Der Deutsche Strassenverkehr / 1979/08

March 21, 2018 | Author: German History | Category: Land Transport, Road Transport, Transport, Science, Engineering


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'* i 1 1 00 0 0 K m J A 7N JMR  A- 22 Nffl rp transpress /Verlagspostamt 1 004 Berlin/Index 31 433/ ISSN 001 2-0804/ -0804/Prei I L-rT 4 - -ELi"   T•''-' *‚I,   •',_ „verloren'. Die Chance, „un- geschoren” davonzukom m en, ist also relativ groß. in anderen französischen Städten ist die Zahlungsm oral zwar besser, aber auch nicht zufriedenstellend. Stadtkern- Sicherung Das Zentrum der bekannt polni- schen Stadt Kraköw, in dem zahl- reiche historische Gebäude stehen, nim m t durch die ständigen Einwirkungen des Straßenverkehrs (vor allem Erschütterungen und hgase) bet:ächtlichen Schaden. Die Verkehrsfachleute arbeiten daher an einem Projekt „Centrum ', das die Herausnähm e des Straßenverkehrs aus der Innenstadt vorsieht. Asymmetrische Windschutz- scheibe Windschutzscheiben aus Mehr- schichtglos bestehen im allgem ei- nen aus einer A ußen- und einer Innenscheibe, die m it einer zwischenliegenden Folie verklebt sind. A ußen- und Innenscheibe sind dabei gleich stark. In der BRD hat jetzt eine Glas- Firm a Versuche m it einer asym - -    'etrischen Mehrschichtwindschutz- „cheibe unternom m en. Dabei ist die Innenscheibe dünner als die A ußenscheibe. Neben der Gewichtsersparnis soll diese Scheibe bei Unfällen weniger Ver- letzungen (vor allem am Kopf) verursachen als bisher bekannte Mehrschichtscheiben. Gerade in der Urlaubszeit, wenn fast alles, was vier und zwei Räder hat, unterwegs ist, können einem geschlossene Bahnschranken manchen Arger bereiten. Es geht aber auch anders. Die polnischen Eisenbahner haben an der E1 2 zwischen Warschau und Bialystok einmal verkehrte Welt gespielt und mit geschlossenen Schranken für freie Fahrt mit dem Auto gesorgt. Geburtstag einer Legende Das britische Unternehm en Rolls- Royce feiert in diesem J ahr sein 75jähriges Bestehen. Im nächsten J ahr wird der 750 0 0 . Wagen produziert werden. Die Firm a behauptet noch heute, das beste A uto der Welt zu produzieren. Wenn das teuerste Modell, der „Phantom VI" m it fast einer halben Million Mark be- zahlt werden m uß, so erhält der Kunde dafür sicher eine Menge extravaganter Details. Vor allem m uß aber der Morkennam e be- zahlt werden. A uf keinen Fall ver- körpert Rolls-Royce m oderne A utom obiltechnik. Um diesen Markennam en haben sich im Laufe der 75 J ahre zahl- reiche Legenden gewoben. So wird behauptet, es stehe eine Flotte von Flugzeugen bereit, die um - gehend Ersatzteile in die ent- ferntesten Winkel unserer Welt bringt, wenn doch einm al eine Reparatur notwendig werden sollte. Richtig ist, daß die Firm a nur in solche Länder ihre Nobel- A utos liefert, wo ein ausreichender Kundendienst an Ort und Stelle gesichert ist. Wildschutz In allen Ländern m it einem hohen Motorisierungsgrad gehören Unfälle m it Wild zu den un- angenehm en Begleiterscheinungen. Der dabei auftretende Schaden ist zweifach. Einm al führen solche Wildberührungen in vielen Fällen zu Sachschäden an Kraftfahr- zeugen, in m anchen Fällen auch zu Personenschäden. A ndererseits wird dabei auch das Wild in einer Weise zur Strecke gebracht, wie es nicht sein sollte. Maßnahm en zur Verm inderung von Unfällen m it Wild sind daher für Mensch und Tier notwendig. In der BRD wird gegenwärtig ein System erprobt, das recht erfolg- versprechend erscheint. A n den Leitpfosten entlang der Straßen werden Reflektoren installiert, die das Scheinwerferlicht der Kraft- fahrzeuge im rechten Winkel ab- lenken. Dieses abgelenkte Licht kann die Tiere in Feld und Wald davon abhalten, beim Heran- nahen von Fahrzeugen auf die Straße zu laufen. Verkehrs- sicherheit in Rumänien In Rum änien m üssen sich die Berufskraftfahrer regelm äßigen Gesundheitsüberprüfungen unter- ziehen. Wie notwendig solche Untersuchungen sind, geht aus der Tatsache hervor, daß von 110 überprüften Kraftfahrern des Bukarester Touristkunternehm ens nur 24 die geforderten Werte erreichten. Seit Septem ber 1973 sind die A n- forderungen für den Erwerb einer Fahrerlaubnis erheblich er- höht worden. A ls Folge dieser aus Sicherheitsgründen notwendigen Maßnahm e bestanden zunächst nur 25 Prozent der Fahrerlaubnis- kandidaten die Prüfung. Die Verantwortung der Fahrlehrer für die A usgebildeten ist erweitert worden. Wenn frischgebackene Fahrzeugführer grobe Fehler be- gehen, die auf eine m angelhafte A usbildung in der Fahrschule oder eine ungenügende Prüfung zurückzuführen sind, können die jeweiligen Fahrlehrer zur Verant- wortung gezogen werden. Prager Taxis In Prag gibt es etwa 220 0 Taxis, vorwiegend vom Typ Wolga GA S 24 . Die zwei Dispatcher- zentralen des Prager Taxibetriebes haben jährlich iund 4 0 0 0 0 0 Be- stellungen nach Fahrten m it einem Taxi zu erledigen. J eder Taxi- fahrer legt m it seinem Fahrzeug jährlich im Durchschnitt 4 50 0 0 krri zurück. Mangan als Antiklopfmittel A uf der Suche nach neuen, um welt- freundlicheren A ntiklopfm itteln für den Vergaserkraftstoff sind sowjetische Wissenschaftler auf Manganverbindungen gestoßen. Mit Versuchsfahrzeugen wurden etwa 30 Millionen Kilom eter zurückgelegt. Dabei wurde er- m ittelt, daß Benzin m it Mangan- zusätzen, dem sogenannten ZTM- A ntiklopfm ittel nach der Verbren- nung nicht m ehr Schadstoffe ent- hält als Benzin ohne Bleizusätze. Bei längerem Betrieb m it diesem neuen Benzin bilden sich an den Zündkerzen A blagerungen. Durch entsprechehd m odifizierte Kerzen können die A blagerungen jedoch verm ieden werden. Sowjetische Fachleute haben errechnet, daß beim Betrieb von zwei Millionen Fahrzeugen m it hochoktanigem Benzin auf der Basis von ZTM- A ntiklopfzusötzen jährlich 10 0 Mil- lionen Rubel eingespart werden können. J üngste Veröffentlichungen in den USA haben die sowjetischen Ergebnisse bestätigt. DER DEUTSCHE STRA SSENVERKEHR 8/1979  227 E - 1-   Alli  -- -  J 1 In Schwedenhagen legt das Schubboot Rassow—Libben an und „entläßt" bis zu sechs Versorgungsfahrzeuge auf die Insel. 4 Ein ungewohntes aber nicht m ehr seltenes Bild: ein Versorgungs-Lkw vor einem für Hiddensee typischen Haus (hier eine Verkaufs- stelle im Hafen von Kloster). 2 Das Gepäck der Urlauber wird zu einem erheblichen Teil per Handkarren vom Schiff (das Bild zeigt den Hafen von Neuendorf) zu den Unterkünften befördert. 3 Viele der auf Hiddensee zugelassenen Kraftfahrzeuge sind in der Landwirtschaft ein- gesetzt. Zu ihnen zählen Traktoren, Lkw und auch ein Trabant-Kübel des VEG. 5 Das Pferdezeitalter geht auch auf Hidden- see zu Ende, obwohl die vierbeinigen PS nicht nur ein rom antisches Uberbleibsel bilden, sondern im letzten Winter gute Versorgungs. dienste leisteten. Paradies Hiddensee. Eine beneidenswerte Gegend. Der Kradfohrer ohne Kennzeichen, seine A ktentasche am Lenker, hat nicht ein- m al eine Fahrerlaubnis. - Ist auch nicht nötig, denn auf Hiddensee gibt es weder Straßen noch A utos, folglich keinen öffentlichen Stra- ßenverkehr. Kradfahrer ist der bei allen Insel- bewohnern beliebte Dr. Wilhelm Ehrhordt, Chirurg, Internist, Geburtshelfer, Zahnarzt und Geländefahrer in einer Person. Mit der J awa besucht er seine auf der Insel weit verstreut wohnenden Patienten. Dber Problem e der Vor- fahrt braucht er sich auch nicht den Kopf zu zerbrechen, denn querfeldein gibt es genug A usweichm öglichkeiten, selbst wenn ihm ein- m al das einzige, außer seiner J awa, noch auf der Insel existierende Motorrad der Volks- polizei begegnet. Dem Inseldoktor weiterhin gute Fahrt! Hoffentlich bald m it Gelände- reifen, die er bisher noch nicht erhalten konnte." Dieser Text stand unter einem Foto, das Dr. Ehrhardt m it seiner J awa zeigte. Es wurde im Heft 10 /1957 unserer Zeitschrift veröffent- licht. Geht es heute, 22 J ahre später, nach so paradiesisch zu, oder ist die Geschichte von der autofreien Insel inzwischen eine Mär ge- worden, oder wie m an dort oben im Norden sagt, Seem annsgarn? Bestandszunahme Der jetzige Inseldoktor, Dr. Kollius, am tiert seit 1962. Er brachte dam als eine MZ RT125/3 m it, für die er dann auch Geländereifen erhielt. Wegen dieser Reifen fährt er diese Maschine heute noch, wenn er „in die Heide" m uß. Im letzten Winter wühlte er sich m it dieser schier unverwüstlichen Maschine durch den Schnee. Für den Krankentransport steht ihm inzwischen ein B 10 0 0 zur Verfügung. Dam it bringt er schwere Fälle zum Schiff. Zu den dienstältesten F hrzeugen auf der Insel zählt auch der Roller „Berlin" des Leucht- turm wärterehepaares H erenz, m it dem es dienstlich zu den entlegenen Feuern fährt. Im Laufe der Zeit wurden aus dem Polizeim otor- rad zwei Kleinkrafträder für die beiden A b- schnittsbevollm öchtigten. A uch dem Bürger- m eister steht inzwischen ein Dienstm oped zu. Der jetzige, Rainer Bar h, verzichtet aber auf dessen Benutzung. Er fä rt lieber Fahrrad. Irr den 60 er und 70 er J ahren erweiterte sich der Fahrzeugpark der Insel um Fahrzeuge für die Landwirtschaft und c je Versorgung im wei- teren Sinne. So fahren heute auf Hiddensee Traktoren  und landw rtschaftliche Spezial- geräte, kleinere und größere Lkw (vom Multi- car über den B 10 0 0 bi zum Müllauto, W 50 und Schulbus). A uch zwei Trabant-Kübel schnur- ren über die Insel. Die Fahrzeuge gehören dem Rat der Gem einde, dem Volkseigenen Gut, den Instituten und Betrieben, die auf Hiddensee ansässig sind bzw. dort weigstelleri eingerich- tet haben. Rainer Barth, der im übrigen Wert darauf legt, Bürgerm eister der Gem einde Insel Hiddensee zu sein (weil ja in der Tat Hiddensee die ein- zige „echte" Insel gebli ben ist; alle anderen größeren A usm aßes si d über Däm m e und Brücken m it dem Festland verbunden), kom m t bei einer überschlägiger Zählung auf etwa 25 vierrädrige Kraftfahrzeuge und sechs Klein- kraftröder, die ständig auf Hiddensee statio- niert sind. Seit fünf J ahren verkehren zudem weitere, zeit- weilig für Fahrten auf der Insel zugelassene Fahrzeuge. 1974 wurde der Fährbetrieb zwi- schen Schaprode auf Rügen und Schweden- hagen (nahe Kloster) aufgenom m en. Die Zahl der Fahrzeuge, die auf diesem Wege für m eist einen Tag auf die Insel kom m en, beläuft sich auf etwa 10 bis 15. Mehi als 50 Kraftfahrzeuge dürften einem also aufl Hiddensee nicht be- 2 gegnen. Zu dieser Zahl gesellen sich noch vier Pferdefuhrwerke und eine schlecht zu schät- zende A nzahl von Fahrrädern. In jeder Insel- fam ilie existiert m indestens eins, m anche Heim e haben welche für die Urlauber, ein Fahrradausleih m acht das A ngebot von 10 0 Drahteseln, Urlauber bringen welche m it, und auch der Verfasser dieser Zeilen radelte dienst- lich über das Eiland. Verkehr - warum? Wer Hiddensee in der autofreien Zeit kennen- gelernt hat, m ag diese Entwicklung bedauern. A ber so, wie in alten Städten schön anzu- sehende Fachwerkbauten zwar etwas für Touri- stenaugen sind, nicht aber im m er für ihre Be- wohner, so gereichte die A utofreiheit den Inselbewohnern im m er weniger zum Vorteil. 228   1  DER DEUTSCHE STRA SSENVERKEHR 8/1979 Die Insel Hiddensee und ihre Fahrzeuge Deshalb klagen auch weniger die Einheim i- schen über die Motorisierung, sondern m ehr die Besucher. Ein Traktorist m einte: „Es will doch keiner m ehr hinterm Pferd gehen." Eben. Das A rzt-Motorrad war nie um stritten. A ber m üssen es auch die Versorgungs- und Bau- Lkw sein? Konnte früher der Versorgungsver- kehr noch m it Pferdefuhrwerken aufrechterhal- ten werden, so wäre das heute kaum m ehr m öglich. Einm al sind die A nsprüche der Ein- heim ischen gestiegen (wer will es ihnen ver- denken?), zum anderen wollen die zahlreichen Urlauber versorgt sein. Hiddensee zählt heute 1392 Seelen, eine Zahl, die über viele J ahre relativ konstant geblieben ist. Gestiegen sind aber die Urlauber- und Touristenzahlen. In der Hauptsaison bietet die Insel täglich 4 0 0 0 Urlaubern und bis zu 30 0 0 Tagesausflüglern Erholung. '1e m eisten Kilom eter auf der Insel spult sicher ‚er Schulbus ab. Er „sam m elt" früh die Kin- der aus allen Teilen der Insel ein, bringt sie nach Vitte in die Schule und „verteilt" sie nach- m ittags wieder. Dazwischen fährt er z. B. Rent- ner und gehbehinderte Bürger in die Kauf- halle. Das sind soziale Errungenschaften, die keiner m ehr m issen m öchte. Viel Verkehr zieht auch die Bautätigkeit nach sich. A ber die Insel ist in ihrer Existenz bedroht, wenn die Küste nicht geschützt wird. A lso bauen, also Verkehr. Sonder-Verkehr Das alles heißt nun nicht, Hiddensee wäre ein Verkehrsgebiet geworden wie jedes an- dere in der Republik. Denn zum einen ist nach wie vor jeder private m otorisierte Straßenver- kehr verboten, sind die zuständigen staatlichen Stellen bem üht, den notwendigen Versorgungs- verkehr in Grenzen zu halten. Wer als Inselbewohner ein A uto oder m otori- siertes Zweirad kaufen m öchte, kann das natür- lich tun. Er darf dieses Kraftfahrzeug nur nicht m it auf die Insel bringen. Die m eisten Kraft- fahrzeugbesitzer Hiddensees haben ihre priva- ten Fahrzeuge in Schaprode stationiert. Nach dort ist die Schiffsverbindung am kürzesten. In Schaprode wurden und werden für die Hidden- seer Garagen gebaut. Uber den Einsatz der ständig auf der Insel stationierten Fahrzeuge entscheiden die jewei- ligen Betreiber selbständig, also der Rat der Gem einde und die Betriebe. A us Gesprächen m it Einheim ischen und Urlaubern war der Ver- dacht herauszuhören, daß da wohl nicht im m er nur unbedingt notwendige Dienstfahrten unternom m en werden . . . Es wird sicher nicht zu um gehen sein, daß sich die Insel im eige- nen Interesse ihr eigenes Kontrollsystem schafft. In das m üssen dann natürlich auch die nur zeitweilig auf der Insel fahrenden A utos ein- bezogen werden. Will m an der biblischen Uberlieferung glauben, so fand das Paradies sein Ende, als Eva sich undiszipliniert verhielt und der Versuchung nicht widerstand. Was für Eva der A pfelbaum war, ist für die Hiddenseer heute die Motori- sierung. Ihr im m öglichen und notwendigen Maße zu widerstehen, erspart ihnen und uns allen einen m odernen Sündenfall, erhält das Paradies in Bruchstücken. Was zeitweilig zusätzlich auf Hiddensee ver- kehren darf, entscheidet der Rat des Kreises Rügen. Die Beförderung dieser Fahrzeuge er- folgt m it dem Schubboot Rassow—Libben. Kapitän Heinz Gau könnte bis zu 120 t laden. Platz ist auf der Schubeinheit für vier W 50 DER DEUTSCHE STRA SSENVERKEHR 8/1979  229 .. •z - :t, Dr. Kallius, ist seit MZ RT 125/3 fährt er and und Heide. iteht ihm ein B 10 0 0 isung), daß der Ver- länger ignoriert. A uch öten. risee ein Kraftfahrzeug ch eine Fahrerlaubnis. allerdings schon wieder ‚egen Trunkenheit am n sich jedoch rühm en, ebiet zu sein. Man kann II erinnern, an dem ein war. Vor J ahren hat ein er Traktorist eine Frau :herweise nicht viel pos- ' Hiddensee stattfindet, kehr genannt werden recht. Verkehrszeichen rel, drei Ortseingangs- öfen. Sie haben sicher lenn verkehrsrechtlichen i schon einm al ein Ge- gegeben. Es wurde m A ltstoffhandel dem o- chen noch Bild 261der löchstgeschwindigkeiten ldensee festlegen wird, 50 km /h für außerhalb. ings nach jem and, der er Insel eine Ortschaft Ft notwenig und dem ht dienlich, auf dem in )iet Hiddensee (einem le vergleichbar), alle n Gepflogenheiten des Die Regelungen m üs- fen werden, daß es zu Streitigkeiten kom m en "L[   1   •'I  -" ir 54 • t =C bt: und zwei B 10 0 0 bzw. Robur und knapp 50 Passagiere. Die Versorgungsbetriebe (Fleisch- kom binat, Brot- und Backwaren, Molkerei, GI-IG Waren des täglichen Bedarfs VEB Fisch- wirtschaft, Deutsche Post, Wirtschaftsvereini- gung Obst-Gem üse-Südfrüchte) haben Stam m - plätze auf der Fähre, andere, insbesondere Dienstleistungsbetriebe (so der RFT-Kunden- dienst, Kühlanlagen-Kundendienst, Energie- kom binats- und Postentstördienst) werden ent- sprechend der Kapazität und Dringlichkeit zu- gelassen. Seit es diese Fährverbindung gibt, kom m en nun auch die leichtverderblichen Waren ebenso frisch in die Verkaufsstellen Hiddensees wie anderswo auf dem Festland (z. B. durch die geschlossene Kühlkette). Der Hiddenseer kann keine Geräte zur Reparatur bringen. Er „läßt kom m en Für Pkw-Fahrten zu Verwaltungsaufgaben wer- den keine Genehm igungen erteilt.. Pfiffige" Betriebe und staatliche Einrichtungen haben daraufhin den B 10 0 0 der ja der kleinste Lkw ist, zur Personenbeförderung auf der Insel ein- gesetzt, ihn praktisch als Pkw genutzt. Es ist zu begrüßen, daß dieser Unsitte Einhalt geboten wird. Es gab zwei Ordnungsstrafverfahren, und die Fährordnung ist dahingehend geändert worden, daß der B 10 0 0 nunm ehr als Pkw ge- rechnet wird und nicht m ehr auf die Insel darf. Verkehrswege Hiddensee ist also nicht m ehr autofrei. Kein Wunder, daß es da inzwischen auch eine Straße gibt. Sie wurde in den J ahren 1972/73 gebaut und zieht sich im wesentlichen als Betonband von Neuendorf bis zum Leuchtturm im Dornbusch. Zum Verdruß der Insulaner und auch der zahlreichen Gäste blieb sie aber zwi- schen Vitte und Kloster auf 20 0 bis 30 0 m un- vollendet. Sehnlichster Wunsch des Rates der Gem einde und auch des Rates des Kreises ist es, diese Lücke zu schließen. Da m an sowohl in Vitte als auch in Bergen um die Begrenzt- heit von Baum aterial weiß, sind schon Vorstel- lungen entwickelt worden, örtliche Reserven (Schotter von der Wittower Fähre und Kies von der Insel) zu nutzen. A uch Fahrzeuge und Bau- m aschinen sind auf der Insel. Sie unterstehen aber bezirksgeleiteten Betrieben. A lso bedarf es eines Beschlusses in Rostock, beim Rat des Bezirkes. Ob das nicht zu m achen ist? Der Bau der Betonstraße hat übrigens dem Inseldoktor zusätzliche A rbeit beschert. Früher fielen nicht im m er ganz nüchterne Radfahrer hin und wieder in den Sand, heute auf horten Beton . . . A bseits dieser „Hauptstraße" rollt der Verkehr weiterhin über m ehr oder m inder sandige Wege. In Kloster ärgern sich Einwoh- und Gäste über die Verkehrsführung von der A nlegestelle des Schubbootes nach Vitte und Neuendorf. Dieser Verkehr nim m t größtenteils seinen Weg über die unbefestigte Straße, wir- belt viel (zu viel!) Staub auf und verursacht auch eine Menge Lärm . Dabei besteht schon eine Um gehungsstrecke. Sie wird nur nicht ge- nutzt. Es m üßte dafür gesorgt werden (per Ver- 6 Der heutige Insela 1962 im A m t. Mit sein seit dieser Zeit durch Für Krankentransporte zur Verfügung. kehrszeichen oder kehr diese Strecke hier wäre Kontrolle Verkehrsdisziplin Wer heute auf Hidd lenkt, braucht nun al Einige davon m ußten eingezogen werden, Lenkrad. Die Insel ko ein (fast) unfallfreies C sich nur an einen Unf Kraftfahrzeug beteiligt unter A lkohol stehenc angefahren, der glückl sierte. Ob das, was heute ai öffentlicher Straßenve kann, weiß keiner so gibt es zur Zeit nur zeichen in den drei m ehr inform atorischen Charakter. Es hat auc schwindigkeitszeichen kurioserweise gerade v liert. J etzt ist ein Verkehrsz( StVO geplant, das für dos Gebiet Insel H 30 km /h für Ortschafter Nun braucht m an alle sagen kann, wo auf endet. Sicher ist es ni Charakter der Insel ni sich geschlossenen Gr großen Betriebsgelär verkehrsorganisatorisch Festlandes einzuführer sen aber so klar getr keinen unfruchtbaren m uß. Das Verhältnis Fußgänger/Kraftfahrer und' auch Radfahrer stellt sich auf Hiddensee in einer ganz spezifischen Weise dar. Der auf- m erksam e Beobachter und Zuhörer kom m t da- bei zu dem Schluß, m anche Urlauber und Tagesausflügler lebten noch im Zeitalter der Maschinenstürm erei bzw. des Motorisierungs- beginns überhaupt. Offenkundig im Glauben, auf der Insel gibt es keine Fahrzeuge, nehm en die Fußgänger die Betonstraße ganz für sich in A nspruch. Solche Fußgänger reagieren dann weder auf die Motorengeräusche noch auf Hupzeichen. Die Kraftfahrer sind ob solcher Ignoranz natürlich „sauer", und die Fußgänger schim pfen auf die Kraftfahrer, die nach ihrr Meinung nicht fahren dürften. Hier m uß es wohl zu einem erheblichen Bewußtseinswandel kom m en. Die Notwendigkeit des Fahrzeugver- kehrs wurde begründet. Die Betonstraße ist__ natürlich in erster Linie für die Fahrzeuge gc baut worden. Daß sie so schm al ausfiel, hat etwas m it Kosten, aber sicher auch m it land- schaftsgestalterischen Gesichtspunkten zu tun. Beim Begegnen m üssen Fußgänger und auch Radfahrer in den Sand. Gewiß, das kann lästig werden. Wer aber weiß einen anderen Weg? Eine Einheim ische wunderte sich, daß die Leute eigentlich auf die Insel kom m en, um die urwüchsige Natur zu erleben, dann aber doch am liebsten auf dem Betonband entlang- spazieren. A n dieser Meinung ist sicher etwas dran. A ndererseits bedarf es natürlich der besonde- ren Rücksichtnahm e der Kraftfahrer gegenüber den Fußgängern. Die Kraftfahrer können sich auf dem schm alen Betonband nicht wie auf der A utobahn bewegen. Es ist zu hoffen, daß diese und vielleicht auch andere Inform ationen, die zum A bbau des Nim bus der angeblich auto- freien Insel beitragen sollen, auch der Besse- rung des Verhältnisses Fußgänger/Kraftfahre ' und Radfahrer dienen werden. Was bleibt Die Insel hat ihre A utos, die A utos haben Kennzeichen und ihre Straße, die Kraftfahrer haben ihre Fahrerlaubnis. Dennoch hat Hid- densee seinen Reiz nicht verloren. Noch im m er lohnt eine Wanderung durch die Heide, ein Gang über den Dornbusch und ein Bum m el am Strand. A uch paradiesisch geht es noch zu. Wer m öchte, kann sich unter die Evas und A dam s m ischen, die sich zwischen Vitte und Neuendorf und am Bessin tum m eln. Und ein Glas Bier im „Enddorn", der „Heiderose' oder einer anderen Gaststätte ist auch für den Kraftfahrer auf Besuch keine Sünde, denn sein A uto steht ja notgedrungen oder zum Glück drüben auf dem Fesiland. Was bleibt, ist auch ein herzliches Dankeschön an den Rat des Kreises Rügen, nam entlich Kol- legen Peter Kluge und an den Bürgerm eister der Gem einde Insel Hiddensee, Rainer Barth, für die hilfreiche Unterstützung unserer A rbeit. Klaus Zwingenberger 230   DER DEUTSCHE STRA SSENVERKEHR 8/1979 r:. vSs wP Unter diesem Kennzeichen stellen wir bis zum 30. Jahrestag unserer Republik vorbildliche ar —- —- Feuerlöschgeräte sind nicht nur die roten Handlöscher. Es sind auch nicht nur die Sprit- zenausrüstungen der Feuerwehr. Zu den Feuer- löschgeräten zählen unter anderem jene ‚un- sichtbaren" A nlagen in Warenhäusern, die im Notfall die Beregnungsanlage autom atisch ein- schalten. Die Vielzahl der Feuerlöschgeräte läßt sich hier nicht im Detail aufführen. Und ein- gesetzt werden sie nicht nur in der DDR, son- dern A poldaer Feuerlöschgeräte werden in viele Länder exportiert. Verkehrssicherheitsaktiv Das Verkehrssicherheitsaktiv arbeitet bereits seit 1955. Seit 1958 wird es von Heinz Wickardt geleitet. Der ehem alige Busfahrer und heutige Projektant ist einer, der weiß, was er will. Bei ihm gibt es kein Resignieren vor auftretenden Schwierigkeiten. Sein Durchsetzungsverm ögen und Ideenreich- tum führten das Kollektiv zu Erfolgen. So wurde das Verkehrssicherheitsaktiv m ehrm als Kreis- sieger, dreim al belegte es den zweiten und ebenso oft den ersten Platz im Bezirksm aßstab. Der BGL-Vorsitzende Ludwig Brünner sagt dazu, daß im Kreis kein Verkehrssicherheits- aktiv so konsequent und zielstrebig geleitet wird und arbeitet. Heinz Wickardt m acht nicht viel Worte. Davon zeugt unter anderem der A rbeitsplan des Kol- lektivs. A uf anderthalb Schreibm aschinenseiten sind knapp, aber präzise die A ufgaben und die dazugehörigen Term ine sowie Verantwort- lichen fixiert. Darüber hinaus übernahm das Verkehrssicherheitsaktiv die Fahrschulausbil- dung. Fahrschule Mit Unterstützung des Rates des Kreises, der Verkehrspolizei und des FDGB schloß das Feuerlöschgerötewerk m it dem VEB Kraftver- kehr Weim ar im Septem ber 1978 einen Koope- rationsvertrag auf der Grundlage der A nord- nung über die Zulassung von Fahrschulen und Fahrlehrern und die A usbildung von Kraftfahr- zeugführern - Fahrschulordnung - vom 11. Mai 1977. Dieser Vertrag sieht die A nm el- dung, A usbildung und Prüfung der Fahrschüler Fahrschule Apolda Ganz bei der Sache. A uch das sind Erfolge des VSA : die Kinder der Patenklasse nehm en begeistert am Verkehrsunterricht im Verkehrs- erziehungszentrum des Betriebes teil. Der Fahrschulwagen vom Typ Moskwitsch 4 0 8 IE wurde vom Betrieb zur Verfügung ge- stellt und vom VSA-Vorsitzenden entsprechend umgebaut (Bild links oben). vor. Ferner sind A brechnung, Kraftfahrzeug- bereitstellungen sowie Kontrollm aßnahm en festgelegt. Dieser Kooperationsvertrag trat am 1. Oktober 1978 in Kraft. Seitdem hoben bereits 58 Kol- leginnen und Kollegen ihre Fahrerlaubnis er- halten. Doch rund 30 0 stehen noch auf, der Warteliste. Sie kom m en nicht allein aus dem Feuerlöschgerätewerk. Das Obertrikotagen- werk, der Betriebsteil des Uhrenkom binates Ruhla sowie der VEB Herrenoberbekleidung vereinbarten m it dem Verkehrssicherheitsaktiv des Feuerlöschgerätewerkes die Fahrschulaus- bildung ihrer Betriebsangehörigen. Der theoretische Unterricht erfolgt dienstags von 16.15 bis 17.4 5 Uhr. Heinz Wickardt schult jeweils 25 Fahrschüler in dem selbst hergerich- Verkehrssicherheitsaktive vor: Diesmal: Verkehrssicherheitsaktiv des VEB Feuerlösdigeratewerk Apolda. teten Verkehrserziehungszentrum . Nach A b- schluß der Theorie erfolgt die weitere A usbil- dung im praktischen Fahren. Dafür stellen die drei anderen A poldaer Betriebe - wie aus der Vereinbarung hervorgeht - jeweils eigene Fahrlehrer. Diese übernehm en die praktische A usbildung ihrer Kollegen bis zur A bschluß- prüfung der Klasse IV gem äß den A usbildungs- richtlinien. „Die größten Schwierigkeiten bereitete uns das Fahrzeug", erinnert sich Heinz Wickardt. Er m eldete sich schließlich beim Kom binatsdirek- tor an, legte seine Gedanken und Pläne dar... Wenige Tage später konnte er den Moskwitsch 4 0 8 IE für die VSA -Fahrschule abholen. Der VSA -Vorsitzende baute den Wagen dann für den Fahrschulbetrieb selbst um . Nun steht er den vier nebenberuflichen Fahrlehrern zur praktischen A usbildung zur Verfügung. In einem koordinierten Term inplan sind die zeit- lichen „Nutzungsrechte" festgelegt. Die Fahrschule ist im Betriebskollektivvertrag des Feuerlöschgerätewerkes m it verankert. Die Kollegen bezahlen für die A usbildung 20 0 Mark. Darin sind die Theorie sowie 12 Fahr- stunden (je Fahrstunde 15 Mark) enthalten. Heinz Wickardt schätzt ein, daß durchschnitt- lich 19 Fahrstunden bis zur Prüfung benötigt werden. Die Fahrprüfung wird vom hauptam t- lichen Prüfer Michael Kessler abgenom m en. Er kom m t dazu extra von der Fahrschule in A polda und steht dem Verkehrssicherheitsaktiv als Pate in Fragen Fahrschulausbildung zur Seite. „Wir wollen anderen zeigen, daß es zu m achen geht", m eint der Fahrschul-Initiator und VSA - Vorsitzende zur betrieblichen Fahrschulausbil- dung. Und er zeigt sich auch optim istisch, denn in der öffentlichen Fahrschule beträgt die Wartezeit etwa drei J ahre. Die Feuerlösch- gerätewerker wollen keinen länger als ein J ahr warten lassen! Kinder Nicht nur im Internationalen J ahr des Kindes widm en sich die Mitglieder des Verkehrssicher- heitsaktivs der verkehrserzieherischen A rbeit m it den Kindern. Wie wir uns selbst überzeu- gen konnten, versteht es Heinz Wickardt, die Schüler aus der Patenschure für dos richtige Verhalten im Straßenverkehr zu begeistern. Die Kinder aus der Klasse 2b der Dr.-Theodor- Neubauer-Schule 1kom m en gern in das Ver- kehrserziehungszentrum . A uch die Klassenlehrerin Gisela Bitterling wür- digte die gute Zusam m enarbeit zwischen dem Verkehrssicherheitsaktiv und der Schule. Sie schätzte ein, daß sich die Mitglieder des Ver- kehrssicherheitsaktivs im m er sehr gründlich auf dieses Zusam m entreffen m it den Kindern vor- bereiten. Durch die lebhafte A tm osphäre in der für die Kinder anderen Um gebung wird den Schülern viel Wissen verm ittelt, was für sie im Straßenverkehr lebensnotwendig ist. Die Klassenlehrerin nannte dabei unter anderem den Erwerb der „Goldenen EINS" sowie die Vorbereitung der Schüler auf ihren späteren Schülerlotseneinsatz.  Herbert Schadewald DER DEUTSCHE STRA SSENVERKEHR 8/1979   -  231 D Ea verflixt Kurverei! Es gibt Them en, auf die kom m t m an im m er wieder zurück. Eins von ihnen sind die Kurven. Im Heft 4 /77 hatten wir unter der ljberschrift „Kurven, Kurven, Kurven" insbesondere fahr- dynam ische Gesichtspunkte aufgezeigt. Im Heft 5/77 veröffentlichten wir einen Beitrag, der ein Material des Mdi, Hauptabteilung Ver- kehrspolizei, auswertete. Die Tatsache, daß die Verkehrspolizei eine zunehm ende A nzahl von Kurvenunfällen registrieren m uß, ist uns A nlaß, das Them a erneut aufzugreifen. Wozu Kurven? Wenn es m it den Kurven im m er wieder A rger gibt, dann ist doch die Frage berechtigt, ob es vielleicht nicht ohne Kurven geht? Es geht nicht! Zwei Gründe geben dafür den A usschlag. Zum einen m uß sich eine Straße im m er in einem gewissen Maße den Naturbedingungen an- passen und natürlich auch schon bestehende Bauwerke aller A rt ins Kalkül ziehen. Zum an- deren ist ein schnurgerader Straßenverlauf auch dort, wo er von den Bedingungen her m öglich wäre, nicht unbedingt em pfehlenswert. Geraden über viele Kilom eter Länge wirken auf den Kraftfahrer ob der Eintönigkeit er- ßen gebaut werden. Gerade das alte Land- straßennetz ist zum Teil noch unter den Be- dingungen eines Pferd wagenzeitalters ent- standen. Dem entsprechend wurden auch die Kurven angelegt. Hier w rde aber auch schofl' eine Menge an Entschä fungsorbeit geleistet, wurden vielfach die Kurvnradien erweitert, Be- läge erneuert und die Sichtverhältnisse ver- bessert. Kurvenunfälle Nach den Unterlagen der Verkehrspolizei sind Kurvenunfälle m it 15,8 Prozent am Gesam t- unfallgeschehen beteiligt. Die Tendenz ist seit 1975 steigend. A llein von 1977 zu 1978 nahm en diese Unfälle um 2,1Prozent zu. Es fällt auf, daß die Kraftfahrzeuge, die relativ hohe Ge- schwindigkeiten erzielen können (Pkw und Motorräder), am Kurvenunfallgeschehen stär- ker beteiligt sind als Kraftfahrzeuge, die nicht so hohe Geschwindigkeiten erreichen (Lkw, Om nibus, Kleinkraftrad). A llein das deutet schon an, daß hier eine überhöhte bzw. unan- gem essene Geschwindigkeit eine große Rolle zu spielen scheint. In der Tat kann dann festgestellt werden, daß 71Prozent der Kurvenunfälle auf eben dieses Delikt zurückzuführen sind. A uch die Kurven- unfallursache „Nichteinhalten der rechten Fahrbahnseite" steht im engen Zusam m enhang m it einer überhöhten bzw. unangem essenen Geschwindigkeit. Beide Ursachen werden sich statistisch nicht im m er sauber trennen lassen. Schließlich ist noch die Ursache „Falsches Uberholen" für Kurvenunfälle erwähnenswert. Der hohe Rang der Geschwindigkeit für Kur- venunfälle ist weiterhin daraus zu erkennen, daß sich 68,6 Prozent dieser Unfälle ohne Be- teiligung anderer Verkehrsteilnehm er er- eignen, die Kraftfahrer ohne Frem dbeteiligung von der Fahrbahn abkom m en. Hier kann also 2 m üdend. Sie fördern deshalb die Verkehrs- sicherheit auch nicht. Das Ideal ist daher keine kurvenlose Strecke, sondern eine Straße m it ungefährlichen Kurven. Die Gefährlichkeit einer Kurve wird im wesent- lichen bestim m t durch - den Kurvenradius und den -ausbau (z. B. IJ berhöhung), - die Sichtverhältnisse vor, in und nach der Kurve, - ihre Einordnung in das übrige Straßennetz (z. B. einm ündende Straße in einer Kurve) und - den Straßenbelag. Das alles sind Bedingungen, denen sich de Kraftfahrer anpassen m uß. A m ehesten lassen sich Kurven m it relativ ge- ringer Gefährlichkeit anlegen, wenn neue Stro- Vor Kurven m it Tücke i wird m it dem Warn reichen „Gefährliche Kurve" gewarnt. Wenn notwendig, wird eine solche Warnung m it der Herabsetzung der zilössigen Höchst- geschwindigkeit verbundn. 2 A uch das falsche Uerhoen vor oder in Kurven führt zu Kurvenur fällen. Der Fahrer dv. Wortburg hat es nicht m ehr „geschafft" und m uß über die Sperrlinie in einer Kurve wieder nach rechts fahren, 3 Zusam m enstöße sind die sweithäufigste Ursache für Kurvenunföl e. Zu ihnen kom m t es, wenn sich begegnende Fahrzeuge in der Kurve die rechte Fahrbahnseite nicht korrekt einhalten. Deshalb stets rechts fahren, eine Kurse niem als jchneideti. keiner (auch nicht nur zur Beruhigung seines eigenen Gewissens!) die Schuld bei anderen suchen. Sie liegt in jedem Fall bei ihm selbst, wobei es durchaus Fälle geben m ag, in denen objektive Ursachen begünstigend gewirkt haben können. Bei 17,2 Prozent der Unfälle in Kurven sind entgegenkom m ende Fahrzeuge zu- sam m engestoßen, waren also m indestens zwei Fahrzeugführer beteiligt. Kurvengeschwindigkeit Man tut also gut daran, das Hauptaugenm erk beim Them a „Kurve" auf die Geschwindigkeit zu legen. Da die objektiven Bedingungen (vor allem physikalische Gesetzm äßigkeiten) schon im Heft 4 /77 erläutert wurden, soll hier ins- besondere auf subjektive Faktoren eingegan- gen werden. 232   DER DEUTSCHE STRA SSENVERKEHR 8/1979 Zunächst muß festgestellt werden, daß für keine Kurve eine absolut sichere Geschwindig- keit benannt werden kann. Bestenfalls wäre ein Geschwindigkeitsbereich zu ermitteln, in demeine Kurve sicher zu durchfahren ist. Da aber die Zahl der Einflußfaktoren auf eine mögliche Kurvengeschwindigkeit so groß und die Wirkung der einzelnen Faktoren nicht bis ins Letzte berechenbar ist (man denke dabei nur an das fahrerische Können der Kraftfahrer), kann vor keiner Kurve ein Verkehrszeichen tehen, das sinngemäß aussagen würde.. Bei trockener Fahrbahn kann diese Kurve mit dem Trabant mit 70 km/h sicher durchfahrenwer- den". Das Verkehrszeichen weiß ja nicht, wel- chen Reifen der Trabant fährt, ob da der Rei- feninnendruck stimmt, ob dos Fahrzeug mit nur demFahrer besetzt ist oder voll beladen wurde, ob Wind herrscht usw. usf. Der Kraftfahrer muß dos aber alles wissen bzw. berücksichtigen, für sich, sein Fahrzeug und die jeweilige Kurve die mögliche Kurven- geschwindigkeit „ermitteln', wobei immer noch ein Sicherheitspolster vorzusehen ist. Selbstver- ständlich darf die so ermittelte Geschwindig- keit nur imBereich der gesetzlich zulässigen liegen. Für solche „Ermittlungen" steht dem Kraftfahrer kein Computer zur Verfügung, er braucht dafür etwas, was man das Kurven- gefühl nennt. Das wird sich nicht gleich in den ersten 14 Tagen noch demFahrerlaubnis- erwerb einstellen. Es bedarf vieler, vieler tau- send Kilometer. Anfänger werden deshalb Kur- ven sachter angehen als Routiniers. Ubung macht den Meister Das Problembesteht darin, zu erfahren, wo denn nun für ein Fahrzeug der Bereich be- 4 Kurven sind nicht nur notwendig und gefährlich. Sie bilden mitunter auch ästheti schen Genuß, wenn sie sich in das Land- schaftsbild einfügen. ginnt, in demes kritisch werden kann. Das „Herantasten" an mögliche Kurvengeschwin- digkeiten ist vielleicht nicht jedermanns Sache, aber nicht zu umgehen, wenn man ein Fahr- zeug sicher führen lernen will. Die wohl übliche Methode besteht darin, daß man auf einer bekannten Strecke eine Kurve zunächst (beispielsweise) mit 60 km/h durch- fährt, es dann mit 65 und 70 km/h versucht. Wenn das völlig problemlos verlief, kann die Kurve dann zunächst mit 75, später vielleicht auch mit 80 oder 90 km/h durchfahren wer- den. Wird einemaber schon bei 70 bange, weil der Wagen Anstalten macht auszu- brechen, imKurvenausgang auf die andere Straßenseite möchte oder andere Unarten zeigt, muß zunächst vor weiterer tJbung mit höheren Geschwindigkeiten abgesehen werden. Vorteilhaft ist es, derartige „Erfahrungen" nicht imdichten Berufs-, Ausflugs- oder Urlau- berverkehr zu sammeln. Die Kurve sollte auch übersichtlich und möglichst nicht von Bäumen begrenzt sein. Da der Anfänger (das ist mancher noch nach 20 Jahren Fahrpraxis) ja nicht wissen kann, ob eventuelle Schwierigkeiten auf sein subjek- tives Unvermögen oder auf die objektiven Um- stände zurückzuführen sind, hilft ihmeine Be- obachtung anderer. Wenn er zumBeispiel fest- stellen kann, daß die anderen mit demTra- bant „seine" Ubungskurve sicher mit 90 km/h durchfahren, kann es nicht amTrabant oder der Kurve liegen, wenn er bei 70 km/h unsicher wird. Dann macht er mit hoher Wahrscheinlich- keit etwas falsch. Umherauszufinden, was er falsch macht, gibt es zwei Möglichkeiten. Ein- mal kann er bei einemTrabant-Fahrer mit- fahren, der in seinemKollegen- oder Freundes- kreis als sicherer und erfahrener Kraftfahrer bekannt ist. Bei ihmkönnte er sich einiges ab- gucken. Oder er bittet diesen Fahrkundigen auf den Beifahrersitz seines eigenen Fahrzeu- ges und läßt sich erklären, was er falsch macht. Ein Kurventraining auf Cibungsplätzen hat wenig Sinn, weil dort kaumdie. Geschwindig- keiten gefahren werden können, in denen es kritisch werden könnte. Wer aber einmal Ge- legenheit erhält, an einer Motorsportveranstal- tung mit ganz normalen Serienfahrzeugen auf einer abgesperrten Strecke teilzunehmen, sollte diese Möglichkeit beimSchopfe packen. Dabei ist es noch amehesten möglich, den eigenen Wagen in Grenzbereichen kennenzulernen. Gefähdkhe An&ogen Die auf solche Weise erworbenen Fähigkeiten auf der „Hausstrecke" müssen dann natürlich auf andere Kurven übertragen werden. Dabei ist zu beachten, daß dies jedoch mit äußerster Vorsicht zu geschehen hat. Nichts ist gefähr- licher als der Glaube, die Fähigkeit, eine Kurve sicher durchfahren zu können, wäre eine Garantie dafür, alle Kurven beherrschen zu können. Die allgemeine Anwendung der „Kur- .'enerfahrungen" kann nur schrittweise erfol- gen, weil jede Kurve irgendwie anders ist. Auch diese Erfahrung ist Teil eines Kurven- gefühls. Gerade dieses „Anderssein" ist ein Grund dafür, nie eine physikalisch mögliche Kurvengeschwindigkeit auszufahren, sondern immer eine Reserve zu lassen, damit auf nicht vorherzusehende Faktoren reagiert werden kann. Auf einer unbekannten Straße folgt man in einer Kurve nicht blindlings demVordermann. Der kennt die Kurve vielleicht wie seine Hosen- tasche, er kommt durch, während man selbst cmBaumlanden kann. Aber auch eine Kurve, die man selbst vomVorjahr her kennt, ist in diesemJahr wieder eine neue Kurve. Schon ein Schlagloch kann ganz neue Bedingungen gesetzt hoben. Auch wenn man sich völlig allein auf der Straße wähnt, sollte in der Kurve immer so gefahren werden, als käme einer entgegen. Ein solcher Fahrstil schult das Fahr- vermögen. Wird schließlich der Fahrzeugtyp gewechselt, dann muß wieder ein neues Kurvengefühl er- fahren werden. Der andere Fahrzeugtyp muß nicht unbedingt über ein anderes Antriebs- systemverfügen (also Wechsel von Vorderrad- antrieb zumHinterradantrieb). Auch Fahrzeug- typen gleicher Antriebsart fahren sich in Kurven recht unterschiedlich. So ergibt sich imWart- burg 353 ein anderes Kurvengefühl als imTra- bant. Hier spielen solche Faktoren wie Fede- rung und Lenkübersetzung bzw. -geometrie eine erhebliche Rolle.  Klaus Zwingenberger DER DEUTSCHESTRASSENVERKEHR 8/1979   233 = Menschen m it aggressivem Verhalten sind in den verschiedensten Situationen des A lltags anzutreffen: am A rbeitsplatz, in den Verkehrs- m itteln, beim Einkaufen, am Badestrand; kurz: überall dort, wo Menschen in Kom m unikation m iteinander treten. Solche aggressiven Men- schen können im sozialen Kontakt A rger ver- ursachen, sie können A nlaß sein zu m ehr oder weniger heftigen Wortwechseln. So unange- nehm eine Begegnung m it einem solchen Ver- halten auch sein kann, es ist doch in den sel- tensten Fällen derartig stark, daß m an sich angegriffen oder gar bedroht fühlt. Im Straßenverkehr sieht die Begegnung m it einem Kraftfahrer, der gewisse A ggressivität zeigt, schon ganz anders aus. Hier kann aggressives Fahren lebensgefährlich sein Lebensbedrohend sowohl für den aggressiven Kraftfahrer selbst als auch für Unbeteiligte. Charaktereigenschaft Natürlich ist es m öglich, daß ein sonst charak- terlich ausgeglichener Fahrer einm al seinen „Stil" verliert und gewisse aggressive Tenden- zen zeigt. Doch wir wollen vielm ehr das Ver- halten solcher Kraftfahrer erörtern, die als Be- rufs- oder Privatkraftfahrer A ggressivität bei- nahe als Charaktereigenschaft besitzen. Vom Teilnehm er am öffentlichen Straßenver- kehr m uß, besonders bedingt durch die von J ahr zu J ahr zunehm ende Verkehrsdichte, ver- antwortungsvolles Verhalten erwartet werden. Es genügt nicht, lediglich über solche Fertig- keiten und Fähigkeiten zu verfügen, die ein rasches und sicheres Reagieren beim Fahren erm öglichen, es m üssen auch A nforderungen an das charakterliche Verhalten des Kraft- fahrers gestellt werden. Die Forderung, rück- sichtsvoll im Straßenverkehr zu sein, spricht eben gerade diese Seite des Menschen an. Wenn im Paragraph 1' StVO Verantwortungs- bewußtsein und Disziplin, Vorsicht und gegen- seitige Rücksichtnahm e als Grundforderung für das Verhalten im Straßenverkehr form uliert sind, so wird dam it der Charakter des Kraft- fahrers angesprochen. Er m uß ja von der Er- kenntnis ausgehen, daß er in einem Fahrzeug sitzt, lenkt und herrscht, das durch seinen A uf- bau, seine Masse und nicht zuletzt durch seine Geschwindigkeit Menschen verletzen, ja töten kann. Deshalb werden ein Kraftfahrer Kraftfahrer konse- quente Forderungen a 1 sein charakterliches Verhalten gestellt. Es m d hier nicht solche Fehler gem eint, die d irch m angelndeA uf- m erksam keit, Erm üdung usw. eine gefährliche Situation verursachen önnen. Gem eint sind solche  Verhaltensweis n,  die  zutiefst  im Charakter des Mensche -r liegen. Selbstwertgefühl Im Straßenverkehr kani oft beobachtet wer- den, daß sich Charakte eigenschaften äußern, die für alle Verkehrsteil ehm er Gefahren her- aufbeschwören. Da wird ein Pkw-Fahrer plötz- lich „wild", wenn ihn ei Pkw m it weitaus ge- ringerer kW-Stärke üb€ holt. Er fühlt sich so in seinem Selbstgefühl, las durch das Fahren eines ‚großen" Wagens ngeschwollen ist, ver- letzt. A ls Folge kann seine Bereitschaft zu einem verkehrsangepaf :en Verhalten, ja im gewissen Sinne auch ie Em nordnungsbereit- schaft in das konkrete \ srkehrsgeschehen her- abgesetzt sein. Es darf nicht übersel en werden, daß das Selbstwertgefühl m anch rs Kraftfahrers, wenn er über erhebliche Mai rrkrafte verfügt, m ög- licherweise anwächst. Ei kann dann nicht dul- den, daß ein ‚schwäche es' A uto ihn überholt. Nur widerwillig ist er Ibereit, einem solchen Pkw die Vorfahrt pflichgem äß zu gewähren. „Da wollte m ich doch ein Trabi überholen! Dem habe ich es aber g sigt!" In dieser (nicht erfundenen) Äußerung eines Lada-Fahrers zeigt sich eine m enschli   Schwäche m it ihren Gefahren, Beim FahrE   eines Kraftwagens kann bei Existenz eni rechender negativer Charaktereigenschaften   n Gefühl der Uber- legenheit entstehen, dc folgerichtig zur Stei- gerung der Risikobereit:   oft führt, Geltungsdrang Der Geltungsdrang m c rcher Menschen zeigt sich dann besonders in 1ereichen, hinter denen sich ihre echten (schwäc eren) Leistungen „ver- decken" können. In ke em gesellschaftlichen Bereich ist das Geltung bestreben aber so ge- fährlich wie im Straße verkehr. Hier können durch die in Verbindunc m it diesem Charakter- zug auftretende A ggressivität lebensbedroh- liche Situationen entstehen, A uch die Eitelkeit, die in Verbindung m it dem Besitz eines „schnellen" und großen  Pkw bei charakterlich wenig gefestigten Menschen ent- stehen kann, führt zur Uberschätzung der eige- nen  Kräfte, weil das ausgeprägte Selbstwert- gefühl die Selbstkritik herabsetzt. Hier zeigt sich im täglichen Leben (des  Kraft- fahrers) eine enge Beziehung zwischen Frustra- tion  und  A ggressivität.  Frustration  als  „Ver- f sagungserlebnis" kann bei diesem oder jenem Menschen  durchaus  A ggressivität  auslösen, wenn es dafür eine  begünstigende  Situation gibt. Der aggressive  Kraftfahrer  will  zwar  seinen sich aus dem Verkehrsgeschehen ergebenden unm ittelbaren  „Gegner"  keinen  körperlichen Schaden  zufügen,  er  will  aber  durch  seine Handlungen dessen Wert herabm indern. Ob dieser  das  allerdings  auch  so  erlebt,  spielt psychologisch gesehen keine Rolle. Wichtig ist für  den  „angreifenden"  Kraftfahrer,  daß  er sich  bestätigt sieht. Wertminderung Ubrigens, und das sei zur Bereicherung der Menschenkenntnis m ancher Kraftfahrer gesagt, offenbaren Menschen m it den geschilderten psychischen Eigenschaften m ehr über ihren tat- sächlichen psychischen A llgem einzustand, als sie sich selbst und dritten gegenüber zuge- stehen wollen. Sie zeigen ihre m enschliche Un- sicherheit, die sie durch überhebliches A uftreten beispielsweise gegenüber kW-schwächeren Kraftfahrern gern kom pensieren wollen. Natür- lich liegt es nahe, auch anzunehm en, daß solche Verhaltensweisen auch bei solchen Kraftfahrern auftreten können, die kW- schwächere Pkw-Typen fahren. Sie reagieren dann ihre „Schwäche" ab, indem sie auf die „kleinen" Fehler eines anderen Kraftfahrers m it heftigen Reaktionen antworten, die in kei- nem Verhältnis zum tatsächlichen Fehler stehen: sie drohen m it der Faust oder zeigen dem anderen seinen „Vogel". A uch das ist A ggression, denn dieses Verhalten ist auf die „Wertm inderung" des dritten gerichtet. Dr. Günter Fischer 234   1  DER DEUTSCHE STRA SSENVERKEHR 8/1979 : Unkenntnis schützt vor Strafe nicht Zwar nicht sehr häufig, aber doch hin und wie- der erheben Unfallsverursocher den Einwand, die konkreten Bestim m ungen der StVO nicht ge- kannt zu haben. Dam it soll ihr Verhaften ent- schuldigt und von rechtlichen Konsequenzen abgesehen werden. Zwar m uten solche „A rgu- m ente" seltsam an, aber m anchem verantwor- tungslosen Verkehrsteilnehm er ist eben jedes Mittel recht, auch wenn es ein beredtes Licht auf die Fähigkeiten des Betreffenden wirft. So auch in folgendem Fall: Ein Pkw-Fahrer fuhr auf einer Hauptstraße. Mit 4 0 bis 4 5 km /h fuhr er in die hinter einer Einm ündung gelegene Haltestelle der Stra- ßenbahn ein, obwohl er rechtzeitig eine hal- tende Straßenbahn erkannt hatte. Eine Frau hatte die Straßenbahn verlassen und wollte die Fahrbahn überschreiten, um den Gehweg zu erreichen. Der A ngeklagte benutzte die nke Fahrspur. Er nahm die Frau zwar noch wahr, konnte aber den Unfall auf Grund seiner Fahrgeschwindigkeit nicht m ehr abwenden. Die Geschädigte erlitt schwere Kopfverletzungen und verstarb kurze Zeit nach dem Unfall. A uf Grund dieses Sachverhalts verurteilte das Stadtbezirksgericht den. A ngeklagten wegen Herbeiführung eines schweren Verkehrsunfalls gem äß Paragraph 196 A bsatz 1und 2 StGB zu einer Freiheitsstrafe von neun Monaten. A ußer- dem wurde ihm die Fahrerlaubnis für die Dauer von drei J ahren entzogen. Dagegen hat der Staatsanwalt Protest eingelegt. Daraufhin wurde der A ngeklagte wegen eines schweren Falles nach Paragraph 196 A bsatz 3 Ziffer 2 StGB (wegen rücksichtslosem Verhalten) zu einer Freiheitsstrafe von einem J ahr und zwei Monaten verurteilt. Der Pkw-Fahrer hatte sein Verhalten dam it zu entschuldigen versucht, daß er keine genaue Kenntnis über seine Rechtspflichten in Halte- stellenbereichen der Straßenbahn habe. iformationspflicht üas Oberste Gericht brachte wiederholt zum A usdruck, daß sich die Bürger für ihr Verhalten in den jeweiligen Lebensbereichen m it den sich daraus für sie ergebenden Pflichten ver- traut m achen m üssen. Unterlassen sie dies und verletzen sie dadurch Rechtspflichten unbe- wußt, ist stets zu prüfen, ob das Nichtbewußt- m achen dieser Pflichten ein verantwortungs- loses Verhalten darstellt. Mit der A usübung bestim m ter Tätigkeiten sind oft auch spezielle Rechtspflichten zu erfüllen. Der Betreffende ist dann verpflichtet, sich m it diesen Pflichten vertraut zu m achen. Die Infor- m ationspflicht als eine allgem eine Grundanfor- derung an das Verhalten ist allen bekannt. Den Kraftfahrern wird dies beispielsweise auch während der Fohrschulousbildung verm ittelt. A ußerdem wird wohl kaum von einem Fahr- zeugführer ernstlich behauptet werden, er habe nicht gewußt, daß die Teilnahm e am Straßen- verkehr bestim m ten gesetzlichen Regelungen unterliegt. Der A ngeklagte war also verpflichtet, sich die erforderlichen Kenntnisse zu verschaffen. Dazu war er auch in der Lage. A nderenfalls hätte er nicht als Fahrzeugführer am Verkehr teil- nehm en dürfen. J eder Kraftfahrer hat die unobdigbore, sich aus seiner Verantwortung ergebene Verpflich- tung, sich bei Änderung entsprechender gesetz- licher Bestim m ungen sorgfältig m it den für ihn geltenden Bedingungen vertraut zu m achen. Dabei ist ihm die Nutzung bestim m ter Inform a- tionsquellen nicht vorgeschrieben. Ein Kraftfahrer, der aber weder die staatlichen und gesellschaftlichen Schulungsm aßnahm en genutzt, noch sich durch gründliches Selbst-. studium m it den für ihn veränderten Bedin- gungen sorgfältig vertraut gem ocht hat, kann sich bei einem durch die Verletzung seiner Pflichten herbeigeführten Verkehrsunfall nicht auf seine m angelnde Kenntnis berufen. Ein auf An Haltestellen öffentlicher Verkehrsm ittel ist die Sicherheit der Fahrgäste vorrangig. Sie dürfen die Fahrbahn überqueren, wenn eine Straßenbahn in den Haltestellenbereich einfährt. Kraftfahrer sind nach den Para- graphen 1 , 1 9 und 36 StVO zu besonderer Vrsicht und Rücksichtnahme verpflichtet. Foto: Schadewald die unzureichende Wahrnehm ung dieser grund- legenden Verpflichtung zurückzuführender Irr- tum hat im Fall einer Unfallverursachung keine schuldbefreiende oder schuldm indernde Wir- kung. Ein solches Verhalten offenbart m eist eine zutiefst leichtfertige und negative Ein- stellung zu gesellschaftlichen Pflichten. Rechtspflichten Ein wichtiges A nliegen der StVO ist es, im öffentlichen Nahverkehr optim ale Sicherheit für die Fahrgäste zu gewährleisten und die Pflich- ten der Fahrgäste und Kraftfahrer som it ein- deutig zu regeln. A n Haltestellen hat die Sicherheit der Fahrgäste beim Uberqueren der Fahrbahn den Vorrang. Der Fahrgast ist be- rechtigt, die Fahrbahn an der Haltestelle - unabhängig von ihrer Lage - dann zu über- schreiten, wenn eine Straßenbahn in den Holtestellenbereich einfährt und eine A bsper- rung zur Fahrbahn (Haltestelleninsel) nicht be- steht. Das ist eine allgem eine Regel, die keine speziellen juristischen Kenntnisse voraussetzt und die auch der A ngeklagte erkennen konnte. Der angeklagte Pkw-Fahrer war nach den sich aus den Paragraphen 1, 19 und 36 StVO er- gebenden Pflichten zu besonderer Vorsicht und Rücksichtnahm e verpflichtet. Er hätte seine Ge- schwindigkeit so weit herabsetzen m üssen, daß er sein Fahrzeug notfalls rechtzeitig zum Hal- ten bringen kann. Konsequenzen Der A ngeklagte hat bewußt m it Risiko diese ihm obliegenden Pflichten verletzt. A ußerdem sah er, daß vor ihm eine Straßenbahn hielt. Er m ußte deshalb m it aussteigenden Fahrgästen rechnen - eine Ciberlegung, die keine beson- dere Intelligenz, A usbildung oder Schulung er- fordert. Trotz dieser Kenntnisse befuhr er m it 4 0 bis 4 5 km /h die Haltestelle. Daß dieses Ver- halten unter den konkreten Um ständen nicht m it den Pflichten aus Paragraph 1StVO ver- einbar ist, hat der A ngeklagte gewußt, auch wenn er sich nicht speziell m it den Paragra- phen 19 und 36 StVO vertraut gem acht haben sollte. Deshalb stellt die Fahrweise des A nge- klagten eine bewußte Verletzung der Rechts- pflichten aus Paragraph 1StVO dar. Schließlich ist die Bewertung des Verhaltens des A ngeklagten auch nicht davon abhängig, ob die aus der Straßenbahn aussteigenden Fahrgäste die A m pelregelung für Fahrzeuge erkennen können oder nicht. Selbst wenn sie dies könnten, haben sich die Fahrzeugführer an HalteteIlenbereichen nach den Bestim m un- gen der Paragraphen 19 und 36 StVO zu ver- halten. Darauf dürfen Fußgänger vertrauen, Oberrichter Dr. Joachim Schlegel, Mitglied des Präsidiums des Obersten Gerichts der DDR DER DEUTSCHE STRA SSENVERKEHR 8/1979  235 1Kontrolle des Du liegenden Konäien 2 Einbau der LeerE mit Dichtring, Ausfü 3 Leerlaufdüse der Wartburgvergaser Wenn d r Leerl uf wegbl ib t a 0 Unregelm äßigkeiten im Leerlauf sind im m er recht unangenehm . Bei jedem Kuppeln und Brem sen bleibt der Motor weg, was sogar einem versierten Fahrer zu schaffen m achen kann. Im m er gelingt es auch nicht, die Ma- schine rechtzeitig m it etwas Gas abzufangen. Ist dieser Zustand auf A ußenstrecken noch eini- germ aßen uberspielbar, so wird er im Groß- stadtbetrieb direkt zum Problem und kann be- reits A nlaß zu Fahrzeugstauungen oder gar Verkehrsgefährdungen geben. Diese Erwägun- gungen veranlassen m anchen Fahrzeugbesitzer, unterwegs unter die Haube zu schauen und zu versuchen, den Fehler  oft nur eine Kleinig- keit - selbst abzustellen. Dazu sei aber gleich eingangs bem erkt, daß alle nach dem 1. 1. 1974 zugelassenen Kraft- fahrzeuge einer gesetzlichen Verordnung zur schadstoffarm en Leerlaufeinstellung unter- liegen. Der CO-Gehalt in den A bgasen dieser Pkw darf den A nteil von 4 ,5 Volum enprozent nicht m ehr überschreiten. A uch Fahrzeuge frü- herer Baujahre werden bei Vergasereinstellun- gen nach und nach diesen Bestim m ungen an- geglichen. Veränderungen an den Leerlauf- regulierschrouben der bereits nach dieser Vor- schrift eingestellten Fahrzeuge sollten deshalb im Interesse des Um weltschutzes unbedingt unterbleiben, falls nicht in Verbindung m it Korrekturen ein A bgasprüfgerät verwendet wird. Schon eine geringfügige Erhöhung bzw. Verringerung der Leerlaufdrehzahl m ittels der Drosselklappenanschlagschraube ist ohne Kon- trollgerät unzulässig, weil bereits dam it unter Um ständen eine recht drastische Verschie- bung des CO-A nteils einhergehen kann. Wenn sich also bei solchen CO-gerecht einge- stellten Kraftfahrzeugen unterwegs einm al stark störende Leerlaufschwierigkeiten einstel- len, so sollte m an nicht erst die gesam te Leer- laufeinstellung durcheinanderbringen, indem m an an allen erreichbaren Regulierschrauben herum probiert, um am Schluß als Ursache der Störung nur eine vejstopfte Leerlaufdüse zu finden. A uf jeden Fall kontrolliert m an im m er zuerst die Leerlaufdüse auf freien Durchgang. Mei- stens wird nach der Düsenreinigung wieder ein norm ales Leerlaufverhalten erreicht. Der bloße A us- und Einbau der Düse kann - wenn m an sie wieder norm al festzieht - nichts an der Ein-   3 stellung des Leerlaufs verderben, solange alle Regulierschrauben ihre gehabte Position be- halten und die Düse nicht beim Säubern m it harten Gegenständen vergrößert wird. Viele Fahrer stehen dann aber doch etwas rat- los vor ihrem Wagen, wenn es an die Suche dieser einen bestim m ten Düse geht, In jedem Vergaser ist sie etwas anders angeordnet oder   Mischh in zweistufigen Typen auch doppelt vorhanden. Für solch einen Doppelvergaser gilt grundsätz- lich, daß nur die LD (Leerlaufdüse) der 1. Stufe   Leerloufh wirklich leerloufbeeinflussend ist. Die der stoffdüse 2. Stufe zugeordnete Düse hat zwar das gleiche A ussehen und die gleiche Lage, sie arbeitet aber lediglich als lJ bergangskraftstoffdüse ab Offnungsm om ent der Stufe 2. Dam it hat sie für den   Leerlaufbereich des betreffenden Motors keinerlei  Bedeutung.  Es ist also nur die Kon- trolle der LD in der 1. Vergaserstufe erforder- lich, falls Unregelm äßigkeiten auftreten. Beide Düsen dürfen bei eventuell gleichzeitigem A us- bau  keinesfalls vertauscht werden, weil  m eist starkeGrößenunterschiede vorhanden sind. Die richtige Vergaserseite bei den Doppelvergasern erkennt m an sofort am Gasgestänge, welches stets am Drosselklappenhebel der 1. Vergaser- stufe angelenkt ist. A n einigen unserer gängigsten Vergasertypen ist in den Bildern 8 bis 12 die Lage der Leer- laufdüse gezeigt, um dos A uffinden zu erleich- tern. Die herausgeschraubte Leerlaufdüse rei- nigt m an m it einer Borste oder bläst sie m it sse  bei rechtwinidig dem Mund oder einer Luftpum pe durch. Draht, Nadeln und ähnliches sind von der Benutzung üse: A usführung A ausgeschlossen.  Die  optische  Kontrolle  de', g B ohne Dichtring freien  Düsendurchgangs  ist  etwas  schwierig. da Zulauf- und Kaliberbohrung im Winkel von esten Trabant- und 90 Grad zueinander liegen.  Eine  Möglichkeit zeigt aber Bild 1.  A ls Lichtquelle dient dabei A  B durch Oicht ng  - -durch Oewhid Abdichtung gegel-,   Keinen 1J A bdirhtundgeg2n '//  - br ofstoffum wege du chGewiude'  durch Konus entweder die Sonne oder eine abgeschirm te Lam pe. Vor dem Wiedereinbau der gereinig- ten  Düse ist es zweckm äßig, den Motor bei Ringdichtung offenem Düsenkanal m it etwas Gas kurz laufen zu lassen, um auch dort eventuell vorhandene Wasserreste zu beseitigen. Zum besseren Verständnis ihrer Funktion gleich noch etwas zu den einzelnen  Leerlaufdüsen- typen.  Grundsätzlich  unterscheidet  m an  zwei A rten von Leerlaufdüsen (Bild 2). Die A usfüh- rung A (Trabant bis 1978, alle Wartburg-Floch- Verzchlul3- stopfen strom vergaser)  st  wohl  fertigungstechnisch einfacher.  Möglicherweise  können  aber  bei älteren  Vergasern  A bnutzungserscheinungen luf vom an den Gewinden der Düse und des Düsen- nnen kanals  im  Vergasergehäuse  auftreten.  Dm Kraftstoff stände dann unter Um gehung dis 236   1  DER DEUTSCHE STRA SSENVERKEHR 8/1 chtkonus 6 Kolibrierte'Düsenuntertei 1, clem ontierbar,Steckverbindung vorgesehenen Weges durch die Kalibrierung im Düseninneren zusätzlich ein „Schleichweg" über das Einschraubgewinde der Düse offen. A bnorm es Regulierverhalten und hoher Kraft- stoffverbrauch wären die Folgen. Besonderer Wert ist hier auf das Vorhandensein und den einwandfreien Zustand der Dichtung unter dem Düsenkopf sowie auf guten Festsitz der Düse zu legen. Wegen dieser Problem e hat der neueste Wart- burg 353-Vergaser 4 0 F 2-11wie auch der Tra- bantvergaser m it Beginn des J ahres 1979 eine geänderte Leerlaufdüsen-A usführung. A nstelle der bisherigen Leerlaufkraftstoffdüse befindet sich jetzt ein Sechskant-Verschlußstopfen m it Dichtring. Erst nach Entfernung dieses Stopfens wird die eigentliche, dahinter eingeschraubte Leerloufdüse (Bunddüse m it Schlitzkopf, 5-m m - ..Gewinde) zugänglich (Bild 3). )ie gute Zuverlässigkeit in der A bdichtung des Düsensitzes und des Einschraubkanals hat die A usführung B (Bild 2) bei zahlreichen neuen Fahrzeugtypen Eingang finden lassen (Wart- burg 353, WA S, Moskwitsch, Skoda usw.). J edoch sind auch hier einige Dinge zu beach- ten, um die Funktion auf die Dauer voll zu gewährleisten. Nur ein sichtbarer A bstand zwi- schen Düsenkopf und Gehäusewand (Bild 6) garantiert die einwandfreie A bdichtung der Düse auf ihrem Gegenkonus im Vergaser- gehäuse. Zu starkes Festziehen kann die Vor- derpartie anstauchen, wodurch die Leerlauf- düse oft kürzer wird und jetzt fälschlicherweise m it ihrem Kopf bis an das Vergasergehäuse gelangt. A uch der Düsensitz im Vergaserkanal fräst sich tiefer ein. A ls Folge läßt der A nlagedruck an den Dicht- konen des Gehäuses und der Düse nach und geht schließlich noch m ehrm aliger Düsen- m ontage ganz verloren. Der Um gehungsweg für zusätzlichen Kraftstoff wird dam it frei. Des- '—"alb ist zu em pfehlen, diesen Düsentyp stets r gefühlvoll und m äßig festzuziehen; das gilt besonders für Sechskant-Düsenköpfe der B-A usführung, die m it einem Schraubenschlüs- sel angezogen werden. Uberdies wird oft in gutgem einter A bsicht ein Dichtungsring unter dem Düsenkopf (ähnlich wie bei A usführung A ) verwendet. Dam it wird der Dichteffekt zwischen Düse und Vergasergehäuse ebenfalls auf- gehoben. Von der Düsenausführung B gibt es noch einige Varianten. So kann die LD der WA S- Fahrzeuge zur Reinigung auseinandergezogen werden (Bild 4 ), was die optische Kontrolle des freien Düsendurchgangs sehr erleichtert. Der ältere Moskwitsch 4 0 8-Vergaser besaß noch Leerlaufdüsen m it Steigrohr. Die Düsenkalibrie- rung lag dort im etwas eingezogenen unteren Ende des Rohrs (Bild 5, links). Zuweilen kam ein A uslöten am Punkt X dieses Röhrchens vor. Es rutschte dann nach unten in den Düsenkanal, während nun anstelle des kleinen Durchlasses schlagartig der viel grö- ßere Querschnitt des Düsenoberteils die Menge des Leerlaufkraftstoffes steuerte. Die Leerlaufgem ischregulierschraube ließ sich dar - aufhin fast ganz schließen, ohne daß der Motor stehenblieb. Sogar bei extrem weit zugedrehter Regulierschraube traten noch scheinbar undefi- nierbare ljberfettungserscheinungen m it un- regelm äßig rollendem Motorlauf auf. Solche Defekte lassen sich durch sauberes Wiederein- löten des Röhrchens unter sparsam ster Verwen- dung von Lötzinn beseitigen. Später entfiel diese kom plizierte Düsenform , so daß die 4 12-Vergaser und auch die neueren Eratzvergaser für den 4 0 6 jetzt ähnlich ver- kürzte Leerlaufdüsen (Bild 5, rechts) wie die übrigen B-A usführungen aufweisen. Die großen Lada-Typen ab 150 0 cm 3 haben eine Schnellstopp-Einrichtung zur Verm eidung von Glühzündungen nach dem A bstellen des warm en Motors (Bild 7). Eine federbelastete Düsennadel verschließt dann m it ihrer Konus- spitze die kalibrierte Bohrung der Leerlauf- düse. Bei eingeschalteter Zündung gibt die Sperrnadel, von einer Magnetspule betätigt, die Düsenöffnung wieder frei. Die Reinigung dieser Düsenart ist etwas um ständlicher, da erst das Luftfiltergehäuse abgebaut und das Spulenkabel abgezogen werden m uß. A nschlie- ßend kann die gesam te Schnellstoppdüsen-Ein- heit m it einem 13er Maulschlüssel herausge- schraubt werden. Nun läßt sich auch hier das Leerlaufdüsenvorderteil (wie im ' Bild 4 ) ab- ziehen und säubern. A bsperrnadel,elektrom ogrretisch betätigt (Stellung bei laufendem Motor) Rodialdichtung Spule '1 --------J 4 Zerlegbare Leerloufdüse beim Lada- Vergaser 5 Leerlaufdüsen des Moskwitsch 4 0 8 und 4 12, links altere A usführung 6 Bei allen Düsen m it A bdichtung durch einen Konus (A usführung B nach Bild 2) m uß zwischen Düsenkopf und Gehäusewand ein A bstand vorhanden sein. Ploll briertes Düsenvorderteil, eingesteckt   Sechskant Schlüsselweite 13 Steckschuh für Kabel 7 Leerlaufdüse m it elektrisch betätigter A b- sperrnadel beim Lada 150 0 160 0 DER DEUTSCHE STRA SSENVERKEHR 9/1979   237 1 0 Wenn der wegbleibt 8 Diese relativ „gewichtige" Vorrichtung hat hin und wieder das Bestreben, sich von selbst zu lockern. Stark schwarz rauchender A uspuff, un- regelm äßiger, rollender Leerlauf und hoher Kraftstoffverbrauch zeigen diesen Fehler an. Das gefühlvolle Festziehen des Düsenblocks am 13-m m -Sechskant hinter der runden Spule stellt den Mangel um gehend ob. Keinesfalls darf aber unter Um gehung des Luftfilteraus- baus dos Festziehen der Düseneinheit m it einer Brennerzange am Spulenkörper erfolgen. Schon eine geringfügige Deform ation der dünnen Spulenaußenwand kann den A usfall des ge- sam ten Leerlaufsystem s m it sich bringen. Blockiert die Einrichtung tatsächlich einm al unterwegs (m echanisch oder elektrisch be- dingt), so ist weder Leerlauf noch Teillastüber- gong vorhanden. Der Motor bleibt bei Touren- zahlen unter etwa 250 0 U/m in spontan stehen. Daran ist recht deutlich zu ersehen, wie weit sich der Wirkungsbereich einer Leerlaufeinrich- tung in den Teillostsektor hinein erstreckt. Des- halb ist die genaue Einregulierung des Leer- laufsystem s für die Wirtschaftlichkeit und den Um weltschutz so wichtig. Vorübergehend läßt sich bei einem derartigen Defekt aus dem aus- gebauten Düsenblock die Sperreinrichtung in Gestalt des kom pletten Nadelkörpers heraus- nehm en, wenn m an vorher (wie zur Reinigung) das Düsenvorderteil abzieht. Ohne die A b- sperrnadel bleibt die wieder zusam m engebaute Leerlaufdüse wie bei den kleineren WA S-Typen beim A bstellen der Maschine im m er offen. Eine gewisse Tendenz des warm en Motors zu Glüh- zündungen m uß dann zwar in Kauf genom m en werden, m an kom m t aber erst einm al verkehrs- sicher bis nach Hause. Das einstweilen nicht benötigte Strom kobel der Düse sollte dann un- bedingt so festgebunden und isoliert werden, daß keine Mosseberührung zustande kom m en kann. Leerlaufstörungen, die nicht durch Reinigung der Düse beseitigt werden können, sollte bes- ser ein Fachm ann beheben, denn die sonst noch m öglichen Fehlerquellen sind, allein von der Zündanlage oder von Nebenluft her ge- sehen, recht zahlreich.  E. Siedel, Dresden - / IL J Äto 1 2 8 Trabant: Einbau mi Dichtung unter dem Düsenkopf, gut festziehen 9 Wortburg 353 bis 11 )78. Einbau ohne Dich- tung, m äßig festziehen 10 Loda 120 0 /130 0 : E nbau ohne Dichtung, m äßig festziehen, bei aufgebautem Luftfilter schlecht zugänglich 11Skoda S 10 0 , 10 0 0 MB: Einbau ohne Dich- tung, m äßig festzieher 1 2 Moskwitsch 408/41 : Vertikal ein- geschraubt, ohne Dich ung, nur nach Filter- ausbau (oder Lockeruig) zugänglich, m äßig festziehen. Zündung einstellen Änderungen des Zündzeitpunktes be- einflussen nicht nur die Leerlaufdreh- zahl, sondern auch die Stabilität des Leerlaufs. Wenn der Motor im Leerlauf m anchm al stehen bleibt, kann das auch am Unterbrecher liegen, dessen Kon- taktabstand durch Verschleiß kleiner geworden ist. Dadurch verschiebt sich näm lich der Zündzeitpunkt in Richtung Spätzündung. Bevor an der Einstellung des Vergasers etwas verändert wird, ist daher die Prü- fung und wenn nötig die Korrektur der Zündeinstellung (Unterbrecher-Kontakt- abstand und Zündzeitpunkt) unerläß- lich. Bei falscher Zündeinstellung kann auch die Leerlaufeinstellung m it dem A bgasprüfgerät keine befriedigenden Ergebnisse liefern.  E. P. 238  1  DER DEUTSCHE STRA SSENVERKEHR 8/1979 11 DER DEUTSCHE Straßenverkehrj (K t40 A"1 Wer rastet, der kostet A uswertung unseres Raststätten wettstreites 1979 Wir danken allen die sich an unserem Rast- stättenwettstreit beteiligten: den 71Gast- und Raststättenkollektiven von HO, Konsum und MITROPA sowie den Einsendern der 3773 Karten. Zum ersten Mal stellten sich die gastronom i- schen Einrichtungen der unterschiedlichen Handelsträger an den Fernverkehrsstraßen und A utobahnen öffentlich dem kritischen Urteil der Reisenden. Und wir können m it dem Ergebnis durchaus zufrieden sein. Es gab insgesam t 90 Kritiken (2,4 Prozent) und 123 Hinweise (3,2 Prozent). Die kritischen A n- m erkungen bezogen sich nicht auf das Speise- und Getrönkeangebot, sondern betrafen Park- platzproblem e, Raum kopazitäten sowie die Ordnung und Sauberkeit auf den Toiletten. Natürlich hat Herr Steiner aus Georgenthot recht, wenn er schreibt, daß „letztlich die Toiletten auch ein Spiegelbild der MITROPA sind'. Doch sind nicht oftm als die Gäste auch an diesen Mißständen schuld? Unsauber- keit und zerstörte Sanitäranlogen brauchten nicht zu sein, wenn jeder Benutzer darauf achtet wie zu Hause. Gerhard Wilke aus Pasewalk kritisiert zu recht den „Mondlandschafts"-Parkplatz vor der A utobahnraststätte Finowfurt. Berufskraftfahrer wie Roland Pusch aus Leipzig bem ängeln die unzureichenden Parkm öglichkeiten für Last- züge an vielen Raststätten. Die A nzahl der Einsendungen aus jeder Rost- stätte und die geäußerten Meinungen waren die Bewertungskriterien, nach denen wir die A uswertung unter A usschluß des Rechtsweges vornahm en. Die Kritiken und Hinweise wur- den den entsprechenden Objekten direkt zu- gestellt. Sie werden dort als Eingabe behan- delt. Der Konsum wertete bereits jede Kritik während des Raststättenwettstreits m it dem betreffenden Kollektiv aus. Ende Oktober werden sich die besten Kollek- tive zu einem Erfahrungsaustausch treffen. Doch die Erfahrungen der Besten sollten einem größeren Kreis ihrer Berufskollegen zu- gänglich gem acht werden. Der Konsum hat dazu bereits die Initiative ergriffen und für den 19. Septem ber in Krostitz einen Erfah- rungsaustausch organisiert. A n ihm werden Vertreter aus 30 Konsum -Gaststätten teilneh- U nformat0fl Die nächsten Gaststätten und Farksteften an der F96 N,nt, Solche Informationen für die Kraftfahrer - hier an der Gaststätte „Interrast", Klatzow - gehören zum guten Service wie schnelle Bedienung (Bild oben). Gehört zu den Besten: Konsum-Gaststätte „lnterrast" in Klatzow an der F 96 (Bild unten). m en. Der HO und MITROPA em pfehlen wir ebenfalls einen innerbetrieblichen Erfahrungs- austausch. Die 71Gast- und Raststättenkollektive gaben ihr Bestes. Ob das so bleibt, werden nicht nur täglich Hunderte Berufskraftfahrer und Motortouristen, sondern gelegentlich auch wir kontrollieren.  Ihre Redaktion Die Besten HO-Gaststätte „Grass", Sondershausen HO-Gaststätte ‚.Zur Köppe", Bad Kloster- la usn itz HO „Heidegaststätte" m it Waldschenke, Oppin Konsum -Gaststätte „Grüne Tanne", Krostitz Konsum -Gaststätte „Interrast", Klatzow Konsum -Gaststätte ‚.Weiße Elster", Oelsnitz Konsum -Raststätte „Gerwisch" MITROPA -A utobahnraststötte Niem egk MITROPA -A utobahnraststätte Wilsdruff t'*IlTROPA -Reiserestaurant Bad Schandau MITROPA -A utobahnraststätte Herm sdorfer Kreuz DER DEUTSCHE STRA SSENVERKEHR 8/1979   239 r 1 :- A utobahn Berlin—Prenzlou-VR Polen Offnungszeiten Sortim ent Tankstelle  Mo—Fr  So  So VK 79 VK 88 VK 94 DK Finowfurt  durchgehend -  )<  X X J oachim sthol  7-11.30 -  X  X X 14 -15.30  -  - Eberswalde-Finow  6-20  6-15  7-14 X  X  X X (Marktstroße) Grom zow  7-12  7-14  - -  X  )< - F 10 9 110 Bsrn_enzlau--A nkm —A hbeck—Hedn9Sdorf Wandlitz 7-19 7-19 8-16 - X X - Groß-Sctiönebeck 6-20 7-17 8-16 X X X X Gollin 13-18 9-18 9-18 - - - Mi/Do geschl. Prenzlau 6-20 6-20 6-20 X X X X Pasewalk 6.30 -19 7-17 8-16 X X > < X J atznidc 7-12 8-15 - - X - - 13-18 Ferdinondshof 7-18 7-13 8-12 - X - - Ducherow 6-20 6.30 -19 6.30 -19 - )< X X A nklom 6-20 7-17 8-16 - X X - Usedom 6-19 7-18 8-17 )< )< - X A hlbeck 6-20 8-18 8-18 X X X X Heringsdorf 7-18 7-13 9-12 - X - - Wolgast (an der Fill) 6-21 7-19 8-19. X > < X X F 198/197 Prenzou-Woldegk--.Friedlond—A nkIam Woldegk  6.30 -19 6.30 -14 .30 9-12 - X - X (jd. 2. So) Friedland  6-18 7-12 8-16 - X - X 96 Oranienburg (Sachsenhausener Straße) Löwenberg Gronsee Fürstenberg (H.) Neustrelitz Neubrandenburg A ltentreptow )arm en Greifswald (Otto-Grotewohl-Straße) Greifswald (Wilhelm -Fleck-A llee) Stralsund (Werftstraße) Bergen (Rügen) Saßnitz x  x x  x -  x x  - x  > < x  x x  x x  > < x  x x  x x  > < x  x -  x - > <  X X  ;< -  x -  - x  - x  - X  1< X  )< x  x 1<  - )<  X X  )< durchgehend 7-18 - 6-20 7-17 8-16 6-20 7-17 8-16 durchgehend durchgehend 7-18 8-12 9-11 7-19 8-17 8-1 6-20 6-17 7-16 6-20 6-17 7-16 durchgehend 6-20 7-17 8-16 6-20 7-17 8-16 A utobahn Berlin—Rosock Neuruppin (Straße der Weltjugend) 6-20 7-17 8-16 Wittstocic 6-20 6-20 6-20 Plau 6-20 7-17 8-16 Charlottenthol (Offnungszeiten für J uli und A ugust) 7.30 -17 8-12 8-12 Rostock F 10 3 durchgehend Rostock-Brinkm annsdorf durchgehend Rostock F 10 5 6-21 6-21 6-21 1. Tankmöglichkeiten an den Hauptmagistralen zur Ostsee Offnungszeiten  Sortim ent Tankstelle  Mo—Fr  So  So  VK 79 VK 88 VK 94 C F 189j0,6 Magdeburg—StendokPedeberg—Schwerin--Wsmar Magdeburg j (Kirschweg) durchgehend X X X Stendal (Dahlener Straße) durchgehend X X X Osterburg 7-18 7-13  8-12 X > < X im Wechsel m . Seehausen Wittenberge (Parkstraße) 7-18 7-16  9-12 X X X PrIbrg 6-20 7-20  7-20 X > < )< Ludwigslust 6-20 7-17  8-16 > < X X Schwerin (Großer Dreesch) durchgehend > < X ' Wism cir (Zierower Weg) durchgehend X X X F 103/321 Kyritz—Pdtzwcilk--Parchm—Schwerin Kyritz (Straße der DSF) 6-20 7-17 8-16 X > < X Pritzwalk (Putlitzer Straße) 6-20 7-17 8-16 )< X X Parchim  . 6-20 7-17 8-10 X X X Schwerin durchgehend (Großer Dreesch) x X x 8 107 Ziesar—Pritzwalk Ziesar (A utobahn) durchgehend - X X Genthin 6-20 7-17 8-16 X X X Klietz 7-18 8-15 - - X - Hovelberg 6-20 7-17 8-16 X X X Pritzwalk 6-20 7-17 8-16 X X X 2. Tankmöglichkeiten an den Hauptmagistralen der Ost-West- Verbindungen 8 105 51 aLjr Stralsund (Werftstraße) durchgehend > 1 X X Ribnitz (Klockenhögener Straße) 6-21 6-21 6-21 X X X Rostock F 10 5 6-21 6-21 6-21 X X X Neubuckow 6-20 7-17  8-16 - X X Wism or (Zierower Weg) durchgehend X X X A utobcini Fro 1 .  )—Magdeburg Frankfurt (O.)-A utobahn durchgehend > 1 X X Fürstenwalde durchgehend - > < X Rongsdorf durchgehend - X X Michendorf durchgehend X X X Ziesar durchgehend - X X Magdeburger Borde durchgehend X )< X r Bcutzen---Kcu- 1c-5tadt--5rurt--Esencch Bautzen (Ferkelm arkt)  6-21 6-21 6-21 -  X  X Wilsdruff  durchgehend  X  X  X 1) nur an Wochenenden 24 0   DER DEUTSCHE STRA SSENVERKEHR 8/1979 Offnungszeiten Sortim ent Offnungszeiten Sortim ent Tankstelle Mo—Fr So So VK 79 VK 88 VK 94 DK Tankstelle Mo—Fr So So VK 79 VK 88 VK 94 DK Röhrsdorf durchgehend )< X > ( X Meerone 6-19 8-17 8-16 )< > ( X X 4 .  Tankmöglichkeiten an den Zufahrtsstraßen zur CSSR l-term sdorfer Kreuz durchgehend )< X X > ( Eichelborn durchgehend > < X X X Eisenach (Kasseler Straße) durchgehend )< X X - uen-bacn– Bautzen (Ferkelm arkt) 6-21 6-21 6-21 X X > < )< Le l Tunkmägiichkeiten an den Zufahrtsstraßen zur VR Polen Oppach 7-18 8-15 8-15 X )< X - im Wechsel Neusalzo/Sprem berg 7-18 8-15 8-15 X )< - - im Wechsel Ebersbach 7-18 8-15 8-15 )< > < - - jA 4 irk Neubrandenburg im Wechsel Neugersdorf 7-18 8-15 8-15 - X - - im Wechsel Seithennersdorf 7-18 8-15 8-15 - X X - Pasewalk 6-19 7-15 8-16 > < x x x im Wechsel Löcknitz 7-18 7-12 -. - X - - Di 7-12 Penkun  Mo 6.30 -12 Di—Fr 6.30 -17.30 630 -13 - - - X Pn-Shm dk1/Bohratal Schm ölIn 7-12 13-17 7-11 - -. X - - Dresden (Wiener Straße) durchgehend X X > < X Dresden (Bautzener Straße) durchgehend - X X - Bexrk 1-tanklurt (Oder) Dresden (Blüherstroße) durchgehend X > ( X X Heidenau 6-18 8-16 8-16 - X X X Pirna Schwedt 620 717 816 X X )< X (Dr-Kurt-Fischer-Straße) 6-19 8-16 8-16 - > < X X A ngerm ünde Rothm onnsdorf 6-20 7-16 8-16 > > < X X (Berliner Tor) 10 -19 815 815 - > < < - Berggießhubel 8-18 7-13 8-13 - X X - A ngerm ünde . im Wechsel (Straße der Freundschaft) 7-17 8-15 8-15 -. X - X Bad Gottleuba 7.30 -17.30 7-13 8-13 > ( X - - Eberswolde-Finow 6-20 6-15 7-14 X X X X im Wechsel Bad Freienwalde 6-18 8-12 8-12 - X < X Frankfurt (0 )-A utobahn durchgehend > < > < X X Frankfurt (0 -) - (Otto-Grotewohl-Straße) 6-20 7-17 8-16 X > < X - —Dippodsseakie---Znnwcild ‚Dresden Fürstenwalde (A utobahn) durchgehend - X X X F» – hüttenstadt iannstraße) 6-20 6-15 7-13 )< X > < X Dresden jeden (Blüherstrcsße) durchgehend X X )< X 1. Sonntag Karsdorf 7-12 7-14 9-12 X )< - - im Monat (A pril bis Septem ber) 12.30 -17 im Wechsel Dippoldiswalde 6-20 7-17 8-16 X X X X Eisenhüttenstodt 6-20 6-15 7-13 A ltenberg (Fellserstraße) . (im Wechsel m it Geising) 7-18 7-16 8-12 - X > < X Bezirk Cottbus Wilhelm -Pieck-Stadt Guben 6-20 717 8-16 Forst 6-20 7-17 8-16 Cottbus (J aques-Duclos-Platz) 6-21 7-20 7-20 Cottbus/Ströbitz (Kolkwitzer Straße) durchgehend Weißwasser 6-20 7-17 8-16 k   Bezirk Dresden - Marx - Stad t---O berw e sen t ha > <  > < )< x Karl-Marx-Stadt X  x x (Bergstraße) durchgehend X )<  X  X > <  < > < > < Karl-Marx-Stadt (J ägerstraße) durchgehend X X  -  - <  > < x Burkhordtsdrf 8-16 8-13 9-12 - X  -  - Di 14 -18 Ehrenfriedersdorf 7-18 8-13 8-12 X X  -  - Mi gescht im Wechsel A nnaberg-Buchholz 6-20 7-15 8-12 X )<  X  X Bärenstein 7-18 8-13 9-12 - X  -  - Mi geschl im Wechsel Oberwiesenthal 8-18 8-12 10 -17 - X  X  - G"rlitz -. Plauen—Bad Bram bach—Schonberg (Relchenbacher Straße) 6-21 6-21 6-21 -  x x x Lobou (Äußere Bautzener Straße) 6-20 7-17 8-16 > <  X X X Zittau Plauen  6-20  7-17  8-17 X  X X X (Äußere Weberstraße) 6-22 7-17 8-16 -  X > < X Oelsnitz  7-18  -  - -  > < X X Bautzen A dorf  6-21 7-19  7-19 \  > < X X (Ferkelm orkt) 6-21 6-21 6-21 X  > ( X )( Bad Bram boch  7-18  7-13  - > <  X X - DER DEUTSCHE STRA SSENVERKEHR 8/1979  24 1 Karipol Brem sflussigkeit TGL27 915/0 1Wartburg Trabant Syntol HD 190 SA E J 170 3 c Skoda FIA Tniebieski SA E 70 R 3 Polski Fiat Olykolstop SÄE 70 R 3 Lichid de frina SA E 70 R 3 Dacia 130 0 UKA -2; A T-2 SÄE 170 3b Zostava 110 0 NEWA SA E J 170 3 Lada Moskwitsch GCK Wolga Saporoshez Reiseländern, die Zahlen geben die Olwechselfristen And re Lander.i andere Stoff Wer ins A usland fährt, m acht sich vorher Ge- danken, welche Betriebsstoffe dort für sein Fahrzeug wohl angeboten werden. Im Beitrag „Wer gut schm iert. . ." (Heft 6/79) war schon auf die Mischbarkeit bzw. überhaupt die Ver- wendung von Motorölen im A usland eingegan- gen worden. Ein A uto benötigt aber noch einige Betriebsstoffe m ehr. Was wird von die- sen im sozialistischen A usland angeboten, was ist m it DDR-Produkten m ischbar? Kraftstoffe Sie werden am häufigsten und — je nach Länge der im A usland zurückgelegten Strecke - in zum Teil großen Mengen benötigt. Das A nge- bot an Vergaserkraftstoffen (VK) in den ein- zelnen sozialistischen Ländern ist in Tabelle 1 zusam m engefaßt. A ls Faustregel kann m an sich m erken, daß Motoren m it einem Verdichtungs- verhältnis von 85:1und m ehr einen Kraftstoff m it einer Oktanzahl von 90 und m ehr benöti- gen. Niedriger verdichtete Motoren kom m en m it VK aus dessen Oktanzahl unter 90 liegen kann Im allgem einen wird der benötigten Oktan- zahl zuviel Bedeutung beigem essen Muß ein- m al ein VK getankt werden dessen Oktanzahl um zwei Werte niedriger liegt als der vorge Tabelle 1: Vergaserkroftsoffe in sozia- listischen Reiseländern PKW m it Verdichtungsverhältnis Land <8,5 > 8,5 DDR 0 Z79  OZ 8i3 0 Z94 CSSR 0 Z 8B OZ 92 OZ 96 VRP OZ 78 OZ 94 UVR 0 z86 0 Z92 0 Z98 SRR OZ 75 OZ 90 OZ 98 VRB Chz 81 0 Z93 0 Z96 UdSSR OZ 76  0 Z85 OZ 93 OZ 98 schriebene Wert, so passiert dem Motor über- haupt nichts Eventuelle Klingelerscheinungen lassen sich allein schon durch ein sanfteres Gasgeben verm eiden. Wird der Unterschied einm al größer, kann m an bei den Viertakt- m otoren den Zündzeitpunkt ohne größere A r- beiten etwas in Richtung Spätzündung verstel- len und kom m t so auch über eine Durststrecke A nsonsten sollte natürlich angestrebt werden einen VK zu tanken der die für das jeweilige Fahrzeug vorgeschriebene Mindestoktanzahl aufweist. Wer höheroktanigen Kraftstoff fährt, schadet zwar dem Motor nicht, wohl aber sei- nem Geldbeutel. Für Dieselfahrzeuge wird - wie auch im Inland - nur eine Dieselsorte angeboten. Ein Diesel- fahrer sollte sich vor der Einreise in ein ande- res Land nach den jeweiligen Gepflogenheiten für den Dieselverkauf erkundigen. In m anchen Ländern gibt es Diesel nur gegen Talons, die an den Grenzübergängen erworben werden können. Kraftstoffe sind in jedem Falle m iteinander m ischbar. Bei allen anderen Betriebsstoffen richtet m an es am besten so ein daß unterwegs m öglichst nicht gewechselt werden m uß Kleinere Nach- füllm engen, vor allem an Motoröl, können im Reisegepäck m itgeführt werden. Was aber. Tabelle 2 Ole für Wechselgetriebe (W) und A usgleichgetriebe (A ) in sozialistischen Reiseländern Land DDR CSSR VRP UVR SRR VRB UdSSR 0 0 s Getriebeöl - ' 0- w — i E 0 - = .2-.2- Ö Pkw-Typ 0 0 ao II . I(i i— 5 Wolga GA Z 24 W w A W A W W W W Moskwitsch 4 12/214 0 A A A A Wolga GA S 21 A w A W A W W W W Moskwitsch 4 0 3/4 0 8 A A A A Lada (alle Typen) W A W W W W W W Polski Fiat 125 p A A A A A A Olwechselfrist 30 20 4 0 4 0 30 30 30 12 30 30 20 10 (10 0 0 km ) Tabelle 3:  Ole für kom binierte Wechsel- und A usgleichsgetriebe in so in 10 0 0 Kilom etern an. 4 : Brem sflüssigkeiten in sozialistischen Reiseländern Land  Bezeichnung  Standard  Originalfüllung Land  DDR CSSR VRP SRR UVR VRB UdSSR 0   0 Getriebeöl 1 u_ I()  W  0 .'j 0 - cm CL - ..' _6 a_ C> o a 0 — r,  r,  in   a '0   ‚0   10 01   01  0 Pkw-Typ   0   0  0   .  . ' 0  —  -c)   - o 0 0 . W 0 W 0 E 0   8   o 0  Os o o 0   0 0 Io a   .2-  .2-.- ‚ > Dacial30 0 /Zastavall0 0 30  4 0  30  30  30  30  20 Saporoshez (alle Typen)  20  4 0  30  30  20  30  10 Skoda (alle Typen)  20  4 0  30  30  20  30  25 Wartburg 3111312  25  4 0  30 30  20  15  30  20 Wartburg 353  50   4 0  30  30  20  12  30  25 Trabant (alle Typen)  20  15  15  15  15  15   10 24 2  -- 1  DER DEUTSCHE STRA SSENVERKEHR 9/1979 wenn infolge eines größeren Schadens Be- triebsm ittel völlig oder zu einem hohen A nteil ersetzt werden m üssen? Getriebeöl Wird ein Neuauffüllen notwendig, können die in Tabelle 2 und 3 angegebenen öle verwen- det werden. Sie sollten untereinander und m it bei uns üblichen Getriebeölen nicht gem ischt werden. Tabelle 2 enthält dabei die Die. die für Pkw geeignet sind, bei denen das Wechsel- getriebe (um gongsprachlich einfach als Ge- triebe oder Schaltgetriebe bezeichnet) und der A chsantrieb getrennt sind. Das betrifft alle Fahrzeuge m it Standordantrieb, also Motor vorn, A ntrieb hinten. In Tabelle 3 sind die öle für jene Pkw aufgeführt, bei denen Wechsel- getriebe und A chsontrieb als einheitliches Bau- elem ent zusam m engefaßt sind, also für die Pkw m it Frontm otor und Frontantrieb bzw. m it Heckm otor und Heckantrieb. Schmierfette Wurde ein Fahrzeug vor der A uslandsreise ob- geschm iert, ist ein Nachschm ieren unterwegs im allgem einen nicht erforderlich. Bei Unterwegs- reparaturen an fettgeschm ierten Teilen verwen- den die ausländischen Werkstätten die dort vorgeschriebenen Fette. Man sollte nach der Rückkehr beim nächsten A bschm ieren darauf achten, daß dieses „frem de" Fett vollständig gegen das bei uns vorgeschriebene ausge- tauscht wird. Bremsflüssigkeit Das A ngebot an Brem sflüssigkeiten in euro- päischen RGW-Ländern ist in Tabelle 4 auf- geführt. Daraus ist ersichtlich, daß alle aus- ländischen Brem sflüssigkeiten noch den Stan- dards SA E J 170 3 bzw. SA E 70 R 3 hergestellt werden, m it A usnahm e der Brem sflüssigkeit, die im Wolga und Saporoshez verwendet wird. Die Brem sflüssigkeiten, die nach diesen beiden ge- nannten Standards oder auch nach dem Stan- dard RS 130 5-68 hergestellt werden, sind ein- m al untereinander m ischbar und auch m ischbar m it der in der DDR hergestellten Karipol- Brem sflüssigkeit (Brem sflüssigkeit grün). Die in älteren DDR-Fahrzeugen verwendete Brem s- flüssigkeit blau ist zwar m it der grünen m isch- bar, nicht jedoch m it allen ausländischen Pro- dukten. Wenn im A usland ein Nachfüllen von Brem s- flüssigkeit nicht zu verm eiden ist und eine Mischborkeit nicht gegeben ist, m uß die ge- sam te Brem sflüssigkeit gewechselt werden. Vor dem A uffüllen m it der ausländischen Brem s- flüssigkeit ist die Brem sanlage m it Spiritus, den es auch im A usland überall zu kaufen gibt, zu spülen. Hycomatöl Im Trabant 60 1Hycom ot wird für die hydrau- lische Kupplungsanlage das Hydrauliköl H 7 verwendet. Dafür gibt es im sozialistischen A us- land kein A ustauschprodukt. A lle Länder, die den Trabant 60 1Hycom at im portieren, hoben MA L LL L_J Die VR Polen verfügt über ein relativ eng- maschiges Tankstellennetz. Da auf polnischen Straßen viele einheimische und importierte Zweitaktfahrzeuge verkehren, findet man auch Gemischsäulen recht oft vor, Bulgarische Tankstelle an der ‚.Rosenstraße' kurz vor Kazanlak. Eine Umstellung der Tankgewohnheiten ist in Bulgarien höchstens für Kraftfahrer mit Zweitaktmotoren notwen- dig, da Gemischsäulen relativ selten sind (Bild oben). aber dieses DI in der Originalabfüllung (11) im A ngebot. Fährt m an in andere Länder, sollte dieses Dl m itgeführt werden. Gefrierschutzmittel In den einzelnen sozialistischen Ländern wer- den unterschiedliche Gefrierschutzm ittel für die Kühlsystem e wassergekühlter Motoren verwen- det. Da bei Verm ischung verschiedener Ge- frierschutzm ittel ungewollte chem ische Reak- tionen eintreten können, sollte auch hier die Reinheit der Produkte gewahrt bleiben. Ver- dam pfungsverluste im Kühlsystem erfordern ohnehin nur das Nachfüllen von Wasser bzw. destilliertem Wasser. Sind Leckverluste einge- treten, so genügt in der warm en J ahreszeit ebenfalls das Nachfüllen von Wasser. Vor der nächsten Winterperiode m uß dann aber wie- der der notwendige Kälteschutz hergestellt werden, indem Gefrierschutzm ittel nachgefüllt wird. Geht infolge eines Defekts die gesam te Kühl- flüssigkeit oder ein großer Teil davon verloren, so kann in der warm en J ahreszeit ebenfalls eine reine Wasserfüllung vorgenom m en wer- den. In der kalten J ahreszeit wird das Kühl- System m it einem landesüblichen Gefrierschutz- m ittel geschützt. Man erkundige sich, welche A nteile zu welchem Kälteschutz führen. Diese frostsichere Lösung kann dann bis zum näch- sten Kühlm ittelwechsel (m eist zwei J ahre) im Kühlsystem verbleiben.  Hans-Georg Otto DER DEUTSCHE STRA SSENVERKEHR 9/1979   24 3 Bezirk Dresden n rno 30 Bezirk Karl-Marx-Stadt r A utobahn -E13 F- Str.m Nr. Ei Porkm öglichkeit nur irlongegebener PI9I79 Richtung benutzbar Bezirk Dem Ortsausgang A ltenb irg in Richtung   F 175 Sch m ölln rechts  Bezirksgrenze Karl-Marx-Stadt - Döbeln P 18 Parkm öglichkeit etwa 1k nach dem  P 28 Parkplatz etwa 3 km nach dem Ortsaus- Ortsausgang Eschefeld in Richtung Win-  gang Töpeln in Richtung Hartha dischleuba rechts Parken an F-Straßen Bezirk Leipzig Bezirk Cottbus Nach den Bezirken Rostock (Heft 179), Neu- brandenburg (3/79), Magdeburg (4/79), DresS den (5/79), Erfurt und Potsdam (6/79) und Schwerin (7/79) folgen hier A ngaben zum Be- zirk Leipzig. Wir bedanken uns wie im m er recht herzlich bei den Kollegen der Bezirks- direktion für das Straßenwesen. Die Leipziger Kollegen haben bei ihren A ngaben zur Lage der Parkplätze berücksichtigt, daß m anche nur in einer Richtung benutzt werden können. Die Redaktion F2 Bezirksgrenze Halle - Leipzig - Bad Düben P 1 Parkplatz Ortsausgang A udigast in Richtung Leipzig rechts P 2  Parkplatz an der Gaststätte Rüssen P 3  Parkplatz Ortsausgang Leipzig in Rich- tung Bad Düben rechts vor der Gast- stätte P 4  Parkm öglichkeit in Krostitz Ortsteil Pröttitz P 5  Parkplatz am Ortsausgang Krostitz in Richtung Bad Düben, Gaststätte „Grüne Tanne" P 6 Parkm öglichkeit in Krensitz an der Gaststätte rechts P 7  Parkm öglichkeit an der Gaststätte in Lindenhayn P 8  Parkplatz an der Gaststätte „Rotes Haus' (zwischen Lindenhayn und Wellaune) F6 Bezirksgrenze Dresden - Leipzig P 9  Parkplatz in Lonnewitz an der Gast- stätte Lonnewitz P 10 Parkm öglichkeit etwa 20 0 m nach dem Ortsausgang Luppa in Richtung Oschatz rechts P 11Parkm öglichkeit zwischen Luppa und Kühren vor dem A bzweig der Land- straße nach Sachsendorf P 12 Parkm öglichkeit zwischen Luppa und Kühren rechts an der Gaststätte (Wald- tage) P 13 Parkm öglichkeit am Ortsausgang Benne- witz in Richtung Leipzig rechts P 14 Parkplatz in Machern gegenüber der Gaststätte ‚Stadt Leipzig" P 15 Parkplatz in Gerichshain neben der Gaststätte ‚Zur Kastanie" F7 Bezirksgrenze Gera - A ltenburg - Kreuzung m it F95 P 16 Parkm öglichkeit am Ortsausgang Untz- schen in Richtung Ronneburg rechts P 17 Parkm öglichkeit etwa 1,7 km nach dem F 87 Bezirksgrenze Cottbus - Leipzig - Bezirks- grenze Halle P 19 Parkm öglichkeit etwa 80 0 m hinter dem Ortsausgang Torgau in Richtung Herz- berg rechts P 20 Parkplatz zwischen Mockrehna und Doberschütz rechts ( aldlage) P 21Parkm öglichkeiten 1 Naherholungs- gebiet Kulkwitz F93 Bezirksgrenze Karl-Marx-St dt - A ltenburg - Borna P 22 Parkm öglichkeit etwa 60 0 m nach dem Ortsausgang Lehnd :> rf in  Richtung Zwickau rechts P 23 Parkm öglichkeit etwa 1.8 km nach dem Ortsausgang A ltenburg in Richtung Zwickau P 24 Parkplatz in Thräne gegenüber der Gaststätte F 95 Bezirksgrenze Karl-Marx-St dt - Borna - Leipzig P 25 Parkplatz am Ortsausgang A ltm örbitz in Richtung Frohburg links P 26 Parkplatz an der Ga tstötte Kesselhain P 27 Parkm öglichkeit zwi chen Eula und Espenhain links F 180 A ltenburg - Bezirksgrenze Halle P 29 Parkm öglichkeit am Ortsausgang Rositz in Richtung A ltenburg rechts P 30 Parkm öglichkeit zwischen Rositz und Meuselwitz am A bzweig der Landstraße nach Kriebitzsch F 182 Torgau - Bezirksgrenze Halle P 31Parkplatz etwa 80 0 m hinter dem Orts- ausgang Torgau in Richtung Dom m itzsch rechts F 183 Bezirksgrenze Cottbus Torgau - Bad Düben P 32 Parkplatz etwa 4 km nach dem Ortsaus- gang Graditz in Richtung Bad Lieben- werda rechts P 33 Parkm öglichkeit am Ortsausgang Werdau in Richung Bad Liebenwerda P 34 Parkplatz am Presseler Teich zwischen Weidenhain und Pressel (Naherholungs- gebiet) F 184 Leipzig - Delitzsch P 35 Parkm öglichkeit in Schladitz an der Gaststätte P 36 Parkm öglichkeit in Lem sel an der Gast- stätte, Zufahrt über die Landstraße nach Wolteritz, etwa 20 0 m von der F 184 ent- fernt 24 4   1   DER DEUTSCHE STRA SSENVERKEHR 8/1979 einer Kurbelwelle braucht dazu nur jeweils in eine Stellung gedreht zu werden, die das betreffende Segm ent direkt im Offnungs- ausschnitt erscheinen läßt. Sehen so die A utos von m orgen aus? Die Keilform der Studie „Megastar IV' (Ford Ghia) soll Funktionalität und A erodynam ik m it- einander verbinden (Bild 5). Die Strom linien- form , wie sie bei Rekordfahrzeugen gewählt wird, eignet sich für A lltagsautos nicht. 2 A ls eine Wende bezeichnet Renault das aktuelle Erfolgsm odell R 18, das jetzt auch in einer Kom bivariante vorgestellt wurde: als Renault 18 variable (Bilder 1und 2). Er sei kein Lastenesel, betont das Werk, sondern ein kom fortables Freizeitauto. Ganz offensichtlich versucht Renault, m it dieser Version des R 18 die an die traditionelle Heckklappe bisheriger Erfolgsm odelle des Werkes gewöhn- ten Käufer zu entschädigen. Das Fahrwerk basiert auf der R 12-Konzeption (Dacial). Wahlweise 1,4 oder 1,71Hubraum m it 4 7 kW (64 PS) oder 58 kW (79 PS). „Modern und konkurrenzfähig: sowjetisches Design" - so faßte die westdeutsche A uto- m obilzeitschrift „m ot" eine Inform ation über die A rbeiten sowjetischer Form gestalter an neuen Moskwitsch-Modellen zusam m en. Der künftige Moskwitsch aus lshewsk würde kürzer, geräum iger, leichter und sparsam er. Noch existiert er allerdings nur als Tonm odell (siehe Bild 3). /   'tJ 5 3 fl 1 Ist der Belag der Mitnehm erscheibe einer Kupplung abgenutzt, wird noch im m er ein zeitaufwendiger A usbau von Motor oder Getriebe erforderlich. Greift die A utom obil- industrie aber den inzwischen patentierten Vorschlag eines Schweizers auf, ist der Belogwechsel bei der Kupplung kein Problem m ehr. Em pfohlen wurde, die Beläge nicht m ehr als geschlossene Ringe anzuordnen, sondern die äußere Scheibenpartie in drei huf- eisenförm ige Segm ente zu unterteilen, die den Belag tragen. Gehalten werden die m etallenen Segm ente m it beiderseitig aufge- brachtem Reibbelag an der Nabe der neu- artigen Mitnehm erscheibe m it einer Innen- sechskantschraube, die von außen durch eine Offnung in der Kupplungs- g 1o c k e gelöst werden kann. Durch diese Off nung hindurch lassen sich die abgenutzten Segm ente herausnehm en bzw. neue ein- setzen (siehe Bild 4 ). Die Kupplungsscheibe DER DEUTSCHE STRA SSENVERKEHR 8/1979   24 5 Verbandskasten Zu m einer Tätigkeit als Betriebsschwester des Post- und Fernm eldeam tes Bautzen gehört es auch, die Verbandskästen unserer Fahrzeuge zu kontrollieren. Dabei fiel m ir auf, daß die Kästen in den einzelnen Typen sehr unter- schiedlich und zum Teil recht ungünstig unter- gebracht sind. Da die Fahrzeuge oft auch von anderen Fahrern genutzt werden, wissen diese häufig nicht, wo sich der Verbandskasten be- findet. Zum Teil ist der Verbandskasten unter der Ladefläche und bei beladenem Fahrzeug nur schwer erreichbar. Wäre es nicht m öglich, für alle Fahrzeuge einen bestim m ten Platz, beispielsweise unter einem Sitz, hinter der Rückenlehne oder seitlich am Fahrzeug, fest- zulegen, so daß bei Unfällen ein Helfer auch im frem den Fahrzeug den Verbandskasten schnell findet? Schwester Anneliese Liebmann, Bautzen Handlampenanderung Bei verschiedenen Reparaturen an der elek- trischen A nlage eines Kraftfahrzeugs ist es er- forderlich, die Batterie abzuklem m en. Dam it ist es natürlich auch nicht m öglich, die Hand- lam pe zu nutzen, da ja keine Bordspannung m ehr anliegt. Passiert einem das in der Dun- kelheit unterwegs, ist guter Rat teuer, denn nicht im m er wird eine Taschenlam pe m it- geführt. Ich habe deshalb m eine Handlam pe wie folgt geändert: Der Handlam penstecker wurde abgeschnitten. A m Kabelende, das zur Lam pe führt, wurde eine Lautsprecherkupplung und am Stecker- kabel ein Lautsprecherstecker angelötet. Ein zweites, etwas 20 cm langes Kabel wurde m it einem Lautsprecherstecker und m it zwei handelsüblichen Klem m en, wie sie an Batterie- ladegeräten verwendet werden, versehen. Da- durch sind folgende Nutzungsm öglichkeiten gegeben: - Handlam penbetrieb über Handlam pen- stecker und Bordsteckdose - Handlam penbetrieb über direktes Klem m en auf die Batterie - Nutzung der Handlam pe m it Klem m en als Prüflam pe bei Störungssuche an der elek- trischen A nlage. F. Mieke, Leipzig Unfall im Ausland A uf unserer Urlaubsfahrt in die VR Bulgarien wurden wir leider in einen Verkehrsunfall ver- wickelt. Unsere Erlebnisse im Zusam m enhang dam it können vielleicht für andere DDR- Motortouristen bei Unfällen im A usland Hin- weise für richtiges Verhalten geben. A ls wir in Plovdiv an einer am pelgeregelten Kreuzung bei Rot brem sten, fuhr ein bulga- rischer Pkw auf unser Gespann (WA S 210 1m it A nhänger CT5) auf. Er schob uns auf unseren Vorderm ann, einen Moskwitsch aus J ugo- slawien. Von unserem Wohnzeltanhänger war das Heck eingedrückt unc der A ufbau auf dem Chassis nach vorn ge choben. Die A n- hängerzugvorrichtung am Pkw war verbogen und unter die Stoßstange gedrückt. Dabei hatte sie die A uspuffanlage besc ädigt. A n der Vor- derfront des Pkw war Blechschaden ent- standen. Neben der Haft flichtversicherung hatte ich für den Pkw unc den Hänger eine A uslands-Kasko-Versicheru g ohne Selbst- beteiligung abgeschlossen. Nach dem Unfall m ußte ici die übrigen Be- teiligten erst überzeugen, c aß es notwendig ist, die Miliz hinzuzuziehen. A ch die Miliz wollte zunächst, daß ich die Höhe m eines Schadens nenne und der Schuldige n dem Unfall m ir und auch dem J ugoslawen den Schaden sofort bezahlt. Darauf ließ ich m ich nicht ein. Ich verlangte unter Berufung auf m eine Kasko- versicherung ein Protokoll. Dieses Verhalten hat sich als richtig erwiesen, denn der volle Um fang des Schadens stellte sich erst später heraus. J etzt hieß es einerseits, e ne Notreparatur durchführen zu lassen und andererseits m it der bulgarischen staatlichen Versicherung wegen der Regulierung des Scha ens zu verhandeln. „Jetzt solltest du aber ni4 t mehr so schnell fahren!” Zeichnung: Wilfried Uipke Die Notreparatur erfolgte sehr schnell, die Form alitäten bei der Versi herung dauerten länger. Unter Hinweis auf m eine A uslands- versicherung bei der Staatlichen Versicherung der DDR hatte ich lediglich die Verauslagung der Kosten für die Notreparatur erbeten, für die m ein restliches Tasche geld nicht m ehr reichte. (Das wäre nicht nötig gewesen, denn die Notreparatur bezahlt cuch die bulgarische staatliche Versicherung - die Redaktion.) Ich wollte das Protokoll der Miliz zurückhaben und eine Bestätigung, daß ich den Unfall der dortigen Versicherung geeldet habe. Man bestand aber darauf, m ir die Schodenssum m e sofort in bar auszuzahlen, da es sich um eine Haftpflicht des bulgarischen Kraftfahrers han- delte. Nach der Begutachtung durch einen Vertreter der bulgarischen Versicherung wurden m ir um gerechnet ungefähr 750 Mark bezahlt. Die Gesam tschadenssum m e stellte sich aber später m it fast 30 0 0 Mark heraus. Nach der Rückkehr in die DDR habe ich den Schaden sofort unserer Versicherung gem eldet und den Sachverhalt erklärt. Sie erklärte sich sofort be- reit, den Schaden in vollem Um fang unter A bzug der in Bulgarien gezahlten Sum m e zu ersetzen. Das Fazit aus diesem Erlebnis: am besten keinen Unfall. A uf jeden Fall sollte m an stets so fahren, daß m an keinen Unfall selbst ver- schuldet. Passiert einem doch das Unglück, so m uß m an viel Geduld haben und konsequent eine den Vorschriften der A uslands-Kasko- Versicherung entsprechende Klärung an- streben. Siegfried Kühlewind, Berlin Der Griff zum Gurt Den A usführungen des Psychologen Dr. Günter Fischer (Heft 5/1979) m uß ich unbedingt zu- stim m en. A uch ich war anfangs ein absoluter Gurtgegner. Was habe ich gegen den Gurt gewettert; hier drückt es und da drückt es. J edesm al erst abschnallen, wenn etwas aus dem Handschuhfach gebraucht wird und an- deres. A ußerdem m einte ich, m ich bei einem Unfall abstützen zu können. Nach jedem Einsteigen erinnerte m ich m ein Mann, der stets angechnalIt fährt, an den Gurt. Schließlich schnallte ich m ich dann doch an - um Ruhe zu haben. Und tatsächlich, jetzt m erke ich gar nicht m ehr, daß ich ange- schnallt bin. Es ist sogar in Kurven und beim Brem sen recht angenehm , im Sitz gehalten zu werden. Vom Gurtm uffel bis zum gewohnheitsm äßigen „Gurtanleger" dauerte es bei m ir etwa drei Monate Ursula Profe, Schmölln A ls Leser des „Straßenverkehrs" habe ich die A rtikel „A ngeschnallt" und „Der Griff zum Gurt" m it Interesse gelesen und war beein- druckt von den dargelegten Fakten. Mit der Einführung der gesetzlichen Pflicht des A n- legens der Sicherheitsgurte zeigt sich, daß dieses Problem nicht eine Privatsache, sondern gesellschaftliches A nliegen ist. Es gibt schon jetzt viele aufm erksam e und verantwortungsbewußte Kraftfahrer, die ange- schnallt fahren und som it durch ihr Vorbild auf die Kraftfahrer m it den „bewußten A usreden" positiv einwirken. Seit Mitte A pril 1975 habe ich m ir das A n- legen des Sicherheitsgurtes zur Pflicht auf- erlegt. Meine Erfahrungen bestätigen m ir, daß das A nschnallen nicht behindert, sondern Sicherheit verleiht. Paul Bandhauer, Merseburg 24 6   1  DER DEUTSCHE STRA SSENVERKEHR 8/1979 Sachsenring-Informationen: Weiterentwicklung „5 de luxe" Mit besserem Fahrkom fort sowie erhöhter äußerer Sicherheit liefert der VEB Sachsenring A utom obilwerke Zwickau den Trabant 60 1 „S de luxe" m it folgenden zusätzlichen Details aus: Die Sitze erhalten einen textilen Bezug der A usführung „Mila" in der Farbe kognak-ocker. Dieses Dederonm aterial zeichnet sich durch Form beständigkeit, lange Haltbarkeit und gute Lichtechtheit aus. Bei Verschm utzung können die Bezüge in lauwarm em Wasser (bis 30 11C), dem etwas Fewa oder Spee beigegeben wird, gewaschen werden. Ein optim aler Reinigungs- effekt wird auch durch Polsterm öbelspray er- reicht. Der Kofferraum ist m it dem Material aus anthrazitfarbenem Wolpryla (5 m m dick) aus- gekleidet. Die Kofferraum auskleidung besteht aus Vorder- und Hinterteil, zwei Seitenteilen und Bodenbelag. Das Reserverad wird m it einer Reservehülle aus schwarzem Kunstleder verdeckt. A nstelle des bisher verwendeten Wischerm otars kom m t ein Scheibenwischerm otor m it Schnek- kengetriebe zum Einsatz, der m it zwei verschie- denen Geschwindigkeiten arbeitet. Mit diesem Motor wird der Einsatz eines neuen Intervall- schalters notwendig. Dieser Intervailschalter hat folgende Stellun- gen: Stellung 1 Dauerbetrieb etwa 4 0 Wischungen/m in Stellung 2 Dauerbetrieb etwa 60 Wischungen/m in Stellung 3 Intervallbetrieb etwa 12 Wischungen/m in Stellung 4 Intervallbetrieb etwa  6 Wischungen/m in Zusätzlich ist in die Wasserzuführung von der Sprühdüse ein druckgesteuerter Wasch-Wisch- Schalter eingebaut. Die Wasch-Wisch-A nlage wird durch Druck auf den Drehschalter unabhängig von der Stellung des Schalters betätigt. Durch den steigenden Wasserdruck wird der Wischerm otor durch den Wasch-Wisch-Schalter m it einer geringen Ver- zögerung nach dem Besprühen eingeschaltet, führt etwa fünf doppelte Wischerbewegungen aus und schaltet wieder ob. Weiterhin wird der Trabant „S de luxe" m it einem Rückfahrscheinwerfer ausgestattet. Er wird über einen Drucktaster, der am Getriebe- gehäuse befestigt ist, bei eingeschalteter Zün- dung und eingelegtem Rückwärtsgang einge- schaltet. Bei Hycom at-Fahrzeugen wird ein Mikrotaster, der am Haltebock des Schalt- gestänges am Getriebegehäuse befestigt ist, verwendet. Kolben- Kennzeichen A uf Grund technologischer Veränderungen in der Kolbenfertigung, die zur Erhöhung der Qualität beitragen, ist eine neue Kennzeich- nung der Kolbenbolzenabm aße erforderlich. Die bisherigen Buchstaben 5, W oder G auf dem Kolbenboden entfallen. Dafür wird im Kolbenschaft iren eine Farbkennzeichnung durch Farbstrich schwarz, weiß oder grün ange- bracht. Flachschieber mit Abschragung Durch die Kennzeichnung der Flachschieber m it 1bzw. 2 gab es bisher zwei Bauteile m it unterschiedlichen Sachnum m ern. Zur besseren Unterscheidung wurde am Flachschieber zwi- schen innerem Durchm esser 4 4 m m und Steuer- kante eine etwa 15 m m lange A bschrägung an- gebracht. (Bisher war dies ein Radius R 10 ). Beim Einbau ist lediglich darauf zu achten daß die Schräge am Drehschieber stets in Drehrichtung zeigt. Dies gilt für Zylinder 1und Zylinder 2. Som it wird für beide Zylinder nur noch e i n Bauteil benötigt. Dichtring am Vorderachswellenrand Zur Verbesserung der Getriebeabdichtung am A ustritt der Vorderachswellenräder werden die Radialwellendichtringe der Standardausfüh- rung ersetzt durch Radialwellendichtringe m it Rückförderdrall und Staublippe. Bei dem neuen Radiolwellendichtring darf wäh- rend der Montage zwischen rechts und links keine Verwechslung auftreten, da sonst das 0 1 nach außen gefördert wird. Rechts und links sind im m er in Fahrtrichtung zu sehen. Im rechten A chswellenrad wird die 1a n g e Gelenkwelle aufgenom m en. Neben der A bm es- sung tragen die Dichtringe die Bezeichnung L (links) und R (rechts). Der bisher verwendete Radialwellendichtring D 58 X 80 X 10 entfällt. Dafür sind einzusetzen Rodialwellendichtring D58X80 X10 S1R und D58 X80 X10 5 1L. Beim Einbau ist die Dichtlippe leicht m it HLP 36 zu ölen. Zugfrei entlüftet Im Heft 10 /1978 schrieb Volker Pusch aus Berlin zum Problem der Entlüftung beim Trabant nach Einbau eines Him m els und stellte eine Lösung ähnlich der beim Maskwitsch 214 0 vor. A uch ich habe m ir in m einem Trabant einen solchen Him m el einbauen lassen. Gleichzeitig wurden die Radkästen, die vordere Spritzwand, der Kofferraum , die Türen sowie die Seitenbeplan- kung m it Filz ausgeklebt. Ich kann nur be- stätigen, welch guten Schall- und Geräusch- däm m effekt diese Maßnahm en hatten. Das fiel auch Mitfahrern spontan auf. Zur Gewährleistung der zugfreien Entlüftung wurden drei Reihen Löcher m it einem Durch- m esser von 10 m m in die hinteren Dachholm e gebohrt und diese m it einer Blende abge- deckt. Der Erfolg: Bei Tem peraturen unter dem Gefrierpunkt wurden nach 10 km Fahrt m it etwa 80 km /h die beiden oberen Ecken der Heckscheibe beschlagfrei. Nach 25 km waren am oberen Rand bereits 3 cm beschlagfrei. Die- ser Streifen wurde zu den beiden Dachholm en hin im m er breiter. Diese Ergänzung wollte ich in Sachen zugfreie Entlüftung nach Him m el- einbau im Trabant noch m achen. A. Ritter, Reichenbach Seil umgeklemmt Bei m einer Tätigkeit in einer Vertragswerkstatt für Trabant habe ich festgestellt, daß das Seil für die Fernbetätigung falsch festgeklem m t wird (Skizze A ). Dadurch entsteht ein hoher Verschleiß. Diesen Mangel kann m an beseiti- gen, indem m an das Seil um klem m t (Skizze B). Das Seil darf aber nicht zu straff gespannt werden, da sonst die Tür schwer schließt. V. Oehme, Siebenlehn A Zum1 Schloß in Ruhe Entriegelung Knickstelle 8 in Ruhe L Entriegelung DER DEUTSCHE STRA SSENVERKEHR 8/1979  24 7 -- VEB Im perhandel inform iert Bremskontrolle VERTRIEB beim Lada (Fortsetzung von Heft 8/79) Hinterradbrem se Ebenfalls alle 10 0 0 0 km soll die Hinterrad- brem se kontrolliert und gewartet werden. Dazu ist der A bbau der Brem strom m el notwendig. Das Fahrzeug wird wiederum ordnungsgem äß gegen Wegrollen gesichert und hinten aufge- bockt. Nach A bnahm e der Hinterräder werden die Befestigungsschrauben (A bb. 6) m it einem 12-m m -Ringschlüssel herausgeschraubt (danach Handbrem se lösen). In die Gewindebohrungen (2) werden zwei Schrauben M 8 m it m indestens 30 m m langem Gewinde hineingeschraubt. Das gleichm äßige A nziehen beider Schrauben drückt die Brem strom m el ab. J e nach Zustand des Pal3sitzes (3) der Brem strom m el auf der Halbachse kann dieses A bziehen aber Schwie- rigkeiten bereiten. Leichter geht's, wenn der Rand des Paßsitzes m it einer Drahtbürste ge- reinigt und zunächst ein Rostlösem ittel aufge- tragen wird. Nach einer gewissen Einwirkzeit wird das A bziehen erneut versucht, wobei m an m it einem Gum m iham m er gleichm äßig leichte Schläge auf die Stirnseite der Brem strom m el geben kann. Nach A bnahm e der Brem strom m el prüft m an alle Bauteile (A bb. 7) auf Verschm utzung und Verölung. Verkrusteter Straßenschm utz wird m it Drahtbürste und Sandpapier entfernt. A n- schließend sollten die Teile m it Druckluft abge- blasen werden. Sind Bauteile verölt, so m uß die Ursache erm ittelt werden (undichter Rad- brem szylinder oder defekte A bdichtung der Halbachse). In solchem Fall ist die Ursache zu beseitigen, verölte Brem sbeläge sind zu tau- schen. Eine Reinigung verölter Beläge brächte keinen Erfolg. Kontrolliert werden m üssen auch die Ver- schleißzustände der Brem sbeläge und Brem s- trom m el. Neue Brem sbeläge haben eine Dicke von etwa 5 m m . Wenn sich die Dicke auf 2 m m verringert hat, ist ein A ustausch erforderlich. Er soll nur kom plett (also an beiden Hinterrad- brem sen) erfolgen. Die eigentliche Brem sfläche der Brem strom m el darf keine Riefen haben. Der Innendurchm esser der Brem strom m el be- trägt im Neuzustand 250 m m . Ein A usdrehen bis m axim al 251m m ist m öglich. Zuletzt wird die Leichtgängigkeit der Hand- brem se kontrolliert. Dazu ist am Handbrem s- seil m ehrm als zu ziehen und zu beobachten, ob der Handbrem sbetätigun shebel (A bb. 7) an- schließend im m er wieder eichtgängig in seine A usgangsstellung zurückg eht. Vor dem A ufsetzen der Br m strom m el sind der Rand der Halbachse und die Bohrung der Brem strom m el gut zu reinigen und zu fetten. Wie bei der Vorderradbr m se sind auch alle Brem sleitungen und Brenisschläuche der Hin- terradbrem sen zu prüfen. Ein Einstellen der Hinterradbrem se nach A us- tausch von Bauteilen bzw. ein Nachstellen nach einer Laufleistung von 10 0 0 km ist nur bei den Modellen 210 1, 210 2 und 210 11erforder- lich. Die hinteren Brem s acken der Modelle 210 3 und 210 6 besitzen d IQeQen eine Einrich- tung zur Selbstnachstellung (A bb. 9). A bbil- dung 8 zeigt das Einstellschem a für die ge- nannten Modelle. Die Einstellexzenter sind von der Rückseite der Brem se zugänglich. Mit Hilfe eines 17-m m -Maulschlüssels wird zuerst ein Exzenter, unter ständigem Drehen des Rades, in entsprechender Richtung angezogen, bis das Rad fest ist, d. h. die Brem sbacke an der Brem strom m el anliegt. Der Exzenter wird dann so weit zurückgedreht, bis das Rad sich frei drehen läßt. A nschließend wird das Brem s- pedal 3- bis 4 m al getreten, danach die Leicht- gängigkeit des Rades erneut geprüft. Der A b- stand zwischen Brem sbelag und Reibfläche der Brem strom m el soll im ordnungsgem äß einge- stellten Zustand 0 ,10 bis 0 ,15 m m betragen. Prüfen kann m an dieses Maß, indem in die Bohrungen (A bb. 6) ein Draht entsprechender Stärke eingeführt wird. Die Handbrem se m uß bei allen Modellen von Zeit zu Zeit eingestellt werden, Eine Nachstel- lung ist notwendig, wenn der Handbrem shebel m ehr als 4 Zähne angezogen werden kann. In solchem Fall wird das Fahrzeug hinten ange- hoben und der Handbrem shebel in die 2. Raste gestellt. A bbildung 10 zeigt die am Fahrzeug- boden befindliche Einstellvorrichtung. Nach dem Lösen der Konterm utter (3) wird die Ein- stellm utter (4 ) solange angezogen, bis sich die Bild 6  Hinterroc-Brem strom m el aufgebaut 1 Befestigungsschraube m it Radführungs- bolzen 2 Gewindebohrung zum Abbau der Brems- trommel 3 Paßsitz der Brem strom m el auf der Halb- achse 4 Kontrollbohrung Bild 7  Hinterradbrem se Radbrem szylinder 2 Brem sbocke m it Belag Rückzugfeder 4 Handbrem sbetätigungshebel 5 Einstellexzenter Bild 8  Einstellschem a der Hinterradbrem se 210 1, 210 2, 210 11 A - vorderer Einnstellexzenter B — hinterer Einstellexzenter Pfeil =Fahrtrichtung 11 I• c®\(\\\ \\\ \ \\ 1oo''   --// u  ‚' 24 8  DER DEUTSCHE STRA SSENVERKEHR 8/1979 2 Bild 9Bresa der iinteudbrem sen 1 Bremsbocke 21 01 , 21 02, 21 01 1 2 Brem sbocke 210 3, 210 6 Hinterräder schwer drehen lassen. Danach wird der Handbrem sbebel in die Null-Stellung ge- bracht, in welcher sich die Hinterräder frei drehen lassen m üssen. Beim nachfolgenden A nziehen des Handbrem shebels in die dritte bis vierte Roste m üssen die Hinterräder fest sein. Ist das der Fall, stim m t die Hondbrem s- einstellung. Bremspedalspiel Voraussetzung für einwandfreie A rbeit der hydraulischen Brem sanlage ist ein Leerweg des Brem spedals, d. h. ein Spiel zwischen Betäti- gungsstößel und Hauptbrem szylinder. Gem es- sen wird dieses Spiel am Brem spedaltritt, wo ein Leerweg von 2 bis 5 m m (210 1, 210 2, 210 11) bzw. 5 bis 7 m m (210 3, 210 6) vorhanden sein soll. Die Regulierung dieses Spiels erfolgt '    urch Veränderung der Stellung des Pedal. anschlages, der bei den WA S-Modellen der Bild 10 Einstellvorrichtung der Handbrem s 1Um lenkbügel 2 Hondbrem ssei 3 Konterm utL 4 Einstellm utter 5 gückzugfede, Storungen an der Bremsanlage Stopplichtschalter ist. Die Konterm utter wird gelöst und der A nschlag entsprechend hinein- oder herausgedreht. E ntlüften der Bremsanlage Eine ordnungsgem äß hydraulische A nlage ist Voraussetzung für die einwandfreie Funktion der Brem se. Eingedrungene Luft m acht sich da- durch bem erkbar, daß das Pedal keinen festen, sondern „weichen" Druckpunkt hat, der Pedal- weg bis zum Druckpunkt größer als angegeben ist und der Pedolweg bei m ehrm aligem Treten kürzer wird. Entlüften läßt sich die Brem sanlage relativ ein- fach. A llerdings wird eine Hilfsperson ge- braucht. Folgende A rbeitsgänge sind erforder- lich: - Nachfüllbehälter bis Unterkante des Ein- füllstutzens m it Brem sflüssigkeit füllen - Entlüftungsschlauch (wird im Bordwerkzeug m itgeliefert) nacheinander auf die Entlüf- tungsventile der Radbrem szylinder aufsetzen (vorher Staubschutzkappe abziehen). Dabei beginnt m an m it der rechten Seite des vor- deren oder hinteren Brem skreises, also m it dem rechten Vorder- oder Hinterrad. Das andere Ende des auf das Entlüftungsventil des Radbrem szylinders aufgeschobenen Undichtheit am Hauptbremszylinder Radbremszylinder undicht Bremsleitung, -schlauch oder E ntlüftungsventil undicht Hauptbremszylinder defekt Luft in der Bremsanlage Nachstellung der Hinterradbremse erforderlich Luft in der Bremsanlage Hauptbremszylinder defekt Bremsschläuche verformen sich Leerweg des Bremspedoles zu gering durch mangelhaftes Betötigungs- stößelspiel Kolben im Radbremszylinder fest Hauptbremszylinder defekt Kolben im Radbremszylinder fest Radbremszylinder undicht E insatz von nicht gleichem Brems- belag auf linker und rechter Seite Hinterradbremse oder Handbremse zu straff eingestellt Kolben im Kp dbremszylinder schwer - göngig oder fest vordere Bremsbacke in der Führung festgeklemmt Quietschen der Bremsen herstellungsbedingte E rscheinung Bremsbelag abgenutzt Rückzua - oder Haltefeder Fremdkörper zwischen Bremsbelag und Bremstrommel oder Brems- scheibe Gum m ischlauches ist in ein m it etwas Brem sflüssigkeit gefülltes Glas. einzu- tauchen. - Erst dann Entlüftungsventil um 1,5 bis 2 Um - drehungen öffnen. Die Hilfsperson m uß nun das Brem spedal m ehrm als kräftig durch- treten und jeweils im m er wieder langsam in die A usgangsstellung zurücklassen, bis die Brem sflüssigkeit b 1o s e n f r e i (des- halb zur Kontrolle ein G la s verwenden) aus dem Schlauch austritt. J e noch Lage der Luft kann dieser Vorgang unterschiedlich lange dauern. Der abnehm ende Flüssig- keitsstand im Nachfüllbehälter des entspre- chenden Brem skreises ist zwischendurch un- bedingt im m er zu kontrollieren und zu er- gänzen, dam it der Hauptbrem szylinder keinesfalls Luft ansaugt! - Entlüftungsschlauch bei n 1e d e r g e t r e - e n e m Brem spedal schließen, Schlauch abnehm en, Schutzkappe aufsetzen. - Nachdem der Reihe nach alle vier Rad- brem szylinder in dieser Weise entlüftet wur- den, ist m it größter Wahrscheinlichkeit keine Luft m ehr in der A nlage. VE Blmperhandel Berlin, IFA-Vertrieb für Importerzeugnisse. Betrieb des VE BIFA-Kombinat Pkw DER DEUTSCHE STRA SSENVERKEHR 6/1979   ---.  24 9 Simson S50 Geschützte Telegabel Dam it die Gleitflächen der S 50 -Telegabel vor Verschm utzung und Korrosionsschäden ge- schützt werden, versah ich sie m it einem Falten- balg (siehe Zeichnung). Der Faltenbalg stam m t von der Lenkung des Trabant. Zum Einbau des Faltenbalges sind die Trag- rohre auszubauen. Der Faltenbalg m uß auf der einen Seite etwas verändert werden (Offnung abschneiden). Die abgeschnittene Seite des Faltenbalges m uß in die Nut des Schwingungs- däm pfers geschoben werden. D e r Teil des Faltenbalges, der sich auf dem Tragrohr be- findet, wird m it Bindedraht befestigt. Der Einsatz des Faltenbalges m acht den A b- droht balg streifring entbehrlich. Er weitet sich erfahrungs- gem äß nach einer gewissen Zeit ohnehin und wird wirkungslos. Dadurch kom m t es dann - bei ungeschützter Gabel - zu vorzeitigem A us- fall des Sim m eringes 30 X 40 X 7. H. Keller, Brand-Erbisdorf Lada 1 200 Erfahrungen mit VK88... A usgehend davon, daß die neuen Lada-Typen ab Zylinderkopf 210 11nur noch ein Verdich- tungsverhältnis von 8,5 (gegenüber 8,8) haben, betreibe ich m einen Lada fast ausschließlich m it VK 88. Nach 80 0 0 km Fahrstrecke gab es bisher selbst unter Höchstbelastung keine Klin- gelneigung oder spürbaren Leistungsabfall zu beanstanden. Kerzenbilder und Laufeigen- schaften des Motors sind völlig norm al. Der Oktonversteller brauchte dabei vom ersten Kilom eter an nicht einm al verstellt werden. Vor- aussetzung sind natürlich eine genaue Zünd- einstellung und norm aler Betriebszustand des Motors. Die erzielte Einsparung von 0 ,10 M pro Liter gegenüber VK 94 erscheint zunächst ge- ring. Bei 10 0 0 Liter oder 150 ,— M Einsparung wird der Vorteil deutlicher. Das Fahren m it VK 88 ist natürlich kein Patent- rezept, denn jeder Motor reagiert unterschied- lich. Bei den Modellen m it der niedrigeren Ver- dichtung dürfte es aber keine Problem e geben. Mein Rezept ist bei fortgesetzter Klingel- neigung des Motors (trotz exakter Einstellung) allerdings nicht zu em pfehlen. • und Geräuschen Obwohl der Lada kein geräuschvolles Innen- leben hat, m achte ich m ir Gedanken zur Ge- räuschdäm m ung. Houptgeräuschquelle sind nach m einer Erfahrung (bei Geschwindigkeiten ob etwa 80 km /h) die seitlichen A usstellfenster. Sofern die Gum m idichtungen einwandfrei in Ordnung sind, m uß m an sich wahrscheinlich m it diesem tJ bel abfinden. A ngeregt durch Leservorschläge im „Deutschen Straßenverkehr" probierte ich nach und nach alle Vorschläge aus. A ngefangen habe ich m it dem Entfernen des Lüfterflügels. Trotz eines gewissen Erfolges hat diese Maßnahm e jedoch einen Haken. So- lange norm ale Fahrbedingungen herrschen, funktioniert der Kühlkreislauf tadellos, sogar kürzere Warm laufzeiten waren zu verzeichnen. A nders sah dies jedoch beispielsweise bei A utobahnstau und im Stadtverkehr m it vielem A m pelrot aus. Schließlich wurde der Motor sogar bei m inus 20 °C zu heiß, als der Wagen aus einer Schneewehe befreit werden m ußte. Schaumgummi half Eine weitere Maßnahm e war das A uftragen von Phon-Ex auf die Zylinderkopfhauhe. Ich trug eine etwa 15 m m starke Schicht auf und bestrich diese m it A lusil. Der Effekt war zu hören, vor allem in bezug auf die Ventil- geräusche. Dann dem ontierte ich die Motorhaube und schnitt - entsprechend den Flächen zwischen den Verstärkungsprofilen - Filzstücke von etwa 15 m m Stärke zu. Diese Filzstücke werden m it Reinalit angeklebt (24 Stunden belastet). Der Däm m ungseffekt ist in' Fahrgastraum kaum wahrnehm bar, außen titt dagegen eine er- staunliche Laufruhe ein. Beim Fahren m it ge- öffnetem Fenster ist das also von Vorteil. Den wirklich spürbaren Erfolg hatte ich erst, nachdem ich den gesam ten vorderen Fußraum durchgehend bis unter das A rm aturenbrett m it Schaum gum m i auskleidete. Dicke des Materials etwa 20 m m (Kostenpunkt 30 ,— M). Dazu m uß die Gum m im atte vollständig entfernt werden. Der Schaum gum m i wird so hoch wie m öglich gezogen. Dos Zuschneiden und A npassen er- fordert Geduld und Zeit, die Mühe wird jedoch reichlich belohnt. Man erreicht nicht nur eine Däm pfung der Motor-, sondern auch der Ge- triebegeräusche. Olmeßstab brach ab Kurios war für m ich das plötzliche Fehlen eines Stückes vom ølm eßstab. Nach A blassen des Ols gelang es m ir, m it viel Mühe den Frem d- körper aus der Olwanne zu fischen. Ein Spiel, bei dem m an gute Nerven haben m uß! Mög- liche Folgen sind nicht auszudenken, denn die A blaßschraube hat keinen Magneten, der Frem dkörper am Boden festhält. Ursache war übrigens die etwas zu kräftig ein- gearbeitete untere Markierung des Stabes. Kontrolle bei neuen Fahrzeugen ist angeraten! Dem Hersteller kann gute A rbeit bescheinigt werden, denn Fahrkom fort, Zuverlässigkeit und Wirtschaftlichkeit hat auch m ein zweiter Lada bewiesen. S. Sommer, Wurzen Dacia 1 300 Wassereinbruch Bei Fahrten im starken Regen drang Wasser über dem rechten Radkastengum m i in die Fahr- gastzelle ein. A ls Ursache wurde die offene A ußenantennendurchführung vom Radkasten (Spritzwand) zur Fahrgastzelle erm ittelt. Sie befindet sich an der A ußenwand unterhalb der Gebläsebefestigung, oberhalb der A blage. Mit einer M-5-Schraube wurde das Loch ver- schlossen. Winfried Schröder, Berlin SAS 968 Besser gekühlt  - Die Oltem peratur übersteigt auch bei 10 0 km /h und 20 °C A ußentem peratur nicht 10 0 °C, wenn Zündung und Vergaser richtig eingestellt und die Seitenklappen geöffnet sind, die Therm ostaten einwandfrei arbeiten und der Ölkühler sauber ist. Insbesondere am ölkühler setzt sich nach m ehreren 10 0 0 Som m erkilo- m etern ein filzartiger Belag ob, der den Luft- strom behindert. Der ölkühler bringt aber die Hauptkühlleistung im Olkreislauf, nicht die Olwanne. Deshalb ist bei Kühlproblem en zweckm äßig auch der Ölkühler zu reinigen, der nach A bbau von Vergaser und A bdeckblech zugänglich ist und zur Reinigung nicht dem on- tiert werden m uß. Bei m ehreren SA S 968 m it Kühlproblem en im Bekanntenkreis führte die Reinigung des Olkühlers zur Beseitigung der Problem e. Zum Ölverbrauch besagen unsere Erfahrungen, daß beim A uffüllen bis zur oberen Markierung hoher Olverbrauch auftritt, Ist der Olstand auf 1/2 bis 1/3 zurückgegangen, geht auch der Dl- verbrauch sehr stark zurück. Deshalb erachte ich ein A uffüllen bis zur oberen Marke als un- zweckm äßig. Reiner Zirngibl, Leipzig 250   DER DEUTSCHE STRA SSENVERKEHR 8/1979 Nur originell? Mehr als ein Motorroller will das in England entwickelte Zweirad „Quasar" sein (Bilder 1 und 2). Es wird als Motorrad m it Wetterschutz angepriesen - für den dreifachen Preis eines herköm m lichen Zweirades. Wie die Firm a Quasar Motor Cycies in Bristol die A bsatz- chancen für ihr Gefährt einschätzt, wurde bis- her nicht bekannt. Motorische Besonderheiten unterstreichen, daß der Quasar-Flitzer A utocharakter hoben soll. Für den Vortrieb sorgt näm lich ein 850 -cm 3- Vierzylinder-Viertaktm otor, wie er in den Klein- wagen „A ustin-Mini" eingebaut wird. Das syn- chronisierte Vierganggetriebe läßt sich m it dem Fuß schalten. Getriebe und Hinterrad verbindet eine Kardanwelle. Die erreichbare Höchst- geschwindigkeit soll bei 150 km /h liegen. A ngesichts der Fotos fragt m an sich, wie der Fahrer wohl bei extrem er Langsom fahrt oder bei gelegentlichem Stillstand vor dem Start oder nach dem A nhalten das Gefährt am Um - fallen hindern kann. Die Lösung: ein per Handgriff ausfahrbahrer Doppelständer! Trotz der Teilkarosserie - der„Quasar”-Renner ist allerdings nur 1370 m m hoch - soll die Sei- tenwindem pfindlichkeit gering bleiben. Ganz hervorragend sei der Geradeauslauf dank des riesigen Radstandes von 280 0 m m (das ist etwa das Doppelte eines „richtigen" Motorrades). Daß die lässig anm utende Sitzposition auf lan- gen Strecken sonderlich bequem bleibt, ist frei- lich nicht zu erwarten. Mehr noch als bei einem Motorrad herköm m licher Bauart scheinen Sitz- haltung und Beinstellung „vorgeschrieben" zu sein. Originalität ist dem aufsehenerregenden Ge- fährt auf jeden Fall zu bescheinigen, auch wenn es sicher nicht das Motorrad der Zukunft ver- körpert.  (Fotos: Archiv)  —1 So bleibt sie senkrecht Im m er ist davon die Rede, daß ein Zweirad auszubolancieren sei. Sicher spielt der Gleich- gewichtssinn des Fahrers eine Rolle, aber es nützt viel, wenn er bestim m te Zusam m enhänge kennt. Warum beispielsweise ist eine Kurve m it- unter beim besten Willen nicht zu bewältigen? Für das A usbalancieren eines Einspur-Fahr- zeugs haben zwei Fahrphasen unterschiedliche Bedingungen: Bei g e r 1n g e m Tem po (unterhalb 15 km /h) m uß der Fahrer - leicht m it dem Lenker pendelnd - unablässig m it geringfügigen Gewichtsverlagerungen den Ge- sam tschwerpunkt von Maschine und Besatzung (Fahrer, Sozius, Gepäck) über die (gedachte) Linie Vorderrad—Hinterrad holten. Zu diesen leichten Gewichtsverlagerungen kom m t es durch Pendelbewegungen m it dem Lenker. Ist der Schwerpunkt - bildlich gesehen bereits erheblich nach links oder rechts „gefallen" (Seitenneigung der Maschine). hilft nur ein entsprechend großer Lenkeinschlog, d. h. zu- nächst ein kräftiges Pendeln - eigenartiger- weise stets nach d e r Richtung beginnend, in die das Motorrad zu fallen droht. Haken schlagen? Bei Geschwindigkeiten über 15 km /h kom m en dem Fahrer die Kreiselkräfte der rotierenden Räder zu Hilfe. Sie sind um so größer, je schneller sich die Räder drehen. Sie wachsen dem zufolge m it der Fahrgeschwindigkeit. A us diesem Grunde ist bei hohem Tem po schwerer. z. B. um ein plötzlich auftauchendes oder zu spät erkanntes Schlagloch „einen Haken zu schlagen", denn dazu m uß die Maschine ja aus der Senkrechten heraus nach links (links vorbei) oder rechts (rechts vorbei) seitlich her- abgedrückt werden. Und das in 5 e k u n d e n - b r u c h t e ii e n ! Das geht nur bei blitz- schneller und beträchtlicher Verlagerung des Schwerpunktes (von Maschine und gesam ter Besatzung) noch der betreffenden Seite. Ein- geleitet wird diese Schwerpunktverlagerung im - m er m it einem winzigen Lenkeinschlag nach der anderen Seite! Nicht allein Talent Viel Gepäck auf einem Heckgepäckträger m uß gewisserm aßen m itgerissen werden. Und das verzögert die ganze A ktion. Daraus erklärt sich u. a., weshalb sich zu einem Lastenesel degra- diertes Belodefohrzeug viel beschwerlicher m anövrieren läßt. Blitzschnelle Kurskorrekturen sind kaum m öglich aus schneller Fahrt. Unangem essene Geschwindigkeit - oft wird über sie debattiert. A us dem Geschilderten wird deutlich, daß m an nun einm al ein ange- m essenes Tem po wählen m u ß und nicht nur s o II, wenn m an sicher fahren und gut durch Kurven kom m en will. Talent allein reicht nicht, wenn die Physik ignoriert wird. DER DEUTSCHE STRASSENVERKEHR 8/1 979  251 ‚.4 Ober die A utobahnabfahrten Weim ar bzw. J ena-Göschwitz erreicht m an die ostthürin- gische Kreisstadt Rudolstadt. Sie wird alljähr- lich von vielen in- und ausländischen Touristen besucht. In der ehem aligen Residenz des Für- stentum s Schwarzburg-Rudolstadt ist die barocke Heidecksburg Hauptanziehungspunkt. Die darin untergebrachten Staatlichen Museen zeigen unter anderem eine historische Waffen- sam m lung des „Schwarzburger Zeughauses", Gem älde aus verschiedenen J ahrhunderten sowie weitere wertvolle kulturgeschichtliche Sam m lungen. In unm ittelbarer Nähe des „Schloßkoffees", von dessen Terrasse m an einen herrlichen A usblick auf die im Saaletal liegende Stadt hat, befindet sich ein reizvoll gelegenes Freilichttheater. Bis Mitte Septem ber zeigen Schauspieler des Theaters Rudolstadt auf der Freilichtbühne „Das Wirtshaus im Spessart". Karten für diese A ufführungen, die jeweils m ittwochs, sonnabends und sonntags ab 15 Uhr stattfinden, sind über das Theater Rudolstadt zu erhalten. Rudolstadt Lohnend ist auch ein Besuch des Freilicht- m useum s „Thüringer Bauernhäuser" im Hein- rich-Heine-Park. Hier können sich die Besucher m it der originalgetreuen Einrichtung früherer Bauernhäuser sowie der Folklore im Thüringer Land bekanntm achen. Für Fußwanderungen sei der A usflug zur Baude am Marienturm (vom Stadtteil Cum boch aus) em pfohlen. A us luftiger Höhe streift der Blick über ein schönes Panoram a m it Rudolstadt und Saaletal. Wie die Chronisten zu berichten wissen, lernten Blick auf Rudolstadt (links) und auf dessen Rathaus (rechts) sich 1788 im Haus der Fam ilie von Lengefeld (heute Schiller-Gedenkstätte) Goethe und Schiller zum ersten Mal kennen. Nur wenige A utom inuten von Rudolstadt entfernt steht das m it erheblichem Kostenaufwand restaurierte Schloß Großkochberg (unter anderem eine Goethe-Gedenkstätte) m it einem großen Land- schaftspark und dem klassizistischen Liebhaber- theater. Besonders in den J ahren nach 1775 war J ohann Wolfgang von Goethe oft Gast in diesem zum dam aligen Fam ilienbesitz ge- hörenden Schloß der Charlotte von Stein. Heute steht für die Motortouristen in unm ittelbarer Nähe der Schloßanlagen ein geräum iger Park- platz zur Verfügung. A ufnahm efähige und gut ausgeschilderte Parkplätze in Rudolstadt sind im Stadtteil Cum - bach unweit des Freilichtm useum s. Weitere Parkm öglichkeiten bestehen im Stadtzentrum in einer besonders gekennzeichneten „Park- straße" an der Post. Kurzzeitparker (bis 30 Minuten) finden m eist vor dem Bahnhof noch ein Plätzchen.  Hans-Peter Gaul Wir stellen vor: Gaststätte „Weinberg" Die Gaststätte an der F 273 am Nauener Stadt- rand besuchten wir zu einer Hochdruckzeit: Sonnabendm ittag. Der kleine unbefestigte Parkplatz war überfüllt. Nicht wenige Fahr- zeuge standen deshalb auf dem freien Ge- lände vor der Gaststätte. Zehn Minuten warteten wir in der Gaststätte auf einen freien Tisch m it vier Plätzen. Drei Minuten später konnten wir bereits die Be- stellung aufgeben. Die Getränke wurden un- m ittelbar danach serviert.  - Ein spezielles Kindergericht wurde nicht ange- boten. Es konnte lediglich Gulasch in Kinder- portionen verabreicht werden. Der „Kinder"- Gulasch war jedoch stark gewürzt und ent- sprach som it nicht der kindlichen Geschm acks- richtung. Ohne besondere Eile waren wir nach 15 Minu- ten - seit dem Hinsetzen - „abgespeist". Un- angenehm em pfanden wir, vor allem wegen der Kinder, daß auch während der Mittagszeit in der Gaststätte geraucht werden durfte. A ls der enorm e Gästeandrang etwas abflaute, fand der m itbedienende Gaststättenleiter Paul Scholz Gelegenheit, uns etwas über sein Kol- lektiv zu erzählen. Die sechs Vollbeschäftigten und drei Lehrlinge versorgen täglich über 30 0 Gäste. Der „Weinberg" ist täglich von 8 bis 20 Uhr geöffnet; dienstags allerdings nur bis 14 .30 Uhr, und m ittwochs ist Ruhetag. Zum Frühstück und am Nachm ittag werden Eier- und Fleischgerichte angeboten. Mittags wer- den ab 11.30 Uhr durchschnittlich vier warm e Gerichte (je nach vorhandenem A ngebot) be- reitgestellt. Doch m ehr als 30 0 Portionen Kar- toffeln lassen sich aus technischen Gründen in der Küche nicht vorbereiten. Das wirklich schm ackhafte Essen sowie die schnelle und freundliche Bedienung wurden auf fast allen Einsendekarten zu unserem Rast- stättenwettstreit gelobt. „Die Kraftfahrer haben es m eist eilig. Wir wollen dem entgegenkom - m en", m eint der Gaststättenleiter dazu. Doch einen speziellen Kraftfahrerservice bietet die Gaststätte „Weinberg" nicht. Noch ein Wort zum Parkplatz: Bei der A us- fahrt verdeckt Buschwerk den ausreichenden Einblick auf die F 273.  Herbert Schadewald 252   DER DEUTSCHE STRA SSENVERKEHR 8/1979 TJiI Die Sahara an der Ostsee 1 Entlang der poln Ostseeküste (4 ; Für die Fahrt nach Slupsk ist ein Um weg über Darlowo em pfehlenswert. Der zweite Weltkrieg verschonte die Stadt. Die Falten in ihrem A nt- litz gruben fünf große Stadtbrände und kriege- rische Plünderungen in den J ahrhunderten zu- vor. In der Hafenvorstadt Darlowo befindet sich eine Zugbrücke, die 1686 erstm als urkundlich erwähnt wurde. Doch m it dem A uto darf über die historische Brücke nicht gerollt werden. Die gotische Burg aus dem 14 . J ahrhundert kann gegenwärtig nicht besichtigt werden, da sie um fassend restauriert wird. In dieser Burg residierte Erik 1., der als Fürst von Pom m ern zugleich König von Schweden, Dänem ark und Norwegen war. Sein Sarkophag steht hinter dem A ltar der Marienkirche. In Slupsk verm ögen selbst Schulkinder den Weg zum Restaurant „Pod Kluka" zu weisen, denn J iese gastronom ische Perle ist weit über die Grenzen der Wojewodschaftsstadt hinaus be- kannt. Das Interieur der an der Straße nach Kluki gelegenen Gaststätte stützt sich auf die Folklore des slawischen Stam m es der Slowin- zen. Der Küchenm eister studierte alte Koch- bücher, kram te kaum noch bekannte Rezepte aus, und in Fachkreisen wird ihm nachgesagt, er habe die altpolnische Küche wiederentdeckt, Der wohl interessanteste A usflug von Slupsk führt über kleine Dörfer in den Slowinzischen Nationalpark. „Leba" steht als Zielangabe auf den Wegweisern. In dem 180 0 0 Hektar großen Nationalpark befinden sich Wanderdünen. Durchschnittlich acht bis zwölf Meter legen die Dünen jährlich zurück. Die m ächtigste von ihnen, die Lacka Gora, hat eine Höhe von fast 4 0 m . Mitte des 16. J ahrhunderts drangen Sandberge in die Gassen des Fischerdorfes Leba ein. Die Bewohner m ußten ihre Habe pocken, die Häu- ser verlassen und zum anderen Ufer des gleich- lam igen Flusses übersiedeln, wo sich noch 1 Wanderdünen Leba im Slowinzischen Nationalpark 2 Freundliche Bedienung im Restaurant „Pod KI u kiu in Slupsk 3 Die 1 686 erstmals erwähnte Zugbrücke in Darlowo 4 Restaurierte Bürgerhäuser in Slupsk heute das Städten Leba befindet. A n die ein- stige Siedlung erinnert die Ruine der gotischen Kirche, die in der Nähe des Cam pingplatzes aus dem Sand ragt, wo sich vor 4 0 0 J ahren der Marktplatz befänd. Die Landschaft bei Leba ist einer Wüste teil- weise so ähnlich, daß hier schon m ancher Spielfilm gedreht wurde, dessen Handlung in der Sahara A frikas spielt. Selbst die optische Täuschung einer Fata Morgana soll gelegent- lich sichtbar sein. Ein Schlagbaum versperrt am Eingang von Leba die Zufahrtsstraße. Doch m an m uß, um zu den Wanderdünen zu ge- langen, nicht die ganze Strecke laufen. Ein gro- ßer Teil kann m it einem ständig verkehrenden Touristenbus zurückgelegt werden. Die Dünen selbst dürfen nur auf gekennzeichneten Pfaden betreten werden. Der Park ist vom 1. Mai bis 30 . Septem ber von 8 bis 20 Uhr für Touristen geöffnet. Ein Parkplatz befindet sich etwa 10 0 m vor dem Eingang zum Nationalpo-k in Leba. Bernd Wurlitzer DER DEUTSCHE STRA SSENVERKEHR 8/1979  253 H. Saitz  LSV 3839 Stadt und Verkehr 1. A uflage - 268 Seiten - 230 A bbildungen Leinen DDR 29,80 M/ A usland 37,60 M Bestellangaben: 565 84 3 9 / Saitz, Stadt u. Verkehr Entwicklungsproblem e des m o- dernen Stadtverkehrs und seine Verpflechtungen m it allen we- sentlichen Bereichen der Stadt werden in lockerer und leicht faßlicher Form dem Leser nahe- gebracht. Zahlreiche Fotos und Grafiken erläutern und vertie- fen die Textaussage. transpress VEB Verlag für Verkehrswesen DDR - 1 08 Berlin ZOLL DOUA NE Mit eigenem Kraftfahrzeug auf A uslandsfahrt Kfz-Versicherung gehört dazu! Denken Sie bitte daran, daß Sie gesetzlich vei'- pflichtet sind, vor A ntritt der Fahrt ins A usland einen Zusatzbeitrag zur Kraftfah r-Haftpflichtversicherung zu bezahlen. Versäum en Sie nicht, dieser Verpflich- tung nachzukom m en, dam it Sie in einem eventuel- len Schadenfall keine finanziellen Nachteile haben. A lle Versicherungsangelegenheiten für A uslands- fahrten, also auch den A bschluß einer A uslands- KA SKO-Versicherung, können Sie bei dem für Ihren Wohnsitz zuständigen Vertreter oder bei einer un- serer Dienststellen regeln. ‚Gute Fahrt" wünscht Ihnen die STA A TLICHE VERSICHERUNG DER DDR Wir verkaufen, kom plett oder ein- zeln, ab Lager Frankenberg Fahrzeugplanen aus Plaste 250 0 > < 150 0 , 90 0 m m hoch, 50 ,— M Verdeckgestelle - (J -Profil 15,— M als Lintersteilm öglichkeit für Zwei- radfahrzeuge, A nhänger und Klein- geräte geeignet. Interessenten wenden sich an: VEBIFA -Vertrieb für Kfz-Ersatzteile, VKLFrankenberg 9262 Frankenberg, Fronkenberger Str. 12 Telefon: 26 78 A m t Frankenberg Verk. guterh. Wartburg 312 m it vielen Extras und ungebr. A nhängerkupplung für Wartburg 312 Lim ousine (120 ,— M). Zuschr. an Uffz. Kiiffner, 4 732 Bad Frankenhausen, PSF 31291/C 1 Mit dem A bgasanalysator INFRA LYT8 kann der Fachm ann die Kfz-A bgaskom - ponente CO im Interesse der Um welt- schutzvorschriften bestim m en. Schnell und unkom pliziert ist der Ver- gaser jedes Kraftfahrzeuges richtig ein- gestellt. Das bedeutet: saubere Luft auf allen Straßen sowie sparsam er Kraftstoffverbrauch bei opti- m aler Motorleistung. Der Verkauf des INFRALYT 8 erfolgt über den VEBIFA-Vortrieb Karl-Marx-Stadt 901 Karl-Marx-Stadt, Rößl.r Str. 27a Betrieb des Kom binates VEB EA W Berlin-Treptow 4 5 D e $ s a u ‚ A ltener Str. 4 3, Tel. 7950 254   DER DEUTSCHE STRA SSENVERKEHR 8/1979 r '- Ihre Bestellungen richten Sie bitte art: FAHRTSCHREIBER 4 4 :   DATEN IM NU r   AUSGEWERTET Mit unserer Fahrtschreiber-A uswerte- beleuchteten Leselinie sind alle Daten hilfe werden die wichtigsten ökonom i- der Diagrcim m scheibe lupenvergrößert schen Param eter für einen Fuhrpark,  und im A ugenblick erfaßbar. - Fahrzeiten   Fahr- oder Standzeiten werden m ittels - Standzeiten   km -Taste eingegeben. Das Einzöhlen - gefahrene Kilom eter   der Oesam teinsatzzeit erfolgt autom a- schnell erfaßt, exakt sum m iert und tisch. rationell ausgewertet. 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Vierradbrem se, Handbrem se auf Vorder- räder, Fußbrem se auf die Hinterräder. 1932 „BMW A M 4 ", Lim ousine oder Cabriolet, Vierzyl.-Vier- taktm otor, 80 0 cm 3, 20 P5,— 80 km /h. Hinterradantrieb, Be- reifung 4 .50 X 17. J   1933 „BMW Typ 30 3', Lim ousine m it Sechszyl.-Reihenm otor, 1173 cm 3 , 30 PS, 95 km /h. Stahlscheibenräder (Bereifung 5.25 X 16), Vierganggetriebe. 1937 „BMW Typ 321°, Sechszyl.-Reihenm otor, 1971cm 3, 4 5 P5, 115 km /h; zwei synchronisierte Gänge. A b 1939 vorn angeschlagene Türen. 1938 „BMW Typ 327°, Sportwagen, Sechszyl.-Reihenm otor, 1971cm 3 , 55 P5, 125 km /h. Kurbelwelle in vier Gleitlagern. Motor gum m igelagert, 1. u. 2. G. m it Freilauf. .  ....  ... .  . .  . 1938 „BMW Typ 328', Sportcoup-Zweisitzer m it Notsitz, Sechszyl.-Reihenm otor, 1971cm 3, 80 P5 bei 4 50 0 U/m in, 150 km /h. Olkühler, Wasserpum penkühlung. 194 9 „EMW 34 0 ", Sechszyl.-Zweiliter-Motor, 55 PS, 120 km /h. Synchrongetriebe, 1. u. 2. Gang m it Freilauf. 11,51/10 0 km . Letzter Eisenacher Wagen m it Trittbrett.
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