiefer. Bürger von Kufa in die Audienzhalle des Statthalters befohlen. die sich nach der Tragödie von Kerbela bildeten.2010 19:14 . Am Nachmittag lebte nur noch Hussein. Denn die Parteien. Behr . aber absolut nicht absichtlich. Das ging nicht ohne Geheimhaltung und hermetische Abriegelung. der Vater des modernen Ägypten schrieb 1961: "Die Rückständigkeit unserer Länder danken wir zweifellos auch der Sunna. als religiöser Führer Imam genannt. der nach seinem gewissen Tod und seiner mysteriösen Auferstehung ja auch in den Himmel aufgefahren sein soll..etwa Christus vergleichbar. http://www. "von dannen er wiederkommt".. Doch jeder Schritt in diese Richtung wird gegen einen Islam getan werden müssen. dass jede Kritik am Staat auch Gotteslästerung ist. Kairo 1961). Und vor allem auch mit einer Lobby. die das hoffnungslose Spiel aufgaben und einfach erklärten: Mohammeds Erben werden erst am Ende der Welt herrschen. Die Schiiten trennten von Anfang an säuberlich zwischen Staat und Kirche. allerdings noch päpstlicher ist als die des Papstes. also Alis. Schon Hussein war keine Leuchte praktischen Verstandes. Doch das ursprüngliche Ziel der Schia war auch illusorisch.-G.de/deutsch/kultur/litera. organisiert wie eine moderne Mitgliedspartei. Ihr Oberhaupt war der jeweilige Thronanwärter aus der Banu Haschem des Propheten. Daher unterschieden die Schiiten nur sehr unfreiwillig zwischen weltlicher und geistlicher Macht.Kultur . und Gamal Abd-el Nasser. als ursprünglich gemeint war. denn nichts anderes besagt das Wort Schia. dass dabei die Kalifen nachhelfen ließen. Bald gab es Gruppen innerhalb der Schia. und daher mussten die Imame auch vor den Kalifen geschützt werden. denn wie dieser ist er geistliches Oberhaupt und als solches unfehlbar.1000and1. mit Ortsgruppen und Vereinsbeiträgen. und von seinen Nachfolgern ist noch weniger Nennenswertes zu berichten. Die Vereinigung von geistlicher und Staatsmacht war immer ein guter Nährboden für Herrscherwillkür mit allen üblen Folgen. Sie waren seine Partei. Wahrscheinlich ist. Manche von ihnen starben schon im Kindesalter. Denn für sie waren die einzig legitimen Anwärter auf das Kalifat Nachkommen des Propheten. Von allen bekannten Religionsgemeinschaften ist der Islam die geeignetste ein modernes Staatswesen mündiger Bürger entstehen zu lassen. wie es im christlichen Glaubensbekenntnis heißt.H.Söhne de. Sie suchten sich einen der verschwundenen Thronanwärter aus und erklärten ihn zum "Imam der Zeit" .09. Die aber sollten nie zum Zug kommen.. Für die sunnitischen Kalifen aber mussten Mohammeds Erben immer gefährliche Konkurrenten sein. Mit Mohammed schien das Geniepotential der Familie erschöpft. sie seien von Allah in den Himmel entrückt worden.1000and1. wie ihn die Sunna darstellt" (Islam and Modern Arabic Policy. So waren die Imame immer Gefangene ihrer Beschützer und sehr bald nur noch Produkte ihres Hofstaates. So innig sind beide Funktionen verbunden.de . zusätzlich aber auch noch Chef der staatlichen Macht.2010 19:14 . andere verschwanden Spurlosen. die ihr Süppchen oft genug auf Kosten der Genossen kochte und schließlich aus dieser Partei ganz etwas anderes machen Sollte. Es heißt. Wunderbare Dinge werden sich bei der Wiederkehr des "Imam der Zeit" 134 von 295 09.. dass ausgerechnet ein Nachkomme des Propheten.1000and1. Zu ihm schickten die Engländer im Ersten Weltkrieg ihren skurrilsten Agenten. wallende Gewänder und schlanke Araber. erklärte Hussein den Krieg und jagte ihn aus dem Land.de/deutsch/kultur/litera. Er fand. 135 von 295 09.H. Sunniten und Schiiten sind die feindlichen Brüder im Islam wie Katholizismus und Protestantismus im Christentum. Wieder sollte ein Hussein dabei eine tragische Rolle spielen. das damals auch Arabien beherrschte. Der hieß Lawrence und hatte eine bemerkenswerte Vorliebe für Schminke lange. und boten ihm ein komfortables Exil in Zypern an. ohne jedoch je in die blindgläubige Untertanentreue der Sunniten zu verfallen. und dieser Hussein war sogar mit dem alten Hussein weitläufig verwandt. ereignen. Das stieg Hussein zu Kopf: 1924 erklärte er sich plötzlich zum Kalifen im Sinne der Sunna. Mit der Hoffnung auf einen Messias hielt auch die Mystik in das klare Gedankengebäude des Islam ihren Einzug.2010 19:14 . Eine Gruppe entschied sich für den siebten Namen Ismael die Mehrzahl der Schiiten einigte sich auf die Nachkommen seines Bruders und erklärte den zwölften Imam zum künftigen Messias. aber auch unübersehbar herrschenden Machthabern fanden sich die Schiiten wie mit einem notwendigen Übel ab. Mit den mittlerweile zwar unrechtmäßig. war der Islam spätestens mit dem Begriff "Imam der Zeit" eine geworden. Natürlich wandte sich Hussein hilfesuchend an seine englischen Beschützer. welcher Imam nun der "Imam der Zeit" sei..Kultur .-G..1000and1. Wenn Irrationalität das Kennzeichen einer Religion ist. zum Bürgermeister und Gerichtsherren. und sie haben einander ebenso begeistert die Schädel eingeschlagen wie die Christen. Das behagte einem Stammesfürsten namens Abdul Aziz ibn Saud gar nicht. Er stammte ebenfalls aus der Banu Haschem war aber klugerweise nie aus Mekka gezogen und hatte es dort zum Scherif gebracht. nun sunnitische Politik betreibe. Einig waren sich beide Fraktionen nur darüber. der doch eigentlich der Schia verpflichtet sein müsse. Noch unser Jahrhundert erlebte mit Staunen eine Staatsgründung.de . Bis zu diesem goldenen Zeitalter aber waren die Erben Mohammeds auch aus der Politik der Schia ausgebootet.. die letztlich mit dem Feuer dieses uralten religiösen Zwistes geschmiedet wurde. dass sie sich noch nie in religiöse Streitfragen gemischt hätten.Söhne de. Streitfrage sollte nur in alle Ewigkeit bleiben. Sogar das Paradies soll wieder installiert werden und die Erde ein einziger Garten der Fröhlichkeit sein. es könne doch nicht angehen. Die erklärten aber. Behr .. Die beiden gefielen einander und Lawrence zuliebe begann Hussein einen Aufstand gegen Konstantinopel. dass Mohammeds Schwiegersohn Ali der erste Imam gewesen sei.09. http://www. Zur Belohnung durfte sich Hussein nun König von Arabien nennen und zwei seiner Söhne wurden als Könige in Jordanien und im Irak eingesetzt. Abrahams misslungenes Opfer und vor allem eben Husseins schreckliches Ende. Die Leute hingen förmlich an den Lippen des Alten. Tasidscheh.. Nein. da stand: Tasijeh 12-tägiges Trauerfest der Schiiten anlässlich des Todes von Hussein (680). Seitdem heißt das letzte Kalifenreich der Weltgeschichte Saudi-Arabien. schrie seine Gemeinde wild auf. das sich so begeistert mitreißen ließ.. Damals gab es noch kein Fernsehen und die meisten im Dorf waren fundierte Analphabeten. Es roch nach Gandscha. und der sprach mit Händen und Füssen.H. die berühmte Wasserpfeife aus Kirschholz über einem reich geschmückten Messingtopf. vor etlichen Jahren in einem kleinen Dorf bei Isfahan in Persien. Genaugenommen ist Aaschura der Gedenktag für eine ganze Masse menschheitserschütternder Ereignisse.. Aus dem Halbdunkel der Dorfstrasse gellten herzzerreißende Klagerufe und aus den Häusern grässliches Geschepper . "Warum muss er denn sterben!?!?!. geraten Muslims bei solchen Anlässen erst recht in Rage.de/deutsch/kultur/litera. und sooft der Alte eine Pause machte.-G. Schreckliches musste hier geschehen sein.de . Tasidscheh. Hier leuchtete noch die ungebrochene Strahlkraft der Erzählung und nie Wieder habe ich ein Publikum gesehen. schluchzte er. Es gab Aaschura. denn das Dorf schien ein einziges Totenhaus.hinter den Lehmmauern schienen die Frauen des Ortes sämtliche Töpfe und Pfannen pausenlos aneinander zuschlagen. An einem Abend kurz nach dem islamischen Neujahr lud mich ein ächzender Bus nach ganztägiger Rumpeltour vor einer kleinen Herberge ab.2010 19:14 . Richtig. worum es ging. Behr . Hussein stirbt jedes Jahr Des ersten Hussein schrecklichen Tod habe ich selbst einmal miterlebt. nein. Die Gemeinde weinte über die lang vergangene Bluttat. der unter dem Vordach einer großen Runde Jüngerer etwas erzählte.. "Hussein wird sterben". so dass sogar ich verstand. wimmerte der Wirt. denn gefeiert wird die Austreibung aus dem Paradies. hieß auch der Tag.1000and1. Während ein Abendländer bei Trauer sprichwörtlich "erstarrt".09. als er Tee brachte. In der glosenden Pfeife schien er Furchtbares gesehen zu haben.Kultur . mussten sich alle mit einem tiefen Zug aus der Pfeife 136 von 295 09. http://www. Der Alte nahm gerade einen tiefen Zug. dem verführerischen Rauch von Hanfblättchen. heulte auch der Wirt und hatte rotgeweinte Augen. die Landung der Arche Noahs. einen Eintopf aus Grütze und Bohnen. denn als er weitererzählte. als geschähe sie heute und ihr.Söhne de. als er das Essen brachte. sagte der Busfahrer und zuckte die Achseln. Ich blätterte in meinem Reiseführer. Der Wirt sah mich an wie einen Wahnsinnigen: "Was? Über tausend Jahre? Da! Er stirbt doch gerade!" Der Wirt zeigte auf einen alten Mann. Ich versuchte ihn zu trösten: "Aber Hussein ist doch schon über tausend Jahre tot". Hussein stirbt. jaulte der Wirt und trommelte verzweifelt mit seinen Fäusten an die Wände seines Lokals.1000and1. Vor ihm stand ein großer Kalian. erklärte mir der Busfahrer. doch geistliche Oberhoheit hat Ibn Saud auch nie beansprucht. und so. Am Schluss trippelten Kinder Arme und Köpfe mit Lumpen verbunden. dass hier ein Gläubiger seinen letzten Weg zurücklegt. um zu zeigen.1000and1. die sich selbst zu Tode prügelten. zumal ein neues persisches Gesetz diese Bräuche ausdrücklich verbietet. und die Erinnerung an Kerbela ist lebendig. sich selbst mit Stricken den Rücken.pausenlos krachte es auf der Strasse. Die werden vielleicht am Tag der Auferstehung ein gutes Wort bei Allah für ihre Nachbarn einlegen.2010 19:14 . Darauf steckten grausige Masken aus Pappmache.H. Um Mitternacht bewegte sich ein gespenstischer Zug durch die Strassen. Am nächsten Morgen konnte unser Wirt sich vor Müdigkeit kaum auf den Beinen halten. während Knallfrösche und rasselndes Blech auf den Strassen eine kriegerische Geräuschkulisse lieferten. So bestimmen viele Schiiten in ihrem Testament Kerbela zur letzten Ruhestätte.die Totenkuchen Husseins. wird zwischen Sunna und Schia unversöhnlicher Hass sein". als wäre es gestern gewesen. Es wird von Gläubigen berichtet. dass nicht einmal Husseins Kleine geschont wurden. Er wehrte ab: "Aber das ist doch gar nichts". Minuten später aber heulten sie schon wieder geschlossen los. konnte ich die Nacht über kein Auge schließen . aber sein Gesicht strahlte: Die ganze Nacht hatte er seine Bratpfannen aneinandergeknallt und sich damit als gläubiger Schiit gezeigt. Obwohl ich von der Reise todmüde war. von Fanatikern... Der Zug schien aus dem Mittelalter zu kommen so müssen bei uns einst die Geissler durch die Städte gezogen sein. Kerbela selbst ist wohl das größte Gräberfeld der Erde. Nun verstand ich. Voran gingen vier Männer mit nackten Schultern und schlugen.Kultur . in der Nähe großer Männer begraben zu sein. solchen Berichte zu glauben.. Behr .09. Ihnen folgten viele vermummte Gestalten mit langen Stangen. Für den frommen Muslim ist es Herzensangelegenheit. grün bemalt die Köpfe Husseins und seiner Getreuen.de . Obwohl die Karawanentreiber ständig Weihrauch verbrennen. Dann strahlte er: "In Mesched hätten Sie sein müssen da bringen sich die Leute vor lauter Gläubigkeit gegenseitig um!" Und dann gab er mir noch eine Tüte Anisplätzchen mit . und von Laienspielern.. kann man deutlich riechen. Die Toten kommen auf Kamelen aus der Wüste in Säcke eingenäht und in Ätzkalk getaucht. Nichts spricht dagegen. was mir kurz zuvor ein Freund in Teheran gesagt hatte: "Solange die Welt besteht. trösten. um die Trauernden munter zu halten.Söhne de. http://www. die Husseins letzten Kampf so realistisch darstellten. In der Welt des Islam sind eintausenddreihundert Jahre keine lange Zeit vor der Ewigkeit der Blutrache. die sich lebendig begraben ließen.de/deutsch/kultur/litera. unversöhnlich in ihrem Glauben. Sie kommen in rohgezimmerten Truhen auf den Gepäckträgern klappriger Taxis 137 von 295 09. dass Sie selbst dabei ums Leben kamen. und hier soll es tatsächlich oft zu Tasidscheh Tote gegeben haben. Mesched in Nordpersien ist einer der großen Wallfahrtsorte der Schiiten. Ich machte ihm ein Kompliment für soviel religiösen Eifer.-G.1000and1. Um dieses blutgetränkte Stück Wüste ist eine kleine Stadt entstanden.die Stadt lebt vom Tod. In den Suks.-G. war es das. aber auch das ist nur aus luftgetrockneten Lehmziegeln erbaut und wird bald zerfallen sein. die ihre Kunden gar nicht bis Kerbela bringen. um dann irgendeines Tages vor die Stadt gekarrt zu werden. bei einem Beerdigungsunternehmer . damit würde er sich als Frommer nicht einlassen. weiß ich nicht. den engen Gassen des Basars. erklärte er.1000and1. Ob dieser schöne Brauch noch besteht.2010 19:14 . aus Bagdad. den spätere Herrscher über dem Platz errichtet haben. meinte ein alter Pakistani. und wenn ihm das Warten auf den eigenen Tod langweilig wurde. denn es ist so alt wie der Bruderzwist des Islam.H. wurde jahrhundertelang Grab an Grab gereiht. Am meisten ergriffen aber hat mich ein kleines Gedicht.09. nicht einmal ein Grashalm. Nein. Er hockte nun schon fünf Jahre in Kerbela.Söhne de. Vor einigen Jahren durfte man für etwas Bakschisch sogar schon auf das Minarett der Hussein -Moschee steigen. wo Husseins Leichnam zertrampelt wurde. dann ist einmal der letzte Weg nicht so lang.Kultur . die Klage eines Augenzeugen: "Gott. einige zerklüftete Hügel. Viele von ihnen werden nicht mehr heimkehren. Fromme Hände dürften es immer wieder erneuert haben. und heute haben die Toten Kerbela mit einem kilometerbreiten Ring umzingelt. Nein. die Wiege der Kultur. so ein Risiko wolle er gar nicht erst eingehen..de/deutsch/kultur/litera. Sie wollen hier bleiben.namenlos warten hier Millionen unter zerbröckelnden Backsteinen auf den Tag. Bei klarem Wetter sieht man am anderen Ufer des Euphrat fast schon am Horizont. Die Totenstadt von Kerbela ist von trostloser Größe .de . Daher besteht die Umgebung Kerbelas aus kleinen Ziegelhaufen. vor den alten Lehmmauern.. sämtlicher Formalitäten für eine Nacht verheiraten könne. sondern einfach unterwegs verscharren. Behr . Dazwischen steht ab und zu ein kleines Mausoleum eines reicheren Toten. Sie kommen aus Pakistan und Persien in blechbeschlagenen Kisten und werden auf dem verschlafenen Bahnhof gestapelt. wofür in deinem Namen wir statt der Pfeffersäcke einst das Kriegsschwert nahmen? Dass des Propheten Feinde nun auf seinem Thron erschlagen können des 138 von 295 09. Er selbst verdiente sich inzwischen als Totengräber etwas Geld. hocken Pilger aus Persien. Unter ihnen ist Babylon begraben. Dort. Die alten Araber haben die Gräber ihrer Toten mit Steinen bedeckt. eingekratzt in eine halb zerfallene Lehmmauer. http://www. in einer Seitengasse des Basars hatte er ein kleines Zimmer gemietet. in ganzen Gruppen auf dem Verdeck uralter Lastwagen. Keine Blume wächst da. gab es da immer noch ein Haus mit freundlichen Damen.1000and1. und in der Sonne leuchtet die Kuppel des grandiosen Domes... nicht "Töchter des Windes". Früher war Ungläubigen der Besuch von Kerbela verboten. an dem Allah jeden von ihnen wiedererkennen wird. Es handle sich vielmehr. Und außerdem: Es gibt ja eine Menge betrügerischer Bestattungsunternehmer. Von dort hat man einen wundervollen Blick auf die goldene Kuppel über Husseins Todesstätte und auf die riesige Totenstadt. um sie vor den Schakalen der Wüste zu schützen. wo man sich nach Erledigung. um ein Heiratsinstitut. Pakistan und Indien. 1000and1. was ist aus dem Islam geworden? " Kapitel 8.. Nun bringt der Bruder seinen Bruder um.H.Kultur . http://www. Behr . Propheten Enkelsohn? War unser Glaubenskampf nur zu dem Zwecke der Machtergreifung wilder Hurenböcke? Für Gottes Reich auf Erden traten wir in Sold.-G.de .de/deutsch/kultur/litera. ein stetes Morden.1000and1..Söhne de. Die geheimen Verführer der Diktatur Die grüne Krake Auch aus dem Flugzeug wirkt das "Wunder in der Wüste" kaum weniger 139 von 295 09.09. O Gott.2010 19:14 ... doch wir vermehrten nur der Gauner Gold. 1000and1. muss aus der Wüste kommen. wird die Rosa Damascena verwertet und wie vor Jahrhunderten auf den Markt gebracht: Als Rosenöl. der Moschee der Omajaden.obwohl die Stadt unzählige Male zerstört und wiederaufgebaut wurde. vor dem Saulus vom Pferd fiel und Paulus wurde. beeindruckend.Kultur . Christliche Besucher können hier noch das Tor bestaunen. in den Suks. Hier ist die Heimat der Rosa Damascena und hier wird sie in Feldern gebaut. An den Berghängen beginnt es. http://www.. der per Kamel aus der Wüste kam: Im horizontweiten Braungrau des Antilbanon leuchtet plötzlich Grün. Seifenersatz der Superreichen von ehedem. wirkt sie auch heute noch atembeklemmend schön. Dem Koloss haben die Muslims den Garaus gemacht. Er muss aus der mörderischen Sonnenhitze kommen.de . ein schmaler Zipfel.-G.2010 19:14 . als viertes der Wunder Salomons Tempelberg und als fünftes die Moschee von Damaskus. als Rosenhonig. ist beinahe jede Straßenecke von uralten Erinnerungen geheiligt. die im Schatten alter Eukalyptusbäume fast auf die Strasse spritzen. können sie noch durch einige römische Torbogen zum fünften Weltwunder gehen. und ein kleiner Brunnen davor ist das älteste Taufbecken der Christenheit. beispielsweise "Garten des Islam". Das Herz der grünen Krake ist die Altstadt von Damaskus.H. Nur zwei der sieben Weltwunder Herodots hatten die Antike überlebt: der Koloss von Rhodos und die unverwüstlichen Pyramiden.. Gut zweitausend Perserteppiche 140 von 295 09.. dahinter eine große dreischiffige Halle mit einem Wald herrlicher Säulen. Aus der Vogelschau sieht das Tal tatsächlich aus wie ein großer. Es wächst einen Wasserlauf entlang ins Tal. um das "Wunder von Rabueh" empfinden zu können: Zahllose kleine Wasserfälle. Wer den Zauber dieser wahrscheinlich ältesten noch lebenden Stadt der Menschheit erfahren will. hat hier sein Zentrum. graubraun wie die Wüste. als es vor Jahrhunderten auf den Beduinen gewirkt haben mag. Als Numero drei führten sie stolz die Kaaba auf. lichtdurchfluteter Hof. als Konfekt und als Rosenwasser. wird breiter.. grüner Tintenfisch im Steinmeer der Wüste. Unter einer zierlichen Marmorkuppel soll Johannes der Täufer begraben liegen. wo sich der Frischbekehrte von seinem Schock erholte.09. Es kann sich sehen lassen . das Zweistromland und wie die Levante im Gegensatz zur Heimat des Islam genannt werden.1000and1. Der "fruchtbare Halbmond". und sie können in den kleinen Raum "an der geraden Gasse" treten. die gebändigt kleine Teiche speisen und die zahllosen Kanäle in den üppigen Gärten. an dessen Pfeilerwänden Einlegarbeiten aus buntem Marmor leuchten. den engen Basargassen.de/deutsch/kultur/litera. zaghaft. und nach vielen Windungen vereinigt es sich mit den anderen grünen Armen zur Oase von Damaskus. einst unentbehrlicher Konditorbedarf als gezuckerte Rosenblätterpaste. Zumindest da haben sie nicht übertrieben! Obwohl auch die Omajaden Moschee wiederholt schwer ruiniert wurde. und "grüne Krake" hieß es auch schon seit undenklichen Zeiten. aber durchpulst von ewigem Geschäftsleben.Söhne de. denn diese Blume ist eine Nutzpflanze. rechneten sie den Verschrotteten mit. Ein riesiger. aber als ihre Schöngeister eine neue Kartei der Weltwunder anlegten. Behr . Damaskus hat aber auch poetischere Namen. Wenn sie dann schon so weit in die Altstadt vorgedrungen sind und ihnen nicht bereits die Augäpfel schmerzen ob der verwirrenden Vielfalt von Köstlichkeiten auf den Basaren. Beispielsweise stehen die syrisch – saudi . Schließlich hatte er nun die gleiche Erbberechtigung wie Jezid.2010 19:14 . http://www. Es liegt am Schnittpunkt aller Handelswege der alten Welt. am Beispiel der Omajaden-Moschee die Übernahme römischer Kunst zu beweisen. Hier wurden andere Vorstellungen verwirklicht. ein stets nur sehr zweifelhafter Held. nach eintausenddreihundert jähriger Herrschaft des Islam. Zu unarabisch ist diese Metropole.. denn er wurde gleich nach dem Umzug. geboren aus der Weite der Wüste. Mekka am Ende Kaum war Hussein in Kerbela gefallen. der seitdem als typisch arabischer Charakterzug gezählt wird. und seine Oase kann allein mehr Menschen ernähren als alle Oasen der arabischen Halbinsel zusammen. am 13. rief sich in Mekka Abdallah Ben Zubair zum Kalifen aus.Kultur . an einigen Wänden aber leuchten zwischen den Marmorplatten Mosaike.. Zufällig war er auch genauso alt wie die Zeitrechnung des Islam. Sämtliche Konflikte der heutigen arabischen Länder und Stämme leiten sich aus der Zeit nach dem Propheten ab und werden auch in Diskussionen immer wieder auf die islamische Erbsünde zurückgeführt. Medina und Damaskus. Die Herren aus der Wüste brachten keinen eigenen Baustil mit.09.1000and1. auch heute noch. Bluttriefende Tyrannen fanden Gnade vor der Nachwelt.. Zu Recht mussten die Gläubigen von Mekka und Medina den Omajaden vorwerfen. Friedliebende wurden als Feuerteufel des Bürgerkrieges gebrandmarkt.-G. die Zeit zu beurteilen. Seine Mutter Asma hatte als Hochschwangere den Propheten und ihren Vater in der 141 von 295 09. Behr . wenn auch mit von Römern geerbten Mitteln.H. die für den wahren Glauben zu kämpfen vermeinten und jene die um ihre tatsächlichen oder eingebildeten Rechte kämpften. Stadtbilder in bester römischer Tradition. Diese Problematik fand ihren Niederschlag in den Geschichtsbüchern und macht es heute noch schwierig. Nicht ganz zu Unrecht: Sämtliche Feindschaften der damaligen Altvorderen vererbten sich mit zäher Hartnäckigkeit auf ihre Kindeskinder bis in die Gegenwart. und allen gemeinsam ist der Fanatismus. diese zurückhaltende Pracht haben selbst die besten Baumeister des alten Rom nicht zustande gebracht. Wer die Araber kennt. dass Damaskus als Hauptstadt nie unwidersprochen hingenommen werden konnte. September 622 geboren. in der aus dem Islam die absolute Weltmacht ihrer Zeit wurde..de/deutsch/kultur/litera. Wer in diesem ununterbrochenen Ringen unterlag. Doch haben die Omajaden nicht einfach übernommen diese Großzügigkeit. denn er war ein Enkel Abu Bekrs. Wer die drei Schicksalsstädte des Islam kennt Mekka. zu weltstädtisch allen Völkern und Religionen gegenüber. in der Hauptstadt des Unglaubens zu residieren. war auf jeden Fall ein Bösewicht. Wer siegte. weiß allerdings auch. und daher wurden Kunsthistoriker nie müde.Söhne de. weil sie etwas Kultur hinterließen und sich außer mit Mördern auch mit Künstlern umgaben.de . wird verstehen dass Damaskus die Hauptstadt des Reiches Islam werden musste. von ihren Handelsinteressen einmal ganz abgesehen.1000and1. glühen in allen Farben des Orient.arabischen Beziehungen noch heute im Schatten des Konfliktes zwischen Mekka Medina und Damaskus aus der ersten Omajadenzeit.die von Damaskus aus Macht erwarben und verteidigten. Alle Parteien häuften Unrecht auf sich . November 683 ruhten plötzlich die Katapulte in Damaskus war Jezid gestorben. Hassem.Söhne de. obwohl seit Mohammeds Machtergreifung die Stadtmauern "in Aussicht auf den nunmehr ewigen Frieden" geschleift waren. Vergesst.er solle sie irgendwo unauffällig wegschütten. und vor der Kaaba wurde ihm als Kalifen gehuldigt.. war Jezids Sohn gerade gestorben oder umgebracht worden. und die 142 von 295 09. und so entwickelte sich ein reger Lebensmittelschmuggel. dass ihr gegen die heilige Kaaba zieht. traf sich mit Abdallah Ben Zubair und trug ihm in aller Form das Kalifat an.1000and1. Jezid in Damaskus sah das gar nicht gern.-G.09.H. "Ich bin ein Feind jeglichen Bürgerkriegs" erklärte er. Höhle versorgt und sich damit in der Geschichte des Islam als eine der wenigen Frauen einen bleibenden Namen gemacht. meinte Abdallah. die Stadt so gründlich wie nur möglich von der Außenwelt abzuschließen. trank es das kostbare Prophetenblut. Nach einem Jahr und vergeblichen Verhandlungen schickte er eine stattliche Armee gegen die heilige Stätte. Die Muslims stellten auf den Bergen rings um Mekka Katapulte auf und schossen die Kaaba zu einem Trümmerhaufen. die gegen Mekka und für Damaskus sprachen . Am Abend dieses Tages kam es vor den Trümmern der Kaaba zu einer eigenartigen Begegnung. spielte er oft mit anderen Kindern im Haus des Propheten.de . Doch Hassem hatte es durchaus ernst gemeint. Behr . Einmal musste Mohammed zur Ader gelassen werden. Darauf zog Hassem beleidigt ab und am nächsten Tag mit seinen Truppen in Richtung Damaskus. http://www. der Belagerer.Abdallah blieb störrisch. Dem stünde ja nichts im Wege.. Das Kommando führte Hassem.. So gründlich hatte sich der Islam in den fünfzig Jahren nach Mohammed geändert. Sein Vater ist uns schon bekannt: Az-Zubair der gemeinsam mit Aischa den Bürgerkrieg gegen Ali vom Zaun gebrochen hatte und in der Schlacht des Kamels gefallen war. Da zählte Hassem noch einmal sämtliche verkehrstechnischen und andere Gründe auf. Zu seinem Nachfolger hatte er noch schnell seinen Sohn ernannt.. dass ihr nur den Befehl eures Führers vollzieht". dass sich die Belagerer bald darauf beschränkten.Kultur .2010 19:14 . "Und daher ist mir jede Zentralgewalt lieber als keine. Am 27. Selbst damit hatten sie nicht sehr viel Erfolg: Getreu den Geboten des Koran zogen islamische Pilgerscharen durch den islamischen Belagerungsring. Kalif zu bleiben allerdings nur mit dem Regierungssitz Mekka.de/deutsch/kultur/litera. doch der war erst dreizehn Jahre alt und überdies noch schwachsinnig.1000and1. sondern denkt daran. 38 Jahre alt und höchstwahrscheinlich an Delirium tremens. und sein Befehl lautete: "Pardon wird nicht gegeben. Die Mekkaner erwiesen sich als so gefährliche Straßenkämpfer. und der Hausarzt gab dem Kleinen die Schale mit Blut . Als er dort ankam. Von Abdallah selbst wird eine seltsame Geschichte berichtet: Als er noch ein Knabe war. Der Hofstaat befand sich in voller Auflösung. Abdallah witterte eine Falle und lehnte ab. Er sei durchaus bereit. Kaum aber war das Kind um die Ecke des Hauses gegangen. In die Stadt selbst aber kamen sie nicht. Wahr oder erfunden – auf jeden Fall legitimierte diese Anekdote Abdallah in den Augen der Bürger von Mekka und Medina. Abdallah ließ die Trümmer sammeln und mit einer silbernen Klammer zusammenfügen. Dass Abd-el Melik die absolute Staatsmacht wiederherstellen wollte. der Killer von Kerbela. Der heilige Schwarze Stein war während der Kampfhandlungen zerborsten.. und die Historiker haben ihm dafür den Beinamen "der Grosse" verliehen. Angehörigen der Sippe Omaja packten bereits ihre Koffer für die Flucht. in Basra wurde Obaidallah. Er hieß Merwan.1000and1. schwarzes Loch in Abdallahs silberner Fassung. dem Herrscher der Ungläubigen jährlich ein Viertel der Staatseinnahmen abzuliefern. ein bunt zusammengewürfelter Haufen bezahlter Mordangestellter.. Merwan. In dieser Klammer.Kultur .H. dass der Zweck die Mittel heilige. Einen entfernten Onkel Jezids traf Hassem noch in seinem Palast an. doch angeblich nach den Plänen des Propheten. müsste er auch "der Blutige" heißen.2010 19:14 .1000and1. Mit der gleichen Berechtigung. Wiederholt hätte er beste Chancen gehabt sich aus den Trümmern des islamischen Reichs ein eigenes Imperium zusammenzubasteln doch er begnügte sich damit. Drei manchmal sogar vier Anwärter kämpften um das Kalifat. Seither haben ihn Millionen Hände berührt und gestreichelt . schloss Abd-el Melik mit dem Kaiser von Konstantinopel einen langjährigen Friedensvertrag und verpflichtete sich. 143 von 295 09.-G. Er baute die Kaaba wieder auf. aus einer silbernen Wand ragend".de . wenn nicht mit mehr. Ich habe mir geschworen. und wenn dabei die Menschheit ausstirbt".heute ist der Schwarze Stein ein tiefes. sondern Söldner..Söhne de. durch eisernen Drill zusammengehalten. Der einzige. Dafür wurden die Länder des Islam zu Feindesland erklärt und zur Plünderung freigegeben.. Nach seinem Tod wurde sein Sohn Abd-el Melik von Hassem zum Kalifen aufgerufen. Sein Machtmittel war das Militär. diesem Wahnsinn ein Ende zu machen. Er schien an weltlicher Macht nicht interessiert. Doch in den Geschichtsbüchern gilt Erfolgshaftung und der Grundsatz zweifelhafter Moral. und auch über das Wie ließ er keinen Zweifel aufkommen. starb bereits 685. wo nun welche Front verlief zumal sich auch noch Schiiten und Charidschiten in die Kampfhandlungen einmischten. und ihn ernannte der General zum Kalifen.09. größer. Währenddessen ertranken die islamischen Länder in Strömen von Blut. nachdem er zwei Jahre lang mit Hassems Armee von Aufstand zu Aufstand geeilt war. und seit meinem zehnten Lebensjahr herrscht Bürgerkrieg. und die Soldaten waren keine Glaubensstreiter mehr. Behr . http://www. als sie zu Mohammeds Zeiten gewesen. Tatsächlich sollte sich Abd-el Melik durchsetzen. Etliche entschieden sich für Hassems Wahl. denn bei der Wahl seiner Methoden war er nicht zimperlich. Viele Städte bekannten sich zu Abdallah Ben Zubair als Beherrscher aller Gläubigen. Um freie Hand zu bekommen. der während der nächsten zehn blutigen Jahre halbwegs ruhig und friedlich lebte war Abdallah je nach politischem Standort der Chronisten rechtmäßiger Kalif oder Anmasser der höchsten Würde des Islam.de/deutsch/kultur/litera. in Mekka zu bleiben und sich dort als religiöses Oberhaupt huldigen zu lassen. ruht der Schwarze Stein heute noch. Das machte das Chaos nur noch größer. war klar. ausgerufen und bald wusste niemand mehr. ohne außerhalb von Damaskus und Syrien als Kalif anerkannt zu werden. Zu Abdallahs Zeiten wirkte er nach der Beschreibung eines Dichters "wie ein großes Juwel. Seine Regierungserklärung gab keinesfalls zu Optimismus Anlass: "Vierzig Jahre bin ich nun alt. ungefähr einen Meter hoch und siebzig Zentimeter breit. der Omajade. Da aber hatten die Schiiten geputscht. Abd-el Melik wurde blass. auch nur ein einziges Mal "Hoch" zu rufen. Zunächst wurde das Euphratgebiet verheert.. Er muss eine faszinierende Persönlichkeit gewesen sein.Kultur . dem brutalsten Haudegen islamischer Geschichte.de . Am nächsten Morgen begann das Bombardement. dass er ihn auch stets unter seine Unterschrift setzte. Im übrigen aber dürfe kein Pilger mehr in die Stadt.de/deutsch/kultur/litera. Nur ein alter Mann weigerte sich.. und eine bis an die Zähne bewaffnete Leibgarde sorgte dafür. eine imponierende Gestalt mit langem. http://www. Schon nach einem Monat gingen die Lebensmittelvorräte zur Neige während die Belagerer sogar mit frischen Süßigkeiten aus Damaskus versorgt wurden. Abdallah Ben Zubair war bereits siebzig Jahre alt.H. Nur noch Mekka hielt zu ihm und dorthin schickte Abd-el Melik nun die frei gewordene Armee unter dem Kommando von Hedschadsch. Die Kaaba wurde diesmal geschont dafür aber ging nahezu die ganze Stadt in Trümmer. "Das erste Mal lag genau hier Husseins Kopf und Obaidallah saß auf dem Thron. Schon bei den vorangegangenen Kriegen Abd-el Meliks hatte er sich den zweifelhaften Ehrentitel "sadistischer Bluthund" erworben. Und als Abd-el Meliks Armee vor Kufa aufmarschierte.. sagte er. und Abdallahs Statthalter saß dort. Dort hatte sich Obaidallah zum Kalifen ausrufen lassen.2010 19:14 . Außerdem war die Blockade wirklich lückenlos. und die Würdenträger Kufas versammelten sich nach alter Sitte in der Audienzhalle. Jetzt liegt sein Kopf vor dir. Behr . Immerhin blieben genügend Verteidiger um Eindringlinge schon in den zertrümmerten Vorstädten zurückzuschlagen. Dann lag hier der Kopf des Schiiten. Er erklärte die Zeremonie für beendet und gab den Befehl. Kaum hatte er Mekka eingeschlossen und auf den Berghöhen erneut Katapulte installieren lassen schrieb er auch mit diesem Absender einen Brief an die Belagerten: Wer freiwillig zu ihm überlaufe. weißen Bart. Obaidallah wurde erschlagen und sein Kopf im Palast zu Kufa an dieselbe Stelle gelegt. "Ich war im Lauf der letzten zehn Jahre einige Male in dieser Halle". erhalte Schonung seines Lebens und Eigentums. Das zweite Mal lag hier Obaidallahs Kopf und ein Schiit saß dahinter. und er war so stolz darauf. dass die Kufaner dem neuen Beherrscher der Gläubigen gebührend zujubelten. putschten seine Parteigänger in der Stadt.Söhne de. Vor Abd-el Melik lag der abgehauene Kopf des Statthalters von Abdallahs Gnaden. Anfang Dezember im Jahr 691 zog Abd-el Melik in der Stadt ein. Das alles macht mich so nachdenklich. dass ich erst das nächste Mal wieder jubeln werde". wo einst vor ihm Husseins Haupt gelegen hatte. Mit dem Fall von Kufa und Basra war aber auch Abdallahs Zeit abgelaufen.1000and1. denn er konnte sich acht Monate und siebzehn Tage im belagerten Mekka halten. die Halle so gründlich zu zerstören dass niemand mehr ihre Lage feststellen könne. Dann putschten die Anhänger Abdallahs und brachten den Kommandanten der Schia um. Die nächsten zwei Jahre soll er ständig seinen Hals massiert haben. Schwere Steinbrocken flogen den ganzen Tag über von den Hügeln in die Wohngebiete. Dieser Nervenkrieg dezimierte natürlich die Anhänger Abdallahs und ganze Scharen verließen die Stadt. ohne seinen Kämpfern auch nur den kleinsten materiellen Vorteil versprechen zu 144 von 295 09.-G..09.1000and1. und auch sie nannten sich Fedajin. Freie Männer ergeben sich nicht. musst du auch für sie sterben können. und ihr Selbstverständnis umschrieb Arafat mit dem Satz: "Ein ehrenvoller Tod im Kampf ist mehr wert als Leben Im Elend.H. Zurückblieben etwa fünfzig kampffähige Männer und AbdaIlah.. Applaus wie für einen Staatschef begrüßte den verwegen aussehenden Guerillero. nur weil sie von feigen Kameraden verlassen wurden. sondern gegen ihre eigenen Glaubensgenossen. Demonstrativ nahm Arafat darauf nicht Platz. "Wenn du von deiner Sache überzeugt bist. http://www. Mit dem Schwert in der Hand ging er vor die Stadt. wenn ich mich ergebe. sagte die alte Frau. musst du vernünftigerweise auch jetzt einen Kompromiss schließen".2010 19:14 . Außerdem schickte er immer wieder verlockende Angebote in die Stadt. Mutter". Behr . Stehend hielt er seine Rede voll arabischen Pathos: "Unsere Gegenwart ist eine atemberaubende Wiederholung aItarabischer Geschichte. und auch der für Staatsoberhäupter reservierte hochlehnige Armstuhl stand bereit.. wörtlich übersetzt... ein getreues Spiegelbild des gesamten Islam. Auch Abdallahs Mutter lebte noch..de/deutsch/kultur/litera.Söhne de. Mohammeds Enkel Hussein war aufgrund einer Einladung aus Kufa in den Tod marschiert.de . Behutsam küsste Abdallah ihren grauen Scheitel: "Dann trauere nicht um mich.09. Doch Hedschadsch hatte alle Vorteile auf seiner Seite. Zu ihr kam Abdallah: "Mutter.1000and1. ab und zu von kleinen Kostproben der Näschereien in seinem Lager begleitet.-G. Der Feind erbietet sich. können.Kultur . Fedajin bedeutet." Unter genau diesem Motto zogen schon 1289 Jahre früher arabische Freischärler in den aussichtslosen Kampf. November 1974 hielt der ehemalige Bauingenieur Jassir Arafat seinen Einzug bei der UNO in New York. Sunniten also 145 von 295 09. Möglicherweise nicht ganz zu Recht. Wenn es dir aber nur um rein irdischen Vorteil gegangen ist. und während der frühen Jahre des Islam hatten sich die Kufaner den Ruf fundierter Charakterlosigkeit redlich erworben. Das war am 3. Schließlich konnten nicht einmal mehr Abdallahs Söhne der Verführung widerstehen. die den Propheten noch einigermaßen gekannt hatte.1000and1. Einige Minuten später war er tot. Wie denkst du darüber?" "Du musst selbst wissen. Oktober 692. Fedajin und das überflüssige Jerusalem Am 13. Sie war schon gut neunzig Jahre alt." Zumindest bei den Fedajin. was du zu tun hast". Gemeinsam war den alten wie den neuen Fedajin nur ihre selbstmörderische Verzweiflung. hat Arafat selbst die Neuauflage eines blutigen Kapitels islamischer Geschichte besorgt. die letzte. Sie sahen die Aussichtslosigkeit der Lage ein und flüchteten.. nahezu alle haben mich verlassen. mein Leben zu schonen und meinen Unterhalt zu garantieren. Damals aber kämpften sie nicht gegen die Israelis. sogar meine Familie. und sie kamen auch nicht aus Palästina sondern aus Kufa und Basra im heutigen Irak. seinen gefürchteten palästinensischen Freischärlern. "Opferbereite". denn die Bevölkerung der schnell aufgewachsenen Stadt war hoffnungslos in Parteien zerfallen. -G.. Unter den Burnussen klirrten Schwerter. Als sie nach Kufa zurückzogen. sondern auch Kufaner dafür dass in der Stadt alles ruhig blieb. Drei Tage dauerte die hoffnungslose Schlacht. beweist eine kleine Episode am Rande: Ehe es zum Gemetzel kam.Söhne de. und bei der Tragödie von Kerbela sorgten nicht nur Obaidallahs Söldner. dass sie noch lebten. Dennoch wurde der Wahnsinnsmarsch der Fedajin das große Heldenepos des Nahen Ostens. Gegen diese angeblichen Terroristen fanden sich sogar Sunniten und Abdallahs Parteigänger zu einer grotesken Koalition. ebenfalls ein Anwärter auf das Kalifat.. Dass dabei die unversöhnliche. Parteigänger der Omajaden und Schiiten hielten sich annähernd die Waage. kam ihnen ein stattlicher Heerzug entgegen ebenfalls Schiiten. Kaum erhielten die beiden Nachricht über den Anmarsch der Freischärler..de/deutsch/kultur/litera. Natürlich war die Versammlung nicht geheim geblieben.000 Mann hatten sich gemeldet.de . Feindschaft quer durch die Stämme ging. In der Schia kam schon bald nach Kerbela schlechtes Gewissen auf. Einig waren sich alle drei nur gegen die vierte. Allein wollten sie Hussein rächen. doch sie kämpften so verbissen. Da zog der Anführer der Fedajin sein Schwert und zerbrach dessen Scheide. die Charidschiten.000 gut gerüstete Soldaten die Fedajin. Behr . Nun. die sich dem Kampf anschließen wollten. Als sich dann in Mekka Abdallah und in Kufa Obaidallah zu Kalifen proklamierten spaltete sich aus den großen Parteien noch eine dritte ab. Rund 16. seine Partei und die Schiiten sollten gemeinsam gegen die Omajaden ziehen. vereinigten sie ihre Armeen. dass sich nicht einmal der geplante Abmarschtag bei der Schia herumgesprochen hatte. ihnen allzu nahe zukommen. die für Abdallah eintrat und zeitweise die Geschicke der Stadt bestimmte. Einige Kilometer vor Damaskus lagerte Obaidallah mit seinen Truppen.000 überlebten das Massaker. und so meldete sich schon als zweiter Redner ein Abgesandter Abdallahs aus Mekka. Schon am ersten Tag waren die Fedajin eingekreist.09. dass sich die überlegene Armee hütete. und bevor sie in Richtung Damaskus marschierten. Als hätte es zwischen den beiden nie Differenzen gegeben. Oktober 685. Wir haben alles verloren und nichts mehr zu gewinnen als den Tod". Sie schoss einen Regen von Pfeilen auf die Schiiten.1000and1. lagerten sie noch zwei Tage in Kerbela.Kultur . ihren Machtkampf auf später zu verschieben.1000and1. In Syrien aber hatte gleichzeitig Abd-el Melik den Thron bestiegen. Nur ungefähr 120 der 16. wurden die mitgewanderten Kinder der Fedajin Stammesbrüdern auf der anderen Seite der Front in Obhut gegeben. Noch heute kann fast jedes Kind in Syrien und im Irak die traurige 146 von 295 09.. Er machte den Vorschlag. wo es eigentlich zu spät war. Doch die Schia meinte dies sei ein allzu weltlicher Kompromiss. und Anfang Dezember erwarteten bei Ain-el-Warda am Euphrat rund 60. beschlossen die Schiiten Husseins Kampf fortzusetzen. erklärte ihr Anführer: "Wir haben alle Brücken hinter uns abgebrochen. dass nun der letzte Kampf angebrochen sei. Anfang Oktober 685 trafen sie sich vor den Stadtmauern von Kufa. Das dürfte ihnen selbst klar gewesen sein. am 20. So schlecht war das ganze Unternehmen organisiert. kleinste Gruppe.2010 19:14 . und mit diesem Programm setzten sie sich zwischen sämtliche Stühle.H. Kufa hatte Hussein im Stich gelassen.das alte Zeichen. http://www. denn bei ihrem Auszug aus Kufa. beschlossen sie. angeblich traurig darüber. Wort für Wort übersetzte er. Wir haben unser Land verloren und unsere Freude. Dann aber eroberten seine Truppen Mekka. ein langes Gedicht in Singsang: "Wir haben nichts zu gewinnen.aber vorher werden wir euch noch verwunden. Ihr werdet den Tag mit unserem Blut röten. Genau diesen Plan griff Abd-el Melik wieder auf. Eine derartige Pracht hatte es in der arabischen Welt noch nie gegeben. In Mekka. von wo aus ja auch der Prophet seine Himmelfahrt angetreten hatte. Geschichte auswendig. Nein. Doch da war der Prachtbau peinlicher weise überflüssig geworden. Das Bauwerk selbst ist eine architektonische Revolution im Islam: ein riesiger Zentral-Kuppelraum. Immer wieder wurde versucht. wo Allahs Land ist". Ich selbst hörte sie in einem palästinensischen Flüchtlingslager. an dem Abdallah fiel. http://www. dieses einmalige Stück Architektur nach zubauen .Söhne de. Er lehnte ab: "I am a Fedajin".. Sogar sein Auftraggeber 147 von 295 09.de/deutsch/kultur/litera.. die alte. und doch sind seine Formen so eigenständig. aber Allah ist mit uns. denn er war Historiker. Er musste es wissen. Ihr werdet uns Teufel nennen und Verbrecher. der heiligsten Stätte des Islam.H. mit prachtvollen Mosaiken und Marmor-Intarsien übersät. Der Felsendom gehört zu den kostbarsten Architekturschätzen der Welt. Wir haben nur noch unsere Ehre. meinte er. und deshalb werden wir sterben. von einem zweireihigen Arkadengang umgeben. ob dieses Gedicht wirklich von den alten Fedajin handle und nicht von den Palästinensern. Künftig sollten die Muslims statt um die Kaaba um den Opferfelsen Abrahams marschieren.1000and1. Wir haben nur unsere Verzweiflung. sondern UNO-Beamter. So plante Abd-el-Melik allen Ernstes.1000and1. Dass diese alten Verse noch heute so aktuell sind liegt ebenfalls an Abd-el Melik. und die wahre Heimat des Islam sollte wieder der Wüste und ihren zerstrittenen Stämmen überlassen werden. Mit blutiger Schrift werden wir in euer Fleisch schreiben.seine Wirkung wurde nie wieder erreicht. Er nämlich ließ auf dem alten Tempelberg der Juden in Jerusalem den Felsendom errichten. das Zentrum des Islam von Mekka nach Jerusalem zu verlegen. An dieser Stelle wurde ich stutzig und fragte meinen Begleiter. Fast am selben Tag. Natürlich wurde er nicht aus einer Kunstbegeisterung Abd-el Meliks errichtet.Kultur . was der kleine Junge vor mir sang. ihr könnt unsere Hütten zerstören. saß ja Abdallah und auch die Bewohner von Medina waren auf die Omajaden nicht gut zu sprechen.de .09.-G.. . aber wir werden nachts eure Häuser verbrennen. dass man sie nur als islamisch bezeichnen kann. Schließlich hatte ja schon der Prophet eine Zeitlang Jerusalem zur Hauptstadt seiner Bewegung machen wollen. Ihr könnt uns erschlagen. neue Geschichte vom hoffnungslosen Kampf. die ihr dort gebaut habt. sondern aus politischem Kalkül..2010 19:14 . außerdem kein Palästinenser. dass wir gekämpft haben. Zweifellos war die Hagia Sophia in Konstantinopel eine Patentante dieses Kunstwerks. wurde der Schlussstein in die Kuppel des Felsendoms gesetzt. krähte er. Am Schluss wollte ich dem kleinen Sänger eine Tafel Schokolade geben. "Diese Verse sind wirklich über tausend Jahre alt". Behr . und weite Landstriche Persiens wurden praktisch von ihnen kontrolliert.Abd-el Melik blieb den Einweihungsfeierlichkeiten fern... der Ölgarten der Antike.1000and1. Behr . und mit diesen Steuerforderungen verglichen scheinen die Charidschiten das billigere Übel gewesen zu sein.2010 19:14 . was aus dieser Fehlplanung werden soll". Sonst hätte sie kaum die Charidschiten gedeckt. Am wenigsten Widerstand hoffte er dabei in Tunesien zu finden. Die nackte Hexe Im Jahr 695 dem zehnten nach seinem Machtantritt. Sie wurde der zweitheiligste Platz des Islam. Er solle dort eine Armee gegen die Charidschiten ausheben. Sie hatten eine perfekte Guerillastrategie entwickelt. Wollte er die riesigen Armeen.1000and1. golden leuchtend über der Klagemauer. Damit musste sich Abd-el Melik nach neuen Einnahmequellen umsehen. http://www. schafft uns Kopfzerbrechen. war Abd-el Melik tatsächlich Alleinherrscher im Islam.-G. der sich in Mekka ja so glänzend bewährt hatte. Vor allem aber verwüsteten sie die persischen Länder so gründlich. hatte daran jedes Interesse verloren . musste er das Reich expandieren. musste bald auch Hedschadsch erfahren. Wer heute das karge Land bereist. Abd-el Melik schickte Hedschadsch. Nur mit den Charidschiten wurde auch er nicht fertig. Dass eine so bewirkte Kampfmoral gegen die Charidschiten nicht ausreichte. Die Kufaner wollten nicht recht. in der letzten afrikanischen Provinz des alten Römischen Reiches. "Mich reut das vergeudete Geld".09. "Mögen sich andere den Kopf darüber zerbrechen.de . Und dass der Felsendom derzeit auf israelischem Territorium liegt. Daraufhin drängten alle so stürmisch zu den Waffen. dass es eine Stunde später auf der Euphratbrücke zu einem Verkehrschaos kam. Stets hatten die Bauern die Zeche der islamischen Armeen bezahlen müssen. nach Kufa. vergleichbar in unserem Jahrhundert am ehesten den Partisanen Titos und den Kämpfern Mao Tsetungs und wie diese bewegten sie sich in den Dörfern "gleich Fischen im Wasser". bei Sold und somit bei Laune halten. Tunesien war reich. schrieb er. Zeitgenössische Chronisten bezeichnen sie stets als ein Rudel verzweifelter Räuber.. und erst diese konnten einige kleine Siege erringen. Zweimal ließen sie ein regelrechtes Ultimatum verstreichen. doch die Landbevölkerung schien da anders zu denken. die er für den Bürgerkrieg ausgehoben hatte. Da bestieg Hedschadsch die Kanzel der Moschee und hielt eine kurze Rede über die Freuden des Militärlebens. Während er sprach. Schließlich schickte ihm Abd-el Melik eine ausgesuchte Armee syrischer Haudegen. wurde gleich in der Moschee einem Dutzend Wehrdienstverweigerer der Kopf abgeschlagen. Der dreißigjährige Bürgerkrieg hatte ihnen großen Zulauf gebracht.de/deutsch/kultur/litera.. 148 von 295 09.Kultur .H. dass für die nächsten zwanzig Jahre nicht einmal an ein bescheidenes Steueraufkommen aus diesen Gegenden zu denken war.Söhne de. de . Doch ihre Rechnung ging nicht auf: Einen Ölbaum zu fällen gilt im gesamten Orient als nicht wiedergutzumachendes Verbrechen und so hatten die Berber bald nicht nur die islamische Armee gegen sich. http://www. dass es einst der unendliche Garten war. und wir können in alle Ewigkeit hier ruhig unsere Kamele weiden. Nun machten die Muslims der Stadt ein Ende. Im Jahr 702 war Kahinas Lage aussichtslos geworden. Da schickte die Amazone die Hälfte ihrer Söhne mit ihren sämtlichen Kamelen los: Sie sollten sich bei der islamischen Armee als Überläufer melden.09. aber hatten sie gemieden.-G. dass ihr Anführer eine Frau war. Gegen sie zogen nun Abd-el Meliks Truppen.von Ägypten aus hatten islamische Truppenverbände immer wieder das Land geplündert und schließlich sogar eine Karawanserei gegründet. gierig auf die Schätze des reichen Landes. ragen noch heute in den blauen Himmel. Innerhalb eines halben Jahres hatten die Zenata ganz Tunesien erobert. und diesmal sollte es für immer sein. 698 wurde Karthago erobert und wieder einmal dem Erdboden gleichgemacht. aber auch Hexe.. 844 Jahre zuvor hatten die Römer diese Stadt der Phönizier zerstört und über ihre Trümmer die Pflugschar geführt.2010 19:14 . mit leuchtenden Orangen in samtigem Grün. das heutige Kairuan. Doch in das Machtvakuum stießen Berber aus dem Atlasgebirge. wie seine ersten islamischen Besucher schrieben. Sie nannten sich Zenata und waren Kamelzüchter.. Behr . Das erstaunlichste an der ganzen Geschichte aber ist. nur der Titel. die kräftiger waren als die Brechstangen. Karthago. Dabei unterschieden sich die Manieren der Muslims nicht allzu sehr von denen Kahinas. Doch als sie in Tunesien einfielen. Mühelos überrannten sie sowohl die islamischen als auch die letzten römischen Stützpunkte. Dieser scheinbare Wahnsinn hatte Methode und wird seitdem noch gerne in arabischen Kriegen praktiziert wie immer der Kampf ausgehen mag. Allerdings verminderte sich auch die Streitmacht Konstantinopels . doch die Lage der Stadt war zu günstig. Dann kam der Bürgerkrieg. Ihr Name ist nicht bekannt. sondern auch die verarmten Bauern.H.auch dort wurden infolge permanenter Thronstreitigkeiten sämtliche Truppen benötigt und Tunesiens Bauern sahen sie ohne Kummer ziehen.1000and1. Das Erbe der alten Metropole aber trat ein zuvor unbedeutendes Fischerdorf an fünfzehn Kilometer westlich das heutige Tunis. Kahina hatte eine Vision gehabt: Wenn wir das Land in eine Wüste verwandeln.1000and1. kann sich kaum vorstellen. werden die Muslims kein Interesse mehr daran haben. So ließ Kahina das Land buchstäblich in eine Wüste verwandeln..Söhne de.. prächtiger als es je zuvor gewesen. Sie waren nicht friedlich gekommen . und damit hatte Tunesien für eine Weile Ruhe. erkannten sie die Gegend nicht wieder. 149 von 295 09. ein einziger Hain jahrhundertealter Olivenbäume. und das heißt Prophetin. Sie bauten Karthago wieder auf. Einige Marmorsäulen. den ihr die Muslims gaben: Kahina.Kultur . Den Hauptstützpunkt Konstantinopels.de/deutsch/kultur/litera. Die Zenata setzten daraufhin ihr Verwüstungswerk verstärkt fort und dadurch trieben sie die Tunesier als Freiwillige in die Armee des Islam. de/deutsch/kultur/litera.1000and1.09. die auf eigenes Risiko zu wirtschaften und nur einen bestimmten Gewinnanteil an die Mutter abzuführen haben. Da flogen plötzlich die schweren Tore auf. "Jetzt fahren wir miteinander in die Ewigkeit!" schrie die Amazone. dass Kahina quer durch die Schlachtreihen entkam. sieht schon von weitem das Kolosseum leuchten. konnten Gesetze und Verordnungen erlassen und mussten nur alle fünf Jahre ihrem Kalifen Bucheinsicht gestatten. Ob wohl er in Salz eingelegt war. Die Vorteile dieses Systems waren eine relativ kleine Zentralverwaltung und eine große jeweils den örtlichen Erfordernissen angemessene Beweglichkeit.. Aus dem Stadion preschten die Zenata. die es durchaus mit anderen Metropolen der Antike aufnehmen konnte. die Kahina aus dem Land gemacht hat Eine Szenerie von grandioser Absurdität: Sämtliche Bewohner im Umkreis von fünfzig Meilen würden nicht einmal eine einzige Sitzreihe füllen. Die Nachkommen der Zenata werden übrigens auch heute noch von Frauen beherrscht: die Tuareg. Doch als sie schon das freie Feld erreicht hatte.de . soll er nicht mehr gut ausgesehen haben. bizarre Mosaikfische leuchten dann auf dem Boden vertrockneter Springbrunnen.. Der Schauplatz ihres Todes jedoch ist heute noch eine Sehenswürdigkeit: Wer über die schnurgerade Strasse von Tunis nach El Dschem fährt.1000and1.H. 150 von 295 09. Tatsächlich wurde das Riesenreich bisher nach den Prinzipien Mohammeds regiert und nach den Reformen Omars..Kultur . Behr . umgeben von einem winzigen Dorf und der unendlichen Wüste. Am ehesten lässt sich seine Struktur mit dem Organisationsschema eines modernen multinationalen Konzerns vergleichen: einer zentralen Holding-Gesellschaft mit vielen Töchtern. Mit ihren restlichen Kriegern verschanzte sich Kahina im Kolosseum von El Dschem.-G. Dort hatten die Römer das größte Stadion Afrikas errichtet aus weißem Marmor und mit vierzigtausend Sitzplätzen.2010 19:14 . ist ein Teil des Stammes gerettet und damit auch das Vermögen der Sippe. Die Statthalter waren zwar stets Araber. und manche versuchten sogar den Kalifen durch Zurückhaltung der Steuergelder zu nötigen. das Münzwesen und sogar die Amtssprache. die legendären "blauen Nomaden" der Sahara. Noch weit draußen in der Wüste weht der Wind manchmal Ruinen frei. Ihr abgeschlagener Kopf wurde nach Damaskus geschickt.. So wurde in den eroberten Gebieten die vorgefundene Verwaltungsstruktur beibehalten. doch Sie herrschten als ziemlich autonome Manager. traf Sie ein Pfeil in die Schulter. an ihrer Spitze Kahina auf einem schwer gepanzerten Kamel. Tatsächlich gerieten die Araber beim Anblick dieser nackten Hexe in so große Verwirrung. Die Kosten des Islam Abd-el Melik gilt auch als Schöpfer der islamischen Verwaltung. Die Dame war splitternackt.Söhne de. Doch war hier einst eine blühende Stadt. In den Augen Abd-el Meliks überwogen allerdings die Nachteile des Föderalismus: Zu viele Provinzstatthalter führten ein allzu selbstherrliches Regime. http://www. Vier Tage lang stürmten die Muslims vergeblich gegen das riesige Mauerrund. der Besamtenstab. Dort musste bald ein Einwanderungsverbot erlassen werden. den der jeweilige Mann auf dem Sklavenmarkt hätte einbringen können.1000and1. So verordnete Abd-el Melik dem Riesenreich eine straffe Zentralverwaltung nach römischem Vorbild. Behr . und das jedes Jahr. Die Araber waren als Herrenmenschen über die Welt gekommen. dass auch Adolf Hitler für den Fall des Endsieges ein "Grundgehalt für deutsche Volkszugehörigkeit" plante. Die Grundsteuer. galt für alle Untertanen und konnte auch in Naturalien entrichtet werden. Sie wurde die wohl verhassteste Steuer in der ganzen düsteren Finanzgeschichte der Welt.-G.1000and1. Nur die arabische Halbinsel. Abd-el Melik zahlte sie freiwillig . An Steuern waren zu zahlen: Die Armensteuer Mohammeds. Sinniger weise betrug sie 25 % vom Verkehrswert.. Der Geldbedarf des islamischen Reichs stieg aber auch ins Unermessliche. Sie betrug zehn Prozent des Bruttoeinkommens.Söhne de. http://www. musste in Geld entrichtet werden und betrug für Muslims 10 Prozent für Nichtmuslims aber 25 Prozent des angenommenen Einkommens. Sie galt nur für Ungläubige und wurde jährlich von Beamten festgesetzt. und nun beanspruchten sie allein aufgrund ihrer Standeszugehörigkeit bereits Staatsgehälter von der Höhe. Er organisierte den Diwan neu und schuf außer dem Finanzministerium auch Ministerien für 151 von 295 09.. die Omar einst für die alten Glaubensstreiter festgesetzt hatte.H. brachte sie auch viele Bewohner des islamischen Reichs auf den Sklavenmarkt. Zunächst wurde das Steuerwesen reichseinheitlich organisiert und sämtliche Steuereintreiber direkt dem Kalifen unterstellt.schließlich waren die so gekauften Araber "die Stützen der gerechten Herrschaft". Ein zentrales Finanzministerium teilte nun den Statthaltern einen jährlichen Etat zu und sorgte dafür dass sie damit nicht etwa eigene Unabhängigkeitsbemühungen finanzieren könnten. Sie wurde nach Schätzungen von Staatsbeamten fest-gesetzt. Da sie in Geld zu entrichten war.. Und wir sollten über Abd-el Meliks Imperialismus keineswegs vom Sockel unseres Lebensstandards herab lachen: Politiker aus sogenannten Entwicklungsländern sehen in unserem System nicht zu Unrecht nur eine fein drapierte Variante der brutalen Raffgier des großen Kalifen. gewürzt mit persischer Despotie. Eigentlich sollte sie den Armen zugute kommen tatsächlich aber wurde nur etwa ein Drittel davon für soziale Maßnahmen verwendet. Zusätzlich zu diesem Volkszugehörigkeitsgehalt bezogen viele noch Sold als Offiziere der Armee: Aus dem ursprünglichen Verband arabischer Kaufleute war ein Militärorden geworden. Auch andere Maßnahmen Abd-el Meliks wirken erstaunlich modern.Kultur . Sehr bald erwies sich die Finanzreform der Omajaden als gigantisches Ausplünderungssystem: Persien beispielsweise musste bis zu 80 Prozent seines Bruttosozialprodukts nach Damaskus abliefern. Die Kopfsteuer Dschisdscha. Ägypten immerhin noch 75.2010 19:14 . Interessant in diesem Zusammenhang mag sein. Außerdem mussten die "eroberten Provinzen" ausgiebige Tributzahlungen leisten. Syrien Palästina und die Städte Kufa und Basra blieben davon verschont.de .09.de/deutsch/kultur/litera. das die übrige Welt hätte zahlen müssen.. und so umgingen die Araber das aller höchste Verdikt mit einem Trick: Sicher hatte Mohammed nur Harmonien gemeint Gesang konnte doch keine Sünde sein. Über die Mosaike und Wandmalereien der Wüstenpaläste aber huschen wieder die bunten Fabeltiere der Antike. Verteidigung (so hieß es tatsächlich. Gläubigen Zeitgenossen mögen diese Kunstwerke ein Gräuel gewesen sein. Immerhin wurde im Lauf dieser Taubenjagd von den Hofkanzleien ein exzellenter Code entwickelt. und die Planungsabteilung des zuständigen Diwan stöhnte bald über die Einfälle des Kalifen. So 152 von 295 09.und Entschlüsselungsabteilung entwickelte sich bald zu einem hervorragenden Staatsarchiv. Dadurch kamen Abd-el Meliks Erlässe selten in die richtigen Hände: Meist flogen die Tauben des Kalifen in die Klauen charidschitischer Falken. und in den großen Höfen ragten sogar richtige Statuen. Eine an sich sinnige Idee. die es bisher gab.. hat die Nachwelt diese Pracht recht respektlos geplündert: vom größten Palast al-Muschattah bei Amman.de/deutsch/kultur/litera. Auch die Musik wurde wieder entdeckt. zumal man sich auch den Koran am besten mit Melodie Unterlagen merken konnte. Unter dem Halbmond verschmolzen diese ursprünglich sehr verschiedenen Stile zu einer faszinierenden Einheit. landete ein stattlicher Fassadenteil im Museum von Berlin. So wollte Abd-el Melik die Beförderung geheimer Staatspost durch Brieftauben besorgen lassen.1000and1. Selbstlos war diese Kunstbegeisterung natürlich nicht: Die neuen Herrenmenschen waren aus den Zelten in Paläste übersiedelt. tummeln sich abenteuerliche Heldengestalten. Doch kein Volk hat je ohne Musik leben können. Sämtliche offizielle Schreiben wurden hier in Abschriften gelagert und konnten auch von Historikern ausgewertet werden. und dieser Fleißarbeit der Hofkanzleien haben wir zu danken dass wenigstens einige Werke der alten griechischen Philosophen erhalten blieben.Söhne de. Behr .Kultur . Überhaupt entdeckten die Araber mit Abd-el Melik die Werte der von ihnen so lange bekämpften Kulturen. Die Organisierung einer Staatspost war sein besonderes Anliegen..-G.H. und die omajadischen Wüstenschlösser längs des Jordan sind heute noch großartige Architektur-Fossilien. die den Feuersturm der ersten Glaubensstreiter überstanden hatten. Außerdem wurde ein einheitliches Münzsystem eingeführt und Arabisch zur ausschließlichen Amtssprache erklärt.1000and1. nur gehörte seit undenklichen Zeiten die Falkenjagd zu den Spezialitäten arabischer Länder.de . mussten die Baumeister zwangsläufig auf römische und persische Vorbilder zurückgreifen. und dort erst wurden sie in ihre ursprüngliche Sprache zurückübersetzt. In arabischen Abschriften kamen sie in das Abendland. http://www.09. Wissenschaft und Forschung. Soziales. Unter dem Vorwand die arabische Kultur gehöre der ganzen Welt. obwohl seine Aufgabe natürlich der nackte Raubkrieg war). wurden nun ins Arabische übersetzt. Der Prophet hatte Abbilder verboten und nur Ornamente gestattet. Sämtliche Bücher. Der Prophet hatte sie für Zeitverschwendung gehalten und verboten. und da keine arabische Bautradition vorhanden war. Äußeres und schließlich eines für das Postwesen.2010 19:14 . Die Ver... und damit schuf der Islam die beste Geschichtsschreibung. ein zartes Spitzenwerk aus sprödem Kalkstein. Wirtschaft. und das Projekt wurde bald aufgegeben. wie der Dame lieb war.. Ist er unwahr verscharren wir nur eine hölzerne Truhe"...1000and1. entwickelte sich der spezifische Musikstil des Ostens. sechzig Jahre alt und nach zwanzigjähriger Herrschaft. Seine Herrschaft versprach eine milde zu werden. Auf dem Totenbett hatte er seinem Sohn geraten: "Lass die Hände von diesen Bluthunden. Er tröstete die Dame. Allerdings dürfte er dabei nicht einmal für seine Lieblingsgattin so viel Zeit aufgebracht haben. Auch die Instrumente empfinden stets nur die Beweglichkeit der menschlichen Stimme nach. denn die Interessen des Kalifen waren der Reihe nach: Pferde. Auf der Stelle ließ Welid das Möbel in seinen Thronsaal schleifen und vor dem Thron eine Grube ausheben.um die Kosten für die Vergnügen des Kalifen zu bestreiten.de/deutsch/kultur/litera."der Lasterhafte". den berühmten Dichter und Frauenhelden Waddah.-G. Behr ..2010 19:14 . wenn der Kalif anderweitig beschäftigt war. linear und kammermusikalisch im Gegensatz zu den Akkord-Türmen abendländischer Musik. http://www. und die nervöse Fürstin konnte diese Bitte natürlich nicht abschlagen. als wieder einmal neue Gebiete zu erschließen und zu plündern. Damit war Welid hinlänglich aus-gelastet und erhielt von prüden Geschichtsschreibern den Beinamen .09.Söhne de.Kultur .H. dass sein Sohn Welid widerspruchslos als Kalif anerkannt wurde.1000and1. Und wenn du vernünftig bist. Welid war bequem und vernünftig."den Siegreichen". Ist er wahr. und so ließ er auch Hedschadsch auf dem 153 von 295 09. Die Voraussetzungen dazu waren günstig. denn sie werden deinen Thron bewachen. Dadurch blieb die Improvisation als Grundelemente des Musizierens erhalten. Knaben. Dann wurde das Möbel ungeöffnet in die Grube gewuchtet mit Erde bedeckt. blieb der schöpferische Atem reiner erhalten als in unserer Arbeitsteilung zwischen Komponisten und ihren Vollstreckungsgehilfen im Orchester. und Komponist und Ausführender sind stets ein und dieselbe Person. Dann rief der Kalif: "Ich habe einen bestimmten Verdacht. Der lange Marsch nach China Als Abd-el Melik 705 verstarb. Eines Tages jedoch bat der Kalif seine Lieblingsgattin um ein Geschenk.de . hörte niemand mehr etwas über den Dichter Waddah oder über eine eventuelle Untreue der Gattinnen des Kalifen. blieb gar nichts anderes übrig. In der östlichen Musik. Frauen und Paläste. bezog Waddah in einer prächtigen Kleidertruhe mit Perlmutt-Einlagen Quartier. lass deine Finger von Reformen". da unter ihm das Reich seine größte Ausdehnung erfuhr. und beide Ehrentitel sind aufs innigste miteinander verbunden . Abd-el Melik hatte sich im Lauf seiner Regierungsjahre einen Stab verlässlicher und beim Volk gefürchteter Mitarbeiter aufgebaut. und als darauf die Teppiche wieder ausgebreitet waren. Ausgerechnet die Kleidertruhe wollte er haben. Kam der Gatte. will ich ihn hiermit begraben. Andere nannten Welid . Sie brachte nämlich von einer Pilgerreise nach Mekka ein ganz besonderes Souvenir mit. war die Macht seiner Familie so gefestigt. so befremdlich sie unseren Ohren manchmal klingt. In die Geschichte ging sie als "Armee der Pfauen" ein. mit ihr gegen irgendwelche Barbaren marschieren zu müssen. Heimlich sammelte der alle seine persischen Truppen. Ein Jahr später schon schickte Hedschadsch den Kopf des afghanischen Königs an Welid.. Zwar zog er anfangs folgsam nach Afghanistan und eroberte dort selbst einige tausend Schafe und zweihundert Rinder. und dem gefiel seine Armee bald so gut. deren Muster sich nach der neuesten Mode Konstantinopels richtete. ließ ihn köpfen und schickte die Trophäe mit einem gutnachbarlichen Begleitbrief an Hedschadsch. Stolz rief sich al-Eskat zum Kalifen aus. seinem Herrn aber versprach er. er solle doch als geschickte Werbemaßnahme für sein Regime wenigstens diesen Blutsauger abberufen. Zum Statthalter des Landes ernannte er diesmal sicherheitshalber einen Verwandten. Al-Eskat musste zum afghanischen König nach Kabul fliehen. ließ er nach und nach durch Agenten vergiften. Mitten in den ausgedehnten Weidegebieten der türkischen Stämme hatten die Chinesen im Laufe der Jahrhunderte solide Handelsniederlassungen errichtet. Ihr Führer aber war al-Eskat. dass er es schade fand. "auch noch den Rest der Welt zu erobern". revanchierte sich: Die ihn beim Kalifen angeschwärzt hatten. marschierte nach Basra und konnte tatsächlich im Februar 702 Hedschadsch aus der Stadt jagen. von denen aus sie Europahandel betrieben.de .Kultur . aber da hatte er Hedschadsch unterschätzt. dem er zuvor noch in die Schafherden gefahren war. Behr .2010 19:14 . Der König hatte das nicht vergessen. und nun wurden die Pfauen grässlich gerupft. Porzellanbrennereien verringerten das Transportrisiko auf dem Weg in das Abendland. Seidenwebereien verarbeiteten aus China beschafftes Rohmaterial zu Brokaten. nun China zu erobern. Zunächst schickte er eine Armee nach Afghanistan.1000and1. seinen Cousin Kutaiba mit dem Auftrag. und der türkische Bevölkerungsüberschuss fand in chinesischer Industrie Beschäftigung. wurde im Abendland der Papyrus knapp. der tatsächlich um seinen Job gezittert hatte. Ihre Ausrüstung war für damalige Verhältnisse einfach phantastisch und hatte fast hundert Millionen Mark gekostet.-G. Samarkand am westlichen Ende der berühmten Seidenstrasse war so im Lauf der Jahre zu einer ansehnlichen chinesischen Industriestadt geworden. und der Stolz der Stadt war eine florierende chinesische Papierfabrik. Hedschadsch. Dann aber änderte er die Befehlsrichtung. http://www. China begann damals gleich hinter Afghanistan. Bereits unter den alten Römern waren die zerklopften Schilffasern aus dem Nildelta das landläufige Schreibmaterial 154 von 295 09.Söhne de.. ließen schlitzäugige Unternehmer gleich an der Grenze ihrer Abnehmerländer produzieren. Für deren Konjunktur hatten die Araber gesorgt. Das moderne Wirtschaftsspiel ausländischer Tochtergesellschaften wurde nämlich im alten China erfunden: Um Transportkosten gering und somit ihre Profite hoch zu halten.. Als die Muslims Ägypten eroberten.1000and1. Statthalterposten von Persien.H..09. Mit den Türken lebten die Herren aus dem Fernen Osten in einer für beide Seiten einträglichen Symbiose: Türkische Viehzüchter betätigten sich als Spediteure der Chinesen.de/deutsch/kultur/litera. obwohl alle seine Freunde geraten hatten. drohte in Konstantinopel die Verwaltung zusammenzubrechen. dass dieser Ersatzstoff unvergleichlich besser war als der alte. Im März 712 stürzte schließlich ein breites Stück total unterminierter Stadtmauer ein.1000and1. Es war ein gnadenloser Kampf: Die Chinesen hatten schon lange das Schiesspulver erfunden. Sizilien und Spanien errichtet. Da lächelte der Kaiser von China. "Was wollt ihr denn eigentlich hier?" waren seine Worte. Der Kaiser begnügte sich damit. "Unser Herr Kutaiba". fünfhundert Jahre früher als das Abendland. später wurden auch noch Zweigwerke in Bagdad Kairo. Drei lange Audienzen standen sie vor dem "Thron des Himmelssohns".-G. Kutaiba schickte zwölf ausgesuchte Jünglinge auf die lange Reise nach Peking. spröde Papyrus. Kutaiba selbst bedauerte sehr bald das Blutbad . Sie wurde nach Damaskus verlegt. sie freundlich lächelnd anzusehen. und so verfügte die Welt des Islam bald über unbegrenzte Mengen billigen Schreibmaterials.. und die zwölf Jungdiplomaten waren bald mit ihren Nerven am Ende. antwortete der islamische Botschafter.Kultur . Es fiel kein einziges Wort.. "hat den feierlichen Schwur getan nicht eher zu ruhen. Durch die breite Bresche stürmten die Muslims und metzelten in einem wahren Blutrausch die gesamte chinesische Garnison nieder. http://www. Sie dachten der Kaiser von China würde sich gar sehr fürchten. und ihre Bleigranaten wirkten verheerend unter den Muslims. Und sehr bald sprach sich im Westen herum.H.1000and1.2010 19:14 . Als der Nachschub infolge Besitzwechsels im Herstellerland versiegte. Vergeblich versuchten vier als Priester getarnte Agenten des Kaisers von Konstantinopel dem eisern gehüteten Produktionsgeheimnis auf die Spur zu kommen: Als sie enttäuscht Samarkand verließen kamen ihnen schon Kutaibas Truppen entgegen. Wir werden ihm eine goldene Schale voll Chinesischer Erde schicken. das Zeichen des Islam auf chinesischen Nacken gedrückt und Tribute empfangen hat". Die Chinesen boten Ersatzware an: handgeschöpfte Bütten. wie sie auch heute noch unverändert hergestellt werden. Die Chinesen waren an Krieg nicht sehr interessiert. ohne dass sie ihre Botschaft anbringen konnten. als dass er seinen Fuß auf chinesische Erde gesetzt.Söhne de.. geworden. der Nachwelt festgehalten sowohl in islamischen Chroniken als auch im chinesischen Hofprotokoll. und nach dem Verlust ihrer wichtigsten Handelsniederlassung machten sie Kutaiba ein Verhandlungsangebot. Behr . Die Papierfabrik aber fiel mit allen ihren Facharbeitern in seine Hände und sollte die wertvollste Beute des Islam werden.de . Endlich. Während im Westen Tierhäute zu Pergament gegerbt werden mussten und Bücher dadurch zum fast unerschwinglichen Luxus wurden gehörten umfangreiche Folianten bald zu den Gebrauchsgegenständen des islamischen Alltags.so konnte er nie mehr die Zusammensetzung der chinesischen Wunderwaffe erfahren. dass damals wie heute das meiste Papier für Verwaltungsangelegenheiten vergeudet wurde. kann ihm geholfen werden.09.. "Wenn es weiter nichts ist. beim vierten Termin sprach der Kaiser.de/deutsch/kultur/litera. aber da hatten sie sich geirrt. da 155 von 295 09. ganz abgesehen davon. Vier Monate lang belagerten die Muslims Samarkand und dabei wurden das erste Mal in der Geschichte Minen unter die feindlichen Befestigungsanlagen getrieben. nach zwanzigjähriger Statthalterschaft und erst fünfundvierzig Jahre alt. Wie einst Omar lief auch Omar prinzipiell nur in einem zerfetzten Kaftan durch die Gegend. Er war zweifellos die verhassteste Gestalt des ganzen Islam und sein Ende war seiner würdig. zeigte sich mehr als nachsichtig in der Steuereintreibung und erwarb sich damit einen so guten Ruf im Reich des Islam.. Hedschadsch empfand dies als persönlichen Angriff. Wütend reiste er nach Damaskus und forderte die Abberufung Omars. Abstieg auf Raten Nur einmal gab es zwischen dem Kalifen Welid und seinem Statthalter Hedschadsch eine Meinungsverschiedenheit und sie entbrannte typischerweise wieder einmal an den Städten Mekka und Medina. Omar versuchte tatsächlich.. Aus eigenen Mitteln ließ er die Kaaba und die Moschee von Medina ausbauen und bremste da mit vorübergehend die durch Austrocknung des Handels erzwungene Abwanderung. dass aus den persischen Ländern. Die darf er mit seinem Herrschaftssiegel stempeln. bemühte er sich. dass er gleichermaßen ein Gegenstand des Spottes wie der Bewunderung wurde.2010 19:14 . die schon längst in aller Öffentlichkeit Wein trank und kaum mehr den Koran auswendig konnte. Wie jeder Mensch.09.Söhne de. und nur das Abendland hatte das Nachsehen.1000and1. In einer stillgelegten Karawanserei wurde der allzu milde Statthalter unter Hausarrest gestellt.de/deutsch/kultur/litera. Dieser junge Mann war durch seine Mutter ein Urenkel des ersten Omar dem Bismarck des Propheten. kann er drauf herum trampeln. Er versuchte. zumal im selben Jahr islamische Armeen auch das heutige Pakistan eroberten und somit die wichtigsten Handelswege der Alten Welt vom Halbmondkonzern beherrscht wurden. Nur Tribute zahlen wir nicht. http://www.H.de . wo Hedschadsch hauste. die schweren Sünden seiner Sippe durch ein versöhnliches Regiment gutzumachen: Sein Staatsgehalt verwendete er für ein Arbeitsbeschaffungsprogramm. dessen Regime schon längst ein goldenes Zeitalter seliger Erinnerungen war. Kaum trat der Vierundzwanzigjährige seinen Posten an.. Der erste Omar war das große Vorbild des zweiten. Die Geschäftsverbindungen zwischen Islam und China entwickelten sich von nun an für beide Teile zufriedenstellend. Wir befassen uns ausschließlich mit reellen Geschäften".-G. der sein Triebleben unbeschränkt ausleben kann war Welid ein durchaus friedfertiger Charakter und so hatte er gleich nach seiner Thronbesteigung den schwer geprüften Städten einen neuen Gouverneur gegeben seinen Cousin Omar.. massenhaft Auswanderer zu Omar flüchteten. aber im Jahr 710 gab er dann doch nach und schickte Omar im wahrsten Sinne des Wortes in die Wüste. seinem Urgroßvater so sehr nachzueifern. Vier Jahre später starb Hedschadsch. soll sie aber dann wieder gesund an uns zurückschicken. Welid sträubte sich lange. Behr . Wir werden ihm zwei Leute schicken.1000and1. Obwohl die schwärmerische Religiosität Omars durchaus echt war wirkte sie lächerlich beim Spross einer Familie. Und so geschah es. Hedschadsch wurde buchstäblich bei 156 von 295 09.Kultur . das daniederliegende Handwerk wieder anzukurbeln. sagte er seinen Truppen zum Abschied. Sein restliches Interesse galt der Eroberung von Konstantinopel. Eine alte Prophezeiung hatte ihn auf diese Idee gebracht: Ein Mann mit dem Namen eines Propheten werde einst die Stadt besiegen. Von seinen Ärzten ließ er sich daher immer stärkere Aphrodisiaka brauen. Bei seinem Regierungsantritt warf sich der knapp dreißigjährige Kalif in ein grünes Seidengewand wie es bislang nicht bei Hofe gesehen wurde und jubelte vor versammeltem Gefolge: "Bin ich nicht ein strahlender König?" Niemand wagte ihm zu sagen.000 Männer und fast 20. doch nach sechs Knaben und drei Frauen machte Welids Kreislauf nicht mehr mit: am 27 Februar 715 verschied der Kalif in seinem Badezimmer. Die Worte der Propheten sind mit uns euer Marsch wird ein Vergnügen.doch die Zeiten hatten sich geändert. Behr . Bei seiner Machtübernahme fraß er allein ein ganzes Lamm sechs Hühnchen. Hedschadschs gesamte Hinterlassenschaft bestand aus einem zerlesenen Koran. Bei seinem Tod wurden daraus über 30. Eines davon wirkte sogar überaus befriedigend. Salaiman nahm sich das Desaster sehr zu Herzen.Söhne de.-G. siebzig Granatäpfel und einen Korb Rosinen. Von nun an ließ er seine Finger 157 von 295 09. Er ließ große.de . Während seiner letzten Tage ließ ihn sein Arzt ein Stück Fleisch an einem Faden verschlingen..1000and1. Nur dass er sich bei seiner Machtfülle persönlich bereichert hätte. Nun war Salaimans Name die Übersetzung des biblischen Salomon.... soll es voll Maden gewesen sein. Im Kalifat folgte ihm sein Bruder Salaiman. ohne Dach und ohne Wasser.1000and1. In einem einzigen Flammenmeer ging die Flotte unter. Daher rüstete der junge König eine stattliche Flotte und eine große Armee aus. konnten ihm nicht einmal seine schlimmsten Feinde nachsagen.de/deutsch/kultur/litera.000 Frauen befreit. Möglicherweise starb Hedschadsch auch an Syphilis in seinen beiden letzten Jahren zeigte er unübersehbare Zeichen von Wahnsinn. und die Landarmee erfror im unerbittlichen anatolischen Winter.Kultur . einem Schwert.2010 19:14 . http://www. dass Kalif eigentlich "Nachfolger des Propheten" bedeute und absolut nicht König. torlose Mauergevierte mit massiven Wachttürmen errichten. also fast siebenhundert Jahre später wurde Konstantinopel tatsächlicherobert. Salaiman verbrachte seine Regierungszeit an der Tafel.09. In Konstantinopel saß nach langer Zeit wieder einmal ein Kaiser fest auf seinem Thron. Als er es wieder herauszog. und auch das griechische Feuer war mittlerweile weiterentwickelt und auf einen Stand gebracht worden den die Muslims nicht voraussehen konnten. Regieren interessierte ihn überhaupt nicht. Auf jeden Fall aber ist er der Erfinder der Konzentrationslager. lebendigem Leib von Würmern zerfressen.die Söhne des düsteren Abd-el Melik schienen in Sachen irdischer Genüsse einen erstaunlichen Nachholbedarf zu haben. Er war nicht weniger lebenslustig als Welid . Er wurde keines. Die Prophezeiung allerdings war richtig: 1453. Genau gegen Könige waren einst die Muslims ausgezogen . Ansonsten war Salaiman ein milder Herrscher. von einem Sultan namens Mohammed. dreihundert Mark Bargeld und neunhundert Panzern. angeblich noch Im Tode von aufrechter Männlichkeit. Ein Jahr später bemerkte auch Kalif Welid ernste Verschleißerscheinungen obwohl er erst Mitte der Vierzig war.H. Derlei fröhliche Majestätsbeleidigungen sollten bald 158 von 295 09. Februar 720. Und da Omar wie sein Vorbild und Urgroßvater leidenschaftlich gerne Datteln aß.. wird nur berichtet. Seine Regierungsgeschäfte hatte hauptsächlich jener Omar geführt der von Welid wegen Milde verbannt und von Salaiman aus dem Wüstenschloss geholt wurde. von der Politik und griff nur noch zu Süßigkeiten. "Wollt ihr mich umbringen?" fragte er. aber nicht ohne Humor. ein Techniker der Macht.1000and1." Und so regierte Omar auch. das Verfluchen der Schia in den Moscheen abzuschaffen.. Die weiche Welle hatte nur zwei Jahre und fünf Monate gedauert. um seinem Bruder noch postum einen Tort zu tun. Salaimans Testamentseröffnung glich einem Staatsstreich. Dank Omars Großzügigkeit in Bekehrungsangelegenheiten waren die Einkünfte allein aus Ägypten auf die Hälfte geschrumpft.de .de/deutsch/kultur/litera. in der Regierung folgte. Die Sippe aber tobte: "Wenn die Steuern weiter so zurückgehen.. weil Siegenau so schief dreinsehen wie unser Tierarzt. entschuldigte sich der Reitersmann beim Kalifen. mit penetrant hochstilisierter Einfachheit und völlig ungewohnter Milde. bringt mir einen einfachen Maulesel. mischten sie einige mit Arsenik präparierte in seinen Obstkorb. naschte der Kalif davon.." Omar lächelte: "Dann schränkt euch eben ein. Als ihm dann Hischam. Überhaupt war Salaiman mit seiner ganzen Bruderschaft zerstritten. dem 10. Dann richtete er sich groß auf: "Wenn dem so ist. und als er vor dem Prunkross stand: "Was habt ihr mit mir vor?" "Du bist Kalif.. Eine seiner ersten Amtshandlungen war." Genau das aber wollten die verwöhnten Söhne Abd-el Meliks nicht. knurrte der und ging weiter. Während im Thronsaal noch die hoffnungsvoll versammelten Erben enttäuscht aufheulten. und so ernannte er den milden Omar auch zu seinem Nachfolger.H.2010 19:14 . http://www. Über den nächsten Kalifen und dritten Sohn Abd-el Meliks Jezid II. und jetzt sollst du in die Moschee reiten und dir huldigen lassen! " "Kalif wie einst Omar?" fragte Omar verdattert. Hischam selbst war ein kühler Pragmatiker. wurde Omar über eine Hintertreppe des Palastes vor das Pferd des Kalifen gezerrt. und auch in den Provinzen des Ostens herrschten eher Schiiten und Charidschiten als der Kalif. scheute das Pferd eines Offiziers.09. Als nächstes erleichterte er den Übertritt zum Islam und damit in eine niedrigere Steuerklasse.1000and1. Er schielte beachtlich. der jüngste Spross des Hauses. Nach nicht einmal zweijähriger Regierungszeit ist er dann an Verstopfung gestorben. Geburtstag. Das kommt davon. zeigte Abd-el Meliks Staatsgebilde bereits Auflösungserscheinungen.-G. An seinem 39. Im gesamten Reich erscholl darauf das Lob des gütigen Kalifen.Söhne de. und als er einmal an einem Kavalleriebataillon vorbeiging. Ich bin ein Kurpfuscher anderer Art. können wir bald nicht mehr unseren Lebensstandard halten.Kultur . Behr . dass er seine vierjährige Regierungszeit vorwiegend in den Armen einer knusprigen Negersklavin verbrachte. Hischams letzte Lebensjahre waren von Misstrauen verbittert. die je in der Geschichte des Islam bezahlt wurde. Sie konnten also nicht hinter der Kampagne stecken. Sein Enkelsohn Ali war auf jeden Fall der reichste Privatmann des Islam. Damit gründete Abbas eine Bank. was die andere tut. Kurz: Es war die Familie Abbas. hatte aber sein großes Handelsunternehmen nur zu fünf Prozent in den Islam eingebracht. wurde er dem Propheten bald unentbehrlich. soll der Kalif einmal gesagt haben. und bei dieser Gelegenheit soll er auch den bargeldlosen Zahlungsverkehr erfunden haben. die alte Partei der Nachkommen Alis. Abbas der Onkel Mohammeds spielte zu Lebzeiten des Propheten eine ziemlich zwielichtige Rolle. Nach dem Tod Mohammeds versuchte Abbas. hätte er bald die Richtigen gefunden. dass ihre Anhängerschaft vorübergehend tatsächlich bedeutungslos wurde. diese Geschworenen Gegner der Omajaden in das Reich zu integrieren mit soviel Erfolg. http://www. "Keine Hand weiß. hinterließ er ein Reich. Omar hatte versucht. bis sie ihm Omar für die größte Barsumme ablöste. "Alle Macht der Familie des Propheten".nie war mir die Gesellschaft eines echten Freundes vergönnt. Da er wichtige Außenhandelsniederlassungen in Indien. Siebentausendzweihundert Kilometer maß es. dass sie nicht einmal Geld für Farbtöpfe hatten. und warf dabei seine Außenbüros so lange in die Waagschale. im Islam ein gewichtiges Wort mitzureden. und standen außerdem unter strenger Bewachung. nicht mehr möglich sein. das für die damalige Welt eigentlich schon zu groß geworden war. doch die Nachkommen Alis waren so verarmt.2010 19:14 . Während 159 von 295 09. Unter Hischam schien sie plötzlich einen neuen Geldgeber gewonnen zu haben.. wir haben uns zu Tode gesiegt". in der ich meine Wachsamkeit entspannen konnte in allem. den Finanzier der Staatsfeinde ausfindig zu machen..Söhne de. und bei den herrschenden Verkehrsmöglichkeiten war eine einheitliche.H. Als Hischam nach neunzehnjähriger Regierungszeit starb.1000and1. von Ost nach West gerechnet. Die schwarzen Werber In diesen Jahren gewann die Schia neuen Auftrieb. Vergeblich versuchte der Geheimdienst des Kalifen. "Ich fürchte.Kultur .09. In sein Tagebuch schrieb er: "Ich habe alle Freuden der Welt genossen bis auf eine . Behr . Wer aber dann? Hätte Hischams Verfassungsschutz einfach die Superreichen des Landes unter die Lupe genommen..1000and1. Wahrscheinlich arbeitet jede in ihre eigene Tasche". Zunächst hatte er erbittert gegen den Islam gekämpft. mit schier unerschöpflichen Mitteln.-G. den Scheck. wurde in nächtlichen Aktionen an fast alle Hauswände des Riesenreiches gepinselt.. geordnete Zentralverwaltung ein Ding der Unmöglichkeit. war dann nach seiner Gefangennahme in Bedr dem Islam beigetreten. wenn auch nicht dessen Familie oder Nachkommen. Sie waren sogar tatsächlich mit dem Propheten verwandt.de/deutsch/kultur/litera. Konstantinopel und im heutigen Tanger hatte. was zwischen uns geschah".de . wiederum ein Jahr später wurde er offiziell freigelassen. Abd-el Melik grollte. Dabei waren die Geschäftsbücher der Abbasiden Dokumente feinster Komik.1000and1. Als Abd-el Melik eine seiner zahlreichen Ehefrauen verstieß. http://www. nannte ihn "Haus Hügel" und regierte nun von dort aus sein Firmenimperium. ehelichte sie Ali am nächsten Tag und lud den Exgatten auch noch zum Hochzeitsmahl.200 Schwerter extra lang. Nun reiste er als Abu Muslim zunächst nach Kufa und spann dort seine Kontakte zur Schia. 1. aber das war nur sein Deckname. Geschickt verschwieg er. Kämpft für die Familie des Propheten. nannte sich nach seinem ehemaligen Herrn nun Ben Mohammed und übernahm die Prokura. Denn 90 Prozent der Rüstungsindustrie gehörten der Familie. das Handelshaus des Propheten zur Religion und zum Staat wurde besorgte Ali ziemlich ausschließlich die Wirtschaft. Sonderpreis 140. Bei Humaima in Jordanien baute er einen stattlichen Palast. siebenhundert Schwertschmieden. in der ihm solche Schande widerfahren war. Seine Bank kontrollierte die wichtigsten Import.H. auf dass die Gegenseite mit minderwertigem Material versorgt werde. Dann schickte er seinen fähigsten Prokuristen in die ohnedies unruhigen persischen Provinzen.. Warum. Erst Welid rächte die Ehre seines Vaters. Im Vollgefühl dieser Macht wagte Ali ben Abdallah ben Abbas auch eine im Islam noch nie da gewesene Provokation. Eine Faktura aus jener Zeit ist erhalten geblieben: "Für einen leidenschaftlichen Gazellenjäger (ausschließlich persönlicher Gebrauch): 700 Bogen aller feinster Qualität. dass es sich hierbei keineswegs um die Nachkommen Alis handelte wie sämtliche Schiiten annahmen.Kultur . In Wahrheit hieß er Abd-er Rachman und hatte als Sklave bei Mohammed Abbas angefangen. dessen wichtigster Zulieferer sie war? Zunächst befahl er. und da auch die Feinde der Kalifen zur Kundschaft gehörten. er solle sich bei der dortigen Schia umsehen. die mittlerweile entstanden waren und kein Agent des Kalifen fand heraus. auf jeden Fall aber ein Organisationsgenie. Behr . verfügte die Sippe bald noch über eine zusätzliche Einnahmequelle : Jede Partei zahlte gerne Bestechungsgelder. sich mit dem allmächtigen Industriellen anzulegen. Ali zog sich aus der Stadt zurück. fragte er sich..de/deutsch/kultur/litera. war er Mulatte. sondern um die Familie Abbas.1000and1. Der Mann hieß Abu Muslim. Zwei Jahre später war er bereits Privatsekretär des Konzernchefs. Über tausend Manufakturen für Bogen und Pfeile. Bald lichteten sich die Waffenhalden. war seine Losung.09. wohin die Kriegsgeräte gelangten. die Produzenten der berühmten Damaszenerklingen. dass nur noch die Waffenschmieden von Damaskus den Kalifen belieferten.de .000 Mark. Alle anderen Betriebe sollten vorerst für das Lager arbeiten.. Nach den Beschreibungen.-G. Er ließ Ali auspeitschen und in Ketten über den Basar von Damaskus führen.. wagte aber nicht.und Exportfirmen und an jedem Krieg des Islam verdiente die Beni Abbas fast soviel wie der Kalif. Als Buchhalter in einer kleinen Waffenschmiede begann seine steile Karriere. Militärausführung.2010 19:14 . die von ihm vorhanden sind. beinahe dreitausend PanzerKonfektionäre arbeiteten für den Profit des Hauses Abbas. Er muss ein Meister der Beredsamkeit gewesen sein und ein geschickter Taktiker.Söhne de. vor allem die großen Waffenschmieden von Damaskus. Sein Sohn und Nachfolger Mohammed wollte ebenfalls die Ehre seines Vaters rächen. solle seine Firma nicht gleich den Staat übernehmen. 160 von 295 09. de . Nebenbei schrieb er auch Gedichte. war er aus Langeweile zum Säufer geworden. Als der Kalif für seine Schiessübungen eines Tages gar den Koran als Zielscheibe benützte und am Abend in aller Öffentlichkeit der Frau des Premierministers einen Besuch abstattete.. http://www. Und der Geheimdienst gewann nur eine einzige Erkenntnis: dass die Aufrührer über unerschöpfliche Geld. glaubt an so was.. Der Kalif setzte einen Untersuchungsausschuss ein." Damit machte er sich aber nicht nur sämtliche religiösen Führer des Landes zu Feinden.H. unter schwarzen Fahnen auftraten.. Aufgrund eines langjährigen Vertrages wurde nun sein Neffe Welid II. sein Cousin an. sich einen neuen Kalifen zu suchen.und Rüstungsmittel verfügten.. der Anstoß nimmt. und dass ihre Werbeagenten schwarze Armbinden trugen. Sie geben Seligkeit und dumpfen Rausch. Beherrscher der Gläubigen. Sogar der schwarze Stein der Kaaba wurde weiß getüncht.Kultur . der Kalif." Der Kalif musste normalerweise für ein Schwert schon 900 Mark bezahlen! Dann brachen in Chorasan die ersten Aufstände der Schiiten aus. der bei Verstand ist. Daraufhin wurde die Farbe Schwarz per Edikt verboten und allen Personen des öffentlichen Lebens die weiße Farbe der Omajaden verordnet. dass die Rebellen wesentlich besser ausgerüstet waren und die aus Damaskus bezogenen Schwerter offensichtlich Sollbruchstellen aufwiesen.. beschloss der Diwan. Auch Mohammed starb einen Monat später. Der Esel Merwan Kurz darauf starb Hischam. Ich liebe die Musik und auch den Wein. Die Zeit schien günstig. An der Spitze von rund zweihundert bis an 161 von 295 09. Ich kümmere mich um niemanden. Welid hatte sich bereits als Kronprinz einen hinlänglich schlechten Ruf erworben.2010 19:14 . Behr ..-G.09. Freiwillig bot sich Jezid. Sein Sohn Ibrahim übernahm die Firma und beschloss.de/deutsch/kultur/litera. und wir danken ihm einige der schönsten Frivolitäten des Islam: "Der Kalif Welid bin ich und in Seidenkleidern Geh' stolz ich in die Zimmer eurer Frauen. Des Paradieses Freuden brauch´ ich nicht Kein Mensch.1000and1. der ausgerechnet unter dem Vorsitz von Mohammed Abbas zusammentrat und erfolglos wieder auseinander ging. Sonderpreis 100 Mark. Da sein Onkel nicht und nicht sterben wollte.1000and1. sondern auch seinen eigenen Hofstaat. den Kampf gegen das Herrscherhaus zum siegreichen Ende zu führen. Bei den Zusammenstössen mit den Regierungstruppen stellte sich heraus.Söhne de. Jezid ließ die kleine Festung sofort von der restlichen Leibgarde umzingeln. Welid saß gerade in seiner Hausbar. einen der Söhne Welids zum neuen Kalifen zu ernennen. Jezid. Das gelindeste Argument gegen die Horrorberichte ist. auf dem Dach des Torturms. Mich verabscheuen meine Freunde...Söhne de. Am 17. Welid gelobte Reue und versprach keinen Tropfen Alkohol mehr anzurühren. die Zähne bewaffneten Soldaten drang er in den Palast des Kalifen ein. der frisch ausgerufene Kalif. April 744 wurde der Kopf des Kalifen. Besonders erbost aber war ein gemeinsamer Onkel der beiden namens Merwan.de/deutsch/kultur/litera. entkam er ohne die geringste Verletzung. http://www.. Merwan bestand darauf.1000and1. Jezid geriet darüber so in Erregung.09. dort mit aufständischen Schiiten fertig zu werden. und sogar sonst seriöse Chronisten Überbieten sich in unglaublichen Schauergeschichten über Merwan." Die Nachwelt hat ihm Übel am Zeug geflickt. ein Bruder Jezids. auf eine Lanze gespießt. Jezid erleichterte ihm den Vorsatz: Noch am selben Abend ließ er das Fort stürmen.. und die ich liebte. wurden ihm die Leichen der beiden Kinder entgegen getragen. Fröhlich war ihm dabei nicht zu Mute seine Thronrede stammte aus dem alten Buch Hiob: »Es lassen von mir ab meine Verwandten. sprang er in den Graben. Nun blieb Merwan nichts übrig als zur Moschee zu ziehen und sich selbst zum Kalifen zu ernennen. Daraufhin lief seine Armee ebenfalls zu Merwan über und die Vereinigten Streitkräfte marschierten gegen Damaskus.2010 19:14 . sein Leben lang von einer Schlacht zur anderen gezogen und sein Starrsinn hatte ihm den Beinamen "der Esel" eingetragen. Viele Getreue des Hauses Omaja fanden derlei offen ausgetragene Familienstreitigkeiten schadeten dem Ansehen der Sippe. Beispielsweise soll er krankhaft gierig nach frischen Hammelnieren gewesen sein: Sobald er irgendwo ein Schaf weiden sah. Meinen Knecht rufe ich und er antwortet mir nicht. reiste mit einer Armee Merwan entgegen und versuchte zu verhandeln. Er war schon ein älterer Haudegen. Als er von den Ereignissen in Damaskus hörte. durch Damaskus getragen.1000and1. um dort die Ordnung wiederherzustellen. dass ihn der Herzschlag traf. Vorher aber ließ er noch die beiden Prinzen umbringen für die Merwan sich stark gemacht hatte. stand er gerade mit einer Armee in Persien und versuchte. Als er die Rotte sah. November 744 in Damaskus einmarschierte.Kultur . stürzte er sich darauf und riss ihm die Nieren aus dem lebendigen Leib! Über zehntausend Hammel soll der Kalif auf diese Weise eigenhändig erlegt haben. Mit einem kleinen Bataillon seiner Leibgarde verschanzte er sich in einem Fort außerhalb der Stadt. Damit aber war das Chaos erst perfekt. dass Merwan für solche 162 von 295 09. Sofort gab er seinen Truppen einen neuen Marschbefehl. zum Kalifen ausgerufen. meine Bekannten vergessen mich. Er sah ein dass er sich in Damaskus nicht halten konnte und floh. das nur Betrunkene haben.de . und mit dem Glück.-G. kehren sich gegen mich. Dort wurde mittlerweile Ibrahim.H. nach Damaskus. Als Merwan am 23. Behr . der alten persischen Religion des Propheten Zoroaster. Merwan selbst hob ihn auf. Hobbys kaum Zeit hatte: Schon als er den Thron bestieg. Während Merwan in Arabien seine Kräfte gegen die Charidschiten zersplitterte. Damit aber war die Revolution nicht zu bremsen. als er in islamische Gefangenschaft geriet.-G. besetzte Abu Muslim nahezu kampflos eine Stadt nach der anderen. Noch am selben Abend bezog Ibrahim Abbas eine Zelle in Merwans Palast. um ihn seinem Besitzer zurückzugeben. bis zum letzten Augenblick geheim zuhalten. und der Feuerpriester erhielt ihn. und der übernahm reibungslos das Kommando. Vergeblich ließ Merwan auch durch Anschläge verbreiten. wer hinter der Revolte stand. um dagegen etwas unternehmen zu können. wissen wir nicht.. http://www. die gewiss sehr aufwendigen Vorbereitungen für diesen . Am meisten Zulauf fand sie natürlich bei den Konvertiten. Wie er in Wahrheit hieß.. dass Ibrahim sehr nervös wurde. Ja.1000and1. Auch Merwan wusste nicht. "Der Esel" hoffte. von Stunde zu Stunde mehr. dass die Schiiten betrogen würden und nicht ein Nachkomme Alis sondern ein Abbaside ihr wahrer Thronanwärter sei .1000and1.de . und kein einziger Schiit merkte. Behr . Der Name Bermek bedeutet Sauger. Ibrahim hatte wohlweislich schon seinen Bruder Abdallah zu seinem Nachfolger in der Firmen. Dessen Vater war Geber gewesen ein hoher Feuerpriester der Parsen. Da fiel ihm auf. Vor allem aber konnte sich Abu Muslim nun ungestört dem Kampf widmen denn für die Zivilangelegenheiten der Revolution hatte er einen nicht weniger genialen Mitarbeiter gefunden.. flammte an allen Ecken und Enden des Reichs die Revolution auf. wird sich nie ergründen lassen.2010 19:14 . nannte ihn die treueste Stütze meiner Macht und bestellte umfangreiche Waffenlieferungen. dass damit die Familie Abbas gemeint war. Merwan las den Brief er stammte von Abu Muslim. den zum Islam Übergetretenen. Ibrahim versprach. Überall ließ er "der Sippe des Propheten" huldigen. aber von den arabischen Omajaden stets nur als Bürger zweiter Klasse Behandelten. An einem schönen Junitag des Jahres 747 erhielt Merwans Statthalter in Persien eine Schreckensbotschaft: In allen Städten der Provinz tauchten plötzlich bislang anständige Bürger in schwarzer Kleidung auf. Und die Aufrührer trugen schwarze Fahnen. Da fiel aus dessen Ärmel ein Brief. er besuchte sogar noch Ibrahim Abbas in seinem "Haus Hügel".de/deutsch/kultur/litera.09. Unter den Gebern. und Merwan war so gerührt. Chalid Ben Bermek aus Balch. organisierte Abu Muslim in Chorasan in aller Seelenruhe eine Armee für seine Firma.Tag der wahren Kleidung.Söhne de. Während er seine gesamte Streitmacht gegen die Guerillas anrennen ließ. sein Bestes zu tun.und Revolutionsleitung bestellt.Kultur . die auch Magier genannt wurden scheint Bermek eine hervorragende Rolle gespielt zu haben. Sonst hätte ihn nicht der Statthalter persönlich verhört während alle Berufskollegen 163 von 295 09. Zu zahlreich waren plötzlich die Aufrührer. Auf jeden Fall bewirkte diese genial geplante Aktion die totale Demoralisierung der Regierungstruppen. dass er den Industriellen umarmte.kein Schiit glaubte dem Omajaden.H. mit den Charidschiten als erstes fertig zu werden. Wie es Abu Muslim gelungen ist.. ab und zu aber auch die roten der Charidschiten. 09. "Was willst du als Priester mit diesem Ring?" fragte er. nach heutiger Kaufkraft dreitausend Mark. Mitte Oktober 749 rebellierten auch die Schiiten von Kufa. http://www. und einen weiteren um die wartenden Gläubigen.Söhne de. Da begannen einige Agenten Muslims. Dann ließ der verschleierte Imam die Hüllen fallen und war Abdallah Abbas. Merwan hatte dem nichts entgegenzusetzen. Seine Kassen waren leer und so 164 von 295 09. dass er gleichzeitig auch stets die Rebellen gegen den Islam unterstützte. Beim Verhör fiel dem Statthalter ein prunkvoller Ring an der Hand des Priesters auf. erhielt immerhin zehn Goldstücke. Der Bann war gebrochen.-G. Doch die Aufregung war zuviel für den jungen Mann. Von Hochrufen umbrandet erreichte die Prozession die Kanzel. Punkt elf Uhr bewegte sich ein feierlicher Zug durch die dichten Reihen der Wartenden: eine große Gestalt. umgeben von zahllosen Schwerbewaffneten in schwarzen Rüstungen. und die Bewaffneten zogen einen Ring um sie.de .. antwortete der Priester. wobei ihm nie nachgewiesen werden konnte. und damit war der gesamte Osten des Reichs für die Omajaden verloren.1000and1. den unverhofften Reichtum einzusacken. Darin ist Gift und das werde ich saugen. dem gerade aus seiner Ohnmacht erwachenden Abdallah zu huldigen. werde ich dir ganz Persien untertan machen. und unser einziges Gesetz wird der Koran sein". Doch da zogen die Bewaffneten ihre Schwerter. dass an diesem Tag ihr ersehnter Imam kommen werde..H. Da sprang ein Onkel von ihm auf die Kanzel: "Was wollt ihr denn? Ist er nicht aus der Familie des Propheten? Von heute an bis ans Ende der Welt werden nun wir..2010 19:14 . während der Verschleierte hochstieg. Oktober warteten Schwarzgekleidete aus allen Teilen Persiens in der Moschee von Kufa: Abu Muslim hatte ankündigen lassen. Bis in die Nachtstunden drängten sich nun die Schiiten zur Huldigung: Wer Abdallah Abbas als Kalifen anerkannte. wenn du mich zum Tod verurteilen willst. bis zu den Füssen mit einem schwarzen Schleier verhüllt. Wirst du dich aber gnädig zeigen. Am 28. begann Abdallah zusprechen.Kultur . Sein Sohn Chalid schlug sich eindeutig auf die Seite der Schia. die Sippe des Propheten.. Schon nach wenigen Sätzen brach er erschöpft zusammen.de/deutsch/kultur/litera. um sich als Kalif huldigen zu lassen.1000and1. Von diesem Augenblick an wurde Bermek Mittelsmann zwischen den arabischen Herren und deren persischen Untertanen. unter der Bedingung dass er beim Sieg der Abbasiden Ministerpräsident mit dem Titel ein es Großwesirs würde. kommentarlos hingerichtet wurden. und plötzlich über schüttete auch ein Goldregen die Moschee: Auf allen Dächern standen Schwarzgekleidete und warfen aus vollen Säcken Goldstücke in die Menge. Gegen diese beiden Führer konnte Merwan nichts ausrichten. herrschen. denn ich will aus eigenem Willen sterben. Während noch die Gläubigen damit beschäftigt waren. Es kam zu einem kurzen Tumult der betrogenen Schiiten. Behr . 1000and1.de - Kultur - H.-G. Behr - Söhne de... http://www.1000and1.de/deutsch/kultur/litera... verlief sich auch seine Armee. Mit ihren letzten Resten versuchte er am 25 Januar 750 bei Mossul noch eine Schlacht. Fast hätte der alte Haudegen dabei auch gesiegt. Doch als seine Truppen gerade einen entscheidenden Einbruch in die Schlachtreihen der Abbasiden schafften, musste der Kalif für einen Augenblick vom Pferd. Spötter reimten später : "Durch sein Pissen hat er sein Reich zerrissen". Merwans Soldaten nämlich glaubten, der Kalif sei gefallen, und flüchteten in hellen Scharen. Mit nur mehr fünfzehn Mann Gefolge kam Merwan am Abend vor das Stadttor von Mossul, doch er wurde nicht mehr eingelassen. Nun huldigte eine Stadt nach der anderen den Abbasiden, und der letzte Omajaden-Kalif wurde wie ein Stück Wild durch sein verlorenes Reich gejagt. Am Abend des 6. August kam eine kleine Karawane in das winzige Dorf Busir auf Fayum in Ägypten. Vor der kleinen Moschee braute ihr Anführer Kaffee. Einigen Dorfbewohnern fiel seine Kaffeekanne auf, ein wunder-schönes Stück Bronze mit feinen gravierten Dekors. So ein Prachtstück war bei einem einfachen Handelsreisenden mehr als ungewöhnlich. Zufällig hing an der Moscheewand auch ein Steckbrief der Abbasiden. Obwohl Mohammed Abbilder verboten hatte, prangte Merwans Konterfei darauf und dass auf diesen Kopf 25.000 Mark ausgesetzt seien. Sie verglichen den einfach gekleideten, etwa sechzig Jahre alten Mann mit dem Porträt des gestürzten Kalifen und verständigten dann ein in der Nähe lagerndes Reiterbataillon. Als die angesprengt kamen, flüchteten die paar Männer, die vor der Moschee gelagert hatten, in alle Windrichtungen. Zurück blieb die Kaffeekanne. In der Moschee saß Merwan und las laut im Koran. Er war gerade beim 25. Vers der dritten Sure angelangt: "O Gott, Herr über die Herrschaft, Du gibst die Herrschaft, wem Du willst, Du nimmst die Herrschaft, von wem Du willst. Du erhöhst, wen Du willst, und erniedrigst, wen Du willst". Da schlugen ihm die Häscher den Kopf ab. Die Trophäe wurde nach altem Brauch an den neuen Kalifen gesandt. Allerdings nicht ganz vollständig: Während noch diese ruhmreiche Tat gefeiert wurde, fraß eine herumstreunende Katze die Zunge des letzten Omajaden-Kalifen, wie das der makabren Sendung beigefügte Gedicht launig vermerkte. Merwans Kaffeekanne aber hat auch die folgenden Jahrhunderte heil überstanden und ist nun ein Prunkstück des Museums für islamische Geschichte zu Kairo. Benutzt wurde sie nie wieder. 165 von 295 09.09.2010 19:14 1000and1.de - Kultur - H.-G. Behr - Söhne de... http://www.1000and1.de/deutsch/kultur/litera... Kapitel 9. Und der Henker ist immer dabei Saffah, der Blutvergießer Abdallah Abbas wurde durch eine der schlimmsten Schmierenkomödien der Weltgeschichte Kalif, durch ein atemberaubendes Gaunerstück, inszeniert von seinen Angestellten, in dem er selbst lange Zeit weniger mitspielte als eingesetzt wurde. Der Plan des Komplotts stammte von seinem Bruder Ibrahim, die Geldmittel dazu aus den Firmen seiner Vorfahren. Die Ausführenden waren der ehemalige Sklave und spätere Prokurist der Firma Abu Muslim und der frisch angeheuerte persische Intrigant Chalid Ben Bermek. Sie spannen das Netz der Verschwörung, sie warben unter falschen Vorspiegelungen Bundesgenossen in der Schia, und sie trugen auch auf den Kampfplätzen ihr Fell zu Markte. Kalif aber wurde Abdallah, dem so ziemlich alle Eigenschaften für dieses Amt 166 von 295 09.09.2010 19:14 1000and1.de - Kultur - H.-G. Behr - Söhne de... http://www.1000and1.de/deutsch/kultur/litera... fehlten. Als ihm zu Kufa gehuldigt wurde, war er gerade Ende der Zwanzig. Freund und Feind beschreiben ihn annähernd gleich: Ein etwas blässlicher, klein geratener Mann, schüchtern um nicht zu sagen verklemmt und ohne jede Ausstrahlung. Schon bei den geringsten Anforderungen drohte er zu versagen. Trat er in der Öffentlichkeit auf, zeigte sein Gesicht hektische rote Flecken, und sollte er eine Rede halten, fiel er fast regelmäßig in Ohnmacht. Eine Gestalt wie geschaffen zur Schachfigur. Doch scheinen diese Beschreibungen dem Begründer des zählebigsten und brutalsten Herrscherhauses islamischer Geschichte nicht gerecht zu werden. Als Chef des Hauses Abbas war Abdallah eine Verlegenheitslösung, nur ans Ruder gekommen weil sein Bruder enttarnt und eingekerkert wurde. Dass er zur Dauerlösung wurde scheint er selbst besorgt zu haben. Der Tod seines Bruders Ibrahim gehört auf jeden Fall zu den ungeklärten Kriminalfällen des Islam. Merwan hatte ihn als Hochverräter eingesperrt, aber auch als Faustpfand: Nach alter arabischer Sitte hätte die Sippe ihren Boss gegen gesalzene Bedingungen auslösen können. Ibrahims Haftbedingungen waren keineswegs streng, und er befand sich in ständiger Gesellschaft mit zwei prominenten Mithäftlingen, direkten Nachkommen Mohammeds und Thronanwärtern der Schia. Merwan hoffte, die drei gegeneinander ausspielen zu können, da Ibrahims Zellenkollegen nach dem Programm der Schia auf jeden Fall mehr Anspruch auf das Kalifat hatten als die Abbasiden. Abdallah Abbas selbst bat seinen Bruder nur noch einmal er wähnt, als Ibrahim samt seinen Mitgefangenen tot gefunden wurde. Natürlich wurde der böse, alte Merwan als ihr Mörder genannt. Doch das war ein halbes Jahr nach Merwans Tod und ein volles Jahr, nachdem Merwans Wächter von dem Gefängnis abgezogen wurden. Die Leichen aber waren noch so frisch, dass sie sogar öffentlich gezeigt werden konnten. Den Vorteil dieser Morde hatte auf jeden Fall Abdallah: Der Bruder der eigentlich Kalif hätte werden sollen, und seine gefährlichsten Konkurrenten, waren somit aus dem Kampf um die Macht ausgeschieden. Wenn Abdallah tatsächlich diesen Mord auf dem Gewissen hatte, wird er sich deswegen keine Gewissensbisse gemacht haben. Wirkte er in der Öffentlichkeit auch schüchtern und hilflos verkörperte er doch den kalten Techniker der Macht. In seinem Tagebuch leistete er sich Sätze von geradezu grandiosem Zynismus: "Wer an die Macht gelangen will, tut gut daran, diese Gelüste durch Ansprüche der Moral oder Religion zu verschleiern. Doch darf ein Machthaber nicht einmal als Kind daran glauben, dass er Gutes bewirken solle außer für sich selbst. Nur wer Macht um ihrer selbst willen genießt wird sie behalten; wer sich nicht um das Leben seiner Untertanen sorgt, wird verehrt; wer das Volk nach den Prinzipien der Religion belügt, wird glaubhaft. Die Liebe des Volkes ist kein Fundament für den Herrscher. Die wahren Grundlagen eines geordneten Staates sind Angst, Geld und ein zu folgsamen Hunden dressiertes Heer, das jederzeit die jeweils befohlene Ordnung herstellt. Nur dann lässt sich Macht genießen wie eine Frau". Genauso regierte Abdallah auch und im übrigen nach den Methoden der alten persischen Despoten. Er führte auch das persische Zeremoniell wieder ein, das einst Mohammed so angeekelt hatte: Die Untertanen mussten sich vor dem Herrscher zu Boden werfen, und er selbst saß so hoch, dass ihn kein Attentäter erreichen konnte. Und da die persischen Herrscher bei ihrer Thronbesteigung stets einen neben Namen angenommen hatten, nannte er sich von nun an Abdul Abbas. 167 von 295 09.09.2010 19:14 1000and1.de - Kultur - H.-G. Behr - Söhne de... http://www.1000and1.de/deutsch/kultur/litera... Das Volk aber nannte ihn Saffah, den Blutvergießer. Diesen Titel verdiente sich der Kalif redlich. Er selbst konnte zwar kein Blut sehen und soll sogar einmal in Ohnmacht gefallen sein, als er sich in den Finger schnitt. Mörderische Befehle aber gab er ohne zu zögern. Kaum hatte Abu Muslim ihn an die Macht gebracht, degradierte Saffah seinen Königsmacher zum Provinzgouverneur von Chorassan. Abu Muslim scheint von selbstmörderischer Treue gewesen zu sein. Obwohl ihm der Abbasside zuvor die Statthalterschaft von ganz Persien versprochen hatte, übergab er seine Armee folgsam dem jüngeren Bruder des Kalifen und reiste in die entlegene Provinz. Dscheffar Abbas war somit Statthalter der östlichen Reichshälfte und musste versuchen, seinen Omajadischen Amtsvorgänger zu erledigen. Der war ein Jugendfreund Merwans und hatte sich, als alles bereits verloren war, mit zweihundert Offizieren in einem kleinen Wüstenfort verschanzt, und dagegen rannte Dscheffar mit gut zehntausend Mann über ein Jahr vergeblich an. Schließlich schlug der Bruder des Kalifen eine kampf-lose Übergabe vor und garantierte freies Geleit. In derselben Reihenfolge, wie die Leute aus der Festung kamen, wurden sie umgebracht, ein bislang noch nicht da gewesener Verstoß gegen das islamische Kriegsrecht. Auch Abdallah Ben Ali, ein Onkel des Kalifen und neuernannter Statthalter in Syrien, nahm es mit den Eidesformeln des Koran nicht sehr genau. Er musste zunächst einmal Damaskus belagern. Unter den Omajaden hatte die Stadt einen ungeheuren Aufschwung erlebt. Die Firma Abbas aber hatte sich bei ihren Arbeitern den Ruf eines Leuteschinder Betriebs und bei den Kaufleuten den eines skrupellosen Monopolisten erworben. In einer Volksabstimmung entschieden fünf Sechstel aller Bürger, die Stadttore geschlossen zu halten Doch die Abbasiden hatten schon ihre Leute in der Stadt, und nach den ersten Straßenkämpfen zwischen schwarzer und weißer Partei entschloss sich der Stadtrat zu Übergabeverhandlungen. Der Stadt wurde Schonung zugesichert, und am 27. Mai 750 marschierte Abdallah Ben Ali ein. Drei Stunden erlaubte er seinen Truppen zu plündern, und wehe den Häusern, in denen auch nur ein Fetzen weißen Stoffs gefunden wurde! Die Angehörigen des Hauses Omaja hatten sich in ihre Stadtpaläste eingeschlossen, die regelrechte kleine Festungen waren. Noch am selben Abend verhandelte Abdallah mit den einzelnen Sippenbossen, und in der Nacht wurde ein Vertrag ausgehandelt: Die Sippe Omaja werde die rechtmäßige Herrschaft der Abbasiden anerkennen und dürfe dafür sechzig Prozent ihres Vermögens behalten, Gegenstände aus Edelmetall ausgenommen. 241 Bei einem gemeinsamen Bankett zwischen Vertretern des Hauses Abbas und sämtlichen Vertretern des Stammes Omaja am nächsten Abend sollte der Friedensschluss besiegelt werden. Tatsächlich kamen alle Omajaden bis auf zwei. Es sollen siebzig oder neunziggewesen sein. Der große Audienzsaal im Kalifenpalast war prächtig dekoriert: Reiche Vorhänge an den Wänden, blühende Orangenbäume in Töpfen 168 von 295 09.09.2010 19:14 1000and1.de - Kultur - H.-G. Behr - Söhne de... http://www.1000and1.de/deutsch/kultur/litera... und üppige Speisen auf den Tischen. Als alle Formalitäten erledigt und die Verträge unterschrieben waren, wurden die Hors döuvres aufgetragen. Zwischen zwei Bissen kaltem Gazellenrücken fragte Abdallah Ben Ali seinen omajadischen Tischnachbarn, welche Kunstgattung denn der Prophet am meisten geschätzt habe. Natürlich die Dichtkunst, sagte der und staunte, dass ein Muslim das nicht wusste. Da klatschte Abdallah in die Hände, und aus einem Vorhang trat Schobl auf, ein stadtbekannter Stegreifdichter, der sich früher als. Redenschreiber für die Kalifen sein Brot verdient hatte. Zu getragener Musikbegleitung deklamierte der Poet eine lange Hymne auf das Haus Abbas. Dann kam er auf das Haus Omaja zu sprechen. Den versammelten Omajaden blieb der Bissen im Halse stecken in demselben Augenblick wurden die Vorhänge hochgezogen und dahinter standen Hunderte Schwerbewaffnete. ". . . sie heucheln niederträchtig Freundschaft zwar, weil nun der Donner über ihren Häuptern kracht, doch da sie leben, sind sie schon Gefahr vernichte ihr er Zweige Hoffnung, ihrer Stämme Pracht", sang der Dichter gerade. "Ist er nicht großartig? lächelte der Gastgeber. "Da kann man ihm doch einfach keinen Wunsch abschlagen. Und das Gemetzel begann. Abdallah hatte seinen Leuten strengen Auftrag gegeben, seine Gäste zu verwunden, aber ja nicht zu töten. So röchelten die meisten noch, als Abdallah die etwas in Unordnung geratenen Tische neu decken und das Hauptgericht auftragen ließ. Während sich die Sterbenden am Boden wälzten, begann ein fröhliches Gelage, und erst als alle Omajaden tot waren hob Abdallah die Tafel auf. Doch auch die toten Kalifen wurden nicht geschont. In Muawias Grab wurde nur ein Häufchen Staub gefunden, in dem Abd-el Meliks einige Knochen, die den Hunden vorgeworfen wurden. Lediglich Hischam hatte sich einbalsamieren lassen und war noch so gut erhalten dass Abdallah seinen Leichnam auf dem Marktplatz aufhängen und auspeitschen lassen konnte. Des milden Omar Grab zu schänden aber weigerten sich selbst Abdallahs Leute. Spätestens zu diesem Zeitpunkt fragten sich viele Schiiten, ob sie nicht doch einen allzuschlimmen Herrschertausch gemacht hätten. Viele von ihnen zogen demonstrativ wieder die weißen Kleider des gestürzten Herrscherhauses an. Doch ihre Reue kam zu spät - rücksichtslos wurden die zahlreichen Aufstände niedergeschlagen und waren die Frauen in den Städten zunächst von den schwarzen Kriegern nur geschändet worden, wurden sie nun gleich umgebracht. Ungefähr siebzigtausend ehemalige Mitkämpfer Saffahs sollen im Lauf der nächsten zwei Jahre ermordet worden sein dann war laut Hofchronik "das Land ruhig und tiefschwarz". Nicht ganz: In Palästina übten etliche Stämme formale Opposition. Sie bewirkte zwar nichts, hielt sich aber dafür als Brauch um so länger - noch heute sind die Kopftücher der Palästinenser schwarzweiß gewürfelt. 169 von 295 09.09.2010 19:14 Dscheffar. und allein in Mossul ließen sie über elftausend Köpfe auf die Stadtmauer stecken.Kultur . aber gerade davon hielten die Abbasiden selbst gar nichts. Er entwickelte eine geradezu gewaltige Gastfreundschaft: Wer unterwegs getroffen wurde und lieber seinen eigenen Brei kochen wollte als an der Tafel Dscheffars speisen..09. Freunde aber wurden die beiden unterwegs nicht. Bring ihn lieber um. Die beiden begaben sich mit einer prächtigen Karawane auf die Reise. hatte da seine Bedenken. 170 von 295 09. Sie verfuhren nach der Devise.-G. Zunächst besetzte er dreizehn der insgesamt vierzehn Provinzen mit seinen engsten Verwandten als Gouverneuren. Scherzhaft fügte der Kalif hinzu: "Da könnt ihr euch ja ausgiebig beschnuppern und Freunde werden. Behr . Abu Muslim sorgte für Erfüllung des Gebotes Mohammeds. einen Schuh auszuziehen solange man nicht sicher weiß. dem er schließlich fast alles verdankte auf seinem Posten. nur ein toter Gegner sei ein guter. der jüngere Bruder des Kalifen. Im Frühjahr 754 ließ Saffah Abu Muslim in sein Militärlager kommen. Der Dank des Hauses Abbas Saffah konnte sich nun ziemlich ungestört der Neuorganisation des ergaunerten Reiches widmen. Ständig lag er Saffah in den Ohren: "Abu Muslim hat uns an die Macht gebracht und kennt ihre Maschinerie besser als wir. kann Dscheffar ja das Kalifat samt seinem Macher erben". war sofort dem Tod verfallen..1000and1. Es ist töricht. dass reichere Pilger unterwegs ihre ärmeren Kollegen bewirten sollen. weniger aus Dankgefühlen gegen seinen Königsmacher als aus praktischen Überlegungen: "Solange es noch die geringste Opposition gibt werden wir ihn brauchen können. So erlaubte er seinem Bruder nur.Söhne de. Wieder hätte ihn Dscheffar am liebsten gleich umbringen lassen. Folgsam lieferte sie Abu Muslim aus.. Saffah weigerte sich. Abu Muslim aber beging einen entscheidenden Fehler: Er versuchte.2010 19:14 . die häufig selbst noch kurz zuvor für die Herrschaft ihrer Mörder gekämpft hatten. Dafür sorgten erst drei Boten die der Reisegesellschaft auf dem Rückweg entgegen kamen. http://www. aber als Steuereintreiber der persischen Provinzen machte er sich um das Haus Abbas unabdingbar verdient.1000and1. Nur Chalid Ben Bermek hatte sein Schäfchen rechtzeitig ins trockene gebracht und war auch Saffah unentbehrlich geworden: Zwar hatte er nicht das versprochene Amt des Großwesirs erhalten. Der war sehr zerknirscht und meinte seine Politik der Milde sei nur eine vorüber-gehende Schwäche gewesen. dass die Scheissgasse hinter einem liegt". durch eine versöhnliche Politik in Chorasan die Opposition für die Abbasiden zu gewinnen.de/deutsch/kultur/litera. Sollte ich aber mittlerweile sterben. aber Saffah traf eine pikante Entscheidung: Da Dscheffar ohnedies schon lange eine Wallfahrt nach Mekka machen wollte sollte ihn Abu Muslim als Reiseleiter begleiten. sämtliche alte Mitarbeiter Abu Muslims umbringen zu lassen. Nur in Chorasan ließ er Abu Muslim.H. entweder aus echter Loyalität oder aus der zweifelhaften Hoffnung damit auf die Dauer den eigenen Kopf retten zu können.de . bevor er uns gefährlich wird". Der erste berichtete. omajadische Sunniten bunt gemischt mit Schiiten.. obwohl er selbst keinen einzigen Sieg errungen hatte. war jedoch eher eine Militärdiktatur. So betätigte sich Abu Muslim ein zweites Mal als Königsmacher. Behr . ohne Verfahren und Kommentar umgebracht zu werden. wie Dscheffar später behaupten ließ. Die wichtigsten Zeichen der neuen Staatsmacht blieben der Lederteppich vor dem Thron der anlässlich der Ermordung Abu Muslims Premiere hatte. 761 unternahm er wieder eine Wallfahrt nach Mekka. Dscheffar schrieb Abu Muslim einen von Lob nur so triefenden Brief und lud ihn ganz herzlich zu einem Besuch ein. Nur auf eine Bevölkerungsgruppe konnten sich die Abbasiden einigermaßen stützen: Auf die Frischbekehrten der persischen Länder. und das war für jene Zeit schon ein Zeichen ungewöhnlicher Milde.de/deutsch/kultur/litera. Seine Herrschaft pflegte alle äußerlichen Zeichen einer Monarchie. Ob Abu Muslim wirklich einen Putsch plante. In Chorasan wird er heute noch wie ein Heiliger verehrt von allen Schlächtern der Abassiden war er der einzige der keine sinnlosen Massenmorde begehen ließ. Dafür wurden die Schiiten unversöhnliche Gegner des neuen Herrscherhauses. Die kleine Sekte der Churramiten glaubt sogar. er wolle seinem Retter persönlich danken. die Armee könne nun vielleicht doch rebellieren. erst vierunddreißig Jahre alt. zur Erde kommen und die Herrschaft des ewigen Friedens und der Gerechtigkeit begründen. der Erlöser.2010 19:14 . wenn er ihn nur von seinem Onkel erlöse. Als er aber an alle Offiziere einen Extrasold auszahlen ließ blieb alles ruhig.Söhne de. Als Abu Muslim darauf vor seinem Herrn zu Boden fiel.H. Wer den Kalifen besuchte. dass Saffah an Pocken erkrankt sei. Der zweite dass der Kalif am 9. und als solcher nannte er sich Mansur der Siegreiche. diesmal mit fünf Divisionen seiner Armee.1000and1. lud er sämtliche Angehörige des Stammes Haschem. sprangen vier Mann aus den Zeltvorhängen und schlugen ihm den Kopf ab. Abu Muslim werde eines Tages als der verheißene Mahdi.09. hob dort eine beachtliche Armee aus und fügte schon im Dezember Abdallah Ben Ali eine entscheidende Niederlage zu. Die Abbasiden stellten sie den Arabern gleich und spielten sie später auch stets erfolgreich gegen die einstigen Herrenmenschen aus. also die direkten Nachkommen des 171 von 295 09. schwarz.-G. Einige Tage später betrat Abu Muslim das Zelt des Kalifen. Unter den Omajaden waren sie als Bürger zweiter Klasse behandelt worden. Als neues Einrichtungsstück glänzte dort ein großer Lederteppich. musste stets damit rechnen. Und der dritte. und der daneben wartende Henker. und es ist nicht einzusehen dass er Dscheffar nur zum Kalif machte um ihn dann zu stürzen. http://www. und auch das besorgte Mansur.Kultur .de .1000and1. wird sich nie feststellen lassen.. dass nun Onkel Abdallah Ben Ali sich in Damaskus zum Herrscher ausgerufen habe. Schnell reiste er nach Chorasan.. Kaum war er in Mekka eingetroffen. Lange sprach er von den Verdiensten die sich der ehemalige Sklave um das Haus Abbas erworben habe und dann versprach er Abu Muslim den Gouverneursposten von ganz Persien. mit gold-verziertem Rand. Auf jeden Fall war Dscheffar spätestens nun unangefochten Kalif. an Pocken gestorben sei.. Gelegenheiten dazu hätte er genug gehabt. Juni.. Plötzlich entdeckte Dscheffar sein Herz für Abu Muslim. Dscheffar war einige Tage lang besorgt. .de/deutsch/kultur/litera.. Nur wenige überlebten das Blutbad. Das Herz dieses hochentwickelten Organismus aber war nicht Rom. dass fast alle Schiiten von nun an die weiße Kleidung der Omajaden anlegten. und selbst sie waren Mansur zuviel. Ein ungeheuer verästelter Güterkreislauf sorgte dafür. doch auch darauf fielen die Haschemiten nicht herein.H.. und bei diesem Geschäft galt im Grunde jede Stadt gleich wichtig.-G. lässt sich daraus ermessen. http://www. sondern das Mittelmeer.hier lag der größte Hafen und auf den kam es an. Wie groß der Hass der Schia den Abbasiden gegenüber wurde. Da ließ er ihre Häuser stürmen. Propheten. in die kein Muslim seinen Fuß setzte.die größte Zeche zahlten jene. schrieben sie dem Kalifen. weiß Allah nicht gerade freundlich umgegangen waren. In unseren Geschichtsbüchern wird gemeinhin die Völkerwanderung für das Ende römischer Kultur und römischer Zivilisation verantwortlich gemacht. und in ihrem höflichen Absagebrief meinten sie. Bernstein aus der Ostsee ein heiß geliebter Schmuckstein auch der Araberfrauen.. Vieh und Kegel in die Nordprovinzen des ehemaligen Imperium Romanum einfielen. Mansur ließ ihnen feierlich freies Geleit zusichern. dass selbst die "zotteligsten" Germanen bald "romanisiert" wurden. Papyrus aus Ägypten war das landläufige Schreibmaterial auch im extremen Norden des Imperiums.Kultur . 172 von 295 09.Söhne de. die da jahrhundertelang aus dem weiten Russland mit Kindern.1000and1. römische Sitten und das Christentum. Behr . Schließlich beruhte die Macht des Römischen Reiches weniger auf dem engmaschigen Netz zahlloser Kasernen und Garnisonsorte als auf dem feingesponnenen Netz einer auch die Grenzgebiete des Reiches umfassenden wirtschaftlichen Verflechtung.2010 19:14 . Die Hafenstädte um das "mare nostrum" der Römer bildeten die Koronargefäße. "Der Untergang des Abendlandes Wie schlimm auch der Islam in den von ihm beherrschten Ländern hauste . Mit dem Aufbruch der Araber zur Weltmacht brach Europa zusammen.09. als es jede Armee hätte tun können. Hier wurden die zahllosen Güter umgeschlagen. war doch der römische Lebensstandard dem der Zuwanderer so turmhoch überlegen. Waren auch die römischen Armeen den Germanenhorden regelmäßig unterlegen. Ein Jahr später wurden die Haschemiten in Medina ausgerottet. dass ihnen ein Gastmahl im Stil des Hauses Abbas doch zuviel der Ehre sei. Wir sind doch nicht lebensüberdrüssig. dass jede Provinz auf die andere angewiesen war.1000and1. obwohl auch die mit ihnen. Die hüteten sich natürlich zu kommen.de . und bald fragten angeblich freie Germanenhäuptlinge in Konstantinopel bescheiden um römische Titel und Ehren. So schlimm aber waren die barbarischen Germanenrudel gar nicht. einige einkerkern und ihr gesamtes Vermögen konfiszieren. und der daraus resultierende hohe Lebensstandard hielt das riesige Staatsgebilde besser zusammen. etliche umbringen. zu einem Gastmahl ein. Kaum waren sie in römisches Territorium eingedrungen. legten sie sich schon römische oder griechisch-römische Namen zu. Nur durch das Mittelmeer konnte ein so extrem östlich gelegener Ort wie Konstantinopel unangefochten neue Hauptstadt des Römischen Reiches werden . Viele davon waren zwar Luxusgüter doch seit je misst man den Lebensstandard eher am Luxus als an den notwendigen Bedarfsgütern.1000and1. Behr . Die alten Römerstädte verödeten erst. weshalb die Römer während der ersten. All diese Köstlichkeiten blieben plötzlich aus. 173 von 295 09. So kam es auch. war die Macht Konstantinopels gesichert und dadurch erklärt sich auch..H. Nun blieben die Europäer auf ihrem Eisen. Am schlimmsten aber war. das die Araber gegen Europa eröffneten sollte verheerende Folgen haben.de/deutsch/kultur/litera. http://www. Wichtig war nur. dass die Araber gleichzeitig einen Boykott über europäische Waren verhängten. dass sie im Rahmen des herrschenden Wirtschaftssystems den längeren Atem hatten. dass sie noch zwei Jahrhunderte lang im Besitz Konstantinopels blieben. Felle und Wollstoffe im Güteraustausch gegen Seide und Baumwolle gehandelt wurden und afrikanisches Gold gegen europäisches Silber. und drehten dem Abendland den Hahn ab. Tee und Kaffee das Gold aller Münzen. Solange um das Mittelmeer eine Kette römischer Häfen lag. stieg sie nun auf fünfundneunzig Prozent.. aber immer relativ heil überstanden. in Europa also oder im westlichen Spanien Goten. stürmischen Siegesjahrzehnte Palästina und Syrien nach relativ geringem Widerstand aufgaben. Eigentlich war den Kaisern in Konstantinopel ziemlich gleich.. Manche Dinge konnten durch neue Erfindungen ersetzt werden: Wachskerzen und rußende Kienspäne lösten die klassischen Öllampen ab. das Öl für die Lampen. Getreide. und bereits die Frankenherrscher konnten nur noch Silbermünzen herstellen. Langobarden oder wer weiß welche Germanen gerade ihre Herrschaftsansprüche verkündeten. Porzellan und Edelholz.Kultur . Elfenbein. arabische Perlen. Und es kümmerte sie auch nicht. und so sank bald das Bildungsniveau rapide: Hatte die Analphabetenzahl unter den Römern nur annähernd zwanzig Prozent in den nördlichen Ländern betragen. Holz.-G.1000and1. und so begann allerorten ein lauter Jammer über den Verfall der Lebensqualität. Schweineschmalz das Olivenöl. dass gekauft wurde und die Handelszentren intakt blieben.2010 19:14 . Zinngeschirr das gewohnte Glas und Porzellan. Dieses erste Embargo. Da nämlich besannen sich die Araber.. Baumwolle Leinen.Söhne de. deutsches Leinen das feinere ägyptische. ob im Norden. Nicht einmal die Hunneneinfälle konnten etwas daran ändern dass wie in alten römischen Zeiten deutsches Holz gegen Weizen aus dem Mittelmeergebiet aufgewogen wurde. Andere Dinge waren nur sehr schwer zu ersetzen. als die Araber ihre neue Weltmacht im Nahen Osten gefestigt hatten. ob im Nahen Osten in Kirchen oder Moscheen gebetet wurde. die Gewürze für das Essen. dass die römischen Städte die Völkerwanderung zwar nie ungeplündert. heimische Kräuter die exotischen Scharfmacher. Pergament beispielsweise war siebenhundertmal teurer als Papyrus. Hauptsache die Güterversorgung aus Indien und China klappte. Glas.de . Auch das Gold der Münzen wurde immer mehr versilbert. und erst in unseren letzten zwei Jahrhunderten lernten wieder alle Mitteleuropäer lesen und schreiben.09. Was kam auch nicht alles aus dem Orient: Chinesische und indische Seide. bedeutende Hafenstädte wie Antiochia oder Cäsarea jedoch so hartnäckig verteidigten. . Die Entwicklung Europas und der gesamteuropäische Lebens Standard wurden um Jahrhunderte zurückgeworfen. die kamen stammten aus einer kleinen bislang unbedeutenden Hafenstadt Italiens mit dem Namen Venedig..de . konnte sich manchmal in einen Menschen verwandeln nannte sich dann Mansorius und führte als solcher die staunenden Venezianer durch seine angesammelten Schätze. Die Muslims deckten ihren Bedarf anderswo: Pelze bezogen sie aus Russland. Sie dachten in an deren Kategorien als ihre Vorgänger im Kalifat.. Es ist die Abschrift eines Reiseberichtes.-G. stand außer Zweifel schließlich 174 von 295 09. und auch das übrige Europa zeigte nicht so grässliche Konsumentzugserscheinungen. Ihre Armeen dienten überwiegend dem Bürgerkrieg. Unser Mittelalter verdanken wir letztlich den Omajaden. Die Abbasiden beendeten die Handelssperre. http://www. Konstantinopel wurde nicht in die Knie gezwungen. und ihr allmächtiger Herrscher war ein Hund. dass es dem Islam kampflos in die Hände fiel. Bagdad. Allerdings entwickelte das Abendland ein neues Gesellschaftssystem. Zinn.de/deutsch/kultur/litera. Ihre Kuppeln waren mit Smaragden gespickt. eine runde Sache Zwischen zwei wurmzerfressenen Buchdeckeln ruht in der ehrwürdigen Bibliotheca Marciana zu Venedig ein uraltes Dokument. Nicht umsonst hatte ihre Familie schon zuvor den größten Wirtschaftskonzern des Islam beherrscht sie ersetzten den TerritorialImperialismus der Omajaden durch einen Wirtschaftsimperialismus moderner Prägung.Söhne de. die Wände mit Diamanten übersät. Die ersten.. das jahrhundertelang nicht ernst genommen wurde. und für den Holzbedarf wurden die Wälder Anatoliens und Afghanistans kahl-geschlagen.H. Eisen und andere Metalle aus Indien.1000and1. Sie suchten ihre Siege weniger auf dem Schlachtfeld als auf dem Markt. die auf Staatskosten und mit zwei jüdischen Dolmetschern in die weite Welt gezogen waren. Natürlich kein gewöhnlicher Köter: Er war ein Zauberhund. Mansur erklärte als erster dass nun der Islam wieder Handelsbeziehungen zu Europa aufnehmen werde und daher Gesandte einlade. Haus des Friedens soll sie geheißen haben oder auch Geschenk der Gärten und vollständig aus Gold erbaut gewesen sein.Kultur . Grundbesitz wurde die neue Werteinheit und die ganze Richtung der Feudalismus. von der unglaublichsten Stadt des Universums. Behr . Erst gut siebenhundert Jahre später erreichte Zentraleuropa wieder das Niveau das es auch noch lange nach der Römerherrschaft als selbstverständlich empfunden hatte. Mit dem christlichen Erbfeind trieben sie lieber Handel.1000and1. Gemessen an der staats-kapitalistischen Marktwirtschaft der Römer war dies natürlich ein arger Rückschritt. Dass er in Wahrheit aber ein Hund war. Damit aber schnitt sich der Islam letztlich ins eigene Fleisch: Noch heute sind diese einst reichen Gebiete Steppe und Wirtschaftliches Entwicklungsland. Darin erzählen vier junge Venezianer. Das Ziel ihres Embargos erreichten die Muslims nicht. Honig und ihren Fellen sitzen. Aus Geldknappheit mussten beispielsweise die fränkischen Herrscher ihre Soldaten mit Land bezahlen.09. also der Ruhe und Ordnung im eigenen Reich.2010 19:14 . dass den Gesandten nicht geglaubt wurde. wie sie die Welt noch nicht gesehen hatte: ein kreisrundes Gebilde konzentrischer Mauerringe.. der sich auf arabisch al-Mansur nannte. Dabei haben die Venezianer erstaunlich genau beobachtet und auch den Namen der Stadt richtig übersetzt.. war im großen und ganzen richtig.. Je ein Paar Mauern sollte den Herrscherpalast umschließen. die Sache bei einem Jagdausflug neu zu überdenken.Könige.1000and1. Damaskus war ihm zu unsicher. aus dem einst die plündernden Araber den kostbarsten Teppich der Geschichte geschleppt hatten.09. Am wertvollsten schien das Pergament. das nächste den 175 von 295 09.de . Daher wurde das Manuskript auch respektlos behandelt wie ein Märchenbuch. Diese Geschichte musste natürlich für ein Märchen gehalten werden. als er sich von den Anstrengungen erholen wollte. und nur einige nebensächliche Missverständnisse waren schuld daran. wo er residieren sollte. ehe es Bagdad gab. Die beiden tüftelten eine Stadt aus. die Spiegelmosaike an den Wänden für Diamanten. wo sich Euphrat und Tigris am nächsten kamen. Geschmeichelt hätte ihm allerdings. Mansorius. Dort fiel es ihm wie Schuppen von den Augen: Genau das war der Platz von dem er geträumt hatte . von den Griechen Ktesiphon genannt. Mekka zu sehr vom Zentrum des Reiches abgelegen. Noch am selben Tag setzte Mansur ein Planungskomitee ein: einen Astrologen und den mittlerweile schon unentbehrlich gewordenen Chalid Ben Bermek für praktische Angelegenheiten und Finanzfragen. Nur einige Bruchstücke des einst voluminösen Buches blieben erhalten. Zufällig geriet er dabei in den schon ziemlich verlotterten Gemüsegarten der alten Residenz. der Herrscherpalast der persischen Sassaniden. die Tinte sorgfältig abgekratzt und das so gewonnene Schreibmaterial neu benützt.Söhne de. und dieser Name blieb der Stadt bis heute: Bagdad. hieß sie beim Volk anders. Das grüne Stück Land am Tigrisufer war ursprünglich Gemüsegarten der prachtvollsten Residenz der Alten Welt: Einige Meilen flussabwärts lag Medain.. dass unkultivierten Barbaren aus dem Norden die Augen übergingen. an der klassischen Ost-West-Route der Seidenstrasse gelegen und außerdem an der Stelle. um die vier angeblichen Aufschneider aus Venedig voll zu rehabilitieren: Was sie im Jahr 765 zu Papier bringen ließen. Da es aber somit schon eine Stadt dieses Namens gab. Geschenk der Gärten. die arabische Übersetzung des Hebräischen Jerusalem. So hieß die Gegend von Bagdad schon. nämlich Daressalam. Begangen haben ihn die jüdischen Dolmetscher. Jahrelang wusste der Kalif nicht. Genug aber. die auf diese plumpe Weise ihre ungeheuren Spesen verantworten wollten. Der Märchenhund zum Beispiel war ein glatter Übersetzungsfehler. nannte er sich selbst so.H.Interpretation seines Titels mit Sicherheit als Majestätsbeleidigung gewertet.de/deutsch/kultur/litera. http://www. die ihm die Suche nach einem Platz für eine Hauptstadt bereitet hatte. Behr . ausgedacht von findigen Köpfen. Er hatte ja die ganze Pracht daraufhin anlegen lassen. Viele Seiten wurden aus dem Band gelöst.2010 19:14 . denn Keleph heißt auf hebräisch Hund.Kultur . Haus des Friedens war tatsächlich ihr offizieller Name.-G. dass die vergoldeten Säulen seines Palastes für massives Edelmetall.1000and1. 761 beschloss Mansur. und die grünen Kacheln auf der Kuppel seines Thronsaales für Smaragde gehalten wurden. hätte diese.mühelos mit Schiffen aus dem Persischen Golf erreichbar. Al Mansur war in die Gegend gekommen. auf das es geschrieben war. http://www. Umgeben war das Ganze von einer fünfzehn Meter hohen und sechs Meter breiten Mauer. sondern zunächst einmal die Quartiere der Beamten und Offiziere. Da aber hatte er die persische Massivbauweise unterschätzt. Im Volk hieß er schon lange "Pfennigfuchser". ein riesiger Ring mit einer großen Moschee sinnigerweise so angelegt. Allen Ernstes schlug er seinem Wesir Chalid Ben Bermek vor.de/deutsch/kultur/litera.H. Mit der Grundsteinlegung für die neue Stadt wartete Mansur. die gleichzeitig uneinnehmbare Festung war. sich auch vor dem Thronsaal verbeugten. Einen märchenhafteren Plan hatte es noch nie gegeben. fauchte er und gab persönlich Befehl. dass neue Ziegel wesentlich billiger kämen. Nun erst folgte der Platz für den Basar des Kalifen. Du willst ja nur. dass keinem Handwerker zuviel ausbezahlt würde. dass die Gläubigen. Die Bauarbeiten konnten dann dem Kalifen nicht schnell genug gehen. Nun erst folgten die Viertel der Handwerker und Bürger. Ob wir seine Erhaltung tatsächlich einem Verzögerungsmanöver Chalids verdanken ließ sich nie nachweisen.. Drei Jahre später. dass kein Kalif je in dieser Stadt sterbe. Dann aber kam nicht der Marktplatz. eingeschlossen von zwei Ringmauern und vier Gräben in einem Gesamtumfang von einundzwanzig Kilometern.-G.Söhne de.1000and1. Überflüssig zu sagen dass auch dieser Platz von einer turmbestückten Ringmauer umgeben war.de . Die Sterne scheinen wirklich in günstiger Konstellation gestanden zu sein: Kein einziger der 37 Kalifen von Bagdad starb innerhalb der gewaltigen Ringmauern. Und so änderte er den Plan nur in einigen Details. Persönlich überwachte er die Arbeiten und vor allem. Auch beim Bau seines Palastes wollte er sparen. als die Venezianer kamen. den alten Königspalast von Medain abreißen zu lassen um Ziegel zu gewinnen. wieder von einer kreisrunden Mauer mit 112 Türmen umgeben. Eine hohe Brücke führte aus dem Palast quer über die Offizierskasernen zu einer Loge oberhalb der Gebetsnische.1000and1. Genau das hatte ihm vorgeschwebt.2010 19:14 .. dass die Ruinen der Vergangenheit deines Volkes erhalten bleiben. dass sich der Kalif als "Schatten Gottes auf Erden" fühlte. einen teureren allerdings auch noch nicht. Davor ein tiefer Wassergraben und 128 Bastionen. In der Mitte der Stadt blieb selbstverständlich der Palast. das dritte schließlich die Stadt.. bis sein Astrologe einen Tag errechnet hatte. Behr . vierzig Meter hoch und eintausendachthundert Jahre alt. sobald sie sich nach Mekka neigten. stand bereits 176 von 295 09. die alte Pracht abzureißen. eine Stadt. mit siebzehn Innenhöfen und einer gigantischen Kuppelhalle als zentralem Thronraum. Marktplatz. Auf jeden Fall lernten an diesem architektonischen Monstrum Generationen von Architekten alle Raffinessen des Gewölbebaus.. Im Sommer 762 war es soweit. Dabei war Kalif Mansur sonst von geradezu krankhafter Sparsamkeit. damit kein Zweifel darüber aufkommen konnte.Kultur . Sie steht noch heute. der garantieren sollte. Mansur war begeistert. Der Abbruch des alten Palastes wurde fast doppelt so teuer wie der Aufbau des neuen und als die Thronhalle der Sassaniden dem Erdboden gleichgemacht werden sollte versagten die arabischen Spitzhacken vollends. doch da misstraute der Kalif dem Perser.09. ein unglaubliches Gewölbe. Chalid rechnete ihm vor. Mansur wollte die fähigsten Handwerker seiner Zeit um seinen Hof konzentrieren und so. http://www. Keramiker aus Anatolien. viertausend Trinkwasserbrunnen wurden von vierhundert Wassermühlen gespeist. Was immer in Bagdad hergestellt oder verkauft wurde . So etwas hatte die Welt noch nicht erlebt: In wenigen Jahren wurde eine gigantische Industrieanlage aus dem Boden gestampft.Söhne de. Bereits 775 überschritt die Stadt die Einmillionengrenze...1000and1.de . Um die Vollbeschäftigung zu sichern. Direkte Geschäfte mit den Ungläubigen waren unmöglich. Der wirtschaftliche Aderlass hatte die islamischen Länder so geschwächt. Und Bagdad wuchs und wuchs. Glasbläser aus Ägypten. Früher waren viele von ihnen in der Nähe ihrer Rohstoffquellen angesiedelt und hatten. eine Produktionskapazität noch nie da gewesener Größenordnung schaffen. die bald fünfzig Prozent der islamischen Gesamtproduktion herstellte und auf Erden konkurrenzlos war. Die Omajaden hatten diesen Kontinent nur mit dem Schwert geplündert und sich im übrigen kaum darum gekümmert. Denn dort 177 von 295 09.. um die Größe des Kalifen der Nachwelt zu künden sondern aus rein wirtschaftlichen Überlegungen.de/deutsch/kultur/litera. sondern aus sprachlichen. und elf Brücken überspannten den Tigris. da Fertigungsindustrie immer goldenen Boden hat den Reichtum ihrer Städte ausgemacht. nicht etwa aus ideologischen Gründen. Marokko und Persien. genau einen Meter höher als der Thronsaal der alten Perser. Über allem aber leuchtete die grüne Kuppel von Mansurs Thronhalle. Der Großauftrag war ein Köder für alle Industriesparten der Zeit. und eine Bedingung dabei. Kunstschmiede.ein Fünftel vom Gesamtwert floss in seine Taschen.09. Nun war ein riesiges Wirtschaftspotential in Bagdad konzentriert. Die Gründung Bagdads erfolgte natürlich nicht. Entwicklungshilfe für Europa Mansurs geniale Rechnung ging jedoch nur zum Teil auf.. Weite Landstriche aber verkamen zu bloßen Rohstofflieferanten.aus Afghanistan. Zehntausend Moscheen mit öffentlichen Badeanstalten waren bereits vollendet.Kultur . Es ist schon ein Treppenwitz der Weltgeschichte. wer dort wem das Sagen hatte. musste sich Mansur zwangsläufig nach neuen Kunden umsehen.H.2010 19:14 . Als "Haupt des Islam" war Bagdad ein arger Wasserkopf. denn er hatte die Markthoheit. dass der Kalif dieses Projekt tatsächlich Entwicklungshilfe nannte. So kamen aus allen Teilen des Riesenreiches die Handwerker angereist und wurden natürlich auch sesshaft: Brokatweber aus Damaskus und Indien. dass alle Arbeiten im Ort erledigt werden mussten. Der Kalif aber besaß eine unanzapfbare Einnahmequelle.1000and1. Behr . Er bot arabische Lebensqualität zu hohen Preisen. Mansurs Pläne waren von feinerer Art. Wie jeder hochindustrialisierte Staat fand er sie in den Entwicklungsländern und die lagen damals in Europa. von einem Reiterstandbild des Kalifen gekrönt und der ersten Räderuhr der Geschichte. vergleichbar etwa dem Aufbau einer großen Industrieanlage in der Gegenwart. Zunächst brauchte er dafür Agenten. Außerdem fehlte es den unterentwickelten Abendländern an Kaufleuten.-G. die Elite der Manufakturen aus allen islamischen Ländern. ein Grossteil der Stadt. dass ihre Kaufkraft bei weitem nicht mehr zur Abnahme der Produkte Bagdads reichte. Die Frankenkönige ließen sich ebenso von Muslims kurieren wie der Papst. Sie waren den europäischen Quacksalbern um Jahrzehnte voraus und arabische Medici erhielten an europäischen Höfen mindestens den achtfachen Jahresgehalt eines Generals.Söhne de. So wurden Gebrauchsgegenstände des arabischen Alltags in Europa zu Luxusgütern der Superreichen.Kultur . gegen Impotenz ein Hackbraten aus Eselspenissen verordnet und Papst Hadrian I.. 178 von 295 09. als Verjüngungsmittel das Menstruationsblut ehrbarer Römerinnen. Andere Erkenntnisse arabischer Medizinmänner jedoch gelten noch heute. Mansur ließ die Sippenältesten aller Judenstämme in seinem Thronsaal aufmarschieren. Genau das aber machte sie zu den geborenen Vermittlern zwischen den so unterschiedlich gewordenen Kulturen.1000and1. wie sie in Bagdad nur ein mittlerer Beamter trug.de/deutsch/kultur/litera. und über Krebs schrieb er was heute noch gilt: Die Krankheit im frühesten Stadium anzugehen und sämtliche befallenen Gewebeteile restlos zu operieren. könne außer mit entsprechendem Profit auch mit einem zehnprozentigen Steuernachlass rechnen. Dieses Angebot brauchte er natürlich nicht zweimal zu machen. beschrieb als erster die Symptome der Pocken erkannte die Ansteckungsgefahr von Tuberkulose. und der Handel war zu einem Krämergewerbe abgesunken.2010 19:14 .. von den alten Römern über alle Welt zerstreut und mit immer noch bestehenden Kontakten über alle Grenzen . Auch Pfeffer kam wieder in die nördlichen Länder. Ein gut geschmiedetes Damaszener-Schwert beispielsweise kostete gut eine halbe Tonne Roheisen. Natürlich ließen sich die Muslims ihren Fortschritt teuer bezahlen. dessen Umgang man den königlichen Kaufleuten des Islam wahrlich nicht zumuten konnte. die uns den Magen umdrehen würden: Auf fünf Kilo Hirschbraten beispielsweise nehme man eineinhalb Pfund Pfeffer und ein halbes Pfund Gewürznelken! So wurden arabische Ärzte bald der allergefragteste Importartikel. nur um zu zeigen.. obwohl manche Heilmethoden bedenkliche Kurpfuscherei waren. dass er sich's leisten konnte. Wer sich's leisten konnte. So wurde Pippin dem Vater Karls des Grossen.1000and1. aß überwürzt.09. und bei anderen Waffen wurde arabische Wertarbeit noch höher in Rechnung gestellt. Aus der Zeit Karls des Grossen sind einige Kochrezepte erhalten.H. Es gab aber noch eine Internationale. Ibn Sina.. Die schwarzen Körner wurden mit Silber oder Bernstein aufgewogen und galten dementsprechend als Nonplusultra einer feinen Tafel. In christlichen wie islamischen Ländern galten sie als Menschen zweiter Klasse ewig fremd gebliebene Fremde untereinander verbunden durch starres Festhalten an ihrer Religion. der in Europa später Avicenna genannt wurde. für die aber im barbarischen Norden die Jahreseinkünfte eines ganzen Landkreises bezahlt werden mussten. http://www.de . und so begann eine neue Phase europäischer Geschichte: Als Ware wurden die Grundlagen unserer heutigen Kultur aus dem Nahen Osten importiert. Behr . Wer Kontakte im christlichen Abendland habe und sie in Zukunft geschäftlich nützen wolle. bestand die Aristokratie aus Grundbesitzern. Die fränkischen Könige hielten in Seidenkleidern Hof.die Juden.-G. der mit seiner Berührung alles in Gold verwandle. der "Hofgoldmacher" August des Starken kam durch Zufall auf das ebenfalls von. Als Desinfektionsmittel wurden Ätzkalk und Chlorkalk erkannt . Selbstverständlich gab es auch Narkoseärzte. das schon einem halb Jahrtausende lang in China verschossen wurde. Diesbezügliche Standortforschungen betrieb der Arzt Radzi. Europäischen Feudalköpfen wollte nicht einleuchten dass der sagenhafte Reichtum der Kalifen durch Handel zustande kam und nicht aus der Retorte. Hygiene und Homöopathie sind ihre Erfindungen. Meist kam zwar bei Operationen nur Lokalanästhesie zur Anwendung.und Keramikproduktion entdeckt. Der Mönch Berthold Schwarz erfand das Pulver. diese Wissenschaft zusammenzufassen und weiter zu entwickeln.Kultur . und Böttcher. die Muslims hätten ein Herstellungsverfahren für Gold entdeckt den "Stein der Weisen".H. dass in dieser Hinsicht anscheinend noch nichts Neues erfunden wurde. die allerdings der übrigen Welt meist schon längst bekannt waren. zahllose Oxyde für Glas. Diagnose.2010 19:14 .-G.. http://www. die Quinta Essentia oder Quintes-senz. das Schwefeln von Lebensmitteln als Konservierungsmittel erfunden .de/deutsch/kultur/litera. So eigenartig sich die Bücher islamischer Ärzte heute auch lesen .1000and1. Behr .. Zwar hatten schon die alten Ägypter experimentiert und später die Römer. China fast zwei Jahrtausende erfolgreich gehütete Produktionsgeheimnis von Porzellan.de . im Abendland Rhazes genannt mit einer seltsamen Methode: An Schnüren hing er Fleischstücke auf. Wo sie am langsamsten verwesten wurden Spitäler errichtet. Vielleicht war es auch kein Stein sondern eine Flüssigkeit. Tatsächlich besaß Bagdad bereits um das Jahr 800 regelrechte Krankenhäuser mit Operationssälen. Der Quecksilberspiegel. die noch heute zum Unterrichtsprogramm unserer Mittelschulen gehören..noch heute bei Dörrobst üblich – und vor allem fast alle chemischen Prozesse genau beschrieben. al Khymia. und Syphilis wurde bis in unser Jahr-hundert mit Quecksilber zu heilen versucht wie es schon die Araber empfohlen hatten. Ein Jahrtausend lang wurde sie gesucht Herrscher gingen dabei pleite und zahllose Alchemisten zugrunde.. doch arabischen Chemikern blieb es vorbehalten. Daran war das viele Gold schuld das die Muslims aus ihrem wissenschaftlichen Kapital schlugen. Wasser und Urin die fünfte. Immerhin wurden bei diesem "Grossen Werk" auch einige nützliche Dinge entdeckt. doch war auch schon die Vollnarkose bekannt. So ist auch Chemie. Überhaupt scheinen sie Quecksilberkuren so üppig angewandt zu haben dass davon der ganze Quacksalberstand seinen Namen abbekam. 772 in Bagdad erfunden und patentierter Exportrenner Bleikristall und Feuervergoldung 179 von 295 09. So glaubten sie allen Ernstes. nach den vier lebenswichtigen Stoffen Sperma Blut. Wie er beschaffen sei wurde nie herausgefunden. Sie lagen an den Plätzen mit den besten hygienischen Bedingungen. und ein diesbezügliches Rezept soll sogar einen siebentägigen Dauerschlaf bewirkt haben.unsere moderne Medizin fußt auf ihren Entdeckungen. Das Abendland hat sie jahrhundertelang gründlich missverstanden.1000and1. eine islamische Wissenschaft.wer heute Leitungswasser trinkt wird mühelos feststellen können. entweder gleich bei den Experimenten oder im Kerker.Söhne de. Damit zeigt sich auch die Verbindung der islamischen Ärzte zu einem anderen Zweig der Wissenschaft den wir ebenfalls dem goldenen Zeitalter Bagdads verdanken der Chemie.09. als er tatsächlich ist.. auf die europäische Kulturhistoriker so stolz sind. das dem Buchstabenhaufen der alten Römer so turmhoch überlegen war. wird sich nie klären lassen. Schließlich hatten die Araber ein geradezu revolutionäres Zahlensystem erfunden.und Sinuswerte. Das Abendland aber nahm das spöttische Al-dchahr ernst und machte Algebra daraus. "O Herr aller Köstlichkeiten der Erde.H.1000and1.-G. der genau dasselbe behauptete. Man brauchte sie schließlich für die Geschäftsführung. Die Muslims nannten ihn Sifr und daraus wurde das europäische Zero und auch das deutsche Wort Ziffer. konnten nach etlichen Jahrhunderten vergeblicher Liebesmüh auch von venezianischen Alchemisten hergestellt werden . der vor einer Zahl nichts und hinter einer gleich das zehnfache bedeutete..ob sie die Verfahren selbst oder durch Betriebsspionage in Bagdad herausfanden. alle Grundlagen der modernen Mathematik. Schon um 800 stellten Wissenschaftler in Bagdad fest.2010 19:14 .1000and1. Ali Baba war Bankier Das heute so beliebte Diskussionsthema "Kultur als Ware" hätte das Bagdad von Tausendundeiner Nacht märchenhaft amüsiert.. Dafür wurden sie dort jahrhundertelang nicht ernst genommen.de . die aus oft zahllosen Detailposten die überraschendsten Endsummen zustande brachten. Andere arabische Errungenschaften kamen unzensiert in das Abendland.nahezu unverändert praktizieren 180 von 295 09. als er dem Kalifen mit der Aufzählung aller Errungenschaften Bagdads schmeicheln wollte.. mit deren Hilfe man den Stand der Gestirne und den Lauf der Planeten genau nachrechnen konnte. Sie teilten diese Kugel in Längen. welche Tugend eurer Stadt die größte welche Blüte die leuchtendste ist. Denn am weitesten von allen Wissenschaften war zu Bagdad die Mathematik entwickelt.nur fünf Kilometer kürzer. ebenso Mikroskope. Ein westlicher Besucher geriet vor Mansur einmal ins Stammeln.und Breiten-grade und errechneten auch schon den Erdumfang . Ehrlicher hätte er's kaum ausdrücken können. Astrolabien. Der Beherrscher der Gläubigen aber sprach: "Die größte Tugend des Islam ist sein Banksystem". die bereits siebzigfach vergrößern konnten. Produktionsmethoden aber blieben ängstlich gehütete Geheimnisse. Wobei es seinen Ruhm hoffentlich nicht schmälert. Selbstverständlich war Kultur Ware und Geschäft die Seele der Kultur. dass die Alten im Islam nicht anders verfuhren als heute Industriestaaten gegenüber Entwicklungsländern: Produkte wurden gerne und teuer angeboten.Kultur . nun weiß ich nicht mehr.Söhne de. wenn ihm eine gewisse Kenntnis wissenschaftlicher Werke aus der Zeit der Kalifen unterstellt wird: Das von Galilei angeblich erfundene Fernrohr war schon 790 zu Bagdad in Gebrauch. Gut siebenhundert Jahre später wurde in Italien ein gewisser Galilei. Die wichtigste Neuerung dabei war ein kleiner Kreis.09. dass es sofort und ausschließlich für den täglichen Gebrauch übernommen wurde. stotterte er. Behr . dass die Erde eine Kugel sei und sich um die Sonne drehe. Und bis heute konnte das Banksystem des Islam nicht übertroffen werden . http://www. beinahe als Ketzer verbannt. und fünfzehn Hofstenographen notierten jedes Wort. und vor allem Logarithmen Integral. wurden scherzhaft "Knochenflicker" genannt wie ihre Kollegen aus der Chirurgie. auf dass die Entwicklung ihren Hauptnutznießern nicht aus den Händen glitte.de/deutsch/kultur/litera. Die Rechner der alten Muslims. Immerhin beweisen diese zahllosen Nacherfindungen. Damit war der Scheck geschaffen. Der Zahlungsverkehr war überwiegend bargeldlos. Das Märchen verschweigt allerdings.2010 19:14 . Überall entstanden Münzfälschereien. gaben Hypotheken und besaßen für den Fall eines Konkurses stets das Recht des Erstgläubigers.de/deutsch/kultur/litera. und die wird zu diesem Zweck den Indem teuer verkauft. Von da war es nur noch ein kleiner Schritt zur Erfindung der Banknoten. Sie beteiligten sich mit Aktien an Unternehmen.Kultur . Behr .-G. aber statt des Halbmonds prägten sie versehentlich ein Kreuz und damit wurden sie von den Muslims ausgelacht.. der zwar mit Räubern zu tun hatte. seine Schatzhöhle aber lag nicht in den Bergen. An der Spitze jeder Filiale saß ein Scheich. Europa lernte eine Schattenseite dieser strahlenden Entwicklung kennen: Die Ungerechtigkeit im Gefälle internationaler Währungskurse. in der er noch jetzt angewendet wird. http://www. Eins zu hundert war ein harter Umrechnungskurs.. Dort hatte er als Laufbursche angefangen. der pfiffige Märchenheld aus "Tausendundeiner Nacht". Zumal natürlich auch in den islamischen Ländern Silber kursierte.1000and1.Ali Baba war Direktor der Staatsbank. und schon 756 besaß er die Gestalt.09. Er rechnete Gold als Währungsgrundlage.. auch dieses in Zahlung zu nehmen ein Kilogramm Silber für den Wert von zehn Gramm Gold.1000and1.Söhne de.. gegen das Roulette wie seriöser Broterwerb erscheint und das sich auch heute noch aberwitziger Beliebtheit erfreut: Das Devisentermingeschäft. Europa aber hatte nur Silber zu bieten. Der Kalif belohnte ihn dafür mit einer seiner Töchter in diesem Punkt stimmt das Märchen wieder. Bei ihrem ersten Fälschungsversuch arabischer Münzen hatten die Kirchenleute allerdings Pech : Die arabische Inschrift gelang zwar perfekt. gegen Gold tauschbar im Kurs von eins zu dreißig. Des Rätsels Lösung: Deutsche Wertarbeit muss in deutscher Mark bezahlt werden. Das älteste Papiergeld der Menschheit stammt aus dem Jahr 774 und aus Bagdad.H. Mit dreißig Jahren wurde er Direktor und organisierte den Handel mit Europa. Natürlich wollten findige Köpfe in Europa die kapitalistischen Weisen aus dem Morgenlande austricksen.de . und die größte wurde vom Papst betrieben. Unsere Gegenwart bietet noch immer Beispiele für die alte Misere: 1974 kostete auf einer deutschen Bank eine indische Rupie 36 Pfennig. Allen anderen Fälscherzentralen des Abendlandes legte Ali Baba damit das Handwerk dass er die Silbermünzen des Islam alljährlich austauschen ließ. für etwa das Dreifache ihres tatsächlichen Werts. Seine Regeln sind unverändert: Man setzt darauf. Erfunden hat dieses Spiel ein Mann. es unsere Geldinstitute: Als Sparinstitute verwalteten sie das Geld ihrer Einleger mit sechs Prozent Zinsen und verliehen es für zwölf. und der garantierte durch sein Siegel. 181 von 295 09. Sein wirkliches Leben ist nicht minder abenteuerlich als das Märchen. selbst aber absolut keiner gewesen sein will: Ali Baba. dass Ali Baba auch ein Glücksspiel erfand. Auf dem Markt in Indien aber ist sie mindestens eine Mark wert. Gnädig erklärte sich Ali Baba bereit. Ali Baba hat wirklich gelebt und er hieß auch so. Europas Herrscher knirschten mit den Zähnen und zahlten. die auch in bar ausbezahlt würden. dass eine bestimmte Währung am soundsovielten soundso viel wert ist und bestellt einen entsprechenden Posten. dass der Überbringer Vermögenswerte von soundso viel Goldstücken wert sei. sondern im Herzen von Bagdad . Nicht zu Unrecht verdammen Entwicklungsländer dieses hochkapitalistische System von nacktem Raub unterscheidet es sich nur durch die Umgangsformen. 2010 19:14 . Sie spielten dieselbe Rolle und entwickelten dieselben Praktiken wie "private Kreditinstitute". Der Schatten.Kultur . Die wahren Beutelschneider saßen in Bagdad und die wahren Blutsauger an den Fürstenhöfen. und mit der Wertsteigerung des Edelmetalls sank der des Getreides. begnadigte den alt gewordenen Rebellen. In Bagdad wurde Ali Baba sehr beliebt. der ihm auf den Thron folgte. Der versuchte. dass er reicher war: "Der gute Unternehmer hält Maß".-G. und er wollte seinen Herrn nicht dadurch reizen. dass sie sehr oft auf tatsächlichen Ereignissen und Personen aufbauen. Als Anzahlung leistet man einige Prozent der bestellten Summe. die das nötige Kapital vorstreckten. das als Grundpacht bezahlt werden musste. dass wir auf der Suche nach einer freundlichen Märchenwelt immer nach Bagdad kommen werden.Söhne de. Dafür wurden ihre Rechte immer wieder beschnitten: Manche Städte verdammten sie in Gettos. und dann braucht man nur noch abzuwarten. scheiterte und musste ins Exil. doch den wahren Profit machten die Muslims in Bagdad. Staatsoberhäupter ausgenommen. Die Bauern und Bürger sahen nur die Juden. Erst lange Jahre später kam er zurück: 775 starb Mansur. Verhasst wurden hier nur jene. und der Papst stutzte die Schleppen seiner Kardinäle auf sechs Meter Länge. Natürlich verdienten sie an den Transaktionen des Morgenlandes. wie Ali Baba zu seinem sagenhaften Reichtum kam. und sein Sohn Mahdi.1000and1. Behr .H. http://www. eine Revolte gegen al-Mansur anzuzetteln. die heute in Vorstadtstrassen residieren und per Kleininserat Kunden suchen. macht unser Mittelalter so finster. Daher spekulierte der Erfinder des Devisen. Die "Geldjuden". waren meist nur Strohmänner arabischer Banken. die sichtbar daran verdienten. ansonsten eine wüste Spekulation. zu denen dies alles floss. sondern auch Sindbad. Für Ali Baba war es natürlich ohne Risiko: Er konnte ja bestimmen. sparten auch Papst und Herrscher: Karl der Grosse beschnitt die Seidenroben seiner Höflinge um einige Zentimeter künftig durften sie nur noch knielange Brokatröcke tragen . An seinem zwanzigsten Dienstjubiläum setzte sich Ali Baba zur Ruhe. dass sich seine Nachwelt nicht mehr erklären konnte. Derlei Sparmassnahmen bewirkten natürlich nicht viel. durfte nur zwei orientalische Prunkgewänder haben.. Er gründete eine Schule für Banknachwuchs.1000and1. Die brauchten immer mehr Silber. Ein Spiel für Hellseher. den die arabische Überlegenheit auf Europas Bauern warf.. nirgendwo durften Sie Grundbesitz erwerben. Er besaß nur fünf Gramm Gold weniger als der Kalif. Der Vater aller Börsengauner musste zur Märchenfigur werden.09. Für das Abendland wurde Ali Baba eine beliebte Märchenfigur. Schließlich mussten Europas Bauern für ihre Grundherren den arabischen Luxus erschuften. Sie schienen ja tatsächlich die Nutznießer zu sein: Feudalherren bestellten bei ihnen alle Luxusgüter. die seine Geschäfte erledigen mussten. Sindbad 182 von 295 09.de . Und das Unglaublichste an vielen Märchen aus "Tausendundeiner Nacht" ist. und die Juden waren die einzigen. was dann wirklich geschah. die von ihm als "Hand-langer" verachteten Juden. und die Juden wurden die bestgehasste Minderheit. Nicht nur Ali Baba hat es gegeben.und Warentermingeschäftes so erfolgreich.. die jüdischen Bankiers des europäischen Mittelalters. Meist waren sie sogar seriöser. Nur wenn die europäische Wirtschaftslage ganz hoffnungslos wurde. und durch Sondersteuern wurden sie immer wieder zur Kasse gebeten. baute ein Krankenhaus und ein prächtiges Börsengebäude.. Und jedermann. Sündenböcke aber wurden die Juden.de/deutsch/kultur/litera. Ein schwarzer. Dann flog mit einem Ruck der Vorhang hoch dahinter strahlten Tausende Lampen und noch mehr Edelsteine.. Dort hängte sie Hedschadsch aus. Eine so perfekte Inszenierung konnten sich die Herrscher des Abendlandes natürlich nicht leisten. die in den Palast des Kalifen kamen. der sich einen Thron mit Aufzug bauen ließ. golddurchwirkter Vorhang schloss das unheimliche Bild ab. Er war weiter in der Welt herumgekommen als die meisten seiner Zeitgenossen.de . Von dort schließlich ließ sie al-Mansur nach Bagdad bringen. Der überhöhte Thronsessel wurde die "allerhöchste Sitzfläche".2010 19:14 . In einem riesigen Hof brüllten hundert Löwen in Käfigen mit vergoldeten Gitterstäben. Sie kamen in eine Stadt. Kam ein Staatsgast. Aus lichten Höhen schwebte der Kalif herab.de/deutsch/kultur/litera. und darauf ward es zu den Türflügeln der Kaaba. Plötzlich begannen Chöre zu singen. Besucher. außerdem tausend Mann Leibgarde und siebenhundert Eunuchen. und hing sie in sein Schlafzimmer.-G.09.. Sie sangen das Lob des Kalifen. die buchstäblich mit Gold gepflastert war. Durch ein noch größeres Portal traten sie nun in einen weiten Hof mit hundert Elefanten.Kultur . was nur möglich war. nach China und wahrscheinlich auch nach Japan. stand allein in einer riesigen Kuppelhalle.1000and1. um die Medineser zu ärgern. Das nächste Tor war aus einfacher Bronze. dem Kalifen abzugucken. dröhnten überdies noch Posaunen los. Das Gesicht der Macht Zu den sichtbarsten Erbstücken der Märchenzeit von Bagdad aber sollte das Hofzeremoniell werden. in dem hundert Giraffen ihre Hälse reckten. wurde ihm nicht geglaubt und sein abenteuerliches Leben zum Märchen.1000and1.. und der klobige Marmorthron Karls des Grossen im Münster zu Aachen ist eine unbeholfene Nachahmung des Kalifenstuhls. Mohammed brachte sie nach der Eroberung Mekkas nach Medina und ließ sie in seiner Moschee einbauen. Nach einer strengen Leibesvisitation wurden sie durch die Pforte geführt. und zahllose Edelsteine funkelten im Halbdunkel. http://www. und 183 von 295 09. hatte aber eine abenteuerliche Geschichte: Dämonen sollen es gegossen haben.Söhne de. Dabei konnte er natürlich nicht mit dem Kaiser von Konstantinopel konkurrieren. Wie es Pionieren oft geht. Dahinter standen in einer großen Halle die Würden-träger des Hofes. Im vierten Hof waren hundert prachtvolle Hengste ausgestellt. Weit über ihm leuchteten Öllampen wie Sterne. in der nur der Kalif reiten durfte. Durch ein riesiges Tor wurden sie in den nächsten Hof geführt. Das nächste Tor war mit schwerem Goldblech beschlagen. denn ein raffinierter Aufzugsmechanismus setzte ihn samt Thronsessel direkt aus seinen Privatgemächern auf ein hohes Podest. und durch ein Tor aus massivem Silber ging es nun in einen Hof mit Jagdfalken" Hunden und dressierten Geparden. ohne eingebauten Lift natürlich. Vor ihm aber lag ein schwarzer Lederteppich. So begnügten sie sich damit.H. Wer durch dieses Tor schritt. im wahrsten Sinn des Wortes. glaubten zu träumen. bedankte sich mit seinen Memoiren. lange und ausführlich. Das Modell funktionierte jedoch nie richtig. das al-Mansur sich einfallen ließ. Behr . und daneben stand ein schwarz vermummter Hüne mit einem blanken Beil.. 2010 19:14 . Auch die Republik Deutschland behielt die Monarchistenfarben und distanzierte sich von der absoluten Macht nur durch einen dezenten roten Streifen." Von diesen Dingen abgesehen aber übernahmen Europas Herrscher auch die Spiele des Kalifen. Andere Übernahmen aus Bagdad waren weniger lebensgefährlich. Es ist die Farbe des Blutvergießens und sinnloser Unterdrückung.. Die Habsburger machten Schwarz-Gold zu ihrem Familienwappen. und so wurde auch in Europa Schwarz die Modefarbe der Macht.H. wie al-Mansur über diese Kombination dachte: "Dem Schwarz und Gold bleibe das Rot fern. die es ihnen gleichtun wollten. Der Kalif von Bagdad ist daran schuld. das einmal auch "Langer Puff" hieß und jüngst als "Backgammon" neu entdeckt wurde. Mühle.de . Schwarz bestimmte natürlich nicht nur die Mode. wallte in Schwarz einher. die ihn über die Langeweile absoluter Staatsmacht trösten sollten. Mensch-ärgere-dich-nicht. Majestät krachten samt Sitzmöbel aus luftiger Höhe in den Thronsaal und brachen dabei vier Ministern und sich selbst das Genick.Söhne de.Kultur . und dabei ist es geblieben. philosophierte al-Mansur. Beamte. und erst Seit einigen Jahren versuchen Modeschöpfer. was sich zu den Köpfen der Gesellschaft zählte..09. sondern auch die Fahnen. http://www. Billard und vor allem Schach.de/deutsch/kultur/litera. mussten sich daher zu Schwarz eine andere Kombination einfallen lassen. Kaiser. dürften sie nicht gewusst haben.. Das "kleine Schwarze" gebt ebenso auf sein Konto wie die unendliche Langeweile offizieller Herrenmode.. das königliche Spiel der alten Perser. kurz alles. Dennoch wollte auch der Nachfolger des Gestürzten nicht auf diesen effektvollen Theatertrick verzichten. TrickTrack. die in den schwarzen Zeiten schon längst zum Zeichen der Sanftmut geworden war. Kapitel 10.1000and1. Richter. "Schwarz-Gold ist die gnadenlose Macht. Römischen Reiches deutscher Nation. wurden die königlichen Spiele sehr schnell Volksgut: Halma. Akademiker. Andalusische Nächte 184 von 295 09. die Farbe der Omajaden. Behr . Und da das Volk stets gern seine Herrscher imitiert. einer der christlichen Kaiser wurde das Opfer technischer Tücke: Eines Tages wurde der Thron zum Schleudersitz. Priester. und der Kaiser von Konstantinopel übernahm dieses Symbol ebenso wie die Kaiser des Heiligen.1000and1. Schwarz war die Farbe der Abassiden. der schwarzen Pracht der Abbasiden einige zaghafte Farbtupfer aufzusetzen.-G. Dame. und die Hohenzollern. Als sich die deutschen Landesväter für Schwarz-Rot-Gold entschieden. Das schwarz-goldene Abbasidenbanner wurde von allen absolutistischen Herrschern übernommen. dass für feierliche Anlässe Schwarz fast ebenso unentbehrlich ist wie für Trauerfälle. Sie wählten Weiß. Als dieses türkische Volk im äußersten Osten der Alten Welt begann.Söhne de. der den Wilden mit einer Division den Weg versperrte. seine Weidegründe radikal zu vergrößern. um das Jahr 300 sei ein besonders verwildertes Germanenrudel an der Nordgrenze des Römischen Reiches aufgetaucht. Dorthin wolle er nun mit seinen Wilden. Behr . an dem ständig die Sonne scheine. er habe schon im Ural von einem Platz gehört. Vor allem suchten sie einen Platz.09.de/deutsch/kultur/litera. hat sich ja bis heute gehalten." Natürlich suchten die Germanen nicht nur einen Platz an der Sonne.. und der Irrtum. und koste es ihr Leben. Allen Ernstes meinte ihr Anführer zu einem römischen General.. gäbe es tatsächlich ein Land. dem sie dabei aufgesessen sind.1000and1. fielen die zahlreichen Germanenstämme wie Dominosteine gen Westen und über das Imperium her.Kultur .H. http://www.. . flüchtete er in eine Notlüge: Ganz weit von hier. Da der Römer seine Leute nicht einem Kampf mit diesen Barbaren aussetzen wollte. im äußersten Südwesten des Imperiums. 185 von 295 09.2010 19:14 . ..1000and1.de . So fielen die Germanen in Spanien ein. Spanien wird germanisiert Die alten Germanen scheinen ein extrem sonnenhungriger Schlag gewesen zu sein und ihre Völkerwanderung nur die Suche nach dem sprichwörtlichen Platz an der Sonne. Über das schwer-geprüfte Land heißt es im deutschen Schlager noch immer: "Die Sonne scheint bei Tag und Nacht . wo ewig die Sonne scheine.-G. Der Historiker Boethius nämlich berichtet. an dem sie genügend Distanz zu den Hunnen hatten. und die waren an der ganzen Völkerwanderung schuld. und die Geschichte des dreihundertjährigen Gotenreiches ist die eines ebenso langen Bürgerkriegs. Sie hießen Vandalen und wurden als solche unsterblich. Der Rest wurde. die hier seit Jahrhunderten in friedlicher Koexistenz lebten. dass die Pelle des Imperium Romanum aus den Nähten platzte. die Germanen als Barbaren zu bezeichnen.Kultur . Sie waren voll mit ihren eigenen Rivalitäten ausgelastet .alle möglichen Stammesherzöge stritten hartnäckig um die Königswürde. http://www. und es lag eigentlich nur an mangelnder Organisation. Zwei Drittel der männlichen Bevölkerung aber brachten die Goten um. Für Spanien beispielsweise waren schon die ersten germanischen Touristen "ein Vorgeschmack auf das Ende der Welt". Behr . waren sie natürlich zu wenige. dass die böse Sache nicht perfekt gelang. 186 von 295 09. deren Herrschaft sich vor allem in den gewaltigen Zwingburgen ihrer Sippen zeigte. Römern und Juden.1000and1. Als Christen getarnt überlebten viele jüdische Sippen in einem fast zweihundertjährigen Untergrund. Die Vandalen verwandelten die meisten zivilisatorischen Errungenschaften in Schutt und Asche.de . Nachkommen der alten Karthager. Um es richtig ausbeuten zu können. gilt es fast schon als Nestbeschmutzung.. Seit Felix Dahns "Kampf um Rom" und spätestens seit Adolf Hitler treten sie auch bei seriösen Geschichtsprofessoren durchwegs blond und edel auf.. Die spanischen Frauen kamen dabei noch glimpflich davon. Die gotischen Junker hatten keine Zeit für Buchprüfungen. und auch sie benahmen sich wie Vandalen. wobei die Schubkraft so groß war. Ob das dem Abendland zum Fluch oder Segen gereichte. Die Neuankömmlinge waren Goten. Griechen.Söhne de. eine verschwindende Minderheit im bunten Völkergemisch aus Iberern. Dort wurden die Vandalen zweihundert Jahre später zum Segen der Menschheit ausgerottet.2010 19:14 . zu Leibeigenen erklärt.H. und die wenigen Stadtbewohner kamen unter eine mörderische Steuerschraube. Am schlimmsten traf es die Juden. Als Staat existierte das Reich der Westgoten in Spanien eigentlich nie so richtig. so er auf dem Lande lebte.de/deutsch/kultur/litera. Für das Volk waren die Goten fremde Räuber. und die schickten manchmal das Steueraufkommen ganzer Provinzen nach Konstantinopel.. Die germanischen Herrenmenschen jener Zeit planten tatsächlich schon eine Art "Endlösung".09. Sie wurden nur vergewaltigt. Der Philosoph Albert Paris Gütersloh hat diese sehr verwickelten Vorgänge einmal mit dem Stopfen einer Wurst verglichen. Den Völkern der Alten Welt aber erschienen sie meist schlimmer als Heuschrecken. ist eine beliebte Streitfrage der Historiker. Unter römischer Herrschaft war die Provinz Iberia ein blühendes Land mit hoher Kultur und reichen Städten geworden. Für die Bewohner der sonnigen Halbinsel brachen finstere Zeiten an. Die Verwaltungsangelegenheiten wurden von den übriggebliebenen Beamten des Römischen Reiches erledigt. Allerdings blieben die Westgoten im Lande.-G.. Dann wurden Sie von einem weiteren Germanenstamm nach Süden abgedrängt und landeten schließlich im heutigen Tunesien. Da wir mit den damaligen Wilden weitläufig verwandt sind.1000and1. Daher sorgten die Goten zunächst einmal für eine Dezimierung der vorgefundenen Bevölkerung. fast die gesamte Halbinsel unter seine Kontrolle zu bringen. Lange schilderte er die außenpolitischen Gefahrenherde Konstantinopel und Islam.de . Dem war der Erfolg zu Kopf gestiegen. denn natürlich wollte sich kein Gotenherzog etwas von diesem Emporkömmling sagen lassen.. eroberten arabische Brigaden gerade Marokko. und der bin ich. Neuer König aber wurde ein gewisser Roderich. 379. Seine Söhne jedenfalls wurden aus Toledo vertrieben und zogen sich grollend auf ihre Burgen zurück. und gegen sie wusste Vitiza ein Rezept: "Das Gotenreich braucht einen starken Mann. ob freiwillig oder ob ihm dabei nachgeholfen wurde.H.de/deutsch/kultur/litera.Kultur .im Verhältnis zum gotischen Regiment erschienen selbst die drückendsten islamischen Steuern geradezu paradiesisch. doch als er auch noch seine Söhne zu seinen Nachfolgern bestimmen wollte. 710 war es mit der gotischen Gemeinsamkeit wieder vorbei. als sie Konstantinopel vereinnahmen wollten. allerdings in römischen Diensten. konnte also lesen und schreiben und verstand sogar etwas von Verwaltungsangelegenheiten.1000and1.-G." Die Drohung mit den Arabern dürfte gewirkt haben: Ein einziges Mal waren die Goten auf ihrem langen Marsch durch Europa geschlagen worden.2010 19:14 .. Er hatte in Konstantinopel studiert. immerhin aber zur Aufstellung ein es gemeinsamen Heeres unter dem Kommando Vitizas. 705 versammelte Vitiza die Führer sämtlicher Clans in seiner Hauptstadt Toledo und hielt eine bemerkenswerte Rede. spielten seine Herzöge nicht mehr mit. Unter seinem neuen Regiment feierte das alte Chaos fröhliche Urständ. der seinen Posten als persischer Statthalter nach einer gewaltigen Unterschlagungsaffäre verloren hatte und nun an der Westfront eine neue Chance bekam. Mit beachtlichem Erfolg versuchte er. Und die Sieger von damals waren Araber gewesen.09.Söhne de. Behr . Er war auch stets bestens informiert: Die Spanier sehnten sich geradezu nach dem sprichwörtlichen Joch des Halbmonds . Besonders schlimm war natürlich die arabische Gefahr.. Nun kämpften die Araber schon gut fünfzig Jahre gegen die Römer. Stolz nannte er sich nach römischem Vorbild Imperator und Cäsar.. Um 700 gelang es einem Stammesherzog namens Vitiza. den Goten aber waren sie beängstigend nahe gerückt: Während die Herzöge und Junker zu Toledo tagten. Vitiza starb. die Gotenhaufen nach oströmischem Vorbild an die Kandare zu nehmen. http://www. der zuvor Unterbefehlshaber der frisch geschaffenen Miliz gewesen sein soll. ließ sich nie klären. Ihr Anführer war ein gewisser Musa Ben Naseir. und vor allem die Juden beteten 187 von 295 09. Unter diesen Umständen entwickelten die Goten für kurze Zeit eine Aktion Gemeinsinn. Das Geschäft des Julian Musa Ben Naseir beobachtete von Marokko aus die spanischen Zustände natürlich mit größtem Interesse. Sie reichte zwar nicht für eine einheitliche Länderverwaltung.1000and1. Die Kiste enthielt eine Sensation. werden wir Euch gern unsere Schiffe borgen .. das nur darauf wartet. Zahllose Flüchtlinge fanden sich bei Naseir ein und schworen. unsere Stadt zu belagern. und Julians Lage war ziemlich aussichtslos. http://www. . Nun stellte sich heraus. sondern als friedlicher alter Mann inmitten zahlloser Nachkommen zu Kaschmir verstorben.Söhne de.de/deutsch/kultur/litera.. Eine hartnäckige Legende nämlich behauptet der Menschensohn sei nicht in den Himmel aufgefahren. die unermesslichen Schätze Spaniens mit seinen Frauen und dem für Euch verbotenen Wein? Spaniens Keller sind voll von dem herrlich perlenden Teufelszeug. kommandiert von einem gewissen Julian. . sie sollten ihren Kampfeseifer zügeln. sondern dies auch schriftlich haben. um nach Spanien überzusetzen.Kultur . falls Ihr Ceuta erobern wollt.09. o großer Sieger.1000and1. dass er zwar keine Tochter hatte. Ihr wollte Musa zuerst den Garaus machen.. uns zu besiegen. die Wahrheit aber nicht weniger abenteuerlich war als die Legende. nämlich den Briefwechsel jenes Sagenhaften Julian mit Musa Ben Naseir. nämlich seinem Kaiser diese Hafenstadt um jeden Preis zu erhalten. Zwar erinnerte die traurige Geschichte fatal an die Abenteuer der Dame Lukretia im alten Rom. Verzichtet Ihr aber darauf. und als diese geisterte er jahrhundertelang auch durch die Geschichtsbücher: Er soll Gote gewesen sein.1000and1. Unsere Frauen sind hässlich und verschrumpelt. ein reicher Graf im Süden Spaniens. Julian war Gouverneur Konstantinopels in Ceuta. . bis er ganz Marokko erobert habe. Und er soll eine bezaubernde Tochter besessen haben. bewacht von einem finsteren Rudel fanatischer Analphabeten. willst Du Deine Kraft an meiner unbedeutenden Stadt messen? Liegen nicht weit reichere Gebiete vor Dir. inbrünstig zu ihrem Gott. Und er hatte wirklich einen Schwur getan. Denn ein winziger Vorposten Konstantinopels hielt sich noch immer hartnäckig Die kleine Hafenstadt Ceuta. als Musa Ben Naseirs Armee vor seiner Stadt aufkreuzte. Tatsächlich fanden die Gelehrten eine uralte Kiste voller vergilbter Papiere. im Namen des Islam ihre Heimat gotenfrei zu machen doch Musa Ben Naseir empfing sie zwar freundlich. die dem wüsten Roderich so gut gefiel.. Die Bewohner dieses Gebirgsnestes sollten nicht nur Sprösslinge des Gottessohnes sein. Eigenhändig schrieb 188 von 295 09. unser Wein längst ausgetrunken. Wollt Ihr aber nur unsere Schiffe.de .-G. doch mangels Beweisen wurde sie geglaubt. . und der Vater schwor grimme Rache . Da schrieb Julian dem Feind einen Brief: "Wozu. zumal die äußerst peniblen Geschichtsschreiber des Islam Julian nie einer Erwähnung wert fanden.2010 19:14 . Die Nachwelt hat aus Julian eine Sagengestalt gemacht. muss ich Euch leider mitteilen. Das Mädchen stieß sich einen Dolch ins entehrte Herz. dass er sich als Priester Verkleidete und das fromme Mädchen anlässlich einer Beichtstunde vergewaltigte. Da verirrten sich englische Wissenschaftler 1935 in ein entlegenes Gebirgstal in Kaschmir. dass wir sie zu unserer eigenen Flucht benützen werden." Musa Ben Naseir verordnete seinen Truppen zunächst eine Pause und schickte Julians Brief an seinen Kalifen Welid nach Damaskus. Behr .H. sie doch bald unter die Herrschaft Allahs zu führen. erklärte ihnen aber. Es lohnt wirklich nicht. Der Kaiser konnte ihm dabei nicht helfen. von Eurer Tugendhaftigkeit vernichtet zu werden. Eigentlich suchten sie Jesus. islamisches Blut wäre für diese hündische Sache zu schade. Schon ehe er nach Marokko kam. aber auch die Söhne Vitizas. Wäre Tarik wirklich mit einer so stattlichen Armee in Spanien eingefallen.Kultur . hatte er sich als geschickter Friseur seiner Buchführung bewiesen.de . plünderten einige kleinere Ortschaften und kehrten einen Monat später mit reicher Beute zurück. Nimm aber Christen . sie sollten im Gotenreich kräftig die Werbetrommel rühren für die islamische Befreiungsarmee. und noch heute heißt er nach seinem Entdecker "Dschebel al Tarik" Gibraltar. Kaum hätte er sonst zum Kommandanten dieses Raubzuges einen ehemaligen Sklaven ernannt. fünf Tage später landeten die Freischärler an der spanischen Küste.09." Am selben Tag. Musa Ben Naseir schien dem ganzen Unternehmen nicht viel Bedeutung beizumessen. ausgeredet ihn zum Räuberhauptmann zu machen. dass er sie nicht auf den Thron gelassen hatte. Welid auf die Rückseite des Briefes: "Man sollte das Angebot prüfen. und Musas Zahlenangaben sind im allgemeinen wenig verlässlich. Musa rüstete aus den spanischen Freiwilligen ein kleines Raubkorps aus. Und wenn wir uns hier halten können.Söhne de. hätte er sich kaum mit seinen Landungstruppen zunächst einmal verschanzen müssen. Für Erfolg die Peitsche Musa Ben Naseir schien durch diesen ersten Erfolg auf den Geschmack gekommen zu sein..H. der bislang nicht einmal ein Schwert in der Hand gehalten hatte. Behr .-G. Tarik ibn Zijad war eigentlich ein Büchermensch. Es meldeten sich zahlreiche Spanier. die lieber plündern als Gräben ziehen wollten. der es vom Schreibsklaven zum freigelassenen Bibliothekar Musas gebracht hatte. Für Julian war der Erfolg noch größer: Musa hielt ihm gegenüber Wort. Dies ist ein strategisch wichtiger Punkt.1000and1.2010 19:14 . und nach diesen antiken Rezepten führte er auch seinen erfolgreichen Beutezug aus. wissen wir nicht. Im April 711 schickte er Tarik wieder los. und solange Julian lebte. An einem steilen Felsen landete Tarik mit seinem Haufen und hatte ziemliche Angst vom gotischen Grenzschutz wieder ins Meer geworfen zu werden. wurden Julian und Musa handelseins. Julian stellte die Flotte. Damit erwies sich der legendäre gotische Verräter als cleverer Manager seines Herrn und Kaisers. wenn auch nur nominelle Stützpunkt Konstantinopels... als die Nachricht von Vitizas Tod nach Marokko kam. http://www. diesmal mit angeblich siebentausend Mann. Nun schickte er einige seiner Freiwilligen los. erklärte er seinen murrenden Truppen. Das war natürlich etwas übertrieben. Daran aber glaubte nicht einmal der Kalif. Gleich nach der Landung ließ er auf dem Felsen ein befestigtes Lager errichten. Wie Musa dazu kam. werden wir noch die Herren der Welt. und Tariks siebentausend Soldaten tauchen nur in einer Soldabrechnung auf. blieb Ceuta der letzte. Sie konnten es Roderich nicht verzeihen.1000and1. Nun wollten sie mit 189 von 295 09. Auf jeden Fall aber hat Musa einen guten Griff getan: Tarik hatte viele Schlachtbeschreibungen gelesen. aber der Felsen war tatsächlich ein Feldherrnhügel.de/deutsch/kultur/litera.. Diese Zahl scheint etwas hochgegriffen. während die gotischen Herrenmenschen durch ein Hintertürchen flüchteten.. und alle kamen sie ihm spanisch vor. wollte er dies auch als Politiker tun.. http://www. mit Sack und Pack aus Spanien auszuwandern.jedenfalls tauchten in den nächsten Jahren in allen christlichen Ländern eine Unzahl Roderiche auf. Er soll in der Schlacht gefallen sein. und hätte Tarik sie belagern wollen.H. Nachdem sich Tarik als Feldherr genial bewiesen hatte. wäre er dabei höchstwahrscheinlich alt geworden. und die islamischen Steuern waren tatsächlich weniger drückend als die gotischen. als er das Schreiben erhielt. Vor allem aber fürchtete Musa. Spanien ist schön. und als. dem Muslim gemeinsame Sache machen. Tarik.de .-G.2010 19:14 . Nun wohnten aber auch in Toledo Spanier und Juden. Die Flügel seiner Armee aber kommandierten die Söhne Vitizas. und die trugen eine vernichtende Niederlage davon. Dass der nun Spanien erobert hatte.Kultur . Roderich bot indessen ein stattliches Heer auf. erklärten die beiden. und nur einige kleinere Städte hielten ihren gotischen Herren die Treue. Eigentlich hatte Tarik die Goten nur ein wenig ausplündern wollen. aus dem Land geflüchtet und als Emigrant in Rom gestorben. Gott ist groß. Eine andere Version wieder meint. er sei davongekommen. Eine weitere Quelle schließlich meint Roderich sei nach seiner Niederlage in seine Residenzstadt Toledo geflüchtet und dort von Tarik hingerichtet worden.Söhne de. Behr . doch wurde seine Leiche nicht gefunden.. Vitiza hatte aus der Stadt eine ungeheure Festung gemacht. denn Tarik marschierte gleich nach der Schlacht schnurstracks nach Toledo. Zwanzig Jahre nach der Entscheidungsschlacht hielt beispielsweise der fränkische Haudegen Karl Martell an seinem Hof eine Kollektion von fünfzehn garantierten Roderichen.1000and1. empfand er als glatte Befehlsüberschreitung. Durch seinen Gewaltmarsch nach Toledo aber war er plötzlich der Herr ihres Reiches geworden: Eine Gotenburg nach der anderen ergab sich nun kampflos. und als seine Armee an einem heißen Julitag bei Xeres de la Frontera auf Tariks Truppen stieß. und die öffneten ihm begeistert die Stadttore. er hörte.de/deutsch/kultur/litera. Tarik lehnte ihr Angebot ab: Sie sollten für ihn lieber auf seiten des Feindes kämpfen. ohne ihm davon etwas abzugeben. Wutschnaubend 190 von 295 09. sein Untergebener werde auch noch das "Kalifenfünftel" nach Damaskus schicken. Roderich hatte sie diesen immer noch mächtigen Herzögen überlassen müssen. Großzügig gestattete er den Goten. Über das Ende des letzten Gotenkönigs gibt es verschiedene Nachrichten. Diese Version ist nicht unwahrscheinlich." Musa tobte.09. Er rechnete mit einem leichten Sieg seine Truppen waren den Invasoren sechsfach überlegen. dass Tarik sein Felsennest verlassen hatte.. An seinen Herrn und Auftraggeber Musa Ben Naseir aber schickte er einen kurzen Brief: "Toledo ist erobert. Er hatte Tarik ja nur auf einen kleinen Raubzug geschickt. Vielleicht auch in Konstantinopel oder im heutigen Frankreich . Juden und Christen erhielten volle Religionsfreiheit. just heute nicht kämpfen zu wollen.1000and1. So war Roderich schließlich auf seine eigenen Truppen abgewiesen. um auf diesem Umweg an die Macht zu kommen. zog er dem Muslim entgegen. Da erschien Musa vor den Mauern der Stadt. Als Musa mit einer prachtvollen Karawane und unglaublich kostbaren Geschenken zu seinem Kalifen aufbrach. Musas Lage war heikel: Wartete er. Nach einigen Tagen verzweifelten Zögerns erreichte ihn eine neue Nachricht. denn er hatte sich zahllose Dinge herausgenommen. http://www. sich nach dem Befinden seines Herrn zu erkundigen. die spanischen Städte zu knacken.Kultur . Tarik hatte in der Eile vergessen. wäre dies dem Kalifen gegenüber Befehlsverweigerung gewesen. doch als er sich daran machte. eroberte Sevilla und richtete ein furchtbares Blutbad an. und nun hastete Musa geradezu nach Damaskus. und während dieser Zeit wuchs sein Groll auf den schreibfaulen Tarik. als Musa befürchtet hatte: Als er 715 in Palästina ankam. kam ein strenger Brief aus Bagdad: Kalif Welid wünschte seinen Statthalter zwecks Rechnungslegung zu sprechen. sich selbst zum Kalifen zu machen. und Salaiman bitte. Er hatte Marokko unterworfen und nun Spanien Welid fürchtete. Sein Bruder. Nun rüsteten sich auch die anderen noch gotischen Städte zu einem verzweifelten Widerstand. würde die Erbschaft an Welids Kinder fallen und nicht an ihn.1000and1. sei schwer erkrankt. Er empfing 191 von 295 09. einige kleinere Städte zu erobern. empfing Tarik jedoch seinen Gebieter nach islamischer Sitte schon vor dem Stadttor und zu Fuß. die sich ein Freigelassener niemals erlauben durfte. der allmächtige Gouverneur könnte noch auf die Idee kommen. Musa Ben Naseir eroberte nun selbst das restliche Spanien.Söhne de.2010 19:14 . Musas sprichwörtliche Ungenauigkeit bei der Buchführung wird dazu kaum der Anlass gewesen sein.. Behr . den künftigen Kalifen. Als Musa dann mit seiner Armee nach Toledo kam.09.sollte Welid den Tribut empfangen und dann sterben. Bete für meine Knochen". Salaiman hatte seine Gründe .000 Soldaten auf..-G. und Sevilla war mit ihm auch schon in Übergabeverhandlungen getreten. Es kam noch schlimmer. dass sie sich von selbst ergeben würden seine maßvolle Politik sprach sich schließlich überall herum. Der Statthalter hatte Schlimmeres verbrochen: Er war zu erfolgreich. hatte der Kalif gerade sein Krankenlager verlas sen.de . der Kalif. Welid befände sich auf dem Weg der Besserung. auch die Nordprovinzen am Fuß der Pyrenäen zu erreichen. in Spanien nach dem Rechten zu sehen. Vor den Augen aller Spanier kam es zum Skandal: Musa schlug Tarik mit der Reitpeitsche ins Gesicht.de/deutsch/kultur/litera. erreichte ihn eine Botschaft von Salaiman. Ein Jahr lang war Musa voll damit beschäftigt. stand die Sache bereits unter keinem guten Stern. sich auf Kosten Musas unabhängig zu machen? Sein Verhalten spricht durchaus dafür. brach er im Juni 712 mit 18.. der es tatsächlich nicht einmal der Mühe wert fand. mit der Überreichung der Geschenke zu warten bis Welid entweder völlig genesen oder gestorben sei. Ahnungsvoll setzte Musa seinen Sohn als Stellvertreter ein: "Ich gehe nun in die Höhle des Löwen. Nun verließ er sich darauf. Als er ankam. ließ ihm den Turban vom Kopf reißen und schickte seinen erfolgreichen Freigelassenen in ein marokkanisches Gefängnis.1000and1.H.. Plante Tarik. gegen die Muslims waren sie allemal einig. dass sich in Frankreich und Norditalien ebenso viele Überläufer finden würden wie im gotischen Spanien. dass er auf der Stelle starb. Auf den Trümmern des westlichen Imperium Romanum hatten die Germanen ihre frühen Reiche gegründet. Von Süden her stand die Kaiserstadt stets unter Druck. Behr . Am nächsten Morgen war Salaiman Kalif.2010 19:14 .Kultur .. angesetzt auf Konstantinopel. erklärte sodann seine völlige Enteignung und sperrte den erfolgreichen Feldherrn in ein entlegenes Wüstenfort.1000and1. denn hier war kaum mit Widerstand zu rechnen.Söhne de.000 Pferde und achtzig Kamelladungen aller möglichen Schätze.1000and1. die Langobarden ebenso wie die Franken. Den römischen und keltischen Bevölkerungsgruppen galten sie nach wie vor als Barbaren. sandte er eine Mordbrigade zu Musas Sohn. und so fanden sie in Anatolien nie die zur Sicherung eroberter Gebiete unentbehrlichen Kollaborateure. So sehr sich die Edlen des byzantinischen Reichs auch untereinander stritten ..09. und der nahm Musa ins Gebet. die 466 in der ehemaligen Provinz Gallien ein Königreich errichtet hatten. Sein Leben lang soll er kein militärisches Fachbuch mehr angerührt haben. In Kleinasien und Griechenland funktionierte noch die mustergültige römische Verwaltung. Tarik aber wurde auf Befehl Salaimans aus dem Gefängnis entlassen und erhielt auch wieder seinen alten Posten als Bibliothekar. Er ließ ihn öffentlich auspeitschen. Welid freute sich darüber so sehr. Dort war ein 192 von 295 09. Europa ist noch einmal davongekommen Was der Kalif aber auch immer gegen Musa Ben Naseir haben mochte . diese Behandlung Musas könnte in Marokko einen Aufstand verursachen. Doch sie konnten auch auf die Dauer nicht gefährlich werden. Dieser Umweg schien der kürzere. So wurde es auch nach seinem Sturz beibehalten..H. Beinahe jährlich brachen islamische Armeen in Anatolien ein. Im Prinzip war es ein schlichter Nussknacker. und die war der islamischen zumindest ebenbürtig. Der entscheidende Schlag sollte aus dem Westen kommen. Zwei Wochen später erhielt Musa in seinem Gefängnis als Paket den Schädel seines Sohnes. http://www. Musas Geschenke zu besichtigen: 18. seinen Statthalter sehr unfreundlich nahm sich aber die Mühe.das Konzept dieses zu erfolgreichen Feldherrn war genial.000 Sklaven.de . von Spanien aus und quer durch Europa.Intrigen. 4. Ehe sich dies noch bis Marokko herumsprechen konnte.de/deutsch/kultur/litera. Eine kluge Steuerpolitik Konstantinopels ließ die Muslims bei den Eingeborenen stets nur als lästige Räuber er scheinen.-G. Gift und Meuchelmord gehörten fast schon zum Ritual einer Thronbesteigung -. Daher sahen beide Parteien in den dauernden Rangeleien an der byzantinischislamischen Grenze eigentlich nur eine Art Beschäftigungstherapie ihrer Truppen.. Salaiman befürchtete natürlich. Der Balkan wäre dann für seine Armee kein wesentliches Hindernis gewesen. Musa Ben Naseir baute darauf. brauche er ja nur zu Karls Gunsten abzudanken. Nach zweiwöchigem Marsch standen die Truppen des Islam bereits in Südfrankreich. und die Südfranzosen müssen schon sehr araberfreundlich gewesen sein. von Beruf Generalfeldmarschall und Staatskanzler.Kultur . doch 725 wurde Nimes und die gesamte Wüste bis zur Rhonemündung islamisch besetzt. Jeden Frühling aber kam Abd-er-Rachman wieder und stets mit einer größeren Armee. Odo lehnte ab. Auch auf Odos Hilferuf reagierte Karl Martell mit einer unverschämten Forderung: Wenn Odo unbedingt sein Reich retten wolle.09.-G. Dann werde Karl die Araber schon gern zu Paaren treiben. ausgesprochenes. ein ruhmbedeckter Feldherr. die Geschichte von Hannibals Zug über die Alpen zu studieren. das Frankenreich dem Stellvertreter Petri auf Erden auszuliefern.de . Abd-er-Rachman war gut vorbereitet: Er hatte sich sogar die Mühe gemacht.Söhne de. 718 überquerte er mit einer stattlichen Armee die Pyrenäen und führte auch siebzig Kampfelefanten mit sich. 193 von 295 09. mit einem Hang zu einsamen Entscheidungen und so misstrauisch. Er konnte zwar auch nicht lesen und schreiben. denn sonst hätten sich die Besatzungstruppen unmöglich im Lande halten können. Wie Musa war er zuvor Provinzgouverneur in Persien gewesen und hatte dort mit einigem Erfolg gegen die Charidschiten gekämpft.. Dort hatte sich der fränkische Herzog Odo von den Merowingerkönigen ziemlich unabhängig gemacht und regierte in seinem selbst gebastelten Staat Aquitanien ganz nach eigenem Gutdünken. Er war schon Ende der Vierzig.. und mit diesem beherrschte er seinen König und das Land.1000and1. Behr . Abd-erRachmans Strategie richtete sich nach dem Wetter: Im Herbst zog er selbst mit dem Gros seiner Truppen nach Spanien zurück. Machtvakuum entstanden.. und so ging ihm auch bei der Bergtour durch die Pyrenäen kein einziger der wertvollen Vierbeiner verloren. http://www. 732 vertrieb er Odo aus dessen Residenzstadt Bordeaux und besetzte alles Land bis zur Loire. Natürlich hatte ihm der Papst diesen Freundschaftsdienst nicht selbstlos erwiesen. Karl Martell war an seinem König zum Hochverräter geworden: Heimlich hatte er dem Papst versprochen. Wiederholte Einfälle östlicher Awarenvölker hatten die byzantinischen Städte und Garnisonen praktisch vernichtet. als er 716 in Spanien eintraf. Nach Musas Sturz sollte Abd-er-Rachman Ben Abdallah diesen Plan ausführen.de/deutsch/kultur/litera. dass er neben sich auch keinen Stellvertreter hochkommen lassen wollte.1000and1.2010 19:14 . Als die Araber anrückten. entdeckte Odo wieder sein Herz für den großen Frankenstaat und schrieb seinem König einen rührenden Brief mit der Bitte um Hilfe. und noch 718 verlor er Carcassone und Narbonne an die Muslims. hatte sich aber vom Papst ein Sekretariat ausgezeichneter Kleriker schicken lassen. 721 konnte Odo gerade noch Toulouse halten. Unglückseligerweise war der Merowingerkönig Analphabet und hatte in seinem Reich schon lange nichts mehr zu sagen. Wahrer Herr der Franken war ein gewisser Karl Martell.. In den besetzten Gebieten blieben nur schwache Garnisonen.H. obwohl schon wieder Herbst gekommen war. Bis zu dieser allerhöchsten Entscheidung wollten sie geduldig Posten schieben. und später auch wieder an der Nordgrenze ihres Territoriums mit Karl Martell. Just in diesem Augenblick fiel Karl Martell mit etwa tausend fränkischen Soldaten über das Lager her.de .-G. einen Brief nach Damaskus zu schreiben und den Kalif um seine Entscheidung zu fragen. Behr . Nach seinem mehr zufälligen Tod war weit und breit kein Nachfolger in Sicht.H.Söhne de.. Er hat Karl Martell innig gehasst. und daher staunten alle Franken. dass Karl Martell einen gewaltigen Sieg errungen und der Retter Europas gewesen sein soll. und so blieben sie ganze neun Monate in ihrem Lager am Ufer der Loire. Die Obersten der Armee bildeten zunächst ein siebzehnköpfiges Kommandogremium. im Exil zu Paris und ziemlich verbittert. Nun musste auch Karl Martell handeln. Die fränkischen Truppen wagten nicht einmal. Hatte sich ein fähiger islamischer General gefunden und Abd-er-Rachmans Aufmarschplan fortgesetzt. Tariks Siegesmarsch zu wiederholen.2010 19:14 . 735 war nämlich Odo von Aquitanien gestorben.1000and1. So gleichgültig ihm das Schicksal Aquitaniens gewesen war . und schon im Oktober traf er sie bei Tours an der Loire.de/deutsch/kultur/litera. Die Rettung des Abendlandes besorgten schon die Muslims selbst.Kultur . Nun sollte sich bitter rächen..und Nachtmärschen zog er den Muslims entgegen. dessen einzige Entscheidung war. dass Abd-er-Rachman so einsam kommandiert hatte und neben sich kein strategisches Talent aufkommen ließ. direkt nach Paris zu marschieren. Nur. Ohnmächtig musste das Gros der islamischen Armee zusehen. Mehr als zwanzig Jahre lang beherrschten sie ziemlich ungehindert die Provence und die gesamte Riviera. Zunächst zogen sie nach Südfrankreich zurück und bauten dort Arles zu ihrem Verwaltungszentrum aus.jetzt standen die Araber an der Grenze des Frankenreichs. Der Sieg Karl Martells war also eigentlich nur ein Zufallstreffer und auch kein entscheidender.1000and1. Am Vorabend hatten die Muslims am anderen Loireufer einen kleinen Brückenkopf errichtet. Nur mit den Langobardenkönigen gab es einige kleinere Scharmützel. Am Morgen wollte Abd-er Rachman mit seiner kleinen Leibgarde den Vorposten besichtigen. dass Odo in seinem 194 von 295 09. wie ihre Vorhut in den Fluss zurückgeworfen wurde und ihr General dabei fiel.. Anscheinend hatte Abd-er-Rachman Ben Abdallah vor. Das aber dürfte mit Sicherheit nicht zutreffen.09.. In Tag. dass wir so wenig darüber wissen. und reichlich hastig hob Karl eine kleine Armee aus. Im September gab er seiner Armee den Befehl. In unseren Geschichtsbüchern wird die Schlacht von Tours stets als entscheidendes Ereignis des christlichen Abendlandes bezeichnet. wäre das Frankenreich binnen weniger Monate vom Erdboden verschwunden gewesen. Mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit herrschte an diesem Oktobermorgen bei Tours strenger Frost. http://www. Erst fünf-hundert Krieger hatten den Fluss überquert. Arabische Historiker berichten. über die Loire zu setzen und dort die Muslims zu stellen. dass in diesem Jahr 732 der Winter unverhältnismäßig früh gekommen sei. Eigenartig ist. Dabei vergaßen sie die Eroberung des christlichen Abendlandes.Kultur . Die Charidschiten hatten dort zahllose Anhänger gefunden. Karl Martell blieb während dieser Zeit nicht untätig.2010 19:14 . großes abbasidisches Ehrenwort. Zwei Monate hauste er dort mit seinem Bruder ziemlich ungestört. Wie wir wissen. und 740 flatterten über allen Städten Marokkos und Südspaniens die roten Fahnen der Revolution. Bald zeigte er Erschöpfungserscheinungen. die nun das Frankenreich nach römischem Vorbild organisierten. Er erreichte nicht viel nur einige kleine Städte zwischen den Fronten wechselten laufend ihre Besatzer. Nur zwei aus der Sippe waren dem blutigen Gastmahl zu Damaskus ferngeblieben. Der jüngere Bruder war kein guter Schwimmer. Damit vervielfachte er nur die Zahl derer. und mit diesem Zungenbrecher stand er bald auch auf allen Steckbriefen der Abbasiden.. Er hieß mit vollem Namen Abderrachman Ben Moawia Ben Hischam Ben Abdelmelik Ben Merwan. Seitensprosse einer Seitenlinie. er solle nur kommen.1000and1.09. nun sprangen sie nur mit Unterwäsche bekleidet in den Euphrat. Da schaltete Karl auf die weiche Welle um aus Rom und Konstantinopel ließ er erfahrene Verwaltungsfachleute kommen. Die Prinzen wollten gerade Toilette machen.H. denn sie hätten den jungen Mann nur zu gerne umgebracht. sondern ausgerechnet seinem Intimfeind vererbte. http://www. Dass sich die Muslims schließlich über die Pyrenäen zurückzogen. Einer kam durch Kaum waren die Charidschiten Aufstände der Berber im Westen des islamischen Reiches niedergeschlagen. Sie waren Brüder. Am nächsten Morgen marschierte eine regelrechte Division unter schwarzen Fahnen auf das kleine Haus zu. Kaum hatte er Land unter den Füssen.de .. Abderrachman hatte sich in einem kleinen Landhaus am Euphrat verborgen.sie hatten schließlich die Urkunde gefälscht. Bis 743 waren die islamischen Armeen des Westens voll damit ausgelastet. ihre eigenen Glaubensgenossen umzubringen. auch kleinere Niederlagen als große Siege verkünden zulassen. da erfuhr sein Kammerdiener.-G. bewirkte nicht Karl Martell. Als Herzog von Aquitanien nahm Karl Martell den Kampf gegen die Muslims wieder auf. Im Sommer kamen die Araber und im Winter die Franken. Ihn er schreckte die Zahl der islamischen Sympathisanten im Frankenreich. So hatte die arabische Bedrohung auch für die Untertanen der Franken ein Gutes. die sich von einer islamischen Herrschaft ein besseres Regime erwarteten. und die Soldaten riefen ihm vom Ufer aus zu... Karl Martell aber verstand es meisterhaft. wie viel die Köpfe der beiden Jüngling wert seien. wurde 195 von 295 09. Seine erste Gegenmaßnahme war die untauglichste: Kollaborateure wurden ohne Verfahren hingerichtet.1000and1. Behr . Nur einige der Geistlichen Karls lächelten weise . und der ältere der beiden war noch nicht einmal zwanzig.de/deutsch/kultur/litera. sondern die Berber Marokkos.Söhne de. begann im Osten die Revolte der Abbasiden. Der Junge glaubte das. ihm würde nichts geschehen. ging die Sache für die Omajaden schlimm aus. und damit waren die Muslims wieder für lange Zeit mit Bürgerkriegen beschäftigt. Testament die Herzogswürde nicht etwa einem seiner Söhne. Er hatte in seinem Kaftan mindestens ebenso viele Juwelen behalten. der Abderrachman fangen wollte und zu diesem Zweck 300 Kamele der Zenata beschlagnahmte. nun schon fast fünfzehn Jahre.. Ausgerechnet in den Zenata fand Abderrachman seine Retter. und sie hatten ihrem Herrn auch was mitgebracht: Aus zahllosen. ob dort vielleicht ein Handelshaus Bedr als Neueintragung bekannt sei. Da trennte sich der Prinz von der Hälfte seiner Barschaft und schickte seinen getreuen Bedr nach Spanien. Voll rührender Naivität fing er auf der Suche nach Bundesgenossen bei den Statthaltern des Westens an. Der letzte Omajade besaß nun ein ansehnliches Kapital und beschloss. Abderrachman war verzweifelt und schrieb einen Brief an die Wirtschaftsbehörde in Cordoba. als er seinem Herrn gegeben.Söhne de. Wahrscheinlich aber ist er unter falschem Namen mit Beduinen über Land gereist und nicht einmal sehr geheim. Mit dem Sturz der Omajaden hatte sich ihr Statthalter selbständig gemacht und Spanien 196 von 295 09. wenn sie die große Säuberung überstanden hatten. Der andere hieß Bedr und blieb ein treuer Diener seines Herrn. und mit diesem Schatz blieb er in Syrien und gründete eine Bank. und dort tauchte Abderrachman Im September 750 auf... Behr . Einer der beiden Sklaven wollte da nicht mitspielen.1000and1. Dass sie sich schließlich mit dem Nachkommen ihrer Todfeinde regelrecht verbrüderten. dass die Herren nun auf ihn quer durch Nordafrika eine regelrechte Treibjagd veranstalteten.Kultur .2010 19:14 . erreichte ein abbasidischer General.. In Palästina hatten sich die Abbasiden nicht sehr beliebt gemacht.de/deutsch/kultur/litera.de . 280 Wer auf welcher Seite stand. wie Abderrachman es sich vorgestellt hatte. er auch schon enthauptet.-G.1000and1. Geheimtaschen ihrer weiten Kaftane schöpften sie siebzehn Kilo Edelsteine. Am Toten Meer nämlich erwarteten ihn schon zwei ehemalige Sklaven. So leicht. Angeblich hatte er die ganze Zeit über als Ausgestoßener fernab von allen Menschen gelebt und sich nur von Wurzeln und Käfern ernährt. war es gar nicht. Über ein Jahr lang blieb Bedr samt Geld verschollen. Doch diese waren mittlerweile selbst Abbasiden oder. war schon längst nicht mehr auszumachen. Nun schworen sie den Abbasiden Rache und gaben Abderrachman eine Liste aller in Spanien zerstreuten Zenata. schon längst ihre Parteigänger. Abderrachman schwamm allein weiter und wurde am Abend halb tot ans Ufer getrieben. doch das Gebot der Gastfreundschaft wog in den Augen von Nomaden immer schon schwerer. Der einzige Erfolg der Briefe Abderrachmans war. sich damit sein eigenes Reich zu basteln. Die hatten zwar den Omajaden wegen der Geschichte mit ihrer Königin Blutrache geschworen.09. http://www. doch da tauchte Bedr mit dem gesamten Geld und schier unglaublichen Nachrichten auf: Seit dem Charidschitenaufstand herrschte in Spanien praktisch Bürgerkrieg.H. als gejagter Prinz Anhänger zu finden. in Bausch und Bogen freigelassen. die der Kalif 197 von 295 09. Die Abbasiden hatten ebenfalls einen Gouverneur geschickt. dem "großen Fluss" der Araber und dem Guadalquivir der Spanier. Noch im August desselben Jahres marschierte Jusuf mit einer neuen Armee auf. die sich von einem Machtwechsel persönliche Vorteile versprachen Zenata. dem Verwaltungszentrum der Halbinsel. doch seine Truppen zogen während der nächsten Jahre plündernd und marodierend kreuz und quer über die Halbinsel.H..1000and1. Berber und zahllose von den Abbasiden enttäuschte Schiiten.-G.de/deutsch/kultur/litera.000 Spanier als natürliche Bundesgenossen. In einem wahren Triumphzug zog der letzte Omajade wenige Tage später in Cordoba ein. seine Freiwilligentruppen zu drillen und die Lage zu beobachten. Natürlich wurde diese großzügige Geste weder von den rebellischen Statthaltern noch von den Abbasiden im Irak anerkannt.Kultur . in einem kühnen Handstreich das feindliche Hauptquartier zu überrumpeln und sämtliche feindlichen Truppenführer mit einem Schlag gefangenzunehmen. der die Ordnung wiederherstellen sollte und sich ebenfalls.de . dass seine Freischärler sehr bedenkliche Elemente gewesen sein müssen während sich Abderrachman in der Moschee als Garant für Sicherheit und Ordnung feiern ließ. Der Prinz hatte im Exil Geduld gelernt. 281 Und mit der Hauptstadt hatte Abderrachman natürlich noch lange nicht das Land in seiner Gewalt. Kalif Merwan hatte sie.. Ihm erklärte Abderrachman den Krieg.09.. und dann kam noch ein bunter Haufen aller. Sie alle hatte der tüchtige Bedr für seinen Herrn mobilisiert. Die größte von ihnen waren die ehemaligen Staatssklaven der Omajaden. als alles schon verloren war. zu seinem eigenen Staat erklärt. Behr . die versprengten Haufen Jusufs unter ihren schwarzen Fahnen zu sammeln. Nun versuchten die beiden. Dabei zeigte sich allerdings. und 763 hatte Abderrachman sein frisch erobertes Reich nahezu völlig verloren.. Zunächst beschränkte er sich darauf. Im Winter war nur noch ein nennenswerter Gegner auf dem Feld: Jusuf al-Fihri. einander umzubringen und Mansur hatte auch schon einen neuen Statthalter geschickt. Ihre Agenten schafften das diplomatische Kunststück. das Land unter dem Titel eines Emirs als seinen Privatbesitz zu betrachten. Da gelang es ihm. Auch die Abbasiden blieben nicht untätig. und am 14. Eingewickelt war es in jene schwarze Fahne. Zwei Monate später erhielt Kalif al-Mansur auf der Baustelle von Bagdad ein gewichtiges Paket..Söhne de. der jedoch beschlossen hatte. Immerhin hatte Bedr auch einige ziemlich geschlossene Parteiungen entdecken können. Nicht einmal Bedr konnte seinem Herrn erklären wer nun gerade wo. wie und warum seine Mitmenschen umbrachte. wurde er wie ein Messias empfangen. und der tat genau dasselbe wie sein abgesetzter Kollege. und als Abderrachman im September 755 bei Malaga landete. Abderrachman aber gewann damit rund 110. legten die wildgewordenen Truppen die Stadt in Schutt und Asche. März 756 schlug er ihn entscheidend am Wadi al Kabir. Die zweite Gruppe bildeten die vom neuen Regime entlassenen Beamten der Omajaden. http://www.. von den Abbasiden gestellter Statthalter.1000and1.2010 19:14 . Zwar unterlag Jusuf wieder und fand bei der Flucht sogar den Tod. http://www.H. Und da Diplomatie in keiner Epoche der Geschichte ein moralisches Handwerk war. sind eigentlich keine Zweifel erlaubt. Damit der Kalif auch wusste. Diesbezügliche Berichte werden oft als Märchen abgetan.de/deutsch/kultur/litera. Kurz zuvor hatte er noch geschnaubt: "Wenn dieser Omajade nicht so weit entfernt wäre. versuchten die Kalifen..1000and1. und so verschweigen auch heute Historiker ganz gerne.. waren Elfenbeintäfelchen mit Namen und Titel an die jeweiligen Ohren gebunden. schlossen die Abbasiden mit den Frankenherrschern ein Stillhalteabkommen.de . sondern auch den Herrschern jener Zeit prinzipiell kein anderer Weitblick zugetraut als bis zu den Grenzen ihrer eigenen Länder. wen er da vor sich habe. Das aufgeklärte neunzehnte Jahrhundert glaubte ja. Nur in Bürgerkriegen fiel die Entscheidung endgültig auf dem Schlachtfeld. So wurden nicht nur die mittelalterlichen Chroniken als armselige Legendensammlungen belächelt.1000and1. tauschten die Herrscher im Hinterland mit den Gesandten des Feindes Artigkeiten aus und redeten über Geschäfte. Nun aber warf er die makabre Sendung angewidert in den Tigris und seufzte: "Vielleicht ist es doch ganz gut. Da aber in christlichen und islamischen Chroniken stets fast gleichlautend darüber berichtet wird. dass ein Meer zwischen ihm und mir liegt". Dieser Irrtum hat sich auch in unserem Jahrhundert gehalten mit welchem Recht könnten wir denn auch sonst auf unseren Fortschritt so stolz sein? Tatsächlich aber ist das berühmte "rote Telefon" unserer Staatsmänner nur eine unwesentliche Verbesserung der alten Kontakte. dass die verschiedenen Untertanen einander auch tapfer die Schädel einschlugen. diesen "Schlüssel zu Europa" durch Bündnisse mit den Herrschern Europas in ihre Hände zu bekommen.Söhne de. dass die Christen den islamischen Bürgerkrieg nicht als Anlass nähmen. Normale Kriege aber sollten in der Regel nur Verhandlungspositionen beeinflussen.09.2010 19:14 . Behr . zum Zwecke der Haltbarkeit in Kampfer und Salz eingelegt. und in jedem steckte ein Kopf. Freiwillig traten sie ihnen die Riviera ab unter der Bedingung. Die Wiedergewinnung der verlorenen Halbinsel sollte für lange Zeit die Triebfeder der Außenpolitik Bagdads werden. die unter den Machthabern des Mittelalters selbstverständlich waren.. dass es zwischen den christlichen und islamischen Erbfeinden stets beste Beziehungen gab. Natürlich musste das charaktervollen Gemütern als ausgemachter Zynismus erscheinen.. Es enthielt achtzehn Tontöpfe.-G. seinem Geheimdienstchef nach Spanien mitgegeben hatte. In einem Punkt war das Mittelalter unserer Gegenwart sogar voraus: Krieg zwischen zwei Mächten bedeutete keinesfalls den Abbruch diplomatischer Beziehungen. sondern auch den internationalen Verkehr erfunden zu haben. nun selbst über die Pyrenäen zu marschieren.Kultur . Das System wechselseitiger Klemmen Damit war die spanische Frage für die Abbasiden natürlich nicht erledigt. Während an den Fronten Generäle dafür sorgten. Doch die Franken hatten schon ihre Leute in Spanien: Bereits 733 hatten in der nordwestlichen Provinz Asturien einige christliche Fürsten 198 von 295 09. nicht nur die Geschichtsschreibung. Während sich Abderrachman in Spanien an die Macht kämpfte. würde ich ihn eigenhändig erwürgen". Al-Mansur war gewiss nicht zimperlich und weiß Allah kein sanftmütiger Charakter. wolle der Papst in einer konzertierten Aktion ebenfalls zum Krieg blasen 199 von 295 09. kleines Königreich gründen. um einen Krieg gegen Spanien zu führen. Pippin zog klare Verhältnisse vor. denn auch er wollte mit dem leibhaftigen Antichrist in Verhandlungen treten.Söhne de. Behr . und ein Exemplar davon ruht heute noch in den Archiven des Vatikan. sich die Sache zu überlegen. dass sie ihre eigenen Glaubensgenossen an die Christen Verkauften.. persönliche Gesandte des Papstes. Seit einiger Zeit schon stritt er mit dem Kaiser in Konstantinopel. würde er zur Belohnung die nördliche Hälfte der Halbinsel erhalten. Pippin sollte rund 17 Millionen Mark erhalten.de/deutsch/kultur/litera. Außerdem aber gab der Frankenkönig das feierliche Versprechen eines Handelsboykotts gegen Konstantinopel. straff organisiertes Königreich machen. und im Falle eines Sieges Nordspanien einschließlich Barcelona.H. und mit fränkischem Geld konnte 753 dort ein gewisser Alfons sein eigenes. Daher schloss der Nachfolger Petri einen Vertrag mit dem Kalifen: Zum selben Zeitpunkt. Dafür verpflichtete er sich den Abbasiden gegenüber friedlicher Koexistenz. Pippin versprach.09. ob Heiligenbilder heilige Bilder seien und als solche verehrt werden sollten..1000and1. In Wahrheit ging es natürlich um anderes: Der Papst wollte sich in Italien ein Reich errichten. Doch auch der Papst verfolgte irdische Ziele. Er schubste den letzten Merowinger vom Thron. Mit mindestens ebensoviel Geld zog 765 eine stattliche Diplomatenkarawane aus Bagdad über Venedig nach dem Frankenland. das durchaus von dieser Welt war. Sein Vater hatte sich noch damit zufriedengegeben. So hörte er mit Interesse was ihm die Gesandten des Kalifen vorschlugen: Wenn Pippin den Abbasiden behilflich wäre Abderrachman aus Spanien zu vertreiben. wer nun eigentlich oberster Herr der Christenheit sei. http://www. Als nun Abderrachman Emir von Spanien wurde. Doch gehörte die italienische Halbinsel noch zum Hoheitsgebiet Konstantinopels.. sperrte er die abgehalfterte Majestät in ein Kloster und ließ sie auch noch kastrieren. schickten die Abbasiden dem christlichen König Alfons eine runde Million Mark.2010 19:14 . Christen und Muslim wurden sehr bald handelseins. und damit aus dieser Sippe ja kein Rivale mehr erwachse. Die Verhandlungen in Bagdad wurden geheim betrieben. da der Islam seinen Krieg gegen das Oströmische Reich wieder beginne.de .. 767 wurden die abschließenden Verträge unterzeichnet. Dort herrschte mittlerweile ein kleiner Mann mit großen Plänen: Pippin. Mit ähnlicher Gründlichkeit ging er seine weiteren Pläne an: Er wollte aus dem Rudel fränkischer Herzogtümer ein regelrechtes. auf dass er mit diesem Geld einen Krieg gegen die Muslims beginne. Auf theologischer Ebene wurde diese Frage als "Bilderstreit" ausgetragen. der Sohn Karl Martells. Der Papst meinte dazu nur.1000and1.Kultur . welch charakterloses Verräterpack die Muslims seien. das Dokument eines weltweiten Komplotts. Mit von der Partie waren auch fünf Priester. im Namen der Merowingerkönige zu regieren. nun sehe man endlich.-G. und schickte noch im selben Jahr eine eigene Gesandtschaft nach Bagdad. erfolgreich gegen die Muslims rebelliert. Auch Vater Pippin konnte sich nicht für ihn erwärmen . Mit einer Horde Pferdeknechte stürmte er in das Krankenzimmer. Deren erstes Ziel aber war. Damit waren die Bagdad-Verträge zunächst auf Eis gelegt. Karlmann.1000and1. wuchs der Knabe Karl mehr unter den Stallknechten auf.. ächzte Pippin und starb. Antiochia und Alexandrien überließ. Fast wäre Karl der Welt erspart geblieben. "Die passt zu dir".Söhne de. Karl bekam den Nordosten die unzivilisiertere Gegend. und mit deren Krediten wurde nun eine stattliche Armee ausgerüstet. das Reich zwischen den ungleichen Brüdern zu teilen. So erlaubte das Oberhaupt aller Christen die Errichtung einer Filiale der islamischen Staatsbank. setzte seinem sterbenden Papa ein Messer an die Kehle und meldete nachdrücklich seine Wünsche bezüglich der Erbschaft an. verstarb. die bisher zu den Titeln des Kaisers in Konstantinopel gehört hatte. Dafür war ihm jedes Mittel 200 von 295 09. Sämtliche Parteien begannen ein fieberhaftes Wettrüsten. und der erste Weltkrieg hätte eigentlich schon 768 beginnen können. das sogar einen Austausch von Militärexperten enthielt. und einer von Karls Kerlen stocherte mit einem Speer in dessen Magengegend herum.2010 19:14 .de/deutsch/kultur/litera. Schon nach einem Jahr konnte die berühmte Frage beantwortet werden. und darüber freute sich der Kalif so sehr. Als Gegenleistung erklärte der Papst Sizilien zu islamischem Einflussgebiet. gleich neben der Peterskirche. Doch auch die Opfer der Bagdad-Verträge traten in Verhandlungen. dass sich der Papst eine Armee leisten konnte. und dementsprechend waren seine Manieren. Da aber wurde der Knabe Karl fürchterlich. Karl aber konnte weder lesen noch schreiben und wollte im übrigen seine eigene Politik machen. bis Vater Pippin schweren Herzens entschied. lassen. als völlig überraschend Pippin.1000and1. dass er dem Papst auch noch die geistliche Schutzherrschaft über die Christen von Jerusalem..Kultur . da ihm sein Bruder laufend Scherereien machte.512 Mann. http://www. der ganz nebenbei zwischen den Franken und dem Papst zerrieben werden sollte: das kleine Königreich der Langobarden in Norditalien. finanziert jedoch vom Kalifen. der Herrscher der Franken. kam nicht dazu... zunächst einmal seinen Bruder vom Thron zu jagen.H.-G. Behr .09. als er nach seinem Schlaganfall sein Testament diktierte. wie viele Soldaten der Papst denn habe: Dank der islamischen Finanzhilfe waren es genau 27. der sie eigentlich ratifizieren und erfüllen sollte. Sein Papa wollte den Rüpel leer ausgehen lassen.während Bruder Karlmann am Hofe erzogen wurde. Denn die Einnahmen aus der Kirchensteuer flossen damals noch nicht so üppig. Abderrachman in Spanien schloss 768 ein Bündnis mit Konstantinopel. Ein Elefant für Karl Karl der Grosse war in den Augen Papst Stephans ein Kleingeist und für den Kalifen ein unkultivierter Barbar. und dritter im Bunde war ein kleiner Staat.de . Die Aufmarschpläne waren bereits ausgearbeitet. Seinen Bruder hatte er gleich mitgebracht. Natürlich aus rein theologischen Gründen. Besonderen Erfolg hatte er bei Salaiman al-Arabi. der Heiland sei auf einem Nagelbett verstorben: Zur Zeit Karls des Grossen waren 7. 773 begann der Krieg und endete ein Jahr später damit. um seinen vom Papst verliehenen Titel mit einem Hauch von Wahrheit zu garnieren. als Karl die Langobardentochter mit Schimpf und Schande ihrem Papa zurückschickte.de . wesentlich lockender als ein Missionskrieg gegen die sächsischen Habenichtse.. und das veränderte schlagartig seine bisherige Politik.09. 201 von 295 09.. gelangte auch eine beglaubigte Abschrift der Bagdad-Verträge nach Barcelona. war natürlich viel interessanter. Bis heute blieb es eine offene Frage. Noch im selben Jahr ließ er bei Papst Stephan nachfragen.-G.Kultur .. Einige Wochen später marschierten die Franken in Spanien ein. recht. Mit diesen Papieren und fünf Millionen Mark in Gold reiste Salaiman im Jahr 777 zu Karl nach Paderborn. ein Pfund Dornen aus der Marterkrone Jesu. gerade massenhafte Zwangstaufen sächsischer Adliger veranstalten. 3 Nägel. Der Papst war entsetzt. ob nicht sein später heilig gesprochener Bruder dabei nachhelfen ließ.. und auf jeden Fall war die Aussicht. und die Christen dürften tatsächlich geglaubt haben. dass der letzte Langobardenkönig in ein Kloster gesteckt wurde und sich Karl dessen Krone aufsetzte. ein Schienbein Petri. Schon am nächsten Tag befahl Karl seiner Armee eine scharfe Kehrtwendung. den Weisheitszahn des heiligen Paulus und den Augenbrauenstift Maria Magdalenas. Natürlich gab der Papst begeistert seinen Segen. Was ihm Salaiman mitzuteilen hatte. und als al-Mansur 775 starb und sein Sohn Mahdi neuer Kalif wurde. Auf jeden Fall war Karl nun Alleinherrscher der Franken.Söhne de. geschmiedet aus einem garantiert echten Nagel vom Kreuz Christi. Von Mansur aus Bagdad kam nichts er hielt den neuen Frankenkönig für einen unsicheren Kantonisten und investierte lieber in Bestechungen der Offiziere Abderrachmans in Spanien. Da starb 771 Bruder Karlmann. Karl führte die Tochter des Langobardenkönigs zum Traualtar.239 Kreuzesnägel im Umlauf. Der Papst zum Beispiel spendierte Karl bei dieser Krönung sechs Kilo Kreuz.H. einen schlichten Eisenreif. http://www. dem Gouverneur von Barcelona. nur um Hilfstruppen für den Bruderkrieg zu bekommen. Tatsächlich schien Karl bislang die Bagdad-Verträge nicht gekannt zu haben. Dort ließ der "allerchristlichste König der Franken". im reichen Süden was holen zu können. als Karl 770 mit den Langobarden paktierte. und der Papst plante. Nach und nach wurden an diesen ungetreuen Vertrauten Abderrachmans siebzehn Millionen Mark überwiesen.de/deutsch/kultur/litera. ein Stück vom Tischtuch des letzten Abendmahls.1000and1. wie das Oberhaupt der Kirche über Ehescheidungen denke.1000and1. einen Armknochen Johannes des Täufers. den Franken für diese Verletzung ausgehandelter politischer Spielregeln mit dem Kirchenbann zu belegen.2010 19:14 . und die unzähligen Kreuzessplitter hätten mühelos einen ganzen Wald ergeben oder Heizmaterial für ein Jahrzehnt. König Desiderius der Lombardei nahm übel. den Gürtel Marias und ein Fläschchen mit ihrer Muttermilch. Behr . Solche Reliquien waren im Mittelalter ungeheuer beliebt. Eine baskische Räuberbande beobachtete diesen Offenbarungseid strategischen Unvermögens mit größtem Interesse. Zu allem Unglück fehlte es ihm auch an fähigen Generälen. Dass sich nun ausgerechnet die christlichen Franken in innerspanische Angelegenheiten mischten.09.. Als die Flotte der Abbasiden in Richtung Spanien auslief.H. und aus dem Versager Roland wurde eine strahlende Heldengestalt.de/deutsch/kultur/litera. und nun musste Karls überstürzte Aktion ein Chaos herbeiführen. genannt Dschihad. Zehn Jahre hatten die Verträge auf Eis gelegen. Abderrachman. ohne auch nur die umliegenden Höhen abzusichern. Die Werbefachleute der Franken machten aus dem Debakel später ein Heldenepos. Behr .2010 19:14 .-G. wie sich die diplomatischen Beziehungen in den nächsten fünfzehn Jahren entwickelten. und tatsächlich kamen schon ein Jahr später Gesandte des Kalifen. Der Spanienzug 777/778 wurde Karls des Grossen schlimmste Pleite.. hatte sich in den letzten zehn Jahren in ganz Spanien Respekt erworben. Lange Zeit wurde angenommen. Auf der Passhöhe von Roncesvalles prasselten plötzlich Steinlawinen auf die Franken. Eine Koordination der einzelnen Partner war nicht mehr möglich.Kultur . Wäre Roland nicht persönlich auf der Strecke geblieben. der Kalif wahrscheinlich noch später. Beim schimpflichen Rückzug ließ er seine Truppen durch enge Hohlwege marschieren. Der Papst erfuhr von Karls Aufmarsch erst. trieb auch sämtliche Opponenten auf seine Seite: Für einen Bürgerkrieg wären sie zu haben gewesen. genannt "Rolandslied". Leider berichten weder islamische noch fränkische Chroniken. denn selten wurde mit der Wahrheit freier umgesprungen. zumal Karl hinreichend damit beschäftigt war. und einige Stunden später war die gesamte Nachhut Karls aufgerieben.de .. http://www." Aber auch dafür war das Unternehmen einfach zu dilettantisch geplant. der Omajade. Doch Karls Journalisten waren wesentlich talentierter als seine Heerführer. einen heute in der Wiener Schatzkammer ruhenden Säbel und vor allem zwei Säcke Goldmünzen. einige reiche Städte in Spanien zu erobern. Karl selbst hatte nach diesem Desaster dringend Trost nötig. als Vorbild deutschen Heldenmutes.und Osteuropa 202 von 295 09. Karls Auftritt aber machte aus der Sache einen "Heiligen Glaubenskrieg". Dann prügelten die Muslims in überraschender Einigkeit die Franken aus dem Lande. Salaiman wurde von seinen eigenen Leuten gefangengenommen und als Verräter hingerichtet.Söhne de. waren schon sämtliche Pläne gescheitert. Chronisten haben diesen Aufmarsch gerne als Kreuzzug bezeichnet. als Ersatz für die in Spanien entstandenen Unkosten. Sie brachten Seide. Noch heute stehen auf deutschen Stadtplätzen zahllose Rolandsäulen herum. sein Reich in Mittel. hätte er wegen totaler Unfähigkeit vor ein Kriegsgericht gestellt werden müssen seine rund fünftausend Mann wurden von ganzen zweihundert Basken erledigt. Es zählt zu den berühmtesten Dichtungen des Abendlandes und ist ein Kunstwerk von hohem Grad.1000and1. Der dümmste von ihnen hieß Roland und kommandierte die Nachhut. als die Franken schon vor Saragossa standen. es habe eine Art Denkpause stattgefunden.1000and1.. Karls privater Geschichtsschreiber Einhard war da ehrlicher: "Seine Majestät zog in der Hoffnung aus. und hier betrieb Karl der Grosse eine gründliche Endlösungspolitik. zu festigen. dass sie auch später für alle tausendjährigen Expansionsversuche herhalten musste: Es fehlt unserem Volk an Lebensraum. Von Bayern aus ging es weiter nach Osten. Damit war allerdings nur ein Teil der Bagdad-Verträge erfüllt. Dazu erfand er eine Devise.09. Schließlich hatte sich der Kalif verpflichtet. und der erinnerte sich seines alten Paktes mit dem Kalifen. dass der Kalif zu einem gewissen Maß den Frankenherrscher finanzierte. Die Abbasiden konnte er zurückschlagen. Behr . überwiegend in klobigen Silbermünzen mit der Aufschrift CAROLVS. Ein Viertel des Soldes wurde bereits in bar bezahlt. Dort war sieben Jahre zuvor Abderrachman gestorben und hatte seinen Sohn Hischam zum Nachfolger bestimmt. Höchstwahrscheinlich dürfte es sich um Zahlungen aufgrund der Bagdadverträge gehandelt haben. Karl aber dürfte einen Teil dieses Geldes zur Eroberung Osteuropas zweckentfremdet haben.. http://www. zum Zwecke einer Invasion Spaniens. ein Stück Riviera nördlich der Pyrenäen in seine Gewalt zu bekommen und konnte 793 auch für kurze Zeit Narbonne einnehmen.H.. In einer konzertierten Aktion fielen beide über den Omajadenspross her: Während die Flotte der Abbasiden die Küsten Südspaniens verunsicherte. gegen die Franken aber war er machtlos. und 792 bereits begegneten die Franken auf vorgeschobenen Grenzposten der anderen Supermacht.1000and1. denn wirtschaftlich hatten die Franken nichts zu bieten. und diese Münzen trugen interessanter weise den Prägestempel des Kalifen. Während dieser ereignisreichen Jahre fanden jedoch auch ständig Geheimverhandlungen zwischen dem Kalifen und Karl statt.. die ja immer noch galten. die geradlinige Bündnispolitik sein es Papa fortzusetzen. Mit genau zehntausend Soldaten überquerte er die Pyrenäen und fiel in Spanien ein. werden wir wohl nie erfahren. 788 wurden schließlich die Bayern dem Reich eingemeindet und ihr Herzog Tassilo nach bewährter Manier kastriert und in ein Kloster gesteckt. Obgleich fast alle Dokumente verloren gingen.000 Mann zu bezahlen. 785 zwängte er den letzten Sachsenherzog Widukind in eine christliche Kutte..de . 203 von 295 09. Ohnmächtig musste Hischam zusehen. 795 besann sich der Franke schließlich wieder der alten Verträge. dem Frankenherrscher 10. Beide Gegner auf einmal waren zu viel für Hischam. Hischam versuchte noch einmal. doch da hatten sich die Verhältnisse gründlich geändert.de/deutsch/kultur/litera. Generäle aber waren Karl Gold wert. Warum dieser Goldregen über die Franken kam. Der andere betraf Konstantinopel.dort werden wir ihn finden. Karls Krieger wurden nämlich nur noch teilweise mit Ländereien entlohnt.Söhne de. besetzte Karls Infanterie einen rund hundert Kilometer breiten Landstreifen Nordspaniens. 782 ließ er in Verden anlässlich einer Friedensfeier etliche tausend freie Sachsen erschlagen. Mit Sicherheit kam er nicht über den Handel. natürlich unter seinem Kommando. und Karl hatte auch gar nicht die Absicht. Der Osten aber ist primitiv und ohne Geist . Damit aber machte er Karl auf sich aufmerksam. die so ungeheuerlich vermessen klang. Das Land der Primitiven war das heutige Deutschland.Kultur . Europas: Dem Reich von Konstantinopel.-G. können wir annehmen.2010 19:14 .1000and1. wie Karl die einstige Nordprovinz seines Emirates zur "Spanischen Mark" ausbaute und sämtliche Muslims erschlagen ließ. Als erster Germane träumte der Franke von einem vereinten Europa. Damit war ein erster Schritt zu freundschaftlichen Beziehungen zwischen Konstantinopel und Frankenreich getan. und bald spürten auch die entlegensten Untertanen. Sie boten ihr unbegrenzte Waffenruhe an. Genau dies aber war sie nicht.-G. Mit ihnen reiste die erste ständige Vertretung der Franken. während die Franken leer ausgegangen wären. dringend etwas gegen die Annäherung Konstantinopels zu den Franken zu unternehmen. Harun al-Raschid ließ unternehmen. Eilig sandte er seine Agenten los.1000and1. Außerdem zog auch ein Muslim namens Abdallah an den Kalifenhof. http://www. Sie brachte reiche Geschenke und wurde glänzend empfangen. Friedlichkeit zeigte Irene nur in ihrer Außenpolitik. Wer da versagte. gegen ein mögliches Bündnis zwischen Karl und Irene zu intrigieren schließlich wäre seine irdische Macht zwischen diesen beiden Supermächten schnell zerrieben worden. Irene wollte noch einen Schritt weitergehen und 787 ihren Sohn Konstantin mit Karls Tochter Rotrud verheiraten. die Dame habe nicht unrecht.de . zwei Ritter namens Sigismunt und Lantfried sowie ein jüdischer Dolmetsch namens Isaak. Im Frühjahr 797 zogen die Diplomaten wieder nach Bagdad.000 Beamte. einen Kopf kürzer machen. 796 traf eine Delegation des Kalifen in Aachen ein. und der muss eine seltsame Figur gewesen sein: Er war der zweite Sohn des Omajaden Abderrachman. aber auch an Karl bezahle. Zunächst setzte sie einen Diplomatentrupp auf Karl an.der Hauptnutznießer sei nämlich der Papst.. Karl ließ sich die alten Papiere nochmals vorlesen und fand. die Unterschlagungen begangen hatten.. doch ihr Sohn spielte da nicht mit: Heimlich hatte er sich mit einer Kammerzofe vermählt.09. zumal beide Staaten bald gemeinsame Grenzen und damit auch Grenzstreitigkeiten hatten. Ein Jahr lang wurde verhandelt.H. Besser hat die Beamtenschaft des Reiches nie wieder funktioniert. unter anderem mit der ihres Gemahls. wurde auf dem Bettvorleger geköpft. Am Bosporus regierte eine Dame namens Irene. Ihren Weg zum Thron hatte sie mit Leichen gepflastert. dass Karl bei den Bagdad-Verträgen eindeutig auf der Verliererseite stünde . und das Diplomatenkarussell rotierte wieder einmal. und ihre Minister mussten sich zuerst in ihrem Bett als fähige Männer erweisen. zu deutsch "die Friedfertige".. und dann waren sich die Parteien einig: Franken und Muslims wollten die Dame Irene gemeinsam zur Kasse bitten. und angeblich ließ die resolute Dame 12.Kultur . Vier hochgestellte Kleriker aber reisten nach Bagdad und baten den Kalifen. dass eine sehr straffe Steuerverwaltung eingerissen war.Söhne de. Schließlich hätten sich Kalif und Papst brüderlich in das Erbe Konstantinopels geteilt. hatte seinem Bruder Hischam die Thronfolge streitig gemacht und war von ihm außer 204 von 295 09. Papst Hadrian zu Rom aber fühlte sich bedroht.1000and1.. Das kühlte die neue Völkerfreundschaft etwas ab. Behr . die Byzantiner seien auf jeden Fall schlimmere Gottesfeinde als die Muslims.2010 19:14 .de/deutsch/kultur/litera. und Mama ließ ihn dafür öffentlich verprügeln. Ebenfalls persönlich befasste sie sich mit dem Haushalt ihres Reiches. Von allen Kanzeln des Frankenreichs verkündigten Prediger. Der bewies dem Frankenherrscher. solange Irene alljährlich Tribute an den Kalifen. als seinen Sarg kaufte er schon 790 einen antiken Sarkophag. Führer des Römischen Reiches. das Imperium Romanum erneut zu errichten. aus denen sich politische Linien konstruieren ließen.. sicherheitshalber gleich einen Vertrauten des Frankenkönigs zu wählen. Als Gegenleistung erhielt Karl nichts als einen prächtigen Titel "Romanum gubernans imperium".und Kulturkreise. und Leo III.2010 19:14 . http://www.Söhne de. Muslims waren höchstwahrscheinlich am Guss der gewaltigen Domtüren von Aachen beteiligt.die Fronten verliefen quer durch die Glaubens. Der Antrieb territorialer Vergrößerung spielt auch keine wesentliche Rolle. sich mit dem Frankenherrscher zu arrangieren.H.1000and1. Irene bot ihm 798 sogar ihre Hand und damit den Kaisertitel an. und seine berühmte "Palastschule" versuchte ernsthaft eine Wiederaufnahme altrömischen Formgutes.. gibt es nicht . und selbst heute fällt es schwer. und ausschließlich zu diesem Zweck trat er auch wieder mit dem Papst in Verhandlungen. Dezember 800 wurde ein feierlicher Vertrag aufgesetzt und von Karl mit drei Kreuzen signiert darin wurde Mittelitalien einschließlich Ravenna "auf ewige Zeiten" dem Papst übereignet.09. dass der Franke Karl davon träumte. Noch auf dem Sterbebett grübelte er. Landes gejagt worden. sie habe doch schon einen Ehemann ins Grab gebracht. Das taten Sie auch. Seine Palastkapelle zu Aachen ließ er mit geklauten Römersäulen aus Italien verzieren. und für seine Urkunden verwendete der Analphabet ein Siegel des römischen Kaisers Claudius. Behr . die gesamte Tragweite jener mittelalterlichen Diplomatie abzuschätzen. Neun Jahre lang hatte er am Hof Karls ein komfortables Exil genossen. Am ehesten könnte sein. die ebenfalls das Erbe des alten Rom beanspruchten: Den Papst und Kaiserin Irene.de .. Dafür spricht.de/deutsch/kultur/litera. Ausgebildet aber wurden Karls Kunsthandwerker von islamischen Meistern. Nie wieder wurde Machtpolitik mit derart unverhülltem Zynismus inszeniert.. Und Kaiser des Römischen Reiches war er 205 von 295 09. Das letztere allerdings war eine glatte Lüge.1000and1. und er empfahl seinen Kardinälen. Karl werde ihn aus Rom verjagen und seinen Kirchenstaat dem Reich angliedern. Damit hatte das diplomatische Verwirrspiel jener Zeit seinen Höhepunkt erreicht. denn die paar hundert Quadratkilometer spanischer Halbinsel fielen bei dem Riesenreich Karls kaum ins Gewicht. Karl wollte sogar unbedingt Kaiser werden. Moralische Klammern. Nun hoffte der Omajade. denn in den Ländern des Halbmondes war die römische Kultur lebendig geblieben. kannte seinen Karl so gut. Beide versuchten. und im übrigen denke er gar nicht daran. wie das Reich Gottes auf Erden diesem Schicksal entgehen könne. dass Karl ein fanatischer Sammler altrömischer Fossilien war. In seiner Schatzkammer häuften sich antike Gemmen mit den Bildnissen längst verblichener Kaiser. Papst Hadrian hatte gefürchtet. Sogar die Krone für den feierlichen Staatsakt in der Peterskirche am Heiligen Abend 800 musste Karl selbst mitbringen. Imperator Romanorum zu werden. ausgerechnet mit Hilfe der Abbasiden doch noch Emir von Spanien zu werden.Kultur . Karl verhielt sich nicht galant: Ruppig ließ er der Dame antworten.-G. dass er ihn bei den Verhandlungen erfolgreich übers Ohr hauen konnte: Am 23. Durch seinen Pakt mit dem Kalifen hat Karl auf jeden Fall zwei Mächte in die Klemme gebracht. doch der Stil dieser Bronzewände ist eindeutig römisch. erwies sich aber als dümmer denn sämtliche seiner Artgenossen. Der andere war zweifellos. Seine Majestät verachtete Vegetarier.H. Harun al Raschid fand. 206 von 295 09. was er einst von Kaiserin Irene erpresst hatte. und noch am selben Tag schenkte er das Vieh dem Kloster Lippenheim.Söhne de.1000and1. unter den gegebenen Umständen sei eine ständige Gesandtschaft nicht mehr nötig. als das Vieh in Aachen ankam. wurde Abul Abbas in Venedig halbtot an Land gezogen und nach einwöchigem Erholungsurlaub quer über die Alpen geschleift. bis sich Abul Abbas selbst bediente: Während Karl der aller höchsten Ruhe pflegte. Der Dickhäuter hieß Abul Abbas und war ebenso alt wie weitgereist.. und schickte den Dolmetsch Isaak nach Aachen zurück. http://www.. Dieser Titel blieb in Konstantinopel. Christophorus. der erste an Cholera. . was dabei herauskam. hatte es Isaak noch gut füttern lassen.. Abul Abbas sei Vegetarier. der zweite an Syphilis. vorausgesetzt. Im Reisegepäck Isaaks trampelte Abul Abbas nun von Bagdad bis Antiochia.M und so ließ es Mansur außerhalb der Stadt in ein Freigehege stecken und vergaß es dort. Erst Harun al-Raschid erinnerte sich seiner wieder. Das Elefanten-Albino erregte allgemeines Staunen. trampelte sein Elefant eine Palastmauer nieder und fraß den Lieblingsgarten des Kaisers ratzekahl. Karl staunte. dass sich Karl Kaiser nennen dürfe. dass von nun an keine Zahlungen mehr zu erwarten seien. den ihm Karl servieren ließ. und die Gläubigen hielten. Mit der Botschaft.1000and1. Sogar am kaiserlichen Gottesdienst sollte das Monstrum teilnehmen. Nachdem er das ganze Schiff verpestet hatte. Karl glaubte dem Juden nicht und ließ dem Elefanten so lange Braten servieren. Nicht einmal als Reittier war es zu gebrauchen.de . aber nur. als Gebeine des sagenhaften Riesen St. seinem Herrscher klarzumachen. Einige seiner Knochen erlebten allerhöchste Ehren: Noch vor zweihundert Jahren wurden sie im Dom zu Mainz von gläubigen Christen verehrt. Karl nahm beide Ereignisse mit Wohlgefallen wahr und lud den Elefanten darauf zu seiner Tafel. Die entsprechenden Bedürfnisse erledigte Abul Abbas dann im Münster. deswegen noch lange nicht. Zunächst erfreute sich Abul Abbas der uneingeschränkten Huld Karls. Vergeblich versuchte Isaak.Kultur . dort wurde er auf ein Schiff verladen und bald fürchterlich seekrank. Behr . Ein Grund dafür mag gewesen sein. für eine Wundermedizin und prügelten sich darum. dass Karl den Kalifen bei seinen Verhandlungen mit Rom nicht konsultiert hatte. um es loszuwerden. Damit es stillhalte. er zahle samt Zinsen alles zurück. und Irenes Nachfolger Michael verhandelte darüber mit Karl nicht weniger erfolgreich als der Papst: 812 wurde in den Aachener Verträgen vereinbart. kühlten auch die Beziehungen zum Kalifen ab.2010 19:14 . und mit einem weißen Elefanten als Trostpflaster für Karl. Da aber hatte es sich Abul Abbas mit Karl verscherzt. Als Karl sich mit dem Papst geeinigt hatte. Abul Abbas aber wusste diese Ehre nicht zu schätzen. Selbst die ausgesuchtesten Filetstücke verschmähte er und wollte nicht einmal den Kammerdiener fressen.de/deutsch/kultur/litera. Ein mittelindischer Fürst hatte ihn einst an Kalif Mansur nach Bagdad geschickt. Seine abenteuerliche Wanderung aber war damit noch lange nicht beendet.-G. dass Sigismunt und Lantfried im Jahr 800 zu Bagdad verstarben.09.. Dort ist Abul Abbas im Jahr 810 verstorben. . die Städte Saragossa und Tortosa Grenzfestungen. Am 28 Januar 814 verstarb der Kaiser zu Aachen. mit Lüsterfarben leuchtend glasierte Keramik aus Malaga und vor allem der berühmte spanische Wein.. und eine Pilgerfahrt zu diesem Heiligtum war die gängigste Geschäftsreise des Mittelalters. In Santiago lag schließlich der Apostel Jakob begraben. das heute noch als Maroquin internationale Spitzenpreise erzielt. Barcelona ging bereits 803 an die Franken verloren. http://www.H. und daraus ergab 207 von 295 09.. die allerdings selten so ernsthaft ausgetragen wurden. die sich dabei noch einen gewaltigen Aufschlag vergönnten. die ganze Halbinsel zu beherrschen.Kultur . Behr . und die Christen sollten ihrem Gott dafür danken. Um den Handel in ihre Kontrolle zu bekommen. und seit 811 wurde der Ebro die Grenze zwischen Christen und Muslims. war der Staat der Omajaden auch auf dem Höhepunkt seines Glanzes ein Zwerg. Spaniens Geschichte ist daher auch die ständiger Rangeleien zwischen Christen und Mauren. und auch seine Knochen wurden nicht in Ruhe gelassen. denn von Andalusien aus wurde Europa mit Kultur infiziert. und damit wurden die Gebeine des begeisterten Reliquiensammlers selbst Sammelobjekte. Vor allem gelang es dem Islam nie.1000and1. blühte dabei auf. dass es einer der Parteien an die Existenz ging. Allein im Jahr 893 brachte die Warenumsatzsteuer dieses Landstrichs 117 Millionen Mark ein. 95 Prozent des Warenangebotes gingen zunächst an Zwischenhändler in Asturien. kamen immer wieder welche nach. dem Staat der Abbasiden und Konstantinopel. hauchzarte Spitzen. Die Traumgüter des Mittelalters wurden auf der Halbinsel hergestellt oder nahmen ihren Weg durch Andalusien: zierlich eingelegte Waffen aus Toledo. Derlei hätte sich ja störend auf die Wirtschaft auswirken können.de/deutsch/kultur/litera.1000and1.Söhne de. Als Machtfaktor spielte die Iberische Halbinsel keine Rolle verglichen mit den Supermächten der Zeit. Der Traum von Andalusien Spanien blieb noch jahrhundertelang unter islamischer Herrschaft. Zu Trockenzeiten können auch Kinder diesen Fluss bequem durchwaten. Karl überlebte das arme Tier um vier Jahre.-G. das Herzland des kleinen christlichen Königreiches. und auf diesem Gebiet herrschte zwischen den verfeindeten Staaten Spaniens echte Partnerschaft. Den größten Profit machten natürlich die Juden.09. dem Frankenreich. Nur selten wurden diese Köstlichkeiten direkt an das christliche Abendland verkauft. und daher konnte nie von einer natürlichen Grenze zwischen den Staaten die Rede sein. Die christlichen Könige sahen das nicht gerne. Der Grossteil davon ruht heute in einem kostbaren Schrein über dem Hochalter des Aachener Doms.2010 19:14 . vertrieben Sie wiederholt die Juden Galiciens. Im Nordwesten hielt sich hartnäckig das christliche Königreich Asturien mit seiner Hauptstadt Santiago da Compostella. Der skrupellose Machtpolitiker wurde ein anerkannter Heiliger der katholischen Kirche. Da der Handel natürlich nie ganz ohne Juden laufen konnte.. feinstes Leder aus Marokko. schon aufgrund ihrer Geschäftsverbindungen zum islamischen Landesteil. Feierlich wurde der antike Sarkophag erbrochen und sein Inhalt in verschiedene goldene Behältnisse abgefüllt.de . Die Landschaft Galicien. das Rittertum. Mit gestreuter Lanze reiten die Feinde aufeinander los. hat Panzer. So entstand auf der Iberischen Halbinsel die graziöseste Abart der brutalen Gewalt.und Mausspiel.1000and1.!". Dass sie Feinde sind. Nach Koran und Bibel fühlten sich die Gläubigen beider Bekenntnisse dazu verpflichtet. jeweils von einem markigen Trompetenton untermalt. Dafür aber bot es das prickelnde Abenteuer echter Gefahr. In Spanien selbst waren die Judenvertreibungen nur kleine. Jahrhunderts. während die Dienerschaft dezent im Hintergrund wartet. Die vertriebenen Juden zogen in großen Schüben weit nach Osten und fanden im heutigen Südpolen eine neue Heimat. kam es ebenfalls bald zu Judenverfolgungen.H. Besitzt er außerdem noch Vermögen. und das unwirtliche Land benannten sie nach der goldenen Provinz Spaniens . denn Waffen und Rüstungen stammen meist aus denselben Werkstätten.. Wo allzu große Gemeinden entstanden.de/deutsch/kultur/litera. das Feld noch nicht geräumt. und wenn du nicht gleich abhaust.09. Behr . Um 1212 begannen die großen Pogrome im Rheinland. Außer Ehre konnte nicht sehr viel dabei gewonnen werden. und wer zuerst vom Pferd geschubst wird. muss der Sieger an die Witwe ein Schmerzensgeld bezahlen.de . http://www. wirst du schon sehen. können sie selbst nur an ihren Schildern erkennen. Nun aber führt der eine ein Kreuz und der andere den Halbmond im Schilde.Galizien. Mit wohl-gesetzten Redewendungen beschimpfen die Herren einander. und das ist ein Kriegsgrund.1000and1... Rund alle zwanzig Jahre wurde Galicien "judenfrei" gemacht. In einer Vorwegnahme der Reichskristallnacht wurde die noch aus der Römerzeit stammende Synagoge niedergebrannt. Auf diese sportliche Weise wurde ein Krieg natürlich fast schon zum vergnügen. sich ein Jahrhunderte dauerndes Katz. Sollte er sich jedoch bei dem Sturz das Genick gebrochen haben. aufeinander in Permanenz loszugehen.. Hat der Gegner nach viermaligem Protzen. doch die Wirtschaftsinteressen sorgten gleichzeitig dafür. und dass Sieger wie Verlierer aus derlei Abenteuern regelmäßig mit Ruhm 208 von 295 09. kann ihm noch etwas Lösegeld abverlangt werden.2010 19:14 .. sehr oft in das Rheinland.Söhne de. bedauerliche Randerscheinungen des "großen. dessen deutsche Übersetzung bereits den sinnigen Titel "Di artige Protzerey" trug: "Mein Panzer ist schöner als deiner !"-"Mein Pferd ist edler als deines !"-"Ich bin stärker als du. dass es auch im Kampf beim Ritterspiel blieb. ohne lebensgefährlich zu sein . Das muss man sich einmal vorstellen: Irgendwo in der Nähe der Grenze treffen zwei Feinde aufeinander.Kultur . dass aus diesen religiösen Prinzipien nie blutiger Ernst wurde. kommt es wirklich zu Tätlichkeiten. Pferd und Ehre verloren. steht genau im Anstandsbuch De procedere hostem. Häufig zogen die Flüchtlinge in den islamischen Landesteil zurück..-G. wo sich ein neues Wirtschaftszentrum Europas entwickelte. Was geschimpft werden darf.zahllose Spielregeln sorgten dafür. heiligen Krieges" zwischen Muslims und Christen. oft übersiedelten sie nach Norditalien und Dalmatien. Dort allerdings fühlten sie sich nie so zu Hause wie auf den Zwischenstationen ihrer langen Wanderung: Bis in unser Jahrhundert sprachen sie dort noch das Mittelhochdeutsch aus dem Rheinland des 12. Die Jahrhunderte Andalusiens könnten wir am ehesten als "kriegerische Koexistenz" bezeichnen. genannt Minnedichtung. Natürlich musste es ein Spanier sein. und damit waren die Grundlagen für die ritterliche Dichtung des Abendlandes geschaffen. die perfekten Panzer der Muslims von Dämonen geschmiedet und ihre Ärzte unheimliche Zauberer.. In der Regel machten sie aus dem feindlichen Ritter eine ganze Armee. sonderten sie nur selten ab. Wer sich mit ihnen einließ. hielten auch sie Frieden. der Jahrhunderte später das Strickmuster dieser Romanzen mit einer genialen Parodie der Lächerlichkeit preisgab Miguel de Cervantes mit seinem unsterblichen Don Quichotte. http://www. Zwar gelobte jeder christliche König bei seiner Thronbesteigung. Behr . Die dichterische Freiheit ist mit der Iberischen Halbinsel schon damals arg umgegangen: Kamele waren selbstverständlich feuerspeiende Drachen. hier lauerten stolze Mauren auf ahnungslose Parsivale und hinter goldenen Gittern dunkelhäutige Frauen der Erlösung. kann nicht behauptet werden .H. gescheckte Kinder zu bekommen.de . Viele der Abenteurer pendelten zwischen den Fronten . doch solange seine Staatskasse auf den islamischen Zwischenhandel angewiesen war. Und solange die Muslims an den christlichen Kunden verdienten. Sentimentale Liebeslieder. Gewissen ist eine Geldfrage.. Schließlich war das Leben bei den Muslims um vieles angenehmer. der in Wahrheit Almansor hieß und Wesir zu Cordoba war. Als "el Cid" wurde er unsterblich. Viele der christlichen Ritter blieben gleich im Heidenland.je nach Bezahlung kämpften sie mal für die Heiden und mal für den christlichen König von Asturien. 209 von 295 09. Insgesamt hatte er siebenmal auf christlicher und neunmal auf islamischer Seite gekämpft. Kehrten sie zurück. ohne dass sie vom Gegner ausgenutzt wurden. Der berühmteste von ihnen hieß Don Ruy Diaz de Vivar und brachte es bis zum Statthalter und Festungskommandanten von Saragossa. besorgten ihre Troubadoure. meinte der Recke. ganz Spanien dem Kreuz zurückzuerobern. und so drängten vor allem fränkische Jungmänner zum Abenteuer jenseits der Pyrenäen. Von da an verhielt er sich neutral und ließ sich von beiden Parteien bezahlen. bekleckert heimkehrten.1000and1. und dessen Größe ergab sich aus dem Honorar. und Spanien wurde in ihren Liedern das Land der unbegrenzten Abenteuer: Hier gab es den Heiligen Gral und den Zauberer Klingsor. Überwiegend sangen sie vom Ruhm ihrer Auftraggeber.sowohl islamische als auch christliche Staaten Spaniens zeigten oft und deutlich militärische Schwächen.-G. und da vergaßen sie gerne den Kampf für das Christentum. Diese fahrenden Dichter waren die ersten hochdotierten Werbefachleute Europas.. Mit vierzig begann ihn der Rheumatismus zu plagen. Um das Jahr 1000 bestand die islamische Armee Spaniens zu 70 % aus christlichen Söldnern.. wurden diese schönen Schwüre natürlich nicht in die Tat umgesetzt. Dass ein "Gleichgewicht des Schreckens" die tödliche Auseinandersetzung verhindert habe.de/deutsch/kultur/litera. und die Kunst des Verseschmiedens hatten die meisten von ihnen an islamischen Fürstenhöfen gelernt.09.Kultur . konnten sie natürlich nicht weniger auf schneiden als ihre Vorgänger.2010 19:14 . Keinem der Zuhörer im langweiligen Christenland kamen diese bunten Schilderungen spanisch vor. Von Burg zu Burg zogen sie als Abendprogramm der Recken und Damen.Söhne de. musste allerdings damit rechnen.1000and1. Aus Bewunderung wurde Neid. die Alhambra zu Granada. Andalusia patria fontium. In dem Maß..Wald von neunhundert Säulen.-G. Nach diesem Prinzip entstanden in Andalusien Stein gewordene Träume. deren Einfluss sich keine Stadt Europas entziehen konnte. das die Phantasie eines unbekannten Architekten aus der tonnenschweren Kuppel im "Saal der zwei Schwestern" geschaffen hat..H. und Wolfram von Eschenbach lässt seinen Parzival in Andalusien nach dem Heiligen Gral suchen. Nach den Vorstellungen des Koran ist das höchste Ziel aller Kunst die Überwindung und Auflösung der Materie. Viele Bücher sind über dieses Wunderwerk geschrieben worden. das aber gefahrloser. In Andalusien entstanden kunstgewerbliche Zentren.Kultur .09. und damit war die Macht Andalusiens vorüber.von nun an plünderten die Wikinger nur noch im christlichen Königreich Asturien. In wirtschaftlicher Hinsicht aber wurde jedes dieser kleinen Fürstentümer eine Großmacht.de . den permanenten Bürgerkrieg. auf denen seit mehr als tausend Jahren zierliche Steinbögen schweben! Und aus der Abenddämmerung Andalusiens stammt der schönste Palast. der je gebaut wurde. Im selben Jahr noch ruderten sie sogar den Guadalquivir hoch und plünderten Sevilla. Das Reich der Omajaden zerfiel um 950 in eine Unzahl untereinander zerstrittener Kleinstaaten. dass sie sich bald auch in Spanien die beliebteste Form arabischer Politik leisten konnten. Dort gab es zwar weniger zu holen. wurde der Lehrmeister entbehrlich und lästig.. Europa wurde von islamischer Kunstfertigkeit zunehmend unabhängiger. Doch die Muslims wurden selbst mit den rauen Nordmännern handelseins . von denen einige sogar unter marokkanischen Einfluss gerieten. Die große Moschee von Cordoba bietet ein heute noch unübertroffenes Raumerlebnis einen . der Großmeister der Scholastik.de/deutsch/kultur/litera.1000and1. So wenig fühlten sich die Muslims vom christlichen Norden bedroht. und doch kann ihm keine Beschreibung gerecht werden" Kein Foto kann den unwirklichen Zauber der stillen Höfe wiedergeben und nicht einmal ein Film das verwirrende Spitzengewebe. notierte sein Schüler Bernhard von Clairvaux: Andalusien ist das Mutterland der Quellen. die flandrischen Tuchweber kopierten die Webstühle und Stoffmuster von Sevilla. waren Andalusiens Tage bereits gezählt.Söhne de. und als im 13. Als dieser Inbegriff der Romantik entstand. betätigte sich nebenbei als Übersetzer arabischer Literatur. Christliche Mystiker schöpften ausgiebig in den Quellen arabischer Philosophie. und sogar Thomas von Aquin. Die einzige ernsthafte Bedrohung kam aus dem Norden: 844 fuhren die Drachenboote der Wikinger im Hafen von Lissabon ein und sollen fast 700 Kilo Gold weggeschleppt haben.2010 19:14 . Behr .. Die mittelalterlichen Goldschmiede des Rheinlandes haben fast alle von Mauren gelernt. In Spanien hinterließ der Islam auch einige der schönsten Zeugnisse seiner hohen Kultur. Jahrhundert die weltweite Macht des 210 von 295 09. Und das Epos der Griechen kehrte über Spanien als "Romanza" und "Roman" in das Abendland zurück.1000and1. wie das Abendland vom Islam lernte. und hinsichtlich "höherer Lebensqualität" gab Andalusien das ganze Mittelalter lang den Ton an: Die Dichter und Minnesänger übernahmen den islamischen Endreim in ihre Sprache und als "Alexandriner" eine arabische Versform. http://www. Im Auftrag ihrer christlichen Fürsten begannen Abenteurer. auch das letzte islamische Fürstentum auf der Halbinsel ihrem jungen Staat einzuverleiben. die sich die Alhambra leisten konnte. Harun al-Raschids Pleite "Dem schlichten Urteil handle ich zuwider.1000and1. und so ergriff kein Andalusier eine Waffe für sein Fürstenhaus.-G. Noch im selben Jahr wanderte eine halbe Million Muslims aus und fand meist in Marokko eine neue Heimat. Kapitel 11. angefertigt im Jahr 802 zu Bagdad am Hofe Harun al-Raschids. die Columbus benützte und die sich als so fehlerhaft erwies. und damit beginnt ein neues Kapitel der Geschichte. Muslims wurden aus den christlich eroberten Gebieten gnadenlos vertrieben und schließlich im Süden der Halbinsel geradezu zusammengedrängt. Damit waren sie dem Scheiterhaufen und ihr Besitz der Kirche verfallen.1000and1. http://www.. Die Landkarte allerdings.de/deutsch/kultur/litera.2010 19:14 . schon um ihre Besitztümer zu erhalten. Und im Herbst schickte die Königin einen Abenteurer aus Genua los. 211 von 295 09. Mich überwältigt.. endete auch in Spanien die Toleranz zwischen den beiden Religionen.Kultur . Und bis heute hat sich in Spanien zumindest ein islamisches Erbe im täglichen Gebrauch erhalten . Ihre Produkte waren weltweit gefragt. Auf dem Basar wurden Kunstwerke gegen Gemüse aufgewogen. die islamischen Kleinstaaten der Halbinsel zu erobern. dass ihr Christentum doch nicht das rechte sei. was mir widersteht. Islam stürzte. Behr . doch davon profitierte nur der spanische Zwischenhandel und die kleine Fürstenfamilie der Nasriden.09. Viele Mohammedaner traten natürlich zum christlichen Glauben über. einen direkten Seeweg nach Indien zu finden. Wie kann ich das Gegeb'ne wieder nehmen. Am längsten hielt sich Granada.. Dorthin flüchteten auch die besten Künstler Andalusiens..aus dem arabischen "inschAllah" wurde das Vielzweckwort Ole.H.die Inquisition konnte ihnen jedes mal erfolgreich nachweisen. Am Neujahrsmorgen des Jahres 1492 übergab der letzte Nasride seinen Kleinstaat ohne weitere Förmlichkeiten dem "allerchristlichsten Königspaar". war die Kopie einer viel älteren. als König Alfons und Königin Isabella beschlossen.de .Söhne de. Es half nichts . Er hieß Columbus. Das Ende Andalusiens war langsam und blutig. Kultur .H. http://www. Schon nach zwei Straßenecken wurde die Feministin verhaftet und vor das Bezirksgericht geschleppt. Viele jüngere fanden. Die Dame kam nicht weit.1000and1. Es folgte der Rubin des 212 von 295 09. diese altmodische Vorschrift passe so gar nicht in die eleganteste Stadt der Welt. Dann erhob er sich und sprach das Urteil: "Das Gesetz bestimmt..de . Der Fall war delikat. Wenn nach der Beuteteilung nichts mehr geht? Ich fürchte die Verwicklung der Geschäfte Und dass sich auflöst. und der Kadi beschloss. und darunter trug sie nichts.de/deutsch/kultur/litera. Der besah sich den Fall eingehend.1000and1. Behr .Söhne de. Einige Stunden später stand die unzüchtige Verschleierte vor dem allmächtigen Harun al-Raschid..09." Aus seinem Turban löste er einen Diamanten und warf diesen ersten Stein auf die Sünderin. und eine von ihnen entschloss sich zu einem unübersehbaren Protest: als Straßenkleid wählte sie einen hauchdünnen. dass sie gesteinigt wird..-G." (Harun al-Raschid) Tausendundeine Nacht Natürlich durften auch in Bagdad Damen nur verschleiert auf die Strasse gehen. durchsichtigen Seidenschleier. was ich fest gedreht. lieber den Kalifen entscheiden zu lassen..2010 19:14 . in seinem täglichen Umgang mit den Gesetzen bewies Harun meist einen ähnlich eleganten Zynismus. wie der Kalif aussah. So kennt die Nachwelt den berühmtesten Kalifen. dass unter Haruns Herrschaft der Halbmond seinen höchsten Glanz entfaltete.09. höchstwahrscheinlich in den Harem Haruns. http://www... Johann Peter Hebel erzählt haargenau dasselbe Märchen in seinem "Schatzkästlein des rheinischen Hausfreundes" über den guten Kaiser Josef. dass eine tüchtige Familie stets im dritten Glied verkomme. wie jener die Juwelen seines Hofstaates auf die schöne Sünderin. Soweit die Sache Harun betrifft. die je von Herrschertugenden und Herrscherlaunen berichtet wurden. hat der Märchendurst der Untertanen auf Harun gehäuft. dass jede der anderen widerspricht. denn kein Bürger der Stadt bekam ihn je zu Gesicht. und nur manchmal geriet unter die funkelnde Pracht auch ein Körnchen Wahrheit. dass nach ihm wieder ein Sohn Saffahs Kalif werden solle. und im Jahre des Herrn 1974 stand die Geschichte als ernsthafte Reportage über den dortigen König im Staatsorgan des kleinen Himalayalandes Nepal.de/deutsch/kultur/litera.1000and1. Al-Mansur hatte das Reich von seinem Bruder nur unter der Bedingung geerbt. und da stört auch nicht sonderlich. dass er sich selbst für eine Neuauflage von dessen biblischem Bruder Moses hielt).H. Mahdi sammelte sie mit wahrer Leidenschaft. spielte aber sonst keine Rolle. hat das Märchen einen wahren Kern. der allerdings nur höchst selten den Opfern der Justiz zugute kam. Niemand in Bagdad nämlich wusste. Behr . Als solcherart dem Gesetz Genüge getan war. Da gibt es die rührende Geschichte vom gerechten Kalifen. Daher konnte natürlich mit Fug und Recht in jedem Dunkelmann auf nächtlichen Strassen der Märchenkalif vermutet werden. der Smaragd des Polizeipräsidenten. Unbestritten jedoch ist.. Dadurch aber gewann der Abbasidenprinz genügend Freizeit für sein Hobby. und daher war Mahdi Ben Mansur von der Thronfolge ausgeschlossen. den der Franke Karl stets mit seinem biblischen Namen Aaron titulierte (und dabei nicht verhehlte. ein Saphir des obersten Richters.1000and1. ein funkelnder Regen aus den Reihen der Minister und Hofbeamten.Söhne de. Schließlich wurde auch auf Harun al-Raschid das berühmte arabische Sprichwort geprägt. Außer seinen acht Hauptfrauen tummelten 213 von 295 09. im elften Regierungsjahr seines Großvaters al-Mansur. Seine Züge leuchten unsterblich aus einem bunten Mosaik zahlloser Geschichten. Mahdi.. Großwesirs.Kultur . der in einfacher Kleidung unerkannt durch Bagdad bummelte. Von da an ging's bergab und eigentlich schon mit Harun. Sämtliche Fürsten der Geschichte scheinen auf Haruns Spuren gewandelt zu sein. Auch die Geschichte der Edel-Steinigung könnte wahr sein .de . In den Hofannalen wurde seine Geburt als Routinefall verzeichnet. sammelte die hochkarätig Gesteinigte den Sündenlohn in ihrem sündhaften Schleier und entschwebte. denn sein Papa war zwar der älteste Sohn des Kalifen.-G. Alle Legenden. und das waren Frauen.2010 19:14 . um Gesetzwidrigkeiten seiner Beamten auf die Schliche zu kommen. Hadi und Mama Harun wurde 765 zu Bagdad geboren. die Lieblingssklavin. Hadi. Ich sah aber nur einen mageren. dass die Sklavin Chaiseran eines Knaben entbunden wurde. besorgten schon im Anonymen wirkende Fachleute.09. http://www. Außerdem war Chaiseran ehrgeizig. Hadi und Harun. dass diese beiden Enkelkinder dem allmächtigen Großvater al-Mansur vorgeführt wurden.de/deutsch/kultur/litera. Natürlich sorgte Chaiseran nun erst recht dafür. dass ihre Söhne gebührend gewürdigt wurden. Es gehörte Zu den Propagandamethoden des Mittelalters.1000and1. Die meisten Muslims bekamen den Thronwechsel kaum zu spüren. Schon mit vierzehn erntete der junge Prinz erste Lorbeeren auf dem Feld der Ehre und auf Kosten Konstantinopels.Kultur . Behr . war die schlanke Perserin gleich Mutter von zweien.2010 19:14 ." Al-Mansur bereiteten damals nicht nur seine Magengeschwüre Sorgen. Derlei früher Ruhm war auch bei Christlichen Edel-Knaben nicht ungewöhnlich. konnte das Problem lösen: Zu ihm hatte der Prinz Vertrauen. Bei dieser Gelegenheit schlug ihm Chalid den Schädel ein. Im Falle Haruns wissen wir auch. Während Mahdi mit den anderen 745 Damen nur 149 Söhne hatte... und erreichte sogar.H. Mann mit gelber Haut. Mahdi kümmerte sich auch als Kalif nicht sonderlich um den Staat. sondern auch die Thronfolge. während der zehnjährige Harun den Rang eines Generalfeldmarschalls erhielt. zumal dieser schon der zweite war. seinen Onkel "zwecks freundlicher Unterredung" zu besuchen. Da fiel nicht sonderlich auf. Sie sorgte dafür. wurde gleich bei der Thronbesteigung seines Vaters zum Thronfolger erklärt.. Der Kalif wollte das Reich nämlich seinem eigenen Sohn Mahdi vererben. In seinen Memoiren beschreibt Harun seinen Eindruck von dem großen Kalifen: "Ich war neun Jahre alt und furchtbar aufgeregt. wer dem Kleinen die Hand führte: Jahja Ben 214 von 295 09. als Mansur den gesamten Harem des Prinzen umbringen ließ. Weiber und die Jagd.. und der dreiunddreißigjährige Mahdi wurde Kalif. Der ältere.-G. und er empfing den Wesir sogar in seinem Wüstenschloss. sich noch siebenhundertachtunddreißig Nebendamen und Sklavinnen in seinem Harem. Damit war das Thronfolgeproblem glücklich gelöst.1000and1. der unermüdliche Großwesir.die Söldner gewöhnten sich beizeiten an die Namen ihrer künftigen Henker. dass sich ihre Sprösslinge nicht allzu sehr in das Prinzen Gewimmel der anderen mischten. künftige Herrscher und Feldherren aus der Gehschule auf die hohe Schule der Kriegskunst zu katapultieren . Karls Kinder haben schon im Baby-Alter gewaltige Heldentaten begangen.Söhne de. Die Regierungs-Geschäfte besorgten in schöner Eintracht Chalid Ben Bermek und Chaiseran. und dabei wollte der eigentliche Thronfolger Ben Saffah nicht mitspielen. Ihn interessierten nach wie vor nur Wein. Er kam auch nicht. Al-Mansur war gewiss nicht zimperlich. und dass die Kleinen als Generäle keinen Schaden anrichten konnten. Chaiseran dürfte Mahdi von allen seinen Frauen am besten gefallen haben. doch bei Ben Saffah biss er auf Granit. traurigen Augen und ständigen Bauchschmerzen.de . Ein Jahr später erlitt al-Mansur einen Magendurchbruch. Erst Chalid Ben Bermek. ausgesucht von versierten Pragmatikern. Der Thronfolger hatte sich in Syrien verschanzt und weigerte sich. er selbst brauchte sich nicht um den Staat zu kümmern und hatte genügend Zeit für sein ausgedehntes Privatleben. Der Kalif blieb stets auch für seinen eigenen Sohn unerreichbar. Sein Großwesir revanchierte sich für diese großzügige Geste mit einem diplomatischen Meisterstück: Nach kurzen Kampfhandlungen und langen Friedensverhandlungen zwang er Kaiserin Irene von Konstantinopel zu jährlichen Tributen von 35 Millionen Mark in bar.1000and1. Und so stellte sich Hadi das Kalifat nicht vor. Chaiseran und Jahja nämlich fanden. und im Frühling 785 erfuhr er zufällig.09. Entweder ließ er sich von seinen 746 Haremsdamen den schon sehr umfänglich gewordenen Bauch kraulen.Kultur . der Sohn des Großwesirs. eine geradezu bombastische mit Harun al-Raschid..-G. Vier Jahre lang stand der Thronfolger auf irgendwelchen Vorzimmermatten. Der einzige. das Thronfolgeproblem neu zu überdenken. und sein Sohn Pippin setzte dann gleich den König ab. Kurz darauf verstarb der alte Königsmacher im Kreise seiner Familie. der zweite Prinz Harun sei ein Wesentlich bequemerer Charakter als Hadi. Da Chalid auch im Falle Mahdi "Kalifenmacher" war. schienen seine Vorstellungen als künftiger Herrscher des Halbmondes in Richtung Sonnenkönigtum zu zielen. dass sein Sohn Jahja das Amt des Ministerpräsidenten erben sollte. galt das Wort des Großwesirs im Reich sogar mehr als das des Kalifen.2010 19:14 . was von ihm an Äußerungen erhalten blieb. http://www.H. wo er bei seinem Papa einzuhaken hoffte: Chaiseran hatte ein Verhältnis mit dem Großwesir.de . und neuer Großwesir wurde vertragsgemäß sein Sohn Jahja. die ihm schon beizeiten klarmachten. und eilends suchte Hadi Bundesgenossen für seine Sache. zuvor Erzieher des "zweiten Prinzen" Harun al-Raschid. Und Chalid hatte arrangiert. mit einer Meile Respektabstand. aber jede igelte sich vor den anderen ein.Söhne de.de/deutsch/kultur/litera. Anscheinend fand er einen im Statthalter Nordpersiens. eventuell noch unter der Zusatzfuchtel seiner Mama Chaiseran. Alle drei Karawanen lagerten stets in Sichtweite. um den Gouverneur von den Argumenten seiner Favoritin und seines Großwesirs zu überzeugen. Dem Kalif schien das egal zu sein Hauptsache. sein Papa sei gerade mit Mama und Jahja dabei. Es war eine seltsame Reise. dass er als Kalif höchstens eine Puppe in der Hand der Bermekiden sei. Dabei berief sich der Wesir auf einen gespenstischen Präzedenzfall: Rund fünfzig Jahre zuvor hatte im Frankenland Karl Martell dieses Amt zu einem Erbstück seiner Familie gemacht.. Nun war der offene Konflikt unvermeidlich geworden. Er kam nicht einmal bis zu seinem Papa. der was gegen dieses Arrangement hatte. als Würden sich drei feindliche Heerlager 215 von 295 09.. oder er spielte mit seinen anderen 150 Söhnen Schach.1000and1. oder er war gerade auf Jagdausflug oder bei einer Staatsbesprechung unabkömmlich. Darüber wollte der Prinz mit seinem Papa einmal ernsthaft reden. Hadi hatte Pech. Und Hadi hatte auch schon einen Punkt gefunden. Die Familie Bermek hatte sich um das Haus Abbas verdient gemacht. zahlbar in die Privatkasse des Kalifen. Daher musste es zum Konflikt mit den Bermekiden und Mama kommen. In einer feierlichen Urkunde ließ er im Frühjahr 782 das Amt des Ministerpräsidenten zu einer Erbpfründe der Sippe Bermek erklären. Jedenfalls brach Kalif Mahdi höchst-persönlich im späten Juli 785 aus Damaskus in Richtung Norden auf.. Nach allem. Chaiseran und Jahja selbst blieben in Bagdad. Er hatte andere Erzieher. Der Karawane des Kalifen aber folgten im Abstand von einer halben Tagereise zwei weitere: eine prunkvolle des Thronfolgers Hadi und. Chalid Ben Bermek. Behr . war der "erste Prinz" und Thronfolger Hadi. Behr . lässt sich nicht mehr feststellen. Am 4. August beschloss jede Karawane. sich mit seinem Bruder zu einigen und erklärte ihn Zum Thronfolger. trat auch schon der Großwesir vor und erklärte.. bezweifelte niemand. fehlte der Kalif. Auch davon konnten sich die Versammelten durch Augenschein überzeugen: Vor dem Thron Haruns lagen die Köpfe. um künftige Thronstreitereien zu verhindern. Keiner aber glaubte. und auch Harun erklärte war er deswegen noch lange sich keinesfalls bereit. dass ein Jahr und zwei Monate lang weder der Kalif noch Harun noch der Großwesir noch Chaiseran in der Öffentlichkeit gesehen wurden. Am 15.1000and1. Fast hätte er damit auch Erfolg gehabt. Andererseits soll Hadi ernsthaft versucht haben. sondern auch Chaiseran und Jahja Bermek. http://www.1000and1. einen Erholungstag mit Jagdausflug einzulegen. und dabei habe sich Mahdi den Kopf angeschlagen. Dass dem so sei. Und nicht nur Harun. Chaiseran habe ihren Sohn vergiftet. Ein bequemeres Geschöpf hätten sich seine Mama und ihr Wesir nicht wünschen können. Erst in der Nacht fand man Mahdi neben seinem Pferd unter einem alten Torbogen und mit gebrochenem Genick. Hadi versuchte.. Eine Stunde später hob sich unter rauschenden Jubelchören der Vorhang: Auf dem Thron saß Harun al-Raschid.de . die Sache so hinzunehmen. Seine Mama und Jahja aber nicht los.. Hadis kam als erste an. Kalif Hadi sei diesen Morgen friedlich in den Armen seiner Mutter entschlafen. Noch im selben Jahr vermerkte ein Historiker unwidersprochen. und nur höchst gelegentlich erschien ein Hofbeamter minderen Ranges vor dem schwarz-goldenen Vorhang des Thronsaales und verlas ein meist sehr nebensächliches Bulletin. Das verhängnisvolle Mauerloch wird heute noch etwas südlich von Kermanschah in Persien gezeigt . Damit war Hadi Kalif geworden. zum Halali geblasen wurde. Staunen erholen konnten. und er verkündete auch die offizielle Todesursache seines Vaters: Das Pferd des Kalifen sei allzu hoch unter einem allzu niedrigen Torbogen durch gesprungen. Welche Intrigen nun in Bagdad gesponnen wurden. dass dies friedlich geschehen sei.09. habe die Mutter noch einige Kissen genommen und Hadi eigenhändig erstickt. sich schleunigst im Thronsaal einzufinden. hätten nicht die vorgesehenen Opfer. Tatsache ist.-G. Als am Abend. 216 von 295 09. Das Gelände war unübersichtlich und mit zahllosen Ruinen einer alten Perserstadt gespickt.H.de/deutsch/kultur/litera.es ist gute fünfzehn Meter hoch. Jeder hielt sich in einem anderen Flügel des Palastes verschanzt.Söhne de. In Eilmärschen rasten nun alle drei Karawanen zurück nach Bagdad. und als dies nicht schnell genug gegangen sei.Kultur ..2010 19:14 .. gemeinsam durch das Land bewegen. im Harem der verblichenen Kalifen Mahdi und Hadi sei Ordnung geschaffen worden. September 786 erscholl plötzlich in allen Gassen Bagdads die Fanfare des Kalifen. Ein Hemd für zwei Harun al-Raschid war bei seiner Thronbesteigung erst zweiundzwanzig Jahre alt. Ehe sich noch die Versammelten von ihrem. Harun ermorden zu lassen. Zeichen für alle Würdenträger des Reiches.. Außerdem erklärte der Wesir. in jedem Lager natürlich gesondert. seiner 149 Halbbrüder und 6 Neffen. 1000and1. Allerdings erlitt auch die Supermacht Bagdad ihr Vietnam: Trotz intensivsten Einsatzes gelang es nicht. Behr . Harun war von Jahja zu einem willenlosen Papagei. dass das Volk nicht sehr viel von dem märchenhaften "Goldenen Zeitalter" verspürte.H. wen du willst. Der Lebensstandard in den Ländern des Kalifats hätte beträchtlich höher sein können. Jahja Bermek schaffte es. das abtrünnige Spanien wieder an die Kandare zu bekommen.Kultur . Geld aus Bagdad finanzierte die Innenpolitik Europas. erzogen worden. Der Kalif selbst kümmerte sich überhaupt nicht um das Riesenreich.-G. In Wahrheit war Harun al-Raschids glorreiche Regierung die seines allmächtigen Großwesirs. bereits ein Genieakt. wären bald auch Afrika und Ägypten für Bagdad verloren.de . dass bei dieser Dauerfreizeit keine allerhöchste Langweile aufkam .. und Haruns erstes Wort als Kalif galt seinem Großwesir: "Ich lege die Verantwortung für meine Untertanen auf deine Schultern. und mit unverschämter Offenheit bestimmte Jahja Bermek für die übrige Welt. und darin arbeiteten bald an die sechstausend Staatsbeamte. Würde Spanien seine Unabhängigkeit ungestraft behaupten können.1000and1.. wenn er ab und zu einmal aus Neugierde eine ausländische Gesandtschaft empfing. ist schon eine Kunst. Der Großwesir hatte sein Handwerk von seinem Papa gründlich gelernt.ich vertraue ihn dir an. und dabei war er mit seinen Methoden gewiss nicht zimperlich. wären nicht alljährlich Milliarden für die Rückeroberung der rebellischen Halbinsel verbuttert worden. Der Grund für diesen Wahnsinn ist eine gespenstische Parallele der Geschichte: Auch Jahja Bermek hatte seine Domino-Theorie.2010 19:14 . Jahja Bermek sorgte auch dafür.er gliederte seinem Kabinett ein Ministerium für Allerhöchste Vergnügen an.. gehört der Bermekide durchaus zu den größten dieser amoralischen Zunft. und wenn die Qualifikation von Staatsmännern ausschließlich nach Erfolg beurteilt wird. und die ungeheuren Aufwendungen.. Ein Riesenreich zusammenzuhalten. Zumindest der katholische Papst Hadrian war lange Zeit nur eine Marionette an der goldenen Leine Bagdads. Hier ist mein Siegelring . Bagdad lag zu weit östlich. und die Entfernung der Hauptstadt förderte ebenso wie das drückende Abgabensystem die Unabhängigkeitsbestrebungen der 217 von 295 09.de/deutsch/kultur/litera. von dem durchaus auch unsere heutigen Supermächte einiges lernen könnten. und es war schon viel.09. Ernenne und entlasse. Tatsächlich hatte Bagdads Lage einen großen Nachteil: Der Westen des Reichs war von dieser Verwaltungszentrale aus nur schwer in den Griff zu bekommen." Damit zog sich Harun von den Regierungsgeschäften zurück und wurde nur höchst selten im Thron.Söhne de. die dieses zwecklose Unterfangen verschlang. ein Wink des Wesirs ließ die Mächtigen in Konstantinopel und Rom erzittern. was Freiheit und Rechtsstaatlichkeit sei und wie er sie verstanden haben wolle. Die wichtigste Stütze der Macht war ein ausgezeichneter Geheimdienst.und Kabinettssaal gesehen. sorgten dafür. Eines mit Arabern dazu. Regiere sie nach deinem Gutdünken. http://www. in das Land. Der Medikus gab ihm eine Salbe.000 Perlen über das Paar rieseln. und am nächsten Morgen war Idris tot. der mit 17. Damit herrschte im Westen vorübergehend Ruhe. Der Fürst litt an heftigen Zahnschmerzen. Er kam vor lauter Festlichkeiten gar nicht dazu. und so beschloss der Großwesir. Schließlich war es auch den Abbasiden nicht gelungen. http://www.1000and1. Daraufhin schloss Jahja mit dem Aliden einen feierlichen Friedensvertrag und schien sich dem Schicksal zu fügen. war der verschwunden.000 Öllampen erhellten die märchenhafte Szenerie. hausten damals die Nomadenstämme der Türken. 200.000 türkische Gastarbeiter in den Diensten Bagdads.. Behr .09. und als glückliches Paar wurden Harun und Sobeida die Helden der 218 von 295 09. Die aber bewirkte. für das blutige Handwerk Gastarbeiter zu engagieren. für künftige Aufstände die stehende Armee des Islam zu vervierfachen. Jahja nahm diese Nachricht Zunächst nicht ernst und schickte nur eine Armee und eine Brigade seines Geheimdienstes in die rebellische Provinz.de . jede mindestens zehn Karat schwer. Tag des Riesengelages wurden unter anderem frischer Helgoländer Hummer und Austern aus der Bretagne serviert. Sobeida.H..-G. Der Teppich wurde nach der Zeremonie zerteilt und in kleinen Flicken als Ehrengabe an befreundete Fürsten und Würdenträger verschenkt. Westprovinzen. dass Idris 788 in ganz Nordafrika als "Beherrscher der Rechtgläubigen" anerkannt wurde. aber erfolgreichen Guerillakrieg zum unabhängigen Herrscher Marokkos. und einige Edelsteine daraus leuchten heute in der tausendjährigen Reichskrone zu Wien. Einen Zipfel davon erhielt auch Karl der Grosse. lustiger weise am selben Tag. warb dort unter den Berbern genügend Anhänger und erklärte sich nach einem kurzen.2010 19:14 . An einem Sommerabend des Jahres 792 ließ Idris seinen Leibarzt rufen. Dann trat der Großwesir hinter die beiden und ließ aus einer diamantbesetzten Schale 2. und am 11. Ein Alide namens Idris schlug sich bis Marokko durch.de/deutsch/kultur/litera. und die holte nun Jahja.1000and1. Das Bankett dauerte siebzig Tage lang.. Als seine Beamten den Quacksalber suchten.Söhne de. Am Abend des letzten Tages nahmen der Kalif und seine Braut auf einem Teppich Platz. Das Gold des Kalifen lockte im Lauf der nächsten Jahre eine wahre Völkerwanderung in den Nahen Osten: Bereits im Jahr 800 standen 280. Araber und Perser erschienen ihm als Söldner für Bürgerkriege natürlich zu unzuverlässig.. Kalif Harun al-Raschid bemerkte von alledem nicht viel. Kurz darauf wurde er nach einer abenteuerlichen Flucht ehrenvoll zu Bagdad empfangen. den ganzen Stamm der Nachkommen Alis auszurotten.Kultur . ein Meisteragent Jahjas.000 Edelsteinen bestickt war. an dem Harun den Thron zu Bagdad bestieg. In eisgekühlten Töpfen hatten die Leckereien den weiten Weg tatsächlich heil überstanden. Im Jahr seiner Thronbesteigung ehelichte der Kalif die schönste Tochter seines Erziehers und Wesirs. Im Nordosten des Reiches. doch Jahja beschloss. Die solcherart geschlossene Ehe soll eine überaus glückliche gewesen sein. dem heutigen Südrussland. -G. hatte einen Buckel. der älteste Sprössling des Großwesirs und Statthalter von Chorassan.1000and1. Der Hofschneider musste ein erstaunliches Kleidungsstück schneidern: Ein Hemd mit vier Armen und zwei Kragen. In der Hochzeitsnacht besorgte ihr's der Kalif nicht so ganz.. dass sie schließlich nur fünf Mark gekostet hatte. alles zu tun. Doch da spielte Harun nicht mit. Diesmal aber unterschätzte er al-Raschid. Denn Harun hatte für Frauen nicht sehr viel übrig. konnten Jahja und seine beiden übrigen Söhne nicht nur das Reich ganz nach ihrer Lust und Laune regieren. Kaum war Dschaffar in sein neues Amt abgereist. Fahdl. Mehr als zu Sobeida fühlte sich Harun zu ihrem Bruder Dschaffar hingezogen.Söhne de. Nur der Botschafter Konstantinopels berichtete seiner Kaiserin mit Nasenrümpfen. hinkte und war ein so schlimmer Ladenhüter. Sein Harem wimmelte zwar von Frauen aller Farben und Formen. Einen vollen Monat lang fastete der unglückliche Liebhaber und war schon ziemlich entkräftet.1000and1. doch mit sämtlichen 2045 Damen zeugte der Kalif nur elf Söhne. Jahja reagierte zunächst nicht und erwartete. die je den Sklavenmarkt von Bagdad verunstaltet hatte. konnte sich Vater Jahja mit einem milden Verweis begnügen: 219 von 295 09." befahl die Gattin dem Kalifen. Als nun die Klagen über den entarteten Sohn allzu laut wurden und auch nach Bagdad drangen.09.de/deutsch/kultur/litera." Ende mit Schrecken Solange der Kalif mit Dschaffar trudelte. wie Sobeida sich die Sache erwartet hatte. so lange in Streik zu treten. Gott strafe sie.. "Schlaf mit ihr. ihn nie wieder loszulassen. wurde mir nicht die uneingeschränkte Aufmerksamkeit des Beherrschers aller Gläubigen. sondern auch auf dem Schoss seines Geliebten saß. Beim Frühstück schmollte die junge Ehefrau und erklärte. Da klatschte Sobeida in die Hände. weniger als ein Huhn. Harun al-Raschid war bestürzt und erklärte sich sofort bereit.2010 19:14 . schielte. Überglücklich schloss der Kalif Dschaffar in seine Arme und beschloss. und der Kalif liebte ihn abgöttisch. Märchensammlung "Tausendundeine Nacht". dass sich Harun wie üblich den Entschlüssen seines Wesirs fügen werde..Kultur .de . Dschaffar Bermek war zwei Jahre jünger als Harun. In früheren Zeiten hätte ihn das auf jeden Fall seinen Posten gekostet.H. war vierzig. In Wahrheit aber dürfte Sobeida eine sehr launenhafte Dame gewesen sein und Harun ihr folgsamer Pantoffelheld.. dass der Kalif während einer Audienz nicht nur auf dem Thron. Wörtlich: "Da ihn dieser während der gesamten Feierlichkeit von rückwärts liebte. was Sobeida verlange. war Säufer und konnte oft bereits zur Mittagszeit nur noch lallen. Vater Jahja aber hatte mit seinem Sohn andere Pläne und ernannte ihn wie dessen beide Brüder zu einem Provinzgouverneur. trat der Kalif in Hungerstreik. und aus den Falten eines seidenen Vorhangs trat die hässlichste Negerin. wurde der Mulatte Mamun später sogar Kalif. Aus dieser bösen Laune Sobeidas wurde Haruns erster Sohn. sondern sich dabei auch einiges herausnehmen. dem jüngsten Sohn Jahjas. http://www. In Bagdad wunderte sich bald niemand mehr darüber. Da Sobeida kinderlos blieb. bis ihr der Kalif einen Wunsch erfüllt habe. und dann tat er es doch. Auch auf dem Thron saßen sie zu zweit. Fast ein Jahr lang wandelten der Kalif und sein Geliebter als siamesische Zwillinge durch Palast und Gärten. Behr . Harun sträubte sich lange. zuteil. als Jahja Dschaffar per Eilpost zurückholen ließ. Sie hieß Meradschol. de/deutsch/kultur/litera. Dschaffar mit Abbasa zu verheiraten. 220 von 295 09. der letzte Kalif.1000and1.1000and1.H. In aller Heimlichkeit gebar Abbasa zwei Kinder und schickte sie unter falschem Namen zu einer Berufsamme nach Mekka. die Harun wirklich etwas bedeutete. dann suche den Genuss.. und während der nächsten Wallfahrten des Kalifen blieb dies nicht folgenlos. Beinahe jedes zweite Jahr zog er auf die fromme Wanderschaft. Anschließend begab sich Harun wieder einmal auf Pilgerfahrt nach Mekka. der dir gefällt. Was nun geschah." Harun al-Raschids Großzügigkeit kam den Fiskus allerdings nicht so teuer zu stehen . dass die beiden nicht etwa aus dem Spaß Ernst machten. den er erst vor kurzem auf Staatskosten für 200 Millionen Mark hatte erbauen lassen. Harun wollte jeden für sich allein. Allerdings unter der Bedingung. Die Nächte aber verbrachte er weiterhin mit Dschaffar. Harun soll einen ziemlichen Schock erlitten und sich fürchterlich betrunken haben. Der weisen Männer Tag beginnt am Abend.de . "Solange Tag ist. gib uns einen fetten Herrn. die ihm zitternd so ziemlich die ganze Wahrheit gestand. Um nun auch bei diesen Zusammenkünften den vollen Schein der Moral zu wahren. die wahrscheinlich aus Indien stammt.. suche Ruhm und Ehren und dulde des Geliebten Ferne. die "Gewichtsnahme". und an einem Sommertag ließ er Abbasa zu sich rufen. Bei dieser Gelegenheit wurde am Kalifenhof eine Zeremonie eingeführt.und Gesellschaftsdame fungierte dabei Haruns Schwester Abbasa. Harun al-Raschid wurde mit Gold aus der Staatskasse aufgewogen und sein Gewicht an " die Armen" verteilt.-G. Behr .09. der sich eine längere Abwesenheit von der Hauptstadt leisten konnte.der Kalif wog nur 53 Kilo. und der nahm sich die Ermahnung ebenfalls zu Herzen: Von Stund an blieb der Kalif tagsüber unsichtbar.2010 19:14 .." Eine Abschrift dieses Briefes gab er Harun. Als Anstands. Kurz darauf wurde Hochzeit gefeiert. wurde der Herrscher auch nie vermisst. Sie schien die einzige Frau zu sein. Da in Wahrheit Jahja das Regiment führte.. schlug Harun vor. Doch sinkt die Sonne erst und kommt die Dämmerung und breitet über alle Sünden dunkle Schleier. Von nun an ließen sich viele islamische Herrscher. Auch Abbasa und Dschaffar vermissten Harun nicht Die beiden Gefangenen im goldenen Käfig fanden aneinander Gefallen. aufwiegen.Kultur . wird in den Geschichtsbüchern als schauerliche Eifersuchtstragödie geschildert: Harun bekam Wind von der Sache. meist an ihrem Geburtstag.Söhne de. http://www. Dschaffar hielt sich zu dieser Stunde gerade in seinem eigenen Palast auf. und aus diesem Brauch entstand das schöne islamische Gebet: "O Allah. und die entsprechende Festlichkeit war nur um hundert Perlen bescheidener als Haruns eigene Vermählung. Masrur nickte. was er redet.2010 19:14 . Zunächst befahl er." lallte der Kalif. und rief nach dem Kommandanten seiner persönlichen Leibwache. "Der Kalif will deinen Kopf sehen." meinte Masrur. "Bedaure." Sehr langsam begriff Dschaffar. Dienern und Sklaven umgebracht.. Einige Minuten später überreichte Masrur mit einer eleganten Verbeugung die blutige Reliquie seinem Kalifen.Kultur . werde ich Großwesir.Söhne de.1000and1. Dann verbeugte er sich vor dem schon schwer betrunkenen Harun: "Jeder Wunsch ist mir Befehl. Dann befahl er. Auch der war zunächst nur schwer ansprechbar. Masrur begab sich zu Dschaffar.09. "Dann weiß er nicht. ich bin Eunuch. Der hieß Masrur.." Masrur setzte sich wieder in Trab. was nun zu tun sei. alle Schätze der Familie mit Masrur zu teilen und gemeinsam Harun umzubringen. auch die anderen Paläste der Familie Bermek zu umzingeln. Frag ihn noch einmal. Noch in derselben Nacht wurden sämtliche Angehörige der Familie Bermek samt Angestellten." schluchzte er und küsste den blutigen Schädel. und das ist sicherer.1000and1. http://www. "Leg dir Eisstückchen auf dein besoffenes Hirn. "Hat auch der Kalif . 221 von 295 09.. den Palast seines Lieblings zu umstellen." meinte Masrur und schlug Dschaffar den Kopf ab. Dschaffar hatte sich mittlerweile auf Verhandlungen eingestellt. die herumlagen." "Bring mir seinen Kopf. "Nein. Dschaffar. nur deinen Kopf." sagte der General. Zunächst bot er Masrur fünfzig ausgesucht schöne Damen an.-G..." Tatsächlich ging Masrur noch einmal zum Kalifen. Sein Glied aber ließ Harun in eine goldene Dose einlöten und bewahrte es in seinem Schlafzimmer auf.de/deutsch/kultur/litera. Doch der war mittlerweile nicht nüchterner geworden. Daraufhin schlug Dschaffar vor. nicht dich. ?" fragte er und deutete auf die zahlreichen Weinflaschen. Am nächsten Tag wurden die Leichen an allen Brücken Bagdads aufgehängt und Dschaffar gleich dreimal. "Bring mir seinen Kopf! Ich mache dich dafür zum Großwesir." "Der Kalif will mich sprechen?" stammelte Dschaffar.. säuberlich zerteilt.de . "Wenn ich dich umbringe. Harun al-Raschid weinte wie ein kleines Kind : "Was hast du mir angetan. Behr . "Was für eine Schande für uns! Warum sagst du denn nichts dazu? Warum willst du mich nicht mehr küssen?" Masrur veranlasste daraufhin alles übrige. und mit ihm beriet Harun.H. Masrur war ein kluger General. de . um selbst allmächtiger Großwesir zu werden? Dieses hochgesteckte Ziel erreichte der Eunuch nicht. In vielen Provinzen glaubte die Bevölkerung sogar. Und die Bedingungen. und auf einem Stadttor Bagdads prangte die geradezu vermessene Inschrift: "Du kannst aus jedem Land der Welt her reisen Den Weg wird dir der Name Bermek weisen. Behr ..H. ein Beweis dafür. unter denen Harun nun zu regieren hatte. und Harun hatte Jahja oft genug um Geld anbetteln müssen. Schon lange war der Großwesir wesentlich reicher als sein Kalif.1000and1. siebzehn Jahre nachdem er den Thron bestiegen hatte. und die konnten natürlich für Harun keine verlässlichen 222 von 295 09.2010 19:14 . Viele Anzeichen sprechen dafür. der wahre Kalif heiße Jahja. sich ein zweites Mal entmündigen zu lassen. doch ist diese private Tragödie nur ein Glanzlicht der politischen. waren schlicht katastrophal. und der Kommandant der Leibgarde wurde nur zum Generalfeldmarschall befördert. meisterlich inszeniert von Masrur.1000and1. Natürlich ist diese schauerliche Geschichte nur ein Teil der ganzen Wahrheit. das der Perfektion nach." Der Großwesir war zu allmächtig geworden.. sich dieser bedrohlichen Sippe zu entledigen. Jahja Bermek hatte sämtliche Beamte bis hin zum stellvertretenden Stellvertreter des zweiten Ministerialsekretärs ausschließlich mit seinen Leuten besetzt. Zwar ließ Harun bei seiner Mekka-Wallfahrt im nächsten Jahr auch die beiden Kinder Abbasas vor seinen eigenen Augen in ein Feuer werfen.Kultur . und es war für Harun al-Raschid eine Frage der Selbsterhaltung. Sämtliche Truppen aber erhielten einen Jahressold extra.-G. Mit dem Sturz der Sippe Bermek wurde selbstverständlich auch das gesamte Kabinett geköpft. mit dem es schließlich ablief. Buchstäblich bis zur letzten Minute bekam nicht einmal der Geheimdienst des Wesirs Wind von dem Komplott.de/deutsch/kultur/litera. Harun hat die Bermekiden in einem eleganten Staatsstreich gestürzt.Söhne de. Ob die Familie Bermek tatsächlich versucht hat.. dass sich der Beherrscher aller Gläubigen auf seine Truppen nicht mehr ohne ständige Geldzuwendungen verlassen konnte. lange und gründlich geplant sein musste. http://www. und dadurch entstehen einige Fragen: Wieweit war der Kalif in die Vorbereitungen des Putsches eingeweiht? Spielte der Kalif tatsächlich eine entscheidende Rolle oder wurde ihm nur wie üblich mitgespielt? War das Ganze in Wahrheit nur eine Aktion Masrurs.. wird wohl für immer ihr Geheimnis bleiben. Doch war auch Harun nur eine Puppe in den Händen Jahjas. Von Stund an regierte der Kalif als sein eigener Ministerpräsident.09. Harun reitet wieder Im Sommer 802 wurde Harun al-Raschid somit wirklich Beherrscher der Gläubigen. dem Kommandanten der Leibgarde. Harun hatte nicht vor. Die schreckliche Sommernacht des Jahres 802 lag schon lange in der Luft. die Abbasiden nach fränkischem Muster vom Thron zu drängen. und keine wusste von der anderen. Nur: Nun fehlten mit einem Schlag alle erfahrenen Beamten des Reiches. den Thronfolger Zu bestimmen.. So verspielte Bagdad innerhalb eines Jahres so ziemlich seinen ganzen politischen Kredit. Der eine hieß Amin und sollte sogar Sobeidas einziges Kind sein. So entstand. war dies natürlich ein unmögliches Unterfangen. kam es im Harem zu bösem Streit.Söhne de. dem Nebenergebnis der bösen Laune Sobeidas. Stützen sein. Insgesamt schrieben in jenem Jahr 803 sieben Damen aus Haruns Harem an den Papst. und Hauptfrau Sobeida fungierte. Das Gemäuer sei natürlich sofort einzureißen und gemäss den Bauvorschriften des Islam neu zu errichten. und damit wurde Amin ein ernsthafter Gegenkandidat des Erstgeborenen Mamun.. Behr . Außer Mamun. Bald ächzte der Harem Haruns über seinen Gebieter. als Innenminister. habe sie vernommen. Erfolgreich verschacherte sie ihm eine Sammlung von achtzehn prominenten Heiligenköpfen. das erste Frauenkabinett der Geschichte.de . In braver Reihenfolge sollten sie sich im Kalifat ablösen.1000and1.2010 19:14 . Die Damen wussten ja nicht. kurz vor Verkauf hingerichtet.. 223 von 295 09. wie die Welt außerhalb ihrer vergoldeten Mauern aussah. hing den Erbvertrag an der Kaaba auf und versammelte davor sämtliche Beamte der Provinzialverwaltung. Der Kalif aber sollte das Meisterwerk weiblicher Staatskunst seinen Untertanen schmackhaft machen. wer ihr Vater sei. und die zahlreichen Mütter verewigten diesen seltsamen Beschluss in einer bombastischen Urkunde. Jeder Schädel wurde mit Gold aufgewogen. und Nachwuchs war weit und breit nicht in Sicht. und was dem Papst denn einfalle . das Reich zwischen allen zu teilen.-G. Als es darum ging. und erst nach Jahrhunderten kam heraus. http://www. Auch über die Innenpolitik konnten sich die Damen nicht einigen. Sein Problem war nur. sondern nur eine gleichnamige Nebenfrau vierten Ranges. dass seine Mutter zwar Sobaida hieß. Nach langem Hin und Her kamen die Damen überein. da sie von Harun und Dschaffar in Gemeinschaftsaktionen gezeugt wurden. obwohl selbst eine Bermek. Ihre einzigen Informationen waren die Plaudereien Haruns. Die Tage der Feste waren vorbei al-Raschid hatte die zahllosen Damen zu Sekretärinnen umfunktioniert. von denen man nicht genau wusste.09. Zur Wahl standen ferner noch die Knaben Mutamin und Mutasim und sieben weitere. Zu diesem Zweck unternahm er eine Wallfahrt nach Mekka. und der kannte die meisten politischen Zusammenhänge ebenfalls nur vom entfernten Hörensagen. hatte Harun noch elf Söhne gezeugt.. Die Sache ging schlimm aus.1000and1. Doch schien Amin ein hübscher Junge zu sein: Sobeida adoptierte den Sohn Sobaidas.Kultur .de/deutsch/kultur/litera. somit also der ranghöchste Anwärter. Eine andere Dame namens Assasa schien das Oberhaupt der Christenheit besser zu kennen. dass der Kalif von Regierungsgeschäften bislang überhaupt nichts verstand. Abgesehen davon. ausgerechnet im Islam. Zunächst zog Harun sämtliche Kompetenzen an sich. dass die Moschee namens Peterskirche nicht die vorgeschriebene Gebetsrichtung nach Mekka aufweise. dass die heiligen Häupter in lebendigem Zustand zu einer Räuberbande gehört hatten. jedoch nicht die Gebieterin des Harem war.H... Da schrieb eine Dame namens Fatima einen würdevollen Brief an den Papst: Mit Entrüstung. Als aus Bagdad ein Mahnschreiben eintraf. was Du je von uns bekommen hast. und sogar unter gleichem Amtsnamen Scherif. Behr . http://www. Die demokratische Wahl des Friedensrichters fand zwar in der islamischen Praxis nie so recht statt. den alten Stammesfürsten. und die Beamten schüttelten die Köpfe..2010 19:14 . es sei denn..-G. Eine volle Stunde dauerte der allerhöchste Wutanfall. an Harun.. und damit war der Nimbus seiner Allmacht endgültig verspielt. den römischen Hund. des Allmilden.1000and1. und vorübergehend nahm darauf ein Herr Platz. dem Beherrscher der Gläubigen. meinten sie einstimmig.09.. die außerdem noch den bargeldlosen Zahlungsverkehr überwachten. Zahle also alles zurück. dem Kaiser der Römer. des Allerbarmenden! Von Harun. und dann verlangte Harun nach Tinte und Feder. Sie sprachen nach dem Recht des Koran. schrieb er eigenhändig und auf arabisch einen Brief an Harun: "Von Nikephoros.. selbst arabischer Abstammung zu sein. Aber Du weißt ja aus eigener Erfahrung. Das Recht des Staates aber vertrat in jedem Dorf ein von der Bevölkerung selbstgewählter Friedensrichter.de . Der nächste Ärger für Harun kam aus Konstantinopel. Zunächst verweigerte er die Zahlung der jährlichen Tribute. Sein Urgroßvater soll als syrischer Provinzfürst zu den Widerstandskämpfern gegen den Islam gehört haben. waren Landkreisvorsitzende geworden. Ihnen allen nun präsentierte Harun al-Raschid zu Mekka und im Jahr 803 die Ideen seines Harems." Als Harun al-Raschid diesen Brief bekam. Moscheevorsteher und somit in kleineren Gemeinden auch Bürgermeister waren die Imams. Deshalb hat Sie an Dich ihr Geld vergeudet. Meine Vorgängerin hielt Dich auf dem Schachfeld der Politik für einen Turm und sich selbst für einen Bauern. So wurde Harun al-Raschid regelrecht erpresst.Kultur . Oberste Distriktrichter im Sinn einer Gewaltenteilung zwischen Exekutive und Justiz hießen Kadis. und keiner von ihnen werde die Urkunden anerkennen. er wisse schon. sonst gibt es Krieg. Ich habe Deinen 224 von 295 09. Das sei nackter Wahnsinn.de/deutsch/kultur/litera. zu denen sich Irene verpflichtet hatte. Aus den Scheichs. Laut Chronik soll er nach fünf Minuten erbleicht sein und nach weiteren zwei Minuten wild zu brüllen begonnen haben. Dort war im Sommer 802 Kaiserin Irene vom Thron gejagt worden. lief er vor Wut rot an. an Nikephoros. Zu diesem Zeitpunkt hatten sich schon die meisten Hofbeamten unauffällig aus dem Staub gemacht. So kam der islamische Friedensrichter bis in die USA. doch das Vorbild wirkte in alle Welt und mehr als ein Jahrtausend lang: Die Briten lernten es anlässlich der Kreuzzüge kennen und übernahmen es gleich für ihr eigenes Land. und daher meinte Kaiser Nikephoros. und von dort guckten es sich die jungen Gemeinden des Wilden Westens ab.1000and1. dass Weiber nicht regieren können.Söhne de. wie man mit Muslims umgehen könne. Eigenhändig schrieb er auf die Rückseite dieser Unverschämtheit seinen berühmtesten Brief: "Im Namen Allahs. Die Bermediken hatten die Reichsverwaltung neu und mustergültig organisiert. Schließlich musste er seine eigenen Beamten mit 53 Millionen Mark zum Gehorsam bestechen.. Dieses System war neu und revolutionär. angeblichen König der Araber.H. der von sich behauptete. Dort regierte und intrigierte zwar sein Harem. Nikephoros gab noch lange nicht auf. Wir vermissen Dich schmerzlich. Im Jahr 806 reiste Harun noch einmal nach Mekka.1000and1. Bagdad. Ein Gesandter des Papstes beschreibt den dreiundvierzigjährigen Märchenkalifen: "Als wir zu ihm vorgelassen wurden. sein zerfallendes Reich zusammenzuhalten.de/deutsch/kultur/litera.. Der Dichter Kelabi schreibt über die letzten Jahre des Kalifen: "Wo steckt der Kalif nur? Er sammelt Lorbeerkränze quer durch die Wüste oder an der Grenze. aber nur.Söhne de. misstrauisch bewacht von Masrur." schrieb Harun mit verzweifelter Offenheit an Sobeida. Er konnte nicht. und unser Leben ist ohne Deine großzügige Nähe sinnlos. An der Spitze der Armee stellte sich der sonst nur süßes Leben gewohnte Kalif. Fast ständig lebte er im Heerlager. und ab und zu gründete ein Imam eine neue Sekte." Am selben Tag noch ordnete Harun für sämtliche Truppen Generalmobilmachung an.2010 19:14 .. Zwei Monate pro Jahr fand Harun dort etwas Ruhe. Man findet ihn im Feindeslande auf dem Ross und wenn zu Hause. fiel in Kleinasien ein und verheerte das Land bis knapp vor Konstantinopel. mal versuchte sich ein Statthalter unabhängig zu machen. war Rutba. Er war wundgeritten und konnte kaum gehen.. "Ich bin ein Gefangener meiner eigenen Armee. http://www.de . solange ich dadurch nur euch in Freiheit weiß. wo sich der Kalif noch längere Zeit aufhielt." Die Wahrheit war noch viel prosaischer. und so kam es in der elegantesten Stadt der Welt erstmals zu einer ernsten Beschäftigungskrise. doch der Kalif wurde vor allem von der Wirtschaft schwer vermisst. Mal putschten die Schiiten. Und zu allem Überfluss brachen noch in fast allen Provinzen des Reichs Aufstände aus. Winselnd musste Nikephoros um Frieden bitten und alle ausstehenden Tribute samt Zinsen zahlen. "Und ich bleibe es gerne.Kultur . Obwohl er doch durchaus auf der Höhe seiner Jahre ist.. wahrscheinlich erst recht. dann auch nur beim Tross. schon damals ein trostloses Wüstennest zwischen Syrien und dem Irak. sondern sehen. Beinahe monatlich schrieb der Börsen-Scheich einen dringenden Brief an seinen Gebieter: "Komm zurück. der den Kalifen fast schon wie seinen Befehlsempfänger behandelte.-G. Behr . Brief gelesen.H. 225 von 295 09.09. hätte sie geputscht. o Sonne unserer Tage. Meine Antwort aber wirst Du nicht hören. und so kam es mit schöner Regelmäßigkeit jedes Jahr zum Krieg. um auch dort einen Aufstand niederzuschlagen. Wäre er mit ihr nach Bagdad gezogen. hat er seit 803 nicht mehr betreten." Harun antwortete jedes mal herzlich und bedauernd. Der Kalif zog wie ein Gehetzter durch sein Land und versuchte verzweifelt. Hätte sich Harun von der Armee entfernt.1000and1. Und dann wäre ihr auch die gesamte Zivilverwaltung in die Hände gefallen. Seine Ruhe aber fand Harun al-Raschid nicht mehr. den Schauplatz seiner strahlenden Feste." Der einzige Ort. Die Grossaufträge des Hofes blieben aus. sahen wir ihm die Strapazen des langen Marsches noch deutlich an. Du Sohn einer Hure. 1000and1. Während der Reise diktierte Harun sein Testament. Die goldene Zeit war. Vergeblich bemühten sich sein Arzt und sein Hofnarr. das Regime der Sippe Bermek. waren seine letzten Worte.09. wenn schon. trägt er eine Seidenbandage. Behr . Seine Haut ist gelb und faltig. das Harun schließlich auflöste. Er wurde der berühmteste aller Kalifen. die unter Harun korrumpierte." An der Spitze der Armee brach Harun nach dem Nordosten auf. In der Nacht vor dem Abmarsch quälte ihn ein Traum: Eine Hand mit zwei Warzen reichte ihm etwas rote Erde. Seine Hofdichter feierten ihn natürlich als Musterbeispiel orthodoxer Tugend. um meine Atemzüge zu zählen. und er lässt Eure Heiligkeit bitten.2010 19:14 .Kultur . Nach zwei Tagen verfiel er zusehends und konnte kaum mehr sprechen.. hat Harun al-Raschid selbst verschuldet . und da war seine seltsame Regierung schon wieder gute. und sie schufen die erstklassige Verwaltung. Der Kalif befahl seinem Hofmetzger.." befahl Harun dem General. "Ich habe eine Wasserleitung nach der Stadt Mekka gebaut. 226 von 295 09. in dieser werde der Kalif begraben. Und zu allem Überfluss hatte auch noch der Statthalter der Provinz Chorassan "das Kleid des Gehorsams ausgezogen. den Herrscher zu beruhigen. doch daran hatte er wenig Verdienst. und während der letzten schlimmen Jahre war sein einziger Freund ein mörderisch hochprozentiger Dattelschnaps. Dass sie vergangen war. wurde ihm ein Bruder des rebellischen Statthalters vorgeführt. Als Harun al-Raschid die Stadt Tus in Chorassan erreicht hatte." Die Zeiten des Glanzes waren vorbei. doch sie interessieren sich nur noch für mich. Doch die Liebe meiner Völker ist vertrocknet. Euren Segen auszusprechen.. und dadurch kam das gesamte Finanzsystem des Islam in Unordnung. Die Soldforderungen seiner Soldaten aber wurden immer unverschämter. 45 Jahre alt und im 23.H. http://www. Ich wollte den höchsten Glanz des Islam. Am 23. Dann sprang er auf und brüllte nach Masrur.Söhne de. Um sie zu lindern. Lange starrte der Kalif auf das im Sande versickernde Blut..-G." Tatsächlich zog ein bereits Todkranker durch sein Reich. Die Märchensammlung 1001 Nacht. Im Jahr 808 konnte das Reich Harun al-Raschids eine Inflationsrate von 23 Prozent verbuchen. und er klagt über ständige Leibschmerzen. Ich habe mich dem Willen meiner Frauen und Söhne gefügt.de/deutsch/kultur/litera.seine Regierung war das Ende der Allmacht des Kalifen.de . doch der Kalif war sein Leben lang Alkoholiker. März 809 verschied der mächtigste Herrscher seiner Zeit. und dazu sagte eine Stimme. Da sah Harun an Masrurs Hand die Warzen seines Traumes. entstand drei Jahrhunderte später. Von nun an verweigerte der Kalif die Nahrung. alte Zeit. Vielleicht wird mein Grab einmal glänzen. Höchstwahrscheinlich litt Harun al-Raschid an Leberzirrhose.1000and1. den Gefangenen vor ihm zu zerhacken. seiner Regierung. sieht er aus wie ein gebrechlicher Greis. und nun kann ich nur seinen Bankrott vererben. "Nimm etwas von der Erde in deine Hand. deren Held er ist. Sie spannen das weltweite Diplomatennetz. Behr . http://www. Genau dort wünschte sich auch ein Imam der Schiiten sein Grab. wenn auch anders. den Mund. umarmt sie in trunkenen Stunden.09. geliebtes Kind. den schlichten Grabstein des Märchenkalifen zu bespucken.-G. weil sonst die Flotte Konstantinopels vielleicht Mekka hätte bedrohen können. um dem Abbasidenhund die letzte Ruhe zu vergällen.. um den mich Bienen beneiden.de/deutsch/kultur/litera. dass der Kalif für das Schachspiel die Rochade erfand. Und ein kleines Gedicht aus der Feder Haruns. Dass er einen Kanal zwischen Mittel und Rotem Meer an genau der Stelle plante.1000and1. geliebtes Kind. Mesched wurde ein berühmter Wallfahrtsort der Schiiten. und ihn dann doch nicht baute. Deine Augen.Söhne de. geliebtes Kind. Wenn die Muslims ihre Andacht vor dem Grab des Heiligen und Propheten Nachkommen verrichtet haben. Kapitel 12. Im heutigen Mesched zu Nordpersien wurde er begraben. als sich Harun al-Raschid dachte." Sein letzter Wunsch nach einem glänzenden Grab ging in Erfüllung. Der Wind des Südens.Kultur ... Bemerkenswert bleibt allenfalls. Zum Ritual der Wallfahrt gehört nämlich auch.1000and1. stellen sie sich vor dem Grabmal Harun al-Raschids an..H. Meine Lippen haben alles gekostet und sehnen sich nach deinem Mund.de . Die Gastarbeiter Übernehmen die Firma 227 von 295 09.wo heute der Suez-Kanal ist und zuvor schon ein ägyptischer war. sind kühle Seen in den Bergen meiner Seele. das zu den schönsten Liebesgedichten der Erde zählt: "Früher Tau wirbt um halboffene Kelche.2010 19:14 . -G.Kultur .Söhne de. Damit wurde der pensionierte Kolonialoffizier zum Hofideologen des Imperialismus.1000and1. Auf jeden Fall saßen im neunten Jahrhundert bereits die Araber an sämtlichen Plätzen Asiens. den übrigen Völkern der Erde Kultur beizubringen. gehörten damals den Kalifen. dass heute noch Seide nach Sejd benannt wird.. die der Prophet als Luxus verboten hatte und auf deren Vertrieb sich die Firma "Sejd und Söhne" so nachhaltig spezialisierte. und die arabische 228 von 295 09. Daher ist es unsere Pflicht. Als Gegenleistung lieferten die Muslims einen weit gefährlicheren Traumstoff. mit Gewalt und gegen gesalzenes Lehrgeld. In sämtlichen anderen Schriften vertritt der knorrige Brite ernsthaft die Ansicht. Einer namens Hunein Ben Ischag schrieb so um 830: "Allah hat auf unsere Schultern die Last gelegt. Die persischen Mohnfelder. unter welchen Bedingungen sie ihre Städte Kanton und Schanghai als Kolonien an die Araber verpachteten. wissen wir nicht.de/deutsch/kultur/litera. es sei "die Bürde des weißen Mannes". heute Privateigentum des Schahs.. Dabei ist dieser Dauerbestseller nur ein Nebenprodukt seiner Literaturwerkstatt. alle Dinge der Erde zu nehmen und durch die Berührung unserer Hände zu heiligen. Behr . hatten auch die Kalifen ihre Ideologen..1000and1. Auch nicht.. Von den Chinesen kauften sie Porzellan und jene berühmten Gewebe. http://www. Da aber kennen sie die Muslims des neunten Jahrhunderts schlecht.09. Der freundliche Imperialismus Als Autor des "Dschungelbuchs" wurde Rudyard Kipling unsterblich.2010 19:14 . und meistens auch schon in denselben Erwerbszweigen. die Erde mit Kultur und Zivilisation zu erhellen.H. wo sich ein Jahrtausend später Briten und andere Kolonialisten tummeln sollten. Abgesehen davon. Opium." Wie die Chinesen darüber dachten. dass Bagdad zu jenem Zeitpunkt ebenso groß war wie London zur Glanzzeit des Empire.de . Konservative und neo-linke Historiker sehen im Imperialismus gemeinhin ein Kind der Briten und des neunzehnten Jahrhunderts. kleidete sich auch nach der Mode Bagdads. und da diese selbstverständlich die Länder des Islam waren. Birkenrinde. sondern auch zu unzuverlässig. So kamen die Gastarbeiter in das islamische Reich. So wie sie war. Unter diesem Namen hatten sie sich auch einmal bis Westeuropa durchgeplündert. Der barbarische Norden war für das hochentwickelte Banksystem der Kalifen natürlich zu unterentwickelt..-G. An eine Internationale allerdings dachten sie nicht. Lautstark forderten sie eine Demokratisierung des Systems und eine gleichmäßige Verteilung des Volksvermögens. Staunend betrachteten die Bauern den Goldregen. denken nicht viel und tun. bis 1949 zum 1111 jährigen Firmenjubiläum Mao den Laden endgültig schloss. sofern man sie bezahlt. Sumatra und Ceylon gab es selbstverständlich ebenfalls Niederlassungen. denn deren Feinde sind stets Leute.de . über derlei Unsinn auch nur zu diskutieren.Söhne de. Als 229 von 295 09.. ein kurzes und bei kaltem Wetter potenzmörderisches Kleidungsstück. Fischleim. stets blind. Bagdad erschien wahrlich als der Mittelpunkt der Welt. Rohleder. Hermelin. Doch der Glanz Bagdads warf zu kurze Schatten. http://www. In Java. und so finden sich zahllose Münzen des Kalifen noch heute in schwedischer. Pfeile und blonde Sklaven wurden an die arabischen Außenhandelsstationen nur gegen Barzahlung verschachert. eher an eine Art Revolution in der Chefetage. aber dafür waren die arabischen Krieger nicht nur zu schade. aus dem unsere Joppe wurde.. die jederzeit Schecks aus Bagdad akzeptierten. Militär sollte diese Drecksarbeit erledigen. Vor Jahrhunderten hatten sie Chinas Westgrenzen unsicher gemacht und waren von den Chinesen Hiun-nu genannt worden. Am erfolgreichsten setzte sich die Dschubba durch.2010 19:14 . Die meisten waren Nomaden türkischer Abstammung aus der weiten südrussischen Steppe.1000and1. Da wurde die Firma von den Briten übernommen und spielte als "Jardine.H. kam es aus islamischen Bergwerken an der Goldküste Ghana. Auch in Bombay besaßen die Muslims eine blühende Kolonie. und Harun engagierte sie nach seinen eigenen Worten aufgrund ihrer Charaktereigenschaften: "Sie haben keine Kultur.1000and1. Opium-Vertriebsstelle zu Schanghai hielt sich bis vor hundert Jahren. die sich Gedanken machen und mehr im Kopf haben als nur Geld. Behr .09. finnischer und selbst isländischer Erde.. und wer in Mitteleuropa was darstellen wollte. der auf die Hauptstadt und die großen Städte niederging.Kultur . und von dem weder Kalif noch Kaufleute einen Tropfen abgeben wollten.de/deutsch/kultur/litera. Matheson & Co" ihre unheilvolle Rolle weiter. was man von ihnen verlangt. Harun al-Raschid aber dachte gar nicht daran. und falls als Zahlungsmittel Gold gefragt wurde." Damit sind sie ideale Garanten für Sicherheit und Ordnung. als dass er der anderen Welt auf die Dauer hätte erträglich sein können. Schon zu Haruns Zeiten formierten sich die ersten sozialistischen Gruppierungen des Islam. wurde sie neunhundert Jahre später von den Engländern übernommen. fanden sie in den Provinzen auch begeisterten Zulauf. 1000and1.de - Kultur - H.-G. Behr - Söhne de... http://www.1000and1.de/deutsch/kultur/litera... Harun al-Raschid starb, dienten in der Armee bereits 20.000 türkische Gastarbeiter. Viele von ihnen hatten aus der Steppe ihre Familien nachkommen lassen, und die übernahmen bald alle Arbeiten, für die sich Araber und Perser zu schade waren. Bereits 909 wurden in Bagdad Straßenreinigung und Müllabfuhr von Fremdarbeitern besorgt. Der schöne Amin Kalif aber wurde Amin, der Lieblingssohn Harun al-Raschids. Er sah blendend aus wie sein Papa, war ebenfalls bei der Thronbesteigung 22 Jahre alt und teilte auch Papas Vorliebe für Knaben, die aber noch viel einseitiger. Sobeida, die im Kabinett noch immer und im Harem erst recht das Regiment führte, musste ihren Liebling geradezu überlisten, pflichtgemäß einen Nachkommen zu zeugen: Die schönsten Sklavinnen wurden in Männerkleidung gesteckt und kredenzten so dem jungen Kalifen seinen heißgeliebten Rosenlikör. Eines Abends und nachdem Amin sehr viel getrunken hatte, verfing die List, und daraus wurde der Knabe Musa. Amin hatte damit seinen kaliflichen Pflichten nach eigenem Ermessen Genüge getan und widmete sich hinfort nur noch einem griechischen Eunuchen namens Kewser. Die als Männer verkleideten Damen aber wurden beibehalten und gehörten noch bis in unser Jahrhundert in jeden fürstlichen Harem des Orient. Als Ghulamijet, zu deutsch "Knäbinnen", bildeten sie zusammen mit den Eunuchen das exotische Inventar sexueller Orientierungslosigkeit. Mit dem so entstandenen Baby hatte Sobeida große Dinge vor. Musa war noch keine sechs Monate alt, als Sobeida ihn schon zum Thronfolger erklären und seinen Namen im offiziellen Freitagsgebet verlesen ließ. Damit musste es zu Streit mit den anderen Brüdern Amins kommen, auf die Vater Harun das Reich verteilt hatte und die der Reihe nach Amin im Kalifat nachfolgen sollten. Bereits 810 stellte Mamun, der den Nordosten und Chorasan geerbt hatte, seine Zahlungen nach Bagdad ein. Ein Jahr später wollte Sobeida mit einer Armee von 40.000 Türken* das ausständige Steuerfünftel eintreiben lassen, doch Mamun war besser gerüstet und schlug das Heer Amins vernichtend. Noch im Juni wurde Mamun im Norden zum Kalif ausgerufen, und das war auch für die anderen Provinzen ein Signal zum Aufstand. Amin kümmerte sich darum wenig. Während sein Reich verloren ging, unternahm er mit Kewser eine dreimonatige Angeltour den Tigris entlang. "Das nennt ihr eine schlechte Nachricht?" fragte er die Boten, die ihm gerade zitternd den Verlust seiner Armee gemeldet hatten. "Seht mich erst an - Kewser hat schon zwei Fische gefangen und ich noch keinen einzigen!!!" Das sprach sich herum, und die türkischen Söldner fanden, mit einem solchen Kalifen könne man getrost neue Politik betreiben. Mit schöner Regelmäßigkeit trat nun Amins Armee jeden Monat in Streik. Erst wenn der Kalif Solderhöhungen von 230 von 295 09.09.2010 19:14 1000and1.de - Kultur - H.-G. Behr - Söhne de... http://www.1000and1.de/deutsch/kultur/litera... mindestens 15 Prozent bewilligt hatte, wurde wieder zwei Wochen lang so getan, als würde gekämpft. Im Juli 812 erhielt bereits ein einfacher Reiter soviel Gehalt, wie unter Harun al-Raschid ein Staatssekretär; die einst so gut gefüllten Staatskassen leerten sich immer schneller. Mamuns Armee hatte einen pfiffigen General. Sein Spitzname war "der mit den zwei rechten Händen", aber seine Geschicktheit bestand letztlich darin, keine zu rühren. Sobald sich Amin einer neuen Erpressung seiner Armee gefügt hatte, der Krieg also wieder hätte beginnen können, zog sich General Tahir zurück. Herrschte dann im Lager Amins wieder einmal Streik, besetzte Tahir völlig widerstandslos die nächste Provinz. Am 1. September 812 erreichte Mamuns Armee auf diese Weise Bagdad, und nun wurde es für Amin blutiger Ernst. Er ließ Bagdad zur Festung erklären, und als seine Schatzkammern geleert waren, erlaubte er seinen Truppen auch, die Stadt zu plündern. Auf diese Weise hielten ihm seine türkischen Söldner noch ein ganzes Jahr die Treue. Bagdad aber wurde schlimm verwüstet. * Korrekter weise spricht man von "Türken" erst seit 1326, vom Zeitpunkt der osmanischen Reichsgründung an. Bis dahin hießen die in den Vorderen Orient Eingewanderten "Türk - Stämme". Der Einfachheit halber und das Stirnrunzeln aller Historiker in Kauf nehmend, habe ich mich für die Bezeichnung "Türken" entschieden, möchte aber darauf verweisen, dass jene Türken nur sehr mittelbare Vorfahren unserer heutigen Türken sind. Mamuns Armee nahm zuerst die Vororte unter Dauerbeschuss. Die prunkvollen Paläste Haruns und der Bermekiden sanken in Schutt und Asche; zahllose Fabriken und Manufakturen gingen in Flammen auf. Im März hatten sich die Belagerer bereits bis zur Innenstadt durchgekämpft. Nun bissen sie sich an Mansurs Ringmauern die Zähne aus. Amin zog sich mit seinen Türken in Mansurs runden Palast zurück. Das gewaltige Gemäuer hatte Haruns Komfortansprüchen schon lange nicht mehr genügt, und so ,war jahrzehntelang nur noch die Thronhalle benützt worden. Die anderen Räume waren ausgeräumt und so ungemütlich, dass die türkischen Söldner wieder einmal zu streiken beschlossen, diesmal für Rosshaarmatratzen. Die konnte ihnen Amin natürlich bei bestem Willen nicht beschaffen, und so musste er den Soldaten freien Eintritt in einen gut versteckten Keller gewähren. Dort lagen aus Mansurs Zeit noch etwa 300 Kilogramm Gold, die eiserne Reserve des Kalifen. Als sich die Türken bedient hatten, verbeugte sich ihr Kommandant vor dem Kalifen: "Da Eure Herrlichkeit nun ja leider nicht mehr in der Lage sind, uns weiter angemessen zu bezahlen, werden Eure Herrlichkeit ja nichts dagegen haben, wenn wir uns untertänigst aus dem Staube machen." Eine Stunde später waren Amin, Sobeida, das Baby, der geliebte Eunuch Kewser und einige Harems Sklavinnen allein in der Festung. Die Belagerer konnten bereits raue Scherze zu dem verzweifelten Haufen über den Tigris-Kanal brüllen. 231 von 295 09.09.2010 19:14 1000and1.de - Kultur - H.-G. Behr - Söhne de... http://www.1000and1.de/deutsch/kultur/litera... Eine Flasche Wein und eine Sängerin waren dem Kalifen geblieben, und in einem Anfall von Galgenhumor wollte Amin noch ein allerletztes Fest veranstalten. Der Wein war gut, doch das Programm der Dame missfiel dem Beherrscher der Gläubigen sie war von Harun als Spezialistin für Trauergesänge gekauft worden und konnte beim besten Willen nur klagen, klagen, klagen. Wütend warf Amin die halbvolle Flasche nach ihr, und die Belagerer lachten dröhnend. In derselben Nacht versuchte der Kalif, mit einem Boot zu fliehen. Natürlich wurde er aus dem Wasser gefischt. Als der Beherrscher der Gläubigen in ein halbzerstörtes Haus der Vorstadt Karch gebracht wurde, klammerte er sich verzweifelt an ein Seidenkissen, das ihm noch verblieben war. Kurze Zeit später bekam er Gesellschaft: Kewser war im Tigris herum geschwommen, seinen Herrn zu suchen. Amin entwarf ein Gnadengesuch an seinen Bruder. Kewser sollte es im Morgengrauen zu General Tahir bringen. Doch als er aufbrechen wollte, klammerte sich Amin an ihm fest: "Bleib bei mir, ich habe solche Angst." Minuten später erklang Hufgetrappel auf der Strasse. Dann wurde die Tür aufgerissen, und mit blanken Schwertern stürzte eine Gruppe Perser in den Raum. Mit seinem Seidenkissen versuchte der Kalif, die tödlichen Hiebe abzuwehren. Am Morgen des 25. September 813 wurde der kopflose Leichnam des Beherrschers der Gläubigen durch das schwer zerstörte Bagdad geschleift. Über das Schicksal Kewsers, Sobeidas und des Babys berichtet keine Chronik. Die Hochzeit des Jahrtausends Damit war Mamun Kalif und Herr des Reichs, doch die Staatskasse war leer, viele Provinzen wurden durch Aufstände derart verunsichert, dass Karawanen nur unter starker militärischer Bedeckung passieren konnten, und Bagdad selbst war so verwüstet, dass die letzten zehn Jahre ein Jahrhundert zurückzuliegen schienen. Amins Türken boten ihre Dienste natürlich auch bereitwillig dem neuen Kalifen an, selbstverständlich unter der Beibehaltung der letzten Soldhöhe, aber Mamun dachte gar nicht daran, sich auf derlei einzulassen. So machte sich Amins Armee selbständig und durchzog plündernd und marodierend das ganze Zweistromland, ziemlich ungehindert, denn auch Mamun konnte gegen die räuberischen Türken wiederum nur Türken ins Feld schicken. Die nächsten sechs Jahre blieb der Kalif daher sicherheitshalber in Chorassan. Unter der Bevölkerung dort war er sehr beliebt, hatte er doch den lokalen Würdenträgern erfolgreich erzählen können, seine Mutter sei eine chorassanische Prinzessin gewesen. Die von seiner wirklichen Mama ererbte dunkle Farbe übertünchte er durch reichliche weiße Schminke, und sein Leben lang gerbte der Kalif seine Haut mit allen möglichen Weißmachern. Von dieser kleinen Schwäche abgesehen, war Mamun durchaus ein fähiger Staatsmann und von einer für Abbasiden geradezu verblüffenden Konzilianz. Für die vom Bürgerkrieg am schlimmsten betroffenen Gebiete erließ er eine zehnjährige Steuersenkung 232 von 295 09.09.2010 19:14 1000and1.de - Kultur - H.-G. Behr - Söhne de... http://www.1000and1.de/deutsch/kultur/litera... und erfand sogar eine staatliche Investitionsprämie, mit der natürlich auch schon die damaligen Unternehmer arg Schindluder trieben. Am bemerkenswertesten erschienen seine wiederholten Versöhnungsversuche mit dem Haus Ali und somit den Schiiten. Damit aber setzte sich der Kalif nur zwischen sämtliche Stühle. Die Schiiten, jahrzehnte-lang unter den Abbasiden praktisch Frei wild, misstrauten diesem friedfertigen Spross aus der Sippe ihrer Schlachter, und die übrigen Abbasiden wollten Mamun sogar stürzen, als er 819 doch nach Bagdad einzog und dabei den grünen Mantel der Schia trug und nicht den schwarzen des Hauses Abbas. Nur seine türkische Leibgarde sicherte ihm den Thron, und die ganzen zweiundzwanzig Jahre seiner Regierung blieb die Frage offen, ob er die Türken beherrschte oder sie ihn. In den meisten Geschichtswerken wird Mamuns Herrschaft als letzte Glanzzeit der Abbasiden bezeichnet, doch wenn dem so war, handelte es sich höchstens um das Nachleuchten einer schon untergegangenen Sonne. Der Westen des Reichs hatte sich unabänderlich selbständig gemacht bereits Harun al-Raschid hatte nicht verhindern können, dass im Jahr 800 Ibrahim Ben Aghlab aus der Statthalterschaft Afrika sein eigenes privates Königreich machte. 827 eroberten die Afrikaner auch Sizilien und führten von dort aus einen "Heiligen Seekrieg" gegen Konstantinopel, aber auch gegen ihre eigenen Glaubensgenossen im Nahen Osten. Mamun musste sich fügen, als der siegreiche General seines Bürgerkrieges, Tahir, aus Chorassan ein eigenes Sultanat machte, und bald kam "das fränkische Verhängnis", wie es Mamun nannte, auch über sein Reich: Seine Generale gaben sich nicht mehr mit Gold zufrieden, sondern wollten Land. Damit aber musste aus dem "Schatten Gottes auf Erden", wie der Kalif unter anderem hieß, tatsächlich ein Schatten werden. Seine Ministerpräsidenten spielten dabei zweifellos eine verhängnisvolle Rolle. Der erste Großwesir war Schiit, und der Kalif der Sunna hoffte damit, einen genialen politischen Kompromiss geschlossen zu haben. Doch so einfach ging die Sache nicht ab unterstützt vom Großwesir brachen an allen Orten schiitische Aufstände aus, und wer schwarze Kleidung trug, wurde erschlagen. Daraufhin machten die Truppen des Kalifen Jagd auf jeden, der grüne Kleidung trug. Mamun und sein Wesir verstanden sich privat ganz gut, doch so verschiedene politische Ansichten waren nicht vereinbar. So wurde der Wesir eines Tages im Bad erschlagen. Obwohl Mamun die Mörder sofort hinrichten ließ, wurde ihm die Schuld an dem Attentat gegeben schließlich hatten die Delinquenten noch auf dem Schafott behauptet, der Kalif persönlich hätte die Tat angeordnet. Mamuns nächster Wesir Hasan war bereits ein General. Zu nächst ließ er sämtliche Aufstände niederschlagen, doch als die Ordnung hergestellt war, wurde Mamun zur Kasse gebeten. Zum Anlass nahm Hasan die Hochzeit seiner Tochter mit dem Kalifen. Es wurde die Hochzeit des Jahrtausends. Tausend Perlen wurden über der Braut ausgeschüttet, jede mindestens haselnussgroß. Und vor dem Kalifen brannte eine vierhundert Kilogramm schwere 233 von 295 09.09.2010 19:14 1000and1.de - Kultur - H.-G. Behr - Söhne de... http://www.1000and1.de/deutsch/kultur/litera... Kerze aus reiner Ambra. Dieser exklusive Duftstoff aus dem Gehirn des Pottwals kostet heute pro Gramm gute 200 Mark und war damals auch nicht billiger. Das ist ja Verschwendung, ächzte der Kalif, doch war diese Kerze noch Billig wahre, verglichen mit dem Glückstopf, um den sich nun Generäle und Offiziere der Armee beinahe prügelten. Der war aus reinem Gold, etwa einen Meter hoch und zwei Meter im Durchmesser. Darin lagen an die tausend Moschuskugeln, in feinstes Papier gewickelt. Schon zur Zeit des Kalifen war Moschus wesentlich kostbarer als Gold, doch das Einpackpapier war noch wertvoller: Auf jedem Blatt stand der Name einer Landschaft, vererbbarer Besitz für den glücklichen Gewinner. Die Hochzeit des Kalifen war der Ausverkauf des Reiches. Über Nacht waren aus dem Weltreich 975 kleine Fürstentümer geworden. Vierzehn Großstädte und Bagdad waren nicht in der Lotterie - sie unterstanden weiterhin direkt dem Kalifen. Und von den anderen Ländereien hatte sich Mamun ausbedungen, ein Fünftel der Steuereinnahmen weiterhin abgeliefert zu bekommen. Vielleicht hielt Mamun den Glückstopf auch für eine glückliche Idee - zu den Teilnahmebedingungen gehörte, dass jeder Fürst selbst die Kosten für die Verteidigung tragen müsse und sich mit Truppenkontingenten an allgemeinen Feldzügen zu beteiligen habe. Doch damit war das Reich endgültig zerfallen. 782 der neuen Emire waren Türken, nur fünfundzwanzig davon Araber und einer von denen ein Kameltreiber, der zufällig und angeblich irrtümlich zugelangt hatte. Mamun konnte sich von nun an ziemlich unbehelligt seinen Hobbys widmen, vor allem der Wissenschaft und der Astrologie. Hier geruhte der Kalif, wahrlich Bedeutendes leisten zu lassen. Die heute noch gültigen Mathematikformeln wurden an seinem Hof errechnet, und das Wort Algebra ist bekanntlich arabisch. Mamuns Festungsarchitekten erfanden die Zinnen und Pechnasen, die natürlich begeistert von den Baumeistern abendländischer Burgen übernommen wurden. Das bedeutendste Bauwerk aber war ein schlichter Ziegelkomplex von riesigen Ausmaßen, errichtet zu Bagdad am Tigrisufer gegenüber dem alten Palast Mansurs. Es hieß "Haus des Wissens" und war die erste Universität der Welt. Die Erfindung der Universität lag gewissermaßen in der Luft. Schon die griechischen Gelehrten der Antike gaben ihr Wissen in Öffentlichen Hallen jedem zum besten, der ihnen zuhören wollte, und die Römer verpflanzten diese "Akademie" in ihre Öffentlichen Badeanstalten. Mohammed hatte ausdrücklich bestimmt, dass die Moscheen jederzeit Gelehrten als Vortragshallen zur Verfügung stehen sollten, und dabei entwickelten sich die Gotteshäuser allmählich auch zu den ersten Öffentlichen Bücherhallen. Doch in dieses mehr oder minder zufällige System der Wissensvermittlung Organisation zu bringen, blieb Mamun vorbehalten. 829, sieben Jahre nach der Gründung, verfügte die Universität Bagdad bereits über zweihundert festangestellte Professoren, rund zehntausend Studenten und eine Bibliothek von einer halben Million Bänden. Für künftige Staatsangestellte waren als Fakultäten Jura, Wirtschaftswissenschaften und sogar schon Soziologie geschaffen; Ärzte wurden in 12 Universitätskliniken nach den Fachrichtungen Innere Medizin, Chirurgie, Zahnmedizin und Pharmazie ausgebildet; Mathematik, Philosophie, Chemie galten seltsamerweise als Tochterfakultät der Theologie, und 234 von 295 09.09.2010 19:14 wenn auch nicht respektvoll.1000and1. allerdings gemeinsam mit den Dichtem. Poetisch..de/deutsch/kultur/litera. doch seiner Armee behagte das Programm nicht. manchmal zur Verzweiflung bringende Wiederholung von Wiederholungen stets der im Grunde selben Prozesse.de . dass die Menschen noch nie aus der Geschichte gelernt haben. Als Mamun am 9. werden sie den Krieg gegen mich beginnen.000 Gastarbeiter. wusste niemand. ist nicht bekannt. Der Schatten Gottes auf Erden kannte diese Probleme: In seiner eigenen Armee dienten rund 40.. Mamun hatte sich zwar vorgenommen.1000and1. http://www. August 833 ganz plötzlich nach dem Genuss einiger Feigen verstarb.Söhne de. wurde niedergeritten. konnte sich gegen seine Beschützer bereits nicht mehr durchsetzen. Wer ihren Pferden mit den goldenen Zaumzeugen nicht sofort aus dem Weg sprang.-G. dem byzantinischen Reich den Todesstoss zu geben . Am liebsten soll der Beherrscher der Gläubigen Geschichten über das alte Rom gelesen haben. Die Garde des Kalifen hauste in der Stadt. Tatsächlich war der Kalif gerade im Schutz seiner Türkenleibgarde nicht mehr sicher. der Kalifat und Türken erbte. Sein Bruder Mutasim. und kümmerte sich daher auch nicht sonderlich um die ständigen lokalen Rebellionen. der mit seiner selbstherrlichen Leibgarde noch einigermaßen fertig wurde. Die Historiker der abendländischen Tradition haben sich darauf geeinigt. Ganze Truppenverbände betätigten sich in ihrer Freizeit als Räuberbanden.09. als befände sie sich in Feindesland.2010 19:14 ." Mit List und Türken Wie Kalif Mamun darüber dachte. als Friedenskalif zu regieren. Behr .. ob nicht vielleicht ein Giftmord geschehen sei zwar hatte der Kalif in seinem eigenen Reich mehr Freunde als Feinde. und die wollten beschäftigt sein. Bagdad erlebte bald wieder schlimme Zeiten. als ihm seine Logistiker eine versäumte Chance zur Eroberung Konstantinopels vorrechneten. und so nahm Mamun 830 wieder den ewigen Krieg gegen Konstantinopel auf. doch zählte vergiftetes Obst zum ältesten Inventar orientalischer Kriminalität. jene seltsamen Imperatoren. Und Mamun war der letzte. Einen Kernsatz des alten Masudi aber zitieren auch Sie gerne: "Aus der Geschichte können wir lernen. Die Essenz bleibt leider meist dieselbe.. ob sich nicht im Lauf der Weltgeschichte alles wiederhole und Dummheit ganz besonders. einmal ernsthaft zu überprüfen. einer der Väter orientalischer Geschichtsschreibung: Nur die Flaschen wechseln. im "Turm der Ehre" residierten die ersten wissenschaftlich ausgebildeten Historiker der Geschichte. dass Wiederholungen in der Menschheitsgeschichte höchstens äußerlich und zufällig seien. Obwohl Mamun wiederholt entscheidende Siege errang. vorzugsweise über die sogenannten Soldatenkaiser. und wer in 235 von 295 09. Die neuen Feldzüge waren hauptsächlich als Beschäftigungstherapie für die Armee gedacht. Wenn sie nicht mehr die Ungläubigen zu Feinden haben. seufzte der Kalif.H. die in Wahrheit nur hilflose Marionetten ihrer Prätorianerleibgarde waren. Mamuns Auftrag an die Geschichtswissenschaftler lautete.Kultur . Die Gelehrten Arabiens kamen zu der Ansicht. hütete er sich. Geschichte sei tatsächlich nur eine manchmal spannende. formulierte Masudi.Wogegen sollen die Leute denn dann marschieren. Mittelpunkt der Stadt war natürlich der Palast des Kalifen. Behr . und ihre ungeheuren Türme beweisen. 628 Nachtlokale und eine Bibliothek garantierten den hohen Freizeitwert der neuen Stadt.Kultur . Von da an wurde die glanzvolle Stadt nur noch als Steinbruch benützt. Mutasim war so ziemlich das Gegenteil seines Bruders.2010 19:14 . ist nur noch ein Torbogen erhalten. die jeden Türken auf der Stelle erschlug. arabisch Sermenrei. 500 Poloplätze. Daher nahm er seinen Türken nicht übel. es freut sich. und gilt als bedeutendste städtebauliche Schöpfung des Islam. Von dem Märchenpalast. wer das sieht.1000and1. und bei diesen ersten Studentenunruhen der Geschichte wurde der Kalif eine Woche lang in seinem Palast belagert. Bürgern und Professoren kommen. Die Bürger Bagdads ließen sich das natürlich auch nicht gefallen. Schließlich ließ der Kalif eine gemischte Delegation aus Studenten. du Hund. die wir nachts zum Gebet erheben. dass sich die Söldner ohne Bezahlung selbst bedienten. Denn Samarra war vor allem der Käfig des Kalifen. Außer ihm wohnten hier nur die türkischen Gardisten und ihre umfänglichen Familien. Sie hieß Samarra. Er stand auf einem künstlichen Hügel von drei Kilometern Länge. von Mutasims Sohn Mutawakkil errichtet. Für Wissenschaft hatte er absolut nichts übrig und konnte sogar und das war im arabischen Raum seit Mohammed ein beinahe einmaliger Fall .oder samt ihnen die Stadt verlassen. 700 Badeanstalten. ist das größte Gemäuer des Islam der Innenhof misst 180 X 260 m und bot ausreichend Platz für 100. doch der ist gute fünfzehn Meter hoch.. Samarras Glanzzeit währte nur kurz.de/deutsch/kultur/litera." Ungestraft verließ die Delegation den Palast. So blieben nur wenige Mauertrümmer von diesem größten Luxusgefängnis aller Zeiten.-G. Kurz darauf verließ Kalif Mutasim samt seiner Türkengarde Bagdad.Söhne de. Die aber überbrachte ihm nur ein Ultimatum.1000and1. 150 Kilometer Asphaltstrassen bildeten einen schnurgeraden Raster.nur mangelhaft lesen und schreiben. musste damit rechnen.. 30. in dessen Gevierten an die hunderttausend Menschen wohnten.000 Gläubige. Die Professoren und Studenten aber gingen gemeinsam auf die Barrikaden. 400 Kilometer Wasserleitung versorgten die zahllosen Brunnen.de . der sich darüber erhob. Samarra war die Stadt der Superlative.. dass hier Militärarchitekten zugeschlagen haben. 700 Metern Breite und 20 Metern Höhe. Die Freitagsmoschee. seinem Laden allzu schöne Dinge hatte.. Sie wurde in einem atemberaubenden Tempo errichtet: 836 war Grundsteinlegung. Rund hundertzehn Kilometer Tigris aufwärts ließ der Sohn Haruns eine neue Residenzstadt errichten. und sechs Jahre später zog sich Samarra bereits dreißig Kilometer den Tigris lang.000 Pferde hatten die Erde dazu herbei geschleppt.H. Die Außenmauern stehen heute noch. http://www. Sonst gäbe es Krieg. als sie eines Tages mit ihren Pferden in die Universität sprengten und ausgerechnet in der Bibliothek ein Polospiel veranstalteten. Bald bildete jede Vorortstrasse eine eigene Bürgerwehr. Der Kalif solle seine Türken ent. um Gottes Hilfe gegen dich zu erflehen. etwa sechzig Jahre. Belustigt fragte der Beherrscher der Gläubigen: "Aber mit welchen Waffen wollt ihr denn überhaupt kämpfen?" Da rief ein Student der Theologie: "Mit unseren Fingern.09. ohne dass auch die Leibgarde dagegen etwas unternehmen konnte. Der Kommandant der Leibgarde nannte 236 von 295 09. . warum.Kultur . sämtliche Söhne Kalif Mamuns einzufangen und im Gefängnis verhungern zu lassen. und das war er auch im Reich des Kalifen.-G..Söhne de. und Anfang Januar ereigneten sich in sämtlichen persischen Städten dieselben Schreckensszenen: Welcher Mullah auch immer gegen Bugha sprach . und schon unter den ersten Kalifen hatte sich eine kritische Instanz gegen die Pragmatik der Macht entwickelt. und Zahlenmystiker werden seitdem nicht müde. war jedoch mit ziemlicher Sicherheit nicht als Söldner geworben.1000and1. Mutasim dürfte ziemlich in ihn vernarrt gewesen sein und machte ihn schließlich zu seinem ersten Kammerdiener. Er ernannte den Großwesir und die Minister.de/deutsch/kultur/litera.de .1000and1. der uneingeschränkteste Autokrat auf dem Kalifenthron. und allen Ernstes sollte gegen Bugha das erste Volksbegehren in der Geschichte des Islam gestartet werden. Fürst aller Fürsten. In den Moscheen der Großstädte sammelten die Mullahs Unterschriften zur Absetzung des allmächtigen Gardekommandanten. Der wahre Herrscher hieß nun Bugha Asch-Scharabi und hatte als Kammerdiener angefangen. als freier Mann nach Bagdad gekommen zu sein. Im Koran waren Diktaturen allerdings nicht vorgesehen. die Rechts. und bei den daraufhin ausgehandelten Kompromissen hatten sich die Vertreter der Ulema häufiger durchgesetzt als der Beherrscher der Gläubigen. und Verordnungen trugen sein Siegel neben dem des Kalifen..jeweils sechs Zivilisten stürzten sich auf ihn und erdolchten ihn vor den entsetzten Gläubigen. dass Allahs Reich auf Erden eine handfeste Militärdiktatur geworden war. dem alten Grenzfluss zwischen Nahem Osten und Zentralasien. Er steckte etwa ein Drittel seiner Soldaten in Zivilkleidung. Und die Polizei hielt sich jedes mal erstaunlich zurück. regierte 8 Jahre. Behr . Justiz also als Kritik an Gesetzen. sich stolz Emirol-Umera. http://www. Kalif aus der Sippe Abbas. So wollte sich Bugha natürlich gar nicht erst kommen lassen. soll 8 Söhne und 8 Töchter gezeugt. Nun begriffen auch die letzten Muslims. Seine erste Amtshandlung jedenfalls war. war 48 Jahre alt. Januar 842. dass er in Nomadenzelten zwischen Schafen aufgewachsen war. und so erscheint uns die Institution der Ulema als geradezu paradox: Die Ulema sollte die Rechte der Gläubigen im Namen des Koran vor den Nachfolgern der Propheten schützen.. nach islamischer Zeitrechnung geboren im 8. ist unbekannt und auch nicht. Monat des Jahres 180 und verstorben an einem 18. 8 Städte erobert und in seiner 237 von 295 09. sondern höchstwahrscheinlich schon im Jungenalter als Sklave gekauft worden. nur. jenseits der Zivilisation und des Oxus. Sein Geburtsdatum wusste er nicht. Dass nun mit Bugha ein ungebildeter Militär die Staatsführung bestimmen wollte. 8 Monate und 8 Tage.09. starb auch Kalif Mutasim. am 5.. hatte überraschend oft den kürzeren gezogen.H. die Rechtsgelehrten aber Mullahs. musste die Ulema herausfordern. 8 Schlachten geschlagen. Er behauptete stets. Die Richter hießen Kadis. Selbst Mansur. Wann der Butler zum Kommandanten der Garde wurde. denn die Kirche Christi hat sich nie als kritischer Gegenpart der weltlichen Macht verstanden. Zur selben Zeit.und Religionsgelehrten als Kritiker der Richter.2010 19:14 . Schon früher hatte es häufig Streit gegeben zwischen den Kalifen und den Mullahs. Das Abendland kennt nichts Vergleichbares. die seltsame Bedeutung der 8 im kläglichen Leben des Herrschers zu erwähnen: Er war der 8. die Ulema. um zu erschrecken. dass Allahs Blitz die Schädel spalten soll. Folgsam trollten sich die Mörder. Privatschatulle 88.H. war nicht zu spaßen.Kultur . aus der es Bugha wieder ausgrub und zu neuen Ehren erhob. was aus dem Nahen Osten kam.2010 19:14 . und Bugha brauchte eine Weile. und als 847 sein Bruder Mutawakkil Kalif wurde. Behr . Im Islam wurde die zwei spitzige Kappe daher nie gern gesehen. Zur selben Zeit erhielten die Offiziere der Leibgarde. Gemeinsam kamen die sechs wieder in das Gemach des Kalifen. Unter den Muslims löste das Kleidungsstück zunächst lautes Gelächter aus.de/deutsch/kultur/litera. über das Intrigengewirr jener Zeit einen objektiven Überblick zu bekommen. Auch weltliche Herrscher kombinierten gerne ihre Kronen mit einer Mitra . die deine Nachtruhe behüten sollen. weil sich Bugha aus gegebenem Anlass einen neuen Titel zulegte: Sultan. die nun auch ganz offiziell die Regierung bildeten.die Krone des Heiligen Römischen Reiches enthielt eine aus Samt.Söhne de. Mit Bugha allerdings.in Samarra waren Kalif und Leibgarde ganz unter sich.-G. Dezember 861 einiges über den Durst getrunken. http://www. Das Christentum jedoch kopierte diese Mode wie alles. Vielleicht war auch alles ganz anders . 238 von 295 09. zwei spitzige Mütze. dem ersten Mitraträger. eine neue Kopfbedeckung. Während die Söldner ratlos herumstanden und ihre Schwerter wieder in die Scheide steckten. bis er seine Fassung wiedergewonnen hatte.. und daher wird es nie möglich sein. Allerdings hatte das Unding eine gewisse Tradition vor langer. wenn auch seit einigen Jahrhunderten um einen Winkel von neunzig Grad gedreht. und in deren Gebrauch blieb sie bis heute unverändert. stotterte Bugha: "Das sind jene Männer. Diese Ruhe brachte auch Bugha aus der Fassung. Dann aber ging er auf den Korridor und sprach mit seinen Türken ein ernstes Wort.1000and1. und die österreichische Kaiserkrone schließlich ist eine veritable Mitra aus Gold. Der Papst beispielsweise war von dem Machtsymbol so beeindruckt. die Regierungsgeschäfte selbst zu übernehmen. Wirklich volkstümlich aber wurde die Mitra auf ganz anderen Köpfen: als Narrenkappe Till Eulenspiegels und anderer Querschädel. dass er sofort die Mitra als Kopfbedeckung für seine Bischöfe verordnete.. scheint der Kalif den Plan gefasst zu haben. Plötzlich stürzten fünf Türken mit gezogenen Schwertern in den Raum. Über seinen Sohn und Nachfolger Watik ist nicht einmal so etwas zu berichten. erregte dieses Ereignis nur deshalb Aufmerksamkeit. und war offensichtlich schon zu betrunken. Dann sollen sie wieder hinausgehen und uns in Ruhe lassen". und das musste vor allem Kalif Mutawakkil erfahren.. Nachdem er vierzehn Jahre im Schatten seines allmächtigen Beschützers folgsam leben durfte. entschied Mutawakkil und ließ sich ein neues Glas geben. langer Zeit hatte es den persischen Königen als Krone gedient. denn das Ding war eine hohe. So jedenfalls wurde die Sache Bugha von seinem Geheimdienst berichtet.. Auf jeden Fall hatten Bugha und sein Kalif am Abend des 10.000 Goldstücke hinterlassen haben.1000and1. Die Muslims stopften es daraufhin als Zeichen vermessenen Machtanspruchs in die Mottenkiste. "Was soll denn das?" fragte der Kalif seinen Sultan. Spötter meinten nun sieht man schon am Hut.de . o Beherrscher der Gläubigen.09. In Zentralarabien herrschten wie vor Mohammeds Zeiten die untereinander 239 von 295 09.2010 19:14 . Mutawakkil fasste sich an den Kopf. und einige Sekunden später lag der Kalif erschlagen neben seinem Weinglas. darfst du nichts übereilen. Einer von ihnen gab dem. denn schon nach sechs Wochen verschied auch dieser Kalif unter ungeklärten Umständen. Aus Sicherheitsgründen schliefen die Prinzen jede Nacht in einem anderen Raum des Riesengemäuers. Behr .Kultur . Nach langem Umherirren sah Bugha am Ende eines Korridors gerade eine schattenhafte Gestalt in einem stillen Örtchen verschwinden. zumindest die Außenpolitik der aus Mamuns Glückstopf entstandenen Kleinstaaten. Grosse Verlegenheitspause bei allen Beteiligten. nahm sein Ohr ab. Mitte des neunten Jahrhunderts bestand es aus einer Unzahl kleinerer Fürstentümer im Schatten einiger größerer. Er zitterte am ganzen Körper. Aber auch die Attentäter wussten nicht weiter. die Bujiden. Im Jemen hatte sich ein neues Königreich unter Führung einer altbekannten Sippe gebildet: Die Nachkommen Sejads. der den ersten Streich geführt hatte. besah es eingehend und wusste immer noch nicht.09. hatten in Südarabien ein eigenes kleines Imperium errichtet." Da mischte sich der anwesende Butler ein: "Aber meine Herren.de . des einstigen Schlächters von Kufa.1000and1. Halts Maul.Söhne de.de/deutsch/kultur/litera. dass er nicht einmal wusste. sonst hat es gar keinen Sinn. Er hieb dem Beherrscher der Gläubigen aber nur ein Ohr ab. Im persischen und irakischen Raum bestimmten Bughas Erben. wer gerade wo schlief. und die Gestalt ergriff die Flucht.-G. Mann. und manchmal wechselten die Beherrscher der Gläubigen dreimal jährlich. Zufällig war die Jammergestalt ein Prinz.. Mit denen aber konnte es immer noch keine Macht Chinas oder Europas aufnehmen.. "Was soll denn das schon wieder"? fragte Mutawakkil." Damit war der Bann gebrochen. Nach einer wilden Verfolgungsjagd durch den halben Palast wurde sie schließlich ergriffen und vor Bugha geschleift.1000and1. und anscheinend hatte Bugha seinen Putsch so wenig geplant. wer immer ihm passte. Seine Killer rannten klirrend los. Der Zufallstreffer dürfte jedoch nicht ganz Bughas Geschmack gewesen sein. Der Papst lernt das Fürchten Das Weltreich des Islam hatte schon lange vor dem Kalifen den Todesstoss erhalten. doch Bugha beruhigte ihn : Wir tun dir schon nichts. ich bitte euch zu bedenken.. brüllte da Bugha und stieß ihm ein Schwert in den Bauch.H. was das alles zu bedeuten habe. unter denen bald das Sultanat von Delhi übermächtig wurde. Man muss genau zielen. Von nun an setzte Bugha und später seine Erben zum Kalif ein. Beherrscher der Gläubigen.. gute Ratschläge: "Wenn du richtig zuschlagen willst. Mann. Da schlug der erste mit dem Schwert nach dem Kalifen. http://www. Den Fernen Osten bildete ein Konglomerat islamischer Fürstentümer in Nordindien. Bugha aber irrte mit seinen Totschlägern durch den weiten Palast und suchte einen Sohn Mutawakkils. dass ihr euch vor dem Beherrscher der Gläubigen befindet. ständige Zankäpfel zwischen Samarra und Ägypten.-G.2010 19:14 . und zu einer nachdrücklichen Außenpolitik fehlte ihnen erst recht Zeit und innenpolitische Ruhe. und woher hätte der Papst die ungeheuren Beträge zurückzahlen sollen? Zwar herrschte nun auch in der Staatskasse des Kalifen Ebbe. die sich auf veruntreutem Geld zur Ruhe setzten. Der Beamte war kein Held. und keine der Parteien betrachtete diese Zahlungen eigentlich als Darlehen . An die Macht gekommen waren sie wie im Märchen.. Jahrelang wurden Rechtsgutachten zwischen Kairo und Rom gewechselt..09. zu deren Lebensweg ja auch das Tellerwaschen unentbehrlich scheint. Aghlab war aus einer unbekannten Grenzprovinz Indiens als Sklave in die Hofküche des Kalifen gekommen. Die Aghlabiden waren eine ehrgeizige Familie und hatten keines falls vor. ohne Zinsen.. sich mit Ägypten zufriedenzugeben. Widerstandslos räumte er seinen Stuhl.Söhne de. 240 von 295 09. und das war ein höherer Vertrauensposten. und kurz darauf erging an den Papst ein Brief des Inhalts. 827 eroberte ein Sohn des ungetreuen Steuereintreibers Sizilien. Das Problem war tatsächlich knifflig.Bagdad ertrank ja fast in Geld.H. der dritten Großmacht.1000and1. Nach kurzer Dienstzeit wurde er als Steuerkassier nach Ägypten geschickt. und die Geschichte verschweigt Tausende von Steuereintreibern. In Syrien und Palästina gab es ebenso viele Fürstentümer wie Städte. Sondern investierte in eine kleine Privatarmee. Sein Sohn Ibrahim begann dort selbst ebenfalls als Tellerwäscher. Das war nichts Ungewöhnliches. Ibrahim aber setzte sich nicht zur Ruhe. und darauf Waren sie ebenso stolz wie Millionäre aus der späteren Märchenzeit des Kapitals. Des Papstes Juristen klärten bis Sommer 833. Insgesamt mit etwa zwei Milliarden Mark. doch konnten die Kalifen nicht einmal ein Mahnschreiben aufsetzen. auf dem nun Ibrahim Ben Aghlab Platz nahm. Am oberen Ende des Nildelta war neben Fostat eine neue Stadt namens Kairo entstanden.de/deutsch/kultur/litera.. dass sich ab sofort die Familie Aghlab in Europafragen als Rechtsnachfolger des Kalifen betrachte.Kultur . und als der Statthalter in die Bücher des Steuereinnehmers einmal Einsicht nehmen wollte. nur damit der Papst unter den Christen Konstantinopels Unfrieden stifte. war da schon ausgesprochen peinlich. konnte man dies schon als Vertrauensposten bezeichnen. Behr . sah er sich plötzlich von Schwerbewaffneten umstellt. und dort residierten nun die Aghlabiden. Etwa ein Achtel der Steuern verschwand in seinem eigenen Kaftan.1000and1. verfeindeten Beduinenclans. Postwendend folgte ein Schreiben des Papstes.de . Dass sich nun ausgerechnet die Sippe Aghlab meldete und überdies auch den genauen Betrag kannte. Noch Harun al-Raschid hatte gut zwanzig Millionen in bar bezahlt. http://www. Seit Mansurs Zeiten hatte der Papst seine Politik stets vom Kalifen finanzieren lassen. Das Oberhaupt der Christenheit stand beim Islam tief in der Kreide. Der aber harrte schon seit einigen Jahren vergeblich auf Weisungen aus Bagdad. und Harun al-Raschid konnte nur noch Ja und Amen dazu sagen. Da die Teller des Kalifen aus Gold waren. dass er die Sache erst mit seinen Rechtsberatern klären müsse. Dann ging ein kühles Schreiben nach Ägypten: Als einzigen Verhandlungspartner akzeptiere Seine Heiligkeit den Filialleiter der arabischen Staatsbank in Rom. um den Göttern zu zeigen. In ähnlichen Pfändungsaktionen zogen sie in das Frankenland und räumten zwischen 842 und 850 die Steuerkassen Südfrankreichs aus. und aus den Läden der Stadt verschwand kein einziges Stück. dass sie damit ganze Bibliotheken füllten.-G. Über das Motiv haben Philosophen und Psychologen so heftig gegrübelt. Der beiliegende Wein heißt noch heute "Lacrimae Christi" und muss schon damals ein besonders süßes Getränk gewesen sein.. dass der babylonische Turm auch gar keiner war. von denen einige in die beiliegenden Flaschen abgefüllt seien. und die Aghlabiden beschäftigten sich fortan damit. 843 ließ die Familie Aghlab als ersten Warnschuss Messina besetzen. und ob sich nicht der Emir damit vorläufig zu trösten geruhe. denn der hatte ihm angeblich die Idee zugeflüstert. dass selbst Christus darüber Tränen vergossen habe. Sämtliche Kirchen aber wurden ausgeräumt. so sehr. Einer von ihnen hieß Tulun. Das fängt beim Kind mit dem Baukasten an.Kultur .09. sich das erlauben zu können. doch Mohammed war sauer. Im Gegenteil: Nun erklärte er. In mustergültiger Ordnung rückten die Truppen am nächsten Morgen in der Ewigen Stadt ein. sondern nur eine bessere Pyramide.. und so regierten in Ägypten und Nordafrika seit 868 die Tuluniden. Im August besetzte seine Flotte vorübergehend Ostia. mit dem Rom ein leichtes Spiel zu haben glaubte.Söhne de. In Babel ging die Sache schlimm aus. 890 schließlich besetzten ägyptische Truppen die französische Riviera. Damit war der Papst wieder einmal so arm geworden. Der Papst glaubte. aus den Wänden der Peterskirche sogar die goldenen Mosaiksteinchen gelöst. aber dafür wissen wir aus den Rekonstruktionsversuchen der Archäologen.de/deutsch/kultur/litera.. Keinem römischen Bürger wurde auch nur ein Haar gekrümmt. in der Bibel mit Babel und reicht bis zu unseren Wolkenkratzern und Fernsehtürmen. und sowohl in den Mahnbriefen als auch seinen Antwortschreiben wurde der Ton zusehends schärfer... und dort blieben sie bis zum Jahr 973. die strittigen Beträge seien Tribute des Kalifen an das Oberhaupt der Christenheit gewesen.de . wie weit sie's gebracht hat. andere Schulden einzutreiben. dieses Schreiben auch nur in Empfang zu nehmen. In Ägypten wurde dies als Frechheit aufgefasst.H.1000and1. Behr . und vier Divisionen Araber erschienen vor den Mauern Roms. http://www.1000and1.. Dann starb 842 Kalif Mutasim. dass sie fast so gut seien. die bis zu den Wolken bauen wollten. Türme des Islam Sooft die Menschheit zeigen wollte. wie es die Kirche nach Christi Willen stets hätte sein sollen. Emir von Ägypten und Nordafrika war gerade ein sehr trinkfreudiger Fürst namens Mohammed. und der Papst benützte die Todesnachricht zu einem anscheinend genialen Streich: Über Nacht verwandelte er die islamische Bankniederlassung in sein eigenes privates Geldinstitut und nannte es "Bank des Heiligen Geistes". Doch der Papst schien nicht zu verstehen. und Petri Schatzkammer samt der Banco de Santu Spirito bis auf den letzten Heller geleert. Doch auch die Aghlabiden hatten ihre Steuereintreiber. Der Kommandant der Araber weigerte sich. baute sie einen Turm. Der Papst wurde deshalb nicht Zahlungswilliger.2010 19:14 . 241 von 295 09. und doch fanden sie kein anderes als die Babylonier der Bibel. Aus dem Jahr 845 ist ein neckisches Schreiben des Papstes erhalten: Seine Heiligkeit sei leider völlig bargeldlos. 242 von 295 09. die große Statue Neros. Auch die Chinesen haben es nicht anders gehalten. Als Minarett zum Ausrufen der Gebete war der Turm von Anfang an untauglich. Türmchen. Natürlich passt dieser aufgetürmte Größenwahn nicht zum religiösen Gebot menschlicher Bescheidenheit vor Gott. Behr . Vielleicht konnte die absonderliche Idee nur in den Weiten der Wüste geboren werden. Die Spirale von Samarra bietet ein Turmerlebnis eigener Art. Der Turm als Symbol menschlicher Errungenschaften ist eine Erfindung des Islam. meine Freunde unten in der Wüste verstanden kein einziges Wort und hörten kaum einen Laut. denn bald türmte sich der Minar. Schon zu Zeiten Harun al-Raschids war es daher üblich. auch nicht mit riesigen Sprechtüten.. Weithin sichtbar ragten die Symbole aus der Landschaft.. von denen aus das Wort Gottes noch der Erde verständlich blieb. dass die Stimme des Muezzin kaum mehr die Irdischen erreichen konnte.Kultur . Lag da nicht die Idee nahe. wie das arabische Wort für Turm heißt.. Ihre Machtsymbole waren körperlicher Art der Koloss von Rhodos. und ich kam nach vielen tiefen Atemzügen ganz klein und etwas blass unten an.de/deutsch/kultur/litera. dass man hier gewesen. dass in ihrem Schatten Herrliches zu erwarten sei. und nach den erhaltenen Beschreibungen scheint der Leuchtturm von Alexandria tatsächlich ein Wolkenkratzer gewesen zu sein. Griechen und Römer hielten nicht viel von Türmen als Zeichen der Herrlichkeit. neben den Minars noch Minaretts zu bauen.1000and1. nicht schwindlig zu werden vor Größenwahn.und zwecklose Denkmäler menschlicher Macht und menschlichen Erfindergeistes.1000and1. Die berühmte Himmelsschraube von Samarra zählt zu den ersten dieser. ihn turmhoch über die Dächer der Dörfer zu erheben. Es ist schon schwer dort oben. Die Welt schien mir zu Füssen zu liegen wie einst den Kalifen. phallische Monumente der Potenz von Machthabern und Architekten. die eigens zu diesem Zweck erfunden wurden. Ich habe es selbst einmal ausprobiert so sehr ich auch brüllte. wie es der militärische Bedarf erforderte. Die Türme der Antike waren handfeste Gebrauchsgegenstände. die dem benachbarten Stadion zu Rom den Namen Kolosseum eintrug. Nur ein riesiger Turm der Antike wurde bekannt und zu den Weltwundern gezählt. Lockzeichen für den Wandersmann.H. und ihre Türme waren nie etwas anderes als gut angelegte Bastionen. Seit Mohammed war es üblich. Schule jedoch machte er nicht.-G. Auch die frömmsten Minars waren von Anfang an reine und sonst sinn. dass der Muezzin vor der Moschee den Beginn von Gottesdiensten lauthals verkündete. Um 850 begann das Turmfieber in der islamischen Welt.09. Er stand bezeichnender Weise in Ägypten..de .Statuen des Phidias aus Gold und Elfenbein. auf dass die Stimme des Gottesmannes um so weiter erschalle? Dieser ganz praktische Zweck war natürlich nicht der wahre.2010 19:14 . die sonst schon nichts mehr zu bestellen hatten. um der Nachwelt zu zeigen. http://www. Doch die Aussicht ist überwältigend. einen riesenhaften Phallus in die Landschaft zu setzen.Söhne de. die Monster . und bereits der allererste des Islam hatte dazu eine Leiter benützt. Festungswerke und nur genauso hoch. so hoch. Absonderlichen Bauwerke. und so fanden schon die ersten Turmbauer der Muslims einen fadenscheinigen Vorwand für ihre Leidenschaft. ob man nun Glocken hineinging oder Aussichtwarten daran klebte. der seltsame Anblick könne auch am italienischen Wein liegen. öffnet sich plötzlich eine Luke zu einer Terrasse mit überwältigendem Ausblick. bewiesen auf neckische Weise die ehrbaren Reichen der Stadt Bologna. um die Wette schiefe Türme zu bauen. Für das Mittelalter aber muss er ein schieres Wunderwerk gewesen sein. Dieses Prinzip scheint Jahrtausende alt zu sein und direkt von den Stufenpyramiden der Babylonier abgeleitet. Auch die Wolkenkratzer-Versuche des neuen Spanien können mit ihm nicht konkurrieren.Kultur .. Eine alte Geschichte illustriert die Absicht: Einst führte ein Emir von Sevilla einen Bischof auf den Turm der Moschee. was ihr für Gott haltet. und die Eminenz musste sich stolpernd hochtasten.. und die frühesten zeigen deutlich. http://www. Ihr Gebrauchswert stand in keinem Verhältnis zu dem Aufwand. begannen die Bologneser.2010 19:14 . atemberaubendsten Türme aber bleiben wohl die des Islam.-G. Angeblich um vor ihren Nachbarn sicher zu sein. fragte der Muslim: "Na? Gib doch zu. Behr . hatte jede der Familien ihr Haus betürmt. Schon wenige Jahre später kombinierten die Architekten das Turmerlebnis mit Überraschungseffekten.H. dass es neben der Kirche auch was darstelle. dass Allah herrlicher ist als das..und Fernsehtürme bis zu den Monstern unserer Versicherungshochhäuser. Für den Bischof war die Besteigung etwas mühselig . In der arabischen Sprache ist das Wort Minar gleichbedeutend für Erektion und Turm. Bald wurden sie selbstverständliches Utensil der Gotteshäuser.de/deutsch/kultur/litera. und während der Gottesmann noch nach Luft schnappte.de . Damit war der Weg frei für die Säkularisierung der ursprünglich Kirchen vorbehaltenen Türme. Die hochgereckten Phalli gotischer Kathedralen aber wurden höchstens dezent als "Zeigefinger Gottes" bezeichnet. Der Aufstieg fand im Inneren statt. Erst auf der Terrasse des Daches wurde die Seidenbinde abgenommen. denn die glauben. und nachdem der Kletterer sich mühsam über zahllose Stufen in halbdunklen und beängstigend engen Gewölben hochgekeucht hat. Ihre Symbolik aber wurde im Abendland schamhaft verschwiegen. dass hier der Islam kopiert wurde. Und als das Bürgertum zeigen wollte. weithin sichtbare Prestigesymbole von unübertrefflicher architektonischer 243 von 295 09.. Viele von ihnen stehen heute noch und verwirren Touristen.etwa im letzten Stockwerk wurden ihm die Augen verbunden." Der Gottesmann gab nicht zu. denn in Michelangelos berühmtem Gemälde wird Adam auch per Zeigefinger gezeugt. Wie irrational Turmbauleidenschaft ist.09. Er steht heute noch und ist schlicht grandios. Damit waren Türme nichts Besonderes mehr.1000and1. was natürlich auf dasselbe herauskommt. Die schönsten. Als sich aber nun herumsprach. doch das Christentum übernahm die Türme begeistert. Bezeichnenderweise türmen sich ihre gewaltigsten in den Grenzgebieten der Religion. wurden die Rathäuser ebenfalls mit Türmen gespickt. Ihre Treppen liegen offen.Finger führte schließlich zur weltlichen Nachkommenschaft der Eiffel.1000and1. Das Beispiel göttlicher Zeuge . dass die Stadt Pisa als ganz besondere Absonderlichkeit gar einen schiefen Turm besitze. und so ähnelt ihre Besteigung einer Bergtour.Söhne de. Als solcher wurde er sprichwörtlich und sogar vom berühmtesten dieser perversen Zunft. dass es wohl auch mit ihm einmal zu Ende gehen könne.. vertrieb den dort friedlich hausenden Türkenfürsten und verwandelte binnen fünf Jahren das Land buchstäblich in eine Wüste. Bevor der Architekt Eiffel sein Stahlmonster plante. Allein Kutab Minar ist eine Reise nach Indien wert. Ägypten.09. und die meisten Historiker bestach er von nun an als großzügiger Förderer der Künste. Das Kutab Minar ist zwar nur etwa 73 Meter hoch. Immerhin muss Kabus in der Fremde mit Kultur in Berührung gekommen sein. wo aber nur der Henker auf ihn gewartet hätte. zerbrach er sich den Kopf darüber. und wie viele Ästheten war er auch ein ausgesprochener Sadist. und dieser Chance konnte jeder Untertan aus jedem Grund teilhaftig werden. dem leibhaftigen Marquis de Sade. Kabus interessierte sich für Philosophie. die Landplage Kabus außer Landes zu jagen. denn als er nach zwölf Jahren wieder über Gorgan herfiel. Der arme Landstrich wurde Kabus nicht wieder los. Ohne Rücksicht und auf Kosten seiner ächzenden Untertanen ließ der Fürst einen gewaltigen Palast aus dem Boden stampfen. Um die Jahrtausendwende dachte Kabus daran.H.Söhne de. So ließ Kabus einen Turm errichten. Während jedoch der Namensgeber des Sadismus sich seine zahllosen und erfindungsreichen Techniken nur vorstellen durfte. wie sein eigener Leichnam derlei Fährnissen entzogen werden könne. und von seiner Autobiographie blieben einige Fragmente erhalten: Kabus heiße ich und bin ein großer Mann. Da sich der Turm nach oben beträchtlich verjüngt. Er dürfte im heutigen Südrussland geboren sein. Er muss eine ziemlich geheimnisvolle Persönlichkeit gewesen sein. Da er selbst als Sexualpartner am liebsten leicht verweste Leichen hatte. Der komplizierte Grundriss lässt den Wunderbau auch an seiner fünfzehn Meter breiten Basis zierlich erscheinen. etwas südlich des Kaspensees. Wohin Kabus weitergezogen ist. Spanien. Vollkommenheit.2010 19:14 . Über das Letztere zumindest bestehen keine Zweifel. als er ist. Ein Turm ist auch schuld daran. wächst kein Gras mehr. Am liebsten zerstückelte er persönlich und ganz langsam zum Tode Verurteilte. bevorzugtes Reiseziel für Selbstmörder zu sein. Astrologie und Ästhetik. und zahllose Reliefs vermitteln den Eindruck einer schwerelos schwebenden Architektur. wirkt er wesentlich höher. Rom und sogar Bagdad. Natürlich ließen sich das die dortigen Anwohner nicht gefallen. doch von allen Türmen der Welt der erregendste. Als Ort seines Exils wird Konstantinopel angegeben. konnte Kabus sogar lesen und schreiben. http://www.1000and1. und ließ sich ein Grabmal bauen. Schemsal-Malai Kabus soll er geheißen haben oder auch Kabus Ben Waschemgir und kam auf jeden Fall im Jahr 976 wie ein Orkan über den persischen Landstrich Gorgan.. Das 244 von 295 09. und wo ich hintrete. konnte Kabus sämtliche Phantasien in Wirklichkeit umsetzen. blieb unbekannt.-G. im Irrenhaus zu meinen glorreichen geistigen Vätern gezählt. Dichtkunst. und mit vielen anderen Türmen hat auch dieser Traumbau das Schicksal gemein. und vier Jahre später gelang es ihnen. dass wir heute noch über einen seltsamen Türken namens Kabus nachdenken.de . sammelte er begeistert Abbildungen des Kutab Minar in Delhi. 1199 wurde das Bauwerk vollendet. und sein Ruhm ging schon damals um die Welt. Ich komme aus den Ländern der unendlichen Wiesen. Mit etwa 500 Haudegen fiel Kabus über Gorgan her..1000and1. doch muss letztlich jede Sprache bei der Beschreibung passen.de/deutsch/kultur/litera. Behr ..Kultur . da sich die Gelehrten nicht einmal über seinen Namen einig sind. vierundvierzig Meter hoch und unbesteigbar. Aus der Lehre Zoroasters hatte er sich für den 245 von 295 09. und obwohl es nicht mehr steht. In Ägypten aber war eine Sippe an die Macht gelangt. 1006 war das Bauwerk vollendet. den Seldschuken. die von sich behauptete. wer nun zu Recht den Beherrscher der Gläubigen entmündigen dürfe. Obwohl sie noch nicht stank. Nachdem Kabus als frommer Muslim sein Mittagsgebet verrichtet hatte.1000and1. als Ehrenzeichen der Geschichtswissenschaften. und von nun an gab es über diese Frage nur noch Auseinandersetzungen unter den Seldschuken. was je aus Backsteinen errichtet wurde.. Von der ganzen Herrlichkeit des Kalifats war nur eine Art letzter Instanz in theologischen Fragen geblieben.1000and1..2010 19:14 .. doch ohne dessen durchaus reale wirtschaftliche Macht.Söhne de. den englischen Romantiker Lord Byron auf Persientrip zu schicken. Irgendwann wurde den türkischen Beschützern Samarra zu langweilig. gilt es noch immer als standesgemäßer Wohnsitz von Gelehrten. Minuten später war Kabus eine Leiche.-G. Viele Islams und auch Kommunisten Das Reich des Islam war zu jenem Zeitpunkt schon vollends unübersichtlich geworden. in luftiger Höhe von fünfunddreißig Metern und an eisernen Ketten. Der Turm des Kabus ist das Imponierendste.H. konnte auch von diesem aus nur als verworren wahrgenommen werden.09. Wer den Turm mit eigenen Augen gesehen hat.de . Auch die damaligen Historiker konnten keinen Überblick bekommen. freute sich der Fürst ausnehmend darüber. Er war zu Bagdad errichtet worden. Sechs Jahre später wurde dem Kabus eine frische Knabenleiche gebracht. doch heute ist das Gewölbe leer. Behr . denn sie lag auf dem Bauch und sah appetitlich aus. Der Architekt hatte eine Meisterleistung vollbracht.Kultur . solle einmal sein Sarg hängen. Und von seinem sicheren Grab hatte Kabus auch nichts. etwa vergleichbar der Stellung des Papstes in der heutigen Politik. Nur der Architekt des Ganzen hatte nicht viel davon. via Fatima direkt von Mohammed abzustammen und sich daher Fatimiden nannte. Was um den Elfenbeinturm herum geschah. und um die Jahrtausendwende stritten sich die bekannten Bujiden mit einem neuen Türkenstamm. Die Seldschuken setzten sich durch. bestimmte der Fürst. ließ er sich auf der Leiche nieder. ließ ihn Kabus umbringen. darüber. Die aber wurde plötzlich spring-lebendig und hatte einen Dolch unter ihrem Bauch. Der stolze Stammbaum war ein ausgemachter Schwindel. und als eines der wenigen Bauwerke der Stadt schneeweiß getüncht. und dort. Im Volksmund hieß das Gebäude deshalb Elfenbeinturm. Zwar soll er tatsächlich in seinem Turm aufgehängt worden sein und sogar in einem gläsernen Sarg. kann den poetischen Schwärmer verstehen.. Die Kalifen waren in jeder Beziehung Kostgänger ihrer Beschützer. Als der Bau vollendet war. Der wahre Stammvater hieß Maimun Kaddah und war Perser. und schon eine lächerlich ungenaue Abbildung reichte aus. und so verfrachteten sie den Kalifen zurück nach Bagdad. Innere des Gemäuers war ein einziger ungeheurer Kuppelraum. wie eine Inschrift verkündet. obwohl auch sie in einem Turm residierten. Dergleichen hatte er an diesem Morgen erst einmal gehabt.de/deutsch/kultur/litera. http://www. H. um die Balance zu halten. und diese Zeit hatten sie auch zu zahllosen mystischen Spekulationen verwendet. Nach diesem Prinzip begaben sich Maimuns Söhne in die Politik. die berühmtesten aller Ketzer. Allzu gute Menschen müssten daher ebenso ausgiebig Schlechtigkeiten begehen. und somit gab es bereits zwei religiöse Chefs im Islam. Die Mehrzahl der Sippe hielt davon nichts. In der siebten Generation verstarb ein Knabe namens Ismael. Ähnlich hatten im Bereich christlicher Philosophie schon die Manichäer gedacht.de/deutsch/kultur/litera.de . Abdallah Ben Maimun entschied sich für eine besondere Variante dieser schon längst ebenfalls in Parteien zerfallene Partei: Die Siebener-Schia. der 874 unmittelbar nach seinem Vater und in zartestem Alter gen Himmel fuhr. Unter den Fatimiden bekam Europa noch einmal die geistige Überlegenheit Arabiens anschaulich zu spüren mehr als ein Jahrhundert lang bestimmten fatimidische Künstler den Stil des 246 von 295 09. Ein Urenkel Maimuns aber bewies. In diesen Rahmen passte Maimuns Lehre haargenau. Kein Schiit glaubte mehr daran..1000and1. und der rechte Lebensweg verlaufe haarscharf zwischen beiden. der irgendwo im Überirdischen hauste und eines Tages auf die Erde herabsteigen würde. war es nur eine Frage der Zeit. Über den Umweg der Religion betrieben sie nackte Machtpolitik. waren den Zwölfer-Schiiten somit etwa 130 Jahre voraus. Das Beispiel machte Schule.. und bald nannten sich die Fürsten Spaniens ebenfalls Kalifen. Die Mehrzahl der Schia aber zählte geduldig die Generationen weiter und hörte erst bei Imam Nr. auch Nizariten genannt. dem Erlöser. nannten sie sich stolz Kalifen. dem Mahdi. Die Ismaeliten. und von dem behaupteten nun viele Schiiten. 12 auf.. dass sie von den leiblichen Erben Mohammeds auch nicht mehr zu erwarten hatten als von den Kalifen. Die Schüten hatten schon bald begriffen. und um das Jahr 1000 gab es bald ebenso viele Kalifen wie Fürsten. ließ sie doch in jeder Beziehung privater Mystik freien Raum. Kaum hatten sie das geschafft. dass es unter einem Imam des Hauses Ali auf der Welt besser würde. er sei in die Verborgenheit eingegangen und werde einst als Mahdi wiederkommen. und der siebten Generation nach Maimun gelang es. Behr . Ägypten in Besitz zu nehmen. und noch in unserem Jahrhundert fand Maimum Kaddahs Lehre in dem russischen Gottesmann Rasputin eine dämonische Wiederauferstehung. Derlei Hoffnung konnte nur noch von einem "Imam der Zeit" kommen. dass diese im besten Sinn des Wortes amoralische Philosophie mit geringen Abwandlungen durchaus auch die Grundlage für nicht mystische Denksysteme bilden kann und wurde der Chefideologe der ersten islamischen Kommunisten. Der Kalif von Kairo aber war der erfolgreichste und bald für das Abendland wesentlich wichtiger als sein Kollege zu Bagdad.Kultur .2010 19:14 . wann sich die gesamte Schia zu dieser Ansicht entschließe. http://www. Privatgebrauch eine interessante Philosophie gemacht: Gut und Böse seien zwei gleich starke Prinzipien.-G. und so war das ursprünglich realpolitische Ziel schon lange in mystische Ferne gerückt.1000and1. Da der Hauptzweig des Hauses Ali allmählich degenerierte.Söhne de.09.. Zunächst zur Schia. Damit waren sie aller irdischen Verpflichtungen der Sippe gegenüber entbunden. sich die Erde zum Paradies zu machen. doch auf islamische Künstler konnten auch sie nicht verzichten. und danach wurden sie Sufis genannt. Immerhin kann man aus dieser Episode ersehen. Manche Sufis glaubten. Auf der Randborte wird Insch Allah. http://www. und ihr Gesang war so markerschütternd laut. Sein Ziel war nicht mehr das Paradies im Jenseits. meisterlich verarbeitet von fatimidischen Steinschneidern.Söhne de.H. verbunden mit Bettelei.. Es läge nur an den Menschen.Allah Segen für den Träger des Gewandes erbeten. den frommen Wunsch zu erfüllen .de/deutsch/kultur/litera. Überführung der Produktionsmittel an die Produzenten. Noch heute leuchten vom kompliziertesten Tropfsteingewölbe der Palastkapelle in Palermo die auf Goldgrund gemalten Heiligenbilder islamischer Maler. und die beschloss er aufzukündigen. Die interessanteste Gruppierung in dieser Vielfalt wird allerdings von Historikern gerne verschwiegen: Die Karmaten. aus deren Nachahmungen unsere mittelalterlichen Altare entstanden. dass wir uns schattenhaft die einmalige Kunstfertigkeit jener Zeit vorstellen können. Zum Glück für die Nachwelt: Während in Ägypten von der Pracht der Fatimiden nichts übrig blieb. denn ihr Begründer Achmed Ben Eschaass zählte zu den Anhängern der Lehre Maimuns und dürfte auch dessen Enkel gewesen sein.das Prachtstück diente als Krönungsmantel der deutschen Kaiser. Wenn Allah seine Gläubigen lieb hatte.Kultur . Zwar hatten die Normannen den Muslims Sizilien weggenommen. halbkreisförmiger Mantel aus scharlachroter Seide. und die bunten Seitentriebe dieser Religionen glichen einander oft verblüffend. Zahllose Muslims beschlossen. sondern eines hier und möglichst gleich. Allah zuliebe strikten Konsumverzicht zu üben und vom einfachen Leben aus der Gnade Gottes zu schwärmen. Auch diese Glaubensgemeinschaft blieb nicht ungeteilt. Die wahre Seligkeit liege in lautem Entzücken. Einiges besorgten auch die Fatimiden selbst. Bis nach Schweden gelangten die kostbaren Gläser aus Ägypten.-G.. Auch eine Art Hippie-Bewegung gab es unter den Gläubigen Mohammeds. Die Gläubigen aber hielten ihn nicht dafür und brachten ihn um. stille Größe und Konsumverzicht reiche nicht aus. kulturell erreichte er eine beispiellose Expansion. Der Islam war in mindestens ebenso viele Sekten und Religionen zerfallen wie das Christentum. Das waren nämlich ausgesprochene Kommunisten. Der Glanz seines Reiches stieg dem Kalif Hakim so zu Kopf. und die haben ja ihr gehöriges Maß zum Untergang islamischer Größe beigetragen. so Gott will .. Möglicherweise haben auch sie als Mystiker angefangen. dass er sich ernsthaft für den leibhaftigen Allah hielt. dass er als Geheul sprichwörtlich wurde. 247 von 295 09.1000and1.1000and1. Sie nannten sich Derwische. hat sich durch Sizilien so viel erhalten..auf jeden Fall aber dachte er das Gedankengerüst radikal weiter. Und ein einsames Meisterwerk der Textilkunst raubt heute noch Besuchern der weltlichen Schatzkammer in Wien den Atem: Ein großer. Behr . Ein härenes Gewand genügte ihnen. War der Islam auch militärisch an allen Fronten im Rückzug begriffen. aus reinem Gold und zahllosen Perlen gestickt. Gut und böse waren für ihn nur Maßeinheiten einer jeweiligen gesellschaftlichen Übereinkunft.2010 19:14 .09. Mittelalters. Zwei Löwen erlegen darauf je ein Kamel. Zusammenschluss der Bevölkerung zu Kommunen und ganz allgemein die klassenlose Gesellschaft. wie weit es mit der Lehre Mohammeds gekommen war. und zum wertvollsten Schatz der Kaiser des Heiligen Römischen Reiches zählten massive Gefäße aus Bergkristall.de . wird er sich allerdings gehütet haben. Nach anderen Quellen war er nur ein Schüler des Enkels . und als Rezept empfahl er: Abschaffung des Privateigentums. Allerdings unternahmen die Karmaten auch Ausflüge. Abenteurer machten sich auf.2010 19:14 . zur großen Plünderung des Islam. und daran konnte keine der zahllosen gegen die Karmaten losgeschickten Armeen etwas ändern. und auch die Landkommunen der Volksrepublik China sind nicht anders organisiert. Durch den Islam ging ein Aufschrei. Wir wissen nur wenig darüber. was Sozialismus ist. denn zu Recht betonen Syrer und Irakis immer wieder.. "Rote Zone" oder gar "dieses Gebilde" bezeichnet wurde. und sie flüchteten in Scharen in den Staat. danken wir somit den Karmaten.de .09. 248 von 295 09. Die spärlichen Texte.Söhne de.H. und keine Armee konnte ihn von dort zurückholen.1000and1. Europa aber nahm von alldem nur wahr. 51 Fürsten. dass der Islam als Machtfaktor zerfiel. Dass sich der Einfluss der Sowjetunion im Nahen Osten wohl immer in Grenzen halten wird. Nach langen Verhandlungen wurde 951 ein Vertrag geschlossen und vom Zentralkomitee.-G.de/deutsch/kultur/litera. 127 Generälen sowie 3 Kalifen unterzeichnet. Die roten Fahnen der Karmaten würden ein Magnet für die unterdrückte Landbevölkerung und Sklaven. sie wüssten aus eigener Erfahrung. und Hamdan Karmat konnte 890 tatsächlich ein beträchtliches Territorium für die Seinen erobern. ähneln überraschend den Worten des Vorsitzenden Mao. http://www. die erhalten blieben. und das schon ein Jahrtausend länger als ihre Kollegen in Russland.. 930 besuchten sie Mekka und nahmen als Souvenir den Schwarzen Stein der Kaaba mit. als es die Dörfer der Karmaten waren. Einige hundert Jahre lang waren die christlichen Länder von Muslims höchstens als unterentwickelte Halbkolonien behandelt worden. So erhielt das erste Abenteuer des Abendlandes in Sachen Kolonialismus den frommen Namen Kreuzzüge. Der Schwarze Stein kam nach Mekka zurück. doch das Territorium der Karmaten sollte als unabhängiger Staat anerkannt werden. Nun rüsteten Europas Staaten zum Gegenschlag. die gesamte Euphratmündung. Basra.Kultur . die Westküste des Persischen Golfs und auch das heutige Kuwait blieben etliche hundert Jahre kommunistisch. die Leiche der Weltmacht zu fleddern.. Lange Zeit nannten sich die Karmaten auch Baath.1000and1. der in den Hofberichten jener Zeit regelmäßig als "Unding".. Behr . Das Zentralkomitee der Karmaten hatte ihn in der Landkommune al-Ahsa sicher verwahrt. Kufa. Bis 1504 konnte sich das erste funktionierende Staatswesen der Kommunisten halten. und selbstverständlich im Namen der Religion. Unter der Landbevölkerung des südlichen Irak fanden die Karmaten begeistert Zulauf. und unter diesem Namen erlebte karmatisches Gedankengut in unserem Jahrhundert vor allem in Syrien und im Irak eine glanzvolle Renaissance. doch der Stein kam deshalb nicht wieder. Kapitel 13. Immerhin verdanke ich ihm einen der aufregendsten Nachmittage meines Lebens. Dort lebt er heute noch.2010 19:14 .1000and1..1000and1. und nun standen wir in einer beklemmend engen Gasse vor einem Loch mit einer verwaschenen Decke davor. Hier schienen schon 249 von 295 09. Das war vor etlichen Jahren in der Altstadt von Tanger. Ein wüsteres Lokal habe ich nie wieder gesehen. Behr . nicht unbedingt von sauberen Geschäften.-G...H.09. Du wolltest doch immer was erleben. Er wurde ein echter Abenteurer Kreuzfahrer nannte er sich selbst -. http://www.de/deutsch/kultur/litera. und ich fürchte.de . Mein Freund hatte mich kreuz und quer durch das Gassengewirr der Altstadt geführt.Kultur . Killer in Gottes Namen Assassinen reden anders Einer meiner Schulfreunde hat es ziemlich weitgebracht. und nach wilden Wanderjahren am Rande der Legalität und oft auch darüber hinaus hat es ihn nach Marokko verschlagen..Söhne de. meinte er und schob mich durch den Vorhang. und dann schwiegen sie weiter. noch nicht voll erblüht". verglichen mit seinem Vorbild Hasan ibn Sabbah. Zusammengesunken hockten sie in verwaschenen Lumpen um den Tisch. Mein Freund übersetzte: "Ein Farbfernseher. und da heißt es: Meuchelmörder. doch der schwieg sich aus. aber auch rätselhafte. Sie grüßten ihn mit einem müden Kopfnicken. Vor einigen Jahren ging das Wort um die Welt. wie das Volk. Manchmal kam einer durch den Vorhang und tastete sich an den Tisch. das er beherrschte. Der lebte zwar vor neunhundert Jahren.. und der Wirt brachte uns unaufgefordert Tee. und nach einer Weile begann der Ankömmling zu sprechen.1000and1.de/deutsch/kultur/litera. vom Trockenrasierer bis zum Automotor. Dann brachte der Wirt ein neues Teeglas. Der Farbfernseher war zweifellos nicht auf legale Weise zu dieser Ehre gekommen. http://www. und doch war der "Satan von Kalifornien" ein harmloser Junge.Söhne de. bis ich einige Männer mit verwegenen Profilen wahrnahm. In seinen Wunschträumen 250 von 295 09. und der Raum war so eingenebelt. Manche schienen meinen Freund zu kennen. sagte er. Später.Rauschgift plus Mord. die früher ein Mensch auf dem Sklavenmarkt eingebracht haben mochte. Es War eine Auktion in mittelalterlicher Währung. Viele andere Dinge wurden auf diese Weise im Lauf der nächsten Stunde versteigert.1000and1.. wie "Eine blaue Lampe aus dem Vierten Himmel" und "Eine Rose. Die Personen bedeuteten jeweils eine Summe.Robin Hood auf islamisch. ein treuer Anhänger der mohammedanischen Lehre. und das Ganze klang wie eine gespenstische Auktion.09. eine Schüssel mit weißen. nagelneu.H. aus Übersee. auf der Gasse. Höchstwahrscheinlich hatte der Prestigekasten die Villa eines Reichen in dem farbfernsehlosen Land geziert . auch blutrünstiger Massenmörder. Der spannendste Krimi der Geschichte Marco Polo berichtet: Der Alte vom Berge war. als der Hippie Charles Manson mit seiner Familie in Hollywood grauenvolle Morde inszenierte. krümeligen Keksen und eine gewaltige Wasserpfeife. ziemlich wenig. Assassin trifft die gruseligste Kombination im Horrorkabinett unserer Vorstellungskraft . dass ich lange brauchte.2010 19:14 . Es roch umwerfend. und da wurde mir nachträglich etwas unheimlich: "Assassins". doch die Welt kennt ihn heute noch als "Der Alte vom Berge".-G. doch das klang wie ein Singsang. darauf bunte Gläser mit Pfefferminztee. Daraufhin sagte jeder der anderen etwas. Das Wort ist arabisch und bedeutet "Haschischesser". Behr . Aus dem Qualm quäkte ein Kassettenrecorder leise arabische Musik.de ." "Großvater" "Hausknecht" "Kameltreiber" "Junger Knecht". was das bedeute. und irgendwann dürften sie dann festgewachsen... Mein Freund aber sprach es französisch aus. Natürlich fragte ich meinen Freund. in welcher Gesellschaft wir uns befunden hatten.Kultur . Generationen gesessen zu haben. verfault und schließlich festgetreten worden sein. in derselben Tonlage. Mitten in der schmutztapezierten Höhle jedoch stand ein vor Sauberkeit leuchtender Messingtisch. Blumen und Früchte der Welt und alle Baumsorten. zumindest diejenigen..2010 19:14 . melodisch sangen und um die Brunnen tanzten. Honig. Dort hatte er den schönsten Garten angelegt. Alle Träume wurden ihnen sofort er füllt.de/deutsch/kultur/litera. So tummelten sich diese mit wunderbaren Seidenschleiern und Gold geschmückten Damen zu jeder Tageszeit in den Gärten und Palästen. Es gab darin die schönsten Pflanzen. Milch und reines Wasser flossen. liebkosten sie und setzten ihnen die schönsten Speisen und Getränke vor. Sie wurden mit Hilfe gewisser Getränke in einen Schlaf versetzt.1000and1. Sie glaubten auch. dieser Garten sei das Paradies. die niemanden auf der Welt zu fürchten hatte.1000and1. während die sie bedienenden Frauen eingeschlossen waren und nie im Freien zu sehen.de . die alle Instrumente zu spielen verstanden. mit Juwelen geschmückt und Vorhängen aus Seide. und die Sarazenen dieses Landes glaubten fest daran. http://www. Vor allem waren sie mehr als alle anderen Damen der Welt dazu erzogen. die einmal das Waffenhandwerk ergreifen sollten. aus denen Wein. und der einzige Zugang zum Garten war ein Geheimweg. den Männern alle erdenkbaren Zärtlichkeiten und Liebkosungen zu erweisen. und man ihn überall fürchten würde. der drei Tage und drei Nächte dauerte.09. Schon berauscht von soviel Vergnügungen und den Bächen von Milch und Wein. sangen. so dass er töten konnte.. Vor diesen Palästen ließ er viele schöne Springbrunnen errichten. Am Eingang des Tales und dieses Gartens befand sich eine stark befestigte Burg.schönen Frauen und Mädchen mit ihnen. wen er wollte. und nie mehr hätten sie von diesen 251 von 295 09. der mit äußerster Sorgfalt überwacht wurde. im Paradies zu sein. Den ganzen Tag schäkerten die . zehn oder zwanzig dieser jungen Menschen in sein Paradies befördern. die er zu seinen Vasallen und Assassinen machen wollte. Der Alte ließ unter seinen Mannen den Glauben verbreiten. dass der Alte ein Prophet sei und ins Paradies bringen konnte. Er bewohnte ein edles Tal zwischen zwei sehr hohen Bergen.Söhne de. die schönsten der Erde. Behr . um aus seinen Untertanen kühne Kämpfer und Mörder zu machen. Essen. Wenn nun der alte Meister den Wunsch hatte. glaubten sie wirklich. Bettzeug und alle wünschenswerten Dinge in großen Mengen.H. den man je gesehen hat. Dort wohnten die schönsten Mädchen und Frauen.. einen ihm feindlichen großen Herrn aus dem Weg zu räumen.. Es gab dort Putz. und während dieses Schlafs wurden sie in den Garten getragen. suchte er ein Mittel. Der Alte behielt alle männlichen Bewohner dieser Gegend zwischen zwölf und zwanzig Jahren an seinem Hofe. Wenn die jungen Leute in diesem märchenhaften Garten erwachten und all die in der Prophezeiung von Mohammed aufgezählten Herrlichkeiten erblickten. und die Zeit sollte mit nichts anderem verbracht werden als mit Spielen.-G. Belustigungen und Liebe. Nun ließ er in seinen Garten nur diejenigen. Man durfte von keinen lästigen Dingen sprechen. Er ließ Häuser und Paläste bauen. sahen sie außerdem alle ihre Wünsche und Gelüste von den Damen befriedigt. ließ er vier. ganz vergoldet. wen er wollte. die er ausfindig machen konnte. tanzten.Kultur . der sich außerhalb des Gartens befand. wie glücklich man dort wäre und wie gerne sie dahin zurückkehren möchten. Diejenigen. Wenn die jungen Leute dann aufwachten. und ihr werdet diese Gnade erwerben. ohne es selbst gesehen zu haben.. Leistet mir also Gehorsam. wie Mohammed es ihren Vorfahren versprochen hätte. Die anderen. Garten verlassen. Wollte nun der Alte vom Berge einen mächtigen Herrn umbringen lassen. Behr . sterben zu wollen. um sich gut mit ihm zu stellen und nicht ermordet zu werden. wer sich am mutigsten verhalten hatte jeder der jungen Männer war von einem Geheimboten überwacht worden. Es kam zwar vor. nachdem sie den Mann getötet hatten.2010 19:14 . Der Alte fragte sie. die von diesem Paradies sprechen hörten. http://www. gemäss der Lehre des Propheten werden nur die ins Paradies kommen. und ersehnten einen baldigen Tod. Viele wurden gefangengenommen und ermordet. Er schickte einige von denen. Sie begaben sich nach den Befehlen des Meisters sofort dorthin. dass dieses Paradies genauso sei. dass die ersten Abgesandten getötet wurden. und diese Geschichte war wohl die einzige. um schneller ins Paradies zu kommen.1000and1. einen bestimmten Mann zu töten. bis sein Feind ermordet war. die für den Glauben gekämpft haben. von der aber der 252 von 295 09. die im Paradies gewesen waren. doch der Alte schickte dann so lange andere dorthin.1000and1. schätzte sich also glücklich. aber sie wünschten sich ja den Tod.-G. Der Alte aber ließ den jungen Männern erneut die gewissen Getränke reichen und sie während ihres Schlafes wiederum in seinen Palast tragen. die von seinen Zeitgenossen uneingeschränkt geglaubt wurde. sich in seinem Namen in Todesgefahr zu begeben. wie sie den Auftrag ausgeführt hatten.de . Soweit Marco Polo. an einen nicht allzu weit entfernten Ort mit dem Auftrag. In Gegenwart aller wiederholten sie.Söhne de. die entkamen und zu ihrem Meister zurück kehrten. die zwar in dem Bericht nicht direkt genannt wird. berichteten. woher sie kämen. das Paradies verdienen zu dürfen..die Existenz der Assassinen aber hatten manche ihrer Familien schon am eigenen Leib erfahren. und in ihrer naiven Art antworteten sie: Aus dem Paradies. um festzustellen. Und ganz nebenbei bewirkte Marco Polos Bericht. Doch der Alte sagte: "Meine Söhne.H. so schnell wie möglich dorthin zu gelangen. dass seitdem in Europa eine Droge verteufelt wurde. wurden von dem Wunsch ergriffen.Kultur . Auf diese Weise entkam niemand dem sicheren Tod. Sonst hielten die meisten Venezianer den Abenteurer und Kaufmann für einen hemmungslosen Aufschneider . stellte er seine Assassinen auf die Probe. Daher sandten ihm Fürsten und Könige Geschenke.09. bevor sie ihr Ziel erreichten. Vor dem Alten vom Berge aber knieten sie nieder und hielten ihn für einen großen Propheten. um die Besten herauszufinden. wenn der Alte vom Berge es beschlossen hatte.de/deutsch/kultur/litera. Wem er befahl." So brachte der Alte sein Volk dazu. einen Menschen zu töten. Der Alte äußerte seine Freude darüber und feierte sie.. waren sie höchst erstaunt und enttäuscht.. wer der Kühnste und Geschickteste unter ihnen war. Doch wusste er schon vorher. Man trinkt. "um abzuschalten". wird hart und ist dann Haschisch geworden. und würde diese Narrenfreiheit wohl über Gebühr strapazieren. etwa einem ausgiebigen Waldspaziergang vergleichbar. Haschisch kann mit derlei Nachwehen nicht aufwarten. Für seine Gewinnung werden die Knospen knapp vor der Blüte mit kleinen Lederlappen gerieben.2010 19:14 . Auf den Schmuggelwegen nach Europa erlebt das Zeug eine mindestens hundertfache Wertsteigerung. Viele aus der Beat-Generation sind daher mit Haschisch "ausgeflippt" .Kultur .. in Ägypten und Nordafrika wird nur der Blütenstaub abgesteift und mit primitiven Bügeleisen zu krümeligem. dass auch langer mäßiger Haschischgenuss vergleichsweise geringere Schäden bewirkt als Alkoholmissbrauch. Gandscha.. die fast zwei Meter hoch wachsenden weiblichen den Stoff für Träume. Khif oder Marihuana.-G. und starke Mengen ab etwa ein Gramm lassen . grünem bis rotbraunem Haschisch gepresst. Nach einigen Stunden verfärbt sie sich schwarzbraun oder schwarz-grünlich. und diese Fröhlichkeit wird aus Hanf gewonnen. Ein in Asien geschätzter Vorteil der Droge kann jedoch dem Abendländer zum Verhängnis werden: Haschisch verursacht keinen Kater. der Extrakt jedoch Haschisch. Die schütteren männlichen Stauden liefern Fasern für Seile und Taue. Die Paradiesdroge Haschisch heißt auf Arabisch "der Fröhlichkeitsmacher". Innerlich unsichere Menschen verfallen dann leicht in Panik. käme nicht am nächsten Morgen der Kater samt schlechtem Gewissen. und lässt dadurch das Nervensystem sensibler reagieren. Blütenstaub und Harz bleiben am Leder kleben und werden mit einem dünnen Knochenschaber in kleine Töpfe gestrichen. denn es enthält ein Alkaloid. doch eine mühselige Arbeit ist Haschischgewinnung auch auf diese vereinfachte Weise: Mindestens siebenhundert Pflanzen und vierzehn Arbeitsstunden sind für ein Kilogramm der Droge nötig.sie dehnten den Urlaub von der Gesellschaft so lange aus. und dadurch wird es in unserer Gesellschaft gefährlich. Das bewirkt eine verstärkte Sauerstoffaufnahme des Blutes. wie die Araber sagen sie bewirken Halluzinationen.de/deutsch/kultur/litera. die einem Nüchternen nie verziehen würden.09.das Hirn heißlaufen.. Bei größeren Dosen erhöht sich auch der Blutdruck. freiwillig in den Alltag zurückzukehren. und das ist schon sehr viel Geld.. Ihre Blätter heißen Ganja. Syrien. Dennoch ist diese Mühsal im Orient beliebt . http://www. Jahrzehntelange Untersuchungen der Royal Academy in England haben allerdings bewiesen. wird zu den Ölpflanzen gerechnet und wächst zweigeschlechtlich.ein Kilogramm Haschisch bringt dem Hersteller etwa dreißig Mark. Anscheinend herrscht in unseren Breitengraden keine allzu große Bereitschaft. Nun aber ist in unseren Breitengraden Rausch ein Urlaub von der Gesellschaft.Söhne de. im Libanon. Botanisch heißt die Pflanze Cannabissativa. klebt und ist zunächst zäh wie Honig. Behr . Die Masse riecht betäubend.de .H.1000and1. unheimliche Geheimbund seinen Namen bekam: Haschisch. darf angeheitert Dinge sagen und tun.1000and1. In der Türkei. das Chemiker Tetrahydro-cannabinol oder THC nennen. bis sie den Kontakt mit der Wirklichkeit 253 von 295 09. . wie der Hamburger Psychiater Bürger-Prinz formulierte. denn heute flitzen über sie die Reichen Teherans zu ihren Wochenendhäusern. Auch im Orient wird Haschisch medizinisch genutzt. Acht Kilometer weiter setzte mich der Fahrer bei einer kleinen Brücke ab. hier aber ist der Himmel unbarmherzig klar. Alamut. Behr . Afghanische Apotheken führen noch heute schmerzstillende Haschisch . Der Fluss ist ein winziges Bächlein und eher die Demarkationslinie zwischen Bauerland und Gebirgswüste. sobald es sich vor dem verführerischen Bösen in ein Hanffeld flüchtete.de .Söhne de. Hierzulande aber wird in Diskussionen über Hanf immer das letzte Argument bleiben. und dann wanderte ich mit meinem Schlafsack den Fluss Puli-Rud hoch. das Adlernest Von der Kaspensee führt eine breite Strasse in zahllosen Windungen über das Elbursgebirge nach Teheran.09. verloren.Kultur .. Die Pflanzen allerdings wurden durchaus profan genutzt: Getrocknete Blätter wurden als "Armeleut-Knaster" in Pfeifen gestopft und aus den Spitzen der Pflanzen ein Tee gegen Brustkrankheiten gebraut. Eine atemberaubende Mondlandschaft im Norden liegen hinter einem Dunstschleier die üppigen Ufergärten. Im Orient herrscht in dieser Beziehung größere Selbstdisziplin.. Im Schatten einer Felsklippe duckt sich eine Jahrhundert alte Karawanserei mit einem chromglänzenden. Dabei allerdings wird genau zwischen Haschisch verschiedener Herkunftsorte gewählt . und die Sonne hat schon vor Jahrtausenden das letzte Grün aus den Felsen geglüht. bei dem Haschisch zur Lokalanästhesie verwendet wurde. rechts aber steigen steile 254 von 295 09. Zwar gehörte Hanf zu den Standardzutaten aller Hexenküchen. Hier tankte ich noch einmal westliche Zivilisation. Noch in meiner Jugendzeit pflanzten viele Bauern um ihren Hof Hanf. dass der sonst durchaus harmlose Stoff. Links warten einige halbvertrocknete Felder auf Regen. und Firdausi berichtet von einem Kaiserschnitt an einer Königin. aus persischem Hanf einen Tee gegen Atemnot zu brauen . leicht zur "Todesdroge für die Leistungsgesellschaft" wird. Ihr Asphalt ist neu. http://www.1000and1. ob das Zeug nun des Teufels oder Gottes sei. Eigenartiger weise wurde nie die Frage geklärt. andererseits aber konnte der Teufel im süddeutschen Raum keinem Mädchen was zuleide tun. Beispielsweise würde ich niemandem empfehlen. Ein weiteres Argument gegen Haschisch lieferte das mittelalterliche Christentum. und asiatische Cannabis-Raucher hatten aus diesem Grund für Hippies immer nur Verachtung übrig. nagelneuen Cola-Automaten. musste die Pflanze zwangsläufig unheimlich werden.de/deutsch/kultur/litera.-G.mir selbst hat er einmal die Luft verschlagen. als ich die Spuren der Assassinen suchte. Daher rollen auch die Busse des gewöhnlichen Volkes ungewöhnlich sanft von der Kaspensee nach Süden. als eisernen Vorhang vor dem Satan.2010 19:14 . Sie ist uralt und war einst ein Zubringer der Seidenstrasse..1000and1.ähnlich wie beim Wein bestimmen Klima und Boden den THC-Gehalt der Pflanzen.Salben. und schon nach kurzer Fahrt und etwa 50 Kilometern ist die erste Passhöhe erreicht.H. Da Mohammed Wein verbot und Hanf tolerierte. Überall. "Alamut". von der Daniel berichtet. Im Dunkel des Hauses mussten Frauen sein.-G. Die Felsen brannten. beobachtete mich aufmerksam und schien seine diebische Freude dran zu haben. Ich sah den brennenden Dornbusch des Moses und die Flammenschrift an der Palastwand Nebukadnezars. brannte mein Hirn. "Alamut"? fragte ich und merkte. Ich war etwa drei Stunden gewandert und in die Nähe einiger winziger Lehmhütten gekommen. mischte die Paste mit Milch und bot mir das Ganze an. während ich auf das Gebirge sah. wiederholte er.. mit den Leuten dieser Gegend sei nicht gut Kirschen essen. Ganz oben. und: "Nizari". Das Tal.2010 19:14 . Nizari nannten sie sich selbst. Ich saß am Fuß ihrer sagenhaften Burg.Söhne de. dass hier gar keine wuchsen. und nach allem. Für 255 von 295 09. so weit mein Auge reichte. Dann molk er umständlich eine halbverhungerte Ziege. Ich sah Burbak.ich war also auf Gedeih und Verderb sein Gast. aus dem das Flüsschen kam. und plötzlich wurde mir speiübel. Alamut brannte. kaum vom Gestein zu unterscheiden.. das Schloss des Alten vom Berge. und so unter hielten wir uns mit Händen und Füssen. und ich erschrak fürchterlich.. was ich gelesen hatte. In dem Tal aber sah ich eine Smaragdader . Felsen hoch.de . waren Mauerreste. und als ich die Augen schloss. Irgendwann jedenfalls wurde ich entsetzlich müde. Mein Gastgeber sah ebenfalls auf die Mauern und nickte. wurde von zwei gewaltigen.leuchtendes Grün. weiß ich nicht. Wie lange diese Angstphase dauerte.Kultur . Alamut. Hier muss einmal eine gigantische Festungsanlage gewesen sein.de/deutsch/kultur/litera. verschrumpelten Hanfpflänzchen. auf dem Mohammed in den Himmel fuhr. Nicht viel anders wird es den Jüngern des Alten vom Berge gegangen sein. denn mein Gastgeber sah von seinem Strickstrumpf auf. Mein Gastgeber zerkrümelte einige Hanfblättchen und verrührte sie in einem kleinen Tonnapf mit faszinierender Ausdauer und etwas Wasser zu einer Paste. wurden zu Gold und schienen schließlich zu brennen. beginnt im Orient das Böse immer gleich hinter dem eigenen Dorf.1000and1. denn ich hörte ihr Kichern. Nach einer Weile begannen sie zu glühen. Ich starrte weiter auf die Felsen.H. Aber abgesehen davon. und mir war bänglich. dass mir das Sprechen schwer fiel. Schließlich zerrte er mich fast auf eine Decke unter dem Vordach seiner Hütte . und da wächst nur etwas graubraunes Gras mit einigen winzigen.1000and1. rollte meinen Schlafsack aus und war Sekunden später eingeschlafen. Keiner von uns verstand die Sprache des anderen. Plötzlich stand ein Bauer hinter mir. die Assassinen. Mein Gesicht muss gestrahlt haben. http://www.09. mitten in dieser ausgedörrten Erde.. Behr . bis er endlich schmunzelte und der Bann gebrochen war. Immerhin jedoch war das Gesicht des Bauern noch zerklüfteter und verschlossener als das Gebirge. Schon in Ramsar hatte man mich gewarnt. rotbraunen Felszinnen bewacht. türkische Reitervolk beherrschte den Kalifen. Alamut war vor allem ein strategisch wichtiger Platz. Marco Polo musste seinen staunenden Zeitgenossen eine Hollywoodkulisse aufbauen.1000and1. sie war Haschisch der Schlüssel zum künstlichen Paradies. Sie öffneten in der Nacht das Burgtor. als weise und ehrenwert gelten möchte. was er sagte. Doch auch ihnen fiel es schwer.de/deutsch/kultur/litera. Einen ihm angetragenen Ministerposten allerdings lehnte er ab. Wer es auf Erden zu was bringen will.. In dieser Eigenschaft berechnete er den noch heute in Persien gültigen Kalender mit Jahresanfang am 21. den allmächtigen Großwesir seines Herrn: Hassan ist hier mit einer Handvoll unbedeutender Hunde aufgetaucht.de . doch in der Wüste reicht bereits ein kleines Fleckchen Grün zum Paradies. Das wilde. stammte aus Tus und blieb seiner Heimatstadt lebenslänglich unübersehbar verbunden. Seine Zeit war der Höhepunkt der Seldschukenherrschaft. als im Herbst des Jahres 1090 Hassan ibn Sabbah mit etwa dreihundert Mann vor den gewaltigen Mauern erschien und ihn aufforderte. und das ist kein Wunder. Er war Perser. steckte der Kopf des Festungskommandanten bereits auf der höchsten Zinne von Alamut. So schrieb er nur einen Brief an Nizam ol-Mülk. Der Kasri-Rud war eine der bedeutendsten Festungen des Seldschukenreichs. spottete Omar Kajjam. doch als er bei Nizam ankam.H. Der Brief wurde mit Eilboten befördert.. Der erste Schüler Moaffiks war der Grossbauernsohn Nizam.1000and1. Ein ehrenwerter Verbrecher Hassan ibn Sabbah ist wohl die rätselhafteste Persönlichkeit in der Geschichte des Islam. http://www.2010 19:14 . die ihm anvertraute Festung den Erbfeinden seiner Herrscherfamilie auszuliefern. Persien und ziemlich den gesamten Nahen Osten. Mit einer beachtlichen Pension zog er sich ins Privatleben zurück und verfasste zahllose Vierzeiler.Söhne de. die absolute Bösartigkeit des Alten vom Berge handfest zu beweisen . Die meisten Historiker schildern ihn als leibhaftigen Satan.Kultur . Auch er stammte aus Tus und war ein Schüler Moaffiks.. die Burg sofort ihm und dem Fatimiden-Kalifen zu Kairo zu übergeben. Omar wusste. denn ihre Brotgeber standen auf seinen berühmten Listen.was über Hassan an Tatsachen berichtet wird. doch allzu künstlich wird man sich das Paradies nicht vorstellen dürfen. die ihn als "Omar der Zeilmacher" unsterblich machten und auch schon von seinen Zeitgenossen als Frivolitäten begeistert verschlungen wurden: 256 von 295 09. Sein Gefolge sind ausschließlich Landstreicher und Deserteure aus Euren glorreichen Truppen. Behr . Der Kommandant war ein treuer Gefolgsherr der Seldschuken und dachte nicht daran. Der wahre Herrscher aber hieß Nizam ol-Mülk auf dem Posten des Großwesirs. der als wandelndes Lexikon galt. und damit hatten die Assassinen in der Weltgeschichte ihr Debut gegeben. Hassan hatte auch in der Festungsmannschaft Gefolgsleute gehabt. lässt sich kaum gegen ihn verwenden.-G. und unter seiner unverschleierten Protektion machten nun alle weiteren steile Karrieren durch. Omar beispielsweise hatte es zum Hofmathematiker gebracht. muss nur aus Tus stammen und Schüler des großen Moaffik gewesen sein. Ihr Kommandant lachte daher schallend. eine "Perle in der Krone Melekschahs"..09. und galt von alters her als absolut uneinnehmbar. März und fand Lösungsmöglichkeiten für Gleichungen dritten Grades auf geometrischem Weg. und so bestellte der Sultan bei ihnen den Marmor für den doppelten Frachtpreis und ein Zusatzgeschenk. Nizam fürchtete um seinen Einfluss. Auf jedes Teil entfallen 3 1/3 Kamele. Ein Jahr später hatte es Hassan ibn Sabbah bereits zum Finanzminister gebracht.Kultur .de/deutsch/kultur/litera. Daher haben vier Kamele sechzehn Zentner getragen. da dem Besitzer der sechs Kamele siebenhundert Dukaten gebührten.Söhne de. Reiz. die Teilung sei ungerecht. als sich Hassan anbot.000 Mark.nur Söhne von Großgrundbesitzern oder Generälen konnten einen derartigen Posten erhalten. Da sagte Hassan: "Zehn Kamele haben vierzig Zentner getragen und die Last eines Kamels ist vier Zentner. als Hofmeister. und das musste auch Nizam zugeben. Der Sultan lachte. Zu diesem Zeitpunkt kam es zwischen den beiden Schülern Moaffiks bereits zu Spannungen. die dran verdienen. Hassan ibn Sabbah war höchstwahrscheinlich Jahrgang 1040 und gehörte somit zu den letzten Lehrlingen des berühmten Meisters. von denen zehn Zentner Eigenbedarf abzuziehen ist. als der Haushaltsplan für das Jahr 1072 erstellt werden sollte."Erkläre dich deutlicher"." Hassan hatte recht.de .1000and1.2010 19:14 . als Hassan das Budget schon nach neununddreißig Tagen präsentieren konnte. Vier Kamele sind in drei Teilen zehnmal. die andere aber vierzehn.H. Dennoch äußerte er lauthals seine Bewunderung. dasselbe in vierzig Tagen zu erledigen und den Auftrag erhielt. da sich Hassan . und von dem trug daher die eine Karawane sechs Zentner. bestand doch ein Grossteil seines ungeheuren Einkommens aus unterschlagenen Steuergeldern. Nizam war das gar nicht recht." Nizam war 1019 geboren und gehörte zur ersten Schülergeneration Moaffiks. Behr . dem Hofchronisten unter der Larve tugendhafter Ehrlichkeit beliebt machte. eine mit vier und eine mit sechs Kamelen. berichtet Nizam ol-Mülk in seinen eigenen Memoiren: Eines Tages wünschte der Sultan so schnell wie möglich eine Tonne Marmor aus Isfahan.-G. sechs Kamele aber vierzigmal enthalten. Zufällig gingen gerade zwei Karawanen dorthin.. doch Hassan rechnete vor: "Die Fracht zerfällt in 3 Teile von je 13 1/3 Zentnern.laut Dewjetschah. http://www.09. und Christenglocken läuten zur Entrechtung. Moschee. wie gerne behauptet wird . 257 von 295 09. Da jedes Kamel vier Zentner tragen kann. und der Sultan gab mir tausend Dukaten zur Verteilung. Ich gab 600 dem Besitzer der sechs und 400 dem der vier Kamele.1000and1. Koran und Rosenkranz und Kreuz sie haben nur für die. mit einem steuerfreien Monatseinkommen von 12. Karriere aber machte auch er: Bereits 1070 taucht er in den Gehaltslisten der Seldschuken als Beg auf... Da sagte Hassan. Der Großwesir veranschlagte für die Arbeit sechs Wochen. Wie dies geschah. Daraus können wir schließen. um selbst je zehn Zentner Marmor zu holen.. sagte der Sultan." . waren die Karawanen nicht ausgelastet. Daraufhin kam der Marmor sehr schnell. Nur der Überschuss gehört dem Sultan. dass Hassan nicht von schlechten Eltern war. "Kaaba und Tempel dienen nur der Knechtung. Wirklich ärgerlich aber wurde die Sache. sich schon an dessen Schwelle zu Boden warf. aber sämtliche Unterlagen.-G.1000and1. eisgekühlte Speisen vorsetzen ließ.Söhne de. Der aber schrieb alles ganz genau an seinen Großwesir und fügte hinzu: Möglicherweise wird der Irre seinen Körper nach Ägypten bewegen.." Wortlos stülpte Hassan den Eisbecher in das Gesicht seines Gastgebers und verließ das Haus. doch waren die des Kalifensohnes . ganze neunundfünfzig Jahre. Wenig später tauchte der gestürzte Minister in Isfahan auf und nahm dort bei einem reichen Kaufmann Quartier. Geld und Wertpapiere seien nicht verschwunden. und der bestieg kurz darauf die Kanzel der Grossen Moschee zu Kairo. Sein Gewand war zerrissen. Und dort saßen die Fatimiden.. Ich musste sie mit Gold bezahlen. da sie in so kurzer Zeit gar nicht alle Akten studieren können. Behr . alter Herr. und eines Tages entschloss sich der Gastgeber. dass in der Staatskanzlei eingebrochen wurde. Kurz darauf trafen sich die beiden Verschwörer im Kerker wie der. und dann wurde Hassan ibn Sabbah ungeduldig. Der Sultan war bereits etwas ungeduldig. dass er noch immer nichts für die Unsterblichkeit getan habe. aber auch die Ideologie der Karmaten. fühlte ähnlich. Nizar. der älteste Sohn des Kalifen.Kultur . und nun überkam ihn in eine Art Torschlusspanik der Alptraum. Nizam ol-Mülk brach als erster das peinliche Schweigen: "Wer kann denn an so etwas Interesse haben? Doch nur Gauner. sein Alter könne ihn möglicherweise überleben.de . von dem du gerade gegessen hast. und stotternd meldete er.. und Hassan genoss seine Gastfreundschaft ausgiebig. Auch Nizar war in Ketten gelegt. Siebzehn Jahre lang studierte er die Geschichte der Schia. Er war ein gütiger. von 1035 bis 1094. Im Januar 1089 unterhielt er sich lange mit Hassan darüber. Hassan schimpfte weiter. http://www.noblesse oblige mit Samt 258 von 295 09. der vor allem dadurch Geschichte machte.. verkündete eine Revolution für Nizar ." Am Abend war Stadtgespräch. dass Hassan ibn Sabbah mit Schimpf und Schande aus dem Thronsaal geprügelt wurde. Länger hielt sich kein Herrscher des Islam auf dem Thron. dass ihn der Gastgeber für geisteskrank hielt und ihm nur mild gewürzte. besser gesagt.2010 19:14 .09. er würde nur zu gern die Unterlagen zu einigen Detailposten sehen. dass er absolut nicht sterben wollte.und wurde auf der Stelle verhaftet.de/deutsch/kultur/litera. Als Kronprinz und ewiger Thronanwärter war er fast sechzig geworden. als der Sekretär endlich wieder in der Tür des Kabinettsaals erschien. auf sein Haupt hatte er Asche gestreut. mit Hassan ein ernstes Wort zu reden: "Das Eis. Dann aber meinte er.H. dass der Goldstrom versiegt.. Dort schimpfte er so laut auf Sultan und Wesir. Augenblicklich regierte Mustansir. Sofort schickte Hassan seinen Sekretär in die Staatskanzlei.1000and1. wurde von Eilboten aus dem Kaukasus gebracht. Du aber sorgst mit deiner Zunge dafür. die sich Zahlen aus den Fingern saugen.. Der Satz war zweideutig. Melekschah ließ es darauf ankommen.H. um Truppen zu heuern und sich auf dem Feld der Ehre würdig gegen Feinde zu bewähren. Kühl sagte er seinem Sultan: "Mein Turban und deine Krone sind einander so sehr verbunden. Der Großwesir hatte wichtigere Feinde. Nizam war schon 75 Jahre alt und seit 33 Jahren Großwesir. was der Wesir über die Vergänglichkeit 259 von 295 09. als der andere Vorstellungen über die Thronfolge hatte als sie.2010 19:14 . Tote machen keinen Ärger Aus allen Wolken aber fiel Nizam ol-Mülk. verkleidet. Da sich aber Hassan in Alamut still verhielt und nur von vorüberziehenden Karawanen ein kleines Wegegeld nahm. Kaum hatte Nizam den Raum verlassen. Soweit sind sich alle Chronisten einig. die zufällig alle Minister waren und das gesamte Kabinett ihres Papa bildeten. den Betreffenden auf ewig von den Schaltstellen der Macht fernzuhalten. und bearbeitete damit ihren Gatten und Sultan so lange. als ihm die Geschichte von Alamut berichtet wurde. http://www. Nizams Söhne. wie Hassan in aller Stille eine kleine Armee warb. Auch Hassan wurde kein Haar gekrümmt.Söhne de. Und verließ den Raum.09. Der alte Kalif nahm den Putschversuch nicht einmal sonderlich übel. Er verzichtete darauf. und ließ dessen Chef sofort köpfen.1000and1. Nun brütete Chatun Rache und suchte nach dunklen Flecken auf der weißen Weste des Wesirs. gegen den Großwesir aufzumucken. bis dieser das erste Mal in seinem Leben wagte. denn Tutusch war der berühmteste Drogenspezialist der damaligen Welt. erklärte ihn der Sultan für abgesetzt und ernannte zum neuen Wesir den Privatsekretär seiner geliebten Chatun. den Chatun geschrieben hatte..1000and1. vergaß Nizam die Sache bald wieder. Auf Anhieb fand sie zwölf. dass sein Geheimdienst nicht mitbekommen hatte. meint Chuandemir und zitiert. Chatun meinte.de . "wenn du fortfährst. dich mit deinen Söhnen in die Macht zu teilen. Privat schmerzte ihn außerdem. seinen rebellischen Sohn blenden zu lassen.. dass der eine nicht ohne die andere abgenommen werden kann". Einen derartigen Ton wollte er nun gar nicht erst einreißen lassen. wo die saßen. er konnte als demütige Fügung verstanden werden und als Putschdrohung. Mit Nizam hatte sie sich angelegt.-G.de/deutsch/kultur/litera.Kultur . doch mit einem großen Geldbetrag. werde ich den Turban von deinem Haupt nehmen". dass auch sein Leibarzt Abdelmalik ibn Tutusch zu Hassan gewechselt hatte. Über den weiteren Verlauf des Nachmittags aber streiten die Gelehrten. sagte Melekschah zu Nizam. Behr . das grenze denn doch an Protektionswirtschaft. "Wenn du fortfährst".. und sein gefährlichster war eine Frau. Nizam sei demütig und untröstlich gewesen. und musste jedes Wort von einem Zettel ablesen. Natürlich wusste der gütige Fatimiden-Kalif. was eigentlich bei derlei Anlässen üblich war und garantierte. und war daher nicht erstaunt.. Sie hieß Turkjan Chatun und war die Favoritin des Sultan. Zwar wurde er des Landes verwiesen. Er tobte. um dort selbst die Chutba auf seinen Namen lesen zu lassen und damit den Staatsstreich einzuleiten. So hieß nur der Arzt Sabbahs. Immer mehr drängten an die Sänfte. Nizam habe sich zur Moschee begeben. November. starb dann überraschend der Sultan Melekschah. Die fünf waren geradezu fanatisch geständig. zu der sich ja Hassan rechnete. Mirchuand meint. Wer sich zur Sekte der Ismaeliten bekannte. aus privaten Rachegründen. In ihr saß Nizam ol-Mülk. eines gewissen Tutusch.Söhne de. denn sie hatte von der ganzen Sache den Vorteil. die in ihren Taschen Haschisch hatten und im Kopf wirres Zeug den Anfang der Legende vom Alten vom Berge. 1 gefunden hatte.H. als sei sie dabei gewesen: 32 Assassinen hätten den Sultan zur Strecke gebracht. hätte ihn die Dame Chatun umarmen müssen. Auf jeden Fall begab er sich am Nachmittag dieses 17. und so zerhackt. Am selben Abend noch gab der Hof bekannt. und plötzlich wurden gellende Schreie laut. bis der allerhöchste Zorn verflogen sei und er wieder in Gnaden aufgenommen werde. am 11. dass in ihm von nun an die Polizei der Seldschuken den Staatsfeind Nr. wurden sie erst einen Monat später genannt. in dem er die Verantwortung für das Attentat übernahm. Behr . Da nämlich fing die Polizei fünf bedenkliche Gestalten. Recht haben könnten alle drei. Zwar sprechen die Hofchroniken von einem Jagdunfall. denn Nizam war ein vielseitiger Mann. und tatsächlich kursierte im Basar wenige Tage später ein Flugzettel Hassans. wäre dies der einzige Giftmord in der langen Geschichte der Assassinen gewesen. dass niemand die genaue Zahl der Dolchstiche feststellen konnte. und hätte der wirklich den Sultan vergiftet. Überhaupt ist äußerst zweifelhaft.09. Einen solchen Bruder aber hatte Melekschah nicht.Kultur . Oktober 1092 in seiner vergoldeten Sänfte zur Freitagsmoschee. Fünfundzwanzig Tage später. http://www. und wieder soll Hassan daran schuld getragen haben. war sofort ein gemeingefährlicher Terrorist. doch in Konstantinopel schrieb die Kaisertochter Anna Komnena in ihr Tagebuch.1000and1. ob Hassan ibn Sabbah diese zwei prominentesten Todesfälle.de . Güside schließlich berichtet.-G. "Haschisch-fresser". und nicht einmal durch massiven SchlagstockEinsatz konnten Nizams Leibwächter genügend Distanz zwischen Herrn und Volk wahren.. Nizam habe einfach abgewartet. Nur an den Ausgängen zu den Basargassen gab es noch einige Handgemenge. in würdiger Haltung. irdischen Glanzes philosophiert habe. Zunächst allerdings hießen sie Batiniden. und dort lagen auch Tote: Drei Leibwächter und eine Handvoll Unbekannte. und wöchentlich erhielten die 260 von 295 09. wie sämtliche Chronisten vermerken. Vor dem Portal der Moschee aber stand die goldene Sänfte. Haschahijum..1000and1.de/deutsch/kultur/litera. die ihm stets angelastet werden. und von nun an verbreitete die Staatspolizei in immer neuen Gruselgeschichten den Ruhm der Assassinen. War dem so. Für einen Augenblick verschwand sie sogar in einem Menschenknäuel..2010 19:14 . Auftrags dessen eigenen Bruders. Vor deren Toren drängten sich die Gläubigen dichter als sonst.. Gefolgsleute des Verräters Hassan ibn Sabbah hätten den gestürzten Wesir so übel zugerichtet. wirklich inszeniert hat. Sekunden später war der weite Platz menschenleer. Sicher ist nur. 1000and1.de - Kultur - H.-G. Behr - Söhne de... http://www.1000and1.de/deutsch/kultur/litera... Neuigkeitenschreiber des Basars, die Journalisten jener Zeit, Vernehmungsprotokolle vom Chef des seldschukischen Verfassungsschutzes. "Wir werden alle hochgestellten Persönlichkeiten umbringen", hieß es darin und: "Wir erwarten uns dafür das Paradies". Wer Sympathisanten Hassans der Polizei melden konnte, erhielt hohes Kopfgeld zugesichert. Den fünf bekennungsfreudigen Attentätern aber wurde seltsamerweise nie der Prozess gemacht. Waren die Türken am Ende "Türken", wie es im Journalistenjargon heißt, Schauspieler im Dienste des Polizeiministers? Auf jeden Fall lieferten ihre Aussagen einen Staatsfeind, dem man wirklich alles in die Schuhe schieben konnte. Auch die Inflation, die das Seldschukenreich schüttelte. Im Dezember 1092 wurde die Umsatzsteuer im Land um zehn Prozent erhöht - zum Zwecke besserer Polizeiausbildung und der allgemeinen Sicherheit. In Isfahan kam es daraufhin zu einem Basaraufstand, der blutig niedergeschlagen wurde und an dem natürlich die Assassinen ebenso schuld waren wie an dem langwierigen Bürgerkrieg, den nach dem plötzlichen Tod Melekschahs dessen Söhne untereinander austrugen. Allerdings wurden die Assassinen in jener Zeit auch wirklich aktiv. Am 5. Dezember besetzten sie in einem Handstreich Schahdürr, die wichtigste Festung vor der Stadt Isfahan. Einen Monat später hatten sie auch die anderen Forts an den Handelsstrassen erobert, und die Hauptstadt der Seldschuken jederzeit von der abschneiden. Zwei Monate später kontrollierten sie dreiundfünfzig Festungen, quer durch das Reich. Die nördlichste Assassinenburg lang bei Täbris, die südlichste eine Wegstunde vor Damaskus. Für die hohen Herrschaften des Reiches aber begann eine Zeit der nackten Angst. "Unser Leben ist weniger wert als das eines Kupferschmieds, jammerte Otus, der Statthalter von Aserbeidschan. Er hatte einen kurzen Brief Hassans erhalten: Am 3. März um 17 Uhr wirst du ermordet. Otus verschanzte sich daraufhin mit seinen Leibgardisten im Thronsaal. Pünktlich zur angegebenen Stunde zückten vierzig altgediente von ihnen die Dolche. Bis zum Mai 793 mussten in Isfahan 28 Minister ausgetauscht werden, und keiner blieb länger als zwei Wochen im Amt und am Leben. Ein Großwesir, der letzte überlebende Sohn Nizams, befahl daraufhin, sein gesamtes Personal dürfe nur noch mit Schamlätzchen bekleidet vor ihm erscheinen. In dieser seltsamen Tracht führten wenige Tage später Offiziere ihrem Herrn neue Pferde vor. Ein edler Hengst bäumte sich auf. Sein Zureiter kraulte dem Tier beruhigend die Mähne, zog die Hand aus dem Rosshaar, hielt darin plötzlich einen Dolch, und dem Wesir war nicht mehr zu helfen. Assassinen waren überall, und von der Bevölkerung wurden sie zumindest wohlwollend toleriert. Im Christentum wird Untertanentreue stets zu den Tugenden gerechnet im Orient jedoch hat dieses edle Wort zumindest den zweifelhaften Beigeschmack von Opportunismus. Europäer haben nie begreifen können, dass Orientalen auch von ihrem eigenen Staat meist ein ausgesprochenes Feindbild haben und ihn nie als ihren "Beschützer" ansehen, sondern - wenn schon auf der Ebene dieses Bildes - höchstens als 261 von 295 09.09.2010 19:14 1000and1.de - Kultur - H.-G. Behr - Söhne de... http://www.1000and1.de/deutsch/kultur/litera... räuberischen Zuhälter. Die eigene Sippe, der eigene Stamm gewährt besseren Schutz als der Staat, und mit dieser Einstellung sind auch schon viele Konflikte mit der Obrigkeit vorprogrammiert. Aus diesem Grund nützten auch die immer höheren Belohnungen nichts, die von der Polizei für die Denunziation von Assassinen ausgesetzt wurden - über hundert Jahre lang wurde kein einziger gemeldet. Andererseits setzten Hassans Jünger auch massiven Terror ein. Feinde und Verräter aus den eigenen Reihen wurden gnadenlos zu Tode gefoltert. Im März des Jahres 1109 hörte eine neugierige Frau zu Isfahan Stöhnen in ihrem Nachbarhaus. Sie alarmierte die Polizei, und eine eigens gebildete Sondereinheit drang in der Nacht in das geheimnisvolle Haus ein. In seinem Vorraum hockten vier Wächter und leisteten so erbittert Widerstand, dass nur einer lebend in die Hände der Polizei fiel. Im zweiten Raum war eine Falltür, darunter ein Labyrinth von Kellergängen. Der Anblick ließ selbst persische Polizisten erschauern: Über neunzig Leichen wurden gezählt, halbverwest, zerhackt, geschunden. Auch die Wände waren mit Toten tapeziert - hier fanden die Polizisten 51 verschollene Kollegen. Sie waren mit Pfeilen an die Wand genagelt, einige an den Beinen aufgehängt, und alle stanken entsetzlich. Die Mörderhöhle muss gut zehn Jahre lang in Betrieb gewesen sein. Vier Tage lang hielt die Polizei das Haus besetzt, und wer in seine Nähe kam, wurde ohne Kommentar erschlagen. Am fünften wollte der Polizeipräsident der Informantin einen Besuch abstatten. Die Frau erwartete den hohen Gast an der Küchenschwelle. In ihrer Zunge stak ein Dolch mit der Aufschrift: Schweigen ist Gold. Die kriminelle Vereinigung Nachwuchssorgen hatten die Assassinen nie. Aus allen Regionen des Islam kamen Burschen und junge Männer vor ihre Burgen und bewarben sich um Aufnahme. Hassan ibn Sabbah war die Hoffnung aller mit dem herrschenden System Unzufriedener. Seine Sympathisanten saßen an allen Schalthebeln des Staates, und manche schafften den Marsch durch die Institutionen bis zur Spitze auch zwei Großwesire wurden als Assassinen enttarnt. Hassans Programm war auch einfach genug zu verstehen und hieß im Volk "dawa gadida", zu deutsch etwa "reine Lehre": Kein Mensch darf gegen seinen Willen beherrscht werden. Es gilt nur der Zusammenschluss unter freiwillig anerkannten Führern. Wer unter anderen Bedingungen Macht ausübt, ist dem Tod verfallen. Das derzeitige Staatsleben ist menschenunwürdig. Erst die Ausrottung aller 262 von 295 09.09.2010 19:14 1000and1.de - Kultur - H.-G. Behr - Söhne de... http://www.1000and1.de/deutsch/kultur/litera... Machthaber und dann der Machtgier wird auf Erden paradiesische Zustände ermöglichen. Wer dafür sein Leben opfert, kommt ins Paradies. Die künftige Gesellschaft wird kein Privateigentum kennen, sondern in freier Liebe und mit Gemeineigentum leben. Einen Vorschuss auf das Paradies kann der Gläubige von Zeit zu Zeit durch feierliche Kommunion von Haschisch nehmen. Umgesetzt wurde das edle Programm aber auch von den Assassinen nur sehr teilweise. Ihr eigenes Gemeinwesen ähnelte vielmehr einem Orden mit streng hierarchischem Aufbau. Nach dem Schema, das heute Staatsanwälte für kriminelle Vereinigungen anwenden, waren auch schon die Assassinen organisiert. Ihre Basis bildeten die "Sympathisanten". Sie stellten ihre Wohnungen Aktivisten zur Verfügung, halfen bei der Beschaffung von Papieren und Informationen, fallweise auch mit etwas Geld. Zu Hassans Zeiten zählten dazu sämtliche Ismaeliten. Aktivisten hießen "Fidai", Todesengel. Sie bereiteten die Anschläge vor und führten sie nach strengen Regeln aus. Vom Zeitpunkt der Befehlsannahme an hatten sie sich strikt des Haschischgenusses zu enthalten. "Haschisch macht sanftmütig. Der Dolch trifft dann nicht, da das Herz zu Zärtlichkeiten neigt", hatte Hassans Leibarzt erkannt, und daher ist die auch manchmal von ernsthaften Wissenschaftlern vertretene These, die Assassinen hätten im Haschischrausch gemordet, falsch. Falsch ist auch, dass es die Todesengel bei ihren Unternehmen auf ihren eigenen Tod angelegt hätten. Zu unserem Erfolg gehört, nicht ergriffen zu werden, hatte Hassan formuliert, ähnlich wie einige Jahrhundert später Ulrike Meinhof. Die berühmten Beispiele selbstmörderischer Tollkühnheit ereigneten sich daher meist nur in völlig ausweglosen Situationen. Erfolgreiche, unerkannt gebliebene Todesengel avancierten zu "Ohren". Sie beobachteten die Ausführung der Attentate und erstatteten Bericht an das jeweilige Organisationskomitee. Das hieß "Hand" und bestand aus altgedienten Ohren. In jeder Assassinenburg saß eine Hand, in sämtlichen größeren Städten "Finger" als Unterabteilungen. Die Hände suchten aus den Sympathisanten die Todesengel aus, entwarfen mit den Ohren die Einsatzpläne und erstatteten schließlich den Brüdern Bericht. Die Brüder waren der "harte Kern". Sie bewohnten abgesonderte Bereiche in den Burgen, und in ihrer Gesellschaft verweilen zu dürfen, zählte zu den Wonnen des Paradieses. Sie waren erfahrene Händler, viele von ihnen aber auch anerkannte Wissenschaftler und feinsinnige Dichter. Wer zu ihnen zählen durfte, bestimmten sie selbst durch Abstimmung, und sie waren wohl der exklusivste und elitärste Verein im gesamten Islam. Alle Assassinen aber sollten einander in Liebe zugetan sein, und das war durchaus handfest gemeint. Im Lauf ihrer Geschichte stellten die edlen 263 von 295 09.09.2010 19:14 1000and1.de - Kultur - H.-G. Behr - Söhne de... http://www.1000and1.de/deutsch/kultur/litera... Bürger Mohammeds Moralvorstellungen geradezu auf den Kopf: Beischlaf, ob mit Männlein oder Weiblein, galt als gottgefälliges Werk; das Betrachten der Geschlechtsorgane nicht als Sünde, sondern als Zeichen von Lebensfreude; übermäßiges Waschen wurde als Zeichen von Verklemmtheit angesehen; und der Oralverkehr, dem Propheten ein Gräuel, hatte denselben Sakramentscharakter wie das Knabbern weißer Haschischplätzchen. Sie waren die Hostien der Assassinen und werden heute noch im vorderen Orient nach Hassans Methode zubereitet : "Man nehme 2 Pfund frischen Hanf sowie gut 1 Pfund Butter und koche dieses langsam und mit reichlich Wasser sechs Stunden lang. Man schöpfe die Butter nach Abkühlen der Brühe vorsichtig ab und backe damit kleine blasse Kekse. Sie werden unschuldig aussehen, haben jedoch eine umwerfende Wirkung. Die Alten vom Berge Ob Hassan ibn Sabbah selbst Haschischplätzchen geknabbert hat, ist mehr als zweifelhaft. Umstritten ist auch, ob er den berühmten Garten anlegen ließ, obgleich schon wahrscheinlicher. Unter Hassan wurde Alamut, "das Adlernest", durchaus komfortabel ausgebaut, gleichzeitig aber auch zur Musterfestung des Zeitalters abgesichert. In den Felsen ließ der Alte vom Berge ungeheure Vorratskeller hauen. Allein der Getreidespeicher war einhundertfünfzig Meter lang, dreißig Meter breit und acht Meter hoch. Zweihundertfünfzig Jahre später lagerten darin noch 30 Tonnen Weizen aus Hassans Zeiten, und kein einziges Korn war verrottet. Zeitgenossen hielten das für reines Wunderwerk, und auf jeden Fall können wir daraus auf ein erstklassiges Belüftungssystem schließen und dass Hassan sich bei seinen Bauten hervorragender Fachleute bediente. Neben dem Getreidespeicher lang eine Zisterne, gefüllt mit 4.000 Kubikmetern Honig, und eine weitere, in der später Wein gelagert wurde, was Hassan bestimmt ein Gräuel gewesen wäre. Denn Hassan ibn Sabbah war ein unerbittlicher Moralist, über dies auch ein Asket und gewiss eine der erstaunlichsten Charaktertypen der Geschichte. Mag sein, dass seine langen, unsteten Wanderjahre in ihm die Sehnsucht nach einem festen Platz übergroß werden ließen - als er Alamut besetzt hatte, verließ er die Festung nie wieder. Nicht einmal die Bauten, die er auf Alamut errichten ließ, besah er: Von 1090 bis zu seinem Tod 1124 war sein ganzer Lebensraum ein Turmzimmer von vier mal fünf Metern. Der Alte vom Berge muss ein schrecklicher Puritaner gewesen sein. Nicht einmal auf Aussicht legte er Wert die Fenster lagen knapp unter der Decke der Kammer, drei Meter hoch. Die gesamte Einrichtung bestand aus einer Wasserkanne mit Waschschüssel und Becher, einem Deckeleimer für die Notdurft und einem erbärmlich dünnen Kotzen, auf dem Hassan schlief und betete. Die Wände waren weiß gekalkt, und nur ein kleiner, schwarzer Punkt markierte die Gebetsrichtung Mekka. Soviel Luxus Hassan seinen Leuten auch gönnte - sich selbst setzte er auf Isolationshaft und duldete in seiner Nähe weder Musik noch Gelächter. Selbst bei schneidender Kälte blieb sein Raum ungeheizt, blieben die Fenster unverglast, und noch als Vierundachtzigjähriger las, schrieb und diktierte er, nur 264 von 295 09.09.2010 19:14 1000and1.de - Kultur - H.-G. Behr - Söhne de... http://www.1000and1.de/deutsch/kultur/litera... von Gebeten unterbrochen, von vier Uhr morgens bis ein Uhr nachts. Nachweislich verließ er seine Turmkammer erst als Leiche. Ein Chronist schreibt: "Er saß in seinem öden Loch wie eine furchtbare Spinne, und er hielt alle Fäden in seiner Hand. Er sah und hörte nichts und wusste doch alles, auch die kleinste Regung in fernen Ländern". Das mag vielleicht etwas übertrieben sein, aber tatsächlich wurden die Assassinen ein Staat im Staat und waren besser organisiert als dieser. Ein Reich aber wollte Hassan auf keinen Fall daraus werden lassen. Er hatte vier Söhne von seiner lang verstorbenen Ehefrau. Historiker berichten, dass er sie zärtlich liebte, und daran ist nicht zu zweifeln. Als jedoch gegen Ende seines Lebens öffentlich diskutiert wurde, Hassans Macht einmal an seine Söhne zu vererben, ließ er sie ohne Gefühlsregung hinrichten. Wir sind nicht gegen die Tyrannen mit Erbrecht aufgestanden, um dasselbe zu tun, war sein einziger Kommentar, und dass es ihm damit ernst war, bewies er ja auf diese schreckliche Weise. Nach allem, was wir von Hassan wissen, hoffte er, seine Assassinen würden nach seinem Tod die vollkommene Demokratie praktizieren. Doch dafür war weder die Zeit reif noch seine engsten Vertrauten. Nach Hassans Tod ernannten die Brüder einstimmig Hassans Sekretär Büsürgumid zum neuen " Alten vom Berge" und "Großmeister der Batiniden". Und er ging ernsthaft daran, aus dem Gemeinwesen eine Art Staat zu formen. Dabei war er überaus erfolgreich. Mit zahlreichen Fürsten schloss er Verträge ab, und die erklärten gerne auch ein Stück eigenes Land zu ismaelitischem Territorium, wenn sie dafür nur ihres Lebens sicher waren. Andere zahlten den Batiniden aus demselben Grund hohe Tribute. Als wirkungsvollstes Erpressungsmittel erfand Büsürgumid die heute noch sprichwörtlichen "schwarzen Listen". Zu seiner Zeit waren sie tatsächlich schwarz und mit weißer Tusche beschrieben. Daher fielen sie sofort an den Basaren auf, wo sie aushingen. Sie wurden aufmerksam studiert - wer seinen Namen darauf fand, konnte mit baldigstem Ableben rechnen, es sei denn... Und so flossen gewaltige Summen nach Alamut. Diese Praxis allerdings kostete den Orden die Sympathien des Mittelstandes. Um die hohen Brüder in Alamut ausreichend zu schmieren, saugten die Provinzfürsten ihre Untertanen bis aufs Blut aus. Die "Batinidensteuer" erwies sich als wirkungsvollere Propaganda als sämtliche Gräuelmeldungen. "Batiniden" nannten sich die Brüder, weil sie im Koran zwischen den Zeilen auch noch einen "batin" entdeckt hatten, einen "inneren Sinn". Damit waren der Mystik Tür und Tor geöffnet, und die Ismaeliten wurden zu einer extremen Randgruppe des Islam, im Bereich der christlichen Sekten etwa den Mormonen vergleichbar. In den Korandeutungen der Assassinen ließen sämtliche bekannten Philosophien grüßen, und am meisten die Gnosis: die Welt im Spannungsfeld zwischen Gut und Böse. Zweifellos haben die Brüder da bei Maimun und den 265 von 295 09.09.2010 19:14 Hassan war von ihnen durchaus nicht uneigennützig ausgerüstet worden. 266 von 295 09.de . Büsürgumid hatte erreicht. höchstens als Vorwand für nackte Machtpolitik zu gebrauchen. Interessant je doch wurden die Assassinen für eine neue Macht. ist es berühmt geworden. Dementsprechend fühlte er sich wie ein Reichsgründer und vererbte bei seinem Tod im Jahr 1138 das Ganze unwidersprochen an seinen Sohn Mohammed. Manchmal stachen die Assassinen auch zu. dass der Generalstab infolge ständiger Mordanschläge laufend erneuert werden musste.H. Gegen die Assassinen war mit Waffengewalt nicht an zukommen. Die jahrhundertealte Streitfrage.. aber von unglaublich luxuriösem Innenleben.2010 19:14 .09. und spätestens mit Mohammed wurde aus den einst freundlichen Kontakten eisige Feindschaft. Den Vorteil des Mordes aber hatten eindeutig Christen. dass sich der christliche Templerorden mit dem Orden der Assassinen schon fast innig befreundete. Behr . der alte Fuchs werde in Persien den Boden für eine fatimidische Machtübernahme vorbereiten. die sich um diese Zeit im Nahen Osten breit machte: Die Christen. doch während jene daraus eine Vorform des dialektischen Materialismus ableiteten.de/deutsch/kultur/litera. Sie hatten den Seldschuken so ziemlich die gesamte Mittelmeerküste entrissen. und das sahen bald alle Fürsten ein... Von 1130 bis 34 versuchten sie’s noch einmal und erreichten nur. bei den Verteidigungsanlagen zu sparen. Angeblich nur.. die sie nur durch persönlichen Augenschein erfahren konnten. ob Templer oder Assassinen die kriminellste Vereinigung der Geschichte sind. dass seine Rebellen zu den ausländischen Mächten gezählt wurden wie Rom und Konstantinopel. das "Schloss der Glücklichen". Die Fatimiden in Ägypten allerdings grollten. kann infolge Chancengleichheit beider Gruppen wohl nie beantwortet werden. Doch zahlreiche Kreuzritter rühmten ganz offen die grandiose Gastfreundschaft auf Alamut und Meimundiz und garnierten ihre Berichte mit Details. weil er Christ war. Sie hofften vielmehr. verschwammen die Schlussfolgerungen der Assassinen in ziemlich krauser Mystik. nur etwas weniger massiv befestigt. die Entfernung vom Gedankengut des alten Alten auch räumlich zum Ausdruck zu bringen.1000and1. und so wurde die Bluttat schon bald und unwidersprochen als Freundschaftsdienst dem Templerorden gegenüber interpretiert. Daraus aber war nun nichts geworden. http://www. Selbstverständlich spielten sich die meisten Kontakte auf höchster Geheimnisstufe ab.zugegebenermaßen sehr gegen ihren Willen -. Die Seldschuken erreichten . Als Meimundiz. nannten sich Kreuzfahrer und betrieben nackte Kolonialpolitik. Karmaten getankt. Die Seldschuken hatten Alamut von 1092 bis 1118 belagert. Büsürgumid konnte sich’s leisten.-G. ergebnislos und mit großen Verlusten.1000and1. 1152 wurde der "Graf von Tripolis" erstochen. und so sind Historiker meistens auf Vermutungen angewiesen. und dabei konnte jeder vom anderen viel lernen. und bereits 1126 hielt es Büsürgumid für geboten. Seltsamere Bundesgenossen hat wohl kaum ein gemeinsamer Gegner zusammengetrieben.Söhne de.Kultur . ein wilder Christlicher Abenteurer. Der verblichene Hassan muss bei dieser Entwicklung im Grab rotiert haben. Unweit von Alamut ließ er ein neues Schloss erbauen. Von da an beschränkten sich Auseinandersetzungen mit dem Staatsfeind auf den Konferenztisch. als Assassinen. Todestag lud er zahllose Getreue zu einem Picknick vor Alamut. denn er blieb immerhin 44 Jahre lang unangefochten Alter vom Berge. wie viele seiner eigenen Verwandten in das Ende seines Vaters verwickelt waren.. Es war ein grandioses Fest. die Geburtsstunde der ewigen Gesetzlosigkeit und die freie Vereinigung aller Menschen freien Willens. 1162 wurde der Fünfunddreißigjährige Großmeister der Assassinen. Tausende Blumen dufteten. und er begann einen wilden Werbefeldzug gegen Konrad. http://www.. und das war vielleicht ganz gut. die als Kriegslieferanten der Kreuzfahrer reich geworden waren.000 Quadratmeter frisch grünender Rasenziegel bedeckten die kahle Erde vor der Festung.H.das gruselige Motiv inspirierte Wilhelm Hauff zu seinem Märchen "Die abgehauene Hand"..09. wie ihm geschah. und auch dabei verfuhr er glücklich und wurde von sämtlichen Assassinen anerkannt. wenn auch meist mit dezentem Schauder. Die Ideen seines Vaters schneiderte er auf seine eigene Größe zurecht. Der Junge wusste nicht. Nicht alle Assassinen teilten diese Meinung. Vor allem aber dehnte er den Einfluss seines Ordens bis Europa aus. Geburtstag und Hassan ibn Sabbahs 40. stieß zwei Jahre später ein Schwager des Messias einen Dolch in dessen Bauch. Und dann verkündete Hassan eine noch größere Sensation: Er selbst sei der verheißene Mahdi. Behr . Dort wurde ein gewisser Konrad von Montferrat zum "König von Jerusalem" gewählt. als Hassan in einem langen.Kultur . Der aber wurde eine Woche vor seiner Krönung von zwei als Mönchen 267 von 295 09. und darauf strahlten die schneeweißen Zelte der Assassinen mit den grellroten Bannern.de .-G. die sich 1192 zu Akko im Heiligen Land ereignete. Der Privatsekretär des Babenbergerherzogs Leopold von Österreich und vier Herren aus Nürnberg wurden als Assassinen geköpft..Söhne de. Die bemerkenswerteste Persönlichkeit auf Meimundiz war Hassan II. In Florenz wurde der Tochter des reichsten Bankiers im Bett der Kopf abgeschnitten. weißen Gewand aus dem Tor der Festung schritt. Sicherheitshalber ließ er alle umbringen. Beinahe 200. sondern vielmehr bewundernder Respekt. und zu seinem 37. Als der Rausch des Festes verflogen war. als Hassan feierlich den Anbeginn des Paradieses verkündete. Den Assassinen zumindest wurde nach diesem Attentat nicht Abscheu zuteil.1000and1. Eine Stunde später wählten die Brüder den neunzehnjährigen Sohn Hassans als Mohammed II. Am meisten Aufsehen erregte jedoch eine Affäre. zerriss diese Streitfrage den Orden in zwei Parteien. Um weitere Diskussionen zu vermeiden. und auch nicht. zu ihrem Großmeister. Der arabische Hausarzt wurde als Assassin enttarnt und verbrannt . Ehrfürchtig titulierten Christenfürsten den Assassienchef " Alter vom Berge".1000and1. Dem englischen König Richard Löwenherz passte das gar nicht. In Venedig entpuppten sich viele Kaufleute.de/deutsch/kultur/litera. der Sohn und Erbe Mohammeds.2010 19:14 . Fünfhundert Silbertrompeten schmetterten.. Der langlebige Mohammed wurde vermutlich von seinem ungeduldigen Sohn und Erben vergiftet. und auch die letzten zwei Großmeister starben keinen natürlichen Tod..Alamut allein bedeckte zu jenem Zeitpunkt etwa sechs Quadratkilometer. 1248 distanzierten sich die hohen Brüder von Alamut und Meimundiz feierlich von den Gaunerbanden. Auch Platzangst hätten die Belagerten nie bekommen können . Er war. und die Fejji Arabiens. und die gläubigen Ismaeliten wollten mit den Fidai bald nichts mehr gemein haben. Ihre Organisation begann auch vom Kopfe her zu stinken. und häufig vererbt sich das anrüchige Gewerbe von Vater auf Sohn. Die Fiddi.. ihm zu unterstellen. Da aber flatterte ein Brief des Alten vom Berge in das Reich: Es sei eine Unverschämtheit. sind ebenso ihre Nachkommen wie die Daidschi in Persien. Obwohl nicht nur das. war dass das Schlusswort der Geschichte. von all dem gar nichts mitbekam.1000and1...de/deutsch/kultur/litera.09. Zwei Jahre lang schien es.Kultur . http://www. Die Sache hatte ein Nachspiel. sondern auch die Echtheit des Schriftstücks erheblich angezweifelt wurde. und da konnten auch die Mongolen nicht gefährlich werden. er hätte Konrad des Geldes wegen und im Namen eines christlichen Auftraggebers umlegen lassen. denen man heute noch Menschenhandel nachsagt. als würden die Mongolen ebenso erfolglos abziehen wie sämtliche Belagerer zuvor. Die hohen Brüder in Alamut waren dagegen machtlos. Die Todesengel stachen meist nur gegen Bares zu und verdienten sich ihr Zubrot auf dem Hehlermarkt. von denen ich einige in Tanger beobachten durfte. und in Syrien machten sich auch schon einzelne "Hände" selbständig..Söhne de. dass der Großmeister. Bei der Rückkehr in das Abendland wurde Richard Löwenherz nahe Wien verhaftet und an den deutschen Kaiser ausgeliefert. 1253 zog der Mongolenkhan Hulagu einen weiten Belagerungsring um Alamut und Meimundiz. Mohammed III. Die Zivilbevölkerung der Umgegend hielt immer noch freiwillig den Kontakt zwischen Festung und Hinterland. verkleideten Assassinen erstochen.de .2010 19:14 . mit Erpressungen oder Falschspiel. Behr . gelinde gesagt. In dieser Form haben Sie sich bis heute gehalten. die derzeit Opiumhandel en gros betreiben. wollte seinem königlichen Kollegen einen Kriegsverbrecherprozess machen. und Konrads Tod gehörte zu den Anklagepunkten. Die Ahnherren der Maffia Tatsächlich war zu diesem Zeitpunkt die Organisation der Fidai schon ziemlich verkommen. freundlich verblödet. Heinrich VI. Für sämtliche Zeitgenossen war dies ein Mord auf Bestellung.H. Das Ende kam aus dem Osten. oft wochenlang 268 von 295 09.-G. Dort war eine neue Weltmacht entstanden und expandierte ebenso schnell wie einst der Islam. Die aber organisierten sich selbst zu Kleinunternehmen mit eindeutig krimineller Zielsetzung.1000and1. Das Ansehen der Assassinen sank rapide. zumal Richard Löwenherz am selben Tag zwei Millionen Mark bei der "Bank des Vertrauens" in Damaskus auf das Konto des Alten vom Berge einzahlen ließ. Bedenklich war nur. Und das war tödlich. und ein Treppenwitz der Weltgeschichte wollte. Behr . und ihr letzter Großmeister hatte 269 von 295 09. http://www. racheschnaubend und in der Hoffnung.1000and1.09. und in seinen hellen Momenten interessierte er sich höchstens für das Weiden von Ziegen und einen gut gebauten Hirtenjungen.. Der lange gegen die Assassinen aufgestaute Hass entlud sich nun in allen Ismaeliten.Kultur .000 Exemplaren für seine Truppen vervielfältigen zu lassen. durchwegs unersetzbare Handschriften. An einem Sommertag des Jahres 1255 weidete der Großmeister der Assassinen am Fluss von Meimundiz seine Ziegen. Alamuts Kommandant weigerte sich und handelte eigene Übergabebedingungen aus: Drei Tage lang durften seine Leute mit allen liebgewordenen Siebensachen abziehen. Sieben Wochen brauchten die Mongolen. auf deren Unterstützung er angewiesen war. verließ ihn.2010 19:14 . die er den Brüdern geschenkt hatte und die ungelesen in einem Regal verstaubten.. als sein Geliebter mit einem Beil seinem Liebhaber das Haupt spaltete und den Assassinen den Todesstoss versetzte. Eine gnadenlose Verfolgung setzte ein .-G. viele flohen nach Afrika. nicht einmal ansprechbar.allein 1257 wurden rund 80. es in 15. und das war Rukneddin zu wenig. dass hier tatsächlich ein schlechter Schriftsteller Geschichte machte. Rukneddin hieß er. Zahlreiche Gläubige konnten sich nach Indien retten. und am vierten besetzten die Mongolen das Adlernest. er sei vom dichterischen Werk Rukneddins begeistert und versprach. denn Hulagu erklärte. Denn Kwarschah. um seine Mitbrüder zur Kapitulation aufzufordern. idealistischer Junge und damit genau der falsche Mann für die Stunde. anerkannt zu werden. und da war ihm egal. Aber auch dort schätzte ihn Kwarschah. Die Festungen der Assassinen hat er nicht erobert. die sich in 267 erfolgreichen Assassinenjahren angesammelt hatten. Die Mongolen aber schienen wahre Ästheten zu sein.de/deutsch/kultur/litera. Die Bevölkerung. Den Rest ließ er verbrennen. und Kwarschah übergab an einem Sommermorgen des Jahres 1257 Meimundiz den Mongolen.de . fast eine Million Bücher.. was mit seinen Glaubensgenossen geschah. um alle Schätze abzutransportieren. der nun Großmeister wurde. der kindliche Alte vom Berge. Der legte zehn Koranbände zur Seite und drei mit eigenen Werken. Im Lager des Khans wurde der Großmeister ehrenvoll aufgenommen und zog von nun an mit den Mongolen vor die zahlreichen Assassinenburgen.Söhne de.H. Meimundiz wurde ihm kampflos übergeben.. war von den Seldschuken als untalentiert des Landes verwiesen worden und zu den Assassinen gestoßen. Dementsprechend war aus der Gesamtorganisation ein in Parteien zerfallener Haufen Intriganten geworden. und nun setzte Khan Hulagu zum Endkampf gegen die Sekte an. war ein hilfloser. Die berühmte Bibliothek aber schenkten sie Rukneddin. Daraufhin setzte Rukneddin seinen schönen Rücken ein.000 Ismaeliten erschlagen und dementsprechend folgte eine Massenflucht. Kwarschah wurde ein begeisterter Bewunderer der Mongolen. nur seiner Figur wegen. Solange er Festungskommandanten der Ismaeliten zur kampflosen Kapitulation überreden konnte. wurde er von ihnen auch gut behandelt.1000and1. de/deutsch/kultur/litera. aus dem ab und zu sorgfältig behauene Steine ragen. und sie beherrscht mittlerweile auch hierzulande den Handel mit Haschisch.Hierarchie übernahmen sie von Hassan ibn Sabbah. dass sein Dorf an genau der Stelle lag. Er durfte. nur einen dringenden Wunsch: Er bat.1000and1. An einem klaren Frühlingsmorgen suchte ich das Paradies des Alten vom Berge. Hulagus Mongolen machten gleich nach der Plünderung die wichtigsten Befestigungsanlagen dem Erdboden gleich und hinterließen eine kleine Garnison in einer schwachen Festung.Kultur .. 1275. die Praktiken jedoch aus der üblen Endzeit des Ordens. längst vertrockneter Kanal ist auch noch zu sehen. Das Paradies war ungefähr halb so groß wie ein Fußballplatz.H. Mit einiger Phantasie kann man sich den Garten vorstellen. Teilweise lag es an dem unheimlichen Gebräu meines Gastgebers vom Vorabend.-G. und seither heißen die Erben der Assassinen Aga Khan. und viel mehr ist von den Assassinen nicht geblieben. Über vier muss man klettern. Den Aufbau der Todesengel. Achtzehn Jahre nach dem Ende des Ordens. Einer von ihnen nahm schließlich einen mongolischen Titel an. wo einst der Mongolenkhan seine Zelte aufgeschlagen hatte. einige Kilometer weiter. und während der Reise wurde er an einem kleinen Flüsschen als lästiges. Südlich davon.1000and1. konnten vierzig Assassinen die legendäre Burg noch einmal erobern und das rote Banner auf ihre Zinnen pflanzen.. Der Weg nach Alamut dauerte von dort nur zwei bequeme Wegstunden. Unter diesem Namen hat sich die Sippe bis heute gehalten. Die Nachkommen dieser Jammergestalt aber wurden auch in Zukunft von den Ismaeliten als Oberhaupt anerkannt.300 ehrbare Christen einen Nachfolgeverein der Fidai. gefunden in der einstigen Jauchengrube von Meimundiz. Anhängsel der Delegation mit Knüppeln erschlagen. http://www. Ein Tonteller mit bunten Kriegern aus Alamut wird in Paris verwahrt.de . von dem Marco Polo berichtete: Ein kleines Plateau in dem zerklüfteten Gelände. um dort dem Großkahn seine Aufwartung zu machen.. Behr .09. und ein kleiner. und dahinter liegt ein riesiges Trümmerfeld. organisierten etwa um 1. Nach einer Stunde hatte ich auch das künstliche Paradies gefunden. eindeutig künstlich angelegt und von Schutthaufen gesäumt. Zum Abschied erzählte er mir mit vielen kehligen "Hulagus" und wilden Gesten. als ich zu der sagenhaften Burg hochstieg. Alamut ist keine Reise wert. Von den Ringmauern stehen noch die Fundamente. Ihre erfolgreichste Zweigstelle ist in den USA. in Sizilien. 270 von 295 09. Die Welt kennt diese Vereinigung als Maffia. Eine silberne Wasserpfeife liegt samt einem kleinen Kupferdöschen für Haschisch im Metropolitan Museum in New York. Generationen von Schatzsuchern haben seitdem die historischen Trümmer durchwühlt und fast nichts gefunden. Herzklopfen hatte ich allerdings.Söhne de. durchwegs sechs Meter stark.2010 19:14 . Doch nach nur drei Wochen wurde das Adlernest endgültig zerstört.. ins tiefe Asien ziehen zu dürfen. und der augenblickliche Nachfolger des Alten vom Berge betätigt sich vorwiegend als Paradefigur des Jet-Set und Grundstücksspekulant an der Costa Smeralda im Mittelmeer. -G. wie ihre Glaubensgenossen im Heiligen Land von den Muslims unterdrückt und gequält wurden.. Schon der erste Kreuzzug hatte nicht ein auslösendes Moment. Kapitel 14. sondern gleich viele..Söhne de.2010 19:14 ..de . Behr . Die Christen kommen Der Aufbruch Europas Ursache der Kreuzzüge war.Kultur . Falsch allerdings wäre auch. nach einem Anlass für dieses größte Abenteuer des jungen Abendlandes zu suchen. 271 von 295 09.1000and1.. Das wird heute noch in den meisten Schulen gelehrt und ist mit Sicherheit falsch.H. http://www. dass die christlichen Ritter Mitteleuropas nicht mehr mit ansehen konnten.1000and1.de/deutsch/kultur/litera.09. wurde dass Gerücht auch für sämtliche Christen Gewissheit. Wozu aber sollte man sich noch anstrengen. Das war wohl auch der Zweck des Ganzen. wer in dem wirtschaftlichen Großraum der Erste sei.Kultur . Damit begannen die Konflikte mit dem Papst von neuem. Sehr bald sorgte eine Falschmeldung für Stagnation: Für das Jahr 1000 war der Weltuntergang angesagt. Karl träumte noch von einer Neuauflage des Imperium Romanum..Söhne de. hat ihm den großen Beinamen eingetragen..09. Bismarcks Kulturkampf ein zweifelhaftes Unentschieden. Im Jahr 1077 hatte der Papst dabei vorübergehend 272 von 295 09. Dass der deutsche Raum in seiner Zeit eine erste wirtschaftliche Blüte erlebte. Martin Luther war nur eine Figur darin. und mit schöner Ausdauer stritten sich deutsche und französische Könige darum. lagen die größeren Reserven damals gefragter Rohstoffe.000 Menschen. und Kraftproben zwischen diesen beiden Mächten waren immer Zerreißproben für den Staat. Erst um 1070 hatte Deutschland Wieder den Lebensstandard er reicht. den der große Otto den Seinen schon nach fünfjähriger Regierung hatte bieten können.. und das Wort des Papstes galt wieder mehr als das des Kaisers..2010 19:14 . und seine Chancen waren nicht einmal schlecht. Vorposten industrieller Fertigung.H. die im Grunde wesentlich bedeutender waren. Für den Papst aber trug die verhängnisvolle Falschmeldung reiche Früchte: Da Irrationalität stets der schönste Nährboden des Christentums war.de/deutsch/kultur/litera. Unter dem Schlagwort "Erneuerung der Kirche" wollte der Nachfolger Petri zu Rom auch die weltliche Richtlinienkompetenz für den gesamten Einflussbereich des Christentums an sich reißen. Der Aufschwung nach dem Weltuntergang dauerte seine Zeit. doch nach seinem Tod zerfiel das gewaltsam zusammengeschweißte Gebilde rasch zu einem "Europa der Vaterländer". und da selbst der Papst daran glaubte. und allein im norddeutschen Raum verhungerten an die 20. das etwa der heutigen (1978) EWG entsprach und ebenso einheitlich war. denn davon hatten seine Untertanen mehr als von den Siegen auf Schlachtfeldern. In Büchern wird dieses Ereignis als "Investiturstreit" bezeichnet . Karl der Grosse hatte aus den zahllosen germanischen Stammesfürstentümern ein Reich geschaffen. denn bei den deutsch-französischen Querelen war der Mann Gottes arg in den Hintergrund geraten und samt seinem Kirchenstaat zu einem Spielball der wirtschaftlichen Großmächte geworden. der Dreißigjährige Krieg eine katastrophale Episode.es ging um die Vorherrschaft in Europa.-G. der als Otto der Grosse in die Geschichtsbücher einging und als Erfinder des sprichwörtlichen und international berüchtigten "deutschen Fleißes" gelten kann. wenn ohnehin anno tausend alles für das Jüngste Gericht war? Fast hätte daher der Weltuntergang in Europa tatsächlich statt gefunden. Das änderte sich erst unter einem tüchtigen Sachsen.1000and1. Mit Zukunftsplanung hat sicherlich kein abendländischer Fürst des frühen Mittelalters seine Zeit vertrödelt. und Frankreich hatte die bessere Verarbeitungsindustrie. In dem Schicksalsjahr wurde nur etwa ein Zwanzigstel aller Felder bestellt. Er bemühte sich um die Autarkie seines Landes. Von Dauer aber war Ottos Wirtschaftswunder nicht. barsten die Kirchen vor Gläubigen.de . Das Superspiel zwischen weltlicher und geistlicher Macht wurde nie entschieden. Ottos Siege gegen die Ungarn haben meist den Blick verstellt auf die wirtschaftlichen Aktivitäten des Sachsenkaisers. Eine knifflige Frage. denn im deutschen Raum. Behr .1000and1. http://www. und die von ihm gegründeten Klöster waren eigentlich stets Manufakturen. Christliche Untertanen sind durch die Bibel sowohl Kaiser als Kirche zur Loyalität verpflichtet. . Behr . und zog schließlich am 26. Genialer wurde politische Massenhysterie nie wieder angeheizt. ehe er in den Berliner Sportpalast ging und für seinen totalen Krieg ein heulendes Ja einholte. die christliche Pilger so schamlos quälten und ganz nebenbei mit ihren Luxusgütern auch schuld daran waren. und vor allem lag im Südosten Lebensraum. die nun durch ganz Europa brausten. und als Ansatzpunkt ergab sich. So musste sich auch der Papst um ein freundschaftliches Verhältnis mit dem "zweiten Rom" bemühen. dass Europas Zahlungsbilanz trotz aller wirtschaftlichen Kraftakte stets negativ blieb. Sowohl der Kaiser als auch Frankreichs König unterhielten gute diplomatische Beziehungen zu der vergreisenden Supermacht.de/deutsch/kultur/litera.. November 1095 zu Clermont eine grandiose Schau ab.H. dem "Reich der Romäer" oder "Romania". und sämtliche spontane Reaktionen waren für diese Massenveranstaltung bis in Detail geplant. Deutschlands Analphabeten fühlten sich der Kirche mehr verbunden als dem Kaiser. Die Herren Frankreichs und Deutschlands waren tatsächlich ein Volk ohne Raum. Als gezielte Provokation reiste Papst Urban II. ließ sich dort wie ein Landesvater huldigen. Gott wollte den Krieg gegen die Heiden. und Hitlers Propagandaminister Goebbels soll die Rede des Papstes studiert haben. Außerdem hatten sich Europas Feudaladlige so fleißig vermehrt.de . wie es in Mitteleuropa hieß.Söhne de. wie sie mit einer geschickten Machtdemonstration beweisen könnten. dass der Papst unter der ritterlichen Führungsschicht doch die größte Anhängerschaft habe. Deutschlands Fürsten wollten aus dieser Situation privates Kapital schlagen.2010 19:14 . und so musste Deutschlands Kaiser bei seinem berühmten Canossagang zunächst einmal klein beigeben. und die Pilger wurden meist nur bei den Visa zur Kasse gebeten.Kultur .. Das andere aber stimmte. Um dieses zu beweisen. und diesen Zustand gedachte der Papst weise zu nutzen. Hinzu kamen die verwickelten Beziehungen zu Konstantinopel.1000and1. Nun grübelten die Prälaten zu Rom darüber. Zahllose Ritter hefteten sich kleine Tuchkreuze ans Gewand und beschlossen..Gott will es" .. sich irdische Güter im Heiligen Land zu holen. Damit war die Sache natürlich keineswegs ausgestanden. dass auch unter der nichtadligen 273 von 295 09.Rufe. http://www. doch diesmal krochen die aus der Kirche verstoßenen Fürsten weder zu Canossa noch anderswo zu Kreuz sie hatten die innenpolitische Ruhepause geschickt zu einer Stärkung ihrer Positionen genützt.09.-G. dass Konstantinopel stets Hilfstruppen gegen die Muslims brauchte. Kurz darauf schon bannte der Papst wieder den Kaiser und den König von Frankreich gleich mit. Die Gräuelmeldungen waren erfunden . dass eine weitere Erbteilung der Rittergüter aus ihnen zwangsläufig Kleinbauern gemacht hätte.nach Jerusalem hatte sich im Lauf des letzten Jahrhunderts ein beachtlicher Tourismus entwickelt.. Womit der Papst nicht gerechnet hatte war. auf französisches Hoheitsgebiet. Auch der Papst rief zum totalen Krieg auf. den längeren Atem.1000and1. einschließlich der nicht enden wollenden "Deus le volt . hatten sie sogar Töchter der diversen Kaiser Konstantinopels geheiratet. 400 Juden wurden in ihrer Hauptsynagoge bei lebendigem Leib verbrannt. und die Kriegsbeute war eigentlich Lösegeld.Söhne de.09. und dieser grauenvolle Spruch gehört ja seitdem zum Standardrepertoire abendländischer Brutalität. galt als ehrenrührig.brutal plünderten. wer den gegnerischen Anführer gefangen nehmen oder töten konnte. die sie .. Nicht einmal ein Fünftel der Bevölkerung Jerusalems überlebte das Massaker. Meist wurde nur großangelegtes Kidnapping betrieben. brachen die Armen als erste ins Heilige Land auf. Der erste und würdig. und daher wurden auch die gewaltigsten Massenaufmärsche meist nur durch Zweiund Gruppenkämpfe entschieden. Auch moderne Geschichtsbücher registrieren diesen proletarischen Exodus höchstens als nullten Kreuzzug.000 Frauen und mehr als 6. darunter etwa 12. Seine Divisionen erstürmten am 15. in der der sanfte Jude Jesus starb.. Beim anschließenden Gottesdienst am Heiligen Grab wurde das eroberte Land feierlich der Hoheit des Papstes unterstellt und Gottfried zum "Beschützer des 274 von 295 09. Siegreich war. war ein hochadeliges Unternehmen und brach einige Wochen später auf. Jerusalem.. die Heilige Stadt..000 Kinder. begleitet von zahllosen Nutten.de .1000and1. im Jahr 1096. Zuhältern und sonstigen Gaunern. Gottfrieds Tagesbefehl bei der Eroberung Jerusalems lautete wörtlich: Pardon wird nicht gegeben. Obwohl es der Papst und somit auch Gott nicht wollte. und dort wurden sie dann ohne viel Mühe von seldschukischen Truppen erledigt. Ihr Held war ein verlauster und verdrehter Einsiedler namens Peter von Amiens. Selbst für die Plünderung eroberter Städte galten feste Regeln. Das Palästina .2010 19:14 . 5. als das Land und die Wirtschaft verkraften konnten. Behr . auch in Schlachten Menschenleben tunlichst zu schonen. die Grafschaft Tripolis. Erfolgreicher noch war sein Landsmann Gottfried von Bouillon. Für die Kriegsführung des Islam galt als eisernes Prinzip. und Toleranz anderen Religionen gegenüber gehörte zur eisernen Praxis des Islam.H.Kultur . und einer seiner Nachkommen hat als Henri Toulouse-Lautrec mit seinem Zeichenstift Pariser Chansonetten und Halbweltdamen unsterblich gemacht.Gott will es .de/deutsch/kultur/litera. und das Kapital für ihre Reise bezogen die guten Christen aus den Judengemeinden Europas. Gefangene werden keine gemacht. wurde achtzehn Stunden lang von den Streitern Christi geplündert. doch selbst ihre brutalsten Haudegen entsetzten sich darüber. wie die christlichen Ritter in Palästina hausten. immerhin aber auch ein beachtliches Stück Mittelmeerküste.1000and1. Schließlich sollte nur neuer Wirtschaftsraum gewonnen werden. Die Christen aber ließen sich auf derlei Feinheiten gar nicht erst ein. Bevölkerung Kinder geboren wurden und auch da mittlerweile größere Kapazitäten entstanden waren. Dabei wurden über 35. Raimund von Toulouse war einer der Anführer. Juli 1099 nach fünfwöchiger Belagerung die Heilige Stadt Jerusalem. und flüchtende Gegner niederer Ränge zu erschlagen. http://www. Damit kamen sie immerhin bis Kleinasien.000 Zivilisten erschlagen.-G. Ahnherr Raimund holte sich im Nahen Osten die Syphilis. Die islamischen Eroberer waren gewiss nie zimperlich gewesen.Problem Bereits der erste Gala-Auftritt europäischer Mächte im Nahen Osten war beispiellos. als solcher bezeichnet zu werden. 2010 19:14 . Später allerdings wurden die islamischen Facharbeiter am Leben gelassen und nur als Leibeigene betrachtet. Außenposten. dass dort Araber wohnen. und dann begann mit Beirut das Königreich Jerusalem.. und nicht ganz zu Unrecht. und sie waren auch die besseren Rechner: Für sechs Kilo Edelsteine beispielsweise erwarb eine venezianische Firma von einem Kreuzfahrer-Fürsten ein Sortiment von dreihundert syrischen Glasarbeitern.. Von da an bestimmte die Lagunenstadt den Markt dieser ebenso kostbaren wie zerbrechlichen Waren. und das syrisch-irakische Hinterland firmierte als Grafschaft Edessa.denn auch die Edelsteine waren syrisches Glas und auf der kleinen Insel Murano vor Venedig interniert. an deren Zerstörung den flandrischen Tuchwebern so viel lag.de/deutsch/kultur/litera. vor allem aber die neuralgischen Punkte der heutigen Weltpolitik: die Golan-Höhen. vor allem die Textilfabriken.09.. Dann tun wir ja ein Unrecht. Die Juden. Der südlich anschließende Küstenstreifen war die Grafschaft Tripolis. Zahllose Kreuzritter wunderten sich. Den Fürsten Europas kamen die Kreuzzüge durchaus gelegen.-G. und als erste Kolonie christlicher Mächte angesehen.Söhne de. auch 275 von 295 09. Etwa 80 % aller Betriebe wurden im ersten Blutrausch der Kreuzfahrer dem Erdboden gleichgemacht. wurden von den Christen erschlagen. wenn sie auch nicht ihre Idee waren. Beide Staatsgründungen erfolgten gegen die angestammte Bevölkerung. Zu den Zeiten der Kreuzfahrer war das Gebiet ziemlich Juden frei.1000and1. Noch mehr aber verdienten die Kaufleute Venedigs als Zwischenhändler. Er blieb es nicht lange. sondern die des Papstes. und Herzl musste sich von einem verblüfften Zionisten fragen lassen: Aber Sie haben uns ja gar nicht gesagt. Der Außenhandel mit Europa brachte den Kolonialherren Palästinas immerhin pro Jahr an die siebzig Millionen Mark ein. das heutige Israel. Die wurden schnell außer Landes gebracht . dass im Gelobten Land Menschen wohnten. Auf diese Weise wanderte der soziale Sprengstoff junger Adliger ohne Erbrecht freiwillig aus dem Land. Es umfasste den Süden des Libanon. Syrisches Glas zählte zu den Markenartikeln der Welt. Auch der Zionismus Theodor Herzls unterscheidet sich nicht sehr von Philosophien der Kreuzfahrerzeit. Das syrische Küstenland war als Fürstentum Antiochia eingetragen. Outremer begann an der heute türkischen Mittelmeerküste als schmaler Streifen mit dem Namen Königreich.de . die dort mit Arabern in friedlicher Koexistenz lebten. Im Volksmund Europas aber wurde das Gebiet Outremer genannt. Interessanter weise werden die beiden von arabischen Historikern immer wieder verglichen. den Gaza-Streifen und den Golf von Akaba. Den Muslims war der Kreuzfahrerstaat ebenso ein Pfahl im Fleisch wie der heutige Staat Israel. und ganz nebenbei wurde noch eine Kolonie erworben. wobei vor den Kreuzzügen allerdings mehr Christen in Palästina lebten als Juden im Jahr 1947. Eine Pikanterie ist geradezu die frappierende Ähnlichkeit bei der Propaganda. Behr . einen Zipfel von Jordanien. Aus denselben Gründen unterstützte Kaiser Wilhelm II. Schon ein Jahr später taufte sein Bruder Baudouin sich und das Territorium neu: Er wurde der erste "König von Jerusalem". http://www.H. Vor der Eroberung war Palästina ein blühendes Wirtschaftsgebiet. Heiligen Grabes" ernannt.1000and1.. und um Jerusalem hatten sich Textilfabriken bereits auf die Herstellung von Massenkonfektion spezialisiert.Kultur . die Palästina als ihr Schutzgebiet ansahen. Jerusalem zum hundertjährigen Jubiläum der Kreuzzüge in eine deutsche Stadt zu verwandeln. auch Kosten tragen solle und meinte. und zeitweise mischte auch schon Englands König Richard Löwenherz mit. Er jagte die Kreuzritter nicht einmal aus dem Land. Daraufhin kam es unter den mit marschierten Alliierten zu bösen Streitereien. Um diese Ehre stritten nun Kaiser. Papst und der jeweilige König von Frankreich. Der Papst schied infolge Zahlungsunwilligkeit bald aus . und nach dem Ausscheiden Deutschlands infolge des verlorenen Ersten Weltkriegs übernahmen die USA beim großen Spiel um den internationalen Einfluss die Unterstützung und den nebenbei entstehenden Nutzeffekt des Zionismus. und ganz nebenbei träumten Seine Majestät von einer deutschen Kolonie Palästina. Aus eigener Kraft war das Königreich Jerusalem nicht lebensfähig allein der Rüstungsetat überstieg bereits wesentlich das Bruttosozialprodukt. und bald schon waren die Politiker in Jerusalem dringlich auf eine Schutzmacht angewiesen. Das Problemknäuel heutiger Weltpolitik hat im Kreuzfahrerstaat sein würdiges Vorbild. Behr . Die Israelis aber mussten sich ihren Staat erst gegen die Engländer erkämpfen und dann gegen die Araber. Sämtliche Kreuzzüge dienten von nun an nur der Einflusssicherung einer der Großmächte. Der Muslim erwies sich als wesentlich kultivierterer Sieger denn alle Christen. dies sei Sache gläubiger Christen in anderen Ländern.de/deutsch/kultur/litera. Juni 1190 in einem kleinen anatolischen Flüsschen.1000and1. Daraus wurde bekanntlich nichts. Und so war es nur eine Frage kurzer Zeit.2010 19:14 . Damit mussten sie in Gegensatz zu den Engländern geraten. und ihr genialer Sultan Saladin eroberte 1187 ohne sonderliche Mühen das gesamte Königreich Jerusalem.Söhne de..-G. Der Papst konnte sich diese Großzügigkeit nur als Anfall von Gehirnerweichung bei einem Esel erklären. Der Anlass zu diesem ganzen Wirbel aber lag diesmal nicht nur in christlich internen Machtkämpfen: Die ägyptischen Herrscher hatten den Kreuzfahrerstaat nie anerkannt. Die Gefahr aus dem Osten 276 von 295 09. ein christlicher Chronist aber vermerkte schlicht: Eyn so edlen hern wert in unserm lant keyner finden. wobei sich Englands christlicher Richard ja gründlich mit den Assassinen einließ.er war absolut kein Freund der Juden und wollte sie gern aus Deutschland raus haben. Kaiser Friedrich Barbarossa plante schon als betagter Herr.H.Kultur .de .09. ertrank jedoch bereits unterwegs am 10.. dass die Vertreibung der Kreuzfahrer aus dem Nahen Osten eine unumgängliche Notwendigkeit islamischer Politik wurde. Daher verhielten sich die USA auffallend lange neutral und wurden erst durch den japanischen Überfall auf Pearl Harbour entschiedene Bündnisgenossen der Briten gegen Hitler.1000and1. dass sie von nun an arabischer Oberhoheit unterstellt waren.der Heilige Stuhl sah nicht ein. dass er für die Ehre. http://www. sondern gab sich damit zufrieden. obwohl die USA von England als Gegenleistung für General Eisenhowers "Kreuzzug in Europa" wenigstens eine Tolerierung des Zionismus gefordert hatten. Schutzherr des Heiligen Landes zu sein. die Zionisten wärmstens .. Auch die christlichen Ritter im Heiligen Land waren nicht so edel und auf keinen Fall vertragstreu.. Damit waren Deutschland und Frankreich gemeint. de/deutsch/kultur/litera. den Steinen der Festungsmauern und den abgeschlagenen Schädeln ihrer männlichen Bewohner. Dann jedoch wurde Chinas Polizei meist schnell mit ihnen fertig. Sie wirkten vielmehr durch schlichte Zurschaustellung ihres Baumaterials.de . soeben in den Steppen Zentralasiens entstanden die Mongolen.und Wirtschaftsrückstand war dem Islam gegenüber zu groß. und ihre stärkste Waffe war der schreckliche Ruf gnadenloser Brutalität. Der Zivilisations-. Da gab es Hindu. Kaum hatte er das geschafft. etliche Stämme unter seinem Kommando zu vereinigen. ihm China als Lehen zu überlassen. Nach einer lächerlichen Palastrevolution in Peking aber fiel ihm 1215 das gesamte Riesenreich nahezu kampflos in die Hände. andere davon zu überzeugen. Dschingis Khan tolerierte alle Religionen und kümmerte sich um keine. aber auch zahllose christliche Schönheiten.Mädchen. Die Mächte Europas konnten ihren Vorposten im Nahen Osten dabei nicht helfen. doch er hatte die geniale Gabe. eine unglaublich junge Macht. denn viele Mongolen waren auch gute Christen. auch von ihm als Schirmherr der Welt anerkannt zu werden. Als freischaffendem Räuber war ihm der Erfolg versagt geblieben. neunjährigen Bürgerkrieg hatte er tatsächlich sämtliche Mongolenstämme unter seinem Kommando vereinigt.-G. war zwischen 1155 und 1167 geboren und hatte eine harte Kindheit hinter sich. wenn der Khan gefälligkeitshalber einen 277 von 295 09. Der Papst schloss daraus. 1217 schickte er eine Delegation von zwölf Priestern mit einer Botschaft los: Das Oberhaupt aller Christen geruhe..1000and1. Für das Verkehrssystem jener Zeit spricht. dass Einigkeit stark macht.1000and1. http://www. Er hieß Temudschin.Kultur ... Ihre Weidegründe lagen nördlich der chinesischen Grenze. Dafür sei der Papst gerne bereit. Behr . ließ der Herrscher Türme bauen. Rüstungstechnisch waren die Christen den Muslims hoffnungslos unterlegen. und nach einem bösen.2010 19:14 . auch der Khan sei Christ. Nur noch eine Macht stand im Ruf. Kultur. und sein persönlicher Harem war auch eine imponierende Sammlung aller Glauben jener Zeit. Widerstandswillige in Furcht und Schrecken zu versetzen: Wurde eine Stadt im Kampf genommen. manchmal auch durch kleine Räubereien in Außenhandelsstationen. Nordchina konnte er nur unter schweren Verlusten erobern. Taoisten-..Frauen. imponierte vor allem dem Papst.und Muslim. Sie waren ein Nomadenvolk und galten Jahrhunderte lang nicht gefährlicher als andere auch. nannte er sich Dschingis Khan. dass in Europa bereits 1216 ausführliche Berichte über Dschingis Khan kursierten und sogar Zeichnungen seiner Türme.09. Nun fiel der Nomadenfürst über China her.H. und ihr Zubrot verdienten sie als Spediteure chinesischer Waren auf der alten Seidenstrasse. den Khan grüßen zu lassen und warte innig. Außerdem aber würde sich der Papst sehr freuen. Dschingis Khan hatte sich nämlich eine anschauliche Methode ausgedacht.Söhne de. denn die Mongolenstämme waren klein und untereinander zerstritten. Was die Mongolen im fernen China anrichteten. Um 1194 gelang es einem dieser kleinen Stammeshäuptlinge. Konfuzianer. ebenso skrupellos zu sein. Die Mongolentürme waren nicht sonderlich hoch und boten auch keinerlei architektonischen Reiz. nach dem lateinischen Wort für "Ordnung" und "Truppe". Obwohl ihr Prophet auf schimpfliche Weise verstorben ist. wie das Tao wirkt durch Nichtstun. Zwar marschierten in seinem Heer gut zweihundert Bischöfe der nestorianischen Glaubensgemeinschaft.1000and1. Und: Hinsichtlich der Politik islamischen Ländern gegenüber herrsche zwischen ihm und dem Papst volle Übereinstimmung.. Die "Fußspur Dschingis Khans" war stets fünfzehn Kilometer breit. ging ebenfalls über sein Begriffsvermögen. Das Christentum fand in sämtlichen Schattierungen seine Gnade. und erst die Praxis der Mongolen ließ aus diesem ordentlichen Begriff das deutsche Wort "Horde" werden. lässt sich ihr Glauben gut für unsere Zwecke gebrauchen. die auf dem Weg lagen.1000and1. Städte. Gegen diese Technik der "verbrannten Erde" waren die islamischen Armeen machtlos. Der Halbmond schien noch einmal davongekommen. erstaunte ihn. Mongolische Aktivitäten spielten sich vorwiegend in China ab. Der Taoismus Lao Tses allerdings erregte seine Empörung. http://www. man solle wirken. überquerten den Hindukusch und kamen bis an den Indus. denn das Mongolenheer nannte sich selbst "Ordo" .Kultur .Söhne de. um sie unfruchtbar zu machen. Ob der Papst etwa seine geliebte Mutter ehelicher Untreue bezichtigen wolle? China als päpstliches Lehen zu betrachten. Bis 1224 wurden die idyllischen Landschaften Nordpersiens und Afghanistans in jene Wüsten verwandelt. Sie besagte nur..Er holte dies übrigens schnell nach und ließ Theologen und Philosophen aller Couleurs vor seinen Thron holen. Eine derartige Kriegsführung hatte die Welt noch nicht erlebt. Dann befahl der Khan seine Truppen überraschend in die Mongolei zurück. Ebenfalls im Jahr 1217 schloss er mit dem islamischen Schah von Samarkand einen Freundschaftsvertrag und Nichtangriffspakt. doch hatte der Khan bislang keine Zeit gefunden. und im Lauf des folgenden Jahres wälzten sich ihre Horden quer durch Nordpersien und Afghanistan. 1236 278 von 295 09. Krieg gegen die islamischen Länder begänne. hätten nicht der Papst und Frankreichs Könige beinahe alljährlich üppige Gesandtschaften in das Bretterdorf Karakorum geschickt. die Felder abgebrannt und verschwenderisch mit Salz bestreut.. . und seine Erben legten eine Atempause ein.09. 1220 verwüsteten die Mongolen Samarkand.-G. Den ersten Schritt zum totalen Krieg hatte Dschingis Khan bereits getan. Auf dieser Grundlage konnte der Krieg zwei Jahre später beginnen. doch die als Werbegeschenke mitgebrachten Warenproben erweckten ein ganz allgemeines Interesse der Mongolen am Westen. Behr . Dschingis Khans Reaktion war gemischt. dass alle Mongolen glühende Bewunderer Roms und seiner Kultur seien .de/deutsch/kultur/litera. Die Antwort Dschingis Khans an den Papst entsprach daher nicht ganz den Erwartungen. Entsetzt hörte der Khan.de . sich mit Religion zu befassen. Sämtliche Bewässerungssysteme wurden zerstört. Die päpstliche Anrede geliebter Sohn wurmte ihn. und so wäre es auch geblieben. konnten später nicht mehr gefunden werden. und ließ so fort diese Wehrkraftzersetzung verbieten.was ganz den Tatsachen entsprach.2010 19:14 . Die christliche Ostpolitik zielte natürlich gegen den Islam. Und dass er Christ sein solle. Drei Jahren später starb Dschingis Khan. die sie heute noch sind. die Residenz der Khane..H. notierte er. Behr . sich einmal in Europa umzusehen.de . Kreuzzug" gegen Ägypten gerichtet. http://www. ihre ausgezeichneten Geschäftsverbindungen dorthin deswegen aufs Spiel zu setzen. Sein Ausflug dauerte sechs Jahre. ein Enkel Dschingis Khans.. Eigentlich wollten sie auch das heilige Rom besuchen. für Venedig die letzte überragende Konkurrenz im internationalen Handel.. Dass die christlichen Mächte aus diesem blutigen Zwischenspiel gelernt hätten. einen infernalischen Pakt auszuhandeln: Der Papst verpflichtete sich. April wurde zu Liegnitz in Schlesien ein deutsch-polnisches Ritterheer bis auf den letzten Mann erschlagen. der sich den ungebetenen Gästen entgegenstellen wollte. Geschickt dirigierte der uralte. Der Papst hatte nur den Diplomaten gestellt seine Spesen aber trug Venedig.. Christliche Kreuzfahrer hatten der alten Weltstadt bereits im April 1204 den Todesstoss versetzt.09. Das Verhältnis zwischen Papst und Venedig soll sich deshalb etwas abgekühlt haben. für den Papst die Hochburg der Heiden. Bei dem Komplott zwischen Papst und Mongolenkhan jedoch vertrugen sich kirchliche und die Handels-Macht wieder aufs innigste. Vier Jahre davon durchstreifte Batu das weite Russland.trotz aller Kreuzfahrerei genossen römische Katholiken in den Ländern des Islam diplomatische Immunität.2010 19:14 . Ungarns König Bela. weilte von 1245-47 in Karakorum und schaffte es. und kurz nach der Weinlese veranstalteten die Mongolen in den Vororten Wiens eine im wahrsten Sinn des Wortes feurige Heurigentour. Bei den nun zwangsläufig ausbrechenden Rivalitäten um die Thronfolge wollte er natürlich mitmischen.-G.H. und Konstantinopel hat sich von der dreitägigen Plünderung durch die Katholiken nie wieder erholt.Kultur . doch im Dezember erfuhr Batu. Eigentlich war dieser "4. Am 9. wurde bis an die Adria gejagt. sämtliche ihm unterstehenden Priester in islamischen Ländern den Mongolen zu unterstellen. und ihre Post wurde prinzipiell nicht geöffnet. als Agenten in der Feindaufklärung. Das Ende der Welt Die mongolische Form der Kriegserklärung hieß "Freundschafts. dass in Karakorum der Großkhan verstorben sei. Vielmehr schickte der Papst seinen fähigsten. beschloss Batu. und so zog er mit seinen Armeen schleunig in das tiefe Asien zurück. einäugige Doge Dandolo die christliche Armee gegen die erbittertste Konkurrenz der Lagunenstadt. und 1241 erreichten die Mongolen in breiter Front Mitteleuropa. Konstantinopel spielte in diesem Intrigenspiel bereits keine Rolle mehr. Die Arbeit aber sollten die Mongolen tun. Katholische Mönche würden mongolischen Truppen die Tore islamischer Städte heimlich öffnen und im übrigen Land Pfadfinderdienste leisten.und 279 von 295 09. doch die Venezianer dachten nicht daran..Söhne de.de/deutsch/kultur/litera. Er hieß Giovanni de Piano del Carpini. Diplomaten in das Mongolenland.1000and1.1000and1. Das Risiko der Gottesmänner war dabei sehr gering . und zu diesem Zweck brach Dschingis Khans Enkel Hulagu im Jahr 1252 mit einer ungeheuren Armee gegen den Islam auf. Das gemeinsame Ziel war die Vernichtung Bagdads. kann nicht behauptet werden. Es schien.de/deutsch/kultur/litera.. Die Seldschuken-Sultane hielten alle Macht in ihren Händen. Manchmal enthielten sie Vernünftiges. sich in sein Schicksal zu fügen.. Manchmal waren sie schlicht unpraktisch wie seine Verordnungen zum Hofprotokoll.. und der beschloss. ehe wieder eine Zweiminuten-Portion Sachlichkeit möglich war.000 Reiter reduzieren. 280 von 295 09. Der war Mitte der dreißig und zuvor Neuigkeitenschreiber in der Staatskanzlei gewesen. durfte als Feind sofort mit dem totalen Krieg rechnen. Gegen die Assassinen jedoch hatte der Kalif von Bagdad einen Freundschaftsvertrag unterzeichnet. also Journalist. Ibn Alkamis größte Sorge war. ließ er schleunigst wieder aus dem Verkehr ziehen. das sein Großpapa und Papa unter die Leute brachten. einen solchen mit dein Khan abzuschließen. indem er den Nachkommen Alis das Scherifamt erblich überließ. gab es natürlich Krieg. um die Konjunktur anzukurbeln. Doch um 1212 begann ihre Militärdiktatur aufzuweichen.Kultur . Wer sich weigerte. und die Seldschuken-Sultane waren nur weisungsgebundene Militärkommandanten.das Gold. Sie hatten als einzige keinen Freundschaftsvertrag abgeschlossen. Seine Armee aber ließ er aus Ersparnisgründen auf 60. Den Außenhandel brachte er durch lähmende Zwischenzölle beinahe zum Stillstand . Geschickt sammelten die Kalifen wieder viele der ihnen entrissenen Richtlinienkompetenzen. Wer einen unterschrieb.2010 19:14 .Venedigs Handelsdelegierter ärgerte sich beispielsweise maßlos darüber.de . sich auf den frischen Lorbeeren auszuruhen. Nichtangriffspakt".09. auf nicht einmal ein Zehntel der mongolischen Streitkräfte. musste zunächst einmal mongolische Berater ins Land lassen und außerdem seine Truppen auf ein vereinbartes Friedensmaß reduzieren. dass ihr schmähliches Ende noch vergleichsweise heldenhaft war. worauf für die eigentlichen Sachgespräche nur jeweils zwei Minuten zur Verfügung standen. Dabei wurde die Begrüßung des Kalifen zu einer drei Stunden dauernden Strapaze. Und so lesen sich auch seine Erlässe. Erforderte die Sache einen längeren Vortrag. Der Kalif bestimmte wieder Großwesir und Kabinett. Lange Zeit waren die Kalifen nur Schattenfiguren am Rande der Politik gewesen.1000and1.H. http://www. Nun aber regierte zu Bagdad Kalif Mustasim Billah. Zur Ehre der Assassinen muss gesagt werden. Eigenen Angaben nach fühlte er sich eigentlich zum Lyriker berufen. dickes Männchen und krankhaft geizig. Von da ab jagte ein Ultimatum das andere. und das Verhängnis des Islam war seltsamer weise. Behr . als würde in kleinerem Rahmen der Glanz des Kalifats Wiederauferstehung feiern. Gesetze in kunstvoll verschlungene Verse zu kleiden. dass der Kalif in jener Zeit wieder was zu sagen hatte.Söhne de. Er war ein dünnbärtiges..-G. Zum Beispiel machte er seinen Frieden mit der Schia. mussten sämtliche Zeremonien wiederholt werden.1000and1. Von Wirtschaft verstand er gar nichts . Ibn Alkami. und zwanzig Jahre später war der Kalif wirklich der Herr Bagdads. und wenn ihr Opfer auch nur einen Augenblick zögerte. dass der Kalif den Durchgangszoll für schwarzen Pfeffer um 160 % anheben ließ und somit auf das Siebzehnfache des ursprünglichen Warenwerts. Für diese Politik hatte Mustasim Billah einen idealen Großwesir gefunden. trotz aller schon gemachten Erfahrungen . Er händigte Christlichen Agenten Standortverzeichnisse der Armee aus. Zur größten Überraschung aller Beteiligten konnte er sogar die Vorhut schlagen und zwei Tage später sogar das Hauptheer zum Stillstand bringen. Im März des Jahres 1257 marschierten rund 600. Diese Sterne veranlassten den Mongolen.000 Mongolen in das Zweistromland. stets rechts vom Eingangstor. dass der Kalif alles gut fand.000 islamische Krieger sollten sie am oberen Tigrislauf aufhalten.09. sollten ihm sofort ausgeliefert werden. Der Wesir füllte seine Schatzkammern bis zum Bersten. wohin die brisanten Sendungen gingen.um der Kunst willen ausübte. der nicht Ibn Alkami flucht".. wusste er. 10. was von Ibn Alkami kam. um ein bisschen unsterblich zu werden.2010 19:14 .. sie als Muster von Vertragstreue pries und . Behr . dem Landmann freundliches Volk. der von friedlicher Koexistenz mit den Mongolen schwärmte. hätte der Wesir seinen Kalif jederzeit und mühelos stürzen können.-G.de/deutsch/kultur/litera. doch Ibn Alkami radierte bei dem Erlass eine Null aus. doch da drohte der SeldschukenKommandant mit Aufstand.H.was konnte er vom Khan erwarten? Bereits 1250 schickte er an Hulagu eine genaue Karte Bagdads samt Lagebeschreibung.de . Suleimanschah hielt dem Kalif sein Schwert vor den Bauch: "Wenn Eure Herrlichkeit das zulässt. weil der eines seiner Gedichte nicht gut fand. dann nur über unsere Leichen". Der Kalif war dazu bereit. Von allen Verrätern der Geschichte war er auf jeden Fall der selbstloseste. Da er persönlich auch die Adresse des Khans auf die Papiere schrieb.1000and1.. genaue Truppenzahlen und sogar das Rezept für griechisches Feuer.noch heute steht an fast jeder Moschee. natürlich kunstvoll gereimt. "Fluch dem.Söhne de. hochkultiviertes. vielleicht auch. und so zog der alte General Fetheddin mit tausend Mann den Mongolen entgegen. und wenn die Mongolen weiter wollen. Das hat er ja im Irak erreicht . Er saß an den Schaltstellen von Macht und Reichtum . http://www.Kultur . und sie lasen aus den Sternen den Untergang Bagdads. Fetheddin 281 von 295 09. In der folgenden Nacht durchstachen die Mongolen die Tigrisdämme.000 Mann gegen Bagdad anrücken lassen und sich dabei die einzigen Niederlagen seines langen Lebens geholt. Auf dem Schlachtfeld ließ der greise Überraschungssieger sein Pferd mit Ketten anpflocken: "Hier bleiben wir. So bleibt die unwahrscheinlichste Erklärung die wahrscheinlichste: Dass der Judas des Islam den Verrat als schöne Kunst betrachtete und – l´art pour lart . wurde nie bekannt. Spätere Geschichtsschreiber meinten.. Aber ganz abgesehen davon. werde ich Eure Herrlichkeit abstechen wie ein Kaninchen". ein böses Ultimatum an den Kalifen zu stellen: Sämtliche Minister. und daher schlug Mustasim Billah alle Warnungen seiner anderen Berater in den Wind und sich selbst bedingungslos auf Ibn Alkamis Seite.1000and1. Sein Großvater Dschingis Khan hatte zweimal je 24. Im Februar 1257 schickte jedoch Ibn Alkami die dreißig berühmtesten Astrologen Bagdads zu Hulagu. Was Ibn Alkami dazu bewog. die den Mongolen nicht freundlich gesinnt waren (und deren Namen Hulagu aus den Briefen Ibn Alkamis kannte).als diszipliniertes. Lange Zeit misstraute Hulagu dem Verräter. Der Kalif vertraute Ibn Alkami blindlings. er habe sich am Kalifen rächen wollen. die übrigen wahrscheinlich sofort umgebracht. das Ende der herrlichen Welt. und. hoch wie der Aufflug des Mutes. das seit über viertausend Jahren funktionierende Bewässerungssystem zerstört und sogar der berühmte Turm von Babel. Würdenträgern und seinem gesamten Hofstaat Bagdad.de/deutsch/kultur/litera. Am 1. als sich die Verhandlungen nicht zu Hulagus Zufriedenheit entwickelten..2010 19:14 . Februar 1258. Februar öffnete sich das Nordtor Bagdads. In Viererreihen zogen die Verteidiger aus der Stadt und warfen ihre Waffen vereinbarungsgemäß in den Stadtgraben. Von nun an wurde das Zweistromland systematisch verwüstet. schreibt er in seinen Memoiren. Khan Hulagu genoss das Blutbad als ästhetisches Spektakel. Bereits an diesem ersten Tag wurden über 200. Am 9. Am Morgen des 10. der 11. Hulagu bewirtete seine Gäste freundlich . In der Stadt selbst waren nur etwa 15. Um zwölf Uhr verließ der Kalif mit 3.schließlich sollten sie bei seinem Einzug in Bagdad mitwirken. Die brennenden Vororte und die Fackeln der Minarette waren von atemberaubender Schönheit.1000and1.. http://www. Für die Muslims war dieser Tag. und die Mauern. Nun versuchte der Kalif zu verhandeln. Februar ließ Hulagu mit einem Pfeil seine Bedingungen in die belagerte Stadt schießen: Bei kampfloser Kapitulation innerhalb von 24 Stunden würde Bagdad geschont. tief wie die Betrachtungen der Weisheit. Eine Entsatzarmee wurde am 16. und wie Heuschrecken fielen sie in die Stadt ein. und die meisten seiner Soldaten ertranken in den lehmigen Fluten. In Gruppen zu je zwanzig Mann zogen sie in mongolische Kriegsgefangenschaft und wurden noch am selben Nachmittag vereinbarungswidrig erschlagen. sein Bruder.000 Beamten.der babylonische Turm ist heute ein Wasserloch. Nach drei Tagen der Plünderung waren sämtliche Soldaten der 282 von 295 09.-G.000 Mongolen einen undurchdringlichen Belagerungsring um Bagdad. Behr . Dort wurden sie freundlich empfangen.. und 17.Söhne de. doch die Mongolen leisteten ganze Arbeit . Februar begaben sich Suleimanschah.000 Soldaten stationiert. Ibn Alkami konnte ihm dabei nicht mehr helfen er befand sich seit der Unglücksschlacht als Berater im Lager Hulagus. Dezember zogen an die 500. seine zwei Söhne und drei Minister wurden vor Hulagu geführt. und am Abend ließ ich mir das Vergnügen nicht nehmen. Nur sieben von ihnen Kalif Mustasim Billah.000 Zivilisten umgebracht. Am 22. Mindestens zweitausend Jahre lang ragte das Riesengemäuer wie ein Gebirge aus der Ebene.H. langsam sein Ufer entlang zu reiten.. Wie Ameisen zerwühlten die Mongolen die Befestigungen. der oberste Kommandant.de . Januar 1258 bis auf den letzten Mann aufgerieben. waren in einer Stunde dem Erdboden gleich. Zum Sonnenaufgang wurden die Befestigungsanlagen zerstört. Ein Chronist berichtet: Die Graben.09. Der Tigris erhielt durch das Blut der Erschlagenen eine freundlich hellrote Farbe. und von da an war die Lage in der Stadt hoffnungslos.Kultur .1000and1. und vier Minister nach der Zusicherung freien Geleits in das Mongolenlager. erschlagen. Es dämmerte bereits. Angeblich hatte er zuvor Angst vor einem Attentat. Nun zog er mit fünfhundert Mann Gefolge zum Kalifenpalast. Im Vorhof des Thronsaales standen nämlich zwei Bäume vor einem Wasserbecken. gestampfter Lehm. Khan Hulagu war fasziniert. Ein Uhrwerk ließ sie artig zwitschern.de/deutsch/kultur/litera.1000and1. der ihm als persönliche Beute reserviert war. aufgeschichtet aus den Beständen der Bibliotheken. als höflicher Machthaber habe er seinen Soldaten den Vortritt lassen wollen. Auf dem einen saßen zwischen Edelsteinfrüchten viele Vögelchen aus Gold.2010 19:14 . Nachdem sich Hulagu auf ähnliche Weise im gesamten Palast umgesehen hatte.Kultur . Die wogen zusammen sechseinhalb Tonnen. dass er den ganzen Baum fällen und einschmelzen ließ. Der größte loderte vor dem Zelt Khan Hulagus .-G. Die aus zahllosen Märchen berühmte Schatzkammer war sechzig Meter lang. um das Geheimnis seines Innenlebens zu ergründen. 283 von 295 09. und damit hatten sie ihr Leben verwirkt.. dem Kalifen aber erklärte er. Das Fest im Lager der Mongolen war überwältigend: Sämtliche Lagergassen waren mit Teppichen und Seidenbrokaten belegt. ihre Schwerter gegen den Khan. habe für derlei Kleinigkeiten nichts übrig. Er rupfte einen Singvogel vom Baum und zerschlug ihn mit dem Schwert.1000and1.. Der Kalif hatte ihre Schlüssel vergessen und musste erst die Tür sprengen lassen. beinahe bis zum Rand mit Goldbarren gefüllt. Spät am Abend revanchierte sich der Khan mit einer Gegeneinladung. Vier Sklaven hackten ihn mit Spaten auf. Mongolen reicher. Zeig dich nun als guter Gastgeber und serviere uns das Beste aus deinem Keller". Auf ihm saßen fünfzehn kleine Reiter aus Gold und Perlen. Darin standen zwei riesige Kupferkessel. mit Rubinen. Als das Vögelchen daraufhin trotz barscher Befehle nicht mehr zwitschern wollte. Für den Kalifen wurde ein besonderes Gericht aufgetragen: Vierzehn Schüsseln. Die Wände waren weiß gekalkt und der Fußboden schlichter. Behr . Im Lager selbst glühten zahllose Scheiterhaufen. und das brennende Bagdad sorgte für stimmungsvolle Beleuchtung.057 mit Edelsteinen übersäte Prunkgewänder. 5 Millionen Mark in Goldmünzen und 800 Kilo Schmuckstücke.09.Söhne de. Hulagu würdige die Pracht nur eines kurzen Blickes: "Das ist ein nettes Trinkgeld für meine Diener. wandte er sich freundlich an den Kalifen: "Immer schon habe ich nur das Beste über die islamische Gastfreundschaft gehört. Sie schwangen. Ich selbst. Schon nach kurzer Zeit stießen sie auf ein kleines Gewölbe. acht Meter breit und zwei Meter hoch. als Kalif Mustasim Billah und sein Gast das Gewölbe betraten. als ihr Khan zuvor gewesen. Am vierten Tag hielt Khan Hulagu seinen Einzug. Zitternd zeigte der Kalif auf den Lehmboden. Jeder war sechs Meter hoch.. Haus der Bäume. Smaragden und Saphiren besetzt. Auch der zweite Baum fand nicht seine Gnade. Silbergeschirr wurde im Lager zum Preis von Zinn gehandelt und Goldgeschirre als Messing verkauft. Aber nun schenk mir deinen Notgroschen".. hatte achtzehn Äste aus Silber und zweitausend Blätter aus Gold. Der Khan meinte die Schatzkammer. ebenfalls von einem Uhrwerk betrieben. Der Palast war fast drei Quadratkilometer groß und hieß Daresch Schedschred. Darin lagerten unter anderem 2. war der Khan so enttäuscht.de .die zweieinhalb Millionen Handschriften aus der Bibliothek der Universität. http://www.H. von wem Du willst.741 freie Muslims und Frauen sowie rund 870.. und erniedrigst. das sogar den Harem in den Frauengemächern der Burgen und die erotischen Spiele des Orient im Minnekult imitierte -. Ein böser Dämon aus dem Osten hatte dem Mädchen eine Nadel ins Herz gestoßen. Im August ließen die Mongolen eine Volkszählung vornehmen. wem Du willst." Den weisen Worten Hulagus nicht zu lauschen.Kultur . ob sein Ehrengast etwa schlecht bei Appetit sei. warum hast du es dann nicht unter die Leute gebracht wie ich das meine?" Anschließend hielt Khan Hulagu noch einen langen Vortrag über Volkswirtschaft.-G. wen Du willst.000 Sklaven und Sklavinnen. Du gibst die Herrschaft. Die Wirklichkeit ist etwas prosaischer. Zwar kam der Prinz aus dem Westen und küsste sogar die Prinzessin.2010 19:14 .. Hulagu staunte: "Ja. Damals wohnten in Bagdad 973. war ihr Kissen. Was er wollte und brauchte. Im August des Jahres 1258 hausten zu Bagdad 972 Personen. Behr . Der Osten ist tot. Ihr Palast zerfiel. denn das enthielt Öl. wurde der Schatten Gottes auf Erden in einen Sack gesteckt und zu Tode geprügelt. Gequält meinte Mustasim Billah: "Gold kann man doch nicht essen". gefüllt mit hochkarätigen Goldbarren. Da der Khan geschworen hatte.09.Söhne de.H. Die Stadt Bagdad aber wurde noch vierzig Tage lang geplündert. Die letzte war fünf Jahre zuvor gewesen. Der Nahe Osten hat sich von dieser Katastrophe nie wieder er holt. Er erschlug die treuen Tiere und küsste die Prinzessin auf dem Kissen. und die hohe Zeit des Westen gekommen. 284 von 295 09. Kalif Mustasim Billah hörte jedoch nicht zu. Doch hatte er Technik studiert und kein sonderliches Interesse für die Schöne.de/deutsch/kultur/litera. und Du nimmst die Herrschaft. Herr über die Herrschaft. http://www. Es gab nichts anderes. wie es die Macht des Islam ein Jahrtausend zuvor war.1000and1. und auch einmal Wort halten wollte.. dass erst im neunzehnten Jahrhundert Imperialismus und Kapitalismus des Abendlandes ähnlich weltumspannend wurden. die schon Merwan in seiner letzten Stunde getröstet hatte: "O Gott. Der Gerechtigkeit halber muss allerdings gesagt werden. war natürlich eine Beleidigung..1000and1.de . der arabischen Großmutter unseres Dornröschen. wen Du willst. Du erhöhst. doch von nun an wurde die Geschichte der Alten Welt von Europa bestimmt. Der "fruchtbare Halbmond" wurde zur Wüstenlandschaft mit Oasen. In gewisser Beziehung hatte er recht. und auch heute beträgt im Irak die Gesamtbevölkerung nur ein Drittel der Bevölkerungszahl zur Zeit des Kalifats. jubelte Frankreichs später heilig gesprochener König Ludwig. und in todesartigem Schlaf ruhte Sulaminth wohl tausend Jahre auf einem seidenen Kissen. Doch eines Tages trat aus der untergehenden Sonne ein Prinz. den Kalifen vor jedem Schwert zu schützen. und besorgt erkundigte sich Hulagu. Er neigte sich gen Mekka und betete jene Sure. und die Tiere der Wüste hüteten ihren Schlummer. Zwar blieb das Christliche Abendland noch lange Zeit im Schatten islamischer Kultur und vor allem das Rittertum. Der Nahe Osten aber erlebte das Schicksal der Märchenprinzessin Sulminth. Sie erwachte und wurde seine glückliche Braut. beispielsweise. Heute noch wird in österreichischen Geschichtsbüchern das Ereignis als "die Errettung des Abendlandes vor der Gefahr aus dem Osten" gefeiert. und daher müssen im deutschsprachigen Raum auch heute noch Türken für das Großreich ihrer Vorväter bezahlen.09.1000and1. um schließlich dem befreiten griechischen Volk einen deutschen Fürsten als König vorsetzen zu können. waren die Türken "eine respektable Macht Europas" und sogar "ehrenwerte Bundesgenossen" im Kampf gegen die habsburgischen Kaiser des Heiligen Römischen Reichs. Das islamische Zeitalter Viele Jahrhunderte lang entwickelten sich die Beziehungen zwischen Morgenund Abendland um einen Lieblingsausdruck der Diplomatie zu persiflieren auf einer gemeinsamen Basis tiefer Verständnislosigkeit. einst Marktplatz der Kulturen. Auf den Trümmern des arabischen Weltreichs entstanden neue Großmächte. ist heute noch ein alpenländischer Volksheld.und Morgenlandes stets das selbe. Dabei taten die Mächte des Abend. Jahrhundert reichte ihre Macht von Ägypten bis Ungarn. Der hält sich bekanntlich länger als seine auslösenden politischen Gegebenheiten. k. wurde und blieb Grenze zweier sich immer weiter auseinanderlebenden Welten.1000and1. Die Mächte des Abendlandes wiederum verloren nie ihre Angst vor der Macht des Islam.2010 19:14 . Behr . den "Sonnenkönig des Abendlandes". Für Frankreichs Ludwig XIV. Aufbau und Prinzip des Osmanischen Reichs und des habsburgischen k.Söhne de. Jahrhundert. begrüßten begeistert den "griechischen Freiheitskampf" gegen die Türken. die wahren Nutznießer der Mongolenkatastrophe gewesen zu sein. So wurde 1683 eine türkische Armee bei der Belagerung von Wien vernichtend geschlagen. Und Prinz Eugen von Savoyen. Als dann der Nationalismus auch Österreich . den Traum zu verwirklichen: Im 17. Preußen und Österreich. Seine Erben versuchten. der die Ländereien seiner Brotgeber so erfolgreich auf Kosten des Sultans vergrößerte. war nur ein freundlicher Vorwand für handfeste imperialistische Politik. Österreich . u. die Vormächte Mitteleuropas im frühen 19.-G. träumte er von einer Neuauflage des byzantinischen Reichs unter dem Zeichen des Halbmonds. dieses Lieblingsschlagwort des 19.de ..Ungarn zu zerfressen begann – 285 von 295 09.H. und die Untertanen übernahmen die taktischen Überlegungen ihrer Herrscher als Hass. Es zielte nach Europa als Sultan Mohammed 1453 Konstantinopel eroberte und als Istanbul zu seiner Hauptstadt machte. Frankreichs König fühlte sich von den Habsburgern Spaniens und Deutschlands ebenso in die Zange genommen wie die Habsburger sich von Franzosen und Türken. dessen Einfluss bis Indien reichte und heute vom Schah mit westlicher Rüstungshilfe wiederbelebt werden soll. und beide gingen schließlich am Nationalismus in die Brüche. Wichtiger für die Geschichte Europas aber wurde jahrhundertelang das osmanische Großreich der Türken. Doch das "Selbstbestimmungsrecht der Völker". Das Mittelmeer.. Beide waren multinationale Wirtschaftseinheiten.. Jahrhunderts. http://www. Die Muslims verziehen den Christen nicht.. Persien entwickelte sich zu einem eigenen Staat.de/deutsch/kultur/litera.Kultur .Ungarn gleichen sich wie ein Ei dem anderen. H. http://www. doch Brücken. die vor über hundert Jahre erschienen sind.Purgstall übersetzten islamische Geschichtsbücher doch das zunächst große Interesse am Orient stagnierte bald. Und volkstümlich wurde die Orientalistik nie.und im Morgenland unbeliebt. In Hamburgs öffentlichen Bücherhallen beispielsweise zählte ich 378 Bücher über Israel und ganze 18 über die arabische Welt.de . Als nach dem Ersten Weltkrieg Kemal Atatürk aus der klein gewordenen Türkei einen modernen Staat europäischer Prägung schuf und westliches Kultur. Codewort einer Borniertheit.1000and1. wo die Welt buchstäblich klein geworden ist.09. Noch heute sind Studenten der Islamistik hauptsächlich auf jene Werke angewiesen.-G.abendländische Nabelschau.Kultur . dass es einst einem genialen Staatsmann galt es wurde zum Synonym jener Primitivität. In gewisser Beziehung waren sie das auch schon aus den Pilgern wurde das alpenländische Schimpfwort "Pülcher". und ich habe für sie nur insofern Verständnis. Behr . doch die Lehrpläne unserer Schulen betreiben auch heute noch hauptsächlich christlich . Natürlich müsste das Einander verstehen . sind kaum in Sicht.1000and1. bildet der Orient den goldleuchtenden Hintergrund zahlloser Märchen. Als solche machten sich die Blumenkinder im Abend.und Zivilisationsgut bis hin zum Alphabet übernahm. die selbst den Fleiß türkischer Arbeiter an deutschen Fliessbändern verächtlich sieht. Zunächst nannten sie sich Existentialisten. Die meisten Europäer haben sich hinter einem Gebirge von Vorurteilen verbarrikadiert. doch das ernsthafte Interesse ist anscheinend nur bei Randgruppen unserer Gesellschaft vorhanden. als ich selbst einmal nicht anders war und anders wohl nie den Orient kennensgelernt hätte. Das Wort hat sich gehalten. Vor gut eineinhalb Jahrhunderten entstand an deutschen Universitäten als neuer Wissenschaftszweig die Orientalistik.2010 19:14 . In einer Zeit. und die meisten Muslims schwanken zwischen Minderwertigkeitsgefühlen mit hemmungsloser Imitation des Westens oder engstirnig islamischem Chauvinismus. die Muslims seit Jahrhunderten nachgesagt wird. Für sie blieben die Türken ein unkultiviertes Asiatenvolk und Istanbul nach den Worten Helmuth von Moltkes "das stehende Lager eines Tartarenstammes". rückten die einstigen Gegner eng zusammen: Gemeinsam marschierten Deutsche. Um die Mitte unseres Jahrhunderts geriet der Orient in das Blickfeld einer ganz anderen Gesellschaftsschicht: Das Morgenland wurde zum Traumziel aller abendländischen Gesellschaftsverweigerer. Versponnene Bibliothekare wie Gustav Weil und romantische Schwärmer wie Josef Hammer . Österreicher und Türken in den Ersten Weltkrieg. die übelste Bezeichnung für Tagediebe. erntete er im deutschen Sprachraum nur Spott als "Kümmeltürke". Das Verstehen können zwischen Christen und Muslims scheint irreparabel gestört. Die Deutschen und Österreicher machten diese ideologische Kehrtwendung ihrer Herrscher nicht mit.. obwohl heute kaum einer weiß..de/deutsch/kultur/litera.. Zwar leuchten Kinderaugen bei den Geschichten aus 1001 Nacht.Lernen auf der Schulbank beginnen. grotesker weise machte sich ausgerechnet Großbritannien zum "Sprecher aller unter Fremdherrschaft ächzenden Völker" -.Söhne de. später Beatniks und schließlich Hippies. ein gefährlicher Zustand. Frisch 286 von 295 09.. auf denen sich Orient und Okzident begegnen können. Sie folgten dem uralten Trampelpfad der Pilger und fühlten sich durchaus als deren Nachfahren. ziemlich langweilig. Das verpflichtet natürlich auch die Machthaber zu gewisser Verantwortlichkeit und in der christlichen Geschichte gibt es weniger aberwitzige Tyrannen als in der islamischen -. Ich wurde von Bauern aufgenommen. Da gilt noch immer die Sippe. das liegt wohl am Klima. den Koran so logisch abzufassen wie nur möglich. Ein bisschen Karl May hatte ich auch gelesen. Schüchtern wandte ich ein: "Das ist bei der Bibel auch nicht viel anders". So wild und verrückt die Geschichte des Islam auf der politischen Ebene erscheint. Zu meinem Glück lernte ich islamische Gastfreundschaft kennen. Viehhirten und einmal auch von einem Professor für islamische Geschichte. trank 287 von 295 09. also mit Glück und Zufall. Jahre später lernte ich auf einer Party einen sehr eleganten Araber kennen. auch Wildfremde einzuladen und mit ihnen im wahrsten Sinn des Wortes Haus und Essen zu teilen. Ja. konnte mir also ein Bild vom täglichen Leben im wilden Kurdistan machen und hatte sogar eine Landkarte mit. Aus der Bibel lernen die Leute vor allem. schien fast im Smoking geboren. Vielleicht hat er sich deshalb bemüht. Sein Leben und Denken wird vom Koran bestimmt". im täglichen Leben hinterließ sie nur wenige Spuren. an Wunder zu glauben.1000and1. kam in den Nahen Osten und fiel aus allen Wolken.H. der Stamm.. Da gegen erschien mir. Höchstens beim Zahlensystem und der Algebra wurde der arabische Vater zugegeben. mir den Unterschied zwischen Bibel und Koran zu erklären: "Es mag durchaus sein. die ich mir nicht einmal nach den Märchen von 1001 Nacht hatte träumen lassen. So zog ich los und stand plötzlich vor Herrlichkeiten. Bei uns spielen sie Schach". wenn seine Soldaten die Felder zertrampeln. spielen die kleinen Leute Mitteleuropas am liebsten mit Karten oder Würfeln. als ich ihn bat. Der Bauer kümmert sich um den Staat nur.de/deutsch/kultur/litera. muss es glauben. Behr . Mohammed kannte einiges vom Christentum. Einmal aber wurde er ernst. dass dieses Gemeinsame so selten gesehen wird". Er sprach hervorragendes Oxford . habe ich hierzulande noch nie erlebt. Und wusste nichts.Englisch...Söhne de.die selbstverständliche Großzügigkeit. Schade. Vor allem aber ist das Christentum eine Religion der Unterordnung. um mich "da unten" nicht zwischen den Beduinen zu verlaufen. Und zum Abschied sagte er: "Im übrigen aber machen wir doch die gleichen Dummheiten. und ein solcher Beruf verpflichtet doch in gewissem Maß zur Realität. Da ist vieles absolut unlogisch. doch wer an Gott glaubt. http://www.. "Aber doch mit einem kleinen Unterschied. von Beamten. Außerdem war er Kaufmann. In dieser Beziehung ist Europa noch heute unterentwickeltes Gebiet . Wie ich gelernt hatte.de . war das Abendland die Mutter aller Errungenschaften. Soviel ich weiß. doch es bewirkt auch eine viel größere Identifizierung des Untertanen mit der Macht. was ich von europäischer Geschichte wusste.2010 19:14 .09. Bei Tee und den klebrigen Süßigkeiten der syrischen Küche erzählte er mir stundenlang Geschichten aus der Geschichte.-G. dass der Koran eine bessere Denkschule ist. scherzte mein Gastgeber.1000and1. von der Schulbank trampte ich los.Kultur . Tabari War Geschichtsprofessor in Bag dad und der bekannteste seiner Zunft. 4 Bde. von mystischen Spekulationen halte ich nichts.Kultur . aus Hofprotokollen zusammeng estellt.1000and1. Zahlreiche Dialog e der Kalifen sind wörtlich wiederg eg eben.. Der Mann hieß Jamani. wenn ich Gastarbeiter sah.damit werden wir vielleicht noch einiges erreichen können". London 1920/21 (Hervorrag endes Geschichtswerk. Ob auch ein neues islamisches Zeitalter.. obg leich in vielen Zahlenang aben nur mit Vorsicht zu g eniessen. dass bald das islamische Zeitalter beginnt?" fragte er mich unvermittelt.: "The Eclipse of the Abassid Caliphate".) 288 von 295 09. Mit einer lässigen Handbewegung nahm er vom Tablett des Kellners ein neues Glas Cola. eng l. Minorsky. Amendroz & D. von H. Chronik.Söhne de. von A. Behr . wurde mittlerweile Ölminister Saudi Arabiens und hat schon längst prominentere Gesprächspartner. von V. Aber wir haben das Öl und in'sch' Allah . um 950) Ali Tabari "Kitabu'l-Din wa'l-Daulat". Wer Aladins Wunderlampe hat und nicht weiß. Die Welt hat von ihm noch einiges zu erwarten. Nein. eng l. übers. F.2010 19:14 .de/deutsch/kultur/litera. Ich bin fest davon überzeugt: Wenn es endet. eng l. "Als dieses Jahrtausend begann.H. wage ich nicht zu vermuten. Höchstens von einer: Dass nämlich erst das Bewusstsein von Macht die Möglichkeit gibt.1000and1. S.. M anchester 1923 (Die berühmteste Chronik des 12 Jhs." "Aber das ist doch Geschichtsmystik".) Abu Dulaf M is'ar.: Travels in Iran". http://www. M arg oliouth. Kairo 1955 (Genauer Reisebericht aus dem heutig en Irak. übers. Ming ana.de . In'sch'Allah. kann sie höchstens als Beleuchtungskörper benützen. werden wieder die Araber das Sagen haben...09. Ich Sah ihn verblüfft an.. übers. wie er sie reiben muss.-G. Chroniken Abu Ali Ahmed M iskawaih Kitab tag arib al-uman wata´aq ib al-himan. doch durchaus kritisch. "Natürlich haben wir nicht Aladins Wunderlampe. "Ich habe mich wohl missverständlich ausgedrückt. Er lachte. sie auch auszuüben. Zwar hatte ich schon Ähnliches gedacht. jedoch als gläubiger Muslim nur Alkoholfreies. Literaturnachweis und -hinweise Zeitg enössische Berichte. während er zum Broterwerb anderen die Strasse kehrt". "Glauben Sie nicht. wurde die Weltpolitik von Muslims bestimmt. doch das war wohl nicht gemeint. Pertz. Browne. von Barbier de M aynard und Pavet de Conteille. 7 Bde. übers. SS 112-123 "Annales Laurissenses Minores" 289 von 295 09. London 1840 (Verfasst vom Hofg eschichtsschreiber der Omajaden in Spanien.Kultur .: "The History of the Mohammedan Dynasties in Spain". Alg ier1946 (Von einem Geg ner der Abbasiden verfasst. von S. Paris 1910 (Sehr detaillierte Schilderung des Islam im 9.) Eutychus. Oxford 1656 (Ein leider sehr seltenes Werk.. Leipzig 1844 2 Bde. Jh. 9 Bde. übers. Patriarch von Alexandria "Annales". von Emile Amar.) "Jahrbücher des fränkischen Reiches unter Karl dem Grossen".de/deutsch/kultur/litera. leider nur ins Lateinische übersetzt. "The Chronic". Leipzig 1866-83 (Etwas trocken zu lesen.-G.) I. franz. mit zahlreichen Skandalg eschichten g ewürzt.. fast wie ein Roman g eschrieben. 9 Bde. hrsg .) Hamza ben al-Hasan al Isfahani "Kitab" . Abel und B. übers. übers.Söhne de. AI-M akhari (Ahmed ibn M ohammed).. aber auch schönste Geschichtswerk des Islam. eng l. http://www. Simon. Reihe des 19.. Hamza Isfahani g ilt als Großmeister der islamischen Geschichtsschreibung . Halphen. Hrsg . "Historie de la dynastie Abbaside"... von Pascual de Gayang os. Mir war nur der erste Band zug äng lich.09.2010 19:14 . hrsg .lat. enthält auch eine ausg ezeichnete Vorg eschichte der Halbinsel.: "Les Prairies d'Or".. Jhs. lat. übers. von Edward Pococke. im berühmten Küchenmädchenlatein abg efasst.) Einhard (Eg inhard) "Vita Caroli M ag ni Imperatoris".islamischen Beziehung en. arab..1000and1. g leichzeitig eine Summe vieler verloreng eg ang ener Chroniken. Harun al-Raschid wird stets als "Aaron" bezeichnet. übers.H. Qui dicuntur Annales Laurissenses Maiores et Einhardi.de . Hannover 1895 (In sehr einfachem Latein abg efasst.) Ibn Tag ribirdi (Abul M ahasin Gamal ad-Din Yusuf). eng l. Seine Chronik beg innt mit der Erschaffung der Welt und reicht bis Harun al-Raschid. H. doch relativ leicht lesbar.) Ibn Isfandiar (Ibu Isfandiar) "Tarik-i Tabaristan". doch der enthält eine pedantisch g enaue Beschreibung der Eroberung von Alexandria und eine hervorrag ende Schilderung der Bibliothek. London 1905 (An Tabari anknüpfend und ihn erg änzend.. doch eine Unzahl Details) M as'udi M urujul 'l-Dhabab. Paris 1861-77 (Das umfang reichste. Beirut. leider mit g roßen Lücken durch Verlust der Orig inalmanuskripte. von G. G. Informiert übersichtlich über die fränkisch . franz. eng l.) Ibn at-Tiq taq a "al-Fahri".) M onumenta Germaniae Historica (Wissenschaftl.. leider nicht übersetzt.. 1906-09.1000and1. Paris 1923 (Das Standardwerk des Hofg eschichtenschreibers Karls des Grossen. franz. Behr .) Annales Reg ni Francorum. von E. von William Popper. Berkeley 1909-29 (Enthält hervorrag endes M aterial zu den internationalen Beziehung en des Islam und Protokolle zum Sturz des Kalifats. von C.) As-Suli (Abu Bakr M uhammad Ben Yahya). 1000and1. Josef v. 6 Bde. F W. A..Söhne de. Berlin 1835 Gemäldesaal der Lebensbeschreibung en g rosser moslemischer Herrscher der ersten sieben Jahrhunderte der Hidschret". J. 2 Bde. Geschichte mög lichst detailreich zu berichten. I. Walter: "Beiträg e zur Geschichte der Staatskanzlei im islamischen Äg ypten. LeidenlParis 1960 Goeje.1000and1. auch die Geschichte des Elefanten. Götting en 1880 Hartmann. London 1963 Goldziher. übers.Kultur . Von den islamischen Chronisten lernte er. Freiher von Schowing en.: "Harunu'l Rashid and Charles the Great". Oxford 1906 "Enzyklopädie des Islam" . Behr . 1931 Bury. Hamburg 1928 Buckler. J. Freiburg 1960 (Das berühmte Werk des Grosswesirs und Geg enspielers der Assassinen. Zeitschrift für Politik XI. SS 1-64. 5 Bde.. Immerhin aber sind seine Werke die anschaulichsten Geschichtsbücher deutscher Sprache.: "Vorlesung en über den Islam".de/deutsch/kultur/litera.: "The Empire of the Arabs".: "Geschichte des Assassinen". M .: "A history of the Later Roman Empire from Arcadius to Irene". SS 314-336 "Annales M ettenses" XVI.. Heribert: "Chalif und Grosskönig (Die Buyiden im Iraq )". 1918 Hodg son. von Karl Emil Schabring er. M arshall G. John B. Beirut 1969 Butler. Cambridg e/ Mass. London 1889 -. leider aber nicht die Objektivität seiner Vorbilder.09.) Neuere Werke. 's Gravenhag e 1955 290 von 295 09..H.-G. Stuttg art 1818 Über die Länderverwaltung unter dem Chalifate.. J.2010 19:14 . S. http://www.. Heidelberg 1925 Hammer-Purg stall.. eine Art islamischer M acchiavelli. deutsch: "Gedanken und Geschichten" (eig entl. B.. M . A..". I. Leiden 1886 (Immer noch bestes Werk über diese ersten Kommunisten) Glubb Pascha. 2 Bde. "The Order of Assassins".. Josef: "Geschichte der Omajaden in Spanien". de: "M emoire sur les Carmathes du Bahrein et les Fatimides". Leiden/ Leipzig 1913-38.. u.) Nizam ol-M ulk "Siyasatnama". von Theodorus Houstma.: "Die Islamisch-Fränkischen Staatsverträg e".hrsg . Leipzig /Darmstadt 1837-39 (Hammer-Purg stall g ilt als Vater der neueren Orientalistik. Das Buch der Reg ierung ").: "Die Beziehung en des fränkisch-italienischen zu dem byzantinischen Reich unter der Reg ierung Karls des Grossen und der späteren Kaiser karonling ischen Stammes". SS 491-499 "Annales M osellani" (Die ang eg ebenen Stellen enthalten Kommentare zur Aussenpolitik Karls des Grossen. London 1912 Busse. Wien 1860 Björkmann.) Harnack. Abhandlung en Aschbach..: "The Treaty of M isr in Tabari". "A History of the Eastern Roman Empire from the Fall of Irene to the Accession of Brasil 1.de . a. Nachdruck Amsterdam 1962 Strothmann R. A.) Stüwe.". Cambridg e 1905 M ac Donald: "M uslim Theolog y. Paris 1904 Spreng er. 2 Bde.) Kühnel.) Oppenheim.1000and1.: "Haroun Alraschid". J.-G. in Detailreichtum und Genauig keit nur den besten islamischen Chroniken verg leichbar. Wien 1875. Leipzig 1906 Winter. und A Wünsche: "Geschichte der poetischen. H.de . Asien und Osteuropa". J..: "Geschichte der Römischen Kirche von Leo 1. Leipzig 1939-43.: "Kulturg eschichte des Orients unter den Chalifen". New York1903 M iles. Gustav: "M ohammed der Prophet. J. historischen und neuzeitlichen Literatur der Juden"..: "Die Beduinen". 3 Bde..und Abendland".: "Islamische Kleinkunst". Alfred v.und Reiserouten des Orients"... London 1881 Salmon.09.2010 19:14 . Friedrich: "Die Handelszüg e der Araber unter den Abbasiden durch Afrika.H..: "Das arabische Reich und sein Sturz". Kopenhag en 1930 (Als Numismatiker ist Östrup hervorrag end. New York 1950 M üller. Johannes: "Catalog der arabischen M ünzen in der könig lichen Sammlung Kopenhag en". Berlin 1925 Lang en.1000and1.. erneut Wiesbaden 1952 Palmer. kabbalistischen. Neudruck Aalen 1966 (Ein g rossartig es Werk.: "Der Kultus der Zaiditen". Berlin 1836 Weil.de/deutsch/kultur/litera. Bonn 1885 Le Strang e. http://www. Strassburg 1912 (Hervorrag endes Werk über die Schia. Guy: "Bag hdad during the Abbassid Caliphate from Contemporary Arabic and Persian Sources".Band. Jurisprudence and Constitutional Theory". Aloys: "Die Post.. als Hsitoriker äusserst tendenziös und ung enau. Berlin 1885 Östrup. 3 Bde. E. bis Nikolaus 1. (Bestes Werk über die Assassinen.: "Rare Islamic Coins". M ax Freiherr v. Oxford 1900 The Lands of Eastern Caliphate".Kultur . E.Berlin 1897 291 von 295 09. Stuttg art 1843 Geschichte der Chalifen". sein Leben und seine Lehre".Söhne de.: "Der Islam im M org en. Georg es: "L'Introduction topog raphiq ue a'l histoire de Bag dadh". Kopenhag en 1928 Die M auren und M arokko". Georg es C.) Kremer. M annheim1846-51 (Ein heftig er Geg ner Hammer Purg stalls und überaus g ründlicher Vertreter akademischer Gelehrsamkeit drei Viertel seiner Werke sind Fussnoten! ) Wellhausen. Behr . 3. und Sachre giste r Aac hener Verträge Abbasa (Sc hwester Harunal-Rasc hids) Abdallah Abbas (Abdul Abbas). Gottfried von Bruderzwist. Wüstenfeld. König Ali Baba Ali. System der Diwan Einsetzung des Diwan Neuorganisation des Don Ruy Diaz de Vivar Dsc haffar Bermek Dsc hebel al T arik Dsc heffar. Stammesordnung der Stammesverband der Beni Abbas Beni Hasc hem Benjamin Bibliothec a Marc iana Bilderstreit Bilderverbot Boethius (Historiker) Bouillon. Sc hlac ht von Batu (Enkel Dsc hingis Khans) Bedr. Kalif Abd-el Melik. Behr . http://www.. Ferdinand: "Die Academien der Araber und ihre Lehrer".Kultur .09.de . Dic hter Abdul Aziz ibn Saud Abraha General Abu Aas Abu Bekr Abu Dsc hehel Abu Leheb Abu Muslim (Abd-er Rac hman) Ärzte. Eroberung von Büc herverbrennung von Ain-el-Warda. Putsc h des Carpini Cäsarea Carc assone Charidsc hiten Cervantes.1000and1.2010 19:14 . Stammväter des arabisc hen: Abd-Sc hems und Hasc hem Bürgerkriege Büsürgumid (Nac hfolger Hassan ibn Sabbahs) Bugha Asc h-Sc harabi Bugha Asc h-Sc harabi. General Basra Basra. oberste Clairvaux. arabisc he Aga Khan Aghlabiden Amin. Heilige Armee Chorasan Cordoba Columbus Chutba Geric htsbarkeit. Sc hlac ht bei Aisc ha (Lieblingsfrau Mohammeds) AI-Feresdak.. Dic hter Alfons.1000and1. abessinisc he Fatima (T oc hter Mohammeds) Fatimiden Fedajin Feudalismus 292 von 295 09. Erfindung der Banksystem Barek at T emin. Götting en 1837 Geschichte der arabischen Arzte und Naturforscher". Miguel de Ceuta Chalid Ben Bermek Chalid Ben Walid Chossaa Chemie. Kalif Dsc hihad Dsc hingis Khan.-G. Ende der Gemeinwesen der Kämpfe der Az Zubair Bagdad Untergang von Bagdad-Verträge Batinidensteuer Banc o di Santo Spiritu Banknoten.. Madame Dahn. Herrsc haft des Dsc hinnen Dsc hisdsc ha Dsc horhem Ebi Sofian Ebro Einhard (Gesc hic htssc hreiber) Expansionspolitik.H. Sc hlac ht von Beduinen. Kalif Abdallah Ben Ali (Statthalter von Syrien) Abdallah Ben Zubair. Jassir Arles Armee der Pfauen Assassinen.. König Devisentermingesc häft Devotionalienstände Direktimporte.de/deutsch/kultur/litera. T homas von Abraham Alexandria. Kapitulation von Mosc hee von Daressalam Dattelpalme Desiderius. Bernhard von d' Andurain. Entwic klung der s. Kalif Alkoholfrage Amru Ben Aass (Statthalter von Agypten) Arafat. Felix Damaskus. Kalif Amina (Mutter Mohammeds) Amru Ben Bekr Antioc hia Aquin. Götting en 1840 Name n.Söhne de. Kalif Abdel Mutalib Abdelrac hman Ben Modsc hem Abd-er Rac hman Ben Abdallah Abul Asa. Dsc hebel al T arik Giovanni de Piano del Hadrian I.de . staatlic he Investiturstreit Irene. König Ric hard Luther. Chutba Fremdarbeiter Galileo Galilei Gamal Abd-el Nasser Gastfreundsc haft. Sc hab Jezid II. Zusammenbruc h des Investitionsprämie.. Zauberer Königin von Saba Königin Zenobia Konstantin.. 1. Kalif Mansur s. Mesc hed Mina-Ebene Mesc hkar. Kaiserin Isabella. Sc hlac ht bei T otenstadt von Kipling. http://www. Kaiser Herzl. direkte Hara. Kutab Minar Löwenherz. Kalif. Berg Haremsherrsc haft s. T urm des Kadidsc ha (Mohammeds 1. Hasc hemiten Hasc hisc h (c annabis sativa) gewinnung Hebel. Frauenkabinett Harun al-Rasc hid Hasan Hassan ibn Sabbah (Der Alte vom Berg) Programm des Hassan II. Frankenreic h. Gründung der Firma psyc hologisc he Firmenstatut des Kriegsverbrec her-Verfahren Islam.2010 19:14 . Papst Hadsc h Handelsfreiheit Ruhen der Stammesfehden Gleic hberec htigung aller Stammesgötter Hafsa (Mohammeds 4. Monopolisierung 60...09. Ideologie des Imperium Romanum.1000and1.H. Königin "Islam". Kaiser Konstantinopel.. Dsc heffar Marc o Polo Martell. Konrad von 379 Moselma 160 293 von 295 09. Kalif Hofzeremoniell Hommel. Martin Programm des Mac htsymbole Mahdi.1000and1. Organisations. Basar von Minar Minarett Minnedic htung Mohammed. Sc hlac ht bei Heraklios. islamisc he Geheime Hand Allahs Gesc hic htssc hreibung orientalisc he. Fritz Hulagu (Enkel Dsc hingis Khans) Hussein (Sohn Alis) Ibn Alkami. Fassung des Endfassung des Kreuzfahrerzeit Kreuzzüge. Kommandeur Kabus.-G. Besetzung von Medina-System Medina. Johann Peter Hedsc hadsc h.. Dic hter. Kerbela. Gibraltar. Bedeutung der: Rec htssic herheit Heinric h VI. Gründung eines Karl der Grosse Kaiserkrönung Karthago Eroberung von 2. Kalif Halima (Amme Mohammeds) Handelsverbindung. Heiltumsfahrten Heliopolis. Zerstörung von Kelabi.und Verwaltungsmanager des Jamani (Erdölminister) Jerusalem Belagerung von Jesdegir. Großwesir Ibn Sina (Avic enna) Ibrahim (Sohn Mohammeds) Imam der Zeit" Imperialismus. Kalif Malaga Mamun. Rudyard Kismet Klingsor. Koran. Fall von. 73 Montferrat. Aufstand gegen. Beginn der Kriegführung. Behr . Errungensc haften der arabisc hen: Diagnose Hygiene Homöopathie Mekka. Belagerung von >Medizin. Bedrohung des Frauenkabinett Freitagsgebet s. Belagerung von Kopf. Frau) Hakim. Miniatur Geburt des Epilepsie des frühkindlic he Phase des Jugend des Hoc hzeit des Visionen des T od des Mohammed Ben Bekr (Statthalter von Ägypten) Mongolenkrieg 396 ff.und Grundsteuer s. s. Entwic klung der Medain. Kommandeur Heilige Armee Heilige Kriege Heiliger Glaubenskrieg s. Ideologie der Kartellamt.Söhne de. Götter von Gründung von Merdaiten (Marden) Merwan. Dsc hihad Heiliger Gral Heilige Stadt. Kari Mathematik. Frau) Kahina (Anführerin der Zenata) Kalligraphie Kapitalentflec htung des Karawanen-Sc hutzpolizei Karmaten. T heodor Hidsc ha (Hedsc has) Hidsc hra" Hisc ham. Boykott gegen den Islam.de/deutsch/kultur/litera.Kultur . Kalif Jezid (Sohn Mohammeds) Judenverfolgungen Julian. H. John David 103 Mossul. Berg 74 Zahlensystem 257 T heodorus 128 Zeitrec hnung. Kalif 334 Saladin. Sc hlac ht bei165 Sindbad 259 f. 130 Musa Ben Naseir 268 Muslims (Muselmanen) 161 Mustasim Billah. 207 Sc hiiten.256 Sc hia 189. 273 Samarkand 219 Samarra. Siffin. Frau) 72. osmanisc he 329 Reic hsverwaltung.1000and1. Bildung der 337 Universität.Söhne de. rÖmisc hes 23 T arik ibn Zijad 267 ff. römisc hes 107 Sopronius (Patriarc h von Jerusalem) 129 Spanienzug.. Kalif 338 Narbonne 275 Niederlagsrec ht 45. Stein der Weisen" 255 Stephan. Mac htübernahme des 175 Muawia. islamisc he: Staatspension. Roc kefeller. Kalif 396 f. einheitlic hes 216 Muezzin 82.de . http://www. 272 Revolution 180 . T urm von 344 Sassaniden 133 SaudiArabien. Kalif 222 f. Sippen:T uareg 213 Sobeida (Frau Harun al-Rasc hids) 311 Sodom und Gomorrha 79 Sonnenjahr. Papst 387 294 von 295 09. Karls d. Verfassung des 26 Stämme: Vetternwirtsc haft 141 f. Sc hlac ht von 276 T roubadur 296 T ributzahlungen 214 T uluniden 343 T ürken. Koloss von 143 .. Basra. Großwesir 363-366 Obaidallah 184 Odo.Kultur . Rittertum 295 Roderic h. Kaiser 318 Saragossa 294 Nimes275 Sarat-Gebirge 17 Nizam ol Mülk. T od des 183 Münzfälsc hereien 258 Rolandslied 287 Münzsystem. 117 Strassenraub 83 Suda (Mohammeds 2. arabisc he 262 Verwaltung. Kalif 224 Omajaden 31. Einführung der 130 Stammesbewusstsein arabisc hes 26 Steuerwesen 214 Stadtstaat. Kalif 139 ff. Sc hlac ht von Sc hwarz. 207 T aif 102 T alha 161 Wirtsc haftssystem..-G. 145 Otto der Grosse 385 Palmyra 22 f. Erfindung der 333 Ur (Chaldäa) 19 f Urban 1I.1000and1. Neuordnung der 317 Religionsfreiheit 128. See von 39 Sc hec k. 137 Omar II. Grossen 287 Versorgungskrise 97 Spiele. innere 130 Reic hgründung. Rhodos.. 283 Poligamie 73 Porzellanherstellung 256 Pulver.09. T assilo von Bayern. Wunder von Rec htsordnung. Nikephoros. M utasim.. Frankenherzog 275 Opiumkrieg 79 Omar. 225 Sc hiiten 188.. Absc haffung der Reformen. Frau) 93 Sejad (Statthalter von Basra und Kufa) 171 Seldsc hukenherrsc haft 364 ff. Sultan 391 Mutawakkil.de/deutsch/kultur/litera. Aufstände der 227 Sc hiraz 80 Sc hlac ht des Kamels s. Herzog 288 T emplerorden 377 T haur. Behr . Erbauung von 355 Samarra. Eroberung von 275 f. Kalif 123. Sündennac hlass 26 Sunna (Überlieferung) 188 Sunniten 188. Berthold 256 Seidenstrasse 219 Seineb (Mohammeds 3. Grossreic h der403 T ürkenleibgarde 334 Ulema.. Palastrevolution in 392 Sc hwarze Listen 375 Pippin (Vater Karls des Grossen) 254. König 267. Prinz Eugen von 403 Sawa. Erfindung des 256 Rakisc het (Mohammeds älteste T oc hter) Rabueh. 271 Rosa Damasc ena 199 Rotru (T oc hter Karls des Grossen) 287 Saad 110 Salaiman. Peking. Staatsgründung von 190 Savoyen. 113 -. 76 Südfrankreic h.. Erfindung des 226. Eroberung von 272 T ortosa 294 T ours. Papst 284 Steuersystem 144.2010 19:14 . 139 Osman Ben Honeif 159 . neue 75 T erritoriallmperialismus 248 T ihama 17 T oledo. Sc hlac ht bei232 Muawia.Osman. -G.de/deutsch/kultur/litera. 272 Weltwirtsc haftskrise 32 Werka Ben Naufal 55 ff. Widerstand. Erfindung des 22 Wasc hung.1000and1. 279 Zionismus 390 295 von 295 09. Sac hsenherzog 288 Wien. http://www.09... Versform. Kalif 217. arabisc he 298 Völkerwanderung 245 Waddah. Behr .de . 221 Welid II. innerarabisc h 113 Zenata 211 ff..2010 19:14 . Sc hlac ht am 280 Warentermingesc häft. Dic hter 217 Wadi al Kabir.Söhne de.. gewaltloser 171 Widukind.Kultur .und Sc hutzgeld 83 Yasrib Medina 69 Zoll. Belagerung von 403 Wirtsc haftskrieg 32 Wirtsc haftskrise Arabiens 33 Wirtsc haftsimperialismus 248 Wege.H.. Kalif 228. rituelle 43 Weinverbot 80 Welid.1000and1..
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