Einführung in Die Deutsche Literaturwissenschaft

March 21, 2018 | Author: Erna Halilović | Category: Poetics, Johann Wolfgang Von Goethe, Poetics (Aristotle), Poetry, Age Of Enlightenment


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Einführung in die Deutsche Literatur (Deutsche Literatur in Epochen)  Textkritik und historische grammatik gestarteten Germanistik setzen um die Mitte des 19. Jhrs eine Ausdifferenzierung des Fachs in die Teilgebiet „Sprachwissenschaft“, „Literaturwissenschaft und Literaturgeschichte“ und „Volkskunde“ ein, die gegen Ende des Jhrs mit den Schwerpunktbildung Altgermanistik (= ältere deutsche Literatur und Sprachgeschichte) und Neugermanistik (= Literaturwissenschaft und Linguistik) in eine Binnenstruktur mündet.  Der Begriff Literaturwissenschaft selbst begegnet im übrigen erstmal 1842. in der Einleitung von Theodor Mundst Geschichte der Literatur der Gegenwart.  Wilpert definiert Litaraturwissenschat als „die gesamte systematische Wissenschaft von der Literatur“  Literaturwissenschat beschäftigt sich mit Texten im weitere Sinn, unabhängig von ihrer Ausdrucks-, Überlieferungs- und Vermittlungsform, unabghängig vor allem auch vom ihrere Funktionalität. Literaturwissenschaft bezeichnet hieran anknüpfend eine Wissenschaftsdisziplin.  Literatur im engeren Sinn bestimmt sich den jeweiligen Wertungssystemen einer Gesellschaft entsprechend durch: o Schriftlichkeit (Lit. als abgeschlossene, zusammenhänngende sprachliche Äußerungin in Scriftform) o Fiktionalitat (Lit. als erdachte Welt) o Literarizität (Formung, Gestaltung, Arbeit mit und an der Sprache) o Polysemie/Bedeutungsoffenheit (Kunst lässt sich nicht auf einen ein für allemal gültigen Sinn fixiert, dieser ist vielmeher als Ergebnis eines Kommunikativen Prozesses prinzipell offen)  Kanon – definiert sich das Selbstverständnis einer Kultur nach dem Modell: gut – schlecht, hoch – niedrig, Kunst – Trivialität. Der Kanon fixiert also nicht die Geschmaksurteile einzelner, sonder die Gesamtheit derliteraturischen Urteil innerhalb des Literaturbetriebs. o Zu unterscheiden ist dabei zu allerst einmal zwischen einem normativen Kanon (ainem Kanon der unter Ableistung weiter Terile des literarischen Lebens einer Kulturformation dasjenige vorschreiben will, was zu lesen ist) und einem empirischen Kanon der das Tatsäncliche zu einer Zeit Gelesene enthalt. 1 Poetik:  Im alten Griechenland (5.-4. Jhr. Ch) haben sich zwei Bereiche herausgebildet: Poetik (als Lehre von der Dichtkunst) und die Rhetorik (als Lehre von der Redekunst; Kunst des Sprechens)  Poetik ist Theorie der Dichtung – in iner Poetik wid der Versuch unernommen, das Wesen der Poesie zu bestimmen; zu sagen, was man unter Dichtung versteht, wie sie entstanden ist, welche Aufgabe und Bedeutung ihr zukommt und wie die unterschiedlichen Formen (Gattungen) der Poesie voneinander abzugrenzen und zu definieren sind.  Normative oder Regelpoetik - Unter Regelpoetik versteht man eine Richtung der Dichtkunst, die streng nach vorgegebenen Regeln ausgeübt werden soll und damit den Charakter einer Gebrauchsanleitung bekommt. Im Zeitalter der Renaissance und im Barock war diese Auffassung weit verbreitet. Sie ging von französischen Absolutismus aus.  Implizite oder immanente Poetik – hier wird versucht, Regeln uas Texten und Textgruppen, die nicht ausrüklich genannt wurde, aus den Schrfiten 'herauszulesen'. Aristoteles:  Der grundlegende Text der Poetik ist Aristoteles' Über die Dichtung  Die aristoteliche Poetik macht keinen leserfreundlichen Eindruck: Zwar la¨sst sich eine grobe Systematisierung erkennen  Der uns überlieferte Teil der Poetik des Aristoteles gliedert sich in drei ungleiche große Abschnitte: der erste beschäftigt sich allgemein und grundlegend mit der Frage, was unter Poesie zu verstehen ist, der zweite mit der Theorie der Tragödie und der dritte Abschnitt handelt vom Epos. Der Theorie der Tragödie macht den größten Teil aus un deshalb ist die uns überlieferte Poetik des Aristoteles im wesentlichen eine Abhandlung über die Tragödie.  Das Gemeinsame aller dischterischen Gattungen und Formen aller Poesie, ist für Aristoteles die Mimesis, die Nachahmung; wenn sich auch die einzelnen Gattungen durch unterschiedliche Mittel, Arten und Weisen und Gegenstände unterscheiden, so sind sie doch „als Ganzes betrachtet, Nachahmung“.  Die Freude an der Nachahmung, die Poesie vermittelt, ist demnach für Aristoteles einmal intellektuelles Vergnügen an Erkenntnis, aber noch mehr emotionale Freude, bzw. Freude der Erleichterung. Aristoteles nennt das Katharsis, Reinung von Affekten und Emotionen durch Jammern und Weinen, durch Lachen und Verlachen.  Der Begriff Diegesis geht nach Aussage seiner Schüler auf den antiken Philosophen Sokrates zurück und bezeichnet eine erzählende Vermittlung. 2 Horaz:  In Bedeutung und Wirkung der aritstotelichen Poetik vergleichbar ist die Poetik der römischen Dichters Horaz: ars poetica (Über die Dichtkunst)  Es handelt sich hierbei nicht um eine theoretisch-systematische Abhandlung im engeren Sinn, sondern um einen Brief in Versform, um ein Lehrgedicht.  Beide, Aristoteles und Horaz, sind auch die großesn Vorbilder und Autoritäten für die im 16.-18. Jhr vom Barock bis zum Zeitalter der Aufklärung in einer Vielzahl enstandenen Poetiken. Martin Opitz:  Die Poetiken des Barock verstehen sich natürlich auch als Regelpoetiken  Aufgabe – die deutsche Sprache poesie- bzw. Literaturfähig zu machen, das heißt die antiken Regeln der Kunst insbesondere für Strophen, Formen, Reime, Versmaße und ähnliches für die deutsche Sprache handhabbar zu machen, sie auf die deutsche Sprache zu übertragen.  1624 schreibt Matin Opitz die erste deutsche Poetik: Buch von der Deutschen Poetery  Die Aufgabe der Dischtung, die Natur nachzuahmen (Aristoteles), als auch ihr Zweck, zu belehren und zu belustigen (Horaz), wird mit Opitz zum festen Bestandteil der Barockund Aufklärungpoetiken  Opitz gibt einen Rückblick in die Geschichte der „deutschen Poetery“, um dann die dichterischen Gattungen (Tragedie, Comedie, Lyrica) und ihre Formen zu beschreiben. Johann Christoph Gottsched:  Dichtung soll zwar auch unterhalten und erfreuen, aber nicht um der Unterhaltung willen, sondern um die Belehrung zu unterstützen: Das formale, literarische Moment, die Kunstfertigkeit der Sprache, die Schönheit der sprachlichen Bilder ist nicht Selbstzwerk, darfkein Eigeninteresse für sich beanspruchen; es ist einzig dazu da, das inhaltliche moment – Belehrung der Menschen über Gott und die Welt und über richtige Verhalten zu beiden – zu veranshaulichen.  Für Gottsched ist „der Ursprung und die Seele der ganzen Dischkunst“ die Fabel. Damit meint er nischt zuerst die Fabel als literarische Gattung; er bezieht sich vielmehr auf Aristoteles' Begriff des „mythos“ den er mit Fabel übersetzt  Der tragende Grund aller Dichtung ist der Inhalt, der Zusammenhang der Begebenheit und Ereigniss, die Handlung.  Für Gottsched muss unter der Handlung eine „moralische Wahrheit“ „verborgen“ sein. Mit „moralischen Wahrheit“ ist nicht die Morallehre im engeren oder engstem Sinn (Sexualmoral) gemeint, sondern allgemein: theoretische und praktische Lebenskenntnisse. 3 Das Ende der normativen Poetik:  Die Voraussetzung der Aufklärungspoetik, das rationale Weltbild, ändert sich im Laufe des 18. Jhrs, besonders etwas von 1750 an.  Als Grund dieser Veränderung kann man die allgemeine einsetzende Emanzipation des Bürgetums als gesellschaftliche Schicht nenne und diesen geschichtlichen Prozess politisch- gesellschaftlich, sozial-ökonomisch, sozialpsychologisch und theorie- und kulturgeschichtlich beschreiben.  In der deutsche Literaturgeschichte bezeichnet man einen frühen Aspekt dieses Prozesses als Sturm und Drang oder Geniezeit.  Die Strum und Dragn kritisiert die Vernunftgläubigkeit der Aufklärung, besonders ihre einseitige Betonung der Menschen, die die Sinn- und körperlichkeit des Menschen vernachlässigt.  Natur wird nicht mehr verstanden als eine Größe, die durch Vernunftgesetze geordnet und erkannt und damit auch beherrschbar ist, sondern als irrationaler Ursprung allen Lebens, als Freiheit und Ungegundenheit und als elementare schöpferische Kraft, and der der Mensche aufgrund seiner Natürlichkeit teilhat.  Diese ungebundene shöpferische Kraft der Natur zeigt sich in der Kreativität des Menschen, und am deutlichen im Künstler als Genie: Das schöpferische Genie ist die höchste Form menschlicher Individualität: das Genie ist einmalig, unverwechselbar und damit unvergleichlich. Rhetorik:  Rhetorik leitet sich von Griechichen rhetor (Redner) ab, wie sie zuerst von Platon in seinem Dialog Gorgias so bezeichnet wurde.  Die Rhetorik als Redekunst oder Kunst des Beredsamkeit hat schon in der Antike im wesentlichen zwei gegenstandbereiche.  Möglichen Missbrauch der Redegewalt hat Platon in seiner Auseinanersetzung mit den Sophisten (Dialog Gorgias) gerügt: Die Rhetorik wolle nur zeigen und die Redner in die Lage versetzen, die Mehrheit der Menschen überrendern zu können, ohne nach Wahrheit und Gerechtigkeit zu fragen.  Aristoteles' Rhetorik hat man als die esrte wissenschaftliche Rhetorik bezeichnet: Und das nicht nur, weil seine Rhetorik systematisch geglider ist, sondern wisenshcaftlich untersuchen will, was eine Rede ausmacht und durche welche Mittle sie warum zu überzeugen vermag. Cicero:  Mit dem Ende der Demokratie in Athen verlor auch die Rhetorik ihre öffentliche Wirkung und Bedeutsamkeit, die sie ers in der römischen Republikwiedererlangt.  Ih bedeutender Vertreter, als Redner und als Redelehrer ist Cicero mit seinen Reden und seiner Rhetorik – Über den Redner. 4 da die Synonyme nie ganz gleichbedeutend sind. Achill kämpfte wie ein Löwe in der Schlacht)  Oxymoron – wörtlich übersetzen: eine scharfsinnige Dummheit. „bitter Honig“)  Symbol – ein sinnbildhaftes Zeichen. manchmal auch mit witzigen Effekten (z. Dramatik 3.  Metapher . wiedersprechender Begriffe (z.B. die er mitbringen muss. das über sich auf Ideen.oder Abbildverhältnis steht (z. einer Strophe  Antithese – gegenüberstellung mit deutlicher Verschärfung gegensatzlicher Begriffe und Gedanken als Einzelwörter oder in Wortgruppen Sätzen oder in Versen. oft unglaubwürdig. Lyrik 5 .B.und Gebetsformeln. Gattungen und Gattungstheorien:  3 Gattungen oder Hauptgattungen: 1. Satzteiles oder Verses  Hyperbel – extreme Übertreibung. Die Alliteration kann eine Vers strukturieren. dessen eigene Bedeutung mit der des ersetzen in einem Ähnlichkeits. weil vesteckter Spott. ger gleiche Anklang hat seinen Ursprung wohl in rituellen Beschwörungs. so gesetzt und mit Betonung.  Synonym – ersetzung eines Wortes durch eine anderes ihm gleichbedeutendes Wort. In antiker Gerischtsrede war es die wörtliche Wiederholung des Vokabulars der Gegenpartei. häufig zur Vermeidung von Wiederholungen oder.B. „traurig froh“. als von der Bildung.ist der Ersatz eines Wortes durch ein anderes Wort. verbindung zweier sich egentlich logisch ausschließender bzw. Epik 2. Hände wie Klodeckel“ usw)  Ironie – subtiler. geistihe Zusammenhänge hinauswesit. Zahlreich wie Sand am Meer. den Zusammenhang von Begriffe verdeutlichen und/oder sie hat sprachmusikalische Bedeutung und dadurch eine hohe Eingängigkeit. der Tod als Knochenmann usw)  Alliteration – gleicher Anlaut aufeinander folgender Wörter. dass die Glaubwürdigkeit des Vokabulars der Gegenpartei erschmüttert wird. al auch von der rhetorischen Techniken. RHETORISCHEN FIGUREN:  Allegorie – bildliche Ausdrück häfig abstrakter Begriffe mit Hilfe fon Personifikation (Alter als Greis. Über den Redner ist in Dialogform geschrieben und handelt sowohl von den Voraussetzungen des Redners.  Epipher – wiederholung eines Wortes oder meherere Wörtern am Schluss eines Satzes. Gestik und Mimik unterstürtzt.  Anapher – Wiederholung eines Wortes oder mehrere Wörter zu Anfang eines Satzes oder Satzteils oder eines Verses. von großen Helde. o Der Anfang von T.: dritte Person). ist die Erzählform die Ich-Form (gramm. Gattungen sind nichts anderes als Klassifikationen und. Ch.: erste Person). spricht er von Angesprochenen. o Spricht der Erzähler von sich selbst. der in der dritte oder in der ersten grammatischen Person auftreten kann.  Als bedeutendes Epos der griechischen Antike gelten Illias und Odyssee – zwei Verdichtungen aus dem 8. so dass man eher von einer Erzählfunktion oder eineme Erzähl-Medium sprechen muss. Man muss also zwischen dem Autor und dem Erzähler unterscheiden. mit Hilfe deren man begründet ordnen kann. erzählt er von Dritten ist es die Er (Sie/Es)-Form (gramm.. Fiktionalität – fiktional o Die Begriffe werden weitgehen synonym verwendet. Epik:  Mit Epos/Epen sind die großen Erzählungen gemeint. die in der dritte Person erzählt. oder ebenso deutlich als Ich-Erzähler. erkennbar sein: als deutlich fassbare Person (häufig in Rahmen. braucht man Merkmale. die von Göttern und Welten. unabhängige wirkliche Welt. die als wirklich ercheinende Welt sei eine empirische nachweisbare. o Unter Fiktion wird eine Darstellung tatsächlicher oder erfundener Sachverhalte einer as wirklich erscheidenden Welt verstanden. 1. noch behauptet (wie etwa die Geschichtsschreibung). Staatsgründungen und Herrschaftslegitimationen handel usw. Die wider vorgibt.  ERZÄHLTHEORIE: o Das Ziel ist eine „Theorie des Erzählens“ oder eine „Poetik der Prosa“. durch die das Erzählte vermittelt wird: den Erzäzhler oder Narrator. quasi eine eingeklammerte Wirklichkeit. von Jenseits und Diesseits. um klassifizieren zu können. al deren Verfasser Homer angenommen wird. die als Wirklichkeit erscheint.Manns Roman Der Erwälter spricht vom „Geist der Erzählung“. sie ist damit weder wahr noch falsch. er kann aber als Person kaum oder gar nicht erkennbar sein. Das sind Aufgaben un Problemen der Gattungstheorie. o Die Wirklichkeitsaussage ist eine Aussage über Sachverhalte mit überprüfbarem Wirklichkeitbeziehung (Referenz) o Die fiktionale Aussage ist eine Aussage die ohne überprüfbare Referenz ist.und Binnenerzählungen). von Anfängen der Menscheit. o Der Erzähler kann auf unterschiedliche Weise im Text präsent bzw. o Fiktion meint eine bestimmte Art von Nicht-Wirklichkeit. der als vermittelnde Instanz erkennbar ist. o Er setzt zwischen sich und dem Erzählten ein weiterer Instanz.  FIKTION – FIKTIONALITÄT: o Fiktion – fiktiv. es ist die Du-Form (gramm. ihr Wahrheitsanspruch ist suspendiert.: zweite Person) 6 . Jhr v. Erzählung o Die Novelle ist eine Erzählung mittleren Umfangs. Jhrt hinein als poetische Gattung ein geringes Ansehen. Man spricht auch vom erzählenden Ich und vom erlebenden Ich. Kurzgeschichte.und Wendepunkt und Fantastisches und Wunderbares ausschließt. ist aber eine Folge der Struktur der Novelle. Ist novellistisches Erzählen konzentriertes Erzählen. das bedingt eine noch straffere Kompostion. wird er von Poetiker vernachlässigt  Novelle. Kurzgeschichte. doch schon bald verflüchtigt sich die Funktion als Lied zum Tanz. Räuber.und Er-Form des Erzählens unterscheiden sich dadurch.und Lebesgeschichten. sondern konzentriert sich auf wenige Ergebnisse oder Begebenheiten und auf eine einsträgige Handlungsführung. von dem erzählt wird.  Sonderform: Die Ballade o Vom Ursprung und vom Namen her gehört sie als Tanzlied mit Refrain zur Lyrik.  EPISCHE FORMEN:  Der Roman: o Die bekannteste und die Literatur dominierende epische Gattung o Als epische Großform unterscheidet er sich von den Kleinfromen (Novelle. unterscheidet er sich von den anderen epischen Großform. o Konzentrierte Erzählen gilt natürlich auch für die Kurzgeshichte. Erzählung. in der Regel ist es so. dass in der Ich-Form eine personaler Erzähler deutlich erkennbar ist. o Die Uterschiede zur Novelle sind fließend. so das der Kurzgeschichte eher aussparendes Erzählen: Der Umfang ist noch geringer. dem Epos oder Versorman. o Der Roman hat bis weit in das 18.o Die Du-Form. vom Inhalt der zu pallt – Abenteuer-. o Ich. in der das Du-Sagen hauptsächlich verwendet wird. so gelingt das für die Erzählung nicht mehr: Natürlich gilt für sie auch das Merkmal der Kürze und sie ist nicht so komplex gebaut wie der Roman. Fabel. Witz) zunächt durch seinen äußeren Umfang o Da er in Prosa geschrieben ist und nicht in Versen. Gegenüber dem Versepos sei er zu wenig gestaltet und geformt. Anegdote u. o In der Ich-Form liegt ein zweidimensionales Erzählen vor: Das Ich des Erzählers spalter sich auf in einen Ich-Erzähler und in ein Ich. Der Umfang lässt sich natürlich nicht festlegen. Legende. ist äußerst selt und kann hier vernachlässigt werden. die die Leser nur in exotische Welten entführen und darum moralisch höchst zweifelhaft sind. sonder als Erzählmedium deutlich wird. Sage. während in der Er-Form der Erzähler nicht als Person. o Lassen sich Novelle und Kurzgeschichte noch relativ exakt beschreiben. vielmehr 7 . aber auch nicht so aussparend erzählt wie die Kurzgeschichte. Ihr Aufbau ist nicht vielgestaltig komplex. dass die Erzählung weniger konzentriert ist auf die „unerhörte Begebenheit“ als Höhe. normierte poetische Formen kennt. o Weil der Roman keine strege. Treue und Verrat.und Liebeslieder gehören zu Lyrik  Religiöse Lyrik – z. Lyrik:  Etymologisch geht Lyrik auf griechisch lyra zurück  Die Lyra ist ein Saiteninstrument (Leier) und demnach bezeichnet man mit Lyrik in der griechischen Antike bestimme Gesänge. um auf lyrische Weise Geschichten zu erzählen. Chr. die Taten und Leiden vor allem des Gottes Dionysos Dithyrambos. Kriegs. es wird dem Rezipienten nicht durch einen Erzähler vermittelt (Ausnahme: Brechts' episches Theater)  Darum auch galt das Drama lange Zeit als die wichstigste der Gattungen  Sienen Ursprung hat das europäische Drama in der griechischen Antike.  In dieser Zeit entsteht mit Aristoteles' „Poetik“ um 335 v. d.  Dithyramben sind kultische Chor. Um Abschied und Tod. 2. den bockshöfigen Begleitern des Rauschgottes Dionysos. die jeden betreffen können. Entstanden sind sie aus den germanischen Heldenliedern. später auch anderer Götter und Heroen in ekstatisch sich steigender Weise besingen  Unter Satyrhaftem versteht man eine Fom von Satyrn. die noch keine Einzesprecher kannte. Es geht um Motive. o Die Kunstballade ist eine der zwei Arten von Balladen.  Aristoteles leitete sie historisch aus dem Dithyrambus und dem Satyrhaften ab. o Volksballaden sind strophische Erzähllieder. o Man unterscheidet Volksballade und Kunstballade. Schrittweise hat sich aus dieser usprünglich choristischen Spielform.h.B Kirchenlied 8 . Hymenkult. vornehmlich von Göttern. Sie wudte vor allem in Zeiten des Sturm und Drangs sehr gerne von Dichtern verwendet.und Reigenlieder. bestrittenen chorisch-dramatischen Darbietung. uvm. Zentrales Thema dieser Balladen ist das Menschliche. Oftmals dreht es sich in den Balladen um historische oder sagenumwobene Personen. Kennzeichnend für diese Balladen ist die Dialogform. Die Hauptunterschied der Kunstaballade zur Volksballade ist dass die Kunstballaden nicht vom mündlicher Überlieferung geprägt sind.  Totenklage und religiös-kulturelle Lider. die Kunstform des Drama entwickelt 3. Helden und mythischen Geschehen oder mythisch überhöhten historischen Ereignissen mit dramatischen Handlungskonflikten und Dialogen. Verbrechen und Rache.werden in Lied. auch der erste Versuch einer systematischen Beschreibung der dramatischen Kunst. die von der Lyra begleitet wurden.und Versform Geschichten erzählt. Dramatik:  Drama ist je gegenwärtig. Sie arbeiten in seiner neugegründeten Hofakademie oder im Klöstern. aber auch erotisch bis obszöne Verse und Lieder  Epische Lyrik – Ballade.Ch behann die Überlieferung in deutscher Sprache. Frühmittelalter (500 – 1180):  Die Hauptsprache des frühen und hohen Mittelaters war Latein  Erst im 8. Die wichstigsten Gelehrten der Zeit sammelten sich um den Kaise.  Aus dieser Zeit stamma auch Ruodlieb der erste Roman in deutscher Sprache (Mitte 11. Kriegerleben u. das durch absolute Gefolgschaftstreue bestimmt war. Es wurde von zwei Mönchen um 830/840 in Fulda aufgeschrieben. Das Gedicht berichtet – meist in Dialogform – vom schicksalsergebenen Leben des germanischen Kriegers. ist das Hildebrandslied.  Das Althochdeutsche entwickelte sich dank der Bildungsarbeit in der Klöstern zu einer Sprache. das uns in althochdeutscher Mundart germanisches Gedankengut vermittelt.  Diese entwickelten sich später zum Mittelhochdeutschen und seinen Varianten  Von 8. Feierliche Lyrik – Geschichte zur geburt.  Der älteste Zeugnis deutscher Literatur ist der Abrogans. Hochzeit. Verserzählung. und zwar in den verschiedenen althochdeutschen Dialekten.  Nach antikem Vorbild sollten Wissenschaft. ein lateinisch-deutsches Wörtebuch – entstand etwa um 760 in Freising.a und stand so in einem unmittelbaren Bezug zur allgemeinen Geschichte  Die Handschriften wurden einzeln mit Feder und Tinte auf Pergament. die vom Bänkelsänger vorgetragene Moritat Deutsche Lieteratur in Epochen: 1. Recht. Jhr) – der Verfasser eine Tegernseer Mönch  ZEIT DER KIRCHLICHEN REFORMBEWEGUNG: o Neue Teologie entstand – die Scholastik (sie verstand Weltgeschichte als Offenbarung Gottes und versucht. Jh insgesamt nur wenig in der Sprache des Volkes waren lateinischen Texten abgefaßt  Deutsche Literatur befaßte sicht mit zentralen Lebensbereichen der Zeit wie Religion. Jh. bis ins 11. Tod und zu anderen Anlässen des Lebens  Liebeslyrik – der Preis der schönen (oft unerreichbaren) Frau. Jhs meist auf Papier angefestigt  Die einzige Heldengedicht. in der man auch poetische Literatur verfassen und niederschreiben konnte. ab Mitte des 14. Leibessehensucht und Liebesklage. Kund und Bildung wieder stärker gefördert werden und größere Bedeutung bekommen.n. die Glaubenswahrheitn mit Hilfe der Philosphie wissenschaftlich zu begründen) 9 . Sprache verfasst und sollten allen Schichten des Volkes veständlich sein.o Mystik – sollte die Trennung zwischen Gott und der menschliche Seele durch asketische Abkehr von der Sinnenwelt aufgehoben werden o Literatur – bestand aus religiösen Gebrauchstexte – wurden in deut. o Die Nibelungenstrophe“ bestehend aus 4 Langzeilen mit je einem An. wurden germanischen Stoffe. war Thema der gesamte mittelaterliche Literatur  Die Literatur hatte in erster Linie repräsentativen. der Welt. o Kaiserchronik (1150) – in die erste deutschprachiger Geschichtsgedichtung in erzählter Form sind geistliche Elemente mit weltlichen verbunden 2.  Die drei wichtigsten literarischen Gattungen des Hochmittelalters sind höfischer Roman.und Gefolgschaftstreue. das um 1200 entstanden ist. Heldenepos und Minnelyrik  HELDENEPIK: o Im Gegenstand zu den höfischer Romanen blieben die Dichter der Heldenepen anonym o Bereits des Hildebrandslied lies die Charakterzüge des germanischen Helden erkennen: Sippen.und Abvers. nich mehr Geistliche wie noch hundert Jahre früher. weniger individuellen Charakter. was für die mündliche Überlieferung beseonders geeignet. Hoch. um allen den rechten Weg zur Ewigkeit weisen zu können o Annolied (1085) – das Lied schildert der Erschaffung der Welt bis zu Tod Christi und verherrlicht schließlich den Erzbischof Anno von Köln als einen Heiligen. o Das Nibelungenlied war schon m Mittelalter weit verbreitet  MINNESAGE: 10 .und Spätmitterlater (1170 – 1500) LITERATUR DES HOCHMITTELALTERS (1170 – 1250)  Tr äg er der neuen höfischen Kultur war das Rittertum  Das Ideal des Ritters war es. zu gefallen. Die Verfasser waren meist Ritter. Gott und seiner Schöpfung. in lebensbejahender Einstellung gesellschaftliche und religiöse Verpflichtungen miteinander zu verbinden  Der Wunsch. Tapferkeit und kriegrische Furchtlosigkeit sowie das Akzeptieren des vorbestimmten Schicksals o Im Nibelungenlied. spielmännische Abenteuerschilderungen und ritterslic-höfische Elemente miteinander kombiniert. das besonders in England mit William Shakespeare und Christopher Marlowe einen erten Höhepunkt erlebt.o Die ersten und bekannten deutschen Lieder waren einfach. die zugleich Sänger und Komponisten waren. von allgemein menschlichen Erfahrungen geprägt und anonym überlieferte Verse o Die Minnelyrik drängte jedoch nicht auf Erfüllun der Liebe. 3. die im 15. die sich vor allem mit den sprachlichen Aspekten des Lateinischen und Griechischen sowie mit der antiken Rhetorik beschäftigte auch als Humanismus. die Trauer über unerfüllte Liebe zu bewältigen und in hochgemute Zustimmung zu verwandeln o „Nidere Minne“ – „Mädschenlieder“ o „Ebene Minne“ – besingt die gegenseitige Liebe zwischen Mann und Frau LITERATUR DES SPÄTMITTELALTERS (um 1250 – 1500)  Die ritterlich-höfischen Ideale hatten an Wirkung verloren * Renaissance  Die Renaissance. Thomas Mores „Utopia“ in England. sondern. Jh von Italien ausgehend ganz Europa erfasste. zum Teil aber rein fiktional sind und so in direkter Wechselwirkung zur neuen Gattung der literarischen Utopie wie z. auf spätmittelalterliche und frühneuzeitliche Mysterien.  In der Renaissance tritt auch erstmals seit der Antike das Drama wieder in den Mittelpunkt der literarischen Geschehens. war wie das Mittelalter stark der antiken Literatur und Kultur verpflichtet. die für sich Authentizita¨t beanspruchen.  Ebenfalls eine Zwitterstellung nehmen die Reisberichte der Renaissance ein.  Trotz dieser vielfältigen Prosaformen der Renaissance kommte es erst nach Ausklang der Epoche zu einer tiefgreifenden Transformation dieses Genres. o Die meist adligen Dichter. Humanismus und Reformation (1470/80 (1500) – 1600) 11 . wobei aber nun erstmals auch die griechische Antike voll rezipient wird. huldigten in ihren vorschriftmäßig geformten Liedern einer idealisierten Frau – sie blieb unerreichbar – oft war sie die Frau des eigenen Herren – und gewährte dem Sänger seinen ideellen Lohn durch ihren Gruß und ihre freundliche Haltung o Ein Ziel des Minnedienstes war es.  Bereits der Name „Renaissance“ im Sinne von „Wiedergeburt“ der Antike bezeichnet das Grundanliegen dieser Epoche. gehen aber nicht unbedingt nur auf die klassische Antike züruck. Fastnachsspielen.bzw. sondern war gesellschaftliche Konvention und geistreiche Unterhaltung vor allem der höfischen Kreise. Die Ursprüng des Renaissancedramas.B.  Man bezeichnet das erste Phase der Renaissance. standen im Mittelpunkt der humanistischen Bewegung o Deutsche Mallern: Albrecht Dürer. der den zum Guten unfäfigen Sünder von seinen Sünden freisprischt. Hans Holbein d. J. Die antike Welt schien dafür das beste Vorbild zu sein  DEUTSCHER HUMANISMUS: o Die italienische Renaissance hatte großen Einfluß auf ganz Europa o In Deutschland bestimmte sienicht so sehr die politisch-staatliche Entwicklung: sie beeinflußte seit 1500 die wissenschaftliche und literarische Bewegung. o Luthers 95 Thesen. Die zwiete Hälfte des 15. erlangten als Flugschrift innerhalb weniger Wochen weite Verbreitung. Tübingen und Wien o Neue huminstische Kultur: von Johannes Gutenberg – in Mainz erfundete Buchdruckerkunt mit bewewglichen Metallettern – 1455 erschien die berühmte Gutenberg-Bibel – förderte die Verbreitung der Literatur o Der bedeutendste europäische Humianist war der Niederländer Erasmus von Rotterdam. sondern immer mehr die Welt und der Mensch an ihr  Aus Italien kam der Einfluß der Renaissance: Die Sehnsucht nach geistiger Erneuerung fürte zur Entdeckung der schöpferischen Kräfte des einzelnes. wurde zur wichstigsten deutschen Gestalt des 16. ein universal gebildeter Theologe.  DIE REFORMATION: o Während sich der Humanismus in Europa weiter ausbreitet. sollte sie jedem 12 . Erfurt. wurde die Bewegung in Deutschland durch die Reformation und die Bauernkrieg (1524/25) unterbrochen.  Der Mittelpunkt des Denkens war nicht mehr allein Gott. Heidelberg. Da das Evangelium Grundlage und Mittelpunkt seiner Lehre war. Jhr waren die Zeit des Übergangs von Mittelalter zur Neuzeit  1492 hatte Columbus Amerika entdeckt. Im Zentrum seiner Lehre steht die Glaube an einen gnädigen Gott.. die er im 1517 an die Schloßkirche in Wittenberg angeschlagen haben soll. Sie waren ein Protest gegen die Praxis des Ablasses. Straßburg. Matthias Grünewald usw o Die Zentren des deutschen Humanismus waren neben den Universitätstädten Basel. o Martin Luther. mit dem sich die Gläubigen durch festestgelegte Gebete und vor allem durch Goldspenden von ihren Sünden freikaufen konnten o Eine der bedeutesten Leistungen Luthers war seine Bibelübersetzung. mit der ersten Weltumsegelung (1519-22) brachte der Portugiese Magellan den Beweis für die Kugelform der Erde usw. der anfangs dem Humanismus nahe stand. und das 16. die man als „Humanismus“ bezeichnete o Die Bildungsbereiche die sich mit dem menschlichen Selbstverständnis und mit der universellen Bildung des Menschen beschäftigen. Jhs.  Nicht die Handlung war betont. die seit 1549 in Deutschland ihre Missionsn und Schulen einrichteten. Argument – das den Spielinhalt wiedergab – und Epilog waren feste Bestandteile. Schon zu seinen Lebenzeit gab es Sagen und Legenden um eine Gestalt. Jh aufgeführt. Plautos.  Prolog. Barock (1600 – 1720) 13 . setzen ihr Schultheater als gegenreformatorische und politische Propaganda ein. Seneca) im 16. 4.  In den seit 167 existierenden didaktischen Jesuitendramen wurde der Triumph der Kirche über ihre Feinde gefeiert. Legeneden. nur so konnte sie die Basis für dad persönliche Urteil in Glaubenfragen werden o Die erste vollständige Bibelübersetzung – 1534 in Wittenberg o GEGENREFORMATION:  In der Gegenreformation (ab etwa 1560) kämpften katholische Kreise um die Rückgewinnung ihrer protestantisch gewordenen Gebiete. Scharlatan und Marktschreier Doktor Fausts.  Die Dramen wurden in Akte und Szenen eingeteilt.zugänglich und verständlich sein. Alchimist. die mittelalterlichen Zauberglaugen mit neuzeitlichenm Wissendrang verband. die Einschnitte durch das Auftreten von Chören gekennzeichnet. Jh die Flugblätter (Einblattdrucke) und Flugschriften (mehrblättige Schriften)  Etwa um 1480 – 1540 lebte in Deutschland der Magier. sondern durch die vorherige Bekanntgabe des Inhalts traten die Gestalt und das Wort mehr in der Vordergrund  Die Dramen unterstützten die moralisch-didaktischen Absichten der Kirsche  Die Ordensgemeinschaft der Jesuiten.  Die teilweise blutigen Auseinandersetzungen führten in den Dreißigjährigen Krieg (1618-48) und endeten erst mit dem Westfälischen Frieden (1648)  Wichtig für die Entwicklung des gedruckten Schrifttums waren im 16. Terenz. Sagen und Umarbeitungen mittelalterlicher Epen  Satiren und Schwänken – beliebte Mittel der Auseinandersetzung  Eine völlig andere Art von Theater zeigten die Hummanistendramen  Sie wurden in lateinischer Sprache nach antiken Vorbildern (Aristophanes. Astrologe. Jh eine sehr beliebte Form die Unterhaltungsliteratur.  „Volksbuch von Doktor Faustus“ – das Buch war sehr beliebt  die Gattung der Volksbücher war im 16.  Moralische Lehrsätze wurden in der Spielform leicht verständlich vermittelt. Schwänke. Man vesteht darunter Fabeln. B das Sonett. Jh is die Stilepoche des Barocks. das viele Abenteuer bestehen muss bevor se zusammenkommt o Die dargestellte Zeit wurde durch viele parallel geschehende Ereignisse erweitert  ABENTEUERROMANE: o Haben als Wurzel den spaniscen Picaro-Roman und die deutsche Schwankliteratur des 15. der sicht in der Literatur.  Besonderes Verhältnis zum Tod drückt sich in der Lyrik aus  Man bevorzugte kleine literarische Formen aus den romanischen Ländern. die neue Prosaform vom Epos zu unterscheiden. die Ode. Erst später versucht man. das Epigramm.  Leitsätze: „memento mori“ – Gedanke. Die Sprache der Dichtung sollte hochdeutsch sein und nicht mehr lateinisch oder mundartlich./16. der durch die Auseinandersetzungen zwischen Protestantizmus (reformation) und Katholizismus (Gegenreformation) entstanden war. wie z. vor allem im Hinblick auf die Sprache und die Versform der Dichtung. die der chrlistlichen sowie der antike Tradition verpflichtet sind  Dieses Jahrhundert wurde geprägt von Dreißigjährigen Krieg (1618 – 1648). Man findet Dichtungen. die im Kontrast zum gleichzeitig ablaufenden politischen Geschehen steht o Ide Handlung spielt sich zwischen Idylle und Schrecken ab o Oft autobiographischen Charakter  STAATSROMANE: o Setzt sich erst um 1640 durch o Ort der Handlung war immer die Umgebung der obersten Gesellschaften. Jhs. dass du sterblich bist „carpe diem“ – Genieße den Tag  EPIK DES BAROCK: o Im Zeitalter des Barock sprach man noch nicht von der Gattung „Roman“.  Martin Opitz – Buch von der deutsche Poetery (1624) – hier entwickelte Opitz seine ästetischen Ansichten. Staatsromane und Abenteuerromane. Es gab: Schäferromane. 14 .  SCHÄFERROMANE: o Gehen zurück auf antike Hirtendichtungen und entwickeln meistens eine Leibesgeschichte. in der Architektur. die Helden waren jeweils Idealtypen o Im Mittelelpunkt stand oft ein Liebespaar. Das 17. Die Romane des Barock lassen sich in dre verschiedene Kategorien einteilen. in der Malerei und auch in der Musik entwicklet  „Barocco“ ist ursprünglich eine portugiesisches Wort und bedeutet „unregelmäßige Perle“  In der Romanen spürt man Lebensfier und gleichzeitig die Sehnsucht nach dem Jenesits. Marlowe und anderen o Die Tragödie hatte einen anderen Ursprung. Die Dichtung war in viel stärkeren Maß als heute noch im Bildern. Z. Es besteht aus 14 Versen. das Publikum bekam deutsch Programmheft o Ähnlich wie das Jeusitendrama verfolgte auch das protestantische Schuldrama didaktische Absichten o Aus England kamen im 16.B mit Holzschnitten. aber auch in der Literatur der folgenden Epochen erklären. Das Vermaß der Sonette ist der Alexandrinervers mit regelmäßigen Wechsel von Hebung und Senkung. verbunden.mit Kenntnis der Embleme lassen sich viele Anspielungen und Bilder in der Literatur des Barock. o In der Barockdichtung spielt das Emblem eine große Rolle. meistens unter Soldaten des Dreißigjährigen Krieges o Sie haben oft ein wenig ausgebildetes moralisches Empfinden o Sind in der Ich-Form geschrieben und berichten von den Lebensumständen eines im Elend aufgewaschsenen Menschen. oder Ode und des Epigramms benutzt o Das Sonett ist eine aus Italien stammende. der sich mit allen recten und unrechten Mitteln seinen Weg durchs Leben bahnt o Der Held ist ein negativer Held. Die Einzelnstrophen drücken oft variierte oder antithetische Gedanken aus. müssen aber immer im Zusammenhang gesehen weden. 15 . streng geregelte Gedichtform. in dem oft mehr als hundert Darsteller mitspielten o Es wurde meistens in lateinische Sprache augeführt. Komödien und Tragödien von Shakespeare. für die Opitz ebenfalls Regels augestellt hatte o Am häufigsten wurden die Formen des Sonetts. o Mit dem Ich der Barocklyrik wird meistens die ganze Menschheit angesprochen o Die bekanntesten Epigramme des Barock stammen von Friedrich von Logau. er kann sich nur mit Gaunerein durch Leben schlagen o Der Humor dieser Romane hat meistens einen tragischen oder pessimistische Zug  DRAMA DES BAROCK: o Neben den Roman entstanden zu dieser Zeit auch viele Dramen o Am Anfang des Barocken Schauspiel stand das prunkvoll ausgestatete Jesuitendrama. Jh einige Laienspielgruppen nach Deutschland und zeigten während der Messen und Jahrmärkte Singspiele.o Spielt unter besitzlosen Schichten. Bereits 1625 hatte Opitz das Trauerspie Die Troerinnen von Seneca übersetzt und im Vorwort die Tragödie „die führnehmste Art der Poetery“genannt  LYRIK DES BAROCK: o Die Epoche des Barock war auch eine Epohe der Lyrik. der in prägnanter Weise eine Gedank zu einer Situation formuliert. Unte einem Epigramm versteht man einen Sinnspruch. die in zwei Quartette und zwei Terzette gegliedert sind. Liebende. Die Konzentration auf das Gefühlsleben wurde mit der Zeit zum Selbstzweck.Jh. sondern Stimmungen und Visionen.5. heiteren Charackter und war ganz auf die Freuden des Lebens gerichtet. Rokoko und Empfindsamkeit (1670 – 1790)  Pietismus (1670 – 1740) o Im Anschluß an die reformatorischen Tendenz in der Literatur des Barok. Ein Helengedicht“ (1748)  Klopstocks biblisches Epos ist das erste seit der mittlerlaterlichen Heldenepik veröffentlichte Epos. Jhs auf und bezeichnete die verspielte Muschelornamente in der nachbarocken Architektur. o Hauptvertreter: Friedrich Gottlieb Klopstock – „Der Messias. ländlische Leben. Sänger oder Flötenspieler. entstand um 1700 die Bewegung des Pietismus. Die Idyllen beschreiben ein goldenes Zeitalter. die sich auf die Literatur auswirkte o Das Wort „Pietist“ war ursprunglich eine Schimpfwort und bezeichnete eine übertriebenee Frömmigkeit o Unter Pietismus versteht man protestantische Bestrebungen zur Erneuerung und Intesivierung des religiösen Lebens o Die Bekherung des Menschen und soziales Engagement standen im Mittelpunkt o Die Pietismums strebte die Rückkehr zur Phantasie an und geriet damit in schärfsten Gegensatz zur frühen Zeit der Aufklärung o Der Pietismus deckte sich jedoch mit der Aufklärung in dem Wunsch nach Toleranz. o Die Literatur des zu Ende gehend Barockzeitalters und der beginnenden Epoche der Aufklärung hatte einn spielerischen. wie z.Chr) zurück und sind thematisch auf die Motive Liebe. Die auftretende Personen sind meistens Schäfer. weshalb man den Messias im literaturwissenschaften Sinn eigentlich nistch als Epos bezeischnen kann. Sie schildern in Prosa oder auch in Versen das heitere.v. o Kleine literarische Formen. Pietismus.B die Idyllen und die anakreontische Gedichte  Die Idyllen sind eng verwandt mit der antiken Hirtergedichteung. 16 .  Anakreontische Lieder gehen auf den griechischen Dichter Anakreont (6. Das religiöse Eleben und das Erlebnis der Natur standen im Vordergrund. religiöse Erbauungsliteratur und Naturschwärmerei ließen den ursprünglichen Anspruch des Pietismus kam noch erkennen.  Rokoko (1730 – 1750) o Der Begriff kam gegen Ende des 17. in der Ableihung von Luthers Dogmatismus und in der Achtung vor dem Menschen und der göttlischen Schöpfung o Der Pietismus brachte zum ersten mal ganz persönliche Gefühle und Empfindungen in die Literatur. das außerhalb von Raum und Zeit der historischen Wirklichkeit liegt. Es beschreibt aber nicht Handlungen. Geselligkeit. Anakreontische Lieder spiegeln epikureische Lebensfreude und spielen in der freien. dass das menschliche Bewußtesin durch Assoziationen und Erfahrungen erworben werde. das bewunderte Betrachten jeder winzigen Maturerscheinung und das Belauschen der eigenene Stimmungen fanden in der empfindsamen Literatur ihre Fortsetzung o Es war die große Zeit der Briefe.  In Deutschland gilt Wilhelm Leibniz als philosphicher Wegbereiter der Aufklärung. Aufklärung (1720 – 1790) Eine von Westeuropa (Frankreich und England) augehende Geistesbewegung des 18. o „Empfindsam“ wurde in der 2. ergo sum“ – ich denke. schönene und unverdorbenen. der sagre. jedoch kulissenartigen und stillisierten Natur. die christliche Nächstenliebe.Wein und auf die Figuren Schäfer. Für ihn war die Quelle des Denkens und Erkennens nicht die Vernunf. also bin ich  In dieser Zeit lösten sich die Wissenschaften von ihren Bindungen an die Religion  Aus England kam die Lehre des Empirismus. Diese Ansicht wurde von David Hume witerentwicklet. Hälfte des 18. Jhs zum Modewort. Neben sienen Leistungen für die Aufklärung verfasste er auch Werke. Nymphen und Faune begrenzt. Musen. dessen aussagen „cogito.     17 . vertretn vor allem durch John Locke. Motiv – CARPE DIEM o Der bekannteste deutsche Dichter der Rokoko war Christoph Matin Weiland. o In dieser Zeit entstanden auch Briefromanen 6.  Empfindsamkeit (1740 – 1790) o Die Literatur bekam ihre wesentlichen Impulse – wie die Literatur der Aufklärung – aus Frankreich und vor allem aus England. o Die empfindsame Literatur hatte ihre Wurzeln im Pietismus. Das religiöse Gefül. Jhs. die alles bleuchtet und überstrahlt In Frankreich reichen die Wurzeln der Aufklärung zurück bis Rene Descartes. Amor (der Gott der Liebe) und Venus (die Göttin der Schönheit) spielen ebenfalls eine große Rolle. die der spielerischen Anmut der Rokoko-Literatur zuzuordnen sind. der schwärmerischen Freundshaften und der tränenreichen Rührseligkeit. Bacchus (der Gott der Feurchbarkeit und des Weines). Tagebücher und Bekenntnisliteratur. Rekation auf das stark religiös-dogmatisch durchdrungene Barock Das Symbol der Aufklärung ist die aufgehende Sonne. Seine Monadenlehre betont die Wichstigket aller Stufen des Daseins vom kleinsten Zellverband bis hin zu Gott. o Das Drama der Aufklärung war gekennzeichnet durch Formenstrenge und scharfe Trennung von Tragödie und Komödie. sondern die Sinneswahrhemungen und Erfahrungen. Die Personen sind nicht eindeutig gut oder eindeutig schlecht.  Das Tragische erfuhr in den bürgerlichen Trauerspiel eine psyshologische.  Gotthold Ephraim Lessing schrieb seine ersten Lautspieče noch unter dem Einfluß von Gottsched. Literatur und Philosophie im Zentraler der Aufklärung stehen nicht – wie im Barock – im Zusammenhang mit gleichen Tendenz in Musik. Schrecken und Mitleid sollten von Leidenschaften reinigen. Gotsched betracjtete in seinem Versuch eine Critischen Dichtkunst das französischen klassizistische Drama als Vorbild. Die Literatur der Aufklärung war von pädagogischen Bemühungen geprägt. Die Beziehung zwischen Vater und Tochter ist ein von nun an häufig wiederkehrendes Motiv. dem ein Plan zugrunde liegt.h das Drama sollte die Möglichkeit zu moralische verantwortlichem Handeln zeigen. sich am Ende jedoch zufriedenstellend auflösen sollte.  „Miß Sara Sampson“ zeight ein privat Konflikt.“  In den westeuropäischen Ländern erscheinen in dieser Zeit eineige große Enzyklopädien. Bald löste er sich von dessen Regelhaftigkeit und wandte sich der englischen Literatur zu. Er postulierte weiterhin eine Fabel als Kern des Dramas.  Den Begriff „bürgerliche Trauerspiel“ hatte Lessing aus dem Französischen übersetzt („drame burgois“.  Die wandernden Theatertruppen spielten nicht mehr nur an Fürstenhöfen. die die gesamte Wissen der Zeit sammelten und verbreiteten. Jhr spielte das Schauspiel und die Entwicklung einer Dramentheorie eine große Rolle. o DER BÜRGERLICHE TRAUERSPIEL:  1755 entstand das erste deutsche Bürgerliche Trauerspiel – G. 18 . sondern auch vor bürgerlichem Publikum.E. subjektive Deutung. des Ortes und der Zeit). Er würde zum erbitterten Kämpfer gegen die Angänger der französischen Klassik. Gottsched übernahm die Forderung nach den drei Einheiten (die Einheit der Handlung. Leidenschaften durften durchaus vorgeführt werden. die auch gei größten moralischen Verfehlungen nicht zereißen. Lessing sah in der Katharsis eine Umwandlung von Mitleid und Furchtin „tugenhafte Fertigkeiten“ d.  Am Anfang der deutschen Literatur der Aufklärung stand 1730 Johann Christoph Gottsched mit „Versuch einer Critischen Dichtkunts“  Im Zeitalter der Aufklärung sah man in der Natur das Walten eines vernünftigen Prinzips.  Das wichtigste Motiv deises bürgerliche Trauspeiels sind die Familienbindungen.  Im 18. Sie qualifizieren sich durch das Leiden oder Mitleiden und durch das Erkennen eventueller eigener Schuld. Malerei oder Architektur. Diderot).  Immanuel Kant: „Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit.Lessing „Miß Sara Sampson“. die zwar Verwirrung stiften durfte.  Lessing behandelte zunächst das Problem der Khatarsis: Aristoteles definierte sie als Wirkung des Dramas. Die Identifikation der Zuschauer mit Handlung und Personen wurde möglich. dessen Persönslichkeit im Laufe ser Ereignisse so ausgebildet wird. Die drei Einheiten der Handlung. die Einheit von Lieb.  Christian Fürchtegott Gellert – „Lehrgedichte und Erzählungen“ umfassesn auch Fabeln.  Genialität wurzelt in rational und sprachlicht nicht faßbarem Vermögen.  In der Lyrik überwiegen Formen. 7.  Dierekt verbunden mit der Suche nah dem Ursprung ist die Hervorhebung des Genies im Sturm und Drang.  Christoph Martin Weiland: o 1766/67 erschien die Geschichte des Agathon o Mit diesem Roman begann die Tradition des deutschen Bildungsroman o Im Mittelpunkt des Romans steht jeweils ein Individuum.  In der Literatur der Aufklärung haben die kleinen lit. Seele und Geist bestimmt den Menschen. o Es ist di Derstellung des Ichs in der Auseneinandersetzung mit der Welt. Sturm und Drang (1765 – 1790)  Die junge Generation wehrte sich gegen des Zweckmäßigkeitsdenken und gegen die Betonung der Venunft.  Trauerspiel Emilia Galotti (Lessing 1772) – in Prosa geschrieben  Man betrachtet Emilia Galotti als eines der ersten politischen Dramen in Deutschland. in denen er sich auf die französischen Vorbilder bezieht. die sich für pädagogische Zwecke eignen. des Ortes und der Zeit sah Lessing bei den Franzosen zu streng verstanden. dass ein harmonisches Verhältnis von Charakter und Willen entsteht. 19 .  Nathan der Weise – analytisches Drama  Die Vorgeschischte wird im Drama handelnde Personen und dem Publikum Schritt für Schritt aufgedeckt. das Standesgrenzen und traditionelle Einschränkungen jeder Art durchbrach.  Der zentrale Begriff bezeichnete ein neues Lebengefühl. Sie sind meistein im unregelmäßigen Versen geschrieben und schwanken zwischen lyrischer und epischer Form. Menschen und Umgebung wirken auf den Helden. Formen ihren Platz.  Die von der Renaissance entdeckte Individualität wurde zum Programm. Jh begann die entwicklung der Kunstballade. löste heftige öffentliche Diskussionen aus.  Typisch für den Sturm und Drang waren: Familienkonflikte durch Bruderzwist. die als Tagebuch zusammengefügt sind). seine grenzlose Sehnsucht nas Identität mit der Natur. Lessing und die Franzosen wurden abgelehnt. für die Shakesepeare das Genie schlechthin war. o Die Dichter des Sturm und Drang geierten die stürmische Gefühlsbrüche Werthers. am Ursprunglichen und Lebendigen hing Popularisierung der Balladendichtung eng zusammen. Neue Themen waren soziale und religiöse Konflikte.  Mit dem Interesse am Volkslied. Die Geniekult und die damit eng verbundene Hochschätzung William Shakespeares pra¨gten das Selbstverständnis der ganzen Generation. hersschende Normen wurden in Frage gestellt. der lebende Personen und noch gegenwärtige Zeitereignisse kaum verschlüsselte.  Die Lyrik der Sturm und Drang-Zeit gliedert sich im wesentlichen in den Bereich der zu neuer Popularität gekommene Ballade und die Lyrik des jungen Goethe. dessen Held eben diese Trauerspiel auf seinem Nachttische liegen hat: „Die Leiden des jungen Werthers“ 20 . und wird durch sein emanzipiertes Handeln zum Helden des Sturm und Drang.  DIE EPOCHE DER „GENIALEN ANMAßUNG“: (Prezentacija) o Zwei Jahren nach der Uraufführung von Lessing „Emilia Galotti“ erscheint der Briefroman eines jungen Authors. das nun meist stattt in Versen in Prosa geschrieben wurde.  Im 18. Freundschaft.W. bildhaft-dynamische Stil  Ein Höhepunkt des Sturm und Drang war Goethes witgehend autobiographischer Briefroman „Die Leiden des jungen Werthers“ (1774) o Goethe traf mit seinem psychologisierenden Werk genau die Stimmung der Zeit. von Gerstenberg  Gerstenberg. Stilmittel und Motive von Volksballade. Personen und Charaktere standen im Mittelpunkt  Tragische und komische Elementen werden miteinander verbunden (gemischte Empfindungen)  Die klassischen Einheiten von Ort. o Der Roman (in fiktiven Briefen geschrieben.  Vorläfer des Sturm und Drang-Dramas: „Ugolino“ von H.  Die im Sturm und Drang herausgehende Gattung war das Drama. wie auch der affektgeladene. die junge Generation edrkannte ihre eigenen Gefühle und Protesten in seiner Gestalt. Goethe und Lenz entwickelten ans Shakespeares Beispiel ihre Theorien für die Dramen des Sturm und Drang: Aristoteles. o Mit seinem Freitod hatte Werther das Recht auf Eigengesetzgebung bis zu letzten Konsequenz verwirklicht. o Das führte zu einem „Werther – Fieber“ o Der übersensible Werther (Figur der Empfindsamkeit) lebt nach seinen eigenen „originalen“ Vorstellungen und Gesetzen (aufklärisch). Generationsprobleme. Volkssage und Aberglauben mischten sich mit Bänkelsangelementen.und Eifersuchtmotive. Zeit und Handlung wurden weitgehend aufgehoben. Herder. die Begegnung der Antike mit dem gegenwärtigen Neuen. Wieder dorthin zurückgekehrt. auf der anderen Siete wird damit allgemein ein Höhepunkt bezeichnet  Im 18.und Literaturepochen sollten in der Klassik alle menschliche Kräfte in eine gebändigte. aber auch ins gegenwärtige Liebe.  „Klassik“ ist auf der einen Seite ein Epochenbegriff. die durch den Einfluß der italienischen Renaissance auch in Deutschland wiederentdeckt worden war. o Die Rezeption der Antike brachte neue Formen und neue Inhalte. (Weimarer) Klassik (1786 – 1805 (1832))  Die Epoche der Klassik wird in der deutschen Literatur im wesentilichen von zwei Dichtern repräsentiert: Goethe und Shiller.  „Dom Karlos“ – F. Schiller  Schillers historisches Drama ist zugleich ein Ideendrama. harmonische Form gebracht werden. wird hier zum Wegweiser in die Antike. veröffentlichte er „Iphigenie auf Tauris“ (1878). Klingers als Sturm und Drang bezeichnet wird. 8. der Gott der Liebe. sich freie entfaltende Subjekt. Ort und Zeit ein. die er bereits in Weimar ntworfen hatte.  Die Zeit der Klassik kann man mit Daten aus der Biographie beider Dichter eingrenzen: 1786 reiste Goethe zum ersten mal nach Italien und 1805 starb Schiller. o Elegien sind im klassischen Vermaß des Hexameters und des Pentameters geschrieben.  In Italien vollendete Goethe Dramen.o Dieser Roman zählt zu den ZENTRALWERKEN derjenige Epoche. Im Vordergrund steht das Ideal der menschlicher Freiheit und Selbstbestimmung. „Egmont“ (1788) und „Torquato Tasso“ (1790)  In Torquato Tasso hielt Goethe streng die Einheit von Handlung. Amore.  Die klassischen Dramen Schillers entstanden erst ab 1795.M. o In den Elegien fand Goethe die Form für bis dahin Unausspreschliches.  Im Gegensatz zu den vorangegangenen Kunst. 21 .  In dieser Zeit war die Erziehung des Menschen durch das ästhetische Erlebnis des Theaters ein wichtiges Thema. vorher beshäftigte er sich mit kunsttheoretischen Fragen von schrieb vorwiegend Gedichte. o Das Genie ist das Autonome. die nach einem 1776 erschiehen Drama F. Jh verstand man unter „Klassik“ vor allem die römische und die griechische Antike. Er ist im Unterschied zum fremdbestimmten gesellschaftlichen Individuum der ganze Mensch.  GOETHES LYRIK: o Römische Elegien (1795) o Die Elegien gestalten die Begegnung des Nordens mit dem Süden.  Auch der Inhalt dieser Dichtungen. Novalis u. 22 . z. die von der lateinischen Sprache abstammen (heute: romanisch)  Das Wort wurde dann auf die ältere Literatur in der romanischen Sprachen bezogen (Romanen. 9. Wackenroder. von denen viele zu sogenannten geflügelten Worten geworden sind. sie distanzieren sich zuweilen in ihren Werke. o In dieser Zeitschirft zeigte sich das Experimeniteren mit Gedanken und Ideen im sogenannten Fragmenten. Schlegen. o Mitarbeiter waren: Tieck.B.W. es behandelte vorrangig die Gretchen-Tragödie. Sie begründeten in Berlin nach einem Streit mit Schiller ihre eigene Zeitschirft. Fichte o Zu den Jenaer Kreis um Fichte gehörten auch Brüder A. aus dem später der Name für deise Epoche abgleitet wurde. Eine Tragödie“ (Teil I) o „Urfaust“ entstand noch in der Sturm und Drang-Periode. das Phantastische. Für die Dichter bedeutete dieses Wissen.a. die griechische Antike und die Verbindung beider Kulturkreise in der Figur Euphorions. die am unüberbrückbaren Gegensatz von Kunst und Leben zerbrechen. zwischen der Wirklichkeit und dem Ideal. Wunderbare und Unglaubliche war „romantisch“. zwischen dem Endlichen und dem Unendlichen.  Das Wort „romantisch“ hatte in de Sprache dieser Zeite mehrere Bedeutungen: „Romantische“ Sprache nannte man die Sprachen. o Der romantishe Ironie folgte aus dem Wissen um unaufhebbare Zwiespalte. Fremde. die das Schicksal von Künstlern darstellen.G.  „Faust. Der tragödie zweiter teil“ (1832) o Die Handlung umfaßt das nordische Mittelater. o Im 1796/97 formierte sich in Jena ein Kreis um den Philosophen J. das Athenäum (1798 – 1800). Im 1808 erschien „Faust. o In Faust I rückte die Gelehrten-Tragödie in den Vordergrund. Goethe Brachte den Stoff in klassischen Form o Die Tragödie ist in reimenden Versen geschrieben. o Fichte hatte hierzu das philosophische Fundamente geliefert. Ludwig Tieck o Zentrum in Jena o Märchen und Erzählungen. Romanzen). dass sie sich durch Ironie souverän über ihre Dichtung erheben konntem. des Sohns von Faust und Helen. die nicht im klassischen Vermaß geschrieben war. Shlegel und F.  FRÜHROMANTIK: o Vertrete: Wilhelm Wackenroder u. Romantik (1798 – 1830/35)  Um 1797 entwickelte sich der Begriff „romantische Poesie“. selbst von den gerade erzeugte Illusionen. o Die Poesie sollte alles umfassen. o Die Brüder Grimm waren auch wegweisend für die deutsche Philologie: 1819 – 1837 erschiehen die von ihnen erarbeitete Deutsche Grammatik o Das Märchen als reinste Form der Poesie bot auch Ausdrucksmöglichkeiten für romantische Schriftsteller. sondern progressis (produktiv) sein.und Haus-Märchen“ erschienen 1812 und 1815. Malerei und Musik. o Neben der zum schöpferischen Phantasieren anregenden Nacht steht aber auch die dämonische Traumwelt des Abenteuerlichen. ein Symbol der Liebe und der „Weltkraft“. 23 . in Dichtung. nicht im Stillstand verharren. o Mit ihre Begeisterung für die Nacht öffneten die Romantiker neue Dimensionen.  SPÄTROMANTIK: o Während die Frühromantik stark philosophisch und kritisch orientiert war.T. o Hauptvertreter sammelten sich seit 1805 im Heidelberg („Heidelberger Romantik“) o Sie verbreiteten mit großer schöpferischer Produktivität romantischen Denken und Fühlen auf allen Gebieten der Kunst. Mit ihren Kunstmärchen verhalfen sie dieser Gattung zu einer Wieterentwicklung und zu Popularität. o Die Phantasie nimmt den Vorrang ein. Bidermeier (1815 – 1848)  In Karl Leberecht Immermanns Roman „Die Epigonen“ (1836) werden die Kennzeichen der Biedermeierzeit besonders deutlich: Klassik und Romantik hatten sich überlebt. Quellen aus der Zeit seit dem Mittelater waren die Fundgrube. alle Formen mischen und sich im Sinne der romantischen Ironie immer wieder Über sich selbst erheben. Die nüchterne Wirklichkeit des Tages. die Konturen des grellen Lichts werden in der Nacht verwischt. E. gaben sich die Vertreter der Spätromantik weniger theorietisch und nicht so betont philosophisch. Sie ist ein Symbol fÜr die unerfüllbare Sehnsucht nach dem Unendlichen. Ihre „Kinder.A. o MOTIV DER BLAUE BLUME: dass ist ein zentrales Motiv der Romantik. Schwanksammlungen u. o Am bekanntesten wurden in diesem Zusammenhang die Brüder Grimm. Die Wirklichkeit darf und kann von der Phantasie nicht getrennt weden. die ihm Erlösung bringen. Die Grenzen zwischen dem Wunderbaren und dem Wirklichen sind wie die Grenzen der Gattungen in der Romantik aufgehoben. o Der romantische Träumer kann sich ungestört den poetischen Phantastischen hingeben. 10. Mündliche Überlieferungen.a. Hoffman teilte seinen „Goldenen Topf“ in Nachtweachen ein. o In der romantischen Kunst existieren wie im Märchen Phantasie und Wirklichkeit nebeinander. Chaotischen und Wahnsinnigen.  Die Restaurationspolitik nac der Neuordnung Europas auf dem Wiener Kongreß (1814/15) schloß dsa Bürgertum von der Mitbestimmung im Staat aus. das romantische Ebe wirkt noch stark auf den Dichter. Junges Deutschland (1825/30 – 1848/50)  Kämpferische Kritik and den sozialen und politischen Zuständen in Deutschland und der Wunsch nach Reform verband die Autoren.  Die Staat wurde als höchste Autorität anerkannt. nicht dem alten. Der Staat ist bei Hegel die vollkommene Organisation. die man Biedermeier zuordnet. o Als höhepunkt von Mörikes Prosa gilt seine Novelle „Mozart auf der Reise nach Prag“ (1856)  Die Autoren.B. junges Deutschland widme ich diese Reden.  Der gleichzeitige große Bildungsdrang des Bürgertums kam z. die ab 1808 bzw. 11. die meist Publizisten waren. 1840 ershienen.  Die Bezeichnung „Junges Deutschland“ stammt von Ludolf Wienbarg. Im Theater waren meist französische Übersetzungen und Bearbeitungen sowie Geistspiele französischer Truppen zu sehen.“  Nach den politischen Ereignissen in Deutschland. Sie litten andererseits unter dem Bewußtsein. wie feinfüllig er die Veränderung seiner Zeit wahrnahm – und wie ängstlich in sich selbst zurückgezogen er im Schein einer Idylle lebt. war das Zeitalter der Restauration und der Wiederstellung alter Machtverhältnisse besonders für die jungen Menschen eine Enttäuschung.  Der Kampf gegen Zensur. in der Gründung der heute noch führenden Enzyklopädien von Brockhaus und Meyer zu Ausdrück.  EDUARD MÖRIKE (1804 – 1875) o Zält zu den großen Lyrikern der Zeit. von denen sich viele Menschen mehr Demokratie und mehr Libertalität erhofft hatten.  Der in der Romantik so wichtige Begriff des „Volkes“ war durch Hegels Philosophie vom Begriff des „Staates“ abgelöst worden. Die Rückkehr zu apsolutistischen Regierungsform stellte die äußere Ruhe und Ordnung wieder her.  Die Literatur wurde von diesen Autoren. o Seine musikalischen Gedichte lassel erkennen. Die Autoren des Biedermeier wollten sich nicht davon lösen. die dem Biedermeier oder dem Realismus angehörten. o Seine Balladen verbinden Natur und menschliches Schicksal. die man dem Jugend Deutschland zurechnet. der teils kritische Blick auf das Nachbarland Frankreich untershied die Autoren des Jungen Deutschland sehr deutlich von ihren Zeitgenossen. in den Dienst der Zeitereignisse gestellt. schreiben keine Dramen. die durch Vernunft von einem Volk hergestellt werden kann. nur Epigonen. der seiner Schrift „Ästhetische Feldzüge“ (1834) den Satz voranstellte: „Dir. Nachfahren der vorangegangenen Epoche zu sein. Die politischen Zeitungen gewann an Bedeutung 24 . 25 . dass der Mensch zum Guten erzogen werden könnte. Die Sprache wechselt derber Umgangssprache und Hochsprache. der in der Epoche des Naturalismus wieder afugegriffen wurde und mit dem sich im 20. Sie wandten sich direkt an das Publikum. Jh einige Dichter auseinandersetzen. Im Gegensatz zu Biedermeier glaubte man.  Die Betonung des Materiellen.  Otto Ludwig prägte in den 50er Jahren den Begriff „poetischen Realismus“ der mi „schafender Phantasie“ eine Welt vermitteln wollte. „in der der Zusammenhang sichtbarer ist als in der wirklichen. eine klassische Forderung für das Drama. 12. Poetischer Realismus (1848/50 – 1890)  Die Epoche der Poetischer Realismus umfasst die Jahre zwischen der gescheiterten Revolution von 1848 und dem ersten Teil der Bismarck-Ära  Dabei liefen sowohl am Anfang als auch am Ende die verschiedenen lit. inneren Kern des Stoffes erfassn. die aber auch noch in der Epoche des Realismus entstanden.  Georg Büchner „Woyzek“ (1879) – Drama o Mit der Hauptfigur Woyzek.  Der sprachliche Stil wurde völlig dem Wunsch nach Aktualität untergeordnet. während in der 2. Zur Literatur des Jungen Deutschland gehören journalistische Feuilletons. Objektivität lag dem Roman fern. und mit der Bearbeitung eines antiidealistishen Themas eröffnete Büchner einen neuen Dramentyp. Reiseberichte und Briefe. des wachsenden Kapitalismusm und die zunehmende Anziehungkraft der Städte verhalfen dem Bürgertum zu seiner Vormachstellung im geistigen und wirtschaftlichen Bereich. hatten also in dieser Zeit einen stark funktionalen Charakter. ist hier nicht mehr vorhanden.  Bekannteste Autor: Heinrich Heine  Typisch für die Zeit vor der Revolution 1848 waren die sogenannten Zeitromanen.  Die Zeitromanen kann man aus dem Grund oft auch „Tendenzroman“ nennen.  Die Einheit der Handlung. Nicht immer ergeben die einzelnen Sätze einen Sinn. Das Dargestellte soll nicht gemeine Wirklichkeit sein“. Hälfte des 19.  Die Vertreter des Jungen Deutschland strebten radikale Veränderungen an.  Die Merkmal aller dieser literarischen Formen ist ihre Kürze.  Zur Literatur des Jungen Deutschland gehören auch Dramen. Jh die Realisten eher mit Anpassung versuchtm die Unterdrückung der politischen Emanzipation zu bewältigen. Epochen parallel. Aufrufe und Flugschriften. sondern den.  Noch typischer als die Romane sin für den Realismus die zhlreichen Novellen. Die Welt wird untersucht und naturgetreu. weil er mit dem Tradierten bricht und den (poetischen) Realismus überwindet.  Die naturwissenschaftlich exakte Gestaltung der empirischen Wirklichkeit gilt als Ideal. die Handlung in eine historische Zeit zu verlegen. Schopenhauers Philosophie der Weltverneigung störte den Optimismus des materialistischen Fortschrittsglaubens.  Ein andere Erzählmöglichkeit war es. Impulse für die deutschen Autoren kommen aus den psychologischen Romanen Iwan Turgenews. nach dem Sinn des menschlichen Lebens und den Möglichkeiten des Individuums in dieser Welt wurden drängender.  Die Fragen nach der Sinn der Welt. dere Zeitefühl dem iegenen weitgehend entsprach. 26 .  Nur in der Beschreibung eines kleinen Ausschnits konnte man die Wirklichkeit detailgetreu schildern.  Viele Dichter des Realismus nahmen die Landschaft ihrer Heimat als Hintergrund ihre Werke oder rückten die Landschaften selbst in den Vordergrund. NATURALISMUS  Der Naturalismus ist eine gesamteuropäische literarische Strömung der letzten Jahrzehnte des 19. Diese Verlegung der Handlung in die Vergangenheit kann man in der deutschen Literatur immer wieder beobachten. 13.  Friedrich Nietzsche – „Also sprach Zarathustra“ – pessimistische Kulturkritik  Im Mittelpunkt der Literatur stand die bürgerliche Welt. aus den sozialen „Experimentalromanen“ Zolas sowie den gesellschaftskritischen Dramen Henrik Ibsens und August Strindbergs. das Exemplarische der Alltagswelt der „kleinen Leute“ sollte auf das Allgemeine hinweisen. Jahrhunderts. wenn die freie Meinungsäußerung schwierig ist. Ludwig Feuerbachs ist im Realismus deutlich zu erkennen. Der Einfluß der Schriften Arthur Schopenhauers u. wissenschaftlich exakt abgebildet. weil er auf dessen verklärende Tendenzen verzichtet ebenso wie auf die Deutung der Wirklichkeit durch den Dichter.  Die religionkritik Feuerbachs lenkte den Blick auf den Menschen und entzog ihm das Gefühl göttlicher Geborgenheit.  Der Naturalismus versteht sich als literarische Revolution. Lew Tolstois und Fjodor Dostojewskis.  Die Romane des realismus sind von der Tradition des Erziehungsromans und einer zunehmenden Desillusionierung der Künstler bestimmt. dem Determinismus und der Objektivität verpflichtet.  Besonders konsequenter Naturalismus findet sich im so genannten „Sekundenstil“. in der er lebt. Dabei gilt es. die einem natürlichen Rhythmus gehorchen soll. die Montagetechnik Alfred Döblins). Ausrufe. die Darstellung sozialer Not äußert sich weniger als sozialpolitischer Kampf mit parteipolitischer Bindung.  Charakter und Schicksal des Menschen werden durch die historische Zeit. Karl Marx. gegen Tradition und Epigonentum in Thematik und im Formalen wendet sich die „Revolution in der Lyrik“ (Arno Holz) und orientiert sich stattdessen an einer Prosalyrik. auf Subjektivität und Individualität des Dichters gilt es zu verzichten. wobei die wenigen handelnden Figuren durch detaillierte szenische Anmerkungen und Regieanweisungen geleitet werden. Kausalität. sondern eher als eine Art soziales Mitgefühl am Beispiel gesellschaftlicher Außenseiter im Geflecht von Großstadt (Anonymität. Auguste Comte. Atempausen.  Die soziale Thematik. unvollständige Sätze. Dialekt. jedes noch so banale Detail geradezu protokollarisch festzuhalten. Expressionismus) bedienen sich ob der modernen komplexen Welt differenzierterer. 27 . Entindividualisierung) oder moderner Technik.  Assoziative Motivverknüpfungen lassen vielschichtige Sinnebenen entstehen (vgl.  Das soziale Drama stellt Charaktere in den Vordergrund. Stammeln.  Die den Naturalismus ablösenden Kunstströmungen (Impressionismus. in ihrer Bedingtheit durch Milieu und Vererbung.  Gegen alle Konventionen des Verses und der Strophe.Die Kunst ist der Rationalität. das psychische Erbgut sowie das Milieu determiniert gesehen (vgl. Hippolyte Taine und Charles Darwin). dem natürlichen Sprechen möglichst nahe zu kommen (Stottern. Nebengeräusche …). um dadurch mehr vom Milieu zu zeigen und zu vermitteln als über Raumbeschreibungen. verfremdender Ausdrucksmittel statt des begrenzten Zugriffs der bloßen Wirklichkeitsabbildung. Symbolismus. Ismen: Ästhetizismus. hat die Kunst nur „die Tendenz.und Stirner-Rezeption 28 . Die Entwicklung der Ismen wurde durch die zunehmende Nietzsche. wobei x die künstlerischen Reproduktionsmittel und deren Handhabung durch den Künstler sei und möglichst minimal gehalten werden soll. Die naturalistische Objektivität wurde verdrängt. Damit war die naturalistische Moderne überwunden. Individualität und Subjektivität. stattdessen besann man sich wieder auf das "Ich". weitete sich aber schnell auf Deutschland aus. Entstehung der Moderne In den neunziger Jahren wurde der Naturalismus allmählich abgelöst. Dieser Stilpluralismus setzte zunächst in Österreich ein.“  Ludwig Anzengruber (1839–1889)  Max Bernstein (1854–1925)  Otto Julius Bierbaum (1865–1910)  Michael Georg Conrad (1846-1927)  Max Halbe (1865–1944)  Gerhart Hauptmann (1862–1946)  Arno Holz (1863–1929)  Johannes Schlaf (1862–1941) 14.x (von Arno Holz definiert). Da das x jedoch niemals verschwinden kann. Kunst = Natur . Jugendstil. wieder [sic] die Natur zu sein. Impressionismus. um die Differenz zwischen Kunst und Natur klein zu halten. Sie wird sie nach Maßgabe ihrer jeweiligen Reproduktionsbedingungen und deren Handhabung. MODERNE (1890 – 1920) I. Symbolismus und Neuromantik. An seine Stelle traten viele gegen.und nachnaturalistische Strömungen bzw. Es gibt nichts als Verbindungen von Farben. Literatur der Moderne 1.B.' Es ist nur ein Name. in der ein Mensch zu irgendeiner Art von Bindung nicht mehr fähig ist. alle untereinander begrifflich exakt zu erläutern und voneinander zu trennen. Tönen. Maurice Maeterlinck und der junge Rilke zählen. Drücken. Die Relativierung von Wahrnehmung und Erkenntnis jedoch führte zu einer "Ichlosigkeit" in der Moderne. v. die einzelnen Ismen zusammenzufassen. Es ist nur eine Illusion. führen die Physik zu Beginn des 20.weiter voran getrieben. So sagte Bahr: "'Das Ich ist unrettbar. Wärmen. Deshalb ist es besser. Max Dauthendey. den wir praktisch brauchen. Auf die Literatur übertragen. Dazu lassen sich Liliencron. um diesen Dilemma zu entgehen. in welcher die Möglichkeiten und Grenzen von Sprache diskutiert wurden (z. Er charakterisiert auch eine Lebenshaltung. z. um unsere Vorstellungen zu ordnen. Hinzu kommt noch." 1. besonders deutlich in den Theaterstücken von Schnitzler. 1. Merkmale des Jugendstils sind Verwendung 29 . Zeiten. Der Impressionismus ist aber mehr als eine Stilrichtung. daß die Autoren dieser Zeit. Räumen. Darin wird ein Verlust traditioneller Werte gesehen.B. Davon entfernten sich wieder ab 1910 die Expressionisten. Arthur Schnitzler. Peter Altenberg. Man greift deshalb auf den Begriff "die Moderne" zurück.1 Ismen der Jahrhundertwende Bei den zahlreichen Stilrichtungen der Jahrhundertwende ist es schwer.3 Jugendstil Der Begriff Jugendstil entstammt aus der Bildenden Kunst. sich zu vielen Strömungen zuordnen lassen. 1. Es ist ein Behelf. Neue Errungenschaften in den Naturwissenschaften. Marcel Proust. bezieht sich Jugendstil vor allem auf die Lyrik.2 Impressionismus Der Begriff Impressionismus entstammt aus den Bildenden Künsten und meint 'Eindruckskunst'. Hofmannsthal). Einsteins Relativitätstheorie. Diese Haltung zeigt sich z. im Brief des Lord Chandos von H. Jahrhunderts in eine Krise. Peter Hille. Ein weiterer wichtiger Punkt in der Entwicklung der Moderne war die Sprachkrise der Jahrhundertwende. den schon die antinaturalistischen Schriftsteller zu ihrer Zeit auf sich bezogen.B. und zwar eine solche. Um die Jahrhundertwende entstand eine Vielzahl von Kunstmärchen. Moreas geprägt und bezeichnet die seit 1860 entstandene europäische Lyrik. denn eine getreue Wiedergabe der Wirklichkeit wird abgelehnt.6 Fin de siècle Mehr als kein anderer Begriff drückt Fin de siècle das Lebensgefühl und die Epoche um die Jahrhundertwende aus. Feierlich-Symbolisches. Lautmalereien. des Zu-Ende-Gehens" (aus dem Essay "Fin-de-siècle" von Marie Herzfeld). 1. Wilde. Es unterscheidet sich stark von Stimmungen anderer Strömungen. Assonanzen. Werke von folgendem Autoren lassen sich dem Jugendstil zuordnen: Wolzogen. Synästhesien) auf. Der Symbolismus lehnt die gesellschaftsbezogene Wirklichkeit. wie dem Naturalismus. Wilde und Maeterlinck.4 Symbolismus Der Symbolismus ging von Frankreich aus und beeinflußte alle europäischen Literaturen. Der Begriff wurde von J. Hauptmanns Hanneles Himmelfahrt (1893) und Versunkene Glocke (1897) zuordnen. Weitere Vertreter sind Maeterlinck.mythologischer Elemente. Stadler.T. die den Werken eine gewisse Musikalität verleiht. Bewegungsmotive. Rilke. 1. Entdinglichung und Sprachmagie (Alliterationen. Damit nimmt er eine antinaturalistische Haltung ein. bedeutet Fin de siècle 'Ende des Jahrhunderts'. Skandalöses. Der Franzose Charles Baudelaire beeinflußte mit seiner Lyrik George und Hofmannsthal. Stucken. Naturschwärmerei. 1. Blumenmotive und Dionysisches.B. historische und religiöse Stoffe. Ungewöhnliches. Kapitalismus und den Positivismus ab.5 Neuromantik In der Neuromantik finden sich thematische Rückgriffe auf die Romantik: z. 1.und Endstimmung aus. Die Elemente der realen Welt werden in Symbolen wiedergegeben. Mombert.B.7 Dekadenz 30 . Wörtlich ins Deutsche übertragen. den Imperialismus. Sagenhaft-Mittelalterliches. Rilke und Trakl. "ein Gefühl des Fertigseins. Träume. Märchen. die auf die Orientierung an der Romantik zurückgeht. Dieser Stilrichtung lassen sich z. Mythen. und drückt eine Niedergangs. George und Hofmannsthal. z. Hart. Dehmel. Symbolistische Werke weisen Abstraktion. Am deutlichsten zeigst sich diese im Chandos-Brief von Hugo von Hofmannsthal. 1." Doch es gibt ein neues Denken "in einem Material.8 Ästhetizismus Der Begriff Ästhetizismus entstammt nicht der Jahrhundertwende. Chandos ist "die Fähigkeit abhanden gekommen. sondern einer Loslösung davon. Er wird vielmehr als Oberbegriff für die antinaturalistischen Strömungen dieser Zeit gesehen. Er drückt eine Niedergangs.Der Begriff Dekadenz steht für eine Radikalisierung des Fin des siècle. 2. Schaffung einer künstlichen Welt und die Herrschaft der Kunst über die Natur.h. "Hingabe an das Nervöse" und "Fiebrische Sucht nach dem Mystischen". der ihn im Alter von 19 Jahren verfaßte.Sprachlosigkeit .Sprachkrise Die Dichtungen der Jahrhundertwende waren. Assonanzen. d. Synästhesien durchzogen sie in großem Maße. Maurice Maeterlinck und Th. Vor allem Thomas Mann griff das Problem des Kulturverfalls immer wieder in seinen Werken auf. Mann zuordnen. Auch Bahr prägte den Begriff der Dekadenz entscheidend mit: "Hang nach dem Künstlichen" und "Entfernung vom Natürlichen". Einige Autoren plädierten sogar für eine Geheimsprache. Dem Ästhetizismus liegt eine "ästhetische Weltanschauung". Die Kunst war niemandem anders mehr verpflichtet als sich selbst. über irgend etwas zusammenhängend zu denken und zu sprechen". eine zweckfreie Kunstauffassung und eine Autonomie der Kunst zugrunde. wie bei den Naturalisten. "Es zerfiel mir alles in Teile. Zur Dekadenzdichtung lassen sich Oscar Wilde. in welchem wichtige Merkmale der Dekadenz zum Ausdruck kommen: Verlust des Ich und des Daseins. die Teile wieder in Teile. und nichts mehr ließ sich mit einem Begriff umspannen. Symbole. die nur Eingeweihte kennen sollten. Mit der Jahrhundertwende kam es zu einer zunehmenden Selbstkritik der modernen Autoren. das unmittelbarer. In diesem fiktiven Brief an Francis Bacon bedauert Lord Chandos den "gänzlichen Verzicht auf literarische Betätigung". Einen entscheidenden Einfluß auf den Begriff hatte auch Nietzsche mit Fall Wagner. glühender 31 . Den Ästhetizisten ging es dabei nicht um einen Realitätsbezug. Alliterationen.und Verfallsstimmung aus. Jedoch lassen sich zwischen den Begriffen keine klaren Grenzen ziehen. sprachgewaltig: Metaphern. In einigen Teilen der Dekadenz findet man auch Unterschiede: ein selbstreflexives und selbstkritisches Bewußtsein. wie kaum zuvor. Bilder. Sprache . nicht was es ist. "Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt. in dem es heißt: "Die Gegenstände kann ich nur nennen. Zeichen vertreten sie. der Brief ist also nicht als persönliche Sprachkrise zu sehen. wendete sich von der Dichtung nicht ab. Ein Satz kann nur sagen. 3. Der Chandos-Brief ist zum einen Sprachkritik.). darüber muß man schweigen.221). auch wenn er die Sprachkrise der damaligen Zeit behandelt. Hofmannsthals Sprachkritik hat einen weitreichenden Einfluß gehabt: so auf den jungen Wittgenstein in seinemTractatus logico philosophicus. die es so noch nicht gibt. und "in welcher ich vielleicht einst im Grabe vor einem unbekannten Richter mich verantworten werde"." (3. Zum anderen ist er ein grundsätzlicher Zweifel daran.ist als Worte". Für Lord Chandos ist Denken und Sprechen nur noch in einer Sprache möglich. Literarische Formen  Lyrik  Prosagedicht  Studie  Skizze  Brief  Kunstmärchen  Einakter  Essay  Aphorismus  Novelle 32 . da er sich gegen die konventionellen Sprachgewohnheiten stellt. "Wovon man nicht sprechen kann. wie ein Ding ist. in wiefern sich die Realität mit Sprache wiedergeben läßt. Hofmannsthal selbst. Ich kann nur von ihnen sprechen." (5. sie aussprechen kann ich nicht.6). Dieser Brief ist nur Fiktion." (7. 4. Vertreter  Hermann Bahr (1863-1934)  Max Dauthendey (1867-1918)  Richard Dehmel (1863-1920)  Paul Ernst (1866-1933)  Stefan George (1868-1933)  Gerhart Hauptmann (1862-1946)  Hermann Hesse (1877-1962)  Hugo von Hofmannsthal (1874-1929)  Maurice Maeterlinck (1862-1949)  Thomas Mann (1875-1955)  Agnes Miegel (1879-1964)  Christian Morgenstern (1871-1914)  Börries Freiherr von Münchhausen (1874-1945)  Marcel Proust (1871-1922)  Rainer Maria Rilke (1875-1926)  Arthur Schnitzler (1862-1931)  Lulu von Strauß und Torney (1873-1956)  Eduard Stucken (1865-1936) 33 . Schnitzler  Der Tor und der Tod (1894) . Frank Wedekind (1864-1918)  Oscar Wilde (1854-1900)  Stefan Zweig (1881-1942) 5.George 34 .Wedekind  Der Tod des Tizian (1892) .Dehmel  Frühlings Erwachen (1891) .Bahr  Erlösungen (1891) .P.Hofmannsthal  Erdgeist (1895) .Panizza  Das Jahr der Seele (1897) .Hauptmann  Anatol-Zyklus (1893) .Bahr  Hymnen (1890) .Hofmannsthal  Ultra-Violett (1893) .Wedekind  Kinder und Narren (1891) .George  Überwindung des Naturalismus (1891) . Altenberg  Das Liebeskonzil (1896) . Werke  Kritik der Moderne (1890) .Wedekind  Wie ich es sehe (1896) .Dauthendey  Hanneles Himmelfahrt (1893) . Hofmannsthal  Tonio Kröger (1903) .Rilke  Zwei Menschen (1903) .Hofmannsthal  Der siebente Ring (1907) .Münchhausen  Peter Camenzind (1904) .Ernst 35 . Mann  Tristan (1903) .Miegel  Brunhild (1909) .Th.Hauptmann  Leutnant Gustl (1900) .Münchhausen  Buddenbrooks (1901) . Chandos-Brief] (1902) . Mann  Balladen und Lieder (1902) .Lulu von Strauß und Torney  Ein Brief [sog.Morgenstern  Das Bergwerk zu Falun (1906) . Versunkene Glocke (1897) .Th.Hofmannsthal  Das Buch der Bilder (1902) .Hofmannsthal  Elektra (1903) . Mann  Ritterliches Liederbuch (1903) .Hesse  Galgenlieder (1905) .Th.George  Balladen und Lieder (1907) .Schnitzler  Balladen (1901) .Dehmel  Ausgewählte Gedichte (1903) . Jahrhunderts.Th. Der Künstler versuchte.Rilke  Der Turm (1925) .Hofmannsthal  Jedermann (1911) . EXPRESIONISMUS (1910-1925) Die Epoche des Expressionismus ist eine literarische Bewegung am Anfang des 20.Zweig  Der Rosenkavalier (1911) .und Spitzbubengeschichten (1920) . Angst und Weltuntergang waren die tonangebenden Motive der Epoche.Stucken  Komödianten.Hauptmann  Die weißen Götter (1918-22) .Hauptmann  Der Ketzer von Soana (1918) . Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge (1910) . Die Themen Krieg und Verfall.Hofmannsthal  Das Herz im Harnisch (1911) . durch darstellerische ausdrucksstarke Aspekte in seinen Werken.Rilke  Die Sonette an Orpheus (1923) . 36 .Münchhausen  Der Tod in Venedig (1912) .Hofmannsthal 15. Mann  Winterballade (1917) . Erlebnisse darzustellen.Rilke  Erstes Erlebnis (1911) .Ernst  Duineser Elegien (1923) . Übersicht Die Epoche des Expressionismus wird von dem lateinischen Wort „expressio“ hergeleitet. das moralische Chaos. welches durch das Merkmal der Katastrophenstimmung noch verstärkt wird. Die Großstadt erdrückte sie. Das größte Problem der Epoche des Expressionismus war das ständig wachsende Leid der Bevölkerung. Diese Übersetzung aus dem Lateinischen. sondern die inneren Gefühle und emotionalen Empfindungen ausdrücken. Die hier wichtigen Themen waren Selbstmord. die Maschinen erschienen ihnen stumpf und ausdruckslos. der Krieg. durch düstere Wörter und Ausdrücke. gibt der Epoche des Expressionismus ihren Namen. Merkmale Die neuen Wahrnehmungsweisen der Menschheit sind ein wichtiges Merkmal in der Epoche des Expressionismus. Die Gedichte und literarischen Werke des Expressionismus. Der Zerfall. Die Gründe dafür lagen in der Verstädterung. Aber auch emotionale Themen. Aus diesem Verstädterungsmotiv entwickelt sich das Thema der Vorliebe für das negative Extrem. kalt und positivistisch empfundenen Naturalismus. Die Künstler wollten nicht wiedergeben was man sah. ging es um ausdrucksstarke Farben und die Dynamik im Bild. Die Anonymität der Menschen wuchs rasch und führte zu einem starken Ich-Zerfall. Großstadt. Die gesellschaftlichen 37 . In der ersten Hälfte des 20. wie Wahnsinn und Liebe. sowie Verfall und Untergang. sowie die Rolle der Umwelt und der Großstadt. Historischer Hintergrund Der Expressionismus bildet eine Gegenbewegung zum unästhetisch. Auch war das Thema der Industrialisierung ein zentrales Motiv in der Epoche des Expressionismus. Die Menschen misstrauten der Revolution. während der der Lebensraum des Einzelnen immer langweiliger und öder wurde. und die führenden Streitmächte in Europa begannen. Tod und das Leiden wurde ausdrucksstark wiedergegeben. Die Industrialisierung brachte viele fremde Erfindungen. für einen Krieg zu rüsten. Sie interpretierten ihre Gefühle und Motive und malten ausdrucksstarke Bilder. Dabei spielte das Aufgeben der traditionellen Weltbilder eine große Rolle. lebten durch starke Übertreibung und ausladende Beschreibungen. Dieses Bild der Großstadt löst in den Menschen ein Gefühl der Unordnung und Chaos aus. In der künstlerischen Bewegung des Expressionismus. Zerfall und die Angst vor dem Ich-Verlust.das Ausdruck bedeutet. Jahrhunderts gab es in Europa starke politische Spannungen. Diese Machtspielchen um eine feste Position. Durch verschiedene internationale Krisen kam es zur Isolierung des deutschen Reiches. nicht künstlerisch. Krankheit und Tod. ausgelöst durch Industrialisierung und Revolution. In der Epoche ging es um Themen wie Krieg. führten 1914 zum ersten Weltkrieg. waren Leitmotive. Hinrichtung. Untergang und Wahnsinn ist ein weiteres Merkmal der Epoche des Expressionismus.Veränderungen und Angstgefühle sind ebenfalls ein Motiv der Epoche des Expressionismus. Sie wollten nicht.  Georg Trakl  Georg Heym 38 . die. Expressionistische Literatur Die expressionistische Literatur war geprägt von modernen Themen und Formen. Autoren des Expressionismus Die Autoren des Expressionismus sind hier aufgeführt. Die traditionelle Sprache wurde durch den Aufbruch und die Modernisierung abgewandelt und in eine ausdrucksstarke expressive Sprache verwandelt. Man kann keine einheitliche Sprache in der Literatur des Expressionismus finden. Verfall. Ziele des Expressionismus Die literarischen Vertreter des Expressionismus formulierten die Ziele des Expressionismus sehr allgemein. dass etwas passierte. sie wollten einfach nur. Eine stark metaphorische Sprache entwickelte sich. dass etwas bestimmtes passierte. Ausdrucksfähigkeit und rhythmische Texte bestimmten die Literatur. zusammen mit Reduzierung der Wörter als besonderes Merkmal in expressionistischen Literaturtexten auftauchten. Zerstörung. Über die Verwirklichung dieser Ziele machten sie sich wenige Gedanken. der Versailler Friedensvertrag und der Untergang des Kaiserreichs sind ausschlaggebend für die expressiv künstlerische und literarische Bewegung des Expressionismus. Rhetorische Figuren wie Worthäufungen oder Syntax kamen zur Anwendung. Der Expressionismus war auch ein Ausdruck des Ich-Zerfalls durch das Leben in den Großstädten und der Verlust des Individuums in der Umwelt. Die Vorliebe für das negative Extrem mit den Themen Tod. Die Weltwirtschaftskrise. Klickt einfach auf den Link. Einige Werke von ihnen findet ihr auf unserer Homepage in anderen Bereichen wieder. Traditionen und alte Vorstellungen gerieten in den Hintergrund. Dada sollte Ausdruck einer Antikunst und Protesthaltung sein. Bürgerlichkeit und klassische Weltbilder. II. ein ursprünglich militärischer Begriff. B. Bei den Wahlen zur Nationalversammlung am 19. Historischer Hintergrund Das wichtigste historische Ereignis während des Dadaismus war der Erste Weltkrieg. Mit dem Begriff Dada. Als avantgardistische Bewegungen verstanden sich der Futurismus. Avantgardistische Schriftsteller traten mit einem progressiven Programm und mit ihren Werken inhaltlich und formal in Opposition zu bestehenden literarischen Strömungen. Begrif Die Bezeichnung Avantgarde. 1. Dadaistische Literatur Der Dadaismus verstand sich als neue Kunstrichtung. Viele dadaistische Werken waren von allgemeinen Grundtendenzen. stammt aus dem Französischen und bedeutet 'Vorhut'. 39 . Am 11. August 1919 wurde von der Mehrheit der Nationalversammlung die Weimarer Verfassung angenommen. das einem kindlichen Ausdruck gleicht. Der Dadaismus entstand 1916 in Zürich als Synthese aus futuristischen und expressionistischen Elementen. darüber hinaus jedoch auch als eine neue Geistesrichtung. geschlossene Werke. Januar 1919 ging Friedrich Ebert als erster Präsident der Weimarer Republik hervor. AVANTGARDE/DADAISMUS (1915-1925) I. der Dadaismus und der Surrealismus. wollte man sich gegen alles abgrenzen. Franz Kafka  Alfred Döbelin  Frank Wedekind Künstler des Expressionismus  Franz Marc  August Macke  Paul Klee 16. wie z. Die Novemberrevolution 1918 in Deutschland beseitigte die Monarchie und führte zur Errichtung einer parlamentarischen Republik. Eines der wichtigsten dadaistischen Programme ist das 1918 auf einem Flugblatt erschienene Dadaistische Manifest von Huelsenbeck u. Bürgerlichkeit und traditioneller Kunstprogrammatiken. die jedoch nicht zu Lauten. 40 . Die Bezeichnung Merz entnahm er dem Wort Kommerz. sondern zu graphischen Zeichen dekonstruiert werden. dem Kölner Dadaismus und dem Privat-Dadaismus Kurt Schwitters. a.1 Zentrum und Nebenzentren Das Zentrum des Dadaismus war das Züricher 'Cabaret Voltaire' mit seinen Vertretern. a. Zu den wichtigsten Verfassern von Buchstabengedichten gehört Raoul Hausmann.wie v. Seine Werke veröffentlichte Schwitters in 24 Heften der zwischen 1923 bis 1932 erschienenen Zeitschrift Merz. Oft widersprachen sie sich sogar. Das Prinzip der Aufhebung vorher getroffener Aussagen wurde im letzten Satz dieses Manifestes angewandt: "Gegen dies Manifest sein. Formale Gemeinsamkeiten in dadaistischen Werken waren die Dekonstruktion von Sätzen und Wörtern. wie Hans Arp. Buchstabengedichte sind v. Die abwertende Haltung wurde in der Literatur nicht durch einfache Negation erreicht. sowie die Zuwendung zu einer Radikalisierung und Destruktion bestimmt. die Schaffung von Collagen und Montagen und das Prinzip der Simultaneität. indem eine Selbstbestimmung vorgenommen wurde. bis nur noch einzelne Laute übrigbleiben. Karawane. Die Merzdichtungen sind abstrakte Dichtungen. 1.. Hugo Ball. Der Schwerpunkt der Lautgedichte ist die Akustik. die ablehnende Haltung gegenüber Krieg. Das Manifest wurde von den wichtigsten Vertretern des Züricher und Berliner Dadaismus unterschrieben. wie z. heißt Dadaist sein!" 1. war das Zufallsprinzip. wie dem Berliner Dadaismus. sondern durch Brüche in der Logik des Textes. Zufällig gefundene Textelemente sind dadurch zu einem Teil der Kunst geworden. Das Ausgangsmaterial für Lautgedichte sind Wörter. die jedoch nicht auf eine einheitliche Richtung ausgerichtet waren. Eine wichtige Neuerung. auf den optischen Ausdruck ausgerichtet. 1. a. Marcel Janco und Tristan Tzara. Sie wurden aus Teilen fertiger Sätze aus Zeitschriften. 1.und Buchstabengedichte. Die wichtigsten Lautgedichte stammen von Hugo Ball.2 Programm Im Dadaismus entstanden zahlreiche Programmatiken. die bei der Literaturproduktion eingesetzt wurde. Das Ausgangsmaterial für Buchstabengedichte sind auch Wörter.3 Lautgedichte und Buchstabengedichte Zu den bekanntesten dadaistischen Werken zählen die Laut. die dekonstruiert und zerstört werden.4 Merzdichtung Die Merzdichtung ist ein Teil der von Kurt Schwitters geschaffenen Merzkunst. Richard Huelsenbeck. B. Katalogen. indem vorher getroffene Aussagen später wieder aufgehoben wurden. In Deutschland kam es bald zur Herausbildung einzelner dadaistischer Gruppierungen. a. Sinne und Grammatik sind. Schwitters berühmtestes Merzgedicht ist An Anna Blume (1919). 2.Huelsenbeck u.Kurt Schwitters  Der Vogel selbdritt (1920) .a. Farben.Arp 41 . Werke  Cabaret Voltaire (1916) . Literarische Formen  Collage  Lautgedicht  Buchstabengedicht  Zufallsgedicht 3. gebildet. Vertreter  Hans Arp (1886-1966)  Hugo Ball (1886-1927)  Max Ernst (1891-1976)  Georg Grosz (1893-1959)  Raoul Hausmann (1886-1971)  Richard Huelsenbeck (1892-1974)  Walter Mehring (1896-1981)  Kurt Schwitters (1887-1948)  Tristan Tzara (1896-1963) 4.Hugo Ball  An Anna Blume (1919) .Hugo Ball  Dadaistisches Manifest (1918) .Plakaten u. dessen wichtigste Ordnungsprinzipien Körper.  Die Karawane .  Kaspar ist tot (1920) .Mehring  Sept Manifestes Dada [übersetzt: Sieben dadaistische Manifeste] (1924) .Tzara  Die Ursonate (1922/32) .Schwitters 42 .Tzara  Das Ketzerbrevier. Geschichte des Dadaismus (1920) .Arp  Dada-Almanach (1920) .Arp  Die Wolkenpumpe (1920) .Huelsenbeck  Um ein dadaistisches Gedicht zu machen (1920) .Huelsenbeck  En Avant Dada. Ein Kabarettprogramm (1921) .
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