Bruckner - SCHWEIZERISCHE ORTSNAMENKUNDE - EINE EINFÜHRUNG.pdf

March 24, 2018 | Author: lorenzh_1 | Category: Iron Age Europe, Ancient Peoples Of Europe, Europe, Ancient Europe, Western Europe


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* * l SCHWEIZERISCHE ORTSNAMENKUNDE EINE EINFÜHRUNG VON WILHELM BRUCKNER l u m de r Sc hw e Band 6 _WEIZERISCHE :NAMENKUNDE Eine Einführung Wilhelm Bruckner 2 men der viersprachigen Schweiz bedeuten, men entnehmen lasse für die Geschichte und der Stãmme, die hier im Lauf der [ue Heimat fanden, wie man es anstellen ; Rãtsel von Herkunft und Sinn unserer lõsen : das ist der Gegenstand dieses ns Bruckner auf diese schwierigen Fragen und wissenschaftlich zuverlãssige Aus­ bei einem Forscher von seinem Ansehen ich; dass er es in so leicht fasslicher, volks­ lichtheit tut und in so anmutiger, kurz­ . ist besonders erfreulich.Willkommen wird , dass das W er k nicht nu r eine Fülle von .nzõsischen, italienischen und rãtoromani­ :rklãrt und geschichtlich ausdeutet, sondern _zlich zu selbstãndiger Forschung anleitet. Preis Fr. 8.- (6.-) áehen durch alle Buchhandlungen. nmerten Preise sind Vorzugspreise für Mit­ Gesellschaft (Jahresbeitrag Fr. 5.-, An­ der Geschãftsstelle : Fischmarkt l, Base!). ische Gesellschaft für Volkskunde Verlag: :ei G. Krebs Verlagsbuchhandlung A.G. Vo l k s t u m de r Sc hw e 2 Eine neue Reihe schmucker Bãndchen, bestimmt, Verstãndnis für das reiche Volkstum unserer Heimat in weite Kreise zu tragen und stolze Freude daran zu wecken. Das Schõnste aus volkstümlicher Dichtung und volkstümlicher Kunstübung wird hier in sorg­ fãltiger Auswahl dargeboten, und berufene Kenner sprechen von Sinnen und Sagen, von der Arbeit, den Festen und dem Kunstfeiss unseres Volkes. Auch dem, der schweizerischeVolkskultur zu kennen glaubt,werden diese Bãndchen manche Überraschung bringen; sind doch diese kõstlichen Dinge viel reicher und viel weniger bekannt als man glaubt und als sie es gerade heute verdienen. Bisher sind erschienen : C. Englert-Faye, Das Schweizer Mãrchenbuch. Mit Bildern von B. Tappolet. 1941. Fr. 6.- (5.-). Chr. Rubi, Volkskunst am Berner Bauernhaus. Mit vielen Bildern. 1942. Fr. 6.- (5.-). M. Sooder, Zelleni us em Haslital. Sagen, Mãrchen und Schwãnke der Hasler. Mit Bildern von B. Tappolet. 1943. F r. 8.50 ( 6.25). J. Von der Mühll, Basler Sitten. Herkommen und Brauch im hãuslichen Leben einer stãdtischen Bürgerschaft. Mit 16 Bildtafeln und einer Ein­ führung von K. Meuli. 1944. Fr. 10.- (8.-) (z. Z. vergrifen). Prof. W. Bruckner, Schweizerische Ortsnamen­ kunde. Eine Einführung. 1945. Fr. 8.- (6.-). In Vorbereitung: P. Notker Curti, Volksbrauch und Volksfrõmmig­ keit im katholischen Kirchenjahr. Zu beziehen durch alle Buchhandlungen. Die eingeklammerten Preise sind Vorzugspreise für Mit­ glieder der Gesellschaft (Jahresbeitrag Fr. 5.-, An­ meldung bei der Geschãftsstelle: Fischmarkt l, Base!). Schweizerische Gesellschaft für Volkskunde Verlag: }uchdruckerei G. Krebs Verlagsbuchhandlung A. G. Volkstum der Schweiz Herausgegeben von der Schweizerischen Gesellschaft für V olkskunde Band 6 SCHWEIZERISCHE ORTSNAMENKUNDE EI NE EI NFÜHRUNG Von Wi I b eI m Br u e k n e r Professor an derUniversität Basel Schweizerische Gesellschaft für Volkskunde Buchdruckerei G. Krebs, Verlagsbuchhandlung A.G. Base! 1945 lnhaltsverzeichnis und Erklãrung der Abkürzungen fndet man am Schluss des Bandes A 11 e R e C h t e v Or b e h a l t e· n Printed in Switzerland I. TeiI Geschichtlicher Uberblick Einleitung In weiten Kreisen konmt beute gelegentl ieb das In- · teresse an den Ortsnamen zum Ausdruek , besonders die Frage naeb der Bedeutung einesNamens besebäftigt etwa die Leute. 0as ist nun freilieb ein Punkt, aufden es oft sebwer ist Auskunft zu geben, zumal wenn es sieb um einen sebr alten Namen bandelt. Aber über das binaus können uns die Ortsnamen über maneberlei Aufsebluss geben aus derVergangenbeitdesLandes . siezeigenetw�, wer da vorZeiten gewobnt bat, was die Leute angebaut und getrieben baben, und maeben es uns somöglieb, das LebenvergangenerZeitenwenigstens ineinzelnen Zügen l ebendig zu erfassen. Ganz besonders bedeutsam als _uelle bistoriseber Erkenntnis sind nun aber gerade die alten Ortsnamen insofern, als si e es unsermöglieben, für die früben Zeiten, aus denen noeb keine l iterariseben Zeugnisse vorliegen, wiebtige Versebiebungen der Be- völkerung festzustellen und eini germassen zu datieren. Von demAugenblieke an, da si ebdie neuzugewanderte alemannisebe Bevölkerung  auf dem Boden der alten rö- miseben Provinz niederlässt und die alten Namen nun selberbrauebt,nebmendieseteilan den statkenlautlieben Veränderungen, di e si eb in den deutseben Dialekten durebgesetztba ben. Wennalsodasalte Turcum zu Zürch 7 geworden |st, so ze|gt uns das, dass in der früben Ze|t, da anlautendes t zu z wurde, Zürieb sebon im Bes|tz der Alemannen war. In äbnl|eberWe|se ba ben aueb aufro- man|sebem Gebiet d|e Ortsnamen an allen lautl|eben Veränderungenteil genommen, welebe d| eSpraebederbe- treFenden Gegend erfabren bat. Wenn nun |m Bündner Oberland Turieum zu Turitg geworden |st, so seben w|r, dass der Name d|eser Stadt doeb aueb im roman|seben Bünden|mmerzuIebendigg�brauebtwurde,d|eStadt also innerbalb des bündner|seben Interessen- und Lebens- kreises lag. Wanderungen grösserer Volkste|le baben natürlieb n|ebt nur in früber Ze|t stattgefunden, äbnliebe Versebiebungen der Bevöl kerung und dam|t aueb der Spraebgrenze baben s|eb an versebiedenen Orten aueb noeb später vollzogen. Das w|rd e|nem deutl|eb bewusst, wenn man beobaebtet, dass |n den alten, ursprüngl|eb röm|seben Ortsnamen, diedieAlemannen be| |brem Ein- rüeken übernommen baben, der gleiebeLaut ganz ver- sebieden lautet. Soentspriebtz. B.demla t. e |nNamen,d|enoebd|ealt- boebdeutsebe Lautverseb|ebung mitgemaebt baben, |n der Mundart regelmässigeh (imAnlaut beutegesebrieben k): Kulm (gesproeben Chulm ). südöstlieb von Aarau, l 045 Chulenbare, 117 9 Cholumbare, un d Kulmerau, |m 12. |b. Cholumbrowo, di ebeideaufeolumbarium zurüekfübren, oder Kl/ (gesproeben Chal), dieBeze|ebnung zweierBergpässe im|ura(südl|ebvonEpt|ngenundvonMetzerlen)ausIat. ealli. Dasiebd|eseLautverseb|ebung|m6. und7. |b.voll- zogenbat, müssendieseOrte sebonvor 700 |mfestenBe- sitz der Alemannen gewesen sein. In zablreieben Namen entspriebt dem la t. e |mWortanlaut ein g : so |n Gempen (bei Dornaeb) und Gampelen ¦zwiseben B|eler- und Neuen- 8 burgersee), d|e be|de auf lat. eampu zurüekfübren, dann in Gurigel aus lat. eoriculum 'Hörneben' , Gurtnelle zu rom. eortinella 'kleiner Viebbof', weiter |n Gaster, das aul lat. eatrm oder eastra zurüekzufübren |st, und in dem mebrfaeb belegten Gubel aus lat. cubile, mlat. cbulum 'Lager, Wildlager' . Da lat. e |n versebiedenen roma- nisebenSpraeben, zumal |mFranzösiseben und Rätoroma- niseben, besonders vor a, |n einzelnen Mundarten aber auebvorandernVokalen,einePalatalisationerfäbrt,deren Ergebn|s e|n_uetseblaut tseh |st, müssen wir annebmen, dass Namen wie Gampelen oder Gasel aus easale von den Alemannen früb übernommen worden s|nd, bevor sieb dieser Lautwandel voll zogen batte. Nun ze|gen die altfranzös|seben Texte des 12. |bs. d|esen LautwandeI regelmäss|g durebgefübrt, also müssen diese Namen in das alemannisebe Spraebgebiet e|nbezogen worden sein etwa zwiseben 700 und dem Anfang des 2. |abrtausends. W enn wir dann weiterbin in der Geme|nde Erlaeb Flur- namen treûenwie Tschamagerli (aus ehamp maigre) und auf der Tsehampetten, so erkennen wir, dass in den spätern |bb. des Mittelalters bier noeb Französiseb gesproeben wurde. Ine|nzelnenFälIensindzweiversebiedeneFormen ne ben einanderimGebraueb . ne ben Gampelen stebt franz. Champion. Wir sebl|essen daraus, dass die Alemannen sebon vorder|abrtausendwende bierber gekommensind, dass aber aueb die aIte BevöIkerung s|eb noeb da ge- balten bat, dass also längereZe|tDeutsebe und Welsebe nebene|nander gewobnt baben. Diese Beobaebtungen zeigen uns obne weiteres, dass der¿ en|ge, dersiebum d|e Erklärung unserer Ortsnamen bemüben w|ll, niebt nur d|e Gesebiebte unseres Landes, sondern aueb die Gesebiebte der in unserem Land ge- 9 sproebeueu Spraebeu ordeutl ieb keuueu sol lte. Weuu wir bedeukeu, wie versebiedeu diese Spraebeu siud, uud wie mauuiglaltig sieb die Verbältuisse lür die eiuzeluen Gegeudeu gestaltet ba beu, so darlderV erlasserwobl aul die N � ebsiebt des Lesers reebueu, weuu er uiebt die Nameu aller Gegeudeu mit derselbeu Auslübrliebkeit be- baudelt. WieseboueiuzeluederbesproebeueuBeispiele zeigeu, köuueu ältere F ormeu zum riebtigeu V erstäuduis eiues Nameus weseutlieb beitrageu. Iu mauebeu Fälleu, wo urkuudliebeBelegelebleu,kauuauebdieortsübliebe Aus- spraebe allerlei aulbelleu. Die beute gelteude amtliebe Sebreibuug gibt leider über gewisse Eigeubeiteu keiue Auskuult, sie kauu darum gelegeutlieb geradezu irre lübreu. Zwei Beispiele mögeu das zeigeu. Deu Nameu Bülach bört mau vou Leuteu, die uiebt aus derGegeud stammeu,alsBüelach aasspreebeu , si ebriugeu deuselteueu Nameuuuwillkürlieb iuZusammeubaugmit dembäungeu Nameu Bühl uud Bühlen, der aul bühel zurüekgebt uud beutemeist büel gesproebeuwird. AuOrtuud Stelle wird aberder Name als Bülach gesproebeu uud die Riebtigkeit dieser Spreebweise wird dureb urkuudliebe Überlieleruug bestätigt . im9. |b.Pulacha, uu dPuillacha. Wirwerdeudeu Nameu aul eiu römiseb-keltisebes Puliacum zurüeklübreu dürleu, desseu e uoeb versebobeu wordeu ist. Rüchlikon (bei Zürieb) dagegeu wird vou dem Fremdeu uatürlieb gesproebeu, wie es gesebriebeu wird, wäbreud derName iuderSpraebederSeeauwobuerRüeschlikon lautet , Ruochse­ linchon 1 1 5 8. Di e übliebeu Sebreibuugeu Bühl, Rüschlikon oder gar Rueschlikon siud uuzuläuglieb , eiue sorgfältige Neuregeluugder olnzielleuSebreibweisemüsstefürsolebe Fälle das Zeiebeuüe eiulübreu, aueb weuu dies imHoeb- 10 deutsebeu soust uiebt üblieb ist. Nebeu Büel würde dauu aueb Bülach obue weiteres riebtig aufgefasst. Aber uiebt uur die riebtige Ausspraebe uud das V er- stäuduis eiues Nameus kauu dureb das Studium der ur- kuudliebeu Überlieleruug gesiebert werden. Im Laule derZeit ist]a aueb dieursprüugliebe Form eiues Nameus uiebt gar selteu eutstellt wordeu dureb die Willküreiues Beamteu, uoeb im letzteu ]abrbuudert ist es ölter vor- gekommeu, dass eiu muudartlieber, uiebt mebr reebt verstäudlieberFluruamebeimEiutrageuiudeuGemeiude- plau eiuigermasseu zureebt gemaebt, gelegeutlieb gerade- zu ius Hoebdeutsebe übersetzt wurde. Aueb iu dieseu Fälleu kauu die urkuudliebe Überlieferuug Aulkläruug briugeu. SoerbebtsiebüberLauseuderGrammont, desseu Nameu mauversuebtist,ausdem Lateiuisebeu zu deuteu, uud deu mau lür eiueu alteu romauisebeu Ortsuameu gebalteu bat. Der Berg beisst aber iu deu Urkuudeu durebaus Grammel: 1 5 3 1 an den Berg genannt Grammel. Die gelebrte Umformuug ist]edeufalls vou der Stadt aus- gegaugeu, Dauiel Bruekuer sebreibt . unten an dem Berg Grandmont, welhen die von Lauen Grammelberg nennen. Das Ergebuis eiuer eigeuartigeu Umlormuug siud die Dorfuameu Gelerkinden uud Kãnerki�den imBaselbiet uud Bãtterkinden sowie Gomerkinden im Berubiet. Diese Nameu geböreu zu der grosseu Gruppe der Nameu auf -ingen, wie die urkuudliebeu Formeu zeigeu . Gelterchingin 1 1 03, Geltrichingen 1447; Kenrechingen 1 364 ; Beturchingen 1 201 ; Beterchingen 1 2 7 5 , Comirichingen 8 9 4. Vom 1 6. |b. au setzt iu Basel uud bald aueb iu Beru die Sebreibuugmit d eiu, wouebeu sieb lreilieb die alte Sehreibweise uoeb Iauge bält. Der Weebsel der Ortbograpbie �rklärt sieb oheubar aus dem Bestrebeu der städtisebeu Kreise, etue 1 1 mundartliebeEigenbeit,diefürunleingalt, beisebriltlieber Aulzeiebnung zu beseitigen1• Der städtisebe Sebreiber sab di e Namen auf chinge für Zusammensetzungen mit ching 'Kind' an und bat nun dafür die sebriftspraebliebe Sebreibweise durebgelübrt. In beiden Städten, die der Sitz böberer Sebulen waren, bat sieb die volkstümliebe Spreebweise,derenEindringenwirgegenEndedesMittel� alters in Sebreibungen wie ching oderstange für chind und stande erkennen können, ni cb t durebsetzen können, aul dem Land dagegen, besonders im Bernbiet, bat sieb die ursprüngliebe Spraebform aueb in diesen Ortsnamen ~ trotz der amtlieben Sebreibweise ~ in ziemliebemUm- lang lebendig erbalten. Lm zu zeigen, wie noeb in der letzten Zeit unverstandene Flurnamen gelegentlieb zu- reebtgemaebt worden sind, seien noeb zwei Beispieleaus Basel erwäbnt. Eine Stmsse i n einem Aussenquartier wurde Im langen Lohn benanntnaebeinemaltenFlurnamen. Dieserlautete aber vorZeiten Im langen Lo ; von demGe- bölz, wonaeb der Platz den Namen bat, ist beute lreilieb niebtsmebr zu seben. Auleinem neueren Plani st lerner eingetragen einKaninchenrain; noeb1 8 1 O am Küngelinsrain. DerPlatz beisstnatürliebnaebdem früberenBesitzer oder derBesitzerin urk. 1 535 Kingoltsrain. AberderGeometer bat oFenbar den Namen Chüngi und Chüngeli niebt aus Hebel gekannt und darum - obne weiter zu denken - das mundartliebe Küngeli ins Hoebdeutsebe umgesetzt2• ¯ vgl. Verf., Sprachliche Spannungen zwischen Stadt und Land Zeitschrift für Mundartforschung, Teuthonista 18, 38 f. ' 2 ' Weitere Beispiele solcher Entstellung verzeichnet Saladin, Ortsnamen und der Amtsschimmel, im Schweizer Spiegel, Juli 42, S. 19. Die Aufgabe des Kartographen und die Schwierigkeiten, die ihm die Fassung der Namen bereiten kann, bespricht anscha � lich B. Cueni in Die Alpen 1944, Heft l ; vgl. besonders auch A. Schorta, Ztele der Ortsnamenkunde in der Schweiz in Schweiz. Sprachforschung, hg. v. d. Schweiz. Landesbibliothek 1943, 19 f: 12 Noeb s ebwi � riger last al � lürs deutsebe Spmebgebiet gestaltet steb dte Aulgabe, in dasVerständnis der Orts- namen einzulübren, lür die lranzösisebe Sebweiz. Das kommt daber, dass imFranzösiseben und ebenso in den Dialekten, . die in der lmnzösiseben Sebweiz gesproeben wurden, die ursprüngliebe Spraeblorm eines Wortes laut- gesetzliebviel stärkerumgestaltetwurdealsimDeutseben und dass insbesondere der¿ enige Teil einesWortes de; noeb � ufdie ursprüngliebe Tonsilbe lolgte, a � ls äus:erste reduziert wurde, sodass nur ein geübter Pbilologe die H � rkunl� �anebes Namens noeb zu erkennen vermag. Bet sebri�theben Au�zeiebnungen i st darum gerade der etymologtseb undeuthebe Ausgang eines Namens viellaeb etwas zureebt gemaebt worden, und bäuhger als in der deutseben Sebweiz batman oFenbarversuebt dureb eine kleine Anderung der Ortbograpbie einen Namen ver- ständlieber, sinnvollerzumaeben. Wer sieb niebt unter Umständendureb diemoderneSebreibungwillirrefabren l�ssen, �st darum immerwieder genötigt, in derurkund- hebenUberlielerung naeb altenNamenslormen zusueben. Einige Beispiele mögen das bier Gesagte kurz veran- sebaulieben. Gross ist in unseremLande die Zabl derOrtsnamen die mit dem keltiseben Sulnx -acu gebildet sindl. Si; geben · beute in der Regel aul y aus . Tory, 766 in agro Taurzaco, also von Taurniu abgeleitet. Aber wer ver- möe��e Agy mit Sieberbeit aul .bidiacus oder Cugy aul Cupzdzacu zu . rüekzu�übren obne das sorglältige Studium d � r urkundheben Uberlielerung? In einzelnen Fällen wtrd . derAusgangdieserNamenauebanders gesebrieben. Cresszer oder Merez; aber die Patoislorm des Namens J ` vgl. S. 18 f. 13 vie||aeb aueb eine deutsebe Namenslorm zeigt, dass es sicb um einen a|ten Namen au| -acum bande|t. Ein Fa|| besonderer Art ist Arconciel, l O 82 catrum Arconciacum, dtseb. Ergenzach; die Persön|icbkeit, von der derOrt den Namen bat, biess a|so Archontu oder Archontiu. Die beutige Sebreibung, die um dieMitte des I 8. ]bs. aul- kommt, suebt oFenbar dem Namen eine etwas böbere Deutung zu geben. Abnliebes ist aueb bei andernNamen ölters vorgekommen . Aigle ( I I 38Allium, I 204Aile) bat sein g, das der Deutung des Namens den Weg weisen so||te, erst i n neuerer Zeit erbalten1• A|sWiebtigstesergibt siebausal|edemimmerwieder die Forderung, zurErk|ärung derOrtsnamenal|eerreieb- baren _ue|len beranzuzieben. Neben den urkundlieben Belegen sind die mundart|ieben, an Ort und Stelle ge- sproebenen Formen zu berüeksiebtigen. Im spraeblieben Grenzgebiet können olt aueb die von der andern Seite gebrauebten FormenAulsebluss geben. Da ältere Zeug- nisse niebt immer au|zutreiben sind, wird esaueb einem neissigenund sorglä|tigenArbeiterniebt immerge| ingen, einen dunke|n Namen belriedigend zu deuten. ¯ Die Berner haben im 15./16. Jh. den Namen noch ohne g in der Form Atlen übernommen. I 4 l. Kapitel Von den früheren Bewohnern unseres Landes und dem altesten Bestand an Ortsnamen Das erste sieber beg|aubigte Ereignis aus der Ge- sebiebte unseres Landes i st das, was Caesar von dem Auszug der He|vetier erzäb|t . darnacb sind si e ~ im ]abre 58 v. Cbr. ~ aus derHeimat ausgezogen, um in Gallien im ?ebiet nör�lieb von der Garonnemündung neueWobnsrtze zu gewinnen. Si e batten sebon di e Saöne �be � sebritten, da wurden sie von Caesar eingebo|t und in einer grossenSeblaebt süd|iebvonBibraete(demMo nt Beuvray westlieb von Autun) besiegt und zur Rüekkebr in ibr Land gezwungen. Vor ibrem Auszug batten die He|vetier al| ibre W obnstätten eingeäsebert . I 2 Städte, gegen 400 Dörler und zab|reiebe Einze|gebölte. Nun galt es ibre Heimstätten wieder aulzubauen, dass niebt al|e Orte neu erstanden, zeigen z. B. die Ausgrabungen bei Basel'. Von da an gebörte He|vetien zumrömiseben Reiebe. Freilieb bildete unser Land niebt eineneinbeitliebenVer- wa|tungsbezirk , einzelne Teile wurden versebiedenen Provinzen zugeteilt. Die West- und Mitte|sebweiz, das eigent|iebe Gebiet der keltiscben Helvetier, bi|dete einen Teil derProvinz Gal|iaBelgiea, dieOstsebweiz dagegen ¯ vgl. F. Stãhelin, Die Schweiz in rõmischer Zeit, S. 68. samt dem nörd|icbenTei| des Tessin und zunäcbst aueb mit dem Wa||is bat Kaiser Augustus der Provinz Raetia einver|eibt. DieGrenzezwisebendiesenbeidenProvinzen ver|ie| vomUntersee überPfyn (ad fnes) nacbSüdenund überdieHöbendesG|ärniscbundTödinaebdemGottbard, von da |o|gte sie dem Kamm der Berner A|pen und stieg überOron-|a-Vil|ezumSeebinunter. Gen|wurdezurPro- vinz Ga||ia N arbonensis gescb|agen, un d die süd|icbsten Tei|e Graubündens und des Tessin, Puseb|av und der BezirkMendrisio, gebörten nocb zum Stamm|and Ita|ien. Scbon aus dieserEintei|ungwird ersiebt|ieb, dassau| dem Gebiet der beutigen Scbwei z verscbiedene Vo|ks- stämme wobnten. Die He|vetier und aucb die k|eineren Stämme, diesicbibnenzumAuszugangescb|ossenbatten, wie di e Rauriker, warenKe|ten oder Ga||ier, wie si e von den Römern genannt wurden. Das Andenken an die Rauriker bie|t die Colonia Raurica, das beutige Augst, |est. Aueb die Stämme im untern Wa||is waren Ke|ten, wie di e Namen ibrerStädtezeigen, von denen g|eieb di e Rede sein wird. Im Osten des Landes wobnten Räter , di e Erinnerunga ns i e ba|tenNamen wieHohenritien oder die BezeicbnungRitoromanisch |est. InderrömisebenPro- vinz sind natürlicb Ke|ten und Räter weitgebend romani- siert worden, wenng|eieb an mancbem Ort neben der olhzie||enStaatsspracbe diea|teLandesspracbenocb|ange gesprocben worden sein mag1• Aucb die Ke|ten und Räter sind nicbt die lrübsten Bewobner unseres Landes. Voribnenbatten dieLigurer einen grossenTei|deswest- | icben Europa inne , docb ersebeinen si e in bistoriscber Zeit ins Gebirge zuruekgedrängt. ¯ vgl. besonders Hubschmied, Sprachliche Zeugen für das spãte Aussterben des Gallischen, Vox Roman. 3, 48 f. 16 I n den Onsnamen baben natür|ieb a|le diese Vö|ker Zeugnisse ibres Daseins binterlassen1• Leiderweissman ü�er d � e S � raebe derLig � rer und Räter berzlicb wenig. Furs Ligu¬sebe bat man ir. Ansprueb genommen diemit denBi|dungselementen -asca, -asco, weitermit -incu, se|ten -ancu gebildeten Namen . so zunäcbst Giubiasco, Brugnasco Biasca 2• Doeb gilt es zu bedenken, dass das Su|ûx -asc� au � b au| |atei � iscb-romanisebe Stämme übertragen undso werter verbreitet worden ist, wie besonders der N ame Tumliasca (deutscb Domleschg) zeigt, der niebts anderes a|s 'Tomi|ser Ta| ' bedeutet, zum Dorfnamen Tomils, I 200 Tumillis, wob| zutumulus 'Hüge|' . Imeinze|nenist darum lür dieseNamen niebt mit Sieberbeit aul so bobes A|ter zu scbliessen. Die mit -incus gebildetenNamen sind na- ment|icb au| dem |ranzösiseben Spracbgebiet in|o|ge der starken |authcbenUmgesta|tungundaueb dervie| laebun- sicberenundvieldeutigenOrtbograpbiesebwerzusondern von äbn|ieb lautenden keltiscben, |ateiniseben und ger- maniseben Bi|dungen3• Am ebesten wird man viel|eiebt dieNameneinigerF|üsseundTälerbierberreebnendür|en wie Cheillentze und Navience. Die Cheillentze ist der Baeb, der von der Alp Cheille berkommt, die Navisence bat den N amen von dem Fal d'Anniviers, das sie durcb- niesst� |erner etwa im Tessin Noranco bei   Lugano � nd Altanca oben an Airol�. Von einze|nen Namen, resp. Wörtern, diemandenLigurerng|aubtzuweisenzudürlen aul Grund der Beobaebtung, dass sie an andern Orten wiederkebren, wo vor Zeiten Li gurer gesessen baben `  ¯ vgl. Stãhelin, S. 4 f. 2 vgl. auch li. Teil, Kap. 3. _ ´ vgl. E. Muret � De quelques désinences de noms de Úeu particulierement frequentes dan s la SUlsse roman de et en Savoie, Roma nia 37, l f., bes. S. 544 f. J. U. Hubschmied, Romanisch ¯iNI9_  ¯UNC9  Romanica Helvetica 14, S. 211 f. I 7 ¨b d FlussuameRodanus ' Rboue' · solleu,seieuuoeberwa ut er l Lemannus uud Genava der alte Name des Geu|ersees, acus . bekauut · bier R · b i t uoeb weurger · 'Geu|' . Vom atrse eu s d` Süd|uss der . d Name der Stadt, re am . ser uur geuauut · er (b teChiavenna), derglereb BüuduerPässehegt,Cla � enna eu · · d r¡eurge vou Ravenna. gebildet ist wre e · .. r b der Eiuseblag vou Beträebtlieb stärker rst ua �u b rre d · blreiebeuStädte- N D siud zuuae st reza keltisebeu ameu. a d · s römiseber Zeit | d ueuueu re au uameu au - unum zu | 'd ` roviodunum (beute · d d udere au - urum. 1Vt bezeugt sru · uu a d b Ierten) uud Minnodunum Nyon), Eburodunum (�ver�on, tse b . ueb deutsebe Nameu (Moudon, Milden); vrellerebt g � ��1: -dunum zurüek. Das wie Olten, Kempten, Magde . n a d u N . meu der Stadt Thun, | b d liegt vor ru em a · eruae e unum . d b die Bezerebuuug 7 ]b bezeugt rst ure der zuerst rm . . · Zur auderu Gruppe des Tbuuersees als lacus C Dunen: b tS. lr · e|erte Octodurus uud d b vou aesar u er ) gebört as se 01 . (Wiutertbur . weiterbiuSalodurum (Solotburu)u � dVttudurum " . ' Zauu' uud · udt mit uuserm zun Keltiseb dunum rst verwa Pl t eiue be|estigte Stadt. bezeiebuet eiu eu eiugebegteu a z, b b · der Name d um bedeutet a eu, Abuliebes mag urus, - · d E e' gedeutet  er ist d 1 'B g ru er ug · Octodurus wrr a s ur St ue vou Octodurus stebt übrigeus |rüb abgegaugeu, bl au · b e audre alte Ortsuameu 1l • Aueb za rere e · ) beute Jv arttgny. K l · b so Vindonissa (Wi udrseb bausdem etrse eu, b stammeu uoe · · ) |eruer allerlei Fluss- uud Bae · - uud Turzcum (Zurieb · · bl · b Nameuau|-acum, die 11 maberdieza reie eu uameu,vor · a e · R el au| y im Deutsebeu imFrauzösrsebeu dauu · ru d :it ��m Ad¸:ktivsu|ûx -akos au| -ac� ausgebeu. �:s t e Nameu siu d regelmässig ab- (latiuisiert -acus) gebr e eu d romisebeuFamilieu- 11' b Persoueu- o er geleitetvouga :s � eu · G d tüek als zum Besitz uameu uud bezerebueu eiu ruu s 18 derbetreheudeu Persöuliebkeit gebörig, so etwa *fundu Juliacus, *prcdium Montaniacum 1• AberdasSubstautivwird dauu |rübzeitig als übernüssig emp|uudeu uud wegge- lasseu, uud so gewiuueu diese Bilduugeu auf -acum die Bedeutuug vou Ortsuameu2• Die Zabl dieserNameu i st besouders iu der welsebeu Sebweiz reebt beträebtlieb, doeb babeu sieb aueb im deutsebeu Spraebgebietmauebe erbalteu, imGreuzgebiet siud |ür mauebeu Ortdeutsebe uud |rauzösi sebe Form uebeueiuauder im Gebraueb, dauu kauu die eiue Form zurErkläruugderauderu beitrageu. Beispiele . Avry (vou Aprius abgeleitet), Chavagny ( süd- |rauz · Cavagnac vou *Cavaniu oder Capaneus), Épagny (vou Spaniu), weiter Lusy, Ursy; dauu Rüfenach uud Rüfenacht (aus *Rufiniacum), Wichtrach (aus *Fictoriacum), Embrach, Bülach, Sirnach, Küsnacht, Alnach. Wo beide Formeu uebeueiuauder im Gebraueb stebeu, kauu die deutsebe Form darüber Auskuu|t gebeu, wanu uuge|äbr derName vou deu Alemauueu überuommeu wordeu ist, d. b. wauu uuge|äbr die Alemauueu iu die betreneude Gegeud gekommeu siu d. Weuu zu Marl ( südlieb vou Freiburg) der deutsebe Name Mertenlach lautet ( I466 Mertellach), so sebeu wir, dassMarl au|Martiliacum zu- rüekgebt uud dass die Deutsebeu zu eiuer Zeit bierber kameu,da derNameuoebuiebt so zusammeugesebrump|t war, wie erbeute lautet , sebou I 228Marlie. Abuliebes gilt |ür das Paar Fuill l Wistenlach . die deutsebe Form (sebou I 266 Witellacho) zeigt, dass derName vou deu. römisebeu Persoueuuameu Fitilius abgeleitet ist, uud dass die Alemauueu sebou sebr |rübe bierbiu gelaugt seiu 1 vgl. dazu Stadelmann in Archives de la Société d'histoire du canton de Fribourg VII, S. 259 f. 2 vgl. Wilh. Schulze, Zur Geschichte lateinischer Eigennamen, S. 12. J* I9 müssen , denn sebon im I 0. ]b · i st diese altertüm|iebe Form im Französiseben niebt mebr im Gebraueb . 96I in pago Wiliacense. FürBertigny bezeugt di e deutsebe Form Brtteach, dass der Name aulBrittaniacum zurüekzulübren i st, I I 62de Brtaniaco, I I /2Britiniei. Wenndagegenneben Autigny (aus Altiniacum, I 2. ]b · Altiniei, I 285 Autignye) die deutsebe Form Ottenach stebt, so kann diese nieb t sebra|t sein, sie setztsebondie lranzösisebeFormvoraus · Die lrübesten Be|ege für die deutsebe Form stammen aus dem I 6. ]b · Diese zab|reieben von römiseben Personennamen ab- ge|eiteten Ortsnamen, aueb kireb|iebe Bi|dungen wie das sebon erwäbnte Martigny (Martinach), zeigen deut|ieb, dass in der römiseben Provinz dieses ke|tisebe E|ement ganza||gemein in|ebendi gem Gebrauebwar, neben zab|- reieben in der Bedeutung entspreebenden römiseben Bi|- dungse|ementen, ei n eindrüek|ieber Beweis dalür, dass beide Spraeben - das Ke|tisebe und das Lateinisebe - nebeneinander gesproeben wurden. Niebt a||zu se|ten trint es sieb sogar, dass derse|be Name in ä|terer Zeit init versebiedener Ab|eitung be|egt ist . z · B. eine Ort- | iebkeit in der Näbe von Saint Prex Drassy, im I 3. ]b · Drassie, 885 Draciaco, wird 886 a|s villa Draciana aul- gelübrt1• Vondenentspreebenden|ateinisebenBi|dungse|ementen seien bier nur erwäbnt die Ab|eitungen aul -inus, -ianu und -ianicu: z · B · Bassins und Begnins (beide in der Näbe von Nyon) , die Muret aul die römiscben Genti|namen Bacciu und Benniu zurüeklübrt, oder Épalinges und Mer­ linges, die er a|s Ab|eitung von Spanius oder Hispanius und Mariliu oder Marinius deutet · Doeb so|| von den ¯ vgl. Muret; Romania 37, S. 27. 20 !ateiniseben E|enenten der Ortsnamenbi|dung1 erst i m 2. Kapite| des II. Tei|s eingebender die Rede sein · Ganz a||gemein sei bier noeb angemerkt, dass die Ortsnamen- kunde geradelürdieä|testen Zeiten, aus denen gesebiebt- |iebe Zeugnisse noeb leb|en, unter Umständen aus den Ergebnissenderarebäo|ogisebenForsebungNutzenzieben kann, insolern a|s die Annabme vomA|ter undderHer- kunft eines Namens dureb die Bodenlunde bestätigt werden kann · 2. Kapite| V on der Volkerwanderung un d de r dadur eh veranlassten U mgestaltung des alten N amenbestandes Aul dem Boden der beutigen Sebweiz baben im V er|aul der Vö|kerwanderung versebiedene germanisebe StämmeFussgelasst . Goten,Langobarden,Burgunderund A|emannen · Vir werden erwarten dürlen, dass sie a||e - natür|ieb in versebiedenemUmlang - aul die Gesta|tung des Ortsnamenbestandes Ei nnuss gewonnen baben · Am sebwierigsten dürlte es sein, lür ei:ize|ne Orts- namen in Graubünden goti sebe Herkunlt zu erweisen · ¯ Unter diesen lateinischen Bildungselementen wãre hier auch noch -ara zu erwahnen, das auf den verschiedenen Sprachgebieten in zahlreichen Flur­ nainen bezeugt ist. Mõgen auch die entsprechenden deutschen Bildungen -eren grossenteils jünger sein, so führen doch zahlreiche Namen, die die ahd. Lautverschiebung noch mitgemacht haben, oder die von lateinischen oder keltischen Grundwõrtern abgeleitet sin d, in j ene frühe Zeit zurück : so Chasere aus casari, franz. Chesieres; Chalcheren von lat. calcaria 'Kalkofen', ratoroman. caltgera, franz. chauciere; Urseren, franz. Orsieres ( Ursaria 1052) u. a. ; vgl. Szadrowsky, Lateinisch -aria in der alemannischen Schweiz, Zeitschrift für Namenforschung 14, S. 31 f. 2I Tbeoderieb batte sieb lreilieb die Herrsebalt über die wiebtigen Alpenpässe gesiebert , aber Witiebis bat in seiner Bedrängnis Rätien den Franken überlassen. So kann Guarda im Unterengadin ( I I 60 Warda) der Form naeb wobl eine gotisebe Gründung sein, aber wenn der Orterstvonden Franken angelegt worden sein sollte, so würde derName niebt anders lauten. Ein Ortsname wie Stampa (im Bergell), der unserm Stampfe entspriebt, kann natürliebauebersteine¸üngereAbleitungausdemV erbum stampare 'stamplen, drueken' sein. Für sieber gotiseb dürlen wir Stala anseben, dasals Nebenlorm neben Bivio stebt. Da dasWortStall in denandern inFrage kommen- dengerman. Spraeben st.mase. ist, mussdiesem Stalla ein got. sw. mase. zu Grunde l iegen . *stala   altn. stali 1• Spuren des Langobardiseben dürlen wir in den Orts- namen des Tessin zu ûnden erwarten. Da i st zunäebst der mebrmals belegte Name Gag o, der¸e naebdem ein kleines Dörleben, ein ei nzelnes Haus am Hang des Val del Gaggio, eine Alpweide u. ä. bezeiebnet. Darin steekt langb. gahagium 'Forst ' (unser Gehege zu hag), das sebon lrübnur noeb gagium gesebrieben wird. Ferner sind bier noeb di e Namen aul -engo zu nennen, vor allem Soreno und Barbengo, von denen der letztere von langb. barba 'Obeim' abgeleitet zu sei n sebeint2• Diese Namen aul -engo, die sebon in lrüber Zeit i n grosser Zabl belegt sind, entspreeben unsern Namen aul -ingen, von denen noeb die Rede sein wird. ` vgl. Verf., Charakteristik der german. Elemente im Italienischen, S. 14. 2 Dass ein solcher Ortsname nicht von ei�em Personennamen abgeleitet ist, sondern von einer Verwandtschaftsbezeichnung, ist ungewõhnlich, aber doch durch einige Beispiele zu belegen ; vgl. SoMilier, deutsch Surbeln, 114.­ SorMiler, und Faderilla im Cartular von Toulouse, s. Gamillscheg in Romania Germanica I, 313. Vgl. Zwillikon S. 110. 22 In äbnlieber W ei se ba ben di e Burgunder den Orts- namenbestand der lranzösiseben Sebweiz um einiges be- rei ebert. Da sind zunäebst die zablreieben Namen aul -en, die ¸edenlalls zum Teil den eben erwäbntenNamen aul -engo (-ingen) entspreeben. Wäbrend aber die ital. Form aul-engo dem lokativisebgebrauebtenDativ Pluralis -ingm entspreeben kann, wie wir ibn vom Altboebdeut- seben ber kennen, setzt di e lranzösisebe Form, deren s ursprüuglieb gesproeben wurde, eine andere Bildung vor- aus, etwa ein latinisiertes -ingos 1 oder -ingi. Dieses Sulûx -es ersebeint dann aber aueb in allerlei Namen, die von lat. Personennamenabgeleitetsind, wie Corolens, Courillens und Châtillens 2• Daber können wir nur die¸enigen Orts- namenaul-e zudenburgundisebenreebnen, indenender altdeutsebe Personenname, der zu Grunde liegt, deutlieb zu erkennen ist. Das trint zu lür versebiedene Namen, die sebon lrübe belegt sind . z. B. Gillarns, I 225 Glares (Kisalheringun i st aueb aul deutsebem Gebiet mebrlaeb als Ortsnamebelegt) ,Magnedens, I 2.]b.Manoldens; Remaufens, I 3. ]b. Romulens; Ressudens, lO. ]b. in villa Ramsoldingis; Juarmarens, 996 uilla Uualmarengi; weiterbin ist der ger- manisebe Personenname in vielen Fällen mit Sieberbeit zu ersebliessen3• Ieb nenne nur . Arufens von * Adrul abgeleitet, Berlens von burg. * Berila oder * Bertila, Botterens ` Die lat. Akkusativform ist wohl auch dadurch gestützt worden, dass der burg. Nom. Plur. wie der got. auf -os ausgegangen ist. Vgl . dazu W. von Wartburg in Schweizer Beitrãge zur allgemeinen Geschichte 2, S. 17 beL 35� , 2 vgl. dazu P. Aebischer, Toponymes vaudois et fribourgeois dérivés de noms de personnes latins par le suffxe burgonde -ingos, in Mélanges Ch. Gilliard (1944), S. 103 f. Da das germanische Suffx in einzelnen Fãllen auch eine ãltere Bildung -iacum verdrãngt hat, dürfen wir auf ein friedliches Zusammen­ leben der alten Bevõlkerung und der Burgunder schliessen. ´ Alle diese Namen bespricht genau im einzelnen Stadelmann, Etudes de toponymie romande, S. 291 f. 23 von Botthari, Echarlens, 851 �carlingu villa von *Scarila, ahd. Skerilo, u. a. Aueh hier müssen wir gelegeutlieb damit reebneu, dass eiu Name vou eiuem Beamteu uu- riehtig verstaudeu uud eutstellt wurde. So ersebeiut der im 1 2. l 1 3. ]h. mehrlaeb bezeugte Name Troiterens, deraul burg. * Droctar, abd. Trhthari zurüekgeht, iudenGüter- verzeiehnissen, die der Herzog vou Savoyeu bat auler- tigeu lasseu, als Tretorens, was dauu, wie die heutige Form Treytorrens zeigt, zu Missdeutuugeu Aulass gegebeu bat1• Burguudisebeu Siedleru werdeu wobl auebdenNameu verdankeu eine Reibe von Ortsebalten wie Cortaillod, Cormondreche, lerner Cortébert, Corgémont uud Courtelary im St. Immertal. DieseNamen eutbalteu auerster Stelle das Wort curtis, lranz. cour 'Hol', das dureb den Geuitiv des Herrn bestimmtwird, z.B. curtis Alerici 962 2• Mögl ieher- weise batten die Siedluugeu im St. Immertal die Aulgabe, deu Pass dureh die Pierre Pertuis uuter Aulsiebt zu halteu und eiuem weiteru Vordringeu der Alemanuen zu wehren. Eiue ähnliehe Aulgabe köunteu vielleieht aueh die zahlreieheu burguudiseheu Siedelungeu gehabt haben, die imwestlieheu Teil desKantonsSolothurnuördliehder AareausdeuBodeuluudeuuaehgewiesenwordensiu d3• Es seihiernoebbeigelügt,dasseineBilduugwie Courtelary im Gegensatz etwa zuNameuwieVendelincourt oderDelémont, diedeuNameudesdeutseheuHerruanersterStellezeigen (dtseh. Wendelinsdorf Delsberg) , dem romanisebeu Spraeh- gebraueb eutsprieht uud deutlieh zeigt, dass bier vonAn- lang an der romanisebe Volksteil iu der Überzahl war. ¯ vgl. Stadelmann, . S. 338. 2 Die alteren Formen dieser Namen bespricht alle Jaccard. ´ vgl. dazu Tatarinof, Die Kultur der Volkerwanderungszeit im Kanton Solothurn, Solothurn 1934. 24 Eiu vergnügliebes Zeuguis dalür, dass die Burgunder zurAusnabme gelegentl ieb aueb eiuenüberuommeueu rö- misehenNameniuihreSpraeheeingedeutsehtbaben,bietet derName Nyon. AnStelle der alten HelvetierstadtNovio­ dunum, diedieHelvetierbeiihremAuszugverbrauntbatteu, hatte zwar Caesar di e Colonia Julia Equestr augelegt , aber diese olûzielle Beuenuuug bat ohenbar denalteu Nameu niebt verdrängt, uuddieBurgunderbabeudanndenersteu Bestandteil des Nameus, ähnlieb wie wir'sau Namen wie New York oderNe Orleans auehmaebeu, iuibre Spraehe umgesetzt. Soerklärtsi ehdi eFormNividunum 1 1 22 (Niuns 1 204) dureh Eiuwirkungdes burg. (got. ) niujis 'neu'1• Die bis ]etzt besproebeneu Germaueustämme siudaul dem Boden des alten römisebeu Reiehs untergegaugeu , ihre Spraebeu siud erlosebeu, obwobl wir im eiuzelneu uiebtzuerkenueuvermögeu, wauusiewirkliebverklungeu siud. Ganz auders gestaheu sieb uuu die Verbältuisse lür die Alemauueu, die etwa seit dem Eude des 5. ]bs. vou N ordeuber über den Rbeinin die römisehe Provinz eindringen. Währeud sieb die Langobardeu in Italien und di e Burguuder in Sa voyeu und später aueh iu der Westsehweiz uuter der eingesesseneu Bevölkerung der römiseheu Proviuz au manehem Ort gewiss iu besebei- denerMiuderzahl ansiedelten uud im Laufe der Zeit vou der höheru Kultur der alten Bevölkerung allerlei über- nahmen, darunter aueb die Spraehe, drangen die Ale- manuen vou Norden ber in beträehtlieheu Seharen eiu, die alte Bevöl keruug, bei der wobl die Eriuuerung au die Stürme des 3. ]hs. nieht erlosebeu war, batte sieb grossenteils in die lestenStädte und in das wenigerleiebt zugängliehe Geläude zurüekgezogen. Wir wisseu über ¯ Nivi- entspricht genau der im Particip ananiwiths belegten Stammform. 25 di eseVorgäuge im eiuzelueu uiebts Geuaues. Sieber ist, dass Reste deralteu Bevölkeruugdauu iudeuAlemauueu aulgegaugeu siud, ibueu daukeu wir es im Weseutliebeu, dassmaueberalteOrtsuameauebiuderdeutsebeuSebweiz erbalteugebliebeu ist. Vou besoudererBedeutuug ist es uuuaber,dass dieweitereEutwiekluug dieserNameu,die spraebliebeu Auderuugeu, die sie erlabreu babeu, esuus möglieb maebeu, zu erkeuueu, wauu uugeläbr die Ale- mauueu au eiueu Ort biugekommeu siud, uud wie weit sie sebou iu verbältuismässig lrüber Zeit ibr Gebiet aus- gedebut babeu. Die oberdeutsebeu Dialekte, Alemauuiseb, Bairiseb uud äbulieb aueb Laugobardiseb, babeu uämliebuugeläbr zur Zeit der Lauduabme ~ mau reebuet ruud vou 500 bi s /00 wiebtige Veräuderuugeu iu ibrem Lautstaud durebgelübrt . di e sogeuauute boebdeutsebe Lautversebie- buug1• Diese Versebiebuug betriht iu erster Liuie die barteu Verseblusslaute t, p, k; sie werdeu im Iulaut uaeb Vokaleu zu Doppelspirauteu ss, ff hh (eh), im Aulaut, i ulauteud uaeb Kousouauteu uud iu derVerdoppeluug zu _uetseblauteu (Ahrikateu) tz, p f uud keh ; das letztere ist dauu iu deu Muudarteu meist aueb zu eh gewordeu. Weiterbiu ist d durebweg zu t gewordeu. Wie si�b diese Lautversebiebuug ausgewirkt bat, mögeu zuuäebst eiu paar Beispiele zeigeu, Wörter, die die Germaueu vou deu Römeru überuommeu ba beu. la t. strata ist zustrasse gewordeu uu d tegula zu ziegel; vou la t. eaupo 'Sebeukwirt' kommtkaufen, alem. ehaufe, voupondu 'Gewiebt' uuser pfund; aus seeuru ist sieher, aus spätlat. eastinea alem. ehestene gewordeu; d bat sieb zu t gewaudelt ¯ Die Frage, ob die Lautverschiebung irgendwie durch die Bevõlkerungs­ mischung veranlasst worden sei, mü�sen wir dahingestellt sein lassen. 26 iu dieu 'Tiseb' . Diese Waudeluugeu babeu sieb uiebt alle zur gleiebeu Zeit vollzogeu, zuerst ist t versebobeu wordeu. Dieser Vorgaug bat darum aueb am weitesteu Geltuug, bis au die Greuzeu des Niederdeutsebeu. Da- gegeu bat sieb die Versebiebuug des aulauteudeu k zu eh uur uoeb iu deu oberalem. Muudarteu durebgesetzt. Da derName Attila, altuord. Atli, dieVersebiebuug uoeb mitgemaebt bat zu mbd. Etzele, muss der Lautwaudel erst eiuige Zeit uaeb Attilas Tod (45 3) eiugetreteu seiu, der Waudelvoud zut sebeiutuaebAusweisderältesteuDeuk- mälererst im 8. ]b. zum Absebluss gekommeu zu seiu. Eiue Übersiebt uuu über die¸euigeu Ortsuameu, die dureb Versebiebuug aus Nameu der römisebeu Zeit ber- vorgegaugeu siud, lässt uus erkeuueu, wie weit uugefäbr die Alemauueu bis zum Eude des /. ]bs. eiugedruugeu wareu uud sieb augesiedelt batteu. Da ist zuuäebst be- deutsam, dass wir im Osteu uu d im Westeu ¸e eiueu wiebtigeu Nameutreneu, iu demaulauteudes t zu z ver- sebobeu ersebeiut . Zúrieh aus Turieum uud Zihl (gespr. zjl) , frauz. Thiele aus Tela 8 I /, Tila I 2 I 2. Diese Nameu müsseu sebou iu deu ersteu ]abrzebuteu des 6. ]bs. ius Deutsebe überuommeuwordeu seiu. Weiterbiu siud im Osteu vou früb überuommeueu Nameu zu erwäbueu. Laelen (Sebwyz) , ad laeum I 350,dauuKüsnaeht beiZürieb, Chusenaeho im 8. !9. ]b. , Kapfnaeh (bei Horgeu), Chephe­ naha I 2 6I , uu dEmbraeh beiBülaeb,Emberraeho 9/O , di ese gebeu zurüek auf alte keltisebe Bilduugeu auf -aeum, Chusenaeho eutspriebt imWeseutliebeudem frauz. Cossonay, Cosciniaeo I 200. Beaebteuswert ist der Name Winterthur aus Vitudurum, iu dem uur das d uoeb versebobeu wordeu ist (wie iu Thur aus Dura), wäbreud der erste Bestaud- teil vol ksetymologisebumgestaltetwordeu ist. Miteiuem 2/ !l k l� l t:;�� Íf l  t f lF ¬li• ' l t li soleben Namen sin d wiretwa an der Grenze des Gebiets, das die Alemannen in der ersten Zeit ibrer Siedelung eingenommen baben. NaebWesten dem Aaretal folgend trenen wir von Namen, die die Lautversebiebung mit- gemaebt baben· Bellaeh (südfranz. Belae), Grenehen, I I 3 I Craneehum, ausgraniea, beiSolothurn, I 3. / I 4 · ]b. Solote aus Salo-, Solodurum 1. VonSolotburn weiter westwärts trenen wi rAreh (von lat. area), dann Kalnaeh undKerers (gespr. Cherzers), franz. Chietres, 926 Chartresvila, ferner Grenehen (sö. von Laupen) , weiteraareaufwärts Rüfenaeht aus Ruf­ niaeum und Wiehtraeh, sodann Thun aus dunum. Darüber binaus können wir dann im beute deutseben Spraebgebiet eine ganze Reibe von Ortsnamen feststellen, di e die V er- sebiebungniebt mebr mitgemaebt baben, die also für¸ene ZeiteineArtSpraebgrenzeergeben. IebnennevonSüden naeb Norden Saxeten aus saxetum oder saxata, Aliglen aus alieula, Gurzelen auseortieela, Gurigel auseorieulum, Tofn im Gürbetal, wo Tunstein, lat. tofus, abgebaut wird, und Gasel aus casale; fernersüdlieb un d östlieb vom Bielersee Gampelen, Gurzelen, Belmund und Orpund, worin lat.pons steekt. Für das Mittelland vom Zusammennuss von Aare, ReussundLimmatab i st essebwieriger, einklaresBildzu gewinnen. Wobl begegnen uns aueb bier einige Namen mitVersebiebung, so Graniehen sö. vonAarau, dannKulm (gespr. Chulm), I 045 Chulenbare, imWynental, und Kul­ merau, I 2. ]b. Cholumbrowo, im Tal der Subr, die beide auf eolumbarium zurüekweisen. Weiter landeinwärts sei noeb Cham am Zugersee erwäbnt, dessen Name wobl dem Cama im Calaneatal gleiebzusetzen ist, dann Küsnaeht am 1 Diese Orte liegen im Gebiet der burgundischen Siedelungen ; docp müssen hier frühzeitig au eh Alemannen eingedrungen sein. V gl. Tatarinof, S. 28. 28 VierwaldstätterseeundAlnaeh, wob| ausAliniaeum; dieses letzte mit dem unversebobenen p nebendem verbältnis- mässig spät versebobenen e (eh) ist onenbar, äbnlieb wie Winterthur, erst gegen Ende der ersten Siedelungsperiode von Alemannen eingenommen worden. Daneben aber hndenwirimMittelland eine Anzablvonunversebobenen Formen im weniger zugänglieben Berg- und W aldland. so im obern Emmental, im Napfgebiet und im Entle- bueb, aber aueb noeb weiter im Osten überm Sempaeber- see u.a. o. Es seien bier erwäbnt der oftmalsbelegte Name Gumm, Gummen, Gummi, aus eomba, dann die grosse und kleine Fontanne, die vom Napf ins Entlebueb bin- unterßiessen, weiter Gormund, I 5 I O Gorrenmont, nö. von Sempaeb, ein N ame, der wie Frakmont, die alte Bezeieb- nung des Pilatus\ mit lat. mons, montem zusammengesetzt ist, endlieb derFlurname Gulm aus eulmen, der auf der Höbe über Reinaeb zweimal bezeugt ist2• Sebon diese knappen Bemerkungen zeigen, wie dureb eine genaue Musterung der Orts- und Flurnamen der V organg der Landnabme gerade für die frübere Zeit im einzelnen abgeklärt werden kann. Es wäre darum wünsebbar, dass für versebiedene Gegenden die Orts- namen genau auf ibre Herkunft geprüft würden, - in äbnlieber W eise, wie es Hubsebmied für di e Ämter Burgdorf, Frutigen und Tbun getan bat. Es soll bier versuebt werden, für den Basler und ansebliessend den Solotburner und Berner ]ura das Eindringen der aleman- niseben Siedler dureb die Ortsnamen zu illustrieren. ¯ Der Name hat sich erhalten in der Benennung von zwei Alpweiden am Pilatus : Frakmint. ¯ Die Form Gulm ist auch für Zug und Glarus, sowie als Name eines Waldes am Albis bezeugt ; die Form mit k (in Rigikulm u. a.) scheint aus dem Bücherdeutschen eingedrungen zu sein. Vgl. Idiot. 2, 233. 29 l Dass der wiebtige Passübergaug über deu Oberu Haueusteiu uoeb fest iu deu Häudeu der alteu, keltiseb- römisebeu Bevölkeruug war zur Zeit, da die Alemauueu iu das Aaretal eiubraebeu, ergibt siebdaraus, dass bier uoeb eiue reebt beträebtliebe Auzabl vou alteu Nameu iu uuversebobeuer Lautform erbalteu siud. Ieb erwäbue vom N ordausgaugdes Passes . Pratteln, 1 1 O 1-03 Bratello, wobl vou pratellum 'kleiue Wiese', Gempen zu campu uud Nuglar, 1 1 5 2 Nugerol, aus nucarolum ; feruer zwei Fluruameu ausArisdorf. Fonte! uud Bradlitz aus älterem Bradels. Naeb Südeu reibeu sieb allerlei Fluruameu au . Funtelen, 15 3 4 beim Funtenveldbrunnen, uudFafers, au la t. fabarius auzusebliesseu, etwa 'der Bobueuplätz', im Bauu Arboldswil, dauu Gempi, 1 680 im Gempi, wobl aus in campi, bei Reigoldswil uud das Gamplenfeld bei Lampeu- berg. Am südliebeu Ausgaug des Passes ist dauu die Roggenjuh, iu dereu Nameu sieb frauz. le roc 'der Fels' erbalteubat,danuRavelle (gespr.Rafalle), dieBezeiebuuug dersebronaufrageudeuFelsklippeu vor deräusseruKlus, für dereu romauisebeHerkuuftseboudieBetouuugzeugt, feruer am Fuss des ]ura Buchsiten, das aufBuxetum zu- rüekgebt1, uud westlieb vou Oeusiugeu am Aufstieg aus der Ebene Galmi, das wobl mit calamu zusammeubäugt. Dafür, dass die alte Bevölkeruug bier uoeb sessbaft war, als die Alemauueu eiurüekteu, zeugeu feruer die zablreiebeumit Walen zusammeugesetzteuFluruameu, die aus dem Cebiet des beute deutsebeu ]ura urkuudlieb belegt sind, vou deneu sieb mauebe bis beute erbalteu 1 Das Suffx -etum scheint noch in einer ganzen Anzahl von Flurnamen dieser Gegend vorzuliegen : so in Bir(r)eten (bei Augst und bei Hõlstein), das wohl auf piretum zurückgeht, in Di/eten, 15. Jh. Tileten (õstlich von Niederdorf), dem wohl tilietum zu Grunde liegt, in Ulmet und Ulmetl bei Bretzwil u. a. 3 0 babeu. Ieb erwäbue nur aus der Gegend vou Waldeu- burg uud Oberdorfam Waalenbronnen 1 680, eiue Wallen­ matte 15 30, in Walenbach 1 534; aus dem Bauu Höllstei u feruer ei u Walental 1489. Eiueu Walhenbrunnen gab es aueb iu Pfäfû ugeu . . sub castro Mo'chsperg 1 300. Für Ettiugeu wird der Fluruame Wallental uoeb beute auge- geben1• Vou der frübereu Bevölkeruug legt aueb eiu Name wie Rümlingen bei Sissaeb Zeuguis ab, er ist au Romanu auzusebliesseu. Fürdas bobe Alter spriebt be- souders derVokal ü aus u ; das la t. ô ist iu frübeuLebu- wörteru dureb u vertreteu . Ruma, rumic. 2• Iu dieses Gebiet sind uuu zu einer Zeit, da die alt- boebd. Lautversebiebuug uoeb uiebt völlig zu Eude war, die Alemauue u eiugebroebeu,wie eiu paarNameu zeigeu, in deueu -acum uoeb zu-ach versebobeu wordeu ist. Ieb ueuue Sisach, 1 226 Sisaho wobl aus *Siiacum, So'rach, 1447 ufSertzach, aus *Sarciacum uudMunzach, 825 Mun­ cacum, aus Montiacu; di e beideu letzteru siu d sebou mit der ]üugeru lateiuisebeu Ausspraebe vou e uud t über- uommen worden. Weuu die Klus für die Alemanueu zuuäebst uoeb gesperrt war, so müsseu wir auuebmeu, dass sie östlieb davou übers Kal! eiugedrungeu siuduud sieb daun vouEptingeu überWaldenburg, Beuuwil usw. 1 Ich mõchte aber hier ausdrücklich darauf hinweisen, dass nicht jeder Ortsname, der mit Wallen- zusammengesetzt oder durch den Zusatz welch ausgezeichnet ist, ohne weiteres als Zeugnis dafür betrachtet werden darf, dass an dem betrefenden Ort zur Zeit, da der Name entstand, Romanen und Alemannen noch nebeneinander hausten. D er W elsche, d er d em Ort den Namen gibt, kann viel spãter zugewandert sein. Ein deutliches Beispiel dafür aus dem 16. Jh. ist aus Liestal bekannt ; vgl. Vox Rom. l, 253. 2 vgl. Braune, Althochd. Grammatik § 41. Von den frühern Bewohnern, den Rõmern, zeugen auch in andern Gegenden Namen wie Rümikon, Rümlikon, Rimligen, Rimlang u. a. Besonders altertümlich ist eine Form wie Rumaninc­ horvun für Rümikon bei Winterthur. Im Namen Romanshorn, 779 Rumanishor ist durch gelehrten Einfuss das lat. o wieder durchgeführt worden. 3 1 naeb Westen ausgebre|tet baben. Das Kal!, gesproeben s 'Chall, gebt onenbar auflat. callis zurüek, ein Wort, das in versebiedenen Patois der französiseben Sebweiz mit der Bedeutung ' Bergpfad, Fussweg dureb den Sebnee ' b l . getreteu eegt tst. Und da, im obern Baselbiet, wo die Alemannen erst im La uf des 7. ]bs. eingerüekt sind, und wo dieal te Be- völkerung,]edenfallszumgrossenTeil,sessbaftgeblieben war, begegnen nun eine Menge Ortsnamen, diemit -wiler ¦beute meist nur noeb -wil) zusammengesetzt sind. Ieb nennevonOstuaebWestnurBirenwil, Bennwil, Mümliwil, Ramiswil, Reigoldswil, Arboldwil, bis Beinwil, Erschwil und Birschwil und weiter im obern Sebeltental ¸enseits der beutigen Spraebgrenze Mutzwil und Morschwil, franz. ¦etwas zureebtgemaebt) Montseelier und Merelier 1• Die ursprüngliebe Form -villare, -wiler ist urkundliebvielfaeb bezeugt . zufrübst Honoltesillare 835 ¦an dessen Stelle beute Ober- und Niederdorf liegen) , Ende des I 5. ]bs. Birmschwiler; beute giltwoblunter demEinnuss derPost durebgebend die Form -wi/ 2• Im Sebeltental abwärts reiben sieb dann eine Anzabl äbnlieb gebildeter Namen an, die mit court, deutseb -dorf gebildet sind . Corban, Courchapoix, Courcelon, Courroux, die tm Deutseben Battendorf Gebsdorf Sollendorf Lüttelsdorf ¯ Von den ehema1igen deutschen Bewohnern im obern Sche1tental zeugen noch eine Reihe von deutschen Flurnamen, wie la Gass, mr le biel, Gãrsterli. 2 Für Mutzwil und Morschwi gibt Zimmerli noch die deutschen Formen Mutz- und Morschwiler an; doch wird in den benachbarten deutschen Ge­ meinden vom Volk nur Mutzbel und Morschbel gesprochen. Diese Kürzung scheint in denjenigen Namen zuerst durchgeführt worden zu sein, in denen der erste Bestandtei1 einsilbig ist und der z.eite daher frühzeitig tonlos wurde : Bãmbel, Baibel (Bennwil, Beinwil) u. a. Im Leimental, das in mancher Be­ ziehung sprachlich etwas konservativer ist, haben sich die volleren Formen erhalten t Theril, Oberwil, Alschwil. 3 2 beissen, weiterbin Courrendlin l Rennendor dannüberDel s- bergbinausCourtetelle, Courfaivre, Boécourt l Biestingen, Courte­ mautruy ¦I I46 Curthemaltrut ) , Corol l Gundelsdorf ¦I I 39 Coronolt) und Courgenay l Jesdorf; weiter naeb Norden Fregiécourt l Friedlinsdorf Miécourt l Mieschdorf und V endlin­ court l W endelinsdorf und ansebliessend danu im Elsass Luf endorf Ottendorf usw. Wäbrendwirun swoblvorstellen dürlen, dass die Alemannen, welebe den Wiler- Orten ibrenNamen gaben, von Osten beraus demAaretal ein- gerüekt sind, sind onenbardie Siedler, dereu Namen sieb i n deu ebengenanuteu Ortsnamen erbalten baben, vom Elsass ber eingedrungen. Iu der Art, wie diese Namen gebildet siud, die mit ibren zwei Bestandteilen, dem mlat.curti und dem Namen des deutsebeu Herrn, ein eigenartiges Zeugnis dafürab- legeu, dass bier vorZeitenDeutsebe un d W elsebe neben- eiuauderwobuten, lässt sieb eine aunalleude Versebieden- beit beobaebteu. der deutsebe Name stebt bald an erster, baldan zweiterStelle. NunbatderStrassburgerRomauist Gröber darauf biugewieseu, dass die Voranstellung des Personennamens dem deutsebeu PrinzipderWortbildung eutspriebt, das s al so ei n N ame wie V endlncourt l W en.delins­ dorf für das V orberrsebeu des deutsebeu Elemeutes im Dorfe spriebt, dass dagegen die Naebstelluug dem ro- mauisebeu Spraebgebraueb entspriebt uud wir also für eiuen Ort wie Courgenay l Jensdorf mit einem Vorwiegen des romaniseben Bevölkerungsteils reebuen müsseu. Da- zu passt es uuu aufs beste, dass die Nameu der ersten Art, Fregiécourt, Miécourt, V endlincourt, weiter nördlieb iu derNäbederbeutigeuSpraebgrenzeliegeu,wäbrendweiter südliebuud tieferdrinuen im]urafastaussebliessliebFor- meuderzweiteuArtbegegnen,z. B.imSebeltentalCouroux 33 bisCorban. Aberwennwir aueh daraus sehliessen müssen, dass da im]uradiealteromaniseheBevölkerungseitalters überwogen hat, so ist doeh zu betoneu, dass der Name des deutsehen Herru iu der deutsehen Form des Orts- namens sehr altertümlieh erhalten ist, dass also von Au- faug an beide Formen nebeu einauder gebraueht worden seiu müssen , vgl. Lutoltesdorf urn I I 46 mit Corolt I I48 oderBatthendorf I I 84mit Corban. Für di eZweispraehig- keit der Cegend ein hübsehes Zeugnisist aueh der Name Courfaivre ( Coravre I I 48, d. i. curti fabri ) , woriu lat. faber in geuau derselbeu Funktion erseheiut wie sonst der deutsehe Persoueuname. Diese mit wile � und court gebildeteu Ortsnameu sind in derZeit gesehaneu worden, da unserLaudunter frän- ki seherHerrsehaft stand. So verstehen wir, dass einzelue der dariu vorkommeuden Personennamen sehr altertüm- l ieh sind , iu Courtemautruy z. B. steekt der Frauenname Amalrudis, derauRagentrudi iuPorentruy (ausPons Ragen­ trudis) erinnert. Speziell für die auf-wiler ausgeheuden OrtsnameuhatSteinbaehnaehgewieseu,dasssiedieCrenzen des fränkiseheu Reiehs nieht übersehritten habeu undzur ZeitKarls des Crosseu wieder aus derMode gekommeu sind. So dürfeuwir mit ziemlieher Sieherheit sehliessen, dass das Cebiet der Wiler- Orte im Lauf des 8. ]hs. vou deu Alemanneu in Besitz geuommen wordeu ist. Das stimmt zu derBeobaehtung, dass hier noeh eiu paarBei- spielefürdeuletzteuAkt derLautversehiebuugbegegneu, vgl. Siirzach S. 3 I . Dass wir vor 835 keiueuNameu der Art belegt ûnden, kauu bei derDürftigkeit der früheu Überlieferung dagegen uieht ins Cewieht fallen. Was wir hier im ] ura für di e mit wiler un d court ge- bildeten Namen festgestellthaben, gilt natürlieh aueh für 34 die eutspreehenden Namen i n anderea Cegeadeu. Doeh köuneu wir das nieht im einzel neu verfolgen. Natürlieh wäreu für die eiuzeluen Landesteile die ältesten Augabeu im Zusammeuhang mit den Spraeh- uud Siedeluugsver- hältnisseugeuaueruaehzuprüfeu. Ieh weisehieruurdarauf hin, dass aueh in den Kantoneu Neueuburguud Freiburg manehe mit court gebildete Ortsnameu sehr altertümliehe deutsehePersonennamenerkenuenlasseu . soCormondreche, dem eiu Mundaricu, und Corminbruf dem ein Maginbod deu Nameu gegeben zu haben seheint1. N ur für die grosseZahlderostsehweizeriseheuNameu auf-wil (-wiler) seieu hier noeh eiuige Augabeu gemaeht. Wir û ndeu solehe am Zürehersee von Thalwil bis Rapperswil, danu nördlieh vom See vou Oetwil, Ermenswil (auf der Dufour- karteErmetswyl) undEretswil bisVolketschwil, Madetswil un d Biretschwil; uoeh grösserist die Zahl det¸enigen, die vom Bodensee aus naeh Südeu bis ans oder ins Cebirge sieh ausbreiten. IehaeuneuurzwisehenSeeundThur . Rapers­ wilen, Gonterswilen (aueh Gunterswilen) , Liperswil, Sonterswil Wagerswil, danuAmriwil, Lómmiswil, Higenschwil, Mó'sch­ wil; weiter Heldswil, Helenschwil, Geretschwil, Wolertswil, Utzwil, Jonschwil, Dietschwil und viele andere. Vou diesen ist �iue beträehtliehe Zahl sehon im 8. ]h. urkuudlieh bezeugt . soBerofowilare /4I, Perolswilari /45 fürBiretsch­ wil ( I 259Berolthswiler), Madalolteswilare /45 fürMadetswil, Heidolviwilari /59 für Heldwil, Johanniwilare /96 für Jonchwil, Amalgeriswilare /99 für Amriwil u. a.2• ¯ vgl. dazu S. 24 und einiges im II. Teil, Kap. 2 . . 2 Wenn Wartmann mit Recht Cluniberteswilare 771 mit Gunterswilen gleichsetzt, so mag das Beispiel zugleich als Zeugnis daftr dienen, dass die heutigen Formen auf -wilen vielfach einem alten -wiler entsprechen; so auch Tãgerilen, 1153 Tegerilare. Im einzelnen scheint nach Ausweis der Karten die Form noch bis in die neuere Zeit zu schwanken. Jº 35 Dass aueb bierimGebiet derWiler-Ore, wie im]ura, im8. / 9.]b.uoebbeideSpraebeunebeueiuaudergesproebeu wurdeu, dafür lässt sieb allerlei aufübreu. Ieb erwäbue zuuäebstaunalleudeDoppelformeu vouNameu wieBerofo­ wilare ¦wobl versebriebeu für Berolowilare) uebeuBeroles­ wilare, daau in vila nuncupata Maurini 8 I I uebeuin vila Moriniswilare 83 I , aueb eiu Name wie Johanniwilare ist wobl uuterall deu uaeb eiuemAlemauueubeuauuteuOrt- sebafteu,wieThiotmarwilare 82/(Dietswil) , sozubewerteu. Weiterbiu treneu wir ] a iu diesem Gebiet eiue Auzabl vou Ortsuameu, di e deutlieb romauisebeuUrspruugs uu d grosseuteils wobl erst mittelalterlieb siud . Kempraten, in vill quc dicitur Centoprata /4I , dauu bei St. Galleu Rot­ monten uud Tablat, am Kapfe sub rotundo monte I 2/5 uud Tabela! I 2/2 ¦aus tabulatum) . AuebFrasnacht, urkuudlieb Fraschnet, Frasneit I 302, das auffraxinetum zurüekgebeu wird, ist bier zu ueuueu. Aueb allerlei Fluruameu, vou deueu eiuzelue auversebiedeueuOrteu wiederkebreu, wie Gubel, Gibeli, Gampen, Gãstelen, bezeugeu, dass bier zur Zeit, da der letzte Akt der Lautversebiebuug sieb voll- zog, die Alemauueu uoeb uiebt im Laude sessbaft wareu. Nebeu Gubel treneuwirimGlaruerlaud uud im St.Galler- oberlaud viel faeb eiue Form Gufl, dereuf sieb aus der weitereu Eutwiekluug der romauisebeu Spraebe erklärt uud somit beweist, dass die alte Bevölkeruug sieb bier uoeb geraumeZeit gebalteu uud die augestammte Spraebe festgebalteu bat1• Weuu uuu der au mebrereu Orteu ¦bei Turbeutal uud bei Siblwald) vorbaudeue Name Tableten bei Hiuwil iu der Form Tajetten ersebeiut, so ist das eiu Zeuguis dafür, dass aueb bier uebeu demDeutsebeu ¯ vgl. Scheuermeier, Einige Bezeichnungen für den Begrif Hõhle in den romanischen Alpendialekten. Diss. Zürich 1920, S. 94 f. 36 uoebeiuigeZeitRomauisebgesproebeuwurde. Fiuesorg- . fältige Durebmusteruug der reiebeu urkuudliebeu Über- lieferuug uud des Bestauds au Fluruameu köuute wobl aber mauebes uoeb geuauereu Aufsebluss briugeu uud würde es ermögliebeu, für das] abrbuudertuaeb Karl dem Grosseu eiue Art Spraebgreuze zu ziebeu. Hiezu seieubieruureiupaarallgemeiueBemerkuugeu gemaebt. ImTburgautritt sebou iu deufrübeuUrkuudeu dereiubeitliebalemauuisebeCbarakterderBevölkeruugzu Tage1• DerTburgau uud das uutere Rbeiutal siud oneu- bar im 8.]b.sebou im Besitz derAlemauueu. IbrGebiet mag sieb etwa bis zum Hirsebeuspruug erstreekt babeu, desseu Bedeutuug als alte Siedluugsgreuze sebou lauge beaebtet wordeu ist. Dafür sprieht, dass wir uördlieb davou mebrfaebdem NameuKobel begegueu ¦gesproebeu Chobel) 2, aucb iu Koblen, Kobelwald, Kobelwies, der uiebts auderes ist als das sebou erwäbute Gubel, Gufel; aber das romauisebe *cubulum ¦altital. covolo) 'Wildlager,Höble' bat bier uoeb deu letzteu Akt der Lautversebiebuug mit- gemaebt, uud u ist uuter dem Eiunuss eiues folgeudeu duukelu V okals zu o gewordeu. Dagegeu sebeiut das Berglaud südlieb vou St. Calleu uudFlawil bis zu deu Höbeu überm Rbeiutal uud dem Waleusee uaeb Ausweis derOrtsuameu iu ¸ euer frübeu Zeit kaum besiedelt ge- weseu zu seiu. Au eiuer Stelle freilieb siud die Alemauueu vouAu- faug au uiebt stebeu gebliebeu, batsieb darum aueb eiue feste Greuze uiebt ausbildeu köuueu. Vou deu frübsteu Zeiteu au siud sie über die BüuduerPässe biuüber uaeb Itali eu gezogeu, der Verkebr bat sieb dem Zürebersee ` vgl. die Einleitung Schalteggers zum Thurgauischen Urkundenbuch. 2 vgl. Idiot. 3, 109. 37 eutlaug über deu Wale;:see abgewiekelt. Ieb erwäbue Lachen (ad lacum I 35O) uud Tugen, di e beide uoebV er- sebiebuug erfabreu babeu. Der Name Tugen ist uaeb Hubsebmied vou gall iseb dúcones 'die Zieber' berzuleiteu - zu dem im Gallisebeu wie im Lateiuisebeu verbreiteteu Stamm duc iu ducere uud zeigt, dass die Bewobuer der SiedluugsebouzugalliseberZeitdieSebine vomZüreber- see zumWaleusee biuaufgezogeu babeu. AmWaleusee empû udetja derSebweizeruoeb beute, weuu er zwisebeu Quinten und Murg, Quarten, Terzen, Mo/s uaebWalenstadt fäbrt, dass er iueiuerGegeud ist, die vorZeiteueiuem auderu Spraebgebiet augebört bat. Uad deuselbeu Eiu- druek, uur uatürlieb iu viel stärkerem Masse,babeu aueb die Alemauueu gebabt, die auf ibrer Fabrt uaeb Italieu bierber kameu, si e ba beu darum deu Ortsuameu Ria, beuteRiva, uiebt uur mit stad übersetzt, souderu dureb deu Zusatz Walaha- gekeuuzeiebuet. 83 I im Cburer Reiebsurbar De Ria Walahastad. Diese Fabrteu fübrteu die Alemauueu uaeb Chiavenna ¦alt Clavena) uud Como ; �ie Nameu dieser Städte babeu darum, wie derj euige der tmNordeugelegeueu wiebtigeu StadtCuria, Versebiebuug erfabreu . Chur, Chleen (Chlife), Chum. Weuu Chlener, Chleliger heute au versebiedeueu Orteu der Sebweiz als Bezeiebuuug eiuer beliebteu Traubeu- bezw. Weiusorte gebrauebt wird, so sebeu wir, was die Leute gerue mit uaeb Hause gebraebt babeu. Wie imOsteu, so siuddieAlemauueuaueb imW esteu frübzeitigüberdieAlpeuuaeb Italieugezogeu. Soköuueu wir's verstebeu, dass aueb eiu paar Nameu im frauzö- sisebeu Gebiet, die deu Alemauueu auf dem Weg uaeb dem Grosseu St. Berubard bekauut gewordeu siud,V er- sebiebuug erfabreuba beu . Stten aus Sedunum, dauu Rotten, 38 das beute uur uoeb i mWallis gebrauebt wird, früberaber weitverbreitetwar1, ausRhodanu uud Martinach aus Mar­ tiniacum 1 Martigny. Aueb vou auderu Orteu, die au deu zum St. Berubard fübreudeu Strasseu liegeu, siud sebou verbältuismässig frübe deutsebe Nameusformeu im Ge- braueb, doeb zeigeu si e grosseuteils sebou allerlei laut- l iebe Eigeubeiteu, die erkeuueu lasseu, dass sie erst iu etwas spätererZeitüberuommeuwordeusiud. Wirwerdeu sie daber erst im uäebsteu Kapitel bespreebeu. 3. Kapitel V om weiteren Vordringen der Alemannen un d de r dadur eh veranlassten U mgestaltung des N amenbestandes Die lautliebeuVeräuderuugeu, welebe uuter dem Na- meuderboebdeutsebeuLautversebiebuugzusammeugefasst werdeu, babeu uus erkeuueu lasseu, welebe Nameu die Alemauueu sebou gauz früb überuommeu babeu, d. b. bis wobiu sie etwa bis ius 8. ]b. vorgedruugeu siud. Iu derGesebiebtederalemauuisebeuSiedeluugiuderSebweiz bildeu uatürlieb diese spraebliebeuVorgäuge keiueu Eiu- sebuitt, ebeusoweuig die Regieruug Karls des Grosseu. Doeb ist diese für uus iusoleru vou Bedeutuug, als iu derZeitauldeutsebemBodeudieersteuzusammeubäugeu- deu Texte iu deutseber Spraebe gesebriebeu wurdeu, aus deueu wir uuu ebeu sebeu, dass diese lautliebeuVeräu- deruugeu ums ]abr 800 abgeseblosseu wareu, dass also ¯ vgl. Idiot. 6, 1793. 39 die Orte, derenNamenVersebiebung erfabren baben, im 8. |b. im Besitz der Alemannen waren. Aber diese baben sieb naeb allen Seiten weiter aus- gedebnt. Wenn wir an versebiedenen Stellen |ürs 8. |b. eine ArtSpraebgrenze glaubten feststellen zu können, so baben die Deutsebsebweizer beute überall ibrGebiet be- träebtlieb darüber ausgedebnt. Wer di e Entwieklung der V erbältnisse genauer verfolgen und di e weiterenV erän- derungen der Ortsnamen riebtig beurteilen will, der muss wiederumstetsdi e gesebiebtliebenV erbältnissederGegend im Auge bebalten. Im folgenden soll diese weitere Ent- wieklungfürversebiedeueGegendenkurzskizziertwerden, die im weiteren Lauf des Mittelalters vom romaniseben zum deutseben Spraebgebiet binübergeweebselt baben. Wir ba ben bereits imWesten vou Aliglen bis Gasel und dann wieder südliebvom Bielersee von Gampelen bis Belmund undOrpund eineArtSpraebgrenzekennengelernt, die uns zeigt, dass die Alemannen zunäebst niebt über Aare und Gürbe ius Bergland westwärts eingerüekt sind und dass sie aueb uiebt naeb dem |ura gedrängt baben. Dagegen südlieb vom Bielersee, wo seit alt�rs di e rö- misebeStrasse fübrte,dasindsie frübweitervorgedrungen. Das lebrt un s der N ame Kerers mit dem versebobenen t ausChartresvilla 926, das zeigenunsaberauebeineganze Anzabl zweispraebigerOrtsnamen vonweiterwestlieb ge- legenen Städten, deren deutsebe Form eine verbältuis- mässigfrübeÜbernabmevoraussetzt. IebnennePeterlingen l Payerne, Ierten/ Yverdon, Milden/Moudon uud Jivit Jeey. Peterlingen ist onenbar ausPateriacum (a. 962) umgebildet worden, wobei der Name Paternu an den bekaunteren desApostel fürsten angeseblossen und die romanisebe Bil- dungsweise dureb eine deutsebe ersetzt wurde. Weseut- 40 lieb aber seheint, dass derName übernommen wurde zu einer Zeit, als das innere t noeb niebt erweiebt oder gar gesebwunden war. Yverdon gebt auf Eburodunum zurüek, die deutsebe Form zeigt sebon das f aus roman. v für älteres b \ aber das d bat noeb Versebiebung erfabren. Der Name muss also spätestens im 8. |b · von den Ale- mannen übernommen worden sein. Die deutsebe Form Milden istjünger. Derin römiseberZeit mebr|aebbelegte Name Minnodunum bat zunäebst Dissimilation er|abren zu * Milodunum; daraus bat sieb deutseb Milden entwiekelt, aber dasd ist niebt mebr verseboben worden2• In Jivis erkennen wir obue weiteres den sebon auf römiseben Karten überlieferten Namen Jibicum, Jiviscum; aber der N ame kann ni cb t so sebr früb von den Deutseben über- nommen worden sein, weil in alten Lebnwörtern lat. v dureb w wiedergegebeu wird, wie Wein, abd. wzn aus vinum undWichtrach aus Jictoriacum zeigen. Jivi (gespr. Fqu) wird erst im 8. / 9. |b. ius Deutsebe aufgenommeu worden sein, wie Wörter wie Jeilhen aus viola un d J er s aus versus dartun, die wobl erst damals iu der Spraebe der Klöster sieb eingebürgert baben. Die Gründe, die seit alter Zeit immer wieder Ale- manuenin grössererZabl aufder altenStrasse insW elseb- land zieben liessen, mögen sebr versebiedener Att ge- wesen seiu. Neben dem Handel waren es kriegerisebe Unternebmungenund Pilgerfabrten. Die Erinnerung an einen Kriegszug bält der Name Wiiburg |ür Aventhes ¯ Der Übergang von b zu R ist also schon eingetreten vor der Ver­ schiebung des d zu t, spãtestens im 8. Jh. ; das zeigt uns, dass auch Namen wie Tajeten schon im 8. Jh. von den Alemannen übernommen worden sein kõnnen. 2 Die weitere Entwicklung der franzõsischen Namensform durch Vokali­ sation des l kõnnen wir hier nicht verfolgen. 4I fest. Aus eiuer wegeu des barbariseheu Lateius fast uu- verstäudlieheu Bemerkuug Fredegars seheiut sieh zu er- gebeu, dass die Stadt ihreu Nameu hat vou eiuemPibilus, uuterdesseuFühruugdieAlemauueuAveutieumzerstörteu uu d dauu uaeh Italieu zogeu. Der deutsehe Name war au ch im Mittelalter bekauut , so erzählt der Abt eiues isläudiseheu Beuedi ktiuerklosters, der um I I 5O eiueu Reiseführer für Pilgerverfasste, vou Pivilsborg: 'das war eiue grosse Stadt, bis di e Lodbroksöhue si e braeheu, j etzt ist sie kleiu' . Der Abt wird diese Kuude wohl aa Ort uud Stelle veruommeu habeu. Die Bedeutuug der Strasse über deu Grosseu St. Beruhard für die Pilger- fahrteu wird deutlieh uud gewiuut Lebeu, weuu mau bedeukt, dass eiue Reihe voualteu Ortsuameu durehdeu Nameu eiues Heiligeu verdräugt worde:. siud. Da ist zuuäehstAcaunum! St. Maurice. HiersolluaehderLegeude die Thebäisehe Legiou, dereu Führer Maurieius war, zu Aufaug des 4. ]hs. deu Märtyrertod erlitteu ha beu , zu seiuem Grabe wall fahrteteu die Pilger, uoeh]ahrhuuderte laug werdeu die Bezeiehuuugeu monasterum Acaunene uud mon.   beati, später sancti Mauricii uebeueiuauder gebraueht. Dauu Octodur l Martigny. Noeh 3 8I wird eiu Bisehof vou Oetodurus erwähut , der Name Martiniacum ist 5 I 6 zum ersteumal bezeugt. Mag aueh dieser deu Ort als Besitz eiues Martiniu bezeiehueu, so werdeu doeh die Pilger au deu Heiligeu gedaeht habeu. Dafür spriebt aueh die Tatsaehe, dass eiu gefährlieh droheuderFels au der Strasse oberhalb Sembraueher rocher de Saint Martin heisst1• Eudlieh wird der alte N ame des Passes ¦Mons Prninu, Mons Jovi) verdräugt dureh deu Nameu des Heiligeu, der im I 0. ]h. uaeh dem Eiubrueh der Sara- ¯ vgl. Geogr. Lex. unter Sembra1der. 42 zeueu sieh bemüht hat, di eSieherheit derStrasse wieder herzustelleu, uud auf der Höhe eiu ueues Zußuehtshaus gebaut hat. Fürdie Bedeutuug der Strasse als Pilgerweg wird mau wohl aueh iu Ausehlag briugeu dürfeu die Nameu der Dörfer Sembrancher ¦ecclesia Sancti Pancratii de Branchi) uu d Bourg- Saint-Piere, sowie di e versehiedeueu au oderüberderStrasse steheudeu Kapelleu, wie,St. Jean, S t. Laurent uu d S t. Etienne. Vou deu Nameu derOrtsehafteu am Pass ist für uus besouders Martigny wiehtig, die deutsehe FormMartinach zeigt, dass derName j edeufalls seit dem Eude des /. ]hs. vou deu Deutseheu gebraueht wird. Ahulieh wie Martinach gebeu iu derwelseheu Sehweiz mauehe deutsehe Nameusformeu auf -ach Kuude davou, · dass sehou im 8. ]h. Alemauueu iu der Gegeud sesshaft wareu, dass also sehou damals, wie es aus späterer Zeit vielfaehbezeugtist, Deutseheuud Welseheuebeueiuauder wohuteu . z.B. Cressier ¦ I I 82 Crssie) ! Gssach, Misery! Mise­ rach, Montagny/ Montenach. Gelegeutlieh freilieh mag eiue solehe deutsehe Form erst iu ueuerer Zeit iu Aulebuuug au ähuliehePaare zureeht gemaehtwordeusei , z.B. Otten­ ach; vgl . S. 20. Aber imallgemeiueu lasseu die deutseheu FormeudeuursprüuglieheuNameu iu eiu erviel altertüm- l iehereu Form erkeuueu als di e frauzösischeu, so dass au ihremAlteruiehtzuzweifeluist1• VouderalteuBevölke- ruug uud ihrem Zusammeulebeu mit deu Zugewauderteu zeugeuferuermaueherl ei N ameuromauiseheuUrspruugsim beutedeutseheuSpraehgebiet,dieuiehtuurkeiueV ersehie- buugerfahreu,souderuläugereZeitauderEutwiekluugder frauzösiseheu Spraehe teilgeuommeuhabeu. Es seieu hier uur erwähut aus dem Bezirk vou Erlach ¦Cerlier) Dorf- ¯ vgl. S. 13 f. und 18 f. 43 namen wie Gampelen, Lüscher ( I 2/I Luchiers) und Flur- namen wie Brãdelen (auspratelum) , Tschamãgerli, auf der Tschampetten und Rotscheten oder aus dem Freiburgiseben zwiseben Sense und Saane Bonn, Bonnbad (alt Pont, Bont) , Tafers ( I I 50 Tabec) und Friesenheit ( I 3/9Fresneyt) , das auffraxinetum 'Esebenbain' zurüekzufübren ist. Wenn wiran soleben Formenerkennen, dass siebdas deutsebe Spraebgebiet seit den ZeitenKarlsdes Grossen beträebtlieb ausgebreitet bat, und wenn wir namentlieb im Freiburgiseben beobaebten, wie unter den alten Ort- sebaften mit ursprüng|ieb romanisebem Namen nun eine Menge Dörfer und Geböfte l|egen mit gut deutsebem Namen wie Liebidorf Biiingen, Düdingen ( Tiudingen I 258) , so müssen wir erkennen, dass die Entwieklung der po- litisebenVerbältnisse das Deutsebtum mäebtig begünstigt bat. Wir können das niebt im Einzelnen verfolgen, nur einpaarHaupttatsaeben seien kurz angefübrt . im I I . |b. wird dieWestsebweiz wieder mit dem deutseben Reieb vereinigt , im I 2. |b. sueben bierdie Zäbringer sieb eine starke Hausmaebt zu sebanen, die Städte Freiburg und Bern solltenstarkeStützpunkteibrerMaebtsein,naebden Burgunderkriegen seb|iesst sieb Freiburg dem Bund der Eidgenossenan, undBern erobert dieWaadt1• Zimmerli, der inseinemBuebüber die deutseb-französisebe Spraeb- grenze niebt nur die V erbältnisse seiner Zeit darstellt, sondern aueb alles aunübrt, was die spraeblieben V er- bältnissefrüberer|abrbundertebetrint,wobeierbesonders aueb auf die Flurnamenaebtet, bringt maneberlei bei, was das aus den Ortsnamen geseblossene bestätigt. So ist in ¯ vgl. Büchi, Die historische Sprachgrenze i m Kanton Freiburg, i n den Freiburger Geschichtsblãttern 3, 33 f. ; namentlich seit dem Beginn des 15. Jhs. lãsst sich das Vorrücken des Deutschen bis ins 18. Jh. deutlich verflgen. 44 Kerers, das die Alemannen früb erreiebt baben müssen, die Zabl de: welseben Einwobner sebon im I 4. / I 5. |b. klein, di e Flurnamen sin d mit wenigen Ausnabmen alle zwei fellos deutseb. Abnliebes gilt für Ortsebaften wie Liebisdorf, Bõsingen und Düdingen. Dagegen lässt sieb für Murten und die benaebbarten Gemeinden Galmi�z (franz. Charmey) und Burg (franz. Châtel) , die beute deutseb sind, anHand von Katasterplänen, Steuerrodeln und äbnlieben amtliebenVerzeiebnissennaebweisen,dasssieursprünglieb ganz romaniseb waren, und dass die Germanisierung mit dem I 5 . | I 6|b. einsetzt,abererstim I 8. / I 9. ]b. zueinem gewissenAbseblussgelangt.DieBedeutungder deutseben adligen Herren für die Bildung der Ortsnamen kommt unterandermdarin zumAusdruek, dass |üreinenOrtwie Neuenburg, den Rudolf III. von Burgund i. |. I 0I I als regalisima sedes seiner Gemablin sebenkt, die deutsehe Namensform zugleieb mit der welseben in Gebmueb kommt . Novum Castelum I 0I I , Nienburg I 032,Nüvenburch l O 33. Und dasselbe gilt für das von dem Bisebof von Basel I 3 I 2 gegründete Neuenstadt: Nova villa I 3 I 4, die Nüwenstat I 323 , bezeiebnend ist aueb die Umsebrift des Stadtsiegelsvon I 338 . S. BURGEN (sium) NOVEVILLE SUBTUS SLOSSBERG1• . Aueb die Eroberung derWaadt dureh die Berner bat für die Kenntnis der Ortsnamen eine gewisse Bedeutung. Die Bernerbaben damals die Namen meistenteils einfaeb gerade in der Form übernommen, wie si e sie spreeben börten . z. B. Muchte (fürMontreux) undAelen (fürAigle) . ¯ Über den Einfuss des Bistums Basel und der bischõflichen Verwaltung auf die sprachlichen Verhãltnisse hinten im Jura v gl. Verf., Zur Lage unserer Mundart, im Sonntagsblatt der Basler Nachrichten vom 3. Mai 1942 (auch SA, S. 6 f.). ' 45 FürMontreux begegnet uns indenUrkunden des I 3. |bs. wiederbolt der Name Mustruel, der aufmonasteriolum 1 zu- rüekzufübren ist, und Mustru; aus st muss sieb in den PatoisvonMontreuxundUmgebung,wiesieb+usbeutigen Formen noeb ersebliessen lässt, ein cht entwiekelt baben, und diese mundartliebeLautformbatdie im benaebbarten Saanenland gebräuebliebe Namensform festgebalten. Sie bat andemNamenderFamilie Tschachtlan (auscastellanu) , die im I 4. und I 5. |b. in Bern bezeugt ist, ibre genaue Entspreebung. Diese deutseben Formen sind - jedenfalls beute - auf die engste Naebbarsebaft besebränkt , nur Aelen ist dureb den Aelensenf und Aelewein weiter in der Sebweizbekanntgeworden2• Diesemundartliebedeutsebe Form deekt siebübrigens noeb beute mit derPatoisform Aille; alte Belege des Namens Allium I I 38, Alio I I /9, Aile I 204 zeigen, dass die beutige Form Aigle, gerade so wie Montreux, erst in neuerer Zeit zureebtgemaebt worden ist3• Wäbrend wir für die Westsebweiz das, was siebaus denOrtsnamen |ürdie Besiedlungsgesebiebte derGegend gewinnen lässt, an Hand von allerlei gesebiebtlieben An- gabenkontrollierenkönnen, |eblt über dieBesiedlung des obernWallis dureb Deutsebe jegl iebe Kunde. Nur dureb sorgfältige Untersuebung der deutsebenWalliser Mund- ¯ Da wir von einem Kloster an der Stelle nichts wissen, müssen wir wohl annehmen, dass d er Ort einst zum Besitz eines Klosters gehõrte ; v g l. Glãttli, Probleme der kirchlichen Toponomastik der Westschweiz, Romanica Helvetica V, S. 155. 2 v g l. Idiot. 7, 68. 3 Ich mõchte übrigens hier den Wunsch aussprechen, dass in solchen Fãllen die geographischen Handbüclrer nicht nur die ãltesten Belege für einen Ortsnamen anfuhren, sondern auch angeben, wann die moderne Form in Umlauf gebracht worden ist. Man hat vielfach den Eindruck, dass solche moderne, zurechtgemachte Formen gewisse erfeuliche Vorstellungen wachrufen sollen. 46 artenundweiterbinderOrtsnamen könnendieseVorgänge einigermassen au|geklärt werden. Au| Grund spraebge- sebiebtlieberBeobaebtungenbatBobnenberger|estgestellt\ dass die Alemannen, die bis zum Ende des /.]bs. in das Seengebiet des Berner Oberlandes vorgedrunge� waren, vondortaus überdieGrimsel insWallis eingerüekt sind und dass sie ungeläbr bis zum ]abre l 000 den obern Teil des Rbonetals besetzt baben müssen. Diese An- gaben werden erfreulieberweise dureb die Ortsnamen be- stätigt. Dass versebobene Formen wie Wichtrach, Thun und mundartlieb lnterlachen aus Inter lacus zeigen, dass die Alemannenan den Seen sitzen zur Zeit, da die Laut- versebiebung ibren Absebluss gelunden bat, davon war sebon die Rede. Di e alten Namen sodann, welebe di e Alemannen bei ibrem Einrüeken ins obere Wallis vor- fanden, baben die gleiebe Bebandlung erfabren, wie wir sie in der Westsebweiz beobaebtet baben. Ieb nenne . Obergestelen (de Castellione superiori I 3 3 I ) , Geschenen, das Goms (apud Gomes I 2/2, de Conches I 285), Termen ( Ter­ minum I 22I) , Mund (ab Munt, Mont I 299) und Gampel. Wiebtig ist aueb bier, dass anlautendes e alsg ersebeint, also noeb keine Palatalisierung erlabren bat, was wir als Beweis dafür werten dür|en, dass d|e Alemannen dieOrt- sebaften im Tal sebon früb besetzt baben, bald naeb der Zeit Karls desGrossen. Zimmerli maebt daraulaufmerk- sam, dass in den Bezirken Goms, Mörel und Brig so- zusagen alle Flurnamen deutseb sind, dass also der obere Teil des Tals beimEinrüeken der Alemannen erst ganz sebwaeb besiedelt war. Abnliebes giltaueb noeb für die Bezirke Visp und Raron, doeb hnden sieb bier neben allerlei vordeutseben Gemeindenamen aueb eine kleine ¯ Bohnenberger, Die Mundart der deutschen Walliser, S. 37 f. 47 ZablundeutseberFlurnamen. OberbalbGampelam linken U|er der Lonza liegen dann die beiden Dörfer Steg und Hohtenn, die untersten Gemeinden im Rbonetal, die 'zu- folge ibrerNamenmitSieberbeitalsdeutsebeGründungen angesproebenwerdendür|en' . Bis bierber also, somüssen wir annebmen, sind die Alemannen zunäebst gekommen. W enn wiraber beiNiedergestelen zweiFlurnamen hnden wie Tschingle und Tschergen (von circu), und binten im Binntal eine Alp Tschampigen, so zeigt uns das, dass da noeb geraume Zeit aueb Romanen gewobnt baben, dass jeden|alls weiter un ten im Tal Deutsebe un d W elsebe nebeneinander lebten, wie wir' s dann |ür die späteren |abrbunderte in den untern Bezirken Leuk, Siders und Sitten bezeugt hnden. AberdieDeutsebenba benandieserebemaligenSpraeb- grenze niebtHalt gemaebt. Aueb der BezirkLeuk gebört beute zum deutseben Spraebgebiet , doeb bat Zimmerli anHandderreiebenurkundliebenÜberlie|erungdargetan, dass die Germanisierung bier erst im I4. |b. einsetzt. Noeb später stösst das Deutsebe aueb uaeb Siders und Sitten 1 vor, dank den politiseben V erbältnissen bat es bier im I /. / I 8. |b. eine ArtVorrang inne, seitber ist es stark zurüekgegangen. Nur von Leukerbad sei einiges über die Flurnamen bemerkt , sie sind in ibrer Mebr- zabl romaniseben Ursprungs un d zeigennatürliebjüngere Spraeb|ormen. so Gechten, das au|cresta zurüekgebt und dieselbe Entwieklung zeigt wie das |rüber erwäbnte ¯ Unter diesen Umstãnden ist es klar, dass das Deutsche die verschobene Form Sitten aus Sedunum nicht den von der Grimsel her eingerückten Wallisern verdankt, sondern denen, die schon im 6./7. Jh. den Pass über den St. Bern­ hard benützten. Die deutsche Form Sider. geht von der lateiriischen Form der Urkunden aus : Sidrum 516, Sidrm 1052; das gesprochene Patois hat schon früh die heutige Form erreicht : Sierre. 1260. 48 Muchtern; dann Tschatelar, Tscholl, Tschalen. W enn neben soleben Formen mit demjüngern tsch derPass allgemein Gemmi beisst ¦aus caminu, |nnz. chemin), soliegt es nabe anzunebmen, dass dieserleiebte Überstieg sebon vor dem Ende des ersten|abrtausends auebvonDeutseben benutzt worden ist. Und di ese Annabme wird zur Gewissbeit J wenn wir die Ortsnamen des AmtesFrutigen vergleieben. Aueb das Tal Frutigen ist onenbar erst etwa seit der Zeit Karls des Grossen von Deutseben besiedelt worden. Ins Gebiet des Tbuner- un d Brienzersees sind freilieb dieAlemannennoeb vorAbsebluss derLautversebiebung gelangt, un d bier könuen si e aueb gleieb den Namen der Kander (Chandra I 30I) übernommen baben 1 • Aber au| die Höben binau|und tiefer in die Täler binein sebeinen sie niebt gleieb vorgedrungen zu sein, wie allerlei ro- manisebe Namen, zumTeilaueb vonjüngererSpraeb|orm, zeigen. ieb erinnere an Aliglen, Butigle, Saxeten un d das im Gebiet des Tbuner- und des Brienzersees sowie im Haslital mebrfaeb begegnende Tschingel. Für die Zeit, in der das Fntigtal deutseb geworden ist, muss als bedeu- tungsvoll berausgeboben werden die grosse Zabl von ur- sprüngliebromanisebenOrts- undGeländenamen, indenen lat. e zug gewordenist . soGa/m von gall. calmi 'We�de' ², ¯ Die Benennungen chrinde (von unsicherer Herkunft) in Bonderchrnde und Chum " e (aus gall. *kumba, franz. combe vgl. ldiot. 3, 290) in Aug.tchtmi brauchen mcht an Ort und Stelle übernommen worden zu sein da beide Wõrter ganz allgemein in zahlreichen Mundarten verbreitet sind. Wenn Hubschmied S. 3 sogar den Namen des Suldbacl (ennont der Zulle 1360) auf ein gall. *tu/la z � rückführen will, das noch Verschiebung von t zu R erfahren hãtte, so halte teb das für võllig ausgeschlossen. Das Gleiche gilt für seine Annahme neben den Alemannen seien hier auch noch Burgunder sesshaft. Der Nam; Frtigen ist gewiss nicht von einem burg. * F (zu got. frth.) abzuleiten er scheint vielmehr zu dem in den Gebirgskantonen verbreiteten Namen Frt; zu gehõren, eine Bildung wie T.champigen oder die ' von Hubschmied, S. 13 f. besprochenen Aerigen und El.igen. 2) vgl. Hubschmied, Vox Rom. III 79. 49 Gempelen, Gestelen, Goreren, Gorigel und Gastern von lat. eastra, das aueb das 'Standquartier der Hirten' bezeiebnet. Daneben steben |reilieb aueb Namen wie Alschelen aus *alieella ' kleine Alp ' ( im Uesebinental) , Tsehalmeten (eine kleine Bergweide über dem Gemmiweg) , Bütsehi und Bütsehel, die aufpodium zurüekgeben (vgl. italieniseb (pogio, un d Tietseheten (N ame einer Al p von Kander- grund) , das wobl als Deminutiv von eine � gall. * tegia 'Hütte' zuerklärenist. Solebe¸üngereromantsebeFormen erweisen obne weiteres, dass bier neben den Deutseben noeb |abrbunderte lang aueb Romanen wobnen, die alte Bevölkerung mag sieb dann im Lauf der Zeit mit den Neuankömml ingen vermisebt baben. Bei diesem Z � - sammenleben werden die Deutseben von den romanr- sierten Kelten ibre Art der Mileb- und Alpwirtsebaft übernommen baben1 • In manebem Alpental derdeutseben Sebweiz müssen wir uns wobl die Entwieklung der Verbältnisse äbnlieb vorstellen, wie wir sie imAmt Frutigen kennen gelernt baben. Eswärezuwünseben, dass künftige Bearbeiter der OrtsnamenauebdieurkundliebeÜberlieferungdesMittel- alters mitberüeksiebtigen in der Art, wie es Zimmerli getan bat. Der Vollständigkeit balber sei . noe� darauf bingewiesen, dass di e deutseben W alser steb ntebt n � r naeb Norden und Westen ausbreiten, sondern dass ste mindestens sei t demAnfang des I 3. |bs. aueb naebSüden vorstossenund die obernStufenversebiedeneritalieniseber Talsebaftenbesetzen, und ferner - was für unswiebtiger ist - dass sie sieb im I 3. |b. vermutlieb auf die Ein- ladung weitbliekender Grundberren binaueb naeb Osten wenden und eine Reibe abgelegener Hoebtäler Grau- ¯ Vgl. dazu Verf., Schweiz. Arch. f. Volkskunde 37, 214 f. bündens besiedeln1 • Wir werden ibnen dann dort noeb einmal begegnen. Die Besiedelung des Reusstal s mit Deutseben wird sieb niebt viel anders abgewiekelt baben, als wir's für das Frutiger Tal festgestellt haben, doeb l iegen bier die spraebliebenVerbältnisse etwasanders. BisetwazumAn- fang des 8. |bs. sind die Alemannen aueb an denVier- waldstätterseegelangt,wie dieletztenversebobenenNameu zeigen .Kssnaeht, Alnaeh un dKersiten, mundartl. Chirsehete, I 208 Chirsitun aus *eeresetum 'Kirsebenbain' . Niebt gar viel später mögen sie dann weiter talaufwärts gerüekt sein, wir trenen aueb bier ein paar Namen mit g für roman. e : Gurtnellen aus eurtinella 'Höfeben' und Gi iehenen, im BündnerOberlandCasehanutta. Da das Rätoromanisebe die Gutturallaute niebt so weitgebend palatalisiert wie die Patois der französiseben Sebweiz, können wir bier niebt eine ältere und eine ¸üngere Sebiebt von Entlebnungen untersebeiden. Doeb spriebt der Name Sehi illenen aus sealina ², worindasse zu- seh geworden ist wie imDeutseben beimÜbergangvom Abd. zum Mbd. , deutliebdafür,dass derOrt sebon frübe in den Bereieb des Deutseben ge- kommen ist. Da der König Ludwig der Deutsebe im |abr 85 / die Kapelle von Sileen (Silana) dem von ibm gegründeten Fraumünstersti ft in Zürieb verlieb, dürfen wir annebmen, dass von da an die Germanisierung des TalesständigeFortsebrittegemaebt bat. DiegeringeZabl vordeutseberOrtsnamen maebt es sowieso wabrsebeinlieb, ¯ Das Wenige, was sich über die Anfânge der Walser Siedlungen in Grau­ bünden ermitteln lãsst, hat Bohnenberger zusammengestellt un d verwertet : Die Mundart der deutschen Walliser (Beitr. zur schweizerd. Gramm. VI), S. 31 f. 2 Dieser Name, rãtorom. Scalina, von scala abgeleitet, gibt Kunde von den Felsstufen, über die man mühsam ins Urserental hinaufstieg; vgl. Geogr: Lex. 4, 591. 5l , ~- ¬ ¯ dass das Tal, das ¸a sein e grosse Bedeutung erst dureb den Gottbardpass erlangt bat, in der ältesten Zert nur sebr sebwaeb besiedelt war. Im I 3. |b. , da der grosse Verkebr in Gang kam, war es vermutliebganz deutseb1 . Für das Rbeinta| lässt sieb aus den Ortsnamen etwas mebr gewinnen, und in Graubünden . w . erden da�n die Spraebenverbältnisse wesentlieb komphzrerter, � ell . von NordenberdasRbeintalberaufdi eAlemannenernd¬ngen un d vonWesten berimI 3 . |b.a ueb di e deutsebenWalser eine Reibe von Hoebtälern besetzen. Dass imRbeinta| frübe die Alemannen bis zum Hir- sebensprung binaufgerüekt sind und dass wir bie : ums ]abr800 etwaswie eineSpraebgrenz � beo�aebten konnen, baben wir sebon ausgefübrt. DaszergendreNamenKobel­ wald undKobelwies, vgl. S. 37. Dass dieVersebiebungdes k (|at. e) zu eh der |etzte Akt der Lautver�ebiebung wa�, lebrtunsansebau|ieb das benaebbarteMontlmgen aus montt­ culus, I I55 Montigel, worin das t erba|ten geb�ieben ist. Wäbrend nördlieb von Kobelwies und Monthngen fast a|le Dorfnamen deutsebenUrsprungs sind, reibt sieb von dort naeb Süden eine lange Kette von Dorfnamen an, di e deut|ieb romanisebenUrspnngs sin d . Frümsen, Sax, Gams, Grabs, Buehs, Seelen, Sargans, weiterauf dem west- |ieben Rbeinufer filters, Ragaz, Mastril, Unteraz und gegenüber auf der Ostseite J�ins, Mala�s, Igi, Zizers, Trimmi, Masans bis Chur. Dre etymologrsebe Deutung dieserNamen ist vie|faeb sebwieri g, wo niebt ältere For- ¯ Durch dieses Vordringen der Deutschen das Reusstal herauf ist ander­ seits de r enge Zusammenhang des früher ganz ro�anische� W �llis . un d . 4es bündnerischen Rheintales, der sich in allerlei sprachhchen Etgent��hchkett�n, auch in verschiedenen Ortsnamenbildungen, noch erkennen lasst, . gestort worden ; vgl. Gauchat, Sprachgeschichte eines Alpenübergangs, Archtv f. d. Studium d. neueren Sprachen 1 17, 245 f. 52 men belegt sind, weil das Deutsebe den Akzent gerne naeb vorne verlegt bat und dadureb starkeVeränderungen und Kürzungen der ursprüng|ieben Namensform einge- treten sind. So ist Gams, früber Gambs, gekürzt aus Cam­ pesias 835, dann Gabs aus Quadrabiti (im Einkünfterodel des BistumsCbur 9. |b. ),Quaravedes um 860aus *Quadra ab(b)ati 1 • Die eingedeutsebten Formen sind sebon aus dem I 3. ]b. be|egt . Chames I 2I 0, Grabdi I 235, Graps I2532• Besonders bübseb lässt sieb derAkzentweebse| und damitdie Eindeutsebung desNamens beobaebten an Seelen : I 208Sevelun, I 262Seilon. DieNamenderweiter naebSüden gelegenenOrte baben dieseAkzentversebie- bung niebt mebr mitgemaebt. Wobl trenen wiraueb bier allerleiOrtsnamen, die den Akzent au| der ersten Silbe tragen, wieIgi oderZizers; aber das tun sebon di e alt- romaniseben Formen Yges 998, Zizuri 825, beute Zir. Daneben aber nun Sargans, Ragaz, Jenins, Malans, die ibrenalten, demdeutsebenSpraebgebrauebwiderspreeben- den Akzent erbalten baben. Wir können darnaeb fest- stellen, dass Namen, we|ebe die deutsebe Akzentver- sebiebung mitgemaebt baben, spätestens im I 3. |b. ein- gedeutsebt waren, und dass die weiter südlieb ge|egenen Orte erst späterdeutseb gewordensind. Das stimmtnun zunäebst zu der Beobaebtung, dass die deutsebe Spraebe in mittelboebdeutseber Zeit in weitemUm|ang die Kraft eingebüsst bat, FremdwörterdurebVorverlegungdesAk- ¯ Um die Deutung dieses schwierigen Namens, den man früher auf (ad) quatuor abietes zurückführte, hat sich Jud verdient gemacht in den Mélanges Bally, Genf 1939, S. 303 f. Die Erklãrung versteht sich aus der grossen Be­ deutung, die der Ort im Leben des Heiligen Gallus hatte. 2 Es sei noch darauf hingewiesen, dass auch hier roman. £ (q) durch g wiedergegeben wird, wie auch im Bergnamen Gulmen (culmen), der im St. Galler Oberland mehrmals belegt ist. 53 zentsvölligeinzudeutseben1• Danebentreûenwir freili � b in dem noeb gut romaniseben Gebiet sebon verbältnrs- mässig früb aueb deutsebe Ortsnamen . wie . W erdenberg oderHaldenstein, und das zeigtuns, dasssrebdre Spraeben- verbältnisse bier in eigenartigerWeise entwiekelt ba ben rnüssen. Und diese Umgestaltung der Verbältnisse, die erst gegen Ausgang desMittelalters grosseTeileBünde " s und des St. Galler Rbeintals zum deutseben Spraebgebret binüber weebseln maebt, erklärt sieb aus der Gesebiebte des alten Rätiens2• N urein paarHauptpunkte seien bier kurz angedeutet. . Ursprüngliebgebörte das BistumCbur zum Erzb rstum Mailand, in merowingiseber Zeit walteten als B:sebof und vielfaeb aueb als Präses von Rätien eine Reibe von Männern aus dem Gesebleebt derVietoriden. Der letzte Bisebof aus dieser Familie, Tello, bat im]abr /66 sein väterliebes Erbteil dem Kloster Disentis vermaebt , be- deutsam ist dass von den Zeugen, die dieses Testament J untersebreiben, keiner und von den vielenKolonen, dre darin angelübrt werden, nurversebwindend wenige sind, di e ein en Namen fübren, der deutseb sein könnte. Das Land ist also noeb ganz romaniseb. Eine wiebtige Neue- rungbedeutetes,dassnoebunterKarl demGr ¸ ssen andie Stelle des inländiseben Präses oderRektors ein deutseber Gral tritt, der vom Kaiser eingesetzt wird und als sein Beamter bandelt. Als erster Gral von Rätien tritt uns Hunlrid entgegen, der 80/ eine Geriebtsverbandlung wabrsebeinliebbei Rankwil leitete. Zwiseben den]abren 842und84/ oûenbarimZusammenbangmitdemVertrag J . vonVerdun, wurde dann das Bistum Cbur von Marland ¯ vgl. H. Paul, Deutsche Grammatik l, �52. . 2 vgl. dazu P. C. v. Planta, Das alte Rãtten, Berlm 1872. 54 abgel . östundmitdemvombeiligenBonilaeiusgegründeten ErzbrstumMainzvereinigt. KaiserKonradI. vollends,der 9I 6�a . sHer . zog�umSebwabenwiederberstellte,vereinigte Kurratren mit dresemHerzogtum, sodass von da an keine Herzöge von Kurrätien mebr vorkommen, vielmebr die Herzöge von Alemannien zugleieb Gralen in Kurrätien sind. Dass diese Anderungen der staatl ieben und der kirebl i . ebenVerbältnissesiebauebaufdie Entwieklung der romanrseben Bevölkerung auswirken mussten, ist leiebt zu versteben. Bisebößiebe und grädiebe Dienstleute sind nun zumeist Deutsebe,und die rätisebe Aristokratie wird grossenteils deutseb. So erklärt es sieb nun aueb dass die B ¦ rgen, di� den Strassen entlang aueb in den · ganz romanrsebgebhebenenTälerndesRbeingebietsentstanden, fast durebwegdeutsebe Namen fübren. SostebtaneinerwiebtigenStelledasStädtebenWerden­ berg im Sebutz der mäebtigen Burg gleiebenN amens,und übermaneber Ortsebaft den Strassen entlang erbebt sieb odererbobsiebeineBurg -manebesindbeuteinTrümmer gesunken -derenN amevonebemaligendeutsebenHerren zeugt . Hohensax, Wartau, Hohetrns (unser Vesti, die man nembt lochetrnsz I 399), Wackenau u. a. Wie gross die Zabl dreser Deutseben war (Herren un d Dienstleute) und wie stark aueb ibr spraeblieber Einßuss, kommt wobl darin zum Ausdruek, dass im I 4. |b. di e Urkunden- spraebe aueb in romaniseben Talsebaften grossenteils deutseb wird. InandererWei se zeigt si ebdieserEinß uss, wenn Bisebof Heinrieb von Montfort ( I 25I-I 2/2) das Sebloss Fürstenau baute, natürlieb in einer Gegend, die sebon langebebautwar, wie die grosse Zabl derurkund- l ieb überlieferten romaniseben Flurnamen beweist. Hier inFürstenau (roman. Farschno) residiertendanndie Biseböfe 55 gerne, bierwar auebein Hauptsitz der biseböß iebenY er- waltung,undüberden Stoek der alten Flur � amen brettete si eb eine Sebiebt deutseber Flurnamen . bzm alta Zolhus, in der Au, Brugg, Fürstabongert, Galgahügel �sw. An ei . nem Ort wie Tbusis mag vielleiebt gelegentheb aueb etner, der auf derFabrt war, bangen geblieben sein, wofür der niebt ganz einbeitliebe Cbarakter der lokalenFlurnamen zu spreeben sebeint (s. u. S. 5/ f.) . Alle die deutseben Elemente, von denen bis ¸etzt die Rede war sind vonNorden ber gekommen, das Rbeintal bera uf, ihre Spraebe war im Wesentlieben mittelboeb- deutseb. Im I 3. ]b. setzt nun vonWesten ber, genauer wobl von Südwesten ber, eine neue Einwanderung ein , aus den Bergtälern des Wallis und de � obersten Stufen einigeritalieniseberHoebtäler, welebe die . Deut � ebenvom Wallis aus sebonbesetzt batten, rüeken dte fretenWalser ein und lassen sieb i n versebiedenen Hoebtälern Grau- bündens nieder1• Ibre Spraebe weiebt vomGemeinmittel- boebdeutseben in mebreren Einzelbeiten auûallend ab. InWörtern wie trinken ist n naeb derVersebiebung des k zu eh vor dem palatalen Spiranten ausgefallen. also triche(n) ; ferner i st s vielfaeb zu sch geworde � , so �e- sonders unter dem Einnuss eines folgenden z und im Genitiv  also sch;(n) aus sin ' sein' , Plur. hüscher oder hfscher �us abd. hUsir 'Häuser' u. a. , sowie tagsch, beson- ders in Flurnamen, die dureb den Genitiv des Besitzers ¯ Die Gründe und die nahern Umstande dieser Einwanderung liegen rossenteils noch im Dunkel. Dass jedenfalls die erste� nicht über Furka �nd Oberalp in Bünden eingerückt sind, sondern von. Stmpeln he� un� . aus dem Pomat über Locarno und den Bernhardin, � nd ferner, . was . dte . . Gr � nde gewesen sein mõgen, die den Herrn von Vaz besttmmten, dte kn�gstu�httgen Walser in den Bündner Talern anzusiedeln, führt Karl Meyer aus tm Bundner. Monatsblatt 1925, S. 201 f., (auch SA) ; dort auch weitere Literatur. 56 be �ti�mt sin� wie Bürgisch Matta, Chlâs Simmisch Bargli, Hoslschbod � (tn Nufenen) . Bei einer Vergleiebung der Flurnamentnden deutsebenGemeinden können wirunter diesen Umständen feststellen, ob an einem Ort Walser wobnen oder Deutsebe, die ursprünglieb das Rbeintal berauf zugewandert sind. Die Namen der Ortsebaften selbst sind beiderseits grossenteils romaniseb, da diebetr. Orte wobl nur in seltenen Fällen vorber noeb gar niebt bebautund irgendwie indieWirtsebaft einbezogenwaren. Wo di eW al serein em Dorf selbst ein enN amen gegeben baben, sebeinen sie gerne eine Erinnerungan die Heimat festgebalten zu baben, so Nufenen am Hinterrbein un d Tena im Sahental, das an Tenne und Tenn bei Raron erinnert. AlsBeispiele walseriseberFlurnamen seien etwa aus Tenna und Sahen erwäbnt . im Biicha Tritt, Hüschi, Hanschgada, Rüedich Hütta, Wildemannlischbalma; und äbnliebausMutten,dasboebobenzwisebendenSebluebten des Sebyn und der Via Mala liegt . bim Bescha Trit, under da Hischer, Jaggelischboda, Wíhel. Dagegen seien aus den Dörfe ¸ n !a�ins undFelsberg im Rbeintal als Beispiele der bterubheben Spreebweise, die der all gemein sebwei- zerisebenentspriebt, kurzaufgefübrt .Berets Brunna Gant- . ' rzc�tershalda, Schmids Graba, Tommeli Wisli, Trümpisloch, Wznggel. Dureb Ungesebiek der Sebreiber können natür- lieb mundartliebe Eigenbeiten verdunkelt werden1; darum müssen bei soleben Untersuebungen di e spraebliebenVer- bältnisse, womöglieban Ort und Stelle, sorgfältig geprüft werden. W enn freilieb in Tbusis Formen wie Hüschi, Ro t Jüschi und anderseits Kramers Brnneli, Winggel neben- ernander steben, so werden wir bier eben mit einer reebt ¯ vgl. die Angabe aus Nufenen Heiniboda (gesprochen Enichboda) Rãtisches Namenbuch l, 183. . 57 gem|sebten Bevölkerung reebnen müssen. Unter den Ro- manen baben s|ebn|ebt nurWalser, sondern aueb D|enst- leute der deutseben Herren n|edergelassen, gelegentl|eb mag aueb ein Italienfabrer bier sessbaft geworden se|n. Möglieberwe|se babenWalser vorübergebend aueb an e| nem Ort Fuss gefasst, wo s|e sieb n|ebt auf d|e Dauer baben balten können. Zu einer soleben Annabme g|bt derNameeinerAlp imbinterstenSernftalAnlass . Wzchle, aueb Wkchle gesproeben w|e inGraubünden, wo d|eselbe Variation der Ausspraebe vorkommt. Wir dürfen ver- muten, dass bier vor Zeiten einmal Walser vom Rbe|ntal ber auf ibren Wanderungen über den Panixer in die oberste Talsebaft des Glarnerlandes eingedrungen sind, unddassdiesewalserdeutsebeForm, die n|ebt zurGlarner Mundart st|mmt, der Alp erbalten gebl|eben ist. Eine solebe Annabme sebeint m| r wabrsebeinlieber als d|e onenbarvonHubsebm|edangeregteMe|nungZophs, dass w|r inwfchle dasErgebnis einer rätoalemannisebenSpraeb- misebung bätten' • Die Geseb|ebte der spraeblieben Versebiebungen in Graubünden bat mit der Einwanderung derWalser noeb n|ebt ibren Absebluss gefunden. Das Deutsebtum bat sieb aueb |m I 5. und I 6. ]b. noeb weiter ausgebre|tet. Besonders folgensebwer erw|es s|eb dergrosse Brand der Stadt Cbur im ]abr I 464 . wäbrend di e Stadtam Anfang des I 5. ]bs. imWesentlieben noeb romaniseb war, ist s|e beimW|ederaufbau, zudem maneberlei Leute zusammen- strömten, grösstenteils deutseb geworden. Und damit |st demrätoroman|sebenSpraebgeb|et der spraebl|ebe M|ttel- punkt verloren gegangen, von dem aus sieb v|elle|ebt ¯ vgl. Zopf, Die Namen der Glarnerischen Gemeinden, S. 90 f. 58 inderZeit des Buebdrueks e|ne allgeme|n g|lt|ge sebr|ft- spraebl|ebe Form bätte durebsetzen können. Für das Rbeintal unterbalb Cbur bat Me|nberz den V erlauf der Germanisierung e|ngebend und gründl|eb dargestellt'. |m Sarganserlandsebe|ntdasRomanisebe im I 5. ]b.erloseben zu sein, in derBündner Herrsebaft bat erst d|e Refor- mat|on die Germanisierung zumAbsebluss gebraebt ²• An Hand der Flurnamen lässt s|eb feststellen, dass d|e Herr- sebaft von walseriseben E|genbeiten frei ist, wäbrend das nabe Valzeina in einem Nebental des untern Prät|gaus von W alsern bewobnt ist, d| e si eb da - was das fast völl |geFeblen romaniseberFlurnamenbewe|st - in e|nem noeb ganz unbewobnten Täleben niedergelassen baben. Wie in Graubünden, so baben s|eb aueb an andern Orten die spraeblieben Verbältn|sse im Laufe der Zeit gelegentlieb noeb etwas verseboben, und wie dort, so hndenwir aueb andernorts im fremden Spraebgeb|et ein- zelne deutsebe Ortsnamen. Ieb nenne nur aus dem]ura Sebl oss Spiegelberg bei Mur|aux und Choindez, das n|ebts anderes ist als deutseb Schwendi, zwiseben Delsbergund Mout|er. Der e| ne N ame erinnert un s daran, dass von den Dienstleuten des B|sebofs von Basel s|eb deutsebe Adlige auf den Höben des ]ura angebaut baben, der andere zeigt, dass d|e Arbe|ter, d|e den Wald roden rnussten, mit dessen Holz der mäebt|ge Hoebofen ge- be|zt wurde, deutseb spraeben. In¸edemFallkannimmer wieder nur ausden gesebiebtliebenVerbältnissen die Er- klärungeines e| genartigenOrtsnamens gefunden werden. ¯ Meinherz, Di e Mundart der Bündner Herrschaft, S. 208 f. 2 Für Chur lãsst sich diese Umgestaltung der Sprachverhãltnisse anschau­ lich verfolgen an Hand der Flurnamen; vgl. Schorta, Das Landschaftsbild von Chur im 14. Jh., eine Flurnamenstudie. Vox Romanica 6, 1-110 (Festschrift Jakob Jud). 59 Di e spraebliebe Form soleber erst in neuerer Zeit entstandenenNameni st inderRegel leiebt zu versteben , aueb erfabren dieNamen, seitdem ibre sebri ftspraebliebe Form festgesetzt ist, kaummebri rgendeineVeränderung. Ein Fall wie der, weleber i. |. I 9I 3 manebe Gemüter in Aufregungversetzte, waretwasdurebausUngewöbnliebes. Damals bestimmte der Berner Regierungsrat, dass die beiden Gemeinden Élay un ¿ La Scheulte in Zukunft mit den deutseben Namen Seehof und Schelten amtlieb be- zeiebnetwerdensollten,- weil dieBewobneralle deutseb spraeben. GeradedasEinzigartige dieserMassregel zeigt, dass die Spraebverbältnisse unseres Landes im Grossen und Ganzen fest geworden sind. 4. Kapitel Mehrsprachige Ortsnamen Es gibt in der Sebwei z eine beträebtliebe Zabl von Ortsebaften, derenN amen in versebiedenenSpraeben in abweiebenderForm geläuhg sind. Meistens stebt neben ein er deutseben Form noeb eine welsebe. In der Regel ist es aus den gesebiebtliebenVerbältnissen bera us obne weiteres zu versteben, wenn für einen Ort - zumal im spraebliebenGrenzgebiet- indenversebiedenenSpraeben derselbe Name in versebiedener Form gebräueblieb ist. AberdieVerbältnisse sindsoausserordentl iebmannigfaltig, dass es bierdoeb angezeigtersebeint,die Ersebeinungder mebrspraebigen Ortsnamen etwas genauer ins Auge zu fassen. Natürliebmuss iebmiebbierdarauf besebränken J an einer Reibe von Beispielen darzutun, auf wie ver- 60 sebiedene W eise solebe Doppelformen entstanden sind, und was |ür Fragen unter Umständen aus der spraeb- l ieben Form abgeklärt werden können. Es bandelt sieb zudem bier niebt seltenum Dinge, welebe erst die lokale Forsebung abklären kann. Ieb sebalte bierselbstverständlieb alle die¸enigenFälle aus, da der Name einer bekannten Stadt im |remden Spraebgebiet in einer Form gebrauebt wird, die erst in neuererZeitmitRüeksiebtaufdieEigenbeiten derandern Spraebe ortbograpbiseb zureebtgemaebt worden ist . so Bere, Lucee, fernerSchafhouse, St. Gall, dannauebZurigo, Basilea. Ebenso sebliesse ieb die¸ enigenFälle aus, da ein OrtindenversebiedenenSpraeben mit einem ganzandern Namenbezeiebnetwird . z.B.Gansbrunnen, franz. St. Joseph. Diese Namen können wir gar niebt miteinander ver- gleieben, sie baben natürlieb ursprünglieb gar niebts mit- einander zu tun, sie bezeiebneten zwei versebiedene Or­ l iebkeiten. Ein eigenartiger Fall äbnlieber Art ist das NamenpaarBurgdor franz. Berthoud. Berthoud entspriebt ¸a deutlieb ni cb t dem deutseben Namen, es i st niebts anderes als der Name des Zäbringerberzogs Bechtold. Nun ersebeint¸a derName Burgdor gelegentlieb ineiner Urkunde latinisiert als Castrovilla; aber eine Form wie *villa Berchtoldi o. ä. sebeint niebtbezeugt zu sein. Man istdarum versuebt anzunebmen, die stolze Insebrift, die BerebtoldV. amSagitoranbringenl iess . Berchtoldus Zerngie dux, qui vicit Burgundiones, extruxit hanc portam, babe die Welseben dazu veranlasst, Berchtold als Bezeiebnung für die Stadt zu gebraueben. Uns sollen bier die¿enigenNamen aus versebiedenen Spraebgebieten besebäftigen, wo di e eineForm di e Über- setzung der andern ist, wie etwa Amsteg von L Punt 61 oderFehlbaum von La Sauge, und dann weiter diej enigen, da siebaus einerGrundform nacb den Gesetzen derver- sebiedenen Spraeben versebiedene Namensformen ent- wiekelten, wie Turitg und Zürich aus dem alten Tunêum oder Base!, Bâle aus Basa/a. Dass im LaufderZeit, die wirgesebiebtlieb einiger- massen überblieken, die Bevölkerung in grossen Teilen derSebweiz geweebselt bat, davon baben wir in |rüberen Kapiteln gesproeben. Demgemäss û nden wir in weiten Gebieten, die wir als eine Art spraebliebes Grenzgebiet fassen dür|en, für maneben alten Ort büben und drüben denselbenNamen imGebraueb ineinernaebdenGesetzen derversebiedenenSpraebenversebiedenentwiekeltenForm. z. B. aus Salodurum franz. Soleure, dtseb. ¦ I 3. ' I 4.|b. ) Solo­ tern, Solotte, beute Solothur. In einer Gegend, da die zugewanderte Bevölkerung die alte völlig überdeekt bat und keine Beziebungen zum fremden Spraebgebiet unter- bält, da baben sieb natürlieb keine soleben Doppel|ormen berausgebildet . ieb erinnere an die Ortsnamen Pratteln, Gempen, Nuglar ausdemBasler|ura und an Flurnamen wie Funtele ¦ I534 beim Funtenveldbrunnen) '• Wo uns al so solebe spraebliebe Doppel formen be- gegnen, da müssen Beziebungen von einem Spraebgebiet zumandernbestanden baben. Diese Beziebungen können sebr versebiedener An gewesen sein, in den meisten Fällen mögen sie von den Zeiten an besteben, da die neu Zugewanderten sieb in derGegend niederliessen, in einzelnenFällengebörensolebeDoppel|ormenerstein erver- bältnismässigjungen Zeit an. Über dasAl tersoleberNa- mensformenkannunsderlautliebeBefundAufseblussgeben. ¯ vgl. Verf., Die Bedeutung der Ortsnamen ete., Vox Romanica I, S. 239 und 248. 62 Für die einzelnen Landesteile gestalten sieb diese Ver- bältnisse reeht versebieden. Es empû ebltsiebdaber, diese Fragen |ür die versebiedenen Gegenden gesondert zu betraebten. Wir beginnenam besten mit den Ortsnamen im|ura. Wir baben geseben, wie vermutlieb gegen Ende des /. |bs. die Alemannen übers Kall eingedrungen sind und imLaufdes 8.|bs.die zablreiebenOrtegegründetbaben, deren Namenau|-wiler ausgeben, vonBirenwil und Ben­ wil bis Beinwil und Birschwil. Im beute französiseben SpraebgebietliegenMontseelier undMervelier. Diese fran- zösiseben Formen sind ausMutzwiler und Morschwiler |ür das |ranzösisebe Spraebemphnden zureebtgemaebt1• Etwas nordwestlieb von diesen Bi!er-Orten ma g un- gefäbr zur selben Zeit eineSebaarAlemannen vom Elsass ber inden|ura eingedrungen sein. DieserGruppe dür|en wir die grosse Zabl von Ortsnamen zureebnen, die im Deutseben alle gleiebmässig au| -dor ausgeben und im Französiseben mit-court gebildet sind. Wir baben sebon aus derversebiedenenStellungdesHerrennamenserkannt, dassimNordengegen das Elsass zu dasdeutsebeElement überwogen babenmuss, wäbrendtieferdrinnen imGebirg die alte Bevölkerungdas Übergewiebt bebalten bat²• Für di e spraebliebeEntwieklung dieserNamen sebeint es eba- rakteristiseb, dass der Name des deutseben Herrn in der |ranzösiseben Form in der Regel stärker gekürzt worden ist . vgl. Courroux l Lüttelsdor ¦I I48 Corolt, I I 46 Lutoltes­ tor) , Corban!Battedor ¦ I 240 Corpaon, I I 84 Batthendor) . Gerade solebe guterbaltene deutsebe Formen zeigen, dass diedeutsebeSpraebebierlangelebendiggesproebenworden ¯ vgl. S. 33. 2 vgl. S. 33. 63 se:nmuss. Man wird mit Bestimmtbeitsagendürlen,dass dasDeutsebe noe b im 14. / 1 5. ]b. einen starken Rüekbalt batte an derVerwaltung des Bistums Basel,un ddassmit der Teilnabme Basels an der Re|ormation und derV erle- gungderbiseböniebenResidenznaebPruntrutdiespraeb- l iebenV erbältnisse im ]ura gründlieb geändert wurden1 • Es wird wobl aueb wesentlieb der biseböniebenVerwal- tung zuverdanken sein, dass sieb niebt nur für Delémont die alte deutsebe FormDelsberg erbaltenbat, sonderndass sieb aueb die aus Ponterentru, Pureintruy u.ä. volksety- mologisebumgestalteteFormBrunnendrut ( 1 276) alsPrun­ trut im Deutseben durebgesetzt bat. Anderseits ist der Name Base/ aueb im |ranzösiseben Spraebgebiet lebendig gewesen, da Basel zum Erzbistum Besançon gehöne, - urkundliebgelegentliebbelegt eicopus civitatis Baslae. Der Name der Stadt (Bâle) bat darum den in altlranzösiseber Zeit eingetretenen Sehwund des s vor Konsonanten mit- gemaebt ². Im einzelnen bleibt natürlieb manebes |raglieh. Ieb bebe nur einiges bervor. Wie kommtes, dass lüreinen Onwie Sorvilier, dersebon ziemliebtie|im |ranzösiseben Spraebgebietliegt,einedeutseheNamens|ormimGebraueb ist . Surbeln? Diese Form entspriebt in ibrer Bildungs- weise mundartliebenFormen wie Bãmbel, Baibe/3; aberdie Grund|orm Sororvilie 4 1 148 zeigt, das s es eine roma- nisehe Bildung ist. Da nieht nur |ür Reconvilier eine deutsehe N amens|ormRokwile erhalten ist, sondern aueb ¯ vgl. Verf., Zur Lage unserer Basler Mundart, Sonntagsblatt der Basler Nachrichten vom 3. Mai 1942 (SA, S. 6 f.). 2 vgl.Verf., Doppelsprachige Ortsnamen der Schweiz, Rundschau des deutsch­ schweizerischen Sprachvereins 1940 S. 29. ¯ vgl. dazu S. 32, Anm. 2. ¨ vgl. dazu S. 22, Anm. 2. 64 lür Tavannes (866 Theisvenna, 1 1 8 1 Tasvenna, 1 258 Tas­ vanne) deutseb Dachselden gebräuebl ieb ist, dürlen wir wobl damit reebnen, dass die deutseben Namens|ormen demV erkebr vom Birstal dureb die Pierre Pertuis naeb Biel zu verdanken sind. Anderseitsmusses aunallen, dass |ürLaufen (im Birs- tal) eine französisebe Form Laufon vorbanden ist. Man wird niebt daran denken dürfen, dass Laufon etwa eine erbaltene abd. Form sein könnte, obsebonja der Name Wahlen zeigt, dass in näebsterNäbeWelsebe sassen. Der Ort, der wie an dere seinen Namen von eine m Laufen bat, d.b.voneinerStromsebnelleoderein emW asserfall,beisst, seit derName belegt ist, regelmässigLoufen, Loufen, ge- l egentliebde Loufeouue. Erst im 1 5. ]b. begegnen wir in |ranzösisebenSebriltstüeken, die vielleiebtÜbersetzungen älterer Urkunden sind, lranzösiseben Formen . a Lofant und dannentre Loufn et Belelay. Diese maeben den Ein- druek,derSebreiberbabe versuebt, demdeutsebenNamen eineeinigermassenverständliebeklangvolleFormzugeben. Für das weiteGebiet von den Hängen des ]ura bis binüber zu den Waadtländer und Wall iser Alpen baben wir in den |rüberen Kapitel n aus den lautliebenVerän- derungenderOrtsnamenAnbaltspunktedafürzugewinnen versuebt,wannungeläbrdieAlemannenaneinzelnenOrten eingerüekt sind. Wir baben hier zablreiebe Orte, deren NameninbeidenSpraeben, indeutseberun d lranzösiseber Form, gebrauebt werden. Freilieb wird viellaeb nurdie genaue Kenntnis der gesebiebtlieben Vergangenbeit die Namenverbältnisse im einzelnen aulklären können. Im lol genden seien bier noeb ein paar Einzelbeiten erwäbnt, aueb wenn es mir vorläuûgniebt mögl ieb ist, genaueres zur Erklänng beizubringen. 65 Namen wie Bellach, Grechen, Solothur, die noeb die spätern Akte der Lautversebiebung mitgemaebt ba ben, zeigenuns, das s di e Alemannen im 7. |b. in derGegend ansässigsind. Wennaberdemdtseb. Grenchen |ranz.Granges entspriebtundwennsiebSalódurum lautgesetzliebzuSoleure entwiekelt bat, so zeigt das, dass |ür diese Gegend damit dieVerbindungmit dem |ranzösiseben Spraebgebiet niebt abgerissen ist, dass vielmebrDeutsebe und Welsebe bier nebeneinanderund miteinandergelebtbabenmüssen. Das passtjasebrwoblzudem,waswirausNamenwieBuchiten und Rogejuh erseblossen baben, dass sieb die alte Be- völkerungbieramGebirgeetwaslängergebaltenbat. Abn- l iebes lässt sieb dannaueb naebWesten bin an den Orts- namenbeobaebten. VonGrenebenbisBiel l iegeneineReibe vonDör|ern, derenNamen inversebiedenerWeise Zeug- nis ablegen von ein er älteren romaniseben Bevölkerung . Legnau, Meinisberg, Pieterlen, Safner, Orpund, Madretsch, Mett. NebenLengnau (uml 000Lengenach) stebtbeute|ranz. Longeau; diese Form ist deutlieb naebderSebri|tspraebe zureebtgemaebtauseinerPatois|orm,Longieuva I 228, longa aqua I262. Die urkundlieb belegten deutseben Formen Langowe I I 8I,Lengowa I28I, Legowenen I 346zeigen,dass derName noeb lebendigemp|undenunddekliniertwurde. Meinisberg ( I26I Meinhartsperg, I 32I Meinolsberg, I 3 22 Meynesberg) lautet |ranz. Montméil; wesentlieb ist an der welseben Form, das s derN amedes deutseben Herrn naeb |ranzösiseberWeise demmont naebgestelltist. Einweiteres Paar ist Pieterlen! Perles, sebonimI 3. |b. Perla!Bieterlo. Wenn esauebkaummögliebist,denN amenganzsieberzudeuten\ ¯ Hubschmied fUhrt den Namen ansprechend auf petntla 'Flüeli• zurück, Vox Roman. 2, 445. Das Deutsche kõnnte den Diphthong von einer frühern romanischen Form übernommen haben. 66 sowirdmandoebsebliessendür|en,dassinder|ranz.Form ein t zwisebenVokalen lautgesetzlieb ausge|allen ist, dass also die Alemannen bier eingerüekt sind, noeb bevor das t gesebwunden war. Neben Safner stebt |erner Savagnier. DieurkundliebenBelegedes I 3.|bs. lassenden Übergang vom Französiseben zum Deutseben erkennen. Savenieres I 25 I \ Savenneron; im I4. |b. dann Safneron, Saff neren; bezeiebnend dafür ist die Versebiebung des Akzents²• Dasselbe lässt sieb weiterbin an dem Namen Madretsch beobaebten, der an Ort und Stelle durebaus au| der erstenSilbe betont wird³• Derälteste urkuudliebe Beleg, Mardre I 304, sebeintau|marturetum 'Friedbo|'zurüekzu- |übren, das in derSebweizund in Frankreiebin zabllosen Flurnamen und aueb in einigen Dorfnamen erbalten ist. Die beutige Form, Madrez I 34I, Madretsch I 352, zeigt den dureb Dissimilation veranlassten Ausfall des ersten r, wie eraueb in Frankreieb ö|ter zu beobaebten ist¹• Aber manebes bleibt unsieber und unklar, wenn wir di e deutseben und |ranzösiseben N amens|ormen mitein- andervergleiebenund zudeutensueben. Iebverweiseetwa au| ein Paar wieMett l Mache oder dann aul die ziemlieb zablreiebenNamen,diebeuteimDeutsebenin einerForm auf-ingen gebräueblieb sind . Bô'zingen, Ilngen, Leubringen, Magglingen, Lamlingen, denen im Französiseben Bouean, Orvin, Evilard, Macolin, Lamboing entspriebt. |edes Paar würde natürlieb eine besondere Betraebtuug verlangen. 1 Der Name entspricht dem franz. Sa<ennieres bei Longnon, S. 635. 2 vgl. dazu S. 53. ´ Wie alt freilich diese Akzentverschiebung und damit die Eindeutschung des Namens ist, lasst sich kaum entscheiden, da ja auch die jüngern franz. Lehnwõrter vielfach den Akzent zurückziehen. 4 vgl. dazu Hugo Glãttli, Probleme dér kirchlichen Toponomastik der W estschweiz un d Ostfrankreichs, bes. S. 38 (Romanica Helvetica, B d. 5). ð * 67 Derunbe|angeneBetraebtermöebtevielleiebtgeneigtsein, an alte alemannisebe Siedlungen zu denken, wie wir sie etwa in Namen wie Binningen, Amsoldinge, Wülingen baben, aber das ist ja bier unmöglieb. Ieb bebe nur Lam(b)lingen undMagglinge beraus. Die |ranz. Formen Lamboing und Macolin sebeinen erst in neuerer Zeit na . eb den deutseben Formen zureebt gemaebtworden. zu setn. Di e älteren Belege, Lamboens I I /8 un d Macolegn I 3 4I , maebenes wabrsebeinlieb, dass wires mit burgundiseben Namen zu tun baben i • Eigenartig stebt es um die Erklärung des N amens Douanne l Twann ; die ältesten Belege stammen aus dem I 2.|b.: Tuana un dDuana, imI 3.|b.begegnende Tuwanno, in Tuwanne , aueb in Twanne2, womit wir bei der beutigen Form sind. Das anlautende t ist bezeiebnend |ür den vollzogenen Übergang zum Deutseben. Die franz. Form Douanne wurde |rübergern au| douane zurüekge|übrt, ob- sebon von einem Zoll, der bier erboben worden wäre, niebts bekannt ists. Weigold dagegen bat in Twann den Namen des Baebes erkannt, woran das Dorf liegt, der aus der dunkeln Waldsebluebt bervorbriebt ¹• Sebon erwäbnt wurden die Paare Neuveille! Neuenstadt und Neuchâtel/ Neuenburg. Für diese Orte ist es ebarak- teristiseb,dassderNamevonAn|anganinbeidenSpraeben ¯ Mit Macolegnl Maglingen wãre wohl das frei b. Macconnens zu vergleichen ; vgl. S. 23 f. . 2 Die altesten Belege verzeichnen Jaccard S. 137 und Wetgold, Unter­ suchungen zur Sprachgrenze am Nordufer des Bielersees (Diss. Zürich 1943), s. 32 f. 8 Zudem ist douane, ital. dogana, ein aus dem Orient übernommenes � in Frankreich erst im 14. Jh. literarisch bezeugtes Fremdwort, kann also mcht in Betracht kommen. ¨ Er vergleicht im weitern Namen wie lat. Dubis, Doubs und die Dubeloch­ schlucht. 68 gebildet und gebrauebt wurde1 • Endlieb sei bieramSee noeb Grandson, dtseb. Grandsee erwäbnt. Der deutsebe Name wird natürl ieb erst gebrauebt, seitdem dieWaadt naebdenBurgunderkriegenindenBesitzBernsgekommen war. Wenn sebon mittelalterl iebeSebreiberden ibnenun- verständlieben Namen Grancione (um I 090), Gransonium I 225, in Grandissonum und Grantsum umdeuteten2, so ist Grandsee onenbar aus dem Bemüben zu erklären, dem Ort - mit Rüeksiebt au| seine Lage - einen |ür die deutsebe Verwaltung klaren und bezeiebnenden Namen zu gebens. EbensozablreiebsinddieOrte,derenNameninbeiden Spraeben gebrauebt werden, im Gebiet südlieb vom |ura und ebenso mannig|altig di e spraeblieben Verbältnisse. Hiersoll nureiniges berausgeboben werden. Vieles kann nur dureb die lokalgesebiebtliebe Forsebung abgeklärt werden, wobe i namentlieb au| die Herrseba|tsverbältnisse zu aebten ist. Dass der Passverkebr |rübzeitig Deutsebe ins Land gebraebt bat, und dass die Ortsnamen, die so |rüb iu die deutsebe Spraebe au|genommen worden sind, an den Wirkungen der Lautversebiebung zu erkennen sind, ist sebon oben (S. 38 f. ) ausge|übrt worden. Die Lautver- sebiebungbabennoebmitgemaebtversebiedeneNamenau| -ach aus -acum; im einzelnen beisst es |reilieb au|passen. Wenndem|ranz. Fétigny, I I43Festigney (aus*Festiniacum) , dtseb. Fetenach entspriebt, kann das keine alte Form sein, sonst wäre das s aueb erbalten. Eine Form Fetenach ¯ Da diesen Namen im Franzõsischen normaler Weise :illeneu<e, Cháteau Neuf entspricht, erhãt man den Eindruck, die Stellung der beiden Glieder sei durch die deutsche Form wesentlich mitbestimmt. 2 vgl. Jaccard, Essai de toponymie, S. 197. ´ à hnlich ist zu beurteilen die Form Granfelden für Grand<al. 69 zeigt, dass man in späterer Zeit noeb wusste, dass einem |ranz. y in soleben Namen ein dtseb. ach ent- spraeb. Aueb ein Name wie Altenrf neben Hauterive mabnt zur Vorsiebt. rf ist niebt dureb Versebiebung aus lateinisebripa bervorgegangen - sebon aus dem ein- |aeben Grunde, weil das Kloster in alta ripa erst viel später gegründet worden ist - sondern rf gibt |ranz. rve wieder1• Dererste Bestandteil alten- gibt niebt ein- faeb, wie Otteach (aus Autigny) , die |ranzösisebe Form wieder, er zeigt vielmebr, dass man zur Zeit, da der deutsebeN ame si ebbildete, noe b wusste, dass |ranzösiseb haut von altus kommt, wobei man bedenken muss, dass der Name eines Klosters bis in die neuere Zeit immer wieder gelegentlieb in lateiniseber Form gebrauebt wird. InäbnlieberWei seerklärt si ebAltenfüllen aus französiseb Hauteille. Aufganz versebiedeneWeise sind die aus dem Fran- zösiseben, riebtiger wobl gesagt aus den welseben Patois übernommenen Ortsnamen |ürs Deutsebe zureebtgemaebt worden. Da ist zunäebst zu nennen eine ganze Gruppe vonNamenau|-ingen, die sieb densebonerwäbntenNamen wie Magglingen, aber aueb Peterlingen zur Seite stellen . Berlingen, Bottengen, Cottingen, Dachslinge, Dalingen, Illingen, Magnedingen u. a. für Belens, Botteres, Cottens, Dailles, Denges, Illes, Magnedes. In ibrerMebrzabl werden diese Namen ursprünglieb burgundisebe Bildungen sein, doeb sind die deutseben Namensformen erst aus den |ranzö- siseben zuerklären. Besonders deutliebwird dasaneinem Namen wie Magnedingen aus Magnedes, der im I 2. |b. in der Form Manoldens belegt ist. Aueb Dachslingen ist ¯ So auch in bernisch Ryfhal für Lavaux, vgl. Schweiz. Idiot. 6, 660 ; am obern Ende dieser Landschaft liegt Rivaz. 70 erst in neuerer Zeit naeb Dailles geformt , di e älteren, urkundlieb belegtenFormen1 sebliesseneinenZusammen- bang mit dachs aus. Aunallend bleibt in diesem Zu- sammenbang Dalinge aus villa Dallingis 964, |ür Deges, les Deges I I 64 , doeb gebörtDenges zurGruppederOrte am Genfersee, die ibren deutseben Namen den Bernern verdanken, von denen noeb die Rede seinmuss (S. /2) . WäbrenddieBildungenau|-ingen einlebendigesdeutsebes Spmebge|übl vermten, sind Cormasing für Cormagens und vollends Kurlin für Courilles reebt ungesebiekt zureebt gemaebteFormen2• Eine bübsebeVerdeutsebungist G­ ninge, das den Namen Évedes frei übersetzt³• Auebvieleandere Ortsnamen, zumeistalteFlurnamen, ersebeinen riebtig ins Deutsebe übersetzt. Hier seien er- wäbnt zwiseben Murten- un d Neuenburgersee, also in einerGegend, wo sebon früb Alemannen bingekommen sin d, wie der N ame Wistelach l Puill zeigt: Fehlbaum 4 f La Sauge und Matte f Praz; weiterbin Leite l Léchelles zwiseben Freiburg und Yverdon und Zur Flüh 1 L Roche an der Saane im Greyerzerland. Hier mögen einmal Deutsebe und Welsebe zusammen gelebt baben. Da|ür spriebt aueb ein gut deutseb gebildeterName wie Buben­ berg für Montbovon, weiterbin Tieenthal für Préondavaux (in prounda valle I I //) . Manebean deredeutsebeFormensindinAnlebnungan den französisebenNamen gebildet worden, mit versebie- denem Gesebiek. So gibt Ponnedor fmnz. Pont la Pille ¯ vgl. Jaccard S. 127. 2 Die Formen scheinen ja auch den deutschen Akzent nicht durchge­ führt zu haben. ¯ Es mõchte eine reizvolle und verdienstliche Aufgabe sein, in den Ar­ chiven von Bern und Freiburg der Frage nachzuspüren, wem eigentlich diese Verdeutschungen zu verdanken sind. ´ vgl. Schweiz. Idiot. 4, 1237. 71 deutlieb wieder. Dagegeu Barschen lür Barbereche uud gar Gurwol für Courgevaud siud grob zureebtgemaebte Formeu, di e keiu spraebliebes Verstäuduis voraussetzeu. Gaaz eigeuartig ist Mufethan für Bonneontaine, imlokaleu PatoisBunafõtãna. Aus dea urkuudlieb belegtea Formeu Bonofonte I I 50, Bunfontana I 2/0, Muntan I 449 _ erbält mau deu Eiadruek, derName sei ia derSpraebe der zu- gewaaderteuAlemaaaea iaderWei seumgestaltetwordeu, dass si eb das iuversebiedeueu N amea kleiaer Ortsebalteu derUmgebuag au erster Stelle stebeude mont eiudräagte2• EiuezusammeubäugeudeGruppebildeaallerleideutsebe Nameu für Ortsebafteu am Geufersee, die - jedeafalls ia ibrerMebrbeit - erst bestebeu, seitdem dieWaadt uuter beraisebeHerrsebaftgekommeawar. VoasolebeaFormea babeawirMuchte uadAelen seboakeaueagelerut¦S.45) , ausserdem seieaaugefübrt Morsee, Dalingen uud Neuss für Morges, Deges uud Nyon. Morsee ist zu erklärea wie Gransee3• Neuss eriuaert aunalleud au dea Namea der Stadt, die deuBerueruiudeaBurguuderkriegeu bekauut gewordeu war, da dräugt sieb eiuem dieVermutuag aul, eiu Beruer Humaaist babe dea alteu Namea voa Nyon gekauat, uad iu stolzer Eriuueruug au eiue glorreiebe Zeit seiNeuss alsUbersetzuugvouNoviodunum iuUmlauf gebraebt wordeu. Nua liegt für Dalingen die Aaaabme uiebt gauz abweg, es sei, weua mau sieb aueb lür die V ergaugeubeitderueuerworbeueaLaadsebaftiuteressierte, der alte Name dureb die urkuadliebe Uberlieferuug be- kauut gewordea¹• ¯ verzeichnet bei Jaccard S. 42. . 2 Es sind dies besonders Montécu, dann Montécraz und Montemblon. ´ Zum Übergang von franz. g in dtsch. s vgl. S. 73 Anm. 3• 4 Ob freilich ci  a Dalingi mit Recht zu Denges in Beziehung gebracht wurde, ist heute schwer zu entscheiden. 72 Niebt uur Ortsebalteu, aueb Flüsse, Seeu, Berge uud audereÖrt¦iebkeiteutrageuolt iuversebiedeueu Spraebeu versebiedeueNameu. VerstäudliebeNameusiud gelegeut- lieb übersetzt wordeu . für Neirvue gilt Schwarzwasser; das Do rfbat dea N ameu vou dem Baeb, aa demes liegt , für La Tine wird im Saaueulaud müudl ieb Bochten ge- brauebt1• Aadere Nameu siud vou dea Deutsebeu über- aommea wordeu uud zeigeudieWirkuugea derdeutsebea Betouuugsweise . soSaane2 uebeu Sarine uud Sense 3 ue bea Singine. Wir dürfea also uaeb dem, was wir auderuorts beobaebtet babea, sebliessea, dass die deutsebeu Namea sebouvordem I 3 . ]b. imGebraueb geweseusiud. Iader BilduugsweisereibtsiebdeuNameuSarine uud Singine aueb die Lütschine \ dereu Name freilieb aiebt gauz so euer- giseb eiugedeutsebt wordeu ist wie der¸eaige der Sense oder Saane. Dem Paar Lütschine l Sense vergleiebeu sieb etwa di e Formea Zollikofen t Zollikon. 1 Blocher und Garraux S. 6 ; Idiot. 4, 1010. 2 Die urkundlichen Belege für den Flussnamen verzeichnet Jaccard S. 415 : Sanona 1039 u. õ., Sanuna 1079, Sarona 1333, San·na 1425, Sana 1668 u. a. Die deutsche Form geht ofenbar auf eine Form mit zwei R zurück. Ob aber Sarona oder Sanona die ursprüngliche Namensform ist, lãsst sich aus der ur­ kundlichen Überlieferung nicht' entscheiden. Da Erscheinungen der Assimilation im allgemeinen hãufiger zu beobachten sind als solche der Dissimilation, und da eine Wurzel sar in allerlei Bachnamen wiederkehrt, werden wir wohl an­ nehmen dürfen, dass der Fluss Sarona geheissen habe, und dass der fremde Name im Munde der Deutschen zu Sanona geworden sei. Derselbe Flussname liegt dann ofenbar vor in Sarnen; au eh dieses hat wie viele Ortschaften sein en Namen von einem Bach. ´ Wie die urkundlichen Belege zeigen (Sensu1a 1076, Sensun 1268), müssen die Alemannen auch diesen Namen frühe übernommen haben, was ja dazu stimmt, dass das Gebiet der Sense heute ganz deutsch ist. Der Über­ gang von franz. g (patois dz) vor i und e in s lãsst sich in mhd. Zeit mehrmals beobachten; vgl. Paul, mhd. Grammatik § 6, 13. ` Alte Belege fnde ich nicht verzeichnet. Mit Rücksicht auf den wech­ selnden Vokal in solchen Flussnamenbildungen (Sequana, Matrona, aber auch Ticinus) scheint es kaum mõglich, eine Grundform anzusetzen. 73 Fia e| geaartiges Nameapaar ist fraaz. le lae Léman, dtseb. der Genfersee. Die fraaz. Form eatspriebt aatür- l ieb dem lat. lacs Lemannus, das voa Caesar ber bekaaat ist , gleiebwobl ist der deutsebe Ausdruek im Gruade der ältere. Vom Mittelalter bis ia die Neuzeit war es üblieb vom lae de Geneve, dem Genfersee zu redea, d. b. deaSee, wiees aueb soast vielfaeb Braueb ist, aaeb der bedeuteadstea Stadt zu aeaaea, die daraa l iegt. Freilieb moebteauebLausaaae aufdieseEbreAasprueb erbebea, seboaAegidius Tsebudi spriebt gelegeatlieb vom Losner­ oder Genfesee. Im letztea ]abrbuadert brauebtea die Waadtläader aiebt seltea die Form lae de Lauanne, uad um dieseruaerquiekliebea Rivalität eiaEade zu maebea, wurde das alte laeu Lemannus wieder zu Ebrea gezogea. DasdeutsebeSpraebgebietbat bis¸ etztamalteaGebraueb festgebaltea. Aueb zwei weitere geograpbisebe Bezeieb- auagea, die wir aus Caesar keaaea, siad erst ia aeuerer Zeit allgemeia ia Gebraueb gekommea . Ales uad Jura. Dass diese beidea im Deutsebea wie im Fraazösisebea aiebt altvolkstümlieb siad, zeigt dem Spraebkeaaer ibre spraebliebeForm1• Das dtseb. Al bezeiebaet ¸a ia ua- serea Muadartea aur die Bergweide , für die Alpeakette brauebte der Deutsebsebweizer die Sehneeberge; ¸ edeafalls aoeb vor kurzem biess es aur me gsieht d' Sehnêirg, wie aueb der Waadtläader sagt on voit les montagnes. Uad äbalieb stebt es mit dem Namea Jura. Der weiter ia der Ebeae draussea Wobaeade brauebt etwa eiaea be- soadereaNamea für eia ea eiazelaeaTeil der Kette, wie z. B. Gestler für Chasseal; aber daaebeatrenea wirmebr- ¯ Es sei hier nur darauf hingewiesen, dass sich lat. talpa im Franzõsischen zu taupe, in den Patois de r W estschweiz zu !arpa entwickelt hat. So kehrt hier auch der Name Arpil e mehrfach wieder als Bezeichnung einer Alpweide. 74 faebdieBezeiebauagBlauen, Blauenbeg, auebfraaz. Lomont (was soviel ist wie Bleumont), die dea Eiadruek des Ge- birgs aus eiaer gewissea Eatferauag wiedergibt. Die Zabl dieser doppelspraebigea Ortsaamea ist be- greinieberweise besoaders gross ia derWestsebweiz, wo ebea Deutsebe uad Welsebe laage Zeit aebea- uad mit- eiaaader gewobat babea, aueb beute baltea rege Bezie- buagea biaüber uad berüber beide Namea am Lebea. Etwas aaders l iegea dieVerbältaisse imWallis, obwobl aueb bierdie Alemaaaea ia eiaGebiet vorgestossea siad, das ebedem voa Romaaea besiedelt war. Voa diesea frübera Herrea gebea aoeb eiae Reibe voa Ortsaamea Zeugais, aber die meistea voa ibaea werdea aur ia der Form gebrauebt, wie sie sieb im deutsebea Kaatoasteil berausgebildet bat. Nur für eiae kleiae Zabl voa Ort- sebaftea, die aa derStmsse zur Furka liegea, ist aoeb eiae besoadere fraazösisebe Form im Gebraueb. Solebe Doppelformeabestebea fürdeaBezirk Goms! Conehes, daaa für Gestelen/ Châtillon ( Ober uadNiede G. ! Haut- uad Bas­ Ch. ), Jisp l Jiege 1, Raron l Rarogne, Turtmann l Tourtemagne, feraer Leukf Loeehe. Voa eiaer frübera romaaisebea Be- siedluag desOberaWallis zeugeaNamea wie Gesehenen2, Fieseh3, Lax, Mund, Gampel, Gampenen u. a. Aber die Grosszabl der Ortsaamea im obera Wallis siad völlig deutsebe Bilduagea wie Oberald, Unterasser, Reckingen, Gluringen, Bodmen, Mühlibaeh usw. Daria kommt ¸ edea- falls zumAusdruek, dass dasobereRboaetalamEade des erstea]abrtauseads, als di e Alemaaaea über di e Grimsel ¯ Eine ital. Form Vespia zeigt, dass italienische Sãumer bis hierhin kamen über den Theodul- oder den Monte Moropass. 2 Von casa, casina,· daher auch in Walliser Mundart Gisc!zi 'Hüttchen, kleines schlechtes Haus', ldiot. 2, 479. ´ Nach Geogr. Lex. 2, 100 Vu 1265, Vios 1277, Vyes u. Ves 1360 von 'icus ? 75 eiurüekteu, erst sebwaeb besiedelt war. Die weuigeu �lteu Siedler mögeu zum Teil talabwärts gewiebeu seiu, die paarOrte, die ibreu alteuNameu uebeu dem deutsebeu erbalteu babeu, daukeu dies dem Passverkebr. Weiter talabwärts treneu wir uoeb eiu paar Doppelformeu auf frauzösisebem Gebiet, so SidersJ Sierre uud Sion! Sitten; sie mögeu au Zeiteu eriuueru, da das Deutsebe im Wallis eiue grössere Bedeutuug batte als beute. Dassd erName Siders iuverbältuismässig späteruud Sitten iu gauz früber Zeit vom Deutsebeu überuommeuwordeu ist, davouwar sebou die Rede (S. 38, 48) . VouLeuk l Loeche fübrtüberLeukerbad l Loeche les Bains di e Gemmi biuüber ius Berubiet. Die lrübere frauz. Bezeieb- uuug desPassesla utete Col des chemins 1• Dassdi eseForm, wiees sebeiut, beute gesebwuudeu ist, lässt erkeuueu,wie die beutigeu Verbältuisse (Sebule, Post, Eiseubabu) eiue V ereiubeitliebuug des Ortsuameubestaudes begüustigeu. Wäbreud imallgemeiueu solebe doppelspraebigeOrts- uameu iu deu¸euigeu Gebieteu sieb ûudeu, wo im Mittel- alteruaebdeugrosseuVölkerbeweguugeu]abrbuudertelaug Germaueu uud Romaueu im Greuzverkebr miteiuauder stebeu,batsiebimBödeli zwisebeuBrieuzer- uudTbuuer- seeeiumebrspraebigerName erbalteu,deriuältereZeiteu zurüekweist. Fürdiese Gegeud werdeu iu frübererZeit uud uoeb beute - die urkuudliebe Uberlieferuug begiuut im I 3.]b. - gauzversebiedeue Nameuverweudet .Inder­ lappon, Inderlappen, iu Brieuz uaeb Sebild uoeb Hinder­ lappen; diese Form fübrt, wie Hubsebmied erkauut bat, auf eiue keltisebe Gruudform *enter lokwâs (¸üuger *enter ¯ vgl. L. E. lselin, Über die Namen einiger Pãsse und Berge des Wallis, Anzeiger für schweiz. Gesch. 10, 143 und ob. S. 49. Der Name des chemins erklãrt sich wohl daraus, dass man über die Gemmi nach Kandersteg und nach Adelboden gelangen kann. 76 lobbas) zurüek, dauu inter lacus, was die lateiuisebe Uber- setzuug des keltisebeu N ameus ist, daber aueb vallis Interlacensis. DerName muss zur Zeit, da di e Alemauueu eiurüekteu, uebeu dem keltisebeu gebrauebt wordeu seiu, deuu er bat im Alemauuisebeu dieVersebiebuug mitge- maebt . i u deu OberläuderMuudarteuInde- oderHinde­ lachen. DieserNamewurdeauebiusDeutsebeübersetzt .in dem ta! ze Underseen I 302 , Unterseen beute uur für das Städtebeu. DieFormInterlake, dieofûzielleBezeiebuuug, die¸edeufallsimsebriftliebeuV erkebrbeute allgemeiu ge- brauebt wird, ist im Gruude eiue gelebrte Form, zureebt- gemaebtuaebdemLateiuisebeu. DiemauuigfaebeuFormeu diesesNameuszeigeu,dassiurömiseberZeituuduoeblauge überdeuUutergaugdesrömisebeuReiebsbiuausdaimGe- birgeuebeudemLateiuisebeuauebuoebkeltiseb1 gesproebeu wurde , di e beutigeu N ameusverbältuisse siu d wieder eiu BeispielfürdeuausgleiebeudeuEiuß ussdermoderueuZeit. Solebemebrspraebigeu Ortsuameubegegueu uus uiebt uur iu derWestsebweiz , wirtreneu sie überall da, wodie Alemauueu eiugerüekt siud uud eiue ältere Bevölkeruug zurüekgedräugt babeu, wo aber die frübereu Bewobuer doebuoebimregelmässigeuVerkebrmit dem betr. Gebiet gebliebeu sind. Iu ¸eder Talsebaft siud die Verbältuisse etwas auders , si e müsseu darum überall imeiuzelueu geprüft werdeu. ImReusstalbat,wiewirobeu¦S.5 I)gesebeuba beu,di e Germauisieruugwoblim9.]b.eiugesetzt. Aus derkleiueu ¯ vgl. dazu J. U. Hubschmied, Sprachliche Zeugen für das spate Aus­ sterben des Gallischen, Vox Romanica lll S. 48 - 155. Wenn man auch einzelnen Erklãrungen gegenüber seine Bedenken haben mag, ergibt sich daraus doch mit Sicherheit, dass das Keltische zur Zeit, da die Alemannen einrückten, vielerorts noch gesprochen wurde. Keltischer U rsprung mag da h er für manchen schwerverstãndlichen Ortsnamen in Betracht kommen. 77 Zabl vordeutseberNamea dürfeawirwobl sebliessea, dass das Tal bis dabia erst sebwaeb besiedelt war. Nur für e|ae kle|ae Zabl voa Örtliebkeiteawird im büadaerisebea Rbeiatal eiae besoadere rätoromaa|sebe Nameasform ver- weadet , es s|ad das Orte, mit deaea der Büadaer |a früberer Zeit über di e Pässe eia ea regeaVerkebr uater- baltea bat. Ob beute, da dureb die versebiedeaea Baba- bauteadiefrüberaVerkebrsverbältaisseweseatliebgeäadert wordea s|ad, dieseFormea allmäbl|ebversebw|adea, wird dieZeitlebrea. NaebPlaatasiad iaBüadeaaoebfolgeade Namea für Orte |m Kaatoa Uri lebeadig. Fal Silauna für die Gegead um Silenen, L Punt für Amsteg uad Fal de Fier für Maderanertal; diese beideaNamea ergäazea eia- aader ia erfreulieberWeise. Der Name Fal de Fier zeigt aa, dass bierEisea gefuadea wird, uad seiaea deutsebea Namea bat das Tal voa eiaer italieaisebea FamilieMa­ derano, die imI /.]b. imTal uad besoadersaa derKleiaea Wiadgälle Eiseabergwerkebetrieb. Es folgt daaa weiter obea Gõschenen, rätoromaa. Caschanutta uad damit übereia- stimmeadaueb|tal. Casinotta. UrkuadliebeFormeadesI 3. ]bs. (Geschendon I 29I uad Geschindon I 294) zeigea, dass aueb die deutsebe Form auf die romaaisebe Demiautiv- form zurüekgebt, uad dass derName zu eiaer Ze|tüber- aommea wordea seia muss, da der deutsebe Akzeat aoeb rüeksiebtslos durebgefübrt wurde1• Es fol gea daaa aoeb voa rätoromaa. Formea. Scalina für Schrillenen, Ursera für Urserental uad Andermatt, Cuolm d' Ur s era für Oberal uad Munt Avellin für Gotthard. Diese büadaerisebea Namea siad aatürlieb die älterea, maa wird wobl sagea dürfea die ursprüagl iebea. DassAndermatt uad Oberal erst ia Gebraueb gekommea seia köaaea, seitdem sieb Deutsebe ¯ vgl. S. 53. 78 da obea aagesiedelt babea, brauebt aiebt besoaders be- merkt zu werdea, uad erst seit dem I 3. ]b. tretea aueb ältere Namea für dea Berg, wie Elvel, Evelinus, Urseren­ berg vor dem Namea des Hosp|zbeiligea zurüek. Weaa dieser ia der Spraebe de r Büadaerdea alteaNamea ai cb t verdräagt bat, werdea wir wobl daraus sebl|essea dürfea, dass der Gottbardpass für die Büadaer ebea keiae so grosse Bedeutuag gebabtbat. FreiliebauebfúrAirolo ver- zeiebaet Plaata eiae rätoromaa. Form, Iriel, die mit dtseb. Eriels |m weseatliebea übereiastimmt , aber das Büadaer Oberlaad bat ältere uad bequemere V erbiaduagea �| t A|rolo vom Lukmaaier ber. VoarätoromaaisebeaOrtsaameafürOrtederdeutsebea Sebweiz fübrt Plaata aoeb aa . Nossadunaun 'uaser liebea Frau' für Einsiedeln, daaa Faveras, Riva, Lag Rivatm für Pfifers, Walenstadt ua d Walensee; diese aa der wiebtigea Strasse aaeb Turitg, Zürich ¦vgl.S./) . Weiterb|aFette für Fittis, urkuadliebI 220Fetins, I 253 Fettes; die rätoromaa. wie die deutsebe Form stebea ¸a be|de diesea ältestea Formea aoeb gaaz aabe. Dass wir bier |a der Gegead aiebtmebr solebe Doppelformea bezeugt û adea, |st obae weiteres begreinieb, weaa wir sebea, wie weaig sieb die beutigeNameasform voa derursprüagliebea romaaisebea eatferatbat . vgl . Mels, Midris, Plons, Tils, Ragnatsch, Flums usw. Noeb erwäbatPlaata dre| rätoromaa.Nameasformea für Orte im Kaatoa Glarus . Dialma, Lembra uadGlaruna für Elm, Limmernal uad Glarus. Dass gerade für die Limmeal eiae romaaisebe N ameasform gebrauebt wird, erklärt sieb obae we|teres, weil die Alp, aufder¸äbrlieb I500 - 2000 Sebafe gesömmert werdea, der Gemeiade Brigels gebört. Elm l iegt am wiebtigstea Pass, der aus dem Rbeiatal |as Glaraerlaad fübrt. Die Form Dialma 79 stebt der mundartlieben Ausspraebe Aelme ganz nabe1 • Glaruna entspriebt völlig der alten Form des Namens, di e in den lateiniseben Urkunden vom I I . ]b. anregel- mässig wiederkebrt . Clarona, vallis Clarona, apud Claronam, daber aueb villicu Claronensis u. a. Die deutsebe Form Clarus ersebeint zuerst amEnde des I 3. ]bs. in deutseben Urkunden. wir die lantlüte von Clars, diz geschach ze Clarus u. a. Die Umgestaltung des Namens wurde wobl wesent- l ieb bedingt dureb die Zurüekziebung des Tones, ganz entspreebende Anderungen sind an den Namen Grau- bündens vielfaeb zu beobaebten. Die Sebreibung Clarus wurde vermutlieb bedingt dureb Rüeksiebten aufs Latein, gesproeben wurde wobl wie beute allgemeinGlars; daber aueb franz. Glaris. Der Name Glaruna, der ursprünglieb dasTalbeze|ebnete, wirdgewöbnlieb abgeleitet vonglarea 'Ki es' , rätoroman. glera; er wird demnaeb als 'das grosse K|esland'2 gedeutet. Ein Paar wie Glaruna l Glaris stellt sieb neben äbnliebe Paare in Graubünden, wie Tusauna l Thusis oder Termin l Trimmis, und leitet uns über zur Betraebtung der eigenartigen bündner|seben N amensver- bältn|sse. 1 Der Name ist herzuleiten von mhd. im, ime 'Ulme·, wozu die mundart­ liche Aussprache mit ã stimmt. Der gesprochenen Form würde schriftsprachlich ¯Elmen genau entsprechen, d. i. *zen elmen. Z ur Erklãrung der rãtoroman. Form sei eine Vermutung zu ãussern gestattet. Wenn deutsch- und romanisch­ sprechende Wanderer miteinander über den Panixerpass zogen, mochte viel­ leicht einer, der die Gegend kannte, abends die müden W eggefãhrten schon von weitem auf die elme, d. h. die Baumgruppe, von der das Dorf den Namen hat, hinweisen. Der Ausruf mochte von den romanischen Bündnern als N ame gedeutet werden. Diese Erklãrung würde uns in die Zeit zurückführen, da die Ortsbezeichnung noch nicht zum festen Namen erstarrt war. 2 vgl. Meyer-Lübke, Grammatik der roman. Sprachen 2, 498, wo neben den regelmãssigen Augmentativbildungen auf -one auch einige auf -ona ver­ zeichnet sin d. W enn di e frühere Schreibung mit C { Clarona) gegen ei ne Herleitung von glarea sprechen sollte, müssten wir wohl in Clarona einen gallischen Flussnamen sehen. 8 0 Wiewirgesebenbaben,sindinGraubünden|mLaufdes späternMittelaltersvonversebiedenenSeitenDeutsebezu- gewandert undbabensiebinversebiedenenTalsebaftenan- gesiedelt. Eine Zeit langmagbierDeutsebundRomaniseb ne�ene|nander gesproeben worden sein, gegen Ende des �ittelalterssetztsiebdannmaneberortsdasDeutsebedureb. Dre Alemannen, die von N orden berdas Rbeintal berauf- gezogen kamen, die kamen in e|n reieb besiedeltes Land und siebabennatürl iebimallgemeinendiealtenOrtsname� ausd � mMund derromanisebenBevöl kerungübernommen. �ür�ieWalse � ,dieimI 3 . ]b. ausdemWalliszuzogenund s:eb rn verseb:edenen bündneriseben Hoebtälern ansiedel- ten,lagendieVerbältnisse- wenigstenszumTeil- etwas anders, vgl. S. 5 6 f. Doeb baben aueb sie eine Reibe ro- maniseber Ortsbezeiebnungen übernommen. Diese alten romanisebenNamensformen sinddannfre|lieb imLaufder Zeit � elegentlieb e|n wenig umgestaltet worden, und wo- fern steb der alte Name in der Spraebe deraltansässigen Bevol kerung daneben erbalten bat, so baben w|r es nun a � eb � it z � eispraebigen Ortsnamen zu tun. Allerdings s:n� dre berden Formen oft nur wen|g voneinander ver- sebreden, an andern wiederum lassen sieb allerlei für die Entw|eklung der beiden Spraeben n|ebt unwiebtige Be- obaebtungen maeben. Hi�r seien zun�eb . st eine Anzabl soleber Namenpaare aufgefubrt - wobei wi r entspreebenddem geseb|ebtlieben V erlauf v on Nord . en ber dem Rbein entlang vordringen . dtseb. Igzs l romantseb Eigias, Zizers l Zir, Trimmis l Termin, Praden l Prada, Tamins/ Tumein, Trins l Trn, Flims/ F weiter Rhazi s l Razen, Feldis l Veulden, Trans l T raun, ' Tomils f Tumegl, Paspels l Pasqual, Almens l Almen, Rodels l Rote, Thusisl Tusaun, ferner Sufers f Sur, Medels l Medel u.a. Beim Ver- 81 gleiebeu d|eserPaare fällt eiuem zuuäebst auf, dass e|u Name |m Deutsebeu viel faeb uoeb eius aufwe|st, das |m Romau|sebeu feblt. Iu eiuzelueu Fälleu eiguete dieses s dem Nameu uaeb Auswe|s der urkuudliebeu Belege von alters ber, die ältesteu Belege für Zizers siud Zizuri 825 uud 956, Zizures 1 045. Iu auderu begeguet d|e Form mits uebeu derälteruobues sebou verbältuismässigfrüb. z. B. de Tremine 766, Trimune 956, in Tremunis 996, Trimuns 1 275 uud Trimmis 1 307 ; feruer Tumi/ 1 1 56, Tumillis 1 200 oderTumene 1 2.]b. , Tumines 1 224, Tamins 1 399. Vermutlieb dürfeu w|r|u solebeu s-Formeu eiu Zeuguis dafür sebeu, dass bereitsDeutsebe au dem betreneudeu Ort ausässig gewordeu siud. D|esess |st ¸ edeufalls iu vieleu Fälleu ursprüuglieb das s, das w|r aus deu lateiu|sebeu Plural- formeu -os, -as, -es, -is keuueu '• Die Romaueu mögeu uuu eiuerseits dieses s iu Ortsuameu gelegeutl|eb aufgegebeu babeu, weil sie dabei uiebt mebrdeutl|eb empfaudeu,dass es sieb uu. eiue Plural form baudle, die Deutsebeu auder- se|ts, die das Verstäuduis fürs Romauisebe uud die roma- uisebeu Ortsuameu am Lateiu lerueu mussteu, uud die zudemgewobut wareu, dass zablreiebeOrtsuameu riebtige Pluralformeu wareu - mau deuke uur au all d|e Nameu auf-ingen, -hoen, -hause u. a. -, d|e babeu dieses s aueb iu eiu er Meuge vou Nameu zugesetzt, wo es eigeutlieb ui eb t biugebörte³• Soerkläreu si ebN ameuwieKlosters uud Oberkastels, romauiseb Surcasti, auebweuu uur eiu Kloster, uureiue Burg da war. Audere lautliebe Uutersebiede zwisebeu deu versebie- deueu Nameusformeuerkläreu siebaus derwe|tereu Eut- ¯ vgl. auch einen Flurnamen wie Gempi. 2 vgl. dazu R. von Planta, Über Ortsnamen, Sprach- und Landesgeschichte von Graubünden, Revue de linguistique romane 7, 80 f, bes. 93 f. 82 wieklungderrätoromanisebeuDialekte. Weuu z. B. uebeu dt � eb. Igis (998 Yges) beute romau|seb Eigias stebt, so zergt uusdas, dass sieb romauiseb i erst zuei eutw|ekelt bat, seitdem die Deutsebeu im Laude s|tzeu - sie babeu deu Nameu uoeb m|t i ü ¸ eruommeu. Abuliebes dürfeu wirwoblauseiuemPaarw|e Flims/ Flem sebliesseu. Der Ort bat seiueu Nameu vou dem Baeb (jume), au dem erl iegt. Lateiuisebu ist iu deu Büuduer Dialekteu z � i uud weiterbiu |m Oberlaud zu i gewordeu, iu ge- w:sseu Fälleu,besoudersvorm, bat sieb dauu das i we|ter zu e eutwiekelt. Di e Form Flims zeigt uus u uu dass der J · Name vou deu Deutsebeu überuommeu wordeu ist, bevor dieW eitereutwiekluug voui zue vollzogeu war. So kauu eiue geuaue Betraebtuug dieser zweispraebigeu Nameus- formeu allerlei ergebeu für die Keuutuis der rätoroma- uisebeu Spraebgesebiebte. Wäbreud so eiue grosse Zabl vou romauisebeu Orts- uameu ius Deutsebe überuommeu wordeu ist, so ist es dagegeu eiue selteueAusuabme, dass eiu deutseberName iudie Spraebe derromauisebeuBevöl keruugeiudriugtuud zureebtgemaebt wird. so lautetFirstenau imRomanisebeu Farschno. Etwasbäuûgerkommtesvor,dassfür deuselbeu Ort iu deubeideu Spraebeu zweiversebiedeue N ameu |m Gebraueb siud. Ieh fübre au . Haldeten!Lantsch st ¦was wobl so v|el als Unterlenz bedeutet) , Felbeg 1 Favugn uud Waltenburg l Juorz, aueb Uors la Foppa. Iu dieseu Fälleu bat e|u Dorfseiueu deutsebeuNameu oneubarvou eiuer Burg, be|deres liegt ¦vgl.S. 55), d|eromau|sebeuNameu mögeueiueuälteruDorfuameubewabrtbabeu. EiuNameus- paar etwas auderer Art |st Rothenbru�nenl Giuvaulta. Der br verdaukt seiu eu romauisebeu N ameu deu Herreu vou]uvalta, dereu Burgeu sieb über deu. Dorferbebeu, 6* 83 deu deutsebeu bat er vou der _uelle, der Fontana rossa, eiuem¸ odbaltigeu Eiseusäuerliug, der, wie Zeuguisse aus dem I6. ]abrbuudert zeigeu, seit alteu Zeiteu zu Bad- zweekeu beuützt wurde. Eiu eigeuartiges Paar ist Dienti 1 Musté. Der im Deutsebeu gebräuebliebe Name setzt die älteste, urkuudlieb bezeugte Nameusform fort . Desertina 7 66, Cenobium Desertinense 846, die zeigt, dass das Kloster |u eiuer uoeb gauz meusebeuleereu Gegeud eutstaudeu |st. Mustér ist uiebts auderes als monasterium; dauebeu bat sieb eiue audere alte Bezeiebuuug des Stiftes für deu Kreis Diseutis erbalteu. Cadi aus Casa De ' Gottes- baus' . Gelegeutlieb ist aueb der alte Name gauz oder teil- weiseiusDeutsebeübersetztwordeu. Ieb ueuueObersaxen l Sursaisa uud Unteraz l Vaz sut 1 ; leruer Schmitten l Farrera. Mag aueb romauiseb Farrera eiue weiter � Vorstelluug erweekeu vou dem Bergbau uud dem damtt zusammeu- bäugeudeu Betrieb, so ist doeb Schmitten im weseutliebeu als Übersetzuug zu betraebteu2• Weuu wir deu Passtrasseu uaebSüdeu folgeu, treûeu wir uoeb auf mebrspraebige N ameu auderer Art. Das s derVerkebr seit dem Altertum uie für läugere Zeit aus- gesetzt bat, ba beu wir sebou daraus erkauut, d � ss Nameu wie Clavenna uud Comum im DeutsebeuVersebtebuug er- fabreubabeu , vgl. S. 37 f. Nebeudie deutsebeu uud die ¯ Dass auch in diesen Walsersiedelungen vorher schon Romanen ansãssig waren, zeigen allerlei Flurnamen ; z. B. aus Obersaxen: Casatschli, Cresta, Foppa, Bindalunga (wohl dasselbe wie Penda liunga in Brigels) ; aus Untervaz : Curda- nãtsch, Padnal, Palü u. a. 2 Von den ursprünglichen Verhãltnissen geben ein anschauliches Bild die Flurnamen Bleibãrg, Bleiruoba, Erboda, Ergruoba, Iagruoba, i � de � S�"elzi. Spãter wurde dann freilich die Schmiede aufgelassen und das Erz U dte Fihsurer Schmelzhütte geführt. 84 romauisebeuFormeutreteudauubierauebitalieuisebe. Ei u besouders aufseblussreiebes Beispiel dafür ist rätoromau. Beiva, ital. Bivio uud Stalla 1• Biviol Beva bezeiebuet deu Ort uaeb seiu er Lage au der Stelle, wo sieb di eWege über deu ]ulier uud deu Septimer treuueu, Stala aber deutet daraufbiu, dass bier eiue grosse Zabl Pferde uud SaumtiereUuterkuuftû udeumussteu.DiesemStala kommt uuu darum eiue besoudere Bedeutuug zu, weil dasWort mit Sieberbeit uuterdie gotisebeu Lebuwörter zu reebueu ist2• Da zude:n iu deu italieuisebeu Alpeutäleru eiu Stall, wie die zablreiebeu Ortsbeueuuuugeu Stabio, Stabbio u. a. zeigeu, dureb das lateiuisebe stabulum bezeiebuet wird 1 dürfeu wirauuebmeu, dass der Name Stalla iu die Goteu- zeit zurüekreiebt. Diese Erkeuutuis kauu uus iu der Au- uabme bestärkeu, dass aueb Guarda im Uutereugadiu sei- ueu Nameu dem Tbeoderieb uud seiueu Bemübuugeu um die BüuduerPässe verdauke. Abuliebe Nameupaare siud feruer Puchlav, romauiseb Puchle, italieuiseb Poschiavo uudBrüs/Bruio, weiterbiuMioxJMesocco. Für die deutsebe F orm ist bierwiederum derZusatz vous ebarakteristiseb · 1 vgl . obeu S. 8 I |. Dass wir aueb für wiebtige Orte im Kautou Tessiu solebe zweispraebige Nameusformeu treneu, kauu uus aiebt verwuuderu, weuu wir bedeukeu, wie seit derEr- önuuugdes Gottbardpassesdie Sebweizeruaeb demSüdeu dräugteu,uu dwiedauu] abrbuudertelaugeiueMeugeEid- geuosseu iu die euuetbirgisebeuVogteieu kameu. Solebe ¯ Über die eigenartigen Sprachverhãltnisse von Bi<io, wo Schule, Gericht und protestantische Kirche im 16. Jh. italienisch geworden sind, geben kurz Auskunft : Jaberg und Jud, Der Sprachatlas als Forschungsinstrument, S. 44. 2 vgl. S. 22. 85 Paare siud Bellinzona! Bellenz, Lugano! Laui 1 uud Locaro / Luggaru. Für die Umbilduug |st bezeiebueud, dass der Akzeut uaeb deutseberWeise auf d|e erste Silbe gerüekt |st , Laui uud Luggaru ¦früber aueb gesebriebeu uud ge- sproebeu Luggaris o. ä.) stelleu sieb uebeu Glrs! Glar. Iu deu baldaudertbalb]abrbuuderteu, se|tdem dasTessiu selbstäud|g gewordeu |st, siud d|ese deutsebeu Nameus- formeu wobl ziemlieb allgemeiu wieder ausserGebraueb gekommeu, |mVerkebruu d |u derSebule bekommt mau die Nameu immer iu der |tal|euisebeu Form zu leseu uud zu böreu. NebeudeuNameu dieserStädte siudaueb die¸ euigeu vou eiuigeu Talsebafteu ius Deutsebe eiuge- druugeu . so Maiental für Valle Maggia uu d Livinen oder Livinental für (Vale) Leventina. D|e deutsebe Form dieses letzteru Nameus, |u dem mau deu Nameu der Lepontier w|edererkeuut, erklärt sieb aueb aus der Zurüekziebuug des Toues , vgl. Lyventin 1 329, Lientin 1403, Li  nen 1 41 0. Im Sebr|fttum der früberu]bb. begeguet uus uoeb gelegeutlieb e|ue deutsebe Nameusform für versebiedeue Örtliebke|teu, soMontkenel fürdeuMonte Ceneri. Aberdie s|ud beute wobl alle versebwuudeu, uur für deu Fluss hat sieb d|e Form Tessin auf dem deutsebeu Spraebgebiet durebgesetzt. D|ese deutsebe Form eutspriebt oneusiebt- lieb der muudartl|ebeu Form des Nameus2, ital. Ticino |st eiue sebriftspraebl|ebe Form. 1 Für Lat begegnet im Schrifttum des 16. Jhs. auch etwa Lowerz, Lou­ werz u. ã. Um die Erklãrung dieser Namen bemüht sich Salvioni im Bollettino storico della Svizzera italiana 3, 235 f. Hier mag angemerkt werden, dass die deutsche Form Lauis ofenbar nicht aus Lugano entstanden ist, das seit 1300   allgemein gilt, sondern aus einer ãlteren Form hervorgegangen ist, die urkund­ lich gelegentlich bezeugt ist : Luvano 804, Luano 1002. ¯ J. Buchmann, Il dialetto di Blenio 1924, S. 66, fuhrt als Beispiel für die Behandlung des £ vor e, i an tazin, tezin 'fume' ; auch fur Osco (oben an 86 Wirbabeu be| Bespreebuugder mebrspmebigeu Orts- u � meuaufalldie gesebiebtl iebeuVerbältuissebiugewieseu, dre Aulass dazu gebeu köuueu, dass e|u Ort |u versebie- deueu �praebeu eiueu etwas verseb|edeueu Nameu trägt. Versebiebuugeu der Bevölkenug,Weebsel des Besitzers, aueb des Oberberru, Greuzlage uud Lage au w|ebtigeu Passtrasseu babeu |m M|ttelalter viel faeb dazu Austoss gegebeu. Iu der ueuereu Ze|t s|ud d|e Verbältuisse - weu|gsteus be| uus - stabiler gewordeu, |mmerbiubabeu s|e� d|e Erei gu|sse, die im Zusammeubaug m|t der frau- zösisebeu Revolutiou die ebemal|geu Uutertaueuläuder zurFreibe|t fübrteu, aueb imNameubestaud ausgewirkt |usoferu als dadureb der Gebmueb deutseber Nameus� formeu für Ortsebafteu |m Waadtlaud oder im Tess|u weseutlieb e|ugesebräukt wurde. Im eiuzelueu kauu ua- türlieb aueb beute uoeb da oder dort für eiue Örtl|ebke|t e|u�ame . iuUmlaufkommeu, der|ue|uerauderuSpraebe gebildet tst, als au Ort uud Stelle gesproebeu w|rd. Ieb er|uuere etwa au frauzösisebe Nameu w|e Solitüde oder Ermitage, die |m 1 7. / 1 8. ]b. iu deuStädteu der deutsebeu Sebweize|uemLaudgut gegebeuwurdeu, dasetwas weiter weg lag vou der Stadt. Aueb weuu sieb |u ueuererZeit deutsebsebweizer|sebe Baueru|m welsebeu]ura aus|edelu, besouders Täufer aus dem Berubietaufe|usam gelegeueu Bergböfeu, so köuueu w|eder solebe Doppel formeu eut- Faido) verzeichnen Jaberg und Jud im Sprach- und Sachatlas Italiens III 429 ul r und tazin fur 'fume' (gesprochen tasing). Zur Erklãrung der Bedeutungs­ verãnderung wird hier bemerkt, dass manchen Leuten der allgemeine Begrif '�luss' nicht gelãufg sei, _ da sie nur an den nãchsten Fluss der Umgebung dachten, und dass daru� h1e und da dessen Name an die Stelle des Appellativums trete. Beachtenswert 1st, dass die ãltere Generation in den inneren Kantonen noch nasaliert Tesing sprach, wie es den lombardischen Dialekten eigen ist . vgl. Geogr. Lex. V 86. ' 87 stebeu. Aber wir brauebeu uus damit bier uiebt mebr zubesebäftigeu. Eiu Namez. B. wieChoindez ausSchwedi, der seit uugefäbr buudert ]abreu im Gebraueb ist, bat sieb kaum merklieb vou seiuer ursprüugliebeu Form eut- ferut. Uud zudem ist beute, wo alles sebriftlieb festge- balteu wird, eiue weitere Umgestaltuug der Nameu fast ausgeseblosseu. 88 II. Teil Die Ortsnamen der einzelnen Sprach g e b i ete Einleitung W eaa etwa beute aoeb irgeadwo eiae aeue Siedluag aagelegt wird, so erbält sie gleieb voa Aafaag aa ibrea Namea . so z. B. das Freidor bei Mutteaz, das i merstea Weltkrieg eatstaadea ist. Wir stellea uas leiebt vor, das seiimmerso gewesea. Aber das wäre eiaFeblsebluss. Ia deralteaZeit bestaad dasBedürfais, eiaem Ort eiaea allgemeia aaerkaaatea Namea zu gebea, ai cb t ia der W eise wie beute. Voa dea ursprüagliebeaV erbältaissea kaaauasderBrauebderBauera aoeb eiaeaBegringebea. Der Bauer brauebt im gewöbaliebea Lebea verbältais- mässig seltea eiaea Ortsaamea. Weaa er z. B.aufeiaem Hof wobat, der etwas ausserbalb des Dorfes l iegt, so sagt er ia der Regel, er gebe ins Dor, niebt etwa nach Pratteln, uad so sagt er aueb, er gebe hem, in den Wald, in den Berg (muadartliebin Wald, in Berg oderufder Berg) . Nur für die eiazelaeaTeile seiaes Gruadbesitzes, fürdie versebiedeaeaPuaktederDorfûurbrauebterbestimmtere Ausdrüeke . iebaeaaeaurbeispielsbalberBrunnacker, Lang­ acker, Habermatten, Leimgrube, Kirchrain, Haserain, Bergmatte, Oberholz. So war es seit ältestea Zeitea üblieb, die ver- sebiedeaeaTeile der Flur zubezeiebaea aaeb ibrerLage, aaeb dem, was dort wäebst oder zu sebea ist, aueb was dort gewoaaea wird usw.1• Aber freilieb, bald moebte ¯ Die ãltesten Belege fur diesen Reichtum der deutschen Flurnamen sind die Hamelburger und Würzburger Markbeschreibung, die noch · im 8. Jh. aufgezeichnet worden sin d; Vg l . Denkmãler deutscher Poesie un d Prosa, hrsg. von Müllenhof und Scherer, Nr. LXIII und LXIV. 91 sieb im eiuzelueu aueb das Bedürfuis eiustelleu, eiueu Hof oder eiue grössere Siedluug riebtig zu beueuueu. Es siud uatürlieb dieNaebbaru, die Leute aus derUmge- buug, dieeiuem Hofodereiuem DorfdeuNameu gebeu, uud da liegt esbegreinieberweiseam uäebsteu, eiueuHof zu bezeiebueu uaeb dem Besitzer, eiu Dorf uaeb deu Leuteu die dortwobueu. SoerkläreusiebdievieleuOrts- J uameuauf-dorf, -wil, -hof, -hofen u. a. , die au ersterStelle deu Geuitiv eiues Persoueuuameus eutbalteu, uud feruer die zablreiebeuNameuauf-ingen. AlsoAridor, Rappers­ wil, Opfertshofen u. ä., wo ei u soleber Name urkuudlieb sebou frübe bezeugt ist, wird die Bilduug iu der Regel obueweiteresdeutlieb.Arnoltorf 1 154, Raprehtswilare 9/2, Otberti hoba 830. Die Nameu auf-ingen stelleu eiueu kol- lektiveu Lokalbegrin dar , weuu dieses -ingen au eiueu Persoueuuameu autritt, so bezeiebuet der betr. Ortsuame eiueu Ort als Siedeluug der Augebörigeu ¦der Sippe) oder der Leute dieses Mauues1 . Nameu wie Andelngen, Wülingen, Pfefngen gebeu also au, dass bier die Naeb- kommeu oder aueb die Leute eiues Andol, eiues Wullo oder eiues Pfafn2 bauseu ¦vgl . dazu S. 1 04 l. ) . Uu t e r dieseuUmstäudeu ist es verstäudlieb, weuu ge- legeutlieb eiumal uaeb dem Tode eiues Herru der Na:ve eiuer Siedluug weebselt. SolebeVorgäuge siud uat�rheb uur dureb sorgfältiges Studium der urkuudliebeu Uber- lieleruugabzukläreu. Eskommtauebvor,dassderGeuitiv des Besitzers, der deuNameu des Orts bestimmte, v er- 1 Der Sinn dieser Bildungsweise ist uns einigermassen vertraut aus Be­ nennungen wie Karolinger und Merocinger; vgl. auch Ed. Schrõder, Deutsche Namenkunde, S. 123. . . 2 Es mag hier eigens darauf hingewiesen werden, dass pfaffe tm �tttel- alter der allgemeine Ausdruck für einen W eltgeistlichen ist ohne verãchthchen Nebensinn. 92 l o reu giug. so eutspriebt demOrtsuameu in Pipinesho-e­ stetin 91 4 beute uur Hotetten ¦bei Elgg) . Heute, wo alle Nameu amtl ieb festgelegt siu d, kommt das kaum mebr vor , immerbiu wird dem eiueu oder auderu etwa aus derUmgebuug eiu Fall bekauut seiu, da eiu Hof oder eiu Dörfebeu vou deu Leuteu der Umgebuugauders ge- uauut wird, als derName aufdeu Karteu stebt. So wurde der Birseldhof im letzteu]b. Schniderho geuauut uaeb der Familie, die ibu bewirtsebaftete, uud im Baselbiet wird fürLiedertswil gauz allgemeiudieBezeiebuuugTschoppenho gebrauebt1 • Diese ursprüugliebeArt,eiueuHof,ei uDorluaeb deu Bewobueru zu beueuueu, ist uatürlieb überall uugefäbr dieselbe. Aber abgesebeu davou, dass die Ausdrueks- mittel iu deu versebiedeueu Spraebeu audere siud, siud wir Deutsebsebweizer gegeuüber deuWelsebeu iu eiuer HiusiebtiueiuerbevorzugteuLage. DieAlemauueusiud erst uaeb demUutergaugdes römisebeuReiebs iuuuserm Laud ausässig gewordeu, die Siedeluug vollziebt sieb darum iu eiuer Zeit, die wir eiuigermasseu übersebeu. Demeutspreebeud siud aueb die Ortsuameu im grosseu uud gauzeu iu ibrerBilduugswe|se klaruud verstäudlieb, aueb weuu beute das eiue oder audere dariu verweudete Wort verl oreu gegaugeu ist. Iu der romauisebeu Sebwei z liegeu die Verbältuisse weseutlieb auders. Hier bat die Besiedeluug uie eiueu Uuterbrueb erfabreu, uu d se treneu wir da zablreiebe Ortsuameu aus gauz alterZeit, da uoeb Kelteu im Laude ¯ :er Hof zu Liederscil, der zuerst 1471 als Lieterszwyler bezeugt ist, gehõrt U die Gruppe von wiler-Namen, die noch in die frãnkische Zeit zurück­ reicht, vgl. S. 32. Um 1530 gehõrte der Hof einem Durs Tschopp; Gauss, Gesch. der Landschaft Base), verzeichnet auch Liedertswiler namens Tschopp aus den Zeiten des Rappenkriegs, Ende des 16. Jhs. 93 wobuteu uud audere Stämme, vou dereu Spmebe wir uiebts wisseu. Auebals dauu Helvetieu uuter die Herr- sebaft der Römer kam, wurde uoeb ] abrbuuderte laug keltiseb gesproebeu, au mauebem Ort mag das Keltisebe erstuaebdemUutergaugdesrömisebeuReiebsverkluugeu seiu. Die Ortsuameu aus dieser frübeu Zeit siuduuu der späteru romauisebeu Bevölkeruug iu ibrer Bilduugsweise uiebt mebr verstäudlieb. Dazu kommt dauu uoeb, dass die lateiuisebe Spraebform iu deu romauisebeu Spraebeu ~ gauz besouders im Frauzösisebeu - starke Veräude- ruugeu durebgemaebt bat, so dass dieErkläruugder alteu N ameu, die uur zu gewiuueu ist, weuu es geliugt, eiu eu Nameu auf seiu e Urform zurüekzufübreu, uu r deu Ge- lebrteumöglieb ist. Damit mag es zusammeubäugeu, dass gerade iu der frauzösisebeu Sebweiz solebe alte Nameus- bilduugeu, die für deuMauu aus demVolk etwas Fremd- artiges siud, iu der ueueru Zeit öfter, besouders für deu sebriftliebeu Gebraueb, etwas umgestaltet wordeu siud. W euu der Kelte, au eb der romauisierte Kelte, eiueu Hof,eiueLiegeusebaft alsdasEigeutumeiuerbestimmteu Persöuliebkeit bezeiebueuwollte, so bildete er vou ibrem Nameu eiu Adjektiv auf-acus uud bezeiebuete das betr. Gut etwaalspraedium Juliacum 'Laudgutdes]ulius' . Diese Bilduugeu auf -acum gewauueu dauu die Bedeutuug vou Ortsuameu' • Diese Euduug, die z. B. i u ital. Brisago uoebdeutlieb zu erkeuneu ist, eutwiekelte sieb im Frau- zösisebeu lautgesetzlieb zu-y : also Autigny ausAltiniacum, Avr aus * Apriacum, Cheir aus *Cariacum usw. Diese Nameu, die au Ort uud Stelle iu der muudartliebeuAus- spraebe alle auf -i ausgebeu, siud dauu vielfaeb für deu sebriftliebeu Gebraueb etwas zureebt gemaebt wordeu . ` vgl . S. 18 f. 94 so Cressier, Giviiz, Meyriez, gar uiebt zu redeu vou Arconcie/ 1 • Maubat dasGefübl, dasseiufaebeFormeu wie *Cressy, *Méy, die der gesproebeueu Form des Nameus eutsproebeubätteu,demamtliebeuSebreiberuiebtssagteu, uud dass er deu Nameu etwas mebr Naebdruek gebeu wollte. Niebt viel besser stebt es um die Nameu, die der Römer mit deu Mittelu seiuer eigeueu Spraebe gebildet bat, um eiueu Ort als Besitz eiuer Persöuliebkeit zu be- zeiebueu. Im Lateiuisebeu siud solebe Bilduugeu vou Eigeuuameu abgeleitet wordeu mittelst der Sufûxe -inu uud -anu, besouders aueb -ianu, dauu weiter -ianics, uuter Umstäudeu -onicu 2• Wäbreud im Italieuisebeu die versebiedeueu Bilduugeu uoeb deutlieb zu erkeuueu uud zu uutersebeideu siud3, siud im Frauzösisebeu die versebiedeueu Ausgäuge, aueb weuu sie vielleiebt au Ort uud Stelle iu der muudartliebeu Ausspraebe uoeb uutersebiedeu werdeu, im sebri ftliebeu Gebraueb vielfaeb verwisebt uud ui eb t mebr zu uutersebeideu , di es um so mebr, als damit die burg. Ortsuameu auf -ens, die uuseru auf-inge eutspreebeu, lautlieb weitbiu zusammeu- gefalleu siu d. Iu der Folge wird dauu vou vieleu Orts- uameu, deueu ursprüuglieb keiu s zukam, der Ausgaug -ens gesebriebeu. Uuter dieseu Umstäudeu ist iu deu- jeuigeu Fälleu, da der zu Gruude liegeude Persoueu- uame uoeb sieber zu erkeuueu ist, uiebt die  Bilduugs- weise für uus das Wiebtige, souderu da gibt der Per- 1 vgl. S. 14. 2 Darüber handelt ausfúhrlich Muret, De quelques désinences de noms de lieu particulierement fréquentes dans la Suisse romande et en Savoie, Romania 3 7, l, 3 78, 540 f. Dass neb en den obengenannten Suffxen au eh -incus un d -ancus in ãhnlicher W eise gebraucht werden, braucht uns h i er ni eh t Zu beschãftigen. 3 vgl. Madano, Cresciano, Bironico. 95 soueuuameAuskuuft über die V olkszugebörigkeit desseu, uaeb dem der Ort beisst'• Noeb iu eiu em weiteru Puukte wird dem Deutseb- sebweizer dasVerstäuduis vieler Ortsuameu dureb seiue Spraebe leiebter gemaebt al s demWelsebeu. Es gilt das vou deu vieleu Fluruameu, die im Lauf der Besiedeluug auf eiueu Hof oder eiueu Ort übertrageu wordeu siud, der da au der betreneudeu Stelle eutstaudeu war, wie Berg, Stein, Tàl, Brugg. Solebe Nameu ûudeu sieb uatür- l ieb aueb auf dem romauisebeu Spraebgebiet iu grosser Zabl . also frauz. Mont, Pont, Va!, ital. Monte, Ponte, Vale uud rätoromau.Punt, Val u. a. , gelegeutlieb aueb mit Ar- tikel . Le Pont, La Punt, aueb Les Ponts. Mau verstebt solebe Ortsuaaeu sofort, weuu mau sieb eiue Präpositiou biuzu deukt . I m Thal, Au Pont, Al Ponte; si e bestimmeu deu Ort uaeb seiuer Lage. · Solebe Ortsbezeiebuuugeu mit eiuer Präpositiou siud im volkstümliebeu Spraeb- gebraueb uoebvielfaeb lebeudig, aber iu derAmtsspraebe bestebt di e ausgesproebeue Neiguug, di e Ortsuameu - sebou aus Rüeksiebt auf das Karteubild - vou alleu ge- wissermasseualsübernüssigempfuudeueuZutateu zu eut- lasteu. Uud da tritt uuu der grosseUutersebied zwisebeu der deutsebeu uud deu romauisebeu Spraebeu deutlieb bervor. Die letztereu uutersebeideu beim Adjektiv uud beim Substautiv die versebiedeueu Kasus uiebtmebr, das Deutsebe dagegeu bat ausebuliebe Reste des alteu For- meureiebtums erbalteu. Bei Nameu wie Steinen, Seeen oderRheinfelden, feruerLàngnau, Langenbruck oderWeisen­ burg empû udeu wir sofort, dass sie eigeutlieb die Lage bezeiebueu,dassderbetr.Hofoder dasDorfin den Steinen oderbei d en Steinen, bei den See, in der lan g en Au liegt, usw. ¯ Davon wird im 2. Kapitel genauer gehandelt werden. 96 Besouders deutlicb wird das etwa au eiuem Dorfuameu w�eR��hefuh �imBasell � ud), weuu mau eiueu Berguameu wr . e R �  hiuh �tu�erWet�seusteiukette) damit vergleicbt. DteRothiuh ! st etudeuthcberNomiuativ' uudbezeiebuet eiufacb di e Flub, Rothenjuh dagegeu beueuut eiueu Ort nacb seiuer Lage, urkuudl. in dem dor und dem banne de dor ze Rotetfuo. Au romauisebeu Nameu wie Champlan, Campovato, Stlvaplna lässt si cb eiue solcbe Uuterscbei- d � ug ui cb t beobaebteu, eiu Name wie Rougemont kauu et � em Riithiuh uu d eiu em Rothenfuh eutspreebeu. ]etzt wtrdaucbderUutersebiedzwisebeudeuNameuderStädte Fre�burg uu� Neuenburg verstäudlieb, die ja uugefäbr zur gletcbeuZett gegrüudetwordeusiud. Freiburg wurde 1 1 7 8   von Bertbold IV. vou Zäbriugeugegründet, der derStadt allerle|Freibe|teu uud Privilegieu vermacbte der Name br|ugalsoeiueArtProgramm zumAusdruek. · DerName Neeburg beze�eb � etwoblzuuäebstdieSiedluug,dieuuteu au der Burg, tn tbrem Sebutze eutstaud. Vou d|eser Art Nameusbilduug wird dauu iu deu folgeudeu Kapitelu noeb geuauer die Rede seiu mûsseu. Bevor wir uuu darau gebeu, die Onsuameu der eiu- zelueu . Sprachgeb|ete etwas e|ugebeuder zu besprecbeu, s � ll b ! � r uoeb kurz a � f . eiue uuerfreuliebe Ersebeiuuug bt � ge � teseuwerdeu, dte tn ueuererZeit das riebtigeV er- staudurs der Ortsuameu vielmeb ersehwert ³• Se|t deu Zeiteu, da Humauismus uud Refor�atiou eiueuAufsebwuugdes geistigeu Lebeus mitsiebbraebteu uuddadaukderErûuduug derBuebdruekerkuust Spraeb- •  ¯ Rõ!i- entspricht der mhd. Form des Nom. Sing. fem. von rot: rtiu,· diese erletdet U manchen alem. Dialekten Umlaut ; vgl. Paul, Mhd. Grammatik § 138, Anm. 2. 2 Diese Fra�en beh.:mdelt in anregender W eise G. Saladin, Ortsnamen und der Amtsschtmmel, tm Schweizer Spiegel vom Juni 1942, S. 19 f. 97 r d` von denen unserer Mundarten beträebtlieb ormen, re . . abwieben, in weitenKreisenbekannt wurden, konnen wu feststellen, das s aueb einzelne Ortsnamen . um � estaltet werden. Es istwobl niebt auûallend, dass sreb �res � E ¸ - sebeinung zuerst in Basel beobaebten lässt, wre wrr rn der Einleitung S. 1 1 an der Entwieklung von i Namen wie Gelterchingen zu Gelterkinden gese�en babe � ¤  Wenn wir in einer soleben Umbildung ernes Orts- namens den Ausdruek einer Zeitströmung zu erkennen glauben, so kann es uns a � eb � iebt wundern, � e � n ge- legentliebaueb die starke HrnnergungzumFranzosrseben, e  ø  ø  Ende des 1 7 |bs und aus dem 18. |b. wre wrr sre vom o  o  e  . kennen, in den Ortsnamen sieb auswirkt. Das t¬�t � rebt nur auf di e Namen maneber Landgüter zu, dre l� ¿ener Zeit in der Umgebung unserer Städte angelegt worden sin d, wie Solitüde oder Ermitage, sondernaueb seb � n be- stebende Namen sin d etwa umgestaltet worden, wre un s der Name Grammont für Grammelbeg gezeigt bat¸  (S. 1 1) ¢  Wer auf solebe Dinge aebtet, kann bei der Betraebt � ng derOrts- undFlurnameninderUmgebung unserer Stadte allerlei derart beobaebten. In äbnlieberWeise sin d in den letzten|abrbunderten eine Menge von Ortsnamen entstellt worden, vielfaeb deutlieb aus dem Bestreben beraus, einen Name . n, �en man vielleiebt selber niebt mebr reebt verstand, rn erne ordentliebe sebriftspraebliebeFormzu bringen. Gelegent- �· vgl dazu J' etzt Sprachliche Spannunge� zwischen Stadt und Land, Zeit d s � hr. •  � E . . Interesse 1 ese fr Mundartforschung (Teuthonista) 18, 38 s ware von . . Vorgãnge - soweit es die urkundliche Überlieferung gestat� et - 1m , el����ne � zu verfolgen. Es mag hier hervorgehoben werden, dass dte � eue .� e l e�: Aussprache im Baselbiet sozusagen allgemein durchgedrungen lst, wa�r�d d ' Bernbiet die a te mundartliche Aussprache au f dem Lan d n � � fa�z e b � �e�� ist Beachtens'ert ist auch, dass im Kanton Solothurn der � n IC ge 1 N�me Egerkinget, so viel ich sehe, nie angefochten worden 1st. 98 lieb moebte man vielleiebt aueb ernen .�amen, an dem die Leute keine Freude batten, etwas zureebt maeben. Derartige Anderungen alterN amen sin d natürlieb in den versebiedenenTeilen derSebweiz vorgekommen, wir be- gnügen uns aber bier damit, dieseVorgänge an einigen Beispielen aus der deutseben Sebweiz zu illustrieren. Wal(l)enstadt ¦rätoroman.Riva) entspriebteinemälteren Walahastad; die Sebreibung -stadt gibt dem Namen etwas mebr Gewiebt1• Niebt selten ist der Ausgang eines Na- mens, der einen verkümmertenEindruekmaeben moebte 7 etwas aulgefrisebt oderaufgefüllt worden. Dabei konnten allerlei Irrtümer passieren. Solebe unriebtig aufgetakelte Formen sind Kalhràin, Neunorn, Schüpfheim ¦im Entle- bueb), Herogenbuchsee u. a. Kalhrain lautetinderMundart Chalhere(n) und beisst einfaeb 'Kalkgrube' 2• Neunfor, mundartl. Nüfere(n), 962 Niuvora; der Name bat weder mit neun noeh mit Fó'hren ¦mundartl. Foren) etwas zu tun. Schüpfeim, das 1 666 zumerstenMal in dieserSebreibung ersebeint, ist derselbe Name wie berniseb Schüpfen und wird noeb so gesproeben , ur k. 1 24 7 Sciuphon; der N ame bezeiebnet den Platz 'bei den Sebüpfen' '• Herzogen- und Münchenbuchsee werden imVol ksmund einfaeb Buchsi ge- sproeben, der Name (886 Buhsa) kommt von buchs, lat. huxus ; unsereVorfabren ba ben di e Saebe mit dem Namen von denRömern übernommen. DasErgebnis einereigen- artigen Ausgestaltung sind die Namen Langenthal und Murgenthal; imVolksmundbeissendieOrtenoebLangete(n) undMurgete(n), und diese Formen entspreeben den urk. ¯ Die heutige Schreibung kann auch mit veranlasst sein durch den mhd. Sprachgebrauch, im Auslaut fr Media Tenuis zu schreiben: Walastat 1282. 2 vgl. Idiot. 3, 229. ¯ Mundartlich Schüpfe hat ungefáhr   dieselbe Bedeutung wie das dazu­ gehõrige Schopf, vgl. Idiot. 8, 1091. 7 * 99 frühbelegten Langatun und Murgatun. Wenn Langental sehon am Ende des 1 4. |hs. belegt ist, so wird man darin wohl den Versuch sehen dürfen, den N amen des Dorfesvondem des gleiehnamigen Baehes zuuntersehei- den. DieErklärung muss abervon demNamenMurgatun ausgehen. der Baeh, woran das Dorf liegt, heisst Murg; so heisst Murgatun niehts anderes als der feste Platz an d erMurg, das kelt.dunum hathierVersehiebungerfahren1• In anderer Weise entstellt sind Namen wie Bauma und Wila, wo man die mundartliehe Ausspraehe Baume(n), Wile( n) ungesehiekt in der Sehriftspmehe festzuhalten suehte. Gelegentlieh,wennauehwenigetoft, ist auehdererste !eil eines Namens unriehtig aufgefriseht worden, wenn er für den sehriftliehenGebraueh zureeht gemaeht wurde. Sohiessundheisst Richterswil heute noehinderMundart einfaeh Richtiswil. Othmarsingen heisst noeh im 1 6. |h. regelmässigOtmi(s)ingen ausOtwizzingen 1 180 2• Dieheute geltende Form ist oûenbaraufgefüllt undauf den Namen Otmar zureehtgemaeht , aber ohneVerständnis - die Orts- namen auf-ingen werden nievom Genitiv einesPersonen- namens abgeleitet. . In ähnlieherWeise ha ben manehe Ortsnamen allerlet lmgestaltung erfahren, besonderswenn einSehreibersieh bemühte,einemundartlieheNamensforminsHoehdeutsehe umzusetzen. Daswirdeinembesondersbewusst,wennman darauf aehtet, wie versehieden etwa der Name Rüti ge- sehriebeuwird. NebendenmundartliehenFormenRüti und ¯ vgl. dazu s� 18. Langatun scheint ãhnlich gebildet zu � ein. Wie �rei- lich der Name dieses Bachs ursprünglich gelautet haben mag, tst heute mcht mehr genau auszumachen ; doch vgl. Namen wie Longeaigue und Longivue. 2 Otwiz stellt sich zu Namen wie Adalwiz, Deotwiz u. a. ; vgl. Fõrste- mann, Altdeutsches Namenbuch 12, 1627. 1 00 Riti treûen wir aueh Reuti, Reute, Rüte, Rütte u. a. Und solehe Entstellungen begegnen uns überall, im Hoehge- birge und in derUmgebung der grossen Städte und noeh bis in die letzte Zeit. Ganz wenige Beispiele mögen das noeh zeigen. Der Siedenbach im Maderanertal, der mit voller Gewalt aus dem Boden heraufbr�delt, d. i. sidet, führt auf älteren Karten den Namen Seide- oder Seiten­ bach. Der Name Braunwald (mundartl. glarn. Bruwald) seheint ursprünglieh Brunnwald gelautet zu haben1• Im Züriehbiet wurde ein Foloch ' Fuehsloeh' (zu mhd.fohe ' Füehsin,Fuehs' )zuFrohloch. WeitereBeispielefürsolehe UmgestaltungalterFlurnamen habenwir sehon aus Basel (S. 1 2) kennen gelernt. DerartigeBeobaehtungen zeigenmit grosserEindring- liehkeit, dass die Erklärung der Ortsnamen nieht einfaeh von der heutigen Form ausgehen darf. Es gilt vielmehr immer un d überall, soweit es möglieh ist, ältere Formen zu Rate zu ziehen, wo sieh keine ältern Belege für ein en Namen hnden lassen, kann aueh die mundartliehe Aus- spraeheeines Namens zurriehtigenErkenntnis verhelfen. Darum sollte, wer sieh um die Deutung der Ortsnamen bemüht,niehtnurdieGegendundihreGesehiehtekennen, sondern er sollte aueh eine Übersieht haben über die spraehliehenVerhältnissederGegendundihreEntwieklung. ¯ vgl. Ad. Jenny, Glarner Geschichte in Daten li 763 f. ; Zopf, Die Namen der Glarnerischen Gemeinden, S. 56. 1 01 l. Kapitel Die Orts- und Flurnamen der deutscen Scweiz Weuaw|retwa¸ emaud sagea böreu,erfabre nach S tein, er wobue in Thal, so babeawir dea Eiadruek, eia Orts- aame sei etwas Uaveräuderliebes, etwas Starres. V er aberimVerkebr mit dea Bewobaera eiu er Gegeud etwas geuaueraulpasst,derwirduoeballerle|beobaebteaköa � eu, was |bm zeigt, das s die N amea für dea Ortsaasäss:gea v|elfaeb aoeb etwas Lebeadiges siad. Weuu sieb z. B. |mOberaToggeuburg eiu Sebweizer uaeb demWeg er- kuudigt nach Wíldhus, sowird der Besebeid, dea ererbält, oft begiuueu mit dea Worteu . So, ir gõ'nd ir Wildhús. Oder iu Adelbodea wirdetwaeiaer, derabeadsvoaeiuer Tour beimkebrt, gefragt . Sit ir uf em Strubel gsi? wäbread doeb der Berg allgemeia Wildstrubel beisst. Eiu Basler feraer, der auf der Strasse aaeb Müuebeusteiu um dea Weg nach Neuewelt gefragt wird, der wird deu Fremdea nach der neuen Welt weisea. Lebrreieb ist es, iu der Um- gebuagvoaBasel die be|dea Namea Neudorf uudFr � idor zuvergleiebeu. Fre|dorf|st wäbread des letztea K¬eges gegrüudetwordeu,dasagtmau. eswobuteiuerim Freidor, ergebt ins Freidor Neudorfist voaLudwigXIV. gegea Eude des I/. ]bs. augelegt wordeu, als er die Festuag Hüa|ugea baute uud die alteu Bewobuer der Ortsebaft aötigte, sieb aaderswo ia der Umgebuug aiederzulasseu. Da sagt aua aber derBasler, es wobue eiuerin Neudor, er gebe nach Neudorf Das zeigt uas, dass die N amea 1 02 der erst ia der letztea Zeit gegrüudeteu Orte uoeb iu eiaigem Uu+faug au dem Lebea der Spraebe te|luebmea köuueu, freilieb uuter derVoraussetzuug, dass der betr. Ort |m Lebeu der Gegeud eiue gewisse Rolle sp|elt uud darum öfter geaauat wird, wäbread eiu äbulieb gebildeter Ortsaameaus eiuer Gegeud, m|t der mau keiaea uäberu \erkebr uuterbält, sebueller erstarrt. Niebt aaders ist es uatürlieb aueb früber geweseu. Aber w|r köuueu das gerade für die Zeit, iu der sieb die Ortsuamea gebildet babeu, sebwerer verfolgea, weil alle urkuudliebe Uberlieferuag bis ius I 3. ]b. late|u|seb |st uud die deutsebea Nameu |m lateiu|sebeu Text sieb oft etwasuugeleakausuebmea. Immerbiabeisorgfältigeu Sebreiberu lässtsiebmaueberleibeobaebtea,wasuaszeigt, dassdie Ortsuamea am spraebliebeu LebeaAateilbabea. So gibt eiue frübe St. GallerUr kua de ( voa /45) au, wo sie ausgestellt ist . actum in Craolestale; in ta/e ist der le beu- dige Dativ. Der Ort be|sst beute Grafstall. Gelegeutl|eb stebea |a derselbeuUrkuudeoderiasolebea, die eiaaader zeitlieb gauz uabe stebeu, ¸e aaeb dem Zusammeabaug versebiedeae Formea desselbea N ameus oder äbulieb ge- bildeter Nameu aebeaeiuauder . z. B. in loco, qui dictur Hemmenperc (898), uudquicquid . . in Hemmenperge . . visus sum habere (89/) oderwilare . . Scottinchova nuncupatum uud in Rumàninchovun (829) . hova istNom.Plur.voa ho, hovun derzugebörigeDativ, die beideu Ortebe|sseubeuteSchotti­ kon uudRümikon, die moderae Form gebt aufdea Dativ zurüek, vgl. S. l 08f. Es wäre eiae reizvolle Aufgabe, diesea Spureu spraebliebea Lebeus derOrtsuameu ia der urkuadliebea Uberlieferuagimeiuzelaea uaebzugebeu. Ia frübera Zeiteu |st es allgemeia Sitte, eiueu Hof, eiaea Ort zu beaeaaea aaeb dea Leuteu, die sieb da 103 augesiedelt babeu uud uuu da wobueu uud das Laud be- bauen. Das triût zu für all di e Namen auf -inge un d weiter für die zablreiebeu Nameu auf -ho -heim, -dor -wiler uud andere, die an ersterStelle dureb den Genitiv eiues Personeuuameus bestimmt werden, wie .rdor, Rappeswil. Oft ûudeu wireiuegauzeGruppe von äbulieb gebildeteuOrtsuameu beisammeu, was danu dieAnuabme uabe legt, dass die betreûendeu Orte uugefäbr zur selben Zeit eutstandeu seiu köunten. Eiue auf dem deutsebeu Spraebgebiet weitverbreitete Bilduugsweise vertreteu die Namen auf-ingen. Diese Ab- leituugssilbe, die iu der Regel an Eigennamen antritt, gelegeutlieb aber aueb au mäuuliebe Substautive, welebe einePersöuliebkeit bezeiebueu, drüekteineZugebörigkeit aus , Nameu wie Bqsadinge ( 761 in Panandingas, 822 in villa quae dicitur Paznandinga) oder Pfefngen geben also au, dass bier die Augebörigeu einesPasnand, die Leute eiues Pfafen wobueu. Der beutigeu Form dieserNameu l iegt wieder eiu Dativ Pluralis zugruude , in alter Zeit weebseln aueb ¿e uaeb dem Zusammenbang Nomiuativ und Dativ . z. B. in loco, qui dicitur Wulvilinga 897 (Wül­ lingen) und in Utingun, in Comirichingun 894 ( Uetige, Gomerkinden). Dass sieb ganz allgemeiu der Dativ dureb- gesetzt bat, erklärt sieb obue weiteres daraus, dass die Ortsuameu ¿a meisteus mit eiuer Präposition gebmuebt werdeu, besonders mit in und z. Im allgemeiuen gebören di ese N amen auf -in g en, di e vielfaeb einen Ort als Siedeluug einer Sippe bezeiebueu, zu deu ältesten Ortsnamen. Aber Baebmaun bat naeb- gewiesen,dassdiesePatrouymikalbilduugindensüdlieben Teileu der deutsebeu Sebwei z ¦in deu inuern Kantoneu, imWallis�udz.T.aueb im Bernbiet) �oeb lange lebendig 1 04 gebliebeu ist1 • So treûeu wir bier solebe Namen in Gegeudeu, wo sieb die Alemauueu erst verbältuismässig spät augesiedelt babeu. Diese ¸üugeru Formeu siud viel- faeb damu keuutlieb, dass der zugruude liegeude Per- soneuname eiue ¿üugere eiusilbige Form aufweist. Von solebeuN ameu au | -in g en sei en uun kurzeiuige Gruppeuaufgefübrt. AusdemBaselbietuuddemnördlieb austosseudeu Teil des Aargaus . Zeiningen, Ormalingen, Gelterkingen ¦beute Gelterkinde), Diepjingen, Wenslinge, 0/tinge, Zeglinge, Li ufe!ngen, Eptingen, Hifelngen u. a. Wo keiue alteu urkuudliebeu Belege für eiueu Nameu erbalteusind,köuueuwirbeutevielfaebuiebtmebrberaus- ûndeu, wie der¸euige gebeisseu bat, vou dem das Dorf deu Namen trägt. Die Nameu babeu sieb im Lauf der ]abrbuuderte niebt gar selteu etwas geäudert. So beisst Ormalinge iu älterer Zeit Normandingen, uoeb im 1 5. ]b. regelmässig Normendingen ; um die Mitte des 1 5. ]bs. taueben dann aueb Formeu wie Normeldingen un d Nor­ malingen auf, der Name bat seitber sein aulautendes N eiugebüsst, vermutlieb weil iu Verbiudungen wie in, gen oder von Normalingen das n uoeb zurPräposition gezogeu wurde. Weiterbiu aus dem Gebiet des Blaueu . Pfefngen uu d Nenzlingen, Grellingen, Dugingen. Die letztern Orte ge- börten zur Pfarrei Pfefûugeu und wareu Eigeutum des Bisebofs. Sobegrei fen wir, dass dieseNamen alle gleieb- artig gebildet sind, aber wie die Leute gebeissen baben, 1 Bachmann, Eine alte schweizerdeutsche Patronymikalbildung, in der Festgabe für Adolf Kaegi, Frauenfeld 1919, S. 218 f. In Glarus sind Reste dieser Bildungsweise noch heute am Leben : d'Heerig für die Angehõrigen der Familie Heer; daher au eh d' Heerie für die Fabrik, die im Besitz der Familie Heer war; weiterhin d'Pfarrerig für die Gesamtheit der Pfarrer : d'Pfirrerg sind zi mmecku vom Pfarrkonvent. 1 05 von denen sie den Namen baben, können wir niebt mebr erkennen. Sie trugen vermutlieb keine deutseben V oll- namen, sondern nur Kurznamen, ¸a vielleiebt waren es wenigstens teilweise garkeine Alemannen, sondern Leute aus der alten romaniseben Bevölkerung. Der Vergleieb mit dem N amen Pen maebt es wabrsebeinlieb, dass Eptingen ( 1 145 Ebittingen) vonAbt berzuleiten ist1• Aueb Eptingen war Eigentum des Bisebofs. Dass Eptingen wie Pfefngen späteralsSitzeinesbiseböniebenDienstmannen- gesebleebts bekannt geworden ist, brauebt niebt gegen diese Herleitung zu spreeben. Ostlieb vom Bielersee liegen ferner Lattrgen, Mi en, Merzligen, Hermrigen un d Gerlajngen l Gerolngen. Die For- men auf-igen sindgekürztaus-ingen: vgl. Lattringun 1 270, Moringen 1 2. ]b. , Merelingen 1 278, Hermarngen 1 249; diekürzereFormentspriebtdermundartliebenAusspraebe. In einem Namen wie Gerolngen2, wo der Personenname in voller Form erbalten ist, fällt auf die Ableitung ein Nebenton, der die Endung besser erbält. Im Baselbiet wirdgenauinderselbenWeiseOltige, Zeglige vonHifelnge, Liuelnge in mundartlieber Spreebweise untersebieden. Man siebt, dass im Kanton Bern die ofû zielle Sebreibung mebr Rüeksiebt nimmt auf die gesproebene Form. Aus dem Berner Oberland seienerwäbnt . Amsoldingen, Meirngen, dann Diemtigen, Boltigen, Frutigen. Amsoldingen ist i n der ofûziellen Sebreibung ein wenig zureebt ge- maebt. Der On be|sst Ansoldingen (1 228), der Name ¯ vgl. dazu mhd. Schreibungen wie ebbete (Plur.) und eppetise (fem. ). 2 Alte Belege sin d Gerlngen 1322, Gerlavingen 1350; im 17. J h. un d dann auch auf der Dufourkarte Gerlajngen. Neuerdings ist die ãlteste Form wieder in Gebrauch genommen, um der Post die Arbeit zu erleichtern und Verwechslungen mit dem solothurnischen Gerlajngen vorzubeugen, dessen Name ursprünglich auch Gerlngen lautet ( 1278). 1 06 b � zeiebnet also die Siedelung eines Anwald, im Dialekt wird noeb Anseldingen gesproeben , Meirngen ist äbnl ieb z � erklären wie Pfef ngen, in Meiringen sitzen die Leute etnes . 'eiers. Der Me, aus lat. m�jor ¦dementspreebend Magzrn 1 234, Maigeringen 1 269) bezeiebnet einen g � ndberrlieben Beamten, der die Aufsiebt über die Be- wirts � baftu�g der Hofgüter fübrt und aueb polizeiliebe und rtebterhebeGewaltüberdieHoneuteausübt1• Daüber d . as Haslital . vor dem 1 3. ]b. keine zuverlässigen Naeb- riebten vorlegen, lässt sieb weiter niebts Genaueres aus- mae�en. Bedeutsam � rsebeintes, dassNamenwieDiemtigen, F � ut � gen und �ann t� CbernWallis Reckingen, Gluringen, Rzt � zngen, Selkzngen, Bltzzngen zeigen, dass diese Bildungs- w � ise noeb u � s_abr 1 000 ganz lebendig war. Ein Beleg wie mano Ruhzngerro 1 270 für Richinge 1 3 1 2, beute Reckingen, lässt erkennen, dass der Sinn und die Bedeu- tung dies � r Bildungsweise noeb riebtig erfasst wurde. Aueb in der Ostsebweiz, und zwar in den verbältnis- mässig früb wie in den erst ziemlieb spät von denAle- �annen besetzten Gebieten, begegnen viele Namen auf -zngen. Aus dem Kanton Sebaû  bausen seien erwäbnt . Trasadingen ( Trasmundingen 8 78) , Wilhinge ( Wilhinga 8 O 7) , Osterngen ( Ost � olvingen 91 2), Guntmadingen ( Guntramingen 1 _ 1 1 1 , Guntmarngen 1 41 7) , L�'hningen (Loninga 779) , Be­ rnge � (965) , Herblingen, Begingen, Thaingen oder Thiingen ( Tagznga 983) ; aus dem  nördlieben Teil des Kantons Zü � ieb . Rudolngen (Ruadolvinga 858) , Guntalingen ( Cunt­ herzngum 8 3 1) , Waltalingen ( Waltiningum 83 1 ), Andelngen (Andolngen 1 2�1 ) , Hettlingen (Hetelinga 886) ; aus dem Glarnerland. Beglingen, Luchsingen, Hitzingen. Esersebeint beaebtenswert, wie viel seböne altgermanisebe Personen- 1 vgl. Idiotikon 4, 11. 107 namendureb dieseOrtsuamenfürdiealemannisebeuSiedler bezeugt sind. Eiue eigenartige Bildung ist Dõ"ringe im Kauton Seba0bauseu. Noeb im 1 5. ]b. wird derOrt, wie versebiedene audere kleiue Orte in der Sebweiz einfaeb da Dõ"ri genannt , dureb die antretende Endung wird diese Bezeiebuuug gewissermassen zum Ortsuamen er- boben1• Bedeutsam i st aueb Montlingen im St. Galliseben Rbeintal. DerOrt beisst ursprüugliebMontigel 1 15 5 aus Monticulu, also naeb demHügel, au dessen Fuss erliegt, späterMontiglen. DieleiebteUmstellungbringtdenNamen in eine dem Deutseben ganz geläuû ge Form. Nebeu den Nameu auf-ingen, die eiuen Ort naeb deu Bewobnern bezeiebnen, stebeu nun die vielen mit ho, heim, dor, wiler u. ä. zusammengesetzteu Nameu, deren ersterBestaudteil Zeuguis ablegt vou den Siedlern oder dem ebemaligen Besitzer. In der Mebrzabl der Fälle bildetderGenitiveinesEigennamensdasersteGlied. Oft liegeu äbnlieb gebildete Namen in kleinen oder grössereu Gruppeu beieinauder , aus soleben Beobaebtuugeu wird es mögl ieb sein, Seblüsse zu zieben auf die Zeit, da eiue Siedelung eutstanden ist, uud auf die Reibenfolge, in der gewisse Bilduugsweisen einander abgelöst baben. EinebesondersaltertümliebeN ameusformstellenN amen dar wieErpfratinchova 7 45, heuteEfretikon, Rumaninchovun 8 2 9/ Rimikon und Tattilinchoven 8 2 91 Dãttlikon. Es bandelt si cb bier- imUutersebied von Bildungen wieArlesheim oder Regoldswil vgl. S. 1 12 n. um alte eigentliebe Zu- sammensetzuug, wie sie aueh iu den fränk. Ortsnamen Bo·nnigheim ( 793 Bunnincheim) u. ä. vorl iegt ³• Ein Name ¯ In derselben W eis e sin d au eh Namen wie Münsterlingen un d Kreuzingen ZU erklãren. ' vgl. K. Schumacher, Siedelungs- und Kulturgeschichte der Rhein­ lande III 96. 1 08 wie Erfratinchova bedeutet also 'Höfe vou den Leuteu des Erpfrat' . Ortsnameu von der Art kommen auf dem früb vonAlemaunen besiedelten Gebiet so ziemliehüber- all vor. Ieh nenne aus denKautonenThurgau, Zürieb,Luzern undAargau·Zeikon!Zeinchovun 8 1 3, Trttlikon J Truchtelinc­ hfen 1 155, Trlikon/Trulinchova 858, Bubikon l Puapinchova 8 1 1 , Dãnikon!Taninchova 1 1 30, Waltikon l Waltolinchova 942, Pã fkon!Fa.nchova 8 1 1 , Nebikon!Nevinchova 850 usw. Wir sebenandiesenBeispielen, dass auebdieseNamen inalter  Zeit in der Kasusform noeh niebt fest waren und dass sieh dann aueb bier mit der Zeit der Dativ allgemein durebsetzte , fernerdassderWortausgangdurehdenvielen Gebrauebstarkabgekürztwurde. Gelegentliehköunenwir audenurkundliehenF ormendi eseEntwieklungbeobaebten · z. B. Schleinikon l Slininchova 1 2. |h. , Slininkon 1 3 22. Unter diesen Umständen dürfen wir im all gemeiuen die zabl- reiebeu Ortsnamen auf -ikon bierber reebnen, aueb wenn sieh uiebt für¿ eden eine ältere Form-inchoen uaebweisen lässt. Es sei en noeh erwäbnt . Trttkon, Altikon, Elikon, Gerlikon, Bertschikon, Schottikon; ferner Ehrkon, Lendikon, Rumlikon, Rusikon, Hombrecktikon, Uetikon, Zolikon, Wiedikon, Rüchlikon; dannDietikon, Beikon, Gõslikon, Anglikon, Hilkon, Büttikon, Riedikon, Glikon u. a. Im Einzeluen ist freilieb noeb allerlei zu b�aehten. Zunäehst fällt auf, dass die kurzen Formeuauf-ikon im Westen febleu,demzüreberisebenZollikon eutspriebtZoli­ koen bei Bern. Im 12./1 3. ]b. ersebeint der Name für beideiu derselbenFormZolinchove. BeiBernl iegtferner Wittigkoen!Wittekoen 1 256. Diese längere Form zeigen sodanu di e N ameneiuigerkleinen OrteamBuebeggberg· Lüterkoen, Küttigkoen, Hessigkoe undAetigkoen ; weiterhin 1 09 dannEtzelkofen uudBütigkofen. Dasssiebbierdiese Namen in vollerer Form erbalten baben, wird man wobl aus der rubigen Spreebweise des Berners erklären dürfen. Eine vereinzelte längereFormist auebWilikofen l Wizzelinchovin 1 2. ]b. , neben Bô'bikon, Mellikon uud Rümikon zwiseben ZurzaebuudKaiserstubl ,ebensoEchikofn ¦au|derDu|our- karte Heschikoen) l in Hasinchovarro marcha 8 7 8 un dDettig­ hofen im Tburgau. Was |ür Grüude bier im eiuzelnen eine solebeläugere Formerbalten ba benmögen, ist beute sebwer auszumaeben. In einigen Fällen siud es gewiss Ver|ügungen der V erwaltung, besonders der Post ge- wesen, die versebiedeue Orte mit gleiebem oder gauz äbnlieb klingendem Namen von eiuander untersebeideu wollte. Aueb dieFormenau|-ikon siud¸a gewissermassen |ür den sebriftlieben Gebraueb zureebtgemaebt, in der Mundart wird meisteus -ike . gesproeben. In einzelnen Namen - besouders imAargau und im Kanton Solotburn - wird dieses -iken dann aueb gesebrieben · Menziken, Ki illiken !Cholinchova 864, Dulliken. So werdenDlniken und Etziken untersebieden vonDlnikon und Etzikon im Kanton Zürieb. In einzelnen Fällen ist die ursprüngliebe Form denrtgekürztworden,dass die Bildungbeute niebt mebr zu erkeuueu ist . z. B. · Leutmerken aus in Liutmarinchovun 830 oder Wenken aus Wahinkoe 1 1 1 3. Im Baselbiet begegueu ferner mebr|aeb kurze Formen mit einer ei- gentümlieben Umstelluug der Konsonanteu · Bi ickten aus Bettinchon 1 246, Betkon 1 3 3 7 ; Buckten aus Buttikon 1 364 ; Diegten aus Dietkon 1 226, Dietingoven 1 152 1• Ein eigenartiges Beispiel für diese Art von Namen- bildung ist Zwillikon, 1 269 Zwillinkon, was onenbar 'Hof oder Höfe der Zwillinge' bedeutet. Hier kommt niebt ¯ vgl. Idiot. 2, 1024 f. 1 1 0 � in Eigenuame, souderu die Bezeiebuuug |ür die Stellung iu de r Famili · e �m Ortsuameu zur Geltung '. �� � e sebwierige Frage bat uus bis ¸etzt gar niebt be- sebaft.gt. Mau möebte gerue wisseu, wie sieb die Namen aul-inchoen zu den einfaebeu auf-ingen verbalten. Wenn a� Buebegg?ergÃtingen und oben aufderHöbeÃtighoen hegt, so wird man wobl anuebmeu müssen dass das kleinere Dorl oben aul der Höbe von dem g;össern aus, das uuteu an der Strasse liegt, gegründet worden sei. �b aueb au anderen Orten die zusammengesetzte Form eiuen älteru einfaeben Namen voraussetzt das kaun viel- leiebt im eiuzelnen Fall dureb sorgfältige · Lokal forsebung noeb abgeklärt werden. Ein vereinzelter N ame wie Gütikhauen l Gutinghuien 1 335 erweekt den Eiudruek, es köuuteu vielleiebt aueb mit hauen vou den patronymiseben Bildungeu auf -ing alteeebteZusammensetzuugengebildetwordenseiu. Aber solaugewirkl iebalteBelege|ebleu,istbiergrössteZurüek- baltuug geboten. . Der aueb im Kauton Zürieb gelegene O � t�rgenhauen be:sstursprüngliebIrincheshua 8 1 1, später Irzngznhuen 1257. Daszeigtuus,dassebenmanebeNamen inueuererZeit|ürdensebriltliebeuGebrauebetwaszureebt g � maebt wordensind. Diese Erkeuutuis zeigt uns immer wieder, wie wiebtiges wäre, ueben den urkundl ieh � n Be- ¯ Hie : sei darauf h . ingewiesen, dass .hnliches auf den verschiedenen Sprachg � bxeten gelegenthch vorkommt. Barbengo ist schon erwãhnt worden S. 22, � ben � o Sorile � j Surbeln, 1148 Sorrilier, das den 'Weiler der Schwester', oder vxell � xcht eher der Schwestern' bezeichnet. Mõglicherweise sind auch N � me ? � xe Bubendor �ubikon so zu beurteilen, jedenfalls aber Diechtersmatt b � x G . � s � xl (von �iechter nepos', vgl. Deutsch. Wb. 2, 1099). Ob auch Namen wxe At � ghofen, Atenschwil, Ettenhausen (845 Atiniihuson) Ettiswil Attisholz u : a. hxer aufzuführen se . �en, scheint zweifelhaft. N ur in Àusnahmefãllen lãsst sxch denken, dass eine Ortlichkeit von den Kindern nach dem Aetti genannt worden wãre. 1 1 1 legeuwomëglieh aueh die au Ort uud Stelle gesproeheue muudartliehe Form der Nameu zu keuueu. Sehr gross ist aueh die Zahl der¿euigeu alteu Orts- nameu, iu deueu eiuWort wie heim, hau, dor, das sehou au sieh eiue Behausuug, eiue Siedluug bezeiehuet, dureh deu voraugestellteu Geuitiv eiues Persoueuuameus be- stimmt wird . z. B. Dieldorf! Theolvesthoruf 861 . Der Ge- uitiv gibt ¿e uaehdem au, wer eiueu Ort augelegt hat, wer ihu besitzt, wer don wohut. Vou dieseu versehiedeueu Bilduugeu siud freilieh bei uus iu der Sehweiz uieht alle iu gleieherWei se üblieh geweseu. Währeud iuderweiteu elsässiseheuRheiuebeue vom Hageuauer Forst au bis hiuauf iu die Nähe vou Basel Huuderte vou Ortsuameu auf -heim Zeuguis ab- legeu vou dem Mauu, der iu deu ersteu Zeiteu eiue führeude Stelluug iu derOrtsehaft iuue hatte, wie Mar­ kolheim, Otmarsheim, Hegenheim, müsseu wir das eiuzige Arlesheim südlieh vou Basel als eiueu letzteu Ausläufer di eserGruppe auseheut. DerN amedesMauues ist sehou bei der ersteu Erwähuuug des Dorfes (Arliheim 1239) derart abgekürzt, dass wir ihu uieht mit Sieherheit er- gäuzeu këuueu. Dagegeu treûeu wir au versehiedeueu Orteu so ge- bildete Nameu auf -dorf uieht selteu gruppeuweise bei- eiuauder. Im Baselbiet . Aridor, Aroltor 1 154; Füllins­ dor2, Frenkendorf3 uud Bubendorf!. Im Solothuruiseheu uu d imBerubiet .Laupersdorf, Matzendorf uudAedermanns- ¯ Das scheinbar ãhnlich gebildete Schafsheim ist ganz anders zu erklãren; vgl. S. 160. ¯ vgl. dazu S. 116 f., Anm. 3. ¯ Vom Personennamen Franko, Gen. Frenkin mit altem Umlaut. Undeut­ lich ist der Zusammenhang mit dem Namen der Frenke, Frenkina 1305. 4 vgl. dazu S. 111, Anm. 1 1 2 dorf, 1 308 Odermarsdor; dauu Hubersdorf, Utzenstorf uud Alhenstorf 1 25 7 Alherstorf; weiterJegenstorf 1 180 Eigitor; Liebitor ¦uahe der Spmehgreuze sö. vou Murteu) uud Uetendor bei Thuu, feruer iu der Ostsehweiz Willidor s. vouDiesseuhofeu,882 Willichidorf Siglitor Schiisdorf, Dielsdorf Regensdor 8 7 O Reganesdor; feruer Dübendorf Bassersdor, Birmensdorf Weuu wir lür Sarmensdor 1 1 8 5 Sarmannesdor, im |ahr 1 1 73 aueh Sarmarsdorf bezeugt ûudeu, ähulieh wie obeu Odermarsdorf für Aedermannsdorf, so zeigt uus da s, dass iu der Ausspraehe sehou frühe derersteBestaudteildieserN ameu derart verkürzt wurde, dass eiu Sehreiber uuter Umstäudeu uusieher war. Für uus Heutige ist es uatürlieh erst reeht uumöglieh, ohue alte urkuudliehe Belege die Nameu der alteu Alemauueu wieder herzustelleu, uaeh deueu die Orte heisseut. · Iu ähulieherWeise verbiudeu sich aueh audere Su b-   stautive mit demGeuitiv eiuesPersoueuuameus,umeiueu Hol,eiueuOrtalsEigeutumoderalsSitzdesBetreûeudeu zubezeiehueu. So zuuäehsthu uud ho; ieh ueuue Meri­ hauen, 846 Morinihuun, dauu Eppishauen, Donzhauen, Guntershauen, weiterAltihofen, 1 275 Altlihofen, uudDiessen­ hoen, Opfrtshofn. Im eiuzelueu ist lreilieh zu dieseu Nameu,dereuBilduugheutevölligdeutliehzuseiuseheiut, allerlei zu bemerkeu. Für Guntershauen treneu wir 1 465 Gundelhauen, uud das lührt aufGundolt zurüek, wie Gun­ dolthuerta/ 1 282 zeigt. Dem Diessenhofen eutspriehtgeuau 822 Theazzin- uudTheozinhova, aberderältesteBeleglautet 757 Deozincova, uud das eriuuert au ebeu besproeheue Formeuwie Trullinchova (S. 1 09) uudzeigt,dass vielleieht die Form Theozinhova sehou etwas zureehtgemaeht ist. ¯ Als Beispiel besonders starker Kürzung sei etwa erwlhnt Dietswil (Neu­ Toggenburg) aus Thiotmariswilare 827. 1 1 3 Diesgilt bestimmt lür Opfertshofen, 830 Otberti hoba, woriu das Wort Hufe, alem. huobe 'Stüek Laud vou eiuem ge- wisseu Mass' steekt. Ho ist übrigeus bis iu die ueuere ZeitiuäbulieberWeisezurBilduugvouOrtsuameulebeu- diggebliebeu , ieb eriuuereuurau deuNameuTschoppenho, der iu der Spreebweise der Baselbieter seit dem 1 6. ]b. das alte, olûziell fortgefübrte Liedertwil verdräugt bat. Bei solebeu ¿üugereu Bilduugeu kauu uuter Umstäudeu der Name der Persou, bezw. der Familie über die Eut- stebuugszeit des Hofes oderüber eiueu Weebsel des Be- sitzers Auskuult gebeu, vgl. S. 93. Eiue äbuliebe alteBilduugsweisebabeuwirsebouobeu S. 32 n. besproebeu , das siud die mit wiler (aus vilare) gebildeteuNameu, z. B. Reigoldwil, Rapperswil. Wirbabeu si ebis¿etzt im]ura uud iuderOstsebwei zvom Züreber- see bis zumBodeuseekeuueugelerut. Wirbabeugesebeu, dass im Gebiet dieser Nameu iu älterer Zeit - etwa im 8. ]b. - die Spraebgreuze verlaufeu seiu muss, d. b. dass bieruoeb lauge Zeit Alemauueu uud die Reste der alteu romauisebeuBevölkeruugzusammeugewobutba beumüsseu. Derartige Nameu ûudeu sieb aber aueb im Tal der Aare uud vou da weit biuauf ius Gebiet der Kautoue Beru, Luzeru uud Zürieb. Ieb ueuue . Rupperswil uudHunzen­ schwil, Safenwil, Sabenewilare 893, dauuMeiniwil, WaliwiL, Attiswil uud Lommiwil; vom Aaretal südwärts Bottenwil, Dieboldwil, Egolzwil, leruerRogwil, 854 Rocconwilare, uud Rogliswil, Lotzwil, Madwil, 795 Madalerswilare, Walters­ wil; weitervouversebiedeueuSeiteugegeu dasNapfgebiet vordriugeudHergiwil, Huttwil, Eriwil, Heimiswil, Rüderswil uudLauperswil; im Oberlaud feruerWattenwil, Ringoldwil, Sigriswil uud Wilderswil. Aus deu beutigeu Nameu ist es uatürlieb uur iu selteueuFälleuuoebmöglieb, deuNameu 1 1 4 des alteu Alemauueu lestzustelleu, uaeb dem eiu Ort beisst. Gelegeutlieb übermittelt ibu eiue ältere, urkuud- lieb überlieferte Form. z. B. Gundolteswílare 872, beute Gondwil, Alterihswilere 1 148, beuteAlterswil (imFreibur- »isebeu) , uud Rioldiwilare 1 1 94, beute Rüppiwil Doeb fst im eiuzelueuaueb bierVorsiebt geboteu , für Alberswil (im Kreis Willisau) , desseu ¡ ame sebou im . 1 3. ]b , i u eiu erderbeutigeu eutspreebeudeu Form überhefert wtrd lautet die älteste Form Albiniwilare 894. Wi e wir's im]ura uud iu der Ostsebweiz beobaebtet babeu so siud wir aueb bier im Gebiet der -wiler-Ore i u de; Näbe der alteu Spraebgreuze. Das beweiseu uiebt uur Nameu wie Walerswil (beim Bielersee) , wofür uoeb im 1 2. / 1 3 . ]b. mit romauiseber Stelluug Vilar Walhert, Vila Gualberti begeguet, uud Ruppertswil (bei Aveueb � s) , wolür beute meist frauzösiseb Vilarepos gebrauebt wud, souderu aueb eiu Name wie Walliswil (bei Waugeu au der Aare) , 1 3 24 Walaswile, was wie Walhwil am Zuger- see uiebts auderes bedeutet als Weiler des Walhen, des ' Welchen' . Ausserdem aber allerlei Ortsbezeiebuuugeu i u derUmgebuug dieserOrte , die aus romauiseber S � raebe berzuleiteu siud , ieb ueuue uur das sebou erwabute, überall bäuûg vorkommeude Gumm uud das weuigerbäu- ûge Fontanne (vgl. S. 29) : so z. B. bei Giswil, um 900 Kiewilare, biuterdemGiswilerstoekHohe Gummen uu�Fon­ tanen; sodauu zwisebeu Ringoldswil uud Sigriwil über der Gummischlucht Tschingel aus cingulum; feruerbiu maueber- orts allerlei Fluruameu, z. B. Dableten bei Dalenwil, das wie Tablat, Tableten uud Tafjeten auf tabulatum zurüek- gebt, äbulieb wie Rubeten bei Keros ob . Saebselu wobl aufrubetum 'Brombeergesträueb' zurüekwetst (vgl. S. 51 ) . Eiue geuauere Durebsiebt derFluruameu gerade aus deu 6* 1 15 -wi!er-Orteu wird vermutlieh uoeh maueherlei Beispiele derart ergebeu. UudwiedaimWesteudesdeutseheuSpraehgebiets, so treûeuwir auehimGebietderReusseiueMeugeOrtsuameu auf-wiler 1-wil: vouMagenwil, 893Maganwilare uudStarets­ wil, I I 84Starcholeswilere, überRütenswil, 893Rustiniswilare, Ri  rswil, IO I9 Reinrideswile, bis hiuauf zu Inwil, I I 45 Ingenwilere, Adligenschwilund Udligenschwil, imI 2. |h. Uodel­ goswilare, uuddauebeuaueh wiederallerleiOrts- uudFlur- uameu, die zeigeu,dassdabeimEiurüekeuderAlemauueu Reste der alteu Bevölkeruug zurüekgebliebeu wareu . so Wallenswil, daswieWallenwil im Thurgau( 82/Walahwilare) auehdeuWeilerdes Walhen bezeiehuet ,vgl.S. I I5. Aueh Urswil, um850 Ursewilare, wird wohlvoueiuemRomaueu deuNameuhabeu. Esdarfhierauehdaraueriuuertwerdeu, dass imweiteruUmkreis di eser-wiler-N ameu uoehallerlei Nameu romauiseher Herkuuft mit uuversehobeuemLaut- staud vorkommeu, wie Gormund uud Gulm; vgl. S. 29. WeuuauderseitsNameuwi eCham, Kis nacht, Alnach uoeh deu letzteu Akt der Lautversehiebuugmitgemaeht habeu, deu mau uoeh etwas vor /00 ausetzt, so müsseu wirau- uehmeu, dass da im/. l 8. |h. maueheuortsbe ideSpraeheu uebeueiuauder gesproeheu wurdeut. Nieht uuerwähut bleibeu mag aueh, dass für Hilkon (sw. Wohleu) zuerst 893 der Name Hilnisilare erseheiut , iu der Nameus- äuderuug köuute zum Ausdruek kommeu, dass sieh das deutsehe Elemeut vollstäudig durehgesetzt hat³• ¯ Von der alten Bevõlkerung müssen dann die Alemannen auch einzelne andere Wõrter übernommen haben, so z. B. albele, die Bezeichnung fr eine Art Fische aus lat. albula (vgl. Idiot. l, 185) . Hier sind wohl auch die beiden mundartl. Formen ofer und aber aufzuführen, die aus lat. aprcus zu erklãren sind, von denen das erste die Verschiebung noch mitgemacht hat. 2 Ein ãhnlicher Fall liegt vor, wenn Firinisvi  a 825 mit Recht dem heutigen Fülinsdorf, 1226 Vilitorf gleichgesetzt wird. D er W echsel des Konsonanten I I 6 Aller|ei siedluugsgesehiehtliehe Frageu bleibeu uatür- l iehaueh hieruugeklärt. Weuu z. B. beiDürreurothuich t gar weit voueiuauderWaltrigen uudBo!terswi! l iegeu, so möehte mau vermuteu, dass zwiseheu deu beideu Sied- luugeu eiu Zusammeuhaug besteheu köuutet. Aber es |st kaum zu hoûeu, dass wir über solehe Eiuzelheiteu heute uoeh Aufsehluss erhalteu köuueu³• DieNameu auf-wil, dereuEutstehuug wirimweseut- l ieheu iu die spätere Zeit der fräukiseheu Herrsehaft setzeu müsseu, bildeu die grösste, aber aueh die letzte GruppegesehlosseuerdeutseherSiedeluug. Darüberhiuaus treûeu wir zwar uoeh allerlei deutsehe Ortsuameu, iu deueu, wie bei deu ebeu besproeheueu, das erste Glied di e Persou augibt, welehe deuOrt s. Z. gegrüudetoder besesseu hat . soGersau uudVitznau, Vitzenouve um I 300, Fürstenau ( I3. |h. vgl. S. 55) , aber das siud vereiuzelte Bilduugeu, zumTeil erst aus viel spätererZeit. Brüliau (Appeuzell), das aueh so gebildet zu sei u seheiut, heisst ursprüuglieh Brünliowe I 359. Noch weitere Substautive, die ei ue Örtliehkeit, eiue Behausuug bezeiehueu, mögeu gelegeutlieh iu ähulieher Weise mit eiuem Geuitiv verbuudeu iu Ortsuameu er- seheiueu. so bur, büren ¦s. Idiot. 4, I5 I 2) uuds�at, stett�n. r j l ist aus dem Streben nach Dissimilation lei eh t z u verstehen . . . Für d�s b�­ nachbarte Arisdor sind ja noch romanische Flurnamen nachgew1esen, d1e die Lautverschiebung nicht mitgemacht haben; Vox Roman. I, 249. •  ¯ Auf die schwierige Frage, ob etwa aus der Verschiedenheit der beiden Bildungsweisen etwas zu erschliessen sei fur die Frage, ob es s�ch um Gemein­ oder Privateigentum handle, wage ich nicht einzutreten; v g l. dazu Ad. Helbok, Grundlagen der Volksgeschichte Deutschlands und Frankreichs, bes. S. 44 . 1 f. 2 Nur anmerkungsweise mõchte ich hier bemerken, dass man der heutlgen schriftlichen Form eines Namens keine besondere Bedeutung beimessen muss ; vgl. z. B. Dieboldswil (Bern) und Diebolzwil (Luzern), 1309 Diepoldswil. Die Post drãngt vielfach auf solche kleine Diferenzierungen, um Verwechslungen zu vermeiden; vgl. auch Über Entstehung und Geschichte unserer Ortsnamen S. 22. I I I Doeh siu d die Nameu wre Densbiren uud Wegentetten, da alte Belege fehleu, uieht sieher zu deuteu. Mammer geht auf Manburon 903 zurüek. Hier siud feruer mit Bestimmtheit uoeh zu ueuueu die Nameuaul-sellen: Dag­ mersellen, Walliellen uud Bri ttisellen; I I /3 Tagmarselden, um 820 luolasselda, I I53 Walaseldon, I 20/ Brittiseldon. Das mhd. selde bedeutet ' Behausuug, Herberge ', wir dürfeu also di e Nameu dieser Orte, di e ¸a alle au alteu Strasseu liegeu, als die ältesteu Zeuguisse des sehwei- zeriseheu Gastgewerbes betraehteu. Hier wäre eudlieh aueh uoeh burg aufzuführeu, das 'eiue gesehlosseue, be- festigte Ortliehkeit' bezeiehuet , iu derRegel wirdfreilieh burg iu audererWeise bestimmt , s. u. Siehere Beispiele, dass burg sieh mit dem Geuitiv eiues £igeuuameus ver- biudet, siud gauz selteu . so Stef burg, I I 3 3 Stevensburc, später Stephensburg. Die älteste Kirehe war demHeiligeu Stephau geweiht. Da vou eiuer Befestiguug des Ortes kei ueSpureumehrzuhudeusiud,dürftemauvielleiehtau- uehmeu, dass iuältesterZeit die Kireheebeu zugleieh der feste Platz geweseu ist, wie wir es uoeh heute maueheu- orts erkeuueuköuueu. Feruer ist hier wohl auehWalden­ burg zu ueuueu, gesproeheu uud gelegeutlieh aueh ge- sehriebeu Wallenburg, d. h. 'Burg der Romaueu'1• Weuu wir bedeukeu, dass sieh die alte Bevölkeruug hier lauge gehalteu hat ³, uud dass garmaueherleibis iu uusere Zeit die£riuueruugaudieRömerlebeudigerhält,istderName leicht zu verstebeu. Gelegeutl ieh ist burg aueh erst iu neuerer Zeit für eiu älteres berg ¦gesproeheu brg) eiuge- treteu . so i uRamlinsburg, im I 4. | I 5. ]h. Ramlisperg3• In ¯ vgl. Gauss, Geschichte der Landschaft Base!, S. 53. ¯ vgl. S. 30. ¯ vgl. Über Entstehung und Geschichte unserer Ortsnamen S. 16. I I 8 auderuFälleu hat eiuDorlseiueuNameuvou dem Sehloss seiuesIerruerhalteu, uuter dem es lag . so Litiburg (im !oggeuburg) . . Die bis ¿ etzt besproeheue Art, wre Ortsuam � u eut- steheu ist uatürlieh uieht die eiuzige. Statt dass eru Sub- stauti; das eiue Siedeluug, eiue Wohustätte bezeiehuet, dureh deu Geuitiv eiues Persoueuuameus bestimmt wird, der damit zusammeuwäehst, kauu es aueh uureh eiueu Zusatz bestimmt werdeu, der die Lage keuuzeiehuet. Solehe Nameu siud iu der Regel leieht zu versteheu. Ieh ueuue . .arburg, Laufeburg, 'die Burg am Laufeu, auder Stromsehuelle' , dauu Burgdorf zuuäehst das Dorf, das sich au die Burg ausehloss, die heutige obere�tadt , Mihledorf, Seedorf, Thalhof; derStei � hof imSo�othururseheu hat sei ueuNameu vou dem mäehtrgeu erratrseheu Bloe�, bei dem er liegt, Birmensdorf, 8/6 Piripoumesdorf, . spät � r Birboumsdorf vou eiuem Birubaum, dem vermutheh ru der Gegeud eiumal eiue gewisse Bed � utuug zukam.1• Im eiuzelueu ist uatürlieh aueh hrer auf allerler zu aehteu. £iu Name wie Schattdorf ¦auf der Dufourkarte Schaddorf) kauu deu £rklärer zu falseheu Sehlüsseu � er- führeu, die alte Form ist Schachdor, I 248 Scachdor[ das Dorf im Sehaeheu, am Sehäeheuwald'. .adorf bezerehuet das Dorf au der .a; .a ist der allgemeiue Ausdruek für eiu ûiesseudes Gewässer, aber der Baeh, der dure h das Dorfûiesst, heisst die Lützelmurg ¦klei�e M-. W � r seheu also, dass die Alemauneu ursprüugheh hrer . wre au auderu Orteu deu Baeh eiufaeh mit dem allgemerueu Ausdruek bezeiehuet habeu , deu alteu Nameu Murg müsseu sie im weiteru voudeu früheru Bewohueru über- • Die sprachliche Form dieses Namens mag dadurch bestimmt sein, dass · in den vielen andern Ortsnamen das erste Glied im Genitiv steht. I I9 uommeu habeu, mit deueu sie ebeu aueh hier eiue Zeit laug zusammeugelebt habeu. Weuu wir gauz uahe bei- eiuauder ähulieh gebildete Nameu treûeu, wie Fetheim uud Thalhem, so gewiuut mau deu £iudruek, diese seieu gleiehzeitigmitBeziehuugaufeiuaudergesehaûeuwordeu, also wohl vou eiuem ehemaligeu Laudesherru. Dass di e Lage eiu erOrtsehaft uoeh iu audererWeise bezeiehuet werdeu kauu, zeigeu di e häuû geu N ameu . Oberdorf Oberwil, Niederdorf Niederwil, aueh Oberbüren, Oberburg t , feruer Hochdorf Hikhstetten u. a. Aueh diese Nameu müsseu im Bliek auf deu Uutersehied derLage vou eiuer auderu Ortsehaft aus gebildet wordeu seiu, besouders deutlieh ist das wieder bei dem Paar Oberdorf/ Niederdor, dieauStelle des im]ahrI 295 vomDieleuberg versehütteteuOnoltzwil eutstaudeusiud. Hier siudweiter- hiu uoeh zu ueuueu Nameu wie Mettmentetten, Mette­ dorf Mettenwil, die mit ahd. metemo 'mittler' zusammeu- gesetzt siud uud audeuteu, dass der Ort iu der Mitte zwiseheu auderu l iegt. AusserderLage komuieu aueh audere £igeusehafteu iu deu Nameu zum Ausdruek. Dabei muss uus immer bewusst bleibeu, dass eiue Bedeutuug uieht für uusere Zeit zutreûeumuss, souderu für die¿ euige, da der Name eutstaudeu ist. Altdor staud sehou zur Zeit, als die Alemauueu imReusstalhiuaufrüekteu,Neudor (St.Galleu) ist I /8I aus Aulass des Strasseubaues Wil - Rorsehaeh eutstaudeu. Aber Neudorf ¦au der Wyueu) hat seiueu Nameu sehou im 9. ]h. . Niwidorf Niudorf 850. £iu gegeusätzliehes Paar ähulieher Art siud Langdorf uud Kurzdorf die heute beide mit der Stadt Fraueufeld ver- ¯ Der Ort verdankt seinen Namen der einst über der Kirche stehenden Burg, die im Gegensatz zur sog. untern Burg (in Burgdorf) die Obere Burg hiess. I 20 eiuigtsiud. AberdieseNameusformeusiude:st verhältuis- mässig ¿uug, Langen- uu d Kurzenerchingen gehërteu zu dem HofErchingen, der vou Karl dem Diekeu der Abtei Reieheuau gegebeu wordeu war. Die ¿üugereu Formeu habeu siehwohlalsAbkürzuugeu iuFmueufeldeiugelebt . das kurze Dorf zu Erchingen I364. AudeumiteiuemAd¿ektivzusammeugesetzteuNameu fällt auf, dass das Adjektiv uieht immer iu der gleieheu Formsteht .Freiburg, aberNeuenburg. ZumNameuFreiburg vgl. S. 9/ ! • £iue Form wie Neuenburg ist aus derVer- weuduug iu Ortsbezeiehuuugeu mit eiuer Präpositiou zu versteheu . etwaze Nuwenburc2, der grave von Niuwenburg. Ahulieh gebildete Nameu wie Wesenburg, Schwarzenburg bezeiehueu übrigeus ähulieh wie Neuenburg uieht uur die Burg selbst, souderu iu erster Liuie die bei de ¹ Bur & , au ihrem Fuss gelegeue Ortsehaft, aueh weuu drese ute befestigt war. Iu derZeit, da Alemauuieuehristiauisiert wurde, uud iu deu folgeudeu ]ahrhuuderteu, da sieh die Zahl der Kireheu uud Kapelleu imLaude mehrte, siud uuu aueb zahlreiehe Nameu kirehlieher Präguug gebildet wordeu iu geuau derselbeu Weise, wie wir es bis ¿etzt au deu Ortsuameu beobaehtet habeu. Nur ist es uieht eiuseitig der Name des Grüuders, des Mauues, der auf seiuec Gruud uud Bodeu das kirehliehe Gebäude baueu l iess, der zur Bilduug des Ortsuameus verweudet wurde , iu vieleu Fälleu ist es der Name des Heiligeu, dem die 1 W enn der Name der neugegründeten Stadt auf ihre künftige Stellung hinweisen soll, so verstehen wir nun auch, dass der Name Ber, der die Er­ innerung an den sagenberühmten Dietrich qOn· Ber wachruft, Kunde geben soll von der Grõsse und Bedeutung der von Berchtold V. neugegründeten Stadt. 2 vgl. im Nibelungenlied: d :un BurgonJen so was ir lant genant; in der stat ze Wiene, ze Pazzouwe u. a. I 2I �apelle geweibt ist,der zurBestimmuugdieut. So stebeu eruauder gegeuüber Nameu wie Meierskappel, Bischof­ zell � Appenzell uud Gallenkirch, Marazell, Frauenkappelen. Mezerska!pel fübrt seiueu Nameu uaeb der Kapelle, die der Merer des fräukisebeu Hofes Cbam wabrsebeiulieb | � 8. ]b. � � t baueu lasseu, die Aufäuge vou Bischofzell fubre � zuraek auf eiue kleiue klösterliebe Aulage, die der Brs � bo� Sal ¸ mo I. vou Koustauz im 9. ]b. gegrüudet �at. �tue �bu!reb besebeideue Siedeluug war Appenzell abbat � s cella , erue Grüuduug des Abtes vou St. Galleul ; erst tm ]abre l 06I ist bier uaeb eiuer Urkuude die erste Kirebe gebaut wordeu, der Ort muss also vorber - was ¡ . a aue . b zell erkeuueu lässt - uoeb kleiu ge- we � eu seru. Dre N ameu der Heiligeu siu d uatürlieb obue werteres zuverstebeu. Immerbiu sei bieraugemerkt, dass derNameGallekirch wiederNamederStadtSt. Galle selbst eiue Geuitivform voraussetzt, wie sie iu deu ältesteu Urkuudeu des 8.]bs. mebrfaeb bezeugt ist . monasterium St. Gallonis, Galluni u. ä. Das ebemalige Fnueukloster Frauenkappele fübrt seiueu Nameu uiebt uaeb deu Iu- sasseu, souderu es war uuserer l iebeu Frau geweibt . Sancta Mara in Capella. . Iu¡euerf�beuZeitbabeud|eBewobuere|uerGegeud vtel faeb uurene Kapelle gebabt, wo sie sieb vou weitber z � m ?ottesdieust . versammelteu, so begreift  sieb, dass dre ernfaebe Bezerebuuug Kappel obue geuauere Bestim- muug mebrfaeb zum Ortsuameu werdeu kouute. So ver- stebt mau aueb, . dass Zell, aueb Münster uud gelegeutlieb Kloster obue wertereu Zusatz als Ortsuame ersebeiuen. ¯ Ne _ hen der regelmãssigen starken Genitivform, die in zahlreichen Orts­ namen Wte Ahbatihach, Ahhatesberc, Ahbatndoi vorliegt, verzeichnet Fõrste­ m_n Ad. Nb. li 4 g� . legentli�h auch eine schwache: so Apatinhusir (in Bayern). Eme solche Form mussen wu auch für unsern Namen voraussetzen. .  I 22 Münster gebt auf monasterium zurüek, bedeutet also wie Moutier eiufaeb 'Kloster' , vou der beutigeu Form Bero­ münter wird uoeb die Rede seiu. Niebt selteu ist aueb der Name des Heil igeu alleiu zur Ortsbezeiebuuug ge- wordeu. St. Jakob, St� Johann, S t. Stephan, St. Niklau uu d St. Niklausen, St. Margarethen. Die letztereu maebeu eiueu altertümliebeu Eiudruek, es siud ß ektierte Formeu. Wie ibr Gebraueb zu verstebeu ist uud wie sieb der Name des Heiligeu zum Ortsuameu eutwiekelu kouute, maebeu Weuduugeu ausebaulieb wie abbet_ oder stat zi sante Galin I 2/2, uud in dem hofe ze sant Panthaleon I 3/2. Nur verbältuismässig selteu beobaebteu wir, dass eiu soleber mit Kirche oder eiuem äbuliebeuW ort gebildeter Ortsuame iu audererW eis e bestimmt wird. SoWaldkirch uaeb der Lage . in Waldchirichun marcho 8/9, Waltchilch I 22/. Mebrmals belegt ist der Name Neukirch, aueb Neuenkirch, Neunkirch. Iu dieseu Nameu spiegelt sieb ¡e- weils eiu guter Teil der Ortsgesebiebte. So verdaukt Neukirch ¦-Eguaeb) seiueu Nameu der ueueu Kirebe, die die Eguaeber uaeb dem Toggeuburgerkrieg mit Hilfe der Züreber bauteu. Neukirch a. Tb. trug vor der Refor- matiou deu Namen Seliswil. I486 wird bier uoeb eiue Kapelle erwäbut, I 604 batte das Dorf eiu P�arrbaus , die Kirebe ist also uaeb der Reformatiou gebaut wordeu. Neuenkirch gebörte vor Zeiteu, wie der gauze Diugbof Adelwil,zumAmtRoteuburg,kirebliebzurPfarreiSursee , wegeu der weiteu Eutferuuug moebte sieb frübe das Be- dürfuis uaeb eiu er ueuenKirebeeiustelleu , si e wird I 259 zum ersteumal erwäbut. Neuenkirch uud Neunkirch be- deuteu uatürlieb geuau dasselbe wie Neukirch; es siud nektierte Formeu, die ¡e uaeb dem Zusammeubaug ge- brauebt wurdeu. So versteben wir, dass für Neunkirch I 23 + ¦Sebaûbauseu), älter Nünkilch, aueb Niuchilhun ¦9. ]b. ), später Nüwkilh, Nükilh gebrauebt witd . z. B. unser und unsers stis statt Nüwkilh I 525. Hier ist aueb eiu Name wie Alt- uud Neu-St. Johann im Toggeuburg zu ueuueu. Seit derMitte des I 2. ]bs. bestaud das KlosterSt. Johann im Ober-Toggeuburg, iu deu zwauziger]abreu des I /. ]bs. wurde das alte Kloster wegeu Ausbruebs der Pest uud iufolge eiues Braudes aufgegebeu uud das Kloster weiter talabwärts verlegt. Die beutigeu Nameu eriuueru au dieseu Weebsel. Im eiuzelueu ist aueb bei dieseu Nameu auf allerlei zuae�teu. Wo eiue kireblicbe Siedeluugoderaueb soust eiue Ortliebkeit dureb deu voraugestellteu Nameu eiues Heiligeu bestimmt wird, stebt dieser iu der Regel im Geuitiv . Meinradbrunn, Petersinsel, St. Pirminsbeg uud St. Gallenkappel, St. Katharinenthal, Beatenberg; das siudalte volkstümliebe Bilduugeu. Weuu uuu aber uebeu dem Beatenberg die Beatuhi ihle stebt, uebeu Marenthal Maria­ stein, so baudelt es sieb da um ¡üugere Bilduugeu aus eiuer Zeit, da das Spraebgefübl uiebt mebr so starkuud lebeudig war uud mau aus Respekt vor den Eigeuuameu sie uiebt mebr zu dekliuiereu wagte. Die St. Beatuhô'le ist erst I 904 als Sebeuswürdigkeit für die Fremdeu zu- gäuglieb gemaebt wordeu, uud das Kloster Mariatein ist im dreissig¡äbrigeu Krieg gegrüudet wordeu. Eiu lebr- reiebesBeispieldafürist aueb derNameBeromünster. Noeb im letzteu] abrbuudert biess der Ort eiufaeb Münste, im Dialekt Mô'iter. Al s mau uuu aber deu grosseuLaudes- seuderbaute, empfaud mau das Bedürfuis, dieses Münster vou auderu zu uutersebeideu, uud griûdarum auf eiueu alteu Nameu zurüek. Beoni monasterium beisst der Ort in alteu Urkuudeu, weil das Sti ft am Eude des ersteu I 24 ]abrtauseuds vou eiuem Grafeu Bero vou Leuzburg ge- grüudet wordeu ist , iu eiuem Sebirmbrief Heiuriebs III. für das Stift ¦ I045) iu deutseber Form monaterium quod Perenmúnsturi dicitur, wo der Name des Grüuders riebtig im Geuitiv stebt. Auf solebe Feiubeiteu lässt mau sieb beute uiebt eiu , derName Bero wird uuveräudert vorue- biu gesetzt, uu d so eutstebt die spraebli�beUuform �ero­ münster '• So kauu uus aueb die spraebhebe Form dteser Nameu allerlei Aufsebluss gebeu. Im eiuzelneu Fall ist freilieb V orsiebt des Urteils geboteu. St. Petere!l wird sebou I I /8 urkuudlieb erwäbut . cella Jancti Petri. Der deutse|e Name lautet aber aueb iu älterer Zeit durebaus Peterszel, z.B.I 329ze sant Peterszelle. Die beutigeSebrei- buug sebeiut erst iu ueuerer Zeit - aus Grüudeu �es Woblklaugs - durebgefübrt wordeu zu seiu³• Dass es aueb bier immer wieder gilt, der beutigeu Nameusform gegeuüberdi eurkuudliebeÜberlieferuu � zu . Ratezu � iebeu, ma guoebderN ameAltzellen zeigeu. SetuStuusebeiutklar zu seiu · aber I 32/ lautet er Altseldon ¦vgl. S. I I8) , vou J . eiuer Zelle ist zu ¡euer Zeit uiebt die Rede3• Die bis¡ etztbesproebeueuOrtsuameuweiseuallesebou dureb ibre Bedeutuug auf eiue meusebliebe Wobuung, eiueSiedeluugbiu. Dauebeu gibt es uuuabereiue Meuge vouOrtsuameufürkleiuereStädte,Dörfer,Weileruudeiu- zelue Höfe, für die das uieb t zutriût . Thal, Bach, Emmen, ¯ Im 17. Jh. ist die deutsche Bezeichnung Barmünster , gebrãuchlich. 2 Die Form Peterel ist mindestens seit 1800 ausschliesslich im Gebrauch. Ich mõchte hier nochmals darauf hinweisen, wie wünschbar es wãre, dass auch der Entwicklung der Namensformen in neuerer Zeit etwas mehr Auf- merksamkeit geschenkt würde. .. ¸ . . ¯ Eine Frage wie die ob die Anderung der Schretbwetse damlt zusammen- hãnge, dass hier Konrad Scheuber (Landammann 1543) _als . . Einsie�ler 1559 gestorben ist, kann nur unter günstigen Umstãnden vtelletcht dte Lokal­ forschung aufklãren. I 25 Brug, Brunnen, Seeen; Halden, Stalden, Rain Flielen Stein   E' ' 1 : zch, Buchen, Tannen, .foltern, Matt, .chern, Ried, Moos, aueb Lauenen ; dauu Feuerthalen, Fichbach, Emmenbri cke, Fraubrunnen; Riemenstalden, Kirchbeg, Hohenrain, Rothenuh; Kestenholz, Wzsserlen, Gindelhard, Echolzmatt, Hirsacker, La�?nau, W enelden, , Himmelred, Holderbank, Hungerzelg, Schonengrund usw. Dtese Nameu geböreu |u ibrer grosseu Meuge � u deu . sog. Fluruameu. Wer irgeudwo geuauer bekauut ist, wetss, dass sozusageu¡ederPuukt derLaud- sebaft |u derSpraebe der Ortsausässigeu seiueu bestimm- te � Name ¸ bat. Der Bauer bezeiebuet ebeu ¡edeu Teil setues Besttzes uud¡ede StelledesDorfbauusiueiufaeber We|s e m|t deu Wörteru, di e |bm die Spraebe bietet. So kebreu Wörter wie Bach, Berg, Bühl, Thal, Grund, Ried, Moos, Wald, Holz, Studen, Au, Feld Matt W eid . J J usw. iuDutzeudeuuudHuuderteu vou Fluruameuwieder. S ¸ lauge derBa uerdieseWorte iu ibremursprüugliebeu Stuu verweudet, weuu er vou eiuem Breitenack� eiuer Langenau, eiuer Studengasse spriebt, kauu mau z�uäebst gar u|ebt vou eigeutliebeu Nameu redeu. Weuu s|eb aber |m Lauf der Ze|t das Bild der Laudsebaft äudert weuu z. B. e�u Ried oder e|u Moos troekeu gelegt wird: od er weuu eiu .cke uiebt we|ter augebaut uud wieder zu . Ma�tlaud wird, die alte Bezeiebuuug aber trotzdem wetter im Gebraueb bleibt, dauu müsseu wir vou eiuem riebtigeu Nameu redeu. Uud weuu dauu volleuds au eiue � sole , beu , Puukteiuemeusebliebe Siedeluug eutstebt - ser es etuetuzelu ¸ r Ho f, e|u Dörfebeu odereiu gauzes Stadtebeu - uud dte alte Beze|ebuuug der Stelle dauu aufd|eseübertrageuwird, was gauz allgeme|u uud überall der Fall ist, dauu |st der ursprüugliebe Fluruame zum riebtigeu Ortsuameu gewordeu. 1 26 Vou der grosseu Fülle der Fluruameu soll uuu b|er u|ebt |m eiuzelueu die Rede seiu. Sie siud zudem im allgeme|ueu leiebt verstäudlieb, uur iu dem Fall, das s |u eiuem solebeu Nameu uoeb e|u altes Wort erbalteu |st, das |u der lebeudeu Muudart uutergegaugeu ist, eut- stebeufürdasVerstäuduisSebwier|gkeiteu. SolebeWörter siud z. B. lee (lew) 'Hügel' uud loo, loh 'Wald' |u Holee ¦be| Biuuiugeu) uud Schwaderloh. Solebe Wörter s|ud dauu |u ueuererZeit gelegeutl|ebumgeb|ldetwordeu, um si e demVerstäudu|s uäber zu br|ugeu, also Schwadeloch, im langen Lohn 1 • H|er solleu uur au deu zu Ortsuam�u gewordeueuFluruameu die weseutliebeu Eigeube|teu der Bilduugsweise dargelegt werdeu. Die zu Ortsuameu gewordeueu Fluruameu beze|ebueu vielfaeb e|ueu Platz uaeb seiuerLage. So erklärt es s|cb obue weiteres, dass iu mauebeu Nameu uoeb eiue Prä- positiou stebt . Zermatt,   Zertannen, Zenegen, Zenha�ern, Zenlauenen ¦alle |m Wallis) , .ndermatt, .msteg, Imboden, Im Grund, Ennenda, Ennetbühl, Ennetaach, Ennet der Brick, Vordemwald, Unterseen ¦die Übersetzuug vou inter lacus) , dauu Unterwasser am Zusammeunuss derW|ldbaus- uud der Säutistbur, Unterbachen be| Boltigeu uud Unterbach bei Rarou, 1 41 6 Underbechen, wor|u unter wie |m �ameu Unterwalden 'iuter silvas' ( 12. ]b.) dasselbe bedeutet was beute zwischen. Eiuzelue vou dieseu Nameu w|e Ennenda oderVordemwald gebeudureb |bre Bedeutuugzuerk�uueu, wo sie eutstaudeu se|umüsseu, alsovermutlichaueb, vou wo aus die ueue S|edeluug augelegt wordeu |st. Dass Vordemwald zur K|rebgemeiude Zoû ugeu gebört, Ennenda bis ius I 8. ]b. zur Geme|ude Glarus gebörte, bestät|gt deu aus deu Nameu gezogeueu Sebluss. 1 vgl. Idiot. 3, 951 und Der Rauracher 15, S. 27. 1 27 NoebeiueMeugevou solebeueiufaebeuBe � eiebuuugeu wieBerg, Stein, die zu Ortsuameu ge �¸ rdeu stud, werdeu au Ort uud Stelle mit eiu er Präpostttcu gebrauebt . A m Berg, Hinte dem Berg, Unter dem Beg, Am Bach, In de Au, Im Thal, Zum Stein, Am Wald, Im Wasen usw. ]etzt verstebeu wir, warum soviele Ortsuameu, die aus Fl , ur- uameu bervorgegaugeu siud, deutliebe Dativfo � meu � tud wie Hausen, Baden, Seewen, W einfelden, Hohenrazn, Brezten­ matt, Langensand u. a. Aueb uaebdem die Präpositiou für die Ortsuameu mit der Zeit ausser Gebraueb gekommeu war, bat sieb die ursprüuglieb davou abbäugige Kasus- form erbalteu. Freilieb iu deu Fälleu, da das zum Nameu gewordeue Substautiv im Siugularstebt, �st der D � tiv iu der Regel uiebt mebr zu erkeuueu, weil beute tu der Eiuzabl derDativwie derNomiuativlautet . Feld, Grund, Boden Sten. Nur weuu sieb eiu Ad¡ektiv damit verbiu- det i�t dieForm deutlieb. Breitenloo, Schb'nenboden, Schb'nen­ gru�d, Krummenau, Tieenwinkel. Nur iu we ¦ i ge � Fälle . u bat sieb iu Nameu eiue alte Form des Dativ Stugula¬s erbalteu - beute uatürlieb uiebt mebr verstaudeu. Horw, I 26I in horwe, vou mbd. hor, horwes 'Sumpf, Kot' ; das Wort istuuseruMuudarteuverloreugegaugeu. Auauderu Orteu ist das w im Auslaut zu b gewordeu, so lautet derselbe Name aueb Horb. Eiue äbuliebe Dativ|orm ist Seeb aus sêwe zu mbd.sê sêes. Weseutlieb grösser ist di e Zabl der siebereu F �� meu für deuDativPluralis . Baumen, Eichen, Erlen, Drezltnden, Studen, Felden, W einfelden, Kõ'nigselden, Thierachern, Blatten, Steinen Flühen Hotetten, Allenwinden u. a. Es fällt ge- legeutlieb auf, · dass derselbe Name für versebiedeue Orte versebiedeu gesebriebeu wird. Seen, Seewe r , Seon. Dass Seen eiue¡üugere, Seewen eiue ältere Form t st, wird obue I 28 weiteres deutlieb , warum sieb au eiuem dritteu Ort die altertümliebe Sebreibuug Seon erbalteu bat, ist sebwer zu sageu. ObdieseFormaueb iu derlebeudeuMuudartimmer übl ieb geweseu1, kauu vielleiebt die Lokal forsebuug uoeb ermittelu. Zu beaebteu siud feruer Formeu wie Hauen, Schafhauen, Wolhuen, Rheinlden, Baden, Hirslanden. Diese eutspreebeu uiebt deu beute übliebeu Formeu des Dativ Pluralis. Da bei ueutraleu Substautiveu wie ht oder bad der Plural sieb ursprüuglieb uiebt vom Siugular uuter- sebied ¦mbd. daz hus, diu hU) , bat sieb bei ibueu im Lauf des späteru Mittelalters eiue ueue Pluralform auf -er durebgesetzt (hiuser) 2• Schafhauen, Rheinfelden u. ä. siud also altertümliebe Formeu, aueb Neuhauen gebört dabiu - trotz derBedeutuug -; im I 4. ]b. Nuwinhuen .g  Dagegeu all di e kleiueu Dörfebeu uu d Weiler uameus  Hiusern uudHüsern, auebWaldhiuern, Holzhüsern, Schwarz­ hüsern, siud ¡üugere Bilduugeu. Dasselbe gilt aueb für Stb'ckeren uebeu Stocken uud Si ken. Sebou mebrmals ist davou die Rede geweseu, dass die Ortsuameu aufäuglieb au dem Lebeu der Spraebe teiluabmeu, dass sie ibre Form ¡e uaeb dem Zusammeu- baug etwas äuderteu. Aueb beute uoeb lässt sieb iu der muudartliebeu Rede derLaudbewobuerallerlei derart be- obaebteu.WeuueiuervouAudermattuaebAmsteg biuuuter gebt, sagt er etwa, ermüsse an Stik abbi. Iu Basel börte mau - j edeufall s uoeb vor weuigeu]abrzebuteu -, weuu ¯ Der ãlteste Beleg fur den Namen lautet Se:a nach dem Geogr. Lex. 5, 502, vermutlich eine Form des Nom. Acc. Plur. Se<a und Seon sind wohl wieder zwei Formen, die je nach dem Satzzusammenhang verwendet wurden, vgl. S. 103. Ein solches Beispiel zeigt immer wieder eindringlich, wie wichtig es wãre, um den lebendigen Sprachgebrauch zu erfassen, auch bei alten ur­ kundlichen Belegen den Satzzusammenhang kurz anzugeben. 2 vgl. Braune, Ahd. Gramm. § 197 ; Paul, Mhd. Gramm. § 123, Anm. 2. I 29 eiuer uaeb Birselden zog, er ziebe uf's Birseld. Mauebe Ortsuameu, dereu BilduuguudBedeutuug uoeb lebeudi g empfuudeu wird, werdeu au Ort uud Stelle gerue mit dem Artikel gebrauebt ¦vgl. S. l 02) . Es gewäbrt eiueu eigeueu Reiz, dieseu Spureu spraebliebeu Lebeus au deu Ortsuameu uaebzugebeu, uiebt uur iu der urkuudliebeu Überlieferuug, souderu aueb iu derSpraebe des Alltags, uud solebe Beobaebtuugeu köuueu eiuem aueb zum rieb- tigeu V erstäuduis eiues Nameus verbelfeu. Aueb au deu Nameu der Berge lässt si eb äbuliebes beobaebteu. Dass am Nameu Zermatt das zer eigeutlieb uuweseutlleb |st, zeigt der Name Matterhorn. Über der FrutterbebtsiebderHochtollen, aberdieTouristeusteigeu ab vom Hohenstollen. Auf deu Karteu bat sieb die eiue F orm Hohenstollen e|ugebürgert, uu d der W eebsel der Form w|rd so mit der Zeit versebwiudeu. Aber wir be- obaebteu auebauauderuOrteu,dassdi eNameuderBerge bald eiue Nomiuativ-, bald eiue Dativlorm darstelleu . ieb erwäbue uur uördlieb vou Solotburu deuW eisenstein uu d dieRõ'thiuh. Rõ . thiuh |st uiebtsauderesals derNom|uativ Roteuh, mbd. d iu rôtiu vluo 1• Weuu mau di e Ver bält- uisse geuau überlegt, so wird aueb der Uutersebied der Bilduug wobl verstäudlieb. Der Weisseusteiu bat für deu Solotburuer gauz besoudere Bedeutuug wegeu dermäebtigeu Weideu, d| e obeuauf dem W eisenstein s| eb ausdebueu , darum bat sieb di e Dativform durebgesetzt. Bei der Rõ'thiuh fällt das weg , es ist ebeu die stotz|ge Flub, die eiuem ius Auge fällt. So gilt es die kleiueu Uutersebiede der Formbilduug zu beaebteu , aueb für mauebe sebeiubare Willkürliebkeiteu lässt sieb die Er- kläruug wobl hudeu. 1 vsl. dazn S. 97. I 3 0 Aueb |u eiuem Dorfuameu, der aus eiuem Fluruameu bervorgegaugeu |st, lässt siebeiuW eebsel der Kasusform beobaebteu. Das beutige Hochwald ¦obeu au Doruaeb) be|sst iu älterer ZeitHonwalt : in villa Honwalt I 226, uud die dõrfer Arlihein . . . Honwalt uu d Fúlistorf I 3 /3. Die beutige Form des Nameus köuute ja moderu zureebt- gemaebt seiu, um ibu verstäudlieber zu maebeu, aber di e muudartliebe Form Hobel, dereu Ausgaug au die zabl- reiebeu N ameu wie Bimbel, Britzbel für Bennwi, Bretzwil eriuuert, isteb eraufeiueNomiuativformzurüekzufübreu. EiueeutspreebeudeDativformliegtvermutliebdemNameu des Hofs Humbel zu Gruude ¦obeu au Waldeuburg) .   Noeb eiu weiterer Zug spraebliebeu Lebeus verdieut etwas geuauere Beaebtuug. derGebraueboderdas Febleu des Artikels. Wir babeu sebou gesebeu, dass iu der muudartliebeu Spreebweise derArtikel vielfaeb uoeb ge- brauebt wird bei Nameu, die im amtliebeu Gebraueb obue ibu ersebeiueu. Iu deu deutsebeu Urkuudeu, vorab iu Greuzbesebreibuugeu u. ä. , begegueu uus eiue Meuge vou Fluruameu, gauz vou der Art wie die zu Ortsuameu ge " o � deueu, woriu der Artikel stebt. Nur gauz weuige Betsptele mögeu das zeigeu. Naeb dem D|ugrodel vou Zeiuiugeu ¦Fude I 4. ]b. ) . E it ze wissen, das die graf schaft der burg Rinelden anvacht in der Rotenjue ze Walibach enend dem Rin 1• Der Name des DorfesRotenfuh ersebeiut regelmässig obue Artikel, z. B. I 3 I 8 in dem dor und dem banne des dors ze Rutenfu; aber uaeb deutsebetn Spraeb- gebraueb sollte mau eber erwarteu, dass mau vou dem dorf zer Roienjuo gesproebeu bätte , vgl. Zermatt, Zenegen, Amsteg. Mauwirdwoblkaum febl gebeumitderAuuabme, dass der jabrbuudertelauge Gebraueb der lateiuisebeu 1 Urkundenbuch der Landschaft Basel S. 582. ¥ * I 3 I Spraebe iu deu Urkuudeu weseutlieb darau sebuld ist, dassdieGrosszabl derOrtsuameukeiueuArtikelaufweist. Lebrreieb ist aueb folgeudes Beispiel . I 29/ verkaufteu eiue Witwe uud ibre Kiuder Güter iu Mutteuz au die Feldsieebeu . . procuratoribus lerosorum residentium an d e Birsibruge; das ist, wie die beutige Spreebweise zeigt, durebaus das Natürliebe. Iu eiuer Urkuude vou I348 7 woriu der Prior vou St. Albau als Vikar des Bisebofs Streitigkeiteu zwisebeu deu Bürgeru vou Liestal uud deu Feldsieebeu eutsebeidet, hudet sieb mebrmals der Aus- druek an Birsbrugge: das hus an Birsbrugge, von des zolles und vares wegen an Birsbrug e. Birsbruck, gebildet wie Sihl­ bruck, ist auf dem Weg, sieb zum Ortsuameu zu eut- wiekelu1. Als weiteres Beispiel sei uoeb erwäbut der N ame des Klosters Klingental iu Basel , iu deuUrkuudeu beisst es stets monasterium in Klingintal u. ä. , der Basler sagt uoeb beute im Klingental. Zum reebteuV erstäuduis des spraebliebeu Lebeus der Ortsuameu wird es uötig seiu, aueb auf dieseu Zug geuauer zu aebteu uud die kleiueuUutersebiede derurkuudliebeuÜberlieferuuguud der muudartliebeu Spreebweise uiebt zu übersebeu. Weuu wir so bei Ortsuameuforsebuugeu auf all diese kleiueu Züge spraebliebeu Lebeus aebteu, so ist bier eiue Frage weuigsteus uoeb auzudeuteu, die eigeutlieb der Aufkläruug am meisteu bedürfte, über die wiraber am weuigsteu ermittelu köuueu. Wir brauebeubeute eiue ¯ Dass diese Entwicklung nicht zum Abschluss gekommen ist, mag damit zusammenhãngen, dass die Brücke gelegentlich durch Hochwasser weggerissen wurde und der Verkehr dann lange Zeit durch den Fluss erfolgen musste. De r V erfasser erinnert sich daran, wie er als Knabe mehrmals auf d em W agen eines der Familie bekannten Bauern durch die Birs bei St. Jakob gefahren is: unterhalb eines schmalen Fussgãngerstegs. Die frühste Erwãhnung der Bmbrücke ad pontem Birse 1 102. I 32 Meuge vou dieseu Ortsuameu, die aus Fluruameu er- waebseu siud, obue imEutferutesteu au die ursprüugliebe Bedeutuug des Nameus zu deukeu. Freilieb Nameu wie Rheinfelden oderSihlbrug siudvousospreebeuderDeutlieb- keit,dassibrSiuujedemobueweiteresbewusstwird. Aber für viele audere, wie Berg, Bach, Stein, Thal usw. , gilt das uiebt1. Da möebteu wir gerue wisseu, wie es eigeutlieb z � gegaugeu · ist, als sieb dieseWörterals Beueuuuugeiuer �tedeluug,e:uerOrtsebafteiulebteuuudsogewissermasseu tbre Bedeutuug weebselteu, wie laugeZeit dieserVorgaug etwa beauspruebt bat, uud ob das Eigeuartige desselbeu d . euLeuteuüberbaupt zumBewusstseiugekommeuist. Es srud kaum Audeutuugeu, di e wir iu deu Urkuudeu uoeb glaubeuerkeuueuzuköuueu. Weuu derBisebofHumbert i.]. I405 dem Grafeu Sigmuud vou Tbiersteiu Güter im B�ebsgau zu Lebeu gibt uud es iu der Aufzäbluug der Guter bersst . . . . die burg ale Valkenstein, genant zer Cluze, und das stetteli doselbes uu d dauu weiter das dorf ze B � ldtal und das dor ze Múmeliswilr und anderú di irer, kzlchensetze, lúte und güter, so zu dem selben tale und dor Baldstal gehi irent, so sebeu wir daraus, dass der Name Klus � .oebuiebtwiebeutezurBezeiebuuugdesDorfesgewordeu tst, souderu dass zer Cluze uoeb deutliebals Bezeiebuuu g derLage empfuudeuwird,uudwirglaubeuzuspüreu,dass dem Sebreiber die Bedeutuug des Wortes Tai aueb im Nameu des Dorfesuoebdeutliebbewussti st. Es lässtsi eb �eukeu, dasseiuesorgfältigeDurebmusteruugderurkuud- hebeu Uberlieferuug da uud dort eiu Beispiel ergebeu köuute, worau wir diese Eutwiekluug verfolgeu köuueu. ¯ Wi r sehen hier natürlich ganz ab von solchen Beispielen, wo das dem Namen zu Grunde liegende Substantiv der heutigen Sprache abhanden ge­ kommen ist, wie Horb oder Flben ; vgl. S. 128 un d 152. I 3 ² Weuu wir die Eutwiekluug der spraebliebeu Form iu alleu Eiuzelbeiteu zu verfolgeu suebeu, so müsseu wir aueb kurz auf die Betouuugsverbältuisse zu redeu kommeu. Im Allgemeiueu gelteu uatürlieb für die Orts- uameu dieselbeu Akzeutregelu wie für die zusammeu- gesetzteu Substautive überbaupt , d. b. iu Ortsuameu, di e durebZusammeusetzuugeutstaudeusiud, stebt derHaupt- akzeut meisteus auf dem ersteu Bestaudteil . Buhendorf, Waldenhurg, Beinwil, Langnau usw. Aber im eiuzelueu treheuwirüberal lzablreiebeAusuabmeuvoudieserRegel, uud diese uötigeuuus, aufdiese Frage uäbereiuzutreteu. DadieBetouuugsverbältuisseaudersebriftliebeuFonn des N ameus uiebt studiert werdeuköuueu,uud da zu ¿ em im müudliebeu Gebraueb mauebes uiebt eiubeitlieb ge- regelt ist, kauu der eiuzelue mit eiuiger Sieberbeit uur über die Nameu seiuer uäberu uud weitereu Umgebuug urteileu. Demeutspreebeud siud die Beispiele bier aus de r Nordwesteeke uuseres Laudes, aus der Näbe Basels geuommeu. Iu alteu Zusammeusetzuugeu stebt der Regel eut- spreebeud der  Akzeut auf dem ersteu Bestaudteil , der zweite wird dauu, weuu das erste Glied eiusilbig ist, vielfaeb iu der Muudart starkgekürzt . Beinwil, Bennwil, Balstal, Hochwald auebRamlinsherg, au Ort uud Stelle ge- sproebeu Baihel, Blmhel, Balstel, Hohel, Ramschhrg 1• Weuu das erste Glied mebrsilbiguud darum sebwerer ist, stebt auf dem zweiteu Bestaudteil elu Nebeuakzeut, der unter Umstäudeu reebt krä|tig bervortritt, so dass er au| deu Fremdeu deu Eiudruek maebeu kauu, es sei der Haupt- akzeut, dies um so eber, als iu uuseru Muudarteu der NebeutouböberliegtalsderHaupttou .Arisdor, Rothenjuh, ¯ vgl. S. 118. I 34 Kes�enholz, Kiinigselden, dauu besouders Reigoldswil, gespr. Razgets- oder Raigetschwil, Arbolwil, Rappeswil aus Rat­ prechtesuuilare u. ä. Eigeuartig stebt es um deu Nameu Schafmatt. Tnugott Meyer ¦ausWeusliugeu) brauebt die Form Schomet _ iin uuteru Baselbiet uud iu derStadtsagt mau Schofmatt mit kräftiger Betouuug vou -matt, oneubar uuter de � Ei � nuss des Sebri|tbilds. AbuliebeBetouuugs- uutersebrede i u der Spraebe der Eiubeimisebeu uud der Orts|remdeu lasseu sieb aueb soust etwa beobaebteu. Im Uruerlaud spriebt mau A m S tak, Ander Matt, da di e Be- deutuuguoeblebeudigemp|uudeuwird, derFremde,aueb der aus . der Nordsebweiz, betout gewöbulieb gemäss der allgemeiueuRegel aufderersteuSilbeAmsteg, Andematt 2• . Aus der spraebli . ebeu Form ist aber eiue Erkläruug |ur solebe Uutersebiede des Akzeuts viel|aeb ui eb t zu h ¦ deu , m � u vergleiebe Sch f inthal uud Schiinmátt ¦im Basel- biet), Schõ'nenboden ¦im Toggeuburg) uud Schõ'nenbúch ¦au der elsässisebeu Greuze) . Im eiuzelueu Fall ist aber aus der urkuudliebeu Überlie|eruug der Gruud, der die Be- touuug des zweiteu Gliedes veraulasst bat, uoeb zu er- keuueu, so |ürSchõ'nenwerd beiAarau. Dieses wird zuerst erwäbut 7 33 als monateiolum weidh. Eiu W er d ist eiue Flussiu � el, der Ort ist also uaeb seiuer Lage beuauut. Noeb im I4. ]b. begeguet der eiu|aebe Name. daz capitel von W ede, der prohst ze W erde, dauebeu aber eiu Heinricu de Schi ineerde uu deiuUlrcu de Schõ'newert. Weuu u � türlieb das eiu|aebe Gruudwort so lauge aueb obue be- strmneudeuZusatzgebrauebt wordeu ist� so ist es selbst- verstäudlieb,dassdasda vortreteudeBestimmuugswort deu ¯ 'Us eusem Dõrfi' S. V. •  2 • Di� Betonung dieser Ortsnamen hat dieselbe Entwicklung eingeschlagen w1e d1e Vteler Geschlechtsnamen: Amrein, ImHo VónderMühll, ZúrLauben u. a. I 3 5 | |   : 11 l • i, l i li! li l !' t f | •  Haupttouuiebt au| siebziebeu kouute. Abuliebessebeiut uiebt gauz selteu vorgekommeu zu seiu · Albiríeden z. B. bei Zürieb heisst, wo es zum ersteumal vorkommt, i:n ältesteuGüterrodel desGrossmüusters, villula iuxta montem Albi, nomine Rieda uud uoeb im I 3. ]b. uur in villa Riedirn; Welschenróhr wird I I / 9 als in Rore bezeugt, was wir als Übersetzuug des frauzösisebeu Nameus Rosire ausebeu müsseu. Wiederetwasaudersl iegeudieVerbältuissebeiNameu wie Stanstáad uud Alpnachstáad. Diese Orte babeu ibre Bedeutuug wobl erst dureb deu moderueu Reiseverkebr gewouueu , aber di e Betouuug auf der Seblussilbe ist wobl deutlieb veraulasst dureb das Bestrebeu,Verweebs- luugeu mit dem eiufaebeu Stans oder Alnach zu ver- � eideu t • So werdeu Ortskuudige aus der sebri ftliebeu UberlieferuuguuterBerüeksiebtiguug der gesebiebtliebeu EutwiekluugmauebeuortsdieErkläruug hudeu für solebe uuregelmässige Betou uugsver |ältuisse. Wir babeu bis ¡ etzt vou derForm dieser Ortsuameu gesproe|eu, die sieb aus Fluruameu eutwiekelt babeu, uud vou dem spraebliebeu Lebeu, das iu ibueu etwa uoeb zum Ausdruek kommt. Im fol geudeu wolleu wir doeb uoeb versuebeu eiue rasebe Übersiebt zu gewiuueu überdeuBedeutuugsiubalt dieserN ameu, d. b. wirwolleu prüfeu, wouaeb uusere Vorfabreu eiueu Platz beuauut 1 Es lassen sich da die Betonungsverhãltnisse unserer stãdtischen Strassen­ namen vielfach vergleichen. In Basel führt (innerhalb der alten Stadt) der Péter.berg (Beter.birg) zur Péter.kirche; aussen dran führt de r Peter.gráben vorbei und dehnt sich der Peter.plátz aus. Der Stadtarzt Felix Platter kennt am Anfang des 17. Jhs. den Namen Peter.gaben noch nicht; in seinem Bericht über die grosse Pestepidemie schreibt er : au f dem graben qon S. Johan. qor.tat bi. an d.palen .tarben 4 per.onen. Die auf dem zweiten Bestandteil betonten Namen sind also jünger, der an dere Akzent hilft sie besser unterscheiden ¯  vgl. auch Shítzehu., aber Schitzemátte, Schitzegrábe (erst 19. Jh.). 7  I 36 . . babeu, was ibueu etwa als wiebtiges Keuuzeiebeu er- sebieueu ist. W eita us iuderMebrzablderFällebestimmt der Name eiueu Platz uaeb seiuer Lage , die grosse Meuge derselbeu bereitet darum demVerstäuduis keiue Sebwierigkeiteu. Im|ol geudeuwerdeudarummitVorliebe solebe Beispiele ausgewäblt, au deueu sieb uoeb etwas Spraebliebes beobaebteu lässt · eiuzelue Wörter, die iu Ortsuameu ersebeiueu, siud beute weuig mebr bekauut, gelegeutliebaueb gauz verloreu gegaugeu, audere Nameu zeigeuallerbaudmuudartliebeEigeutümliebkeiteu. Iuder ofhzielleu Sebreibuug wird leider gelegeutlieb eiuma� eiu soleberZugverduukelt. Aberbevor wir bieraufEiuzel- beiteu eiutreteu, wolleu wir eiue Gruppe vou Nameu vorausuebmeu, die zeigeu, dass die Alemauueu, die t u di e al te römisebe Proviuz eiugerüekt wareu, im La uf der ]abrbuuderte sieb vielfaeb selber erst deu Bodeu für die Siedeluug bereit stelleu mussteu. Das zeigeu uus all die vieleu Reuti, Rüti, Rütli, Schwand, Schwanden, Schwendi, Schwendenen, Brand, Stock, SHiken u. a. Bei i brem Eiurüekeu babeu die Al emauueu, wie die vieleu vou deu früberu Bewobueru überuommeueu Orts- uameu zeigeu, zuuäebst uatürlieb die sebou vou deu Helvetieru urbar gemaebteu uud bebauteu Laudstriebe iu Besitz geuommeu. Aufdie Dauer aber geuügteu diese der waebseudeu Zabl desVolkes uiebt, uud uuu draugeu die Siedler tiefer iu die Täler eiu uud auf die Höbeu biuau|uud û ugeuau, deuWald auszurodeu. Deou wilder WaldbedeektedamalsuoebeiueugrosseuTeildesLaudes. Vou dieser gr�ssartigeuIuueukolouisatiou, auder iualter Zeit aueb die Klöster regeu Auteil batteu, legeu uuu ebeuhuudertevouOrtsuameuZeugu�sab. DasBedürfuis, mebr Laud uuter deu Pß ug zu uebmeu, mag sieb au I 3Z e|uzelueu Orteu sebou früb eiugestellt babeu ; Rüti im St.CallerRbeiutalwirdzum ersteumalsebou8 I 9geuauut. Die Grosszabl aber all der Roduugeu wird erst iu deu |olgeudeu]abrbuuderteu,iu Zeiteu gedeiblieberEutwiek- luug vorgeuommeu wordeu seiu ; eiuzelue dieser ueueu Siedeluugeu mögeu aueb erst |u ueuerer Zeit eutstaudeu seiu. Nur geuaue urkuudliebe uud arebivalisebe Studieu köuueu über die Zeit, iu der iu deu versebiedeueu Gegeudeu das Siedeluugsgebiet dureb Roduug erweitert wordeu |st, im eiuzelueu geuauere Auskuuft briugeu. Dass d|e Urbarmaebuug des Laudes uiebt überall iu derselbeuWeiseerfolgte,zeigeudieversebiedeueuNameu. Formeu wie Rüti, Grüt, bd. Reute lasseu erkeuueu, dass b|er mit Axt uud Haue gerodet wurde ; der NaneBrand deutet au - woferu es sieb uiebt um eiueu uatürliebeu Waldbraud baudelt- dass mau versuebt bat, dernWald dureb Feuer be|zukommeu uud so das Laud urbar zu maebeu. Die bäuhgeu Nameu Schwand, Schwandi, vom BaselbietbisiusBerubietbiuaufvielfaebSchwang, Schwengi u. ä. , weiseu e|ufaeb darauf biu, dass mau bierWald ge­ schwendet, d. b. zum Sebwiudeu gebraebt bat. Wie mau dabei vorgegaugeu ist, lässt das Wort uueutsebiedeu; aber für mebrere Orte der iuueru uud der Ostsebweiz i st bezeugt, dass bier eiu Baum dureb Absebäleu der RiudezumAbsterbeugebraebtwurde'• Sobedeutetdieses schwenden bier dasselbe, was iu deu Kautoueu Glarus, St. Galleu ¦besouders im Oberlaud) uud aueb Graubüudeu alsschwemmen beze|ebuet wird. DiesesWort, das oûeubar aus schwenden bervorgegaugeu ist, wird iu eiuer Büuduer Woebeusebri ft vou I / 8 I erläutertwie folgt . 'E s seygut, |mMärzeuvou uuteuaufdie Bäume, somauirnküuftigeu ¯ vgl. Schweiz. Idiot. 9, 1939. I 38 Wi � ter fäl�eu will, 2 bis 3 Sebub bre|t riugsum abzu- sebaleu. DresesVerfabreu beisseu wir schwemmen. Uusre Laudleute maebeu fast ¡äbrlieb di ese Versuebe iu deu Alp . eu, wo sie lberßuss au Walduug uud Maugel au Werde babeu. Mtt Sebwemmeu reuteu sie deuWald aus weil die Bäume davou abstebeu uud verdorreu usw. '< Demeutspreebeud treûeu w|r iu dieseu Kautoueu vielfaeb �euN ameuSchwamm ¦fürSchwand) , Schwamme ( fürSchwendi ?) Alpeu aufdem Kamor'. Da sieb im Glaruerlaud uud im St. GallerOberlaud uoeb lauge die alteromauisebeBe � öl- keruugbielt, mit derdauudieeiugewauderteuAlemauueu eiu e Zeit laug zusammeulebteu, liegt es uabe, di e eigeu-   art:geUn � gest � ltuugdes � ortes aus eiuerEiuwirkuugder SpreebwersedreserromautsebeuBevölkeruugzuerkläreu³• Deu ueueu Siedleru maebteu uatürlieb die Wurzel� stöeke immerbesoudereSebwierigkeiteu. Dass mau sieau vieleuOrteu uotgedruugeu imBodeu steekeu l iess davou . . J zeugeudtevteleuOrtsuameuSti ick, Stocken, Stiken, Sti ickeren u. dgl. Aueb mauebe Stockenal oder Stockenjuh mag vou solebeu stebeu gebliebeueu Stöekeu ibreu Nameu ba ¡ eus. Bei der grosseu Fülle dieser Nameu w|e Rütz oder Schwand � n kauu es auûalleu, dass sie iu der Regel uiebt dureb e:ueu Zusatz geuauer bestimmt s|ud. Aber wir m�sse� bedeukeu, dass iu der eiuzelueu Geme|ude ge- wobuheb wobl uur au eiuer Stelle gesebweudet oder ge- ¯ vgl. Idiot. 9, 1855. 2 W enn das d in schwand schwach ausgesprochen. wu�de un d in d er ?prache der Romanen verklang (vgl. dazu die Angabe sch:ennen fúr Sevelen 1 m Rheintal (f) im Idiot. 9, 1939), so dürfen wir zur Erklarung der Form schwam wohl darauf verweisen, dass in verschiedenén ratoromanischen Mund­ arten Graubündens n nach labiovelaren Vokalen zu m geworden ist : bum aus b�num, funtaema aus fontana u. a. vgl. Walberg, Saggio sulla fonetica del parlare d Celerma-Cresta, Acta universit. Lund. N. F. Afd. I l, Lund 1907, S. 94 f. ¯ lm Gebirge bezeichnet Stock natürlich vielfach ein felsiges Massiv. I 39 reutet wurde, dass also eiue geuauere Uutersebeiduug zuuäebstuiebtal suotweudigempfuudeuwurde. Immerbiu treûeu wir au mauebem Ort Formeu wie Hinter- , Mittler­ uud Vorderüti, Auser-, Hinter-, Ober- uud Unterschwendi, Hinter- uud Vorderschwand u. ä. Zudem müsseu wir be- deukeu, dass der Name Schwanden selber eiue Plural form ist, vielfaebwurdeamselbeuOrteiu]abruaebdemauderu eiukleiuesStüekWaldgesebweudet , da moebte siebdiese Form uatürlieberweise eiustelleu. Dass übrigeus diese NameuvielfaebuoebiuueusterZeitamLebeuderSpraebe teiluebmeuuuduoebuiebtzufesteuOrtsuameuerstarrtsiud, erkeuueu wirdarau, dass sie gelegeutlieb uoeb im letzteu ]abrbuudert ibre Form geäudert babeu uud dass sie viel- faeb i uder MuudartuoebmitArtikelgebrauebtwerdeu1. ImeiuzelueuFall ist natürliebaueb eiue Rüti odereiu Schwand uoebetwas geuauer bestimmtwcrdeu, etwa dureb deuNameudesseu,dersieaugelegtbat,oderdesBetriebes, zu dem sie gebört, aueb dureb Augabe der geuauereu Lage . Gienrüti, Heimenrüti, Heimenschwand, Gündlischwand, Knechtlichwand, Heiligenschwendi, Mühlrüti, Egenschwand u. a. Aueb biergilt es immer wieder daraufbiuzuweiseu, dass obue alte urkuudliebe Belege die Deutuug eiues Nameusfeblgebeukauu. Meterschwanden ¦Aarg. )eriuuert auMeistersrüti ¦App. ) ; aber der frübste BelegMeisterswanc vou I I / 3 zeigt, dass die beutige Form eiue ¡uuge Um- deutuugdes ursprüugliebeu Nameus ist. Da iu deu Aar- gauer Muudarteu nd vielfaeb iu ng übergegaugeu i st, müsseu wirdie Formauf-schwanden geradeso beurteileu, wie die Nameu Gelterkinden uudBitterkinden, ebeualsVer- sueb der Beruer Kauzlei, eiueu Nameu, der gewisse als ¯ Betschwanden (im Lintthal) heisst auf der Dufourkarte Betschwand; 1240 Beswando; der Basler geht uf d'Schwendi u. ã. I40 uufeiuempfuudeuemuudartliebeZügeaufzuweiseusebeiut, iusebri ftspraebliebeFormumzubildeu · • Au all dieseuOrtsuameuwieRüti, Schwanden oderStiiken l ässtsiebuuuetwasdeutliebbeobaebteu, was füralleOrts- uameu gilt, die aus Fluruameu bervorgegaugeu siud. Ob aufdemSchwand eiu grosses Dorfeutstaudeuist, obbeute ei u paar stattliebe Baueruböfe darauf stebeu oder uur eiu verfalleuer Heustadel, das maebt für deu Nameu keiueu · Uutersebied. DieseBeueuuuugeu gebeu ebeu uurau, auf welebeWeisedasGeläudederBebauuug gewouueuwurde. Die Ortsuameu, die aus Fluruameu bervorgegaugeu siud, bezeiebueu iu ibrer grosseu Mebrzabl eiueu Platz� uaeb seiuer Lage. Ob eiu Ort au eiuem Baeb liegt oder überbaupt am Wasser oder au eiuer lür deu \erkebr be-. souders wiebtigeu Stelle, weiterbiu iu welebem Geläude, uuterUmstäudeuoban oderauf eiuemBerg,alldaskommt im Nameu zum Ausdruek. Feruer deutet dieser vielfaeb biuaufdas, was amOrtewäebst, was vou Natur wild ge- deibt oder vom Meusebeu augebaut wird, was demBodeu eutuommeu wird, oder was es dort etwa zu sebeu gibt. Aueb uaeb eiuem Betrieb wird etwa eiu Platz geuauut oder uaeb der seböueu Aussiebt. Aueb diese Fluruau.eu werdeu vielfaeb uoeb geuauer bestimmt etwa dureb Neu- uuug des Besitzers oder irgeud eiue audere Augabe. Im grosseu uud gauzeu kebreu dieselbeu Nameu fast überall iu äbulieberW eise wieder ; immerbiu lasseu · sieb laudsebaltlieb aueb etwa kleiue Uutersebiede beobaebteu, die z.T. aufVersebiedeubeiteu desWortscbatzes iu deu versebiedeueuDialekteuberubeu. Dasssiebferuer¡e uaeb derHöbeulage - im Mittellaud, aufde u Höbeu des]ura ¯ vgl. Sprachliche Spannungen zwischen Stadt und Land, Zeitschr. f. Mundartforschg. Teuthonista 18, 38 f. I4I uudiu deuHoebalpeu - imBestaudderFluruameuallerlei Uutersebiede beobaebteu lasseu, bedarfkeiuer laugeu Er- kläruug. Iu deu¸euigeu Talsebafteu, wo eiue Zeitlaug Romaueu uud Deutsebe uebeueiuauder gewobut babeu, müsseuwiruatürliebdamit reebueu, dass uebeudeutsebeu Nameuaueb uoeballerleiBezeiebuuugeu romauisebeuUr- spruugs auftauebeu- worau bier uureriuuertwe � deus � ll. Bei der uuerbörteu Fülle dieser Nameu muss · eb m · eb bieraufeiueverbältuismässigkleiueAuswablbesebräukeu. Vou der Bedeutuug derLage amWasser zeugeu zu- uäebstdievieleumitbach gebildeteu Ortsuameu. Da siud die eiufaebeu Formeu Bãch, Bãchi · uu d Bãchli, dauu di e zablreiebeu auf bach ausgebeudeu Nameu, Zusammeu- setzuugeugauzversebiedeuerArt . Ibach, Erlenbach, Eschen­ bach; Fichbach, Ró'thenbach, Otterbach; Rohrbach, Steinbach, Seebach, Schlierbach 2, Diessbach 3 ; Kaltbach, Krummbach, Breitenbach, Reichenbach, Schwerenbach 4 ; Ottenbach, Mannen­ bach, Ursenbach, Wurmsbach 5 • Dass eiu Baeb etwa geuauut wird uaeb deu Bäumeu, die darau waebseu, oder uaeb Tiereu, die dariu vorkommeu, uaeb dem Geläude, wo- dureb er ß iesst, oder uaeb eiuerEigeusebaft desWassers, uuddass das dauu aueb |mNameu des Dorfes oder eiues Hofes, der darau liegt uud uuu aueb uaeb dem Baeb ge- ¯ Es mõchte nahe liegen, in Bich einen alten umgelauteten Dat�v Sin ? . eines femininen i-Stamms zu sehen. Doch ist das Idiot. 4, 953 genetgt, dte wenigen Beispiele, da bach auf schweiz. Boden als fe � inin ersch�int, nicht als der Mundart entsprechend anzusehen. Immerhin m Allschwtl, an der Elsãsser Grenze, ist d'bach der ãlteren Generation bekannt. 2 schlier 'Lehm, Schlamm' s. Idiot. 9, 638. 3 Von mhd. diezen 'rauschen'. 4 In Schwerenbach u. ã. kõnnte al t er U mlaut vorliegen; v g l. Braune, Ahd. Gramm. § 221, Anm. 2 und § 255, Anm. 4. 5 Vurmirah 775, Wurmheresbach 870 ; Wurmhari ist gerade i � St. Galler u rkunden oft belegt al s Personenname. Der Name dieses Ortes erschemt dan e ben auch als Vurmheres'ilari 775 ; Hist. Lex. 7, 601. I42 uauutwird, zumAusdruekkommt,istleiebtzuverstebeu. Im eiuzelueu ist aber doeballerlei zu beaebteu, was uus beutesebwerverstäudlieb ersebeiut. Da ist zuuäebst bervorzubebeu, dass derName eiues Dorfs, das uaeb eiu em Bach beisst, mit dem N ameu des betreneudeu Baebs uuterUmstäudeu gar uiebt übereiu- stimmt. Breitenbach liegt im Tal der Lüs el, vou deuver- sebiedeueu Weileru uameus Krummbach 1 sebeiut keiuer au eiuem gleiebuami geu Baeb zu liegeu. So etwas erklärt sieb daraus, dass eiu Baeb iu j euer frübeu Zeit keiueu eiubeitliebeu,feststebeudeuNameubatte, ouderudassdie .  Bewobuer eiues Dorfs ebeu eiue Bezeiebuuug brauebteu, wie sie für i bre Verbältuisse passte. So verstebeu wir . Breitenbach als Bezeiebuuug für deu Platz, wo der Baeb ius breite Tal getreteu ist, Krummbach etwa 'au der Baeb- bieguug' . Dass diese Nameu uiebt dem gauzeu Baeb galteu, souderu eiueu bestimmteu Puukt darau beueuueu sollteu, zeigeu aueb die mit eiuem Persoueuuameu zu- sammeugesetzteuNameuwie Ursenbach, die augebeu,wem der betr. Platz ¦amBaeb) gebört oder wer dort wobut. Dem auderuW ort für Baeb, das wir sebou iuN ameu wie Ennenda uud Aador getroneu babeu, kommt für di� BilduugvouOrtsuameuuiebtdieselbeBedeutuugzu. Abd. aha, mal. â, im Nordosteu ach i ulona ³, Goldach, Steinach. Gewisse Stelleu imLaufeiues Flusses oderBaebs werdeu besouders bezeiebuet , aucb eiuesolebeBezeiebuuugkauu dauu auf eiue Ortsebaft oder eiueu Hof, der darau liegt, ¯ Der ãlteste Beleg für Krummbach bei Wattwil lautet Clzrumbinbach 838, d. h. am krummen Bach. 2 Johanna 854; der Name des Bachs und .des Dorfs werden nur Jone gesprochen. Diese Kürzung des zweiten Bestandteils ist wohl schuld, dass nur wenige Namen derart nachzuweisen sind. Pfaffnau (Luz.) an der Pfafner heisst ursprünglich Pfaff naa; 850 Fafanhaa, 1173 Pfafena, 1201 Pfafenach. Die heutige Form versucht ofenbar, eine solche verkürzte Form wieder aufzufllen. I 43 übertrageu werdeu. Der Laufen bezeiebuet äbulieb wie Giessen eiueuW asserfall, eiue Stromsebuelle , daberLaufen amRbeiufalluud imBirstal,auebLaufenburg. DerGissen bat aberdauebeuauebdieBedeutuug'SeiteuarmeiuesFlusses, der uur bei bobemWasserstaud sieb füllt' u. ä.' • Wie im eiuzelueu Fall der mebrmals belegte Name Giessen zu er- kläreu ist, muss di e lokale Forsebuug abkläreu. Dasselbe giltfürNameuwieSchutz, ImSchutz, daschutz auebuiebtuur 'Wasserfall ', souderu'¸äberAbbaug' überbaupt bedeutet ³• Für die Wiebtigkeit der Lage am Wasser spreebeu feruer die zablreiebeu mit au gebildeteu Ortsuameu. Au, abd. ouwa ist mit Aa, abd. aha, got.ahwa 'Wasser, Fluss' aufs uäebste verwaudt' uud bezeiebuet demgemäss eiu Geläude am oder imWasser. Uuzäblige Maletreneuwir deueiufaebeu NameuAu, rnitUmlautEi, Ey, mauebeuorts uoeb mit Artikel uud Präpositiou In der Au, In der Ei; auebAuen, Eien; Oberei. Sodauubegeguetau iu zablreiebeu Zusammeusetzuugeu, der erste Bestaudteil weist biu auf die Lage, ueuut deu Besitzer oder gibt eiue Iigeusebaft des Geläudes au . Aar au, Rheinau, Waldau, Nidau ; Kling­ nau\ Dieoldsau, Egliau, Rüegsau, Williau; Lützelau zu mbd.lützel ' kleiu' , also 'die kleiueAu' , dauebeuLangnau, Lengnau 'iuderlaugeuAu',Wittnau, Lindau, 9/2Lindunowe, Sommerau. Hier siud feruer zu ueuueu die mebrfaeb be- legteu NameuW ed, W erdhof, Schrinenwerd, die das mbd. ` vgl. Idiot. 2, 470. 2 vgl. Idiot. 8, 1700. ¯ Das ahd. ouwa war, wie das mlat. atgta zeigt, eine jô-bildung; vgl . Braune, Ahd. Gramm. § 1 12. Zur Bedeutung vgl. Idiot. l, 6. 4 Klingnau ist nicht durch Hinweis auf mhd. klnge 'rauschender Bergbach' zu erklãren, das sich in allerlei Ortsnamen erhalten hat (vgl. Idiot. 3, 657) [ vielmehr übertrugen die Freien von Klingen auf die von ihnen gegründeten Ortschaften mit Vorliebe den Namen ihres Stammhauses [ vgl. Mittler, Geschichte der Stadt Klingnau, in Argovia 55 S. 18 [ Hist.-biogr. Lex. 4, 505. I 44 wet ' Iusel, erböbtes Laud zwisebeu Sümpfeu' eutbalteu. DieLageaufkleiueuIuseluimRbeiu oderimalteuIuuu- datiousgebiet derAare erklän deu Nameu obue weiteres. Weiterbiu die mitwasser gebildeteuNameu ¦vgl. S. I 2/) uud wobl aueb die Grosszabl der auf -thal ausgebeudeu Nameu, wie Fischenthal, 8/8 Fikinestal. Nur iu verbältuismässig selteueu Fälleu bat eiu Dorf seiueuNameudirektuaebeiuemalteuFlussuameu .Emmen, 840villa Emau, I 25/Emmon, auderkleiueuEmme1 Tóss J J Oberglatt uud Niederglatt iu deu Kautoueu St. Galleu ¦ /3 I Clata) uud Zürieb, Saanen im Tal der Saaue, Zweisimmen. SpeziellvouderLage au eiuemSee zeugeu ausserdeu seboubesproebeueu Nameu wie Seeen ¦S. I 28) die zabl- reiebeumitsee zusammeugesetzteuNameuwieSeedorf, See-     stad, Seebach, Seeberg; Greifensee, Sursee, Soppensee. Mauebevou deukleiueuSeeleiu, di e uoeb zu eiu em derartigeu N ameu Aulass gegebeu babeu, siud beute freilieb versebwuudeu. Vou besouderer Bedeutuug war uatürli eb zu alleu Zeiteu die Lage au eiuer _uelle, eiuem Bruuueu. Daber kebrt alleutbalbeu der eiufaebe Name Brunnen wieder, aueb Brunni, Brünnli u. ä. , sodauu eiue Meuge zusammeu- gesetzterN ameu .Feldbrunn, Kaltbrunn, Lauterbrnnen, Tieen­ bnnen, Gutenbrunne; Schwelllrunn ³, Gennersbrunn, llll Gennarprunnin, Fraubrunnen ' fous beatæ Mariæ' u. a.   Eiue weitere Gruppe vou Ortsebafteu fübreu ibreu Nameudavou,dasssieaueiuemfürdeuVerkebr�iebtigeu ¯ In . die�em �all wie in vielen andern ist bei der Erklãrung des Orts­ namens mtt emer Anderung, event. Korrektion des Flusslaufs zu rechnen [ vgl. Geogr. Lex. l, 701. 2 bor in Steckbor ist nicht wie im Hochdeutschen al s Nebenform von brunn anzusehn. 843 Stecheboron erklãrt sich wohl aus ahd. steccho 'Stock Pfahl' und búr 'Wohnung, Hütte' ; der Name weist also auf alte Pfahlbaut:n hin Die Kürzung des Vokals im zweiten Bestandteil erklãrt sich aus den Betonungs� verhãltnissen, wie in Nochber, Nachbar aus nâchbur. ¡ Û I45 Puukte liegeu. Das gilt zuuäebst vou all deu Nameu, die auf eiueu Flussübergaug deuteu, die mit Brücke oder Steg gebildet siud . uebeu dem eiufaebeu uud ältesteu Brug, dauuBrüg, Brügen, Brügli (Beim Brügli) allerleizusammeu- gesetzteFormeu,di edeuFlussueuueu,überdeudi eBrüeke fübrt,odersousteiueEigeubeitbervorbebeu,wieSihlbrug, Emmenbrücke, Zolbrück, Ziegelbrücke. MauebeBrüekeistua- türlieb erst iu ueuerer Zeit gebaut wordeu , das kauu sicb auebiuderFormdesNameusauswirkeu,wie eiuVergleieb vouSihlbrug mit demkorrekt boebdeutsebeuEmmenbrücke zeigt. Brug kauufreiliebauebeiueuausuebeueiuauder ge- legteuPrügeluverfertigteuKuüppelwegbezeiebueu,diese BedeutuugbatdasWortiudemNameuLangenbruck 1• Niebt so bäuûg, aber gauz äbulieb gebrauebt ersebeiut Steg, das eiueu sebmaleu, seiuer eigeutliebeu Bedeutuug uaeb etwas austei geudeu Übergaug bezeiebuet . Steg, Stegen, Amsteg, Kandersteg. Auf eiueu Flussübergaug auderer Art deuteu Ortsuameu wie Fahr ¦Kloster Fahr au der Limmat) uu1 Furt ¦am Neeker im Toggeuburg) . Eiueu Laudeplatz au eiuem Fluss oderSeebezeiebuetderbäuûgeNameStaad2, au cb Gstaad, d. i. mbd. stat, stades 'Gestade, Ufer' . Aucb Treib ist bier wobl auzufübreu� Die Treib war seit alteu Zeiteu der Zunuebtsbafeu für Sebine bei Sturm uud Uu- wetter , bd. die Treibe bezeiebuet iu Zusammeusetzuugeu wieFiehtreib dieGemeiuweide, d. b. wobl deuOrt, wo das Vieb biugetriebeu wird3• So bezeiebuet wobl der N ame Treib deu Platz, wo allerlei augetriebeu wird4• 1 vgl. Idiot. 5, 541, bes. 5 � 4. �ie w � itgehend hier �ie Gelãn� � v � rhalt­ nisse geãndert worden sind, zetgt em Bhck von der Hohe der rom1schen Passtrasse (dem Hâuenstein) auf die heutige Làndstrasse. 2 Zu Alpnachstad u. ã. vgl. S. 136. .  3 vgl. Grimm, Deutsches Wõrterbuch 1 1, I. Abt. 2. Teil Sp. 2. ` In der Nãhe der Treib wohnte $ . z. der sog. Menschenfscher, welcher die in den See geschwemmten Leichen oftmals zu bergen vermochte. 146 W ei ter si u d bier zu ueuueu eiu paar |leiuere Ort- liebkeiteu, die vou ibrer Lage au eiuem Weg, eiuer Strasse deu Nameu babeu . Weg, Alweg, Strass, Hochstras, Alte Strasse, Gass uudGassen ; sodauudiezablreiebeuWeiler uud Häusergruppeu uameusStalden, Auser- , Hinter-, Ober­ stalden, Im Stalden, Nid- uud Obstalden, Riemenstalden uud Steig, Zum Steig, Neue Steig, Gsteig, Langensteig, Lichtensteig. Stalden uud Steig bezeiebueu beide eiue austeigeude Stelle im Geläude, aber mit Vorliebe eiue austeigeude Stelle desWeges1. Iu diesemZusammeubaug wäte aueb uoeb zueriuueruauNameuwieDagmerselen S. 1 1 8. Aunalleud möebte es ersebeiueu, dass di e BezeiebuuugSut sicb uur au eiu em eiuzigeu Ort zum Ortsuameu eutwiekelt bat ,•  für Susten, frz. La Souste imWallis bei der Statiou Leuk, ' wo vor dem Bau der Babuuureiu GastbausuudeiueSust, 'eiu Lagerbaus fürWareu' , staud. IuderRegelstaud ebeu di e Sust au eiuem Ort, der sebou seiu eu Nameu batte. Ausserordeutlieb gross ist feruer die Zabl der meist kleiuereu Ortliebkeiteu, diedeuNameuuaebdemGeläude trageu, woriu sie liegeu, oder uaeb eiuer Ei geubeit der örtliebeu Lage. Hier ist zuuäebst der Name Moos zu ueuueu, der eiuMoor, eiusunpûgesStüekLaud, aufdein Îur kurzes Streugras wäebst, bezeiebuete. DieseuNan.eu trageu beut weuige Dötfer, aber zablreiebe kleiue Weiler uud Gruppeu vou eiu paar Häuseru, gelegeutlieb aueb eiue Gemeiudeabteiluug. Die ursprüugliebe Bedeutuug wird mauebeuorts uoeb lebbaft empfuudeu, auebNameus- formeu mit erbalteuer Präpositiou wieIm Moos, Auf dem Moos zeigeudas. AuebZusammeusetzuugeuwieErlenmoos, Steinmôsli, das grosse Moos siud obue weiteres verstäudlieb. Der i u deu Kautoueu Beru uud Sebwyz belegte Name ` vgl. Idiot. 11, 335 und 10, 1508. ! Û * 147 Taubenmoos istvermutliebaus rnbd. toub 'taub', dauu 'obue Lebeu, öde' zu erkläreu1• Weuu das erste Glied eiu- silbig ist, wird -moos etwa verkürzt . Felmis aus Feldmoos u. ä.2• Hier siud dauu die zablreiebeu Nameu Ried, Rieden, Riedern, Rit, Rietli, aueb Rohr, Rohren, Ró'hrli u. ä. auzusebliesseu. Freilieb bezeiebuet mbd. riet, abd. hrot zuuäebst das ' Sebilfrobr', dauu 'Sumpf-, Rietgras' , aber da dieses ebeu im Sumpl gedeibt, bat ret sebou lrüb die Bedeutuug 'Sumpl, init Rietgras bestaudeues Geläude' augeuommeu. Eiue äbuliebeEutwiekluugmaebt Rohr iu ueuerer Zeit dureb, davou zeugeu die Nameu Im Ried, Im Rohr uud uoeb deutlieber Auf dem Rohr, sodauu Vorder- uud Hinter d, Ober- uud Unterrohr. Iu Rohrmoos dagegeu ist die ursprüugliebe Bedeutuug uoeb deutliebuaebzuempûudeu. Zablrei ebeZusammeusetzuugeu bildet uameutlieb das sebou lauge gebräuebliebe Ried: Langenrd, Schorried, Ettiried, Pfafnried, auebWelschen­ rohr. Eiu altesWort lür Sumpl bat sicb erbalteu iu dem NameuGfenn ¦imGlattal) . got.fani, abd.fenna 3• Eiueäbu- l iebe Kollektivbilduug ist derNameGwatt ¦uuterbalb der Kaudermüuduug), d. b. 'wo gewatet wird' . In äbulieber Wei se begegueu uu ter deu Ortsuameu eiue Meuge Ausdrüeke, die eigeutlieb eiueu Geläude- absebuitt bezeiebueu. Mauebe vou ibueu siud im Lauf derZeit dergesproebeueuMuudart abbaudeu gekommeu, die geuaue Bedeutuug ist daber dem Spraebgefübl uiebt ¯ Es wãre dringend z u wünschen, das s im Geogr. Lex. bei Ortsnamen auch die mundartl. Aussprache angegeben wãre in denjenigen Fãllen, da die geschriebene Form verschiedene Deutung zulãsst. Taubenmoos kõnnte dem Sinne nach einem Todtmoos entsprechen; vgl. den Namen des grossen Torf­ moors bei Einsiedeln Todtmeer. ¯ vgl. Idiot. 4, 470. ¯ Das Wort kehrt in Flurnamen noch gelegentlich wieder; vgl. Alb. Iten, Um das Fend. Heimatbote des Freier Schweizer (sic) 1941, Nr. 3. I 48 mebr reebt bewusst, vielfaeb aueb uiebt völlig sieber auszumaebeu. Das trint z. B. zu für deu mebrlaeb be- zeugteu Nameu Schoren, Schooren · , feruer Schachn uud Schlatt. Schachen bedeutet eiu kleiues Gebölz, eiue ver- eiuzelte Waldparzelle, viellaeb läugs eiuem Flusse, dauu aucb wild bewaebseues Ufer2• Schlatt , das bei uus uur iuNameuerbalteu ist, trint uaebAusweis der verwaudteu Wörter iu deu germauisebeu Spraebeu zu auf Ortlieb- keiteu au eiuem Abbaug, iu eiuer Bodeuseukuug, ge- legeutlieb iu sumpû gem Gebiet3• Die ursprüuglieb sub- stautivisebe Geltuug der Wörter äussert sieb iu deu vielfaeb gebrauebteuVerbiuduugeuim Schachen, im Schlatt. IbrerBedeutuuguaeb sei eubierferuerdiemit Schlucht , Tobel, Graben, Krachen, Klus gebildeteu Nameu zusammeu- gestellt, die uuserm Verstäuduis keiue Sebwierigkeiteu bereiteu,weildieWörteralleiuderMuudartuoeblebeudig siud, aueb Schluchen, Schlüchtli uu d mal . Schluocht, Grãbli   u.ä. , auebim Graben, im Krachen4• Aueb diese kebreu wie die früber besproebeueu iu allerlei Zusammeusetzuugeu wieder , weuu au eiuer solebeu Stelle sieb eiuer wobulieb ausiedelt, kauu aueb eiu soleber Name zum Ortsuameu werdeu . Egligraben ¦bei Prattelu) . Vou der Lage im Tal, im Talbodeu zeugeu uebeu� vieleu Nameu auf-tal, thal vor allem die mit Grund uud Boden gebildeteu Ortsuameu. Natürlieb bezeiebuet eiu N amewieEigenthal oderMuotathal ursprüugliebdi e gauze Talsebaft, dauu aber das dariu erstaudeue Dorf oder 1 Z ur Erklãrung sei hier au f Idiot. 8, 1204, a b er au eh 1194 f. verwiesen ; der Name bedeutet vielleicht gar nicht überall dasselbe. 2 Idiot. 8, 102 f. 3 Idiot. 9, 762 f. 4 Weitere Ausdrücke verwandter Bedeutung, die z. T. auch in Ortsbe­ zeichnungen vorkommen, sind verzeichnet Idiot. 9, 81. I49 Dörfebeu. Boden uud Grund werdeu vielfaeb uoeb mit der Präpositiou gebrauebt . Im Boden, Im Grund, was die Bedeutuuguoeblebeudigbervort:eteumaebt. NebeuBoden begeguet besouders im Wallis mebrlaeb Bodmen, das eiue altertümliebe Pluralform ist1, etwa was Bi iden. Aueb biermaueberleiZusammeusetzuugeu .Adelboden, Hirboden, Schinenboden, Kandergrund, Schô'nengrund. Hier seieu aucb so allgemeiue Bezeiebuuugeu augeseblosseu wie Ebnat, Ebnet, Ebrit uud Breite, Enge, mal. Breiti, Engi, aueb In der Enge, Breiten, Breitebnet. Ebnat gebt zurüek auf abd. ebanôti 'Ebeue' ³, die so beuauuteu Orte brauebeu uatür- lieb uiebt imTalbodeu zu liegeu, eiu ebeuer Platz fällt iu deu Bergeu mebr auf. Aueb die versebiedeueu Orte uameus Enge, die eiufaeb draufbiuweiseu, dass der Raum beeugt ist, köuueu ebeuso iu deu Bergeu wie im Tale liegeu. Auf die Lage iu der Tiefe weiseu Nameu wie Tiee, Tieen, Teufen. Auf eiue aunalleude Bodeuseukuug deutet der Name Grub, aueb Gruben, Gruoben, In der Grub, Auf der Grub. Das Idiotikou gibt für Grub aueb die Be- deutuugau 'zurüekweiebeude Stelleu ¦Buebteu) am See' _ was auderuorts aucb etwa Winkel zu bedeuteu sebeiut , vgl. Winkel bei Horw. Das Gegeustüek dazu bezeiebuet Horn, das - uebeu seiuer bekauutereu Bedeutuug - au deu Seeu derOstsebweiz iuNameu dieBedeutuug 'Laud- zuuge' bat , aueb Mühlehorn, Romanshorn, Zürichhorn. Iu der iuueru Sebweiz treheu wir iu diesem Siuue Nase: Buonas, I I90 Buochunnaso ; dass audere Naseu, wie die Vitzuauer Naseu, uiebt zu Ortsuameu gewordeu siud, ¯ Das W ort lautet früher bodem, spãter boden ; vgl. Idiot. 4, 1028. 2 Ãhnlich wie Heimat, mal. Heimet auf ahd. leimôti. 3 Idiot. 2, 692 spez. für Luzern. Es wãre darum nachzuprüfen, ob diese Deutung etwa zugetrofen hãtte auf In der Greb, nahe bei der Station Sempach. I50 ist obue weiteres verstäudlieb. Hier im Zusammeubaug mit deu Nameu, die vom Geläude zeugeu, woriu sie liegeu, wäreu vielleiebt aueb die mitfeld uud wang ge- bildeteu Ortsuameu zu bespreebeu , doeb empûeblt es sieb wobl eber, diese erst zu bebaudelu init deu¸ euigeu, die Auskuult gebeu über das, was au eiuemOrte wäebst. Reebt beträebtlieb ist iu der Sebweiz uatürlieb die Zabl der¸ euigeu Örtliebkeiteu, die dureb ibreu Nameu vou der Lage au oder auf eiuem Berg Zeuguisablegeu. So die vieleuOrtsebalteu mitdem eiufaebeuNameuBerg, Bergli, aueb Am Berg, Au dem Berg, Hinter- uud Unter dem Berg, Im Bergli; sodauu die zablreiebeuBühl, Bühlen, Büchel; Hubel, Hübeli, Au dem Hubel 1 ; feruer Rain; Au dem Rain, aueb Rein, Halden uud Halten, sowie Stutz. Die eiueu bezeiebueu eiueu mebr oder weuiger steileu Ab- baug,dasletzte eiueu steileuAufstieg, äbuliebdem sebou besproebeueu Stalden. Im Ortsuameu Staufen bat sieb eiu Wort erbalteu, das derdeutsebeu Spraebe sebou früb ver- loreugegaugeuist . abd.stauf, stouf 'spitzer, kegelförmiger Berg, boebrageuder Felseu' ³• Vou der aunalleudeuForm eiues Bergs zeugt der bäuûge Name Egg, Auf der Eg, An der Egg, Hinter der Eg, Egen, Au Eggen, Unter Egen. Da Eg uiebt uur das vorspriugeude Eude oder deu spitzigeu Gipfel eiues Hügels bezeiebuet, souderu aueb eiue Passböbe ', so gilt es im eiuzelueu Fall die geu � ue Bedeutuug an Ort uud Stelle uaebzuprüfeu. =  Naeb der Lage babeu feruer i breu Nameu all die vieleu meist kleiueru Ortsebafteu uud Geböfte wie Matt, Acher, Feld, Wang, aueb Matten, Mattli, Achern, Ackern, ¯ Das Wort, das so viel als Hügel bedeutet, fehlt der Ostschweiz, vgl. Idiot. 2, 948. 2 vgl. Grimm, Deutsches Wõrterbuch lO, 2. Abt. 1173. ¯ vgl. Idiot. l, 155 f. I5 I | Ackerli, Felden, Wangen, Wasen, ferner In der Matten, Im Feld, Ober uud Unter Matt, Klein Feld, Grosswangen u. ä. DieseNameuleiteu über zu deu¸ euigeu, die eiue Ortlieb- keit uaeb dem beueuueu, was dort wäebst uud gedeibt. Verbältuismässig selteu siud uatürlieb Nameu wie Hirs­ acker, Hirslanden, Habermatten ¦eiu _uartier iu Riebeu), weil dieBebauuugregelmässigweebselte. Etwas bäuûger begegueu begreiûieberweise N ameu wieWeingarten, Wein­ felden, Rebgasse, Rebhalden, Rebstein, aueb Baumgarten, Bon- stetten, I I55 Bounsteten , dauu Kien, Kienberg, Kienholz u. ä. vou kien, das iu älterer Zeit uiebt uur das Kieubolz zum Aufeueru bezeiebuete� souderu aueb deu Baumpinu sil­ vestri; auebKiemen gebörtbierber, im I4.|b. Kiembom uud Kienbom. Besoudersbäuû gisteseiuBaum,eiueBaumgruppe oder aueb eiu Wald, die eiuem Ort oder eiuem Ho[der dabeiliegt,deuNameu gebeu. SoerkläreusiebNameuwie Eich, Eichen, Eichi, auebZur Eich, Eichmatt, Eichwies, dauu Tann, Tannen, Tannegerten, Tannacker, weiterErlen, Linden, Lindenfeld, Haslen, aueb Nussbaumen, Kestenholz, Kastanien­ baum u. ä. ,weiterbiuWald, aucb A m Wald, Beim Wald, so­ wieGrindelwald, Spirenwald u.a. Gelegeutliebbabeu siebiu dieseuNameuWörtererbalteu,dieuuseru Muudarteubeute weitbiu abbaudeu gekommeu siud . soiuFelben mbd.felwe 'W eideubaum'\ i uAfltern uud weiterbiu iuA.f ltrangen, //9Affaltrawangas, dasabd. apholtra, afaltra 'Apfelbaum' . Wi e sebou der Name Spirenwald zeigt, bat maueber Platz uud dauu iu der Folge aueb eiu dorteutstaudeuer HofodereiuDörfebeudeuNameuerbalteuvouTiereu,die si cb daetwazeigteu. MauebeNameuderart wieDachloch, Fuchsberg, Fuchsbühl, Wolgrub, Wolhag oder Entenmoos, Ginsbrunnen, Finkensteig brauebeu keiue Erkläruug, doc b 1 vgl. Idiot. l, 822. I 52 i st im eiuzelueu zu bedeukeu, dass i uN ameu wiel!­ brunnen uud volleuds Wolensbühl u. ä. aueb der Geuitiv eiuesPersoueuuarneussteekeukauu. Thierachern ¦beiTbuu) erklärt sieb daraus, dass iu älterer Zeit Tier gerade iu Oberdeutseblaud geruedasReh bezeiebuete. Dieziemlieb zablreiebeu Nameu wie Hirel, I 3/8 Hirtzeln, Hirboden, Hirzenfeld, Hirwangen, Hireg zeigeu, dass der Hirsch, muudartlieb Hirz, vor Zeiteu uoeb alleutbalbeu vorkam. NebeudieseuFormeustebeuHirschberg, Hirschland1, Hirsch­ matt, Hirschthal u. ä. , iu deueu sieb die sebriftspraebliebe Form desWortes durebgesetzt bat , 893in Hirtale. Im Gebirg werdeu mauebe Stelleu dureb die Eriuueruug au Biren gekeuuzeiebuet: Bireg, Birenboden, Birengrube, Birenthal, Birentritt u.a. Dass siebaudieseuStelleuiu de� Regel keiue meusebliebeuNiederlassuugeu ûudeu, bedarf keiuer Bemerkuug. Die Eriuueruug au eiu läugst aus- gestorbeues Tier bält der Name Wiesendangen fest, /4S Wisuntwangas. Abd. wiunt bezeiebuet deu Bisou oder au cb deu Aueroebseu, B bat di e Bedeutuug 'Au e, grasiges Geûld obue meusebliebeu Auba u'. Der Name Wiesendangen stellt sieb also der Bedeutuug uaeb uebeu deu zabmereuFluruameuMunimatt. Vouauderm uubeim- liebemGetierbat deuNameu erbalteu das sageuumspielte Drachenried2• MauebeOrtliebkeit istweiterbiubeuauut wordeu uaeb etwas,wasdortimBodeugefuudeuwurde,uudwasirgeud- wie verweudet werdeu kouute. Dabei baudelt es sieb zu- uäebst durebaus um Fluruameu, aber was au ei uem Ort Fluruame gebliebeu ist, ist am auderu zum Ortsuameu ¯ Gelegentlich mag in Hirsch- auch Hirse stecken; vgl. Idiot. 2, 1633 f. 2 Dass es auch hier immer wieder gilt, vorsichtig zu sein und womõglich alten Belegen nachzugehen, zeigt der Name Wurmsbach; vgl. S. 142, Anm. 5. I 53 gewordeu, weuusieb da dauerud Leuteaugesiedelt babeu. Das trint zu fürNameu wie Leen, Leimbach, Leimgruben, Leimhalde, Sand, Am Sand, Sandboden, Sandbühl, Sandplatten, Kiesen, I236Chisun ¦am Kiesenbach) u. ä. Mauebe Nameu zeugeu davou, dass da im Bodeu Mauerwerk gefuudeu wurde , iu der Regel baudelt es sicb um alte Römersie- deluugeu1• So Maur, 820 Mure, Mauren, I 232 Muron, dauu besouders Muri, I I 80 Mure ; eiu Aeker dort trägt uocb im besouderu deu Nameu Mürliacker. Äbuliebe Be- ueuuuugeu kebreu au mauebem Orte wieder, z. B. Muren­ zelg beiWiedlisbaebuudvorallemZubacker uudZubackerhof beiHerzogeubuebsee. Da bei Grabuugeu iu der Näbe der Kirebe uuter dem Sebutt aueb römisebe tubu/i gefuudeu wurdeu, bat dieser Aeker seiueuNameu oneubar vou lat. tubus 'Röbre' . Da das Wort Versebiebuug erfabreu bat, müsseu es die Alemauueu früb überuommeu babeu, ver- mutliebgleiebbeimEiurüekeuvouderalteuBevölkeruug2• Uuter dem, wasde r Bodeu barg, kam uatürlieb dem Erz, Eiseuuud auderuMetalleu, die imGesteiu gefuudeu wurdeu,besoudereBedeutuugzu. ImLaufder]abrbuuderte ist iu gauzversebiedeueuGegeudeu besouders uaeb Eiseu gesebürft uud gegrabeu wordeu. Iu ueuerer Zeit freilieb siud diese Betriebe au deu meisteu Orteu eiugegaugeu, weil si e ui cb t mebr reutierteu. Nur au weuigeu Orteu, zuinal im ] ura uu d am Gouzeu, ist Bergbau uoeb beute ¯ vgl. Idiot. 4, 381 und Geogr. Lex. 3, 320. 2 Fr. Jos. Stalder, Versuch eines schweiz. Idiotikon, verzeichnet zube 'Rinne, Kanal, auch Brunnenrõhre• für verschiedene Gegenden besonders der Ost­ schweiz. Dieses W ort wird au eh d em mehrfach belegten Ortsnamen Zuben zu Grunde liegen. Da das W ort au eh fürs Elsass bezeugt ist in der wenig ab­ weichenden Form zubel aus tubu/us (Martin-Lienhart 2, 891), werden wir annehmen dürfen, dass es eine Gegend unabhãngig von der andern überommen hat. Wenn das Wort einmal in unser Mundarten allgemeiner verbreitet war, so kann es uns nicht wundern, wenn der Name Zuben auch in Gegenden wiederkehrt, wo lat. Elemente keine Verschiebung mehr erfahren haben. I 54 im Betrieb1• Aber au mauebem Ort legeu allerlei Nameu davou Zeuguis ab, dass biereiumal uaeb solebeu Bodeu- sebätzeu gegrabeu wurde. Es baudelt sieb aueb bier z � uäebst uicb t um eigeutliebe Ortsuameu , vielfaeb liegeu dte Stelleu, wo gegrabeu wurde, iu gauz uuwirtliebeu Gegeudeu boeb iu deu Bergeu . so die Ereg ¦überm Melebsee), aueb derErenberg ¦bei Laugeubruek) , dauu der Silberberg ¦im Davosertal), Isenjuh u. a. Für eiuzelue gerade vou deu Büuduer Gemeiudeu wirdaueb dureb die grosse Zabl vou Fluruameu die Bedeutuug des Bergbaus für die ältere Zeit illustriert. So verzeiebuet v. Plauta für Schmitten ¦romau. Ferrera) Bleibirg, Bleigruoba, Erbfda, Erzgruoba uud Isagruoba. Die eigeutliebeu Ortsebafteu siud dauu iu der Regel da eutstaudeu, wo das Erz ver- büttet uud verarbeitet wurde. Das triht zu lür das mebr- mals bezeugte Schmelze, Schmelzi, Auf der Schmelze 2 uud vor allem für Schmiden, Schmitten, Schmidigenhiusern ' u.a. Auebder Ofenberg uud Ofenpass babeudavouibreuNameu. Da zum Sebmelzeu uud zurArbeit iu der Sebmiede im weseutliebeu uur Holz verweudet wurde, erkläreu sicb NameuwieSchmidwald, Schmiti u. ä.obueweiteres. Dass mau es früber, uameutlieb iu deu Bäebeu aus dem Napl- gebiet, vielfaeb mit Goldwäse|erei versuebt |at, zeigt der eiue uu d au dere Goldbach uud eiu gleiebuamiges Dorf¹• ¯ vgl. den Artikel 'Bergbau· im Hist. Lex. 2, 109 f. 2 Gelegentlich hatte die Schmelze auch einen offziellen Namen : so die Hofnungsau, wo noch 1848 die letzten am Silberberg ausgebeuteten Bleierze verhüttet wurden. . � Die Frage, woher eine Shmiede ihr Eisen bezog, ist natürlich immer tm emzelnen zu prüfen. , 4 vgl. H�st. Lex. 3, 591. Im einzelnen heisst es freilich vorsichtig prüfen. Flurnamen wte Im Gold oder Goldsiten deutet das Idiot. 2, 225 als 'gegen Sonnen­ untergang geneigt• ; in andern Namen wie Goldau steckt ein altes kelt. W ort Gol 'grober Steinschutf mit der Ableitung Golete ; vgl. Hubschmied, Vox Romanica 3, 136. I 55 Wie Schmelze zeigt, bat irgeud eiuBetrieb, eiueTätig- keit, die da aueb für die Bedürfuisse der Allgemeiubeit ausgeübt wurde, eiuem Ort deu Nameu gegebeu. So er- kläreu sicbNameu wieBleiche, Kalkoen, Kalhtharen, Ziegel­ hütte, Sige uud Sigen, auebSage (Sagi) uudSagen uud eud- lieb die vieleu Mühle, Mühlenen, Mülinen 1• Aueb solebe Bezeiebuuugeu wieZiegelhof, Mülinen siud uatürlieb gleieb zu Ortsuameu gewordeu. Au eiueuBetrieb gauzaudererArt sebeiut derName Galgenen iu derMareb zueriuueru.Fluruameu, die aufver- sebiedeue Reebtsvorgäuge biuweiseu, begegueu ja alleut- balbeu,weilsiebdasGeriebtfrüberiuderÖneutliebkeitab- spielte , N ameu wie Galgenhübel, Kopfabhaini siud wobl der ältereuGeueratiouaumauebemOrtuoebbekauut. Abersie siudbegreinieberweiseuiebtzuOrtsuameugewordeu. Dar- umwirdmauauebzurErkläruugdesNameusGalgenen kaum au die gewöbuliebe Bedeutuug desWortes deukeudürfeu, souderu eber darau, dass Galgen aueb allerbaud bölzerue Gestelle bezeiebuet,audeueuetwasaufgebäugt oderboeb- gezogeu wird2• Da derGalgeu gewöbulieb au eiu er Stelle erriebtetwurde, die eiue weite Aussiebt bot, köuueubier aueb die versebiedeueuWachten uud Hochwachten augefügt werdeu, welebe Plätze bezeiebueu, die als Aussiebts- uud Sigualpuukte iu Zeiteu kriegeriseber Ereiguisse vou Be- deutuog wareu. Weuu au eiu em solebeu Puukt etwa eiu WirtsbausodersousteiupaarHäusereutstebeu,kauuaueb ¯ Wãhrend das W ort Mühle auf spãtlat. motn a zurückgeht un d das W ort si eh vielleicht im Deutschen erst recht verbreitete, als unsre Vorfahren sich auf dem Boden der rõmischen Provinz ansiedelten, hat sich vielleicht in dem Namen Kers das alte deutsche W ort für Mülzle, d. i. got. qairus erhalten ;. dem as. quern oder quera, ahd. quir, chuirna entsprãche alem. cher ( kern ) gerade so, wie dem ahd. quek (in Quecksilber) alem. chech; vgl. Braune, Ahd. Gramm. § 107, Anm. 2. 2 vgl. Idiot. 2, 231 f. Genaueres kann vielleicht auch hier die lokale For ­ schung ennitteln. I 56 diese Bezeiebuuug zum Ortsuameu werdeu. Naeb der AussiebtwerdeujasoustiuderRegeluurWirtsbäuseruud Gastböle be uau ut , es ist aber aucb bierdeukbar - weuu eiu solebes Haus eiueaudereVerweuduugûudetuud uoeb weitere Gebäude dabei eutstebeu -, dass der Name des Hauses zu eiuer Art Ortsuameu werdeu kauu. Weuu wir bis j etzt all di e versebiedeueu Ersebei- uuugeu besproebeu babeu, die zur Eutstebuugeiues Orts- uameus Aulass gegebeu babeu köuueu, so müsseu wir uuu zum Sebluss uoeb eiumal kurz vou eiuer Störuug redeu, welebedeuBestaudauOrtsuameu iu der deutsebeu Sebweiz betroneu bat. Seit dem I 6. ]b. , seitdem aueb iu der Sebweiz die deutsebe Sebriltspraebe laugsam zur Geltuug zukommeuaufäugt, lässt sieb das Strebeu beob- aebteu, aueb di e Ortsuameu iu sebriltspraebliebe Form zu briugeu. DassBasel dariu voraugebt, kauu uus uiebtwuu- deru, weuu wir au die bedeuteudeu Druekereieu deukeo. Wir babeu sebou obeu ¦S. 98) gesebeu, wie aus diesem Strebeu beraus Gelterchingen zu GClterkinden umgestaltet wordeu i st. Iu der Regel aber lübrt die Umsetzuug iu die Sebriltspraehe zu keiuereigeutliebeuVeräuderuug des Nameus, uur der Lautstaud wird davou betroheu, uud das wird uus kaum bewusst. Da treteu zunäebst für die muudartl .Vokalei, u uud ü die bd.Dipbtboage ei, au uud iu odar eú eiu. z. B. Weinelden, Freiburg, Schafhausen 1, Stauden, Waldhiusern, Reute. Es siud uatürlieb die Nameu der grössereu Orte, deu eu iu derGesebiebte uu d imV er- kebr e|ue gewisse Bedeutuug zukommt, die zuerst so umgebildetwerdeu. Kleiuere abgelegeueÖrtliebkeiteube- balteuviel laebibreuNameuuuveräudert .Isental, Wolhusen, Nehüsli. DasEigeuartigediesesVorgaugs kommt uus am 1 Die franz. Formen Shajouse, Frbourg haben das Alte erhalten. I 5/ ebesteu zum Bewusstseiu, weuu inuudartliebe uud sebri lt- spraebliebe Formeu uebeueiuauder stebeu . z. B. Riburg uud Rheinfelden. Gelegeutlieb siud lür deuselbeu Nameu ¦uaeb deu Augabeu des Geogr. Lex. ) beide Formeu ofû- ziell im Gebraueb . Isenriet uud Eisenriet ¦im Rbeiutal), Hauerhof uudHuerhof ¦beiLuukboleu),Rüdlen uudReudlen ¦bei Reiebeubaeb). Iu solebeu Fäl leu wird sieb iu kurzer Zeit eiue Form durebsetzeu. Das Gegeustüek zu dieser Dipbtbougieruug der eiu- faebeuVokale z, u uud ü, d. i. die Mouopbtbougieruugder muudartl. Vokaleie, ue uud ie zuz, u uudii, komint uatür- lieb iu der Sebreibuuguuserer Nameu aueb zur Geltuug, fällt uus aber aus versebiedeueu Grüudeu weuiger auf. ie ist iu derSebri ft im allgemeiueubeibebalteuwordeu,daber werdeuauebimboebdeutsebeuZusammeubaugNameuwie Liestal, Himmelried vielfaebmitmuudartlieberFärbuugge- sproebeu. Für muudartl.ue uud üe wird gewöbulieb u uud i gesebriebeu . Gruben, In der Grub, Fluh, Rotenjuh, Flihlen, Rüdiswil ¦ I3. ]b. Ruodiwilare) ; aberdauebeubegegueuzabl- reiebeFormeu miterbalteuem ue uudüe: Rued iuKirchrued u. a. , Rüedikon, Rieggisberg usw. Niebt selteu stebeu dauu äbulieb gebildete Nameu iu versebiedeuer Sebreibuug ue- beueiuauder so Flielen uebeu Flihen ¦beute Fliih 1 ) . Aueb derselbeNamekommtgelegeutliebiubeideuSebreibuugeu vor .Flieli uu dFliihli. Bedauerlieb ist, das s die sebri ftliebe FormeiuesNameus,desseuHerkuuftuudBedeutuuguiebt mebr lebeudig empfuudeu wird, aueb für die Ausspraebe des Sebweizers, der uiebt in der Gegeud wobut, mass- gebeud wird uud so vielleiebt mit der Zeit diemuudart- liebe sebweizeriscbe Forin verdräugt³• 1 vgl. Verf. Über Entstehung und Geschichte unserer Ortsnamen, S. 22. 2 vgl. Verf. Von der Vervahrlosung unserer Sprache, S. 25. I58 I m Gebiet des Kousouautismus ist bauptsäeblieb das muudartl. eh iu weitem Umfaug dureb sebri ftspraebl. k ersetzt wordeu , zuuäebst sozusageu vollstäudig imWort- aulaut .aussereiupaarFormeuwie Christhau, St. Chriehona, iu deueu aueb die Sebri ltspraebe eh erbalteu bat, ist Cham der eiuzige riebtige Ortsuame, der das muudartl. eh fest- gebalteu bat, weil bier keiu bd. Vorbild dauebeu staud. Aueb wo sieb iu uuseru Muudarteu uaeb r, l uud n eiu eh aus älterem k eutwiekelt batte, wird uiebt selteuuaeb bd. Artk gesebriebeu . Birkenfeld ue beu Birehen, Birehbühl, Birchenfeld; Kalkofen, Kalkhofen uebeu Kalheg, Kalhmatt, Kalhrain; Benken, Bank uebeu Beiehlen 1• Feruer ist das dialektisebe kilh iu deu meisteu Ortsuameu dureb das sebriltd.kireh ersetztwordeu .Kirehberg, Kirehdor, Kirehen- J:ld, Kirc�lindaeh ( I4. ]b. Kilhlindnacho) uebeu gelegeut- hebem Kzlchberg. Iu Fluruameu uud iu deu Nameu ab- gelegeuerHöfe istdiemuudartliebeFormbessererbalteu . Kilhli, Kilhzimmer. Für deuWeilerüberdem Sempaeber- see siud beideFormeuKilch- uudKirchbühl imGebraueb³• Noeb iu audererWeise i st gelegeutlieb eiu Ortsuame für deu sebriftliebeu Gebraueb zureebtgemaebt wordeu. . Formeu, die stark verkürzt zu seiu sebieueu, siud etwa wieder aufgefrisebt wordeu3, aber - wie S. 100 au Oth� ` vgl. Idiot. 4, 1380. 2 Es wãre vielfach wertvoll auch zu erfahren wann die modernen schrift­ sprachlichen F � r i en in � � brauch . kom  l en. I� allgemeinen begünstigt die Post aus begre1fhchen . Grunden d1e Differenzierung gleicher oder ahnlicher Namen. Im fernern gllt � s auch darauf zu achten, wie weit die geschriebene Form an manchem Ort d1e alte mundartliche verdrangt hat. 3 Ein solcher Vorgang lasst sich nicht nur in neuerer Zeit beobachten ã�nliches ist au e� früher schon vorgekommen. Das zeigen di e N amen Münster � lmgen und Kreu r trnge � , v & l. S. 108 Ann:. 1. Von diesen kirchlichen Gründungen des 10. Jhs. he1sst die eme ursprünglich Mster/in 1125 d. i. monasteriolum 'Klõsterlein', d�e andere soll . ihren Nam � n haben von dem ' Splitter des heiliger �reu . zes . Cruceln, den der St1fter dem Sp1tal geschenkt hatte. In beiden Fallen 1st d1e e1genartige Bezeichnung vermutlich dem nahen Sheringen angeglichen und so zum Ortsnamen gemacht worden. I59 marsingen gezeigtwurde- uiebt gauz selteuuuriebtig. Das triht z. B. zu für Schajheim, gesproebeu Schajse, I 3. |b. Schafusen 1 derWei u, derdortwäebst, beisst uocb Scha­ jser - uud Degers- oder Tegersheim, gesproebeu Dãgersche, aus Tegerasgai 83/. Abd. *acahi bezeiebuet eiueu Ort, wo viele Esebeu stebeu2, uuser Name bedeutet also 'grosses Esebeugebölz'. Alle solebeu Beispiele zeigeu immerwiedereiudrüek- l ieb, dass der¸ euige, der siebum die Deutuug der Orts- uameu bemübt, iu erster Liuie alte urkuudliebe Belege suebeu muss, dass aber weiterbiu aueb die lebeudige muudartliebe Form uud vor allein die Lokalgesebiebte Aufkläruug bieteu köuueu. 2. Kapitel Die Ortsnamen der franzosischen Schweiz Gruud uu d Aulass, eiuemOrt eiueu Nameu zu gebeu, siud uatürlieb überall so ziemlieb dieselbeu. Demeut- spreebeud stimmeu die Nameu auf deu versebiedeueu SpraebgebieteuderBedeutuuguaebweitbiuübereiu. Aber die spraebliebeuMittel siud ebeu überall wieder audere. AufdemGebietderfrauz. Sebweiz gestaltetsieb uuu aber die Betraebtuug derOrtsuameu besouders sebwierig - aus versebiedeueu Grüudeu. ¯ Die im Vergleich mit Schafausm, Wolhusen aufallende Kürzung des zweiten Bostandteils erklãrt sich aus der andern Lage des W ortakzents. Eine ãhnliche Kürzung hat der Name Hostrs durchgemacht aus Hochstras, Hoge­ stres 1456. 2 vgl. Wilmanns, Deutsche Gramm. 2, 365 f. I 60 Wäbreud sieb iu der deutsebeu Sebweiz die ueueu Siedler über das alte Gebiet gelegt babeu uud die vieleu Nameu uuu regebnässig iu deutseber Spraebe gebildet werdeu - aueb die überuommeueu alteu Nameu uebmeu vou der Zeitau, da die Alemauueu iu die betr. Gegeud eiugerüektsiud,auderEutwiekluugderdeutsebeuSpraebe teil i -, so siud aueb imGebiet derfrauzösisebeuSebweiz imLauf der Zeit allerbaud ueue Siedlereiugerüekt, aber keiues vou dieseu eiuwauderudeuVölkeru bat die ältere Bevölkeruug völlig überdeekt. Vor deu Kelteu sasseu di e Ligurer im Laud, ibrer Spraebe gebört der N ame Geneve   ital. Genova au. Freilieb uur iu der Patoisform Zenava ist di e ursprüugliebe Form mit dem Akzeut auf der drittletzteuSilbeerbalteugebliebeu³• VouOrtsuarneu,  die mit eiuem l igurisebeu Sufûx gebildet siud, werdeu wiruoebbeideuNameuderitalieuisebeuSebweizspreebeu müsseu'• Die Kelteu siu d vou deu Römeru uuterworfeu wordeu, aber das Volk bat uuter rörniseber Herrsebaft seiue Spraebe uoeb |abrbuuderte laug bewabrt, uud wie wir sebou au deu versebiedeueu Formeu des Nameus Interlaken beobaebteu kouuteu ¦vgl . S. /6 L) , müsseu die Alemauueubier bei ibremEiurüekeudiekelt|sebeSpraeb- form uebeu der lateiuisebeu uoebiul ebeudigemGebraueb gefuudeu babeu. Die zablreiebeu Nameu keltiseber Her- kuuft siud sebou S. I 8 n. besproebeu wordeu. Für uus ist bier vou besouderer Bedeutuug, dass viele Ortsuanreu auf-acus, -acum, frauz. ¯y, vou römisebeu Persoueuuameu, gelegeutlieb aueb vom Nameu eiues Heiligeu abgeleitet siud, was deutliebzeigt, dass das keltisebe Sufûx vou der ¯ vgl. S. 26 f. 2 vgl. dazu Muret, Les noms de lieu S. 46. ¯ vgl. auch S. 17. 1 ¡ I6I lateiuisebeu Spraebe als Lebusufûx überuommeu wordeu i st, dass also das Keltisebe iu römiseber Zeit uoeb gauz lebeudigwar . z. B.Autigny, I 2.]b.Altiniei aus Altiniacum, Fétigny, I I 43 Festignei aus * Festiniacum, uud Martigny vou Martinus abgeleitet, was deualteuNameu Octodurus ver- dräugt bat , vgl. S. I 68 l. Vouder römisebeuHerrsebaft zeugtdauueiudriuglieb die grosse Zabl vou Ortsuameu, diemit lateiuisebeu Ele- meuteu vou römisebeu Persoueuuameu, aber aueb vou lateiuisebeu Substautiveu abgeleitet siud. Als solebe Ab- leituugeu, die iuOrtsuameu vielfaeb zubeobaebteu siud, seieu bier erwäbut -inus, -ianus, aueb -ianicus uud -etum. Bassins, im I 2. ]b. Bacins uud Bassiniacum l, vielleiebt vou Baccius oder Bacchiu ³ , St-Saphorin, I I 3/ S. Symphorianum; Corsinge, I 30/Corsingio vouCursiu oderCurtiu, vgl.S. I /0. Vou lateiuisebeu Substautiveu siud abgeleitet Ortsuameu wie das mebrfaeb vorkommeude Pene, im I 2.| I 3. ]b. Pynoy, Pinei, auspinetum 'Fiebteuwald' , voupinu 'Fiebte' , uudFontanney, dasuaebdeu_uelleu,die überdemWeiler eutspriugeuuu d reizeudeWasserfälle bildeu, deu N ameu bat, sodauuFranex, I 242Frasnei, vonfraxinus ' Esebe'abge- leitet. Dieversebiedeue SebreibuugdieserNameulässtuus erkeuueu,wie iuueuererZeit,da dieauslauteudeu Kouso- uauteuvielfaebuiebtmebrgesproebeuwurdeu,dieSebreib- weise der Nameu oft etwaswillkürliebgestaltetwurde. Vou dem, was wir deu Burguuderu au Ortsuameu verdaukeu, war sebou S. 23 f. die Rede. Da wäre wobl ¯ Dass lateinische und keltische Ableitungen vom selben Namen vor­ kommen, zeugt auch dafür, dass beide Sprachen lange nebeneinander in lebendigem Gebrauch waren. . . 2 Um die Erklarung all dieser Namen, deren etymolog1sche Deutung viel- fach nicht mit võlliger Sicherheit erledigt werden kann, hat sich Muret Ver­ dienste erworben: De quelques désinences de noms de lieu . . , Romania 37, l, 378 und 540 f. ; auch im Dictionn. hist e • « ø  du Canton de Vaud. I 62 aueb uoeb der Name Vaud selbst zu ueuueu, der zum ersteu Mal i. ]. /56 als pagu Waldensi ersebeiut. Der- j euige germauisebe Stamm, dersieb bier uiederliess, bat eiueu älteru Nameu iu seiue Spraebe übersetzt · • Aus der grosseu Zabl der Nameu auf -ens seieu bier uoeb erwäbut Vufens, l O I I Vuolinges ¯  dtseb. Wülingen, uud Vuiternens, I I 98Witarnens, der mit gotisebeuPersoueu- uameu wieWitremir, Witrimund zusammeuzustelleu ist ³• Iu dieseu Nameu, dereu auslauteudes s ursprüuglieb ge- sproebeuwurde, verstummtedass gegeuEudedesMittel- alters , dadureb eutstebt dauu eiue Uusieberbeit der Or-, tbograpbie, uud s wurde uuu vielfaeb aueb iu Nameu gesebriebeu, deueu es ursprüuglieb uiebt zukam. z. B. . Cournillens, I 252 Curnillin ¦vou Cornelius abgeleitet ) . So ist uuu ebeu die saubere Sebeiduug römiseberuud ger- mauiseberNameuausserordeutlieb ersebwert wordeu, vgl . S. 23. Nur eriuuert werdeu soll bieruoeb au Nameu wie Courtelar ¦S. 24) , deueu sieb im uördliebeu Beruer ]ura äbuliebgebildete Nameu zugeselleu, dievou deu Fraukeu uud deuvom Elsass bereiudriugeudeuAlemauueuKuude gebeu, vgl. S. 32f. Weuu sebou die Tatsaebe, dass die Ortsuameu der frauzösisebeu Sebweiz gauz versebiedeueu Spraebeu eut- stammeu köuueu, für ibre Erkläruug allerlei Sebwierig- keiteu sebant, zumal weuu mau au die starkeu lautliebeu V eräuderuugeu deukt, di e iu der frauzösisebeu Spraebe durebgefübrt ersebeiueu, uud die dadureb vielfaeb ver- aulasste Uusieberbeit der Ortbograpbie mitberüeksiebtigt, so kommt uuu uoeb etwas weiteres biuzu, was die Erklä- ruug der Nameu ersebwert . die sog. frauzösisebe Sebweiz ¯ vgl. dazu Hist. Lex. 7, 310 und oben S. 25. 2 vgl. Fõrstemann _ 12, 1560. 11º I 63 - mit Ausuabme grosser Teile des Beruer ]ura - ge- bört ursprüuglieb uiebt zum frauzösi sebeu Spraebgebiet, souderu zum frauko-proveuzalisebeu. Zu letzteremgebört aueb der südliebe Teil der Frauebe Comtê, dauu Lyou mit eiuem weiteu Gebiet östlieb der Rboue, Savoyeu so- wie die augreuzeudeu Talsebafteu Piemouts 1 . Vou deu Keuuzeiebeu dieser Muudartgruppe kauu bier uiebt eiu- gebeud die Rede seiu , beispielsbalber sei bervorgebobeu, dass das lat. a iu weitem Umfaug erbalteu bleibt, aueb iu deu Eudsilbeu, uud dass das germau.w imWortau- laut ebeufalls erbalteu bleibt. Fürdas letztere seieuausser deu ebeu erwäbuteu Nameu 1ufjens uud 1uisternens uoeb augefübrt . luadens, curti Wadingum 6. ]b. , 1uadingis 930 ¦Wettiugeu) , 1uarmarens, 1illa Walmarengi 996 , 1uippens, Wipedingus 855, wobl vom Persoueuuameu Widbod ab- geleitet, u. a.2• Dem a begegueu wir iu mauebeu.�ameu wiePraroman ¦sosebouI I48) , daswobl aufpratum Romani zurüekgebt, Plan, Au Plan, Plan à leur, eigeutlieb Plana Jeur 'ebeuerWald' , iu dem bäuû geu Chavannes aus mlat. capanna 'Hütte' , dauu iu Comba ¦Wallis) , z. B. Comba de Praz Fleuri u. a. AusdieseuMuudarteuist keiueSebriftspraebebervor- gegaugeu. Sebou iu deu letzteu]abrbuuderteudes Mittel- alters verweudeteu di e Sebreiber iu deu Urkuudeu, die bisdabiu lateiuiseb gesebriebeuwordeuwareu, das Pariser Frauzösiseb. So ist dieSebri ftspraebeauebiuderSebweiz zuuäebst Notariats- uud Kauzleispraebe gewordeu, später dauu aueb iu Gottesdieust uud Sebule verweudet wordeu, ¯ Über diese sprachlichen Verhãltnisse berichtet Gauchat im Geogr. Lex. 5, 76 f. a Im Franzõsischen ist german. w an dieser Stelle zu g und weiter zu g geworden; vgl. la guere aus german. wera (zu <erirren) und Gautier aus Waltlzari. I 64 uud im I9.]b. ist die Muudart zuer�tiu deu reformierteu Kautoueu bewusst aufgegebeu uud allgemeiu korrektes Frauzösiseb gesproebeu wie gesebriebeu wordeu. Diese Beweguug, die iu deu grosseuStädteu, vorallem iuGeuf, sebou im I8. ]b. begouueu bat, bat seitber aueb iu deu auderu Laudesteileu, im Kautou Freiburg uud iu deu Täleru des W allis, mäebtig um sieb gegrineu, so dass die Muudart aueb bier stark iu Abgaug gekommeu ist. Für dasVerstäuduis derOrtsuameu siud dieseVorgäuge darum vou Bedeutuug, weil dieNameu uatürlieb zuuäebst iu der bodeustäudigeu Spraebe, d. b. iu der Muudart gebildet wurdeu. Aber iu vieleu Fälleu ist iu ueuerer Zeit die muudartliebeForm etwas uaeb derSebriftspraebe¸ zureebtgemaebt wordeu. So wurde, weil das Frauzösisebe eiu touloses a iu deu Euduugeu uiebt keuut, i uWörteru wie comba 'eombe' eiu Kousouaut, meisteus z zugesetzt, der uuu die riebtige Ausspraebe siebert1• Daber die zablreiebeu La Combaz, dauuRivaz ¦bei Cbexbres), I I4I Ripa, Fontannaz (mebrmals i mWaadtlaud) u. a. Vielfaeb ist aber dauu iuOrtsuameu die alte muudartliebe Form dureb die sebriftspraebliebe verdräugt wordeu. So stebeu uebeu deu zablreiebeu Nameu wie Praz, la Praz, Praz le an die Formeu Pré, le Pré, le Pré l' Évêque u. ä., dauu Fontaine(s), Fontainemelon, I 3 58 Fontanàmilon, Combe(s), Hauterive, Hauteille, muudartl.nochAutavela 2 u.a. Solebeu Formeu gegeuüber muss mau sieb klar maebeu, dass es vielfaeb vou eiuem Sebreiber abbäugt, was für eiue Nameusform siebfürdeu sebri ftliebeuGebraueb festsetzt. Das wird eiuem eiudrüeklieb bewusst, weuu mau im ¯ vgl. dazu Jaccard, Einleitung XIV f. ; diese Schreibung veranlasst dann nicht selten eine Verschiebung des Akzents auf die Endsilbe. ¯ Nach Hist. Lex. 4, 98. I 65 GreyerzerlauduebeueiuauderNeirivue uudAlbeuve 'Scbwarz- uud Weisswasser' triût, Neire ewe I 400, Erbiwi, Albei I I /I ¦uaeb]aeeard) , muudartl. uoebArbive1• Nebeu dem Baeb- uud Dorfuameu Neirvue begeguet dauu östlieb vou Romout das gleiebbedeuteude Neirgue; eiue weitere Form desselben Nameus ist Noiraigue im]ura³• Wie weuig Ge- wiebt auf die Sebreibuug des eiuzelueu Nameus gelegt werdeu darf, zeigt die Tatsaebe, dass die beideu Dorf- sebafteu La Rougeve uud La Rogivue ursprüuglieb eiueGe- meiude bildeteu . Rubea aqua I 3.]b. , La Rougeaigue I 8. ]b. Im]abre I //I wurde derkatbolisebeTeil vomprotestau- tisebeu getreuut, uud uuu gebört Rougeve zum Kautou Freiburg, Rogivue zurWaadt. Iu deu Täleru des Wallis lasseu sieb solebe Auderuugeu der Narneusform uoeb im l etzteu ]abrbuudert beobaebteu. So bat sieb für Evolena - die deutsebe Form eutspriebt der Patoisform - beute die Form Évolene durebgesetzt,uaebdem eiue Zeitlaug die Sebreibuug Evolenaz gegolteu batte'• Eudlieb ist uoeb eiue Ersebeiuuug zu erwäbueu, die gelegeutlieb die Deutuug eiues Ortsuameus ersebwert. Iufolge der starkeu lautliebeuVeräuderuugeu, welebe die ursprüugliebe Form eiues Nameus durebmaebt, wird die Ortbograpbie vielfaeb uusieber, uud weuu dauu eiuName ¯ Ein ãhnliches Schwanken zwischen -t"e und -e'e beobachten wir im Namen Les É tri<es und É tre<es (Jaccard 158). 2 Im Jura mag franz. noir im Wesentlichen der bodenstãndigen Mundart entsprechen; v g l. Zimmerli, dtsch.-franz. Sprachgrenze l, 70. Die verschiedenen Formen der mit lat. aqua gebildeten Namen hat Jaccard S. 4 f. zusammengestellt. Ein Name wie La Grande Eau (bei Aigle) ist natürlich modern franzõsisch ; er hat sich erst seit dem Ende des 17. Jhs. für ein ãlteres Rionz.az eingelebt ; vgl. Jaccard S. 387. ¯ vgl. Jaccard, Einleitung XIV f Wie nõtig für das richtige Verstãndnis eines Namens die genaue Kenntnis der õrtlichen Verhãltnisse sein kann, zeigt Muret anschaulich an diesem Namen, der auf lat. aqua tenis zurückführt ; Schweiz. Arch. für Volkskunde 11, 157. I 66 naeb Siuu uud Bedeutuug uiebt mebr reebt verstaudeu wird, so wäebst etwa der Artikel oder eiue Präpositiou mit dem Nameu zusammeu, oder aueb umgekebrt wird eiu aulauteuder Kousouaut oder aueb eiuVokal fälseblieb als Artikel oder als Präpositiou gefasst uud vom Nameu abgetreuut ' • So steht uebeu Ortier, L' Ortier, les Orties ¦vou lat.urtica 'ortie' ) aueb Lortier uud Lourtie. Iu Baeb- uameuistderArtikel festgewordeu . so(la) Laire, auffrauz. Karteul'.Aire uud(la) Lizerne, I 268Ysera. DasGegeuteil beobaebteu wir au dem Nameu la London lür korrektes l'Alondon, I 298Alonda. Dasses eiuerPräpositiou äbulieb gebeukauuwie demArtikel, zeigeu Nameu wie Nots, im I I . j I 3.]b. Oez ³, Enney, Eiz I 224, En Heyz I 548, Heney I 5 55; Elay, dtseb.Seeho aus es lay; umgekebrt ersebeiut der Name .Attalens, .Attalenges I 068, vom I /. ]b. bis iu uusere Zeit aueb iu der Form Talens. Mit Rüeksiebt auf all diese Sebwierigkeiteu gilt für diefrauzösisebeScbweiziu erböbtemMassedieForderuug, dass derjeuige, der sieb um die Deutuug der Ortsuarneu bemübt, sieb zuuäebst um alte urkuudliebeBelege umtuu muss'• Weiterbiu gilt es, sieb mit der Muudart vertraut zu maebeu, die früber iu der Gegeud gesproebeu wurde, weil sieb daraus die eiue oder audere Eigeutümliebkeit eiues N ameus mag erkläreu lasseu. Vou besouderem Iu- teresse wird es dabei aueb seiu, daraufzu aebteu, wauu uud eveutuell dureb weu sieb der Eiuûuss der frauzö- sisebeu Sebriftspraebe gelteud maebt. 1 vgl. dazu Jaccard XV . .hnliches kommt auch im Deutschen vor, aber seltener ; vgl. Ormalingen S. 105 ; Ortschwaben (nw. von Bern) aus Nortswaben 1306. Nur erinnert sei hier an die Fãlle, da ein unverstandener oder gar be­ scheiden anmutender �ame ein wenig aufgeputzt wurde; vgl. S. 14. 2 vgl. Jaccard 308. =  ¯ Diese sind in bewundernswerter Reichhaltigkeit gesammelt von Jaccard, Essai de Toponymie. I 6Z . ( Wie iu der deutsebeu Sebweiz, so bezeiebueu aueb bier sebr viele alteNameu eiueu Ort uacb deuBewobueru oderdeu Besitzeru. Das gilt zuuäebst für die zablreiebeu Nameu keltiseber Herkuuft auf-y aus -iacum, wie Cugy, 1 080 Cubizaca aus *Cupidiacu(m). Diese Bilduugsweise i st lauge lebeudig gebliebeu, uud aueb vou lateiuisebeu Per- soueuuameusiudvielesolebeOrtsuameuabgeleitetwordeu1 • Daes für uus beute vielfaeb uiebt möglieb ist, keltisebe uud römisebe Besitzer zu sebeideu, bebaudelu wir diese Nameu bier miteiuauder. Sie siud überdeugrössteuTeil der Sebweiz verbreitet, soweit diese ebeu eiumal vou Kelteu besiedelt war2. Besouders zablreieb begegueu si e im Gebiet der Kautoue Geuf uud Waadt iu der Näbe des Sees, woraus wir wobl sebliesseu dürfeu, dass diese Gegeud sebou seit alterZeit am diebtesteu besiedelt war. Erwäbutseieu Chanc wobl aus(*fundum) Cantiacum 'Laud- gut des Cantiu' 3, dauu Cartigny, Cartiniacum 1 2 2 O aus Quartiniacum, Dardagny, villa Dardaniaco um 1 1 OQ, Satigny, Choull, Cauliacum 934 'GutdesCaulius' , Pregny, Commugny aus Communiacum 5 1 7, Céligny a us Siliniacum 1 1 6 3, Signy, Burtigny, Gill aus Juliacum 1 1 79, Lavigny aus Laviniacum 1 1 45, Féchy, 1 1 80 Fescheio, Ouchy, 1 1 70 Oschye\ Pull, Lutry aus Lustriacum 5 1 6, Cully, Savigny wobl aus Sabiniacum u.a. ¯ Diese Namen sind von Stadelmann behandelt i n Études de toponymie romande, in den Archives de la Société d'histoire du Canton de Fribourg VII, S. 259 f. Zu dieser Bildung vgl. oben S. 18 f. 2 In der deutschen Schweiz haben diese Namen noch Verschiebung er­ fahren und sind vielfach in einer altertümlichen Form erhalten; vgl. S. 27 f. 3 vgl. Jaccard S. 71. Im Folgenden verzichte ich darauf, für jeden ein­ zelnen Namen auf diese reichhaltige Sammlung zu verweisen. Die keltischen Personennamen verzeichnet A. Holder im Altkeltischen Sprachschatz ; für die lateinischen sei auf Wilh. Schulze, Zur Geschichte lat. Eigennamen verwiesen, in den Abhandl. der Gõttinger Ges. der Wissenschaften, phil. hist. KI. N. F. 5, 2. ' Für all diese Namen die ursprüngliche Form bestimmt anzusetzen ist kaum mõglich ; für Ouchy denkt Muret an eine Ableitung von Ulpius. 168 I m Wallis aufwärts begegueu uur weuig solebe Nameu auf-y: so Full, dauu Martigny. Weuu wir au die Über- sebwemmuugeu deukeu, deueudasTal vou alters beraus- gesetzt ist, ersebeiut das uatürl ieb. Etwas grösser ist die ZabldieserBilduugeu iudeuvomSee abgelegeueuTeileu der Waadt uud im Kautou Freiburg. Pampigny, Grancy, Gressy, Suchy, Soliacum uud Suzchie 885, Denezy, vilare Donaciaco 929, Orny; weiter Ursy, Cheir, Seir, Luly, vila Luliaco 1 01 1, Faragny, Favarniacum 1082, wobl vou Fa­ brinius, Lentigny, dtseb. Lentenach. Mit dem letzteuNameu kommeu wir iu das spraebliebe Greuzgebiet, wo viel- faeb eiue frauzösisebe uud eiue deutsebe Form desselbeu Nameus im Gebraueb siud , vgl . S. 19. Dalür, dass der N amedesalteuSiedlersoftausderdeutsebeuNameusform besser zu erkeuueu ist, sei uoeb Agy (bei Freiburg) er- wäbut, dtseb. Ebsach, aueb Epsachen, aus Abidiacum; vgl. ]aeeard S. 3 uud Hist.Lex. l, 1 76. Eiuzelue Nameu wie Cronay, 1 1 77 Crosnay, fübreuwobl uiebt zueiuerNameus- form aul -iacum, souderu auf -acum zurüek. DerselbeNameersebeiutgelegeutliebauversebiedeueu Orteu iu versebiedeuer Sebreibuug · so Séery (sw. vou Cossouay) uud Sivirie (sw.vouRomout) aus Seeriacum l, dauuSuchiez bei Neueuburg uud Suchy; feruer Misery (sö. vouAveuebes), dtseb.Misrach 1 449, uud Miserez (ö. vou Pruutrut) , Miere 1 1 77 uud Miserach 1 23 7. Gelegeutlieb ersebeiuteiusoleberN ameauf-iacum beuteuocbi uauderer Weise umgebildet . so Fleurier, aus Fleurye 1 284, d. i. Florcum, dauu leyrier, layrie 1 201 , uoeb 1 8 1 7 leri aus lariacum, doebauebsebou1 273 Feyrier ; vgl . ]aeeardS. 508. Gerue möebte mau wisseu, wauu uud vou wem solebe dinereuzierte Sebreibuugeu du � ebgefübrt wordeu siud. ` Die urkundlichen Belege des 11.-13. Jhs. lauten für beide gleich : Si<ire, Si<re u. ã. Jaccard S. 434. I 69 Nebeudieseuzablreiebeu, auf keltisebeArt gebildeteu Nameu, die eiueu Ort als Besitz eiuer bestimmteu Per- söuliebkeit bezeiebueu, stebt uuu weiterbiu eiue beträebt- liebeZablvouOrtsuameu, die iuäbulieberWeise mitdeu MitteluderlateiuisebeuSpraebe voueiuemPersoueuuameu abgeleitetsiud 1 . Dabeii stzubeaebteu,dassdaslateiuisebe Sulhx -ianu, wie sebou derName St. Saphorin gezeigt bat, iu deu Muudarteu der lrauz. Sebweiz zu-in gewordeu ist. Iu ibrer Mebrzabl werdeu wir daber solebe Nameu auf -in(s) aufAbleituugeu mit -ianu zurüekfübreu, doeb lässt sieb das im eiuzelueu uiebt mit Sieberbeit eutsebeideu. Sowird z. B. Bassins vou eiuem Geutiluameu Bacciu oder Bacchius abgeleitet seiu, Begnins vouBennius, Chandolin vou Scandalius, Changins vouCambiu, Marcins ( 1 1 97) vouMarciu oderMartius usw. Iu älterer Zeit siud uebeu lateiuisebeu BilduugeuoltfürdieselbeuNameuauebFormeuauf-iacum bezeugt, eiudeutlieberBeweis dafür, wie lauge keltiseber Spraebgebraueb uoeb uaebgewirkt bat. So für Tartegnin, vermutliebvou Tertiniu oderTrtiniu, Tertinins 1 21 4, aueb Tritiniaco uud Tertinni im 1 1 . / 1 2. |b. , uebeu Trévelin, Trivillin 1 1 77, aueb Triviliaco 1 008. Zur Ausuabme bat sieb das Sebwaukeu zwisebeu deu beideu Bilduugsweiseu bisi udieueuereZeitfortgesetzt . soBourdigny bei Satiguy ¦Geuf) uud Burdignin ¦bei Boëge Savoyeu) 2 • AufAblei- tuugeu mit -ianicus fübreuversebiedeueNameu auf-inge(s) zurüek, bei eiuemvorausgebeudeu palataleuLa ut bat si cb auf uuserm Spraebgebiet -anicu zu -inge eutwiekelt3• So Épalinges, Epaninio u. ä. 1 3. |b. , vou Hipaniu, Merlinges, Marlingio 1 304 vou Marilius, Corsinge vou CurszUs oder Curtiu uud Puplinge vou Poppilius oderPupz1iu. ¯ vgl. dazu oben S. 162. 2 vgl. Muret S. 27, 30. s vgl. Muret S. 378 f. 170 Iu solebeu Ortsuameu auf -inge(s) bat mau früber olt geglaubt, germauisebe Bilduugeu auf -ingen erkeuueu zu köuueu. Mit Uureebt. Deu deutsebeu Ortsuameu auf -ingen, dieaugebeu, dass siebdaeiueSippeoderdie Leute � iuesHerruaugesiedeltbabeu ¦vgl. S. 1 04 f. ), eutspreebeu iu deu vou deuBurguuderu eiugeuommeueu Teileu der frauzösisebeu Sebweiz, besouders iudeu KautoueuWaadt uud Freiburg, die zablreiebeuNameu aul -en; vgl . S. 23 uud1 63. DeudortgeuauuteuNameuseieuuoeb beigelügt . Renens, Runingi 896, in .nibus Runingorm 920 vou eiuem Persoueuuameu Runo ; Thierrens wobl v ou dem bäuûgeu Nameu Theudaru 'Dieter' , /uffens, Wuols l O 1 1 . Di e Form Wuolinges eriuuert au beutige Formeu wie Bérenges uud Rossenges, die aussebeu wie eiue lemiuiue Forrn, die aberviellei ebt eiue burg.Form desAee. Plur. *-ingas lest- �alte � 1• Im eiuzelueu ist es aber uugemeiu sebwierig, in vreleu Fälleu uumöglieb, diese Nameu aul -en aul ibre Gruudlorm zurüekzulübreu, d. b. deu N ameu des burguudisebeuSiedlerslestzustelleu, weuu uiebtreebtalte u . rkuudliebe Belege erbalteu siud. Diese Sebwieri gkeiteu srud um so grösser, als seit deu letzteu|bb. des Mittel- alters - da das s amWorteude uicb t mebr gesproebeu uu dauebdieuasalierteuVokaleuiebtmebrüberalldeutlieb gesebiedeu wurdeu - die Sebreibuug viellaeb uusieber wurde uud gerade lürOrtsuameu gerue derAusgaug-ens gewäblt wurde . so Cournillens, 1 252 Curi!Hn; Clarens, 1 4. |b. Clareyns woblvouclar 2 ; leruerChatillens, Catellens 1 2. Jh. ; Romanens, Juren, Jurans 1 263, lür die sieb keiu deutseber Persoueuuame als Gruudlage bietet , ja Mollens ¯ vgl. dazu Muret, Le " suffxe germanique -ing dans les noms de lieu de l a Suisse française usw., in Mélanges de linguistique oferts à M. Ferd. de Saussure 1908, S. 269 f., bes. 290. 2 vgl. Wilh. Schulze, Zur Geschichte lat. Eigennamen S. 281. 1 71 ¦im Wallis) sebeiut uiebts auderes als Moulin zu bedeuteu, vgl. ]aeeard S. 280. Ausser iu dieseu Bilduugeu aul -ens treteu uus aueb iu mauebeu auderu Ortsuameu die Persoueuuameu der germauisebeuSiedlereutgegeu, so besouders iu deu zabl- reiebeu Nameu, iu deueu lat. chors 'Viebbol', mlat. cortis, curti 'eour'durebdeuGeuitivdesBesitzersbestimmtwird. z. B. Cormanon, Courtépin, sowie iu deu äbulieb mit vz1a oder vilare gebildeteu. Vilaraboud, Villarimboud, aueb Vilars le Comte, Vilario comiti 1 1 47. Diese Bilduugeu eut- spreebeudeutsebeuNameuwieAridorf, Rapperswil ¦S.9 � ), mi t dem Uutersebied, dass der Name des Herru · u deutsebeu Nameu au erster, iu romauisebeu au zweiter Stelle stebt , vgl. S. 24. Wir ûudeu solebe Nameu be- souders imKautou Freiburguud im]ura iu beträebtlieber Zabl , si e zeugeu vou burguudisebeu, alemauuisebeuuu d weiter aueb lräukisebeu Siedleru. Aueb bier köuueu wir deu Nameu des Herru mit Sieberbeit uur dauu ausetzeu, weuu der Ort sebou lrüb erwäbut wird. So bat ]aeeard lürdiebeiNeueuburguud imSt.Immertal gelegeueuOrte Cortaillod, Cormondreche, Cortébert uudCorgémont die Nameu der burguudisebeu Herreu Agilwald, Munderich, Agibert uudCi¬¬aadmitgrosserWabrsebeiuliebkeit augesetzt,aber uur lür Courtelar ist dureb deu Beleg des l O. ]bs. curtis Alerici der vom Goteuköuig Alarich ber bekauute Name rnit völliger Sieberbeit erwieseu1• Die Grosszabl der ¯ Die Form Courtelar scheint freilich geeignet, die Herleitung von Cormondreche aus Mundaricus verdãchtig zu machen. Zur Erklãrung der ver­ schiedenen Entwicklung ist wohl darauf hinzuweisen, dass in verschiedenen german. Sprachen in zusammengesetzten Wõrtern der Kompositionsvokal nach langer Stammsilbe früher verklingt als nach kurzer,' und dass dann der Nebenton, der auf dem zweiten Teile liegt, geschwãcht wird; vgl. Wilmanns, Deutsche Grammatik 12 S. 370 f. Den Formen Courtelar und Corotdreche lassen sich aus der deutschen Schweiz mundartl. Formen wie Reigetswil (Reigoldswil) und 1 72 übrigeu mit cour(t) gebildeteu burguudisebeu Ortsuameu ûudeuwiriuderNäbederbeutigeuSpraebgreuzezwisebeu demMurteuseeuudderSaaue¦etwabei Freiburg) . Courge­ vaux oder -vaud, Courlevon, Corméod, Courtaman, Courtépin, Curtilin 1 390 ¦d. i. *Curt Hilin, was dtseb. Helendor), Cormagens, Corminbruf1, Cormanon. Auebimbeutedeutsebeu Greuzgebiet begegueu uoeb eiu paarNameu, die oneubar auleiue solebe burguudisebe Form zurüekgebeu . Gurbrü, Gurmels |lrauz. Cormondes) uud wobl auebGuschelmuth 2• Da die grosseZabldiesereigeutümliebeuburguudisebeuOrts- uameu uus im Greuzgebiet begeguet, da wo di e grosse Strasse, die vou Solotburu über Aveutieum uaeb Italieu lübrte, iusLaudtrat, so werdeu wir wobl äbulieb wie lür die Orte im St. Immertal auuebmeu müsseu ¦vgl. S. 24), dass diese Siedler die Aulgabe batteu, deuVerkebruuter Aulsiebt zu balteu uud, wo uötig, das Laud zu sebützeu. Die mit cour(t) gebildeteu Ortsua:neu, die vou lräuki- sebeuuud alemauuisebeu Siedleru zeugeu, liegeu alle im ]uradriuueu, vou ibueu war sebou S. 24, 32 l. uud63 die Rede. Es sei bier uur darau eriuuert, dassvou deuOrt- sebalteu,welebedieAlemauueuaugelegtba beu,regelmässig aueb der deutsebe Name erbalteu gebliebeu ist uud dass aueb iu der lrauzösisebeu Form derName des deutsebeu Bimbel (Bennwil) vergleichen. W enn diese Erklãrung das Richtige trift, so gewinnen wir damit einen kleinen Einblick in das burgundische Sprachleben und sehen, dass die Burgunder ihre Sprache nicht so früh ganz aufgegeben haben. ¯ Der Name des Burgunders hat wohl Maginbod gelautet ; Cormenbo 1142. Longnon, Les noms de lieu de la France S. 258 weist nach, dass diese Namen auf -bod im Franz. vielfach in -ba umgestaltet worden sind; er hebt a � ch S. 231 hervor, dass die mit cor beginnenden Namen alle dem burgun­ dischen Gebiet angehõren. 2 vgl. dazu Longnon S. 229 f. ; dass in solchen deutschen Namensformen, die erst in den Jahrhunderten nach dem Abschluss der Lautverschiebung die romanischen abgelõst haben, roman. £ durch g vertreten erscheint, ent­ spricht durchaus der Regel ; vgl. S. 29 und 75. 1 73 Herru viellaeb uaeb deutseberArt au erster Stelle stebt. Imeiuzelueuistesuatürliebsebwierig, fräukisebeuudale- mauuisebe Formeu sieber zu sebeideu, aber für die Ort- sebalteu iu der weiteru Umgebuug vou Pruutrut, lür die seboudasFebleueiuerdeutsebeuFormcbarakteristisebist, dürleu wir wobl fräukisebe Herkuult anuebmeu . Courte­ mautry, 1 152 Cortemaltrt ; Courtedoux, 8 1 4 Curti Udulhi ; Courtemazche uud Courchavon. Da das Sebloss,welcbes sieb ebedemüberCourebavouerbob,w|edasGesebleebt,welebes im 14. / 1 5. |b.Dorl uudSebloss vom Bisebofzu Basel zu Lebeu fübrte, Châtel louhay biess, d. i. castrm Advocati, dtseb. logtsburg, vermutet |aeeard ¦S. 1 1 3) gewiss mit Reebt, der j üugere Name sei eiue Art Übersetzuug des alteulräukisebeu,uudchavon seiausafrk. *scapino 'Seböne' zuerkläreu, das aueb i u frauz. échevin bezeugt ist. Ausser diesemCourchavon kommtauebeiuN amewieCourtemautry, dem siebPorrentry, Ponterentr 1 140 ausPons Ragentrdis zur Sei te stellt, für fräukisebe Herkuult iu Betraebt , die Fraueuuameu auf trudis siud im alteu Fraukeureieb besoudersbäuhg,beideuAlemauueu uur selteu bezeugt1• Im übrigeu zeigt eiu Name wie Porrentry, dass aueb audere Ortsbezeiebuuugeu, die uiebt obue weiteres aul eiue Siedeluug biuwieseu, dureb eiueu Persoueuuameu best|mmt wurdeu. so aueb Delémont, Telberg 1 1 3 1. Statt eiues Eigeunameus tritt gelegeutlieb aueb eiu Substautiv, dasaufdeuBerufdesBewobuersbiudeutet,biuzu· soCour­ faivre, Coravro 1 146 aus *crtis Fabr, uud Corataux ¦im Saauetal), 1 142 Corpastur. DiesezuletzterwäbuteuNameu siud zugleiebeiudeutlicberBeweisdalür,dass iuderbetr. ¯ Auch der Brauch, eine Ortsbezeichnung durch den Genitiv eines Frauen­ namens zu bestimmen, scheint in Frankreich viel hãufger bezeugt als auf deutschem Boden; v g l. Longnon S. 24 7 f. Doch verlangt di ese Frage ei ne genauere Untersuchung. 1 74 Gegeud trotz deu vieleu Ortsuameu, die vou deutsebeu Herreu zeugeu, die Bevölkeruug romauiseb spraeb. Vou deu Nameu, welebe eiueu Ort uaeb deu Bewob- ueru�eueuueu,siudeudlieb uoebdie Bilduugeu zuerwäb- ueu wreChez Aaron, Chez Claude, Chez Étiene aueblers chez Cottir, 1 ers che Porchet uud lers chez les Porchet, auebJers c': z �es Blanc, s � wie lers Karl u. ä. Mau w|rd die eigeu- tumheb � FormdieserNameu,dieregelmässigeiueGruppe vouweuigeuHäuserubezeiebueu,ambesteuverstebu weuu �ausiebvergegeuwärtigt,dassdereiuzelueNameu�rört- heb gauzbegre � ztimGebrauebwar,dassalsoaufdie Frage uaeb derLageeiuesPlatzes die Autwort etwa lautete · c'est ch e Jaccard. D�eFormeumitves che gebeueigeutliebeiue �iebtuugau,siebezeie�ueudarumviel faebeiueAbteiluug eiuerzerstreuteuGemeiude, äbulieb wie dermebrfaeb be- zeugteNamelers l'Églie. D|eseNameus|udalleverbältuis- mässig ¡uug, v|ele begegueu iu deu abgelegeueu Täleru u udaufdenHöbeudes|ura,dieerstspätbesiedeltwordeu siud,audere . aueb i u . deuBergeuderKautoueFreiburguud Waadt u � d tmWalls. Dass diese Nameu erst¡uuge Bil- duugeusiud,erkeuueuwirauebaudermoderueuFormder F � milieuuameu .Che Chappui, Chez les Dumas u.ä. Audere wree� le Brg � dier, Chez le Chirrgien, Chez la Tante zeigeu, dassdieseBezeiebuuugeuwirkliebausdemlokaleuSpraeb- gebrauebuuddeuörtliebeuVerbältuisseuzuverstebeus|ud Nameu wieChe le Brandt oderler Karl ¦d.i. sebweizer� deutse� Karli) zeigeu, dass bier sebou seit|abrbuuderteu aueb � iuzel ue De � tsebsebweizer zugewaudert siud. Diese rasebe Ubersiebt über die Ortsuameu, die vou deu ur � prüug�ieb�u Bewobueru Kuude gebeu, bat uus so aueb eiueu Eiubhek gewäbrt | n die Siedlungsgesebiebte des Laudes. 1 75 Nuriu selteueu FälleuersebeiuteiuWortwiecour oder ville, dasdurebseiueBedeutuugeiueSiedeluugbezeiebuet, alleiu- obue weitereu Zusatz - als Ortsuame verweudet . so Court im]ura, Villa imWallis, La Ville imWaadtlaud. Weuu sieb so eiu allgemeiuerAusdruek zum eigeutliebeu Ortsuameueutwiekelt bat, sowerdeuwirdas iuderRegel wobl daraus verstebeu müsseu, dass die Bezeiebuuug zu- uäebst uur au eiuem Ort iu der Näbe gebrauebt wurde , sowird¸abeute imWallisgelegeutliebder TeileiuesDorfs, wo die Kirebe stebt, als La Ville bezeiebuet, wäbreud au auderu Orteu La Ville das Dor| bezeiebuet im Gegeusatz zum Sebloss,das siebdarübererbebt1 . Das trint¸edeufalls erst reebt zuauf deu mebrmals belegteu Nameu Corcelles, deraufdas Demiuutiv curticella zurüekgebt,auebCorcelettes uud Corsalettes. Im eiuzelueu siud uatürlieb die gesebiebt- l iebeuVerbältuisseuaebzuprüleu,soverdauktCorcelles ¦o beu auCrêmiue) seiue Eutstebuuguud wobl aueb deu Nameu dem Kloster Moutier-Graud val. Ortsuameu äbulieber Be- deutuugsiud Vich, 1 204 Viz uud Vicques, 866 Vicum, 1 1 48 1ich; be ide voul a t. vic 2 ; feruer Mex uu d (les) Maix, di e au| mlat. mansus, bezw.mansum zurüeklübreu, die Bezeieb- uuug für eiu Gruudstüek, das gross geuug i st, um eiueu Mauuuud seiue Familie zu erbalteu. Weuu die seböueu Meierböfe südwestlieb vou Le Loele die Nameu Maix Rochat, Maix Baillod, Maix Lidor trageu, so zeigt das, dass deralteBraueb,eiueuOrtuaebseiuemBesitzerzuueuueu, aueb iu ueuerer Zeit uoeb lebeudig ist, uud |eruer, dass dasW ortMaix iu deu welsebeu Muudarteu uoeb lebte. Dass solebe allgemeiue Bezeiebuuugeu |ür eiueu Ort gelegeutlieb uaeb ibrerLage geuauerbestimmtwerdeu,ist ¯ v g l. J accard S. 511. 2 Vicques ist jedenfalls, wie der Name zeigt, der ãlteste Ort im Scheltental. 1 76 obueweJteresverstäudlieb.Hauteille, Altavilla 1 3 . ]b. , oder 1illars-Epeney vouspinetum ' Dorubeeke'\ Epiney 1 1 77. Eiue grosseZablvouOrtsuameu gebeudauuweiterbiu i u äbulieber Weise, wie wir's im deutsebeu Spraebgebiet beobaebtet babeu, Auskuu|t über die kirebliebeu Verbält- uisse , sie bezeiebueu eiueuOrt als geistliebeuBesitz oder beueuueu ibu uaeb demHeiligeu, demdieKirebegeweibt ist. Der mebrfaeb bezeugte Name Môtier, aueb Môtiers, Moutier gebt au| monasterium zurüek uud eutspriebt dem dtseb. Münster; er wird gelegeutlieb geuauer bestimmt durebdeu Nameu desseu,derdasKlostergegrüud�tbabeu soll,oderdurebeiueu HiuweisaufdieLage . Romainmôtier, Moutier- Grandval. AuversebiedeueuOrteusiudauebFlur- uameu belegt wie Sou le Mouthi, Sur le Mothy, welebeaullat. monasterum zurüekzulübreusiu d2• VouäbulieberBedeutuug istderNameL'Abbaye; auebdieser wurdeetwaiuäbulieber Weise geuauer bestimmt . Abbaye du Lae de Joux 3• Heute trägtdeuNameuAbbaye ui eb t uuretwa eiuDorf, souderu aueb eiu Bauerubol, der sieb lu eiuem alteuKlosterei u- geriebtetbat .Abbaye de Beaix, de Salaz 4• Gelegeutliebbaltet derName aueb au ei uerBesitzuug, dieursprüugliebeiuem Kloster gebörte,wieja iuAigleeiu_uartier, dasvorZeiteu derAbtei St.Maurieegebörte,le Cloítre beisst5• Eiupaar Mal begeguet Chapelle als Ortsuame, wie dtseb. Kappel. 1 Über die verschiedenen Aufgaben einer solchen Dornhecke orientiert K. von Ettmayer, Der Dornverhau in der Ortsnamengebung auf romanischem Boden, Zeitschr. f. Ortsnamenforsch. 10, 3 f. ¯ Z ur Erklãrung dieser N amen ist darauf hinzuweisen, dass in den õst­ lichen Teilen des franzõsischen Sprachgebiets monàsterium ehedem in der Volks­ sprache au eh die Pfarrkirche bezeichnete ; v g l. Glãttli, Probleme d er kirch­ lichen Toponomastik der Westschweiz, Romanica Helvetica V, 133 f. ¯ Über die Wandlungen im Namen dieses um 1 126 gestifteten Klosters vgl. Hist. Lex. l, 45. " vgl. Geogr. Lex. l, 17. ¯ vgl. Jaccard 96. 1Z 177 Nameu vou eiuzelstebeudeu Kapelleu, wie Chapelle des Marches, du Pont, du Roc, verlaugeu keiue Erkläruug. Gelegeutlieb ersebeiut eiu allgemeiuerAusdruek, . der eiueSiedeluugbezeiebuet,bestimmtdurebdeuNameue · ues Heiligeu.Bourg Saint-Pierre, Villaz Saint-Pierre. Niebtselteu kauu die Lokalforsebuug die Eutstebuug eiues solebeu Nameus uoebgeuaueraulkläreu, so biess derletztere Ort im Mittelalter uur Villa, der Name des Kirebeupatrous wurde erst iu ueuerer Zeit zugelügt'. Châtel-Saint-Deni beisst uaeb dem Sebloss (castellum) , das der Graf vou Savoyeuum1 300 erbaueuliess ,um1 400 wurdedieKirebe vouFrueuee,dasursprüugliebderHauptortderHerrsebaft geweseuwar,uaeb6aâte! verlegt. DadiesedemHl. Diony � i U geweibtwar, kommtiudembeutigeuNameudieseVerer � r- guugzumAusdruek³•Weitausiudeumeisteu�älleuaber · st derNamedes Heiligeu, demdieKirebegewe · btwar,obue weitereu Zusatz zum Ortsuameu gewordeu. St-Barthélemj, St-Cergue, S. Cyrici 1 1 1 0, St-Gelin, ecclesiam S. Juliani 1 147, St-Gerain, St-Gervais, St- Gingolh, <illula Sancti Gingulhi 1 200 usw. ImeiuzelueuFallfübrteiusoleberNamezurüek iu di e Gesebiebte des Ortes. Sobäl t derName St-Maurice dieEriuueruugdaraulest, dassbierim Aufaugdes4. ]bs. , wi edi eLegeude erzäblt, di etbebäisebe Legiouuaeb dem VorbildibrerAulübrerdeuMärtyrertoderlitt , uu teri bren Fübreruwird auersterStelleMaurciu erwäbut , derkireb- l iebe Name bat deu älteruAgaunum verdräugt. Abuliebes i st aueb auderorts vorgekommeu . so ist |ür St-Blaie i m 1 1. / 1 2. ]b. derNameArini, Arens bezeugt , wauuderbeu- tigeName iu Gebraueb gekommeu,istuiebtbekauut3• Da 1 vgl. Hist. Lex. 7, 255. ¯ vgl. Hist. Lex. 2, 548. ¯ vgl. Geogr. Lex. 4, 327. 178 auebderNamedesHeiligeuiude rMuudartallerleispraeb- liebeVeräuderuugeu mitmaebte,istesgelegeutliebmöglieb, dasssiebuiebtmebrmitSieberbeitleststelleulässt,welebem HeiligeuderOrtgeweibtwar. SoersebeiutfürSt-Cierges der Namede Sancto Sergio uudSancto Cereo 1 154, de Sancto Ciriaco 1 1 66 ' . Im eiuzelueu Fall mages möglieb seiu,aus dem N ameudesHeiligeu,demdieKirebegeweibtist,uugeläbr die Zeit zu bestimmeu, iu der der Ort, resp. die Kirebe eutstaudeuist,auebweuulrübeurkuudliebeBelege febleu³• Di es gilt besouders für die¸euigeu N ameu, iu deu eu der Heilige uiebt dureb deu Zusatz Sancts, souderu dureb Dominus ausgezeiebuetersebeiut3 •Dommartin, Domnomartino 1 1 5 O; Dompierre, Domno Petro 1 1 48 ; Domdidier, Donno Desi­ derio 1 1 8 O , Dombresson, Domnus Briciu, ¦d. i . Brictius) 1 2 2 8, |eruerDamphreux, de Domno Friolo 1 1 40 ¦derKirebeubeilige ist St. Feréol, s. Hist. Lex. 2, 667) . Die Bezeiebuuugals dominu braebte, wie Abiseber erkauut bat, die besoudere Verebruug zum Ausdruek, welebe das Volk lür deu Hei- ligeuempfaud.Naeb dem]abre1 000 bat mau,wie Louguou auslübrt, keiue Beispiele mebrlürdeuBraueb, eiueuHei- ligeu eiulaeb als dominus zu bezeiebueu , folglieb müsseu diese OrtesebouuuterdeuMerowiugeru oderdauuuuter deu Karol iugeru ibreu Nameu erbalteu babeu. Wie det NameDamphreux zeigt, batdominu uuterUmstäudeualler- leiUmgestaltuugeuerfabreu, dasselbetrintaueblürsanctu zu, vgl.Sebrancher, Sanctus Brancheriu 1 1 7 7 ¹•Heutewerdeu aber alle mit Sanctus gebildeteu Ortsuameu korrekt ge- sebriebeu Saint (St)-Brais, St-Saphorin, aueb wourkuudliebe 1 vgl. Hist. Lex. 5, 788, Jaccard 405. ¯ vgl. Dorn, Patrozinienforschung und Ortsnamenkunde, in Zeitschr. f. Ortsnamenkunde 8, 3 f. ´ vgl. dazu Longnon, S. 389 ; Glãttli a. a. O. S. 80 f. ; Jaccard S. 135. ` Genaueres über den Namen bei Jaccard S. 426. 17* 1 79 Formeu wie Sem Br 1 275 oderSaymsafur 1 284 dieVer- mutung aufkommeu lasseu, dass sieb iu der Ausspraebe allerlei Ausgleiebuugeu vollzogeu babeu1• Noeb maueberlei Ortsbezeiebuuugeuerkläreu si cbaus kirebliebeu Eiuriebtuugeuuud gebeuauebKuudevon der TätigkeitgeistlieberOrdeuuudBrudersebafteu. Vorallem seieu bier geuauut die volkstümliebeuNameu lür'Fried- bof' marturetum uud tumbetum, die vielfaeb zuFluruameu geworden siud uud beute oft au eiuem Haus oder einer GruppevouHäuserubalteu gebl iebeu sind. Martheray, le Martorey, au Martellet, Tombey, Tombex, Tombettes, au Tombé u. a.2• WeiterbiuseieuerwäbutdieKraukeu- uu d Sieebeu- bäuser, die im Verlaul des Mittelalters uiebt uur iu deu Städteu, souderuviellaeb au deu begangeueu Strasseuer- riebtet uud vou Möuebeu uud barmberzigeu Brüderu ge- fübrt wurdeu. Daber begegueu Nameu wie l' Ho tau, les Hotaux ¦aus hospitale) uud Maladeire, la Maladiere viellaeb aueb für eiuzelue HäuseroderHäusergruppeuª. Nebeu dieseuOrtsuameu, di e sebou dureb ibreBedeu- tuugaufeiuemeusebliebe Siedeluugbiuweiseu,stebeunun wie iuder deutsebeuSebweizeiueMeugeNameu,dieeine ¯ Es ware von Interesse, in der Umgebung solcher Orte darauf zu achten, ob etwa noch Reste von solchen alten Patoisformen erhalten sind. Für die Ortsnamen an der Sprachgrenze hat seiner Zeit Zimmerli dieser Frage seine Aufmerksamkeit zugewandt. 2 Die zahlreichen Belege aus alter und neuer Zeit sind verzeichnet bei Jaccard S. 262 und 464, sowie bei Glattli 14 und 1 16. Beachtenswert ist die Vermutung Glattlis, dass tumbetum einen burgundischen Friedhof bezeichnet habe. ¯ vgl. Jaccard S. 210 und 251. In der deutschen Schweiz kehrt der Name Spittel in ganz ahnlicher W eise wieder, z. B. für einen Hof an der alten Hauen­ steinstrasse. Leider drangt sich für die mundartl. Form Spittel heute vielfach die schriftsprachliche Spital ein ; vgl. Geogr. Lex. S, 654. Wenn sich dagegen Siechenhaus im Gegensatz zu maladeire nicht bis heute als Ortsname erhalten zu haben scheint, so rührt dies jedenfalls davon her, dass die Bedeutung des Namens im Deutschen ganz anders lebendig empfunden wird, zumal bei der Bedeutungsentwicklung, die das Wort siech in unsern Mundarten genommen hat. 1 80 OrtliebkeitbezeiebueuuaebibrerLage,uaebdem,wasdort wäebst uud zu sebeu ist, auebwas dort gelurdeu oderbe- triebeu wird. Diese Nameu bereiteu imAllgemeiueu dem Verstäuduis erbeblieb mebrSebwieri gkeiteu als die deut- sebeuFluruameu- ausGrüudeu,voudeueusebouS.1 61 h. die Rede war. Nurwo diese Nameu verbältuismässig¸uug uud iu sebriltspraeblieber Form ge|asst siud, aueb wo eiue ältere Patois|orm etwas uaeb dem Frauzösisebeu zu- reebt gemaebt ist, oder i u deu Fälleu, da die Patoisform verbältuismässig weuig vou der korrekteu lrauzösisebeu abweiebt, ist Siuu uud Bedeutuug eiues Nameus i u der Regelobueweiteres zuverstebeu. DasgiltfürNameuwie Beauregard, Bellerive, Bonneontaine, Rougemont u. ä. Warum gerade lür eiueu ¸edeu Ort der bestimmte Name üblieb wurde, mag im eiuzelneuFalldurebAugeusebei uoderaus der gesebiebtliebeu Überlieleruug uoeb deutlieb werdeu. EiueVergleiebuug dieser Nameu mit eutspreebeudeu deutsebeu wie Schô'nenboden, Gutenbrunnen lässt eiueu wieb- tigeuUutersebiedderbeideuSpraebeusebarlbervortreteu. Die deutsebeuFormeu siuddeutliebursprüugliebeDative, dievou eiuerPräpositiouabbäugigwareu . etwa 'im schônen Boden, am guten Brunnen , derName bezeiebuet also eiueu OrtuaebseiuerLage. DasFrauzösisebekauudieversebie- deueuFälle uicb t mebrau derEuduuguutersebeideu, ei u Name wie Rougemont kauu al so ei u em deutsebeu Rô'thiuh odereiuemRothenfuh eutspreebeu ¦vgl. S. 1 3 O) . Dass der Name eiueu Ort uaeb der Lage bezeiebuet, wird uatürlieb obue weiteres iu deu verbältuismässig selteueu Fälleu er- siebtlieb, da die Präpositiou imNameu fest gewordeu ist . Suriere, Ensex ' iusaxo', 1 291 Ecez ' dauslesRoebers' ,Au Crêt, En Crê, Sur le Crê ¦Crê masc. zu crête )y Émiboi d. 1. E-mi-boi, dtseb. ' iu mitteu Walde' , u. ä. 1 8 1 Diese vom Frauzösisebeu aus verstäudliebeu Naaeu, die zum grosseuTeilausalteuFluruameubervorgegaugeu siud,eutspreebeuiuibrerBedeutuugweitbiudeudeutsebeu Naaeu, vgl. S. 1 3 2 n. Eiue kleiue Auswabl mag daber bier geuügeu. Vou der Lage au eiuerBrüeke oder soust eiuem Übergaug babeu versebiedeue Dörler uud Häuser- gruppeudeuNameu . soPont, aueble Pont, au Pont, les Ponts, Pont de Bramoi, Pont de Pierre, le Ponte!, les Pontins uud Pontareue, derN ame eiuesuutergegaugeueuDorles,deriu ueuerer Zeit vou eiuerAustalt überuommeuwurde1 ; aus derLage erkläreu sieb leruer Nameu wie Bellerive, 1 240 Pulhra ripa (fürBellerive bei Aveuebes) ,l'Isle, les Isles ; Combe, auebla Combe, Combes, Combenoire; Biaufond, ' Seböueugruud' , les Planches, les Planchettes ³ , feruer La Plaine, les Plainboi, Plan, Au Plan, Plan dessou, le Plan Jacot ; uaeb eiuerEiebe, die die Greuze markierte, beisseu eiu paar zusammeu- stosseude GeulerDörler Chêe, Chêe-Bougeries u. a. 3 ; auf deuBodeuuud was dawäebst,weiseu N ameuwieles Rouges Terres, dauu Champ iu Champ Martin, Champ du Moulin, Champsec Dürreubodeu', Champagne, Pré, les Prés derriere, Prédame; weiterbiu les Boi, Orges, le Chêe, Saules, Buix ( d. i . lrauz. bui) ; dauu la Mosse, Plateau des Mosses, les Mouses, woblallezufrauz. mouse; Pommier, la Pommiere, aueb Pommey, Pommeret, Pommerat voulat.Ableituugeuwiepome­ tum, pomaretum u.ä.Vouetwas,wasdortbetriebeuwirdoder wurde, ba beu deu Nameu Örtliebkeiteu wie Charbonniere, la Ferriere, deralte Name der Sebaiede vou Là-Deruier¹• 1 vgl. Geogr. Lex. 4, 9 und dtsch. Namen wie Sihlbrgg. 2 Zur Bedeutung dieses Namens, der eine Lichtung im Walde, gerne au eh an einer Berghalde bezeichnet, un d über die Verbreitung des W artes, das mit franz. planche identisch zu sein scheint, vgl. Geogr. Lex. 3, 761 und Idiot. 5, 1 19. ´ vgl. Hist. Lex. 2, 556. 4 vgl. Jaccard S. 167. 1 82 La Tuilere, les Tuileres, aueb Tuiliee Ziegelbütte' , Moulin, Au Moulin, les Moulins, Moulin Neuf, aueb gelegentlieb Mols l, Grange, la Grange Neuve, les Granges, Grangettes, Granges Marand, les J acheries, J achere Mouillard. Hieri st auebderNameLes Tavees beizufügeu, im 14. ]b. istbier auderStrassevouOrouuaebdemGeulerseedieWinsebaft gebaut wordeu, der Name Tavee bat dauu deu älteren OrtsuameuFroideville verdrä�gt³• Auleiue Aufgabe ganz audererArtdeutet derNameL Garde ; derWeiler (ober- balb Sembraueber) beberrsebt deuEiugaug iu die Vallée d' Eutremout'• Nebeu dieseuNameu treheu wir uuu abereiue grosse ZablvouOrtsbezeiebuuugeu,dereuSiuuuuszuuäebstvöllig duukelbleibt,überdereuBedeutuugauebdieortsausässige Bevölkeruuguiebtsweiss.VersebiedeueGrüudewirkeudazu mit , si eerkläreusi cballeausdereigeuartigeuEutwieklung derspraebliebeuV erbältuisseiuderfrauzösisebeuSebweiz, die sieb sogauzaudersgestaltetbabeualsiuderdeutsebeu Sebweiz, wovou sebou gelegeutlieb die Rede war. Iu der deutsebeuSebwei zbatsiebuaebdemEiubruebderAleman- uendasDeutsebeverbältuismässigrasebdurebgesetzt -uur iudeu Greuzgegeudeu,wo wir uebeu deu deutsebeuOrts- uudFluruameu iu grössererZablältereOrtsuameutrenen, dieuaebAusweisderlautl iebeuVeräuderuugeufrüberoder späterüberuommeuwordeusiud,da müsseueiueZeitlaug Deutsebe uud Welsebe uebeueiuauder gewobut habeu. In 1 vgl. Jaccard S. 280. 2 vgl. Hist. Lex. 6, 645. s Es sei hier darauf hingewiesen, dass der offzielle Name La' Garde (aus frãnk. carda ¯  ahd. cara ) nicht in der bodenstãndigen Patoisform erhalten ist : Warda 1322 ; anlautendes germanisches cw bleibt hier sonst erhalten: vgl. Vuadens, Vuarrens, Vuf  ens. In einem solchen Fali wãre es von Interesse zu wssen, seit wann und durch wen die schriftsprachliche Form eingeführt worden ist. 1 83 der französiseben Sebweiz redeten aueb Angebörige ver- sebiedenerVölker ibre Spraebe nebeneinander, aber kein Volk batte derZablnaebein derartigesÜbergewiebt,das s sieb seine Spraebe raseb allgemein durebgesetzt bätte. Im römisebenReiebwurde nebendem ofhziellenLatein noeb jabrbundertelangKeltisebgesproeben1• DieBurgunder,die im5. ]b. si cbdaansiedelten, warenni cb tsozablreieb,dass sieibreSpraebenebendemLateinbättenbebauptenkönnen , doeb baben aueb sie zu Hause und im Felde gewiss noeb lange burgundiseb gesproeben. So mögen gelegentlieb in dersel ben Gegend drei Spraeben gesproeben worden sein. DaskommtnatürliebauebindenOrtsnamenzumAusdruek, un d zwarni cb t nur in den ¸enigen, di eein enOrtnaebdem Besitzer benennen, sondern aueb in allerlei Flurnamen. Besondere Sebwieri gkeiten bereiten unserm Verständnis natürlieb die keltiseben Elemente³• Diesemögen |reilieb grossenteils zunäebst von der romaniseben Volksspraebe übernommenworden sein. Sofern dann ein solebes W ort auebimFranzösisebenerbaltenist,wieLa Comba (z), franz. combe aus kelt. cumba ' Tal ', dawerden uns die Sebwierig- keiten kaum bewusst. Aber in denjenigen Fällen, da die ErklärungeinesNamens erst gesuebt werden muss, siebt man, wie sebwierig es unterUmständen ist, sieb für eine der Spraeben, die in Betraebt kommen können, zu ent- sebeiden3• Dass ferner das Frankoprovenzalisebe sieb im LautliebenvomeigentliebenFranzösisebinmanebenEinzel- ¯ vgl. S. 76 f. 2 Um die Sammlung und Aufhellung derselben hat sich besonders Hub­ schmied Verdienste erworben; v g l. besonders : Sprachliche Zeugen für das spãte Aussterben des Gallischen, Vox Romanica 3, 48 f. 3 Man vergleiche z. B., was Jaccard S. 68 vorbringt zur Erklãrung von Chamblande, Chamblon und Chambon, oder wie er S. 392 zur Erklãrung von Namen wie Rosex oder Roseire auf lat. rosa und got. (burg.) raus 'Rohr' zu­ rückgreift. I 84 beitenuntersebeidet,davonwarsebonS. I 64kurzdieRede. Wenn aueb dadureb gelegentlieb das V erständnis e|nes Namensersebwertwird,soistdasleiebtzubegreifen. Dazu kommt, dass aueb der Wortsebatz des Frankoprovenza- l isebenteilweiseeinandererwarals derfranzösisebe,indem sieb aus der lateiniseben Vol ksspraebe andere Wörter |a Gebnueb erbielten als inderbeutigenSebri ftspraebe , bier wären aueb gewisseW ortbildungselemente zu nennen,die naeb Ausweis der Namen in der |ranzösiseben Sebweiz verbreiteterwaren als imFranzösiseben,j edenfalls|mbeu- tigen Französiseb. All dieseFragen können wir bierniebt eingebend be- spreeben , iebmussmiebdaraufbesebränken,dieeinzelnen Ersebeinungen an wenigen deutlieben Beispielen klar zu maeben. Aus dem Keltiseben stammen fol gende Wörter, die Ortsnamen der französiseben Sebweiz zu Grunde liegen1 : capanna ' Hütte' , der bäuû ge Name Chavannes (gewöbnlieb Plur. ) bezeiebnet also einpaarHüttendraussen imFeld, aueb in den Reben, so versteben wir aueb den Namen Aux Chavannes für ein Aussenquartiervon Romont. Dann ba/ma 'Grotte unter einer überbängenden Felswand, aueb die Felswand selbst ' , Namen wieLa Balmaz, auebBarma, la Barmaz undBaulmes bezeiebnenalsoeinenOrtnaebsein er Lage³• Fernerr anda, aucbrandos ' Ran d, Bord' , daber di e ¯ Fürs Keltische verweise ich hier allgemein auf Alfr. Holder, Alt-Celtischer Sprachschatz ; die alten Belege für die Namen, vielfach auch die mundartliche Aussprache verzeichnet Jaccard; für die innerhalb Frankreichs entsprechenden Namen sei noch auf Longnon verwiesen. 2 An Hand dieser Formen sei hier angemerkt, dass im franzõsischen Sprachgebiet gerade so wie in der deutschen Schweiz die Namen unbedeu­ tender und abgelegener Õrtichkeiten vielfach in mundartlicher Form erhalten sind, wãhrend diejenigen bedeutenderer Orte in der Regel nach dem Franzõ­ sischen zurecht gemacht sind (vgl. auch S. 189 Anm. 2). I 85 NameuRanda l, Rçmdoge, Randonne oderRandonaz; dieletz- teren liegenam Rand eiuerTerrasse.Weiterbiuritu 'Furt, Übergang' , Riddes (zwiseben Martiguy und Sitten) bat seiueu Nameu daber, dass bier seit alterZeit die Strasse über die Rboue setzte. Sodaun veros ' Erle' , davou ab- geleitet eiue Meuge vou Ortsnamen wie 1eay, 1eet u. ä. i nweebseluder Sebreibuug, im Beruer]ura aueh1eoi, alleausveetum; lerner1 eier, 1ereyre vouvearum, dann 1 eayaz, 1 eeresse, les 1erettes u. a. , nur selteu begeguet das eiulaebe 1ee, la 1eaz, les 1ees. Die grosse Zabl dieser Nameu, die eiueu Ort uaeb dem beueuueu, was da wäebst, bat an deutseben Nameu wie Erlen, Erli, Erlenholz u. a. ibr Gegeustüek. Ne beuderbesebeideuenZablkeltiseberWörter,diesieb iuOrtsuamen erbalteu babeu,wäre bierdiegrosseMeuge lateiuiseberWörter uud Spraebelemeute aulzulübreu, die zurNameubilduugverweudetwurdeu. Die meisteudersel- ben eigueuaueb derSebri ftspraebe ,di esebereiteuunserm Verstäuduis keiuegrosseu Sebwierigkeiteu. Aberdaueben begegueuuusallerleiWörterlat.Ursprungs,dieimFrauzö- siseben uiebterbalteu sind. IeberiuuereauMex ausmansus (vgl.S. I / 6). Lat.saxum kebrt alssex (auebScex) in vieleu Nameuvou Felsköpfeuuud Berggiplelnwieder,aberaueb iuauderu Onsbezeiebuungeuwie En Sex, 1 ers le Sex, Notre Dame du Sex, Porte du Sex u. a. DiePräpositioutrans '¸euseits' ersebeiut iu zablreiebeuOrts- uudFluruameu. Tréalmont, Tréchêe, Trélechamp, Tréchaux; ferner Traimure, Trainant, I I 88 Tresnant; dann Treyfayes '¸enseits derBueben'zu lat. fagu. IueiuzelnenFälleukannindemTrey auebdasZablwort tres steekeu . Treyvaux, I I 69 Tribus vallibu (dtseb. Tref l). 1 Nach Zimmerli, Die dtsch. -franz. Sprachgrenze 3, 81, wird der Name mundartl. auf der zweiten Si! be betont : Randá. I 86 Ge�egeutl�eb köuuen iu eiuem Nameu Sebwierigkeiten voubetdenSeiteuzusammentrenen .soiuLa Chaux-de-Fonds. Chaux, das iu zablreiebeu Orts- uud Fluruamen ersebeiut 1 gebt, wie Gauebat gezeigt bat _ aul ein vorlateinisebes, wabrsebeiulieb keltisebescalmi zurüek, welebes eiuunbe- bautesFeld,etwaeiue steiuigeBergkuppe, eiueBergweide bezeiebnete. Fond lübrt zurüek auflat.fons, das sieb im Frauzösisebeu nur iuderAbleitungFontaine erbalteu bat , I 3/8 Chault de Font. Die beutige Sebreibuug fübrt völlig iu die Irre. Dass uebeu dem Keltiseben und Lateiniseben aueb das Burguudlsebe allerlei zur Bilduug von Ortsuameu beige- steuert bat - abgesebeu vou den zablreieben Nameu, die vou dem ursprüugliebenN amen desBesitzersZeugnisab- legen - baben wir sebou beiAulass vou Nyon uud 1aud gesebeu. DassleruerRosiere (binterBalstal)von burg.(got. ) rau abgeleitet ist, wird dureb deu dtseb. Nameu Welchen­ rohr erwieseu . I I /9 Rore. Burg. (got. ) warda l iegt dem mebrfaeb bezeugteu Fluruameu 1ouardaz zu Gruude2; eiu german.w liegtoneubarauebvoriudeumebrlaeb belegten Fluruamen . 1uat(t)es, Ouates, 1uataz 3 , die m|t burg. (got. ) wato ' Wasser'uudverwaudtenWörternzusammeugeböreu uud ursprüuglie| eiue feuebte Wiese, sumpûges Geläude bezeiebueteu. DurebdieseVielspraebigkeitwird uatürlieb das siebere Verstäudnis maueberOrtsuameu ersebwert. Noeb weitere 1 Bulletin du Glossaire des patois de la Suisse romande 4, l f. Das Wort �st nur in wenigen Mundarten noch als Substantiv lebendig, in den meisten 1st es nur als Name erhalten. Das stammhafte m ist in Ableitungen wie Chaumaz, Chaumette erhalten. Im Deutschen entspricht das in Ortsnamen hãufige Galm. In den W alliser Patois Za und Zo gesprochen ¯  daher in dieser Form in einigen Bergnamen. ' 2 vgl. Jaccard S. 521. ¯ vgl. Jaccard S. 525 ; Geogr. Lex. 6, 429. I 8Z Tatsaebeu trageudazu bei,eiueu Nameu sebwerverstäud- lieb zu maebeu. Für die Muudarteu der lrauzösisebeu Sebweiz bat sieb ebeu keiue gemeiusame Sebreibweise berausgebildet ,daberwerdeugleiebgebildeteNameuuuter Umstäudeugauzversebiedeugesebriebeu .vgl. Nervue uud Albeuve u.ä.S. I 66. SodauusiudimI 9. ]b.diealteulrauko- proveuzalisebeuMuudarteu iuweiteuGebieteuaulgegebeu wordeu,uudauebdieOrtsuameusiuddauuolt- aberuiebt kousequeut- i usebriltspraebliebe Formgebraebtwordeu. Dabei ist dauu aueb gelegeutlieb eiu Name, der gauz uu- verstäudlieb gewordeu war, vou eiuem Sebreiber etwas berausgeputzt wordeu . soArconciel uud Montreux S. 45f. Esistbierui cb tderOrt,dieeigeuartigeumuudartliebeu Lautverbältuisse im eiuzelueu zuverlolgeu. Nur eiupaar wiebtige lautliebe Ersebeiuuugeu köuueu bier augelübrt uud au eiuigeu Beispieleuausebaulieb gemaebt werdeu. Dassa iuweitemUmlaugerbalteu gebl iebeu ist aueb iuEudsilbeu,davouwarsebouS.I 64l.dieRede. Esseieu uoeb erwäbutOrtsbezeiebuuugeuwieMalapalud, Malaeort, Malagottaz, I 284 Malagota u. a.1 ; dauu La Corbaz, 1 332 Corba, lrauz. la eourbe 'Krümmuug, Kurve' , dauu Penthaz, I 0 I I Peta,   frauz. pente; La Forclaz vou Iat. furcula; Fon­ tannaz, Fontanney u.a.voufontana, fontanetum, wogegeusieb iuauderuFälleudi esebriltspraebliebeuFormeuL Fontaine, Fontenele durebgesetzt ba beu, weiterder als Bezeiebuuug eiues Dorles, aber aueb eiues Tälebeus belegte Name Préondavaux, I I //in profunda va/e. AlledieseDorfuameu bezeiebueudeuOrt uaeb seiuerLage. Dagegeu wirda zu e uud weiterbiu stelleuweise zu i uaeb lat. e, das sieb iu dieserStelluug zueh (aufäugliebgesproebeualstsch 2) uud ¯ vgl. J accard S. 252 ; einzelne von diesen Bildungen mõgen nicht sehr al t sein. 2 vgl. den Namen Tschachtlan S. 46. I 88 weiterzuts palatalisierte. Beispiele für dies�u Lautwaudel siud iuOrtsuameu aller Art bäuhg ! . Chery, I 228 Chirie, vou (fundum) Cariaeum, also Besitzuug eiues Car oder Carius ; Cheill ausCaviliaeum (vouCaviliu) , dauuLa Chiésaz (beiSt-Légier), I 2I 5la Chiesa, aus easa, imWallisTsehiesaz . ³ uud allerlei Ableituugeu wie Chesal, Chesales, Cheseaux, Chesieres u.a. , Cherl aus eaprile 'Ziegeustall ' , leruer der mebrfaeb belegte N ameu Chenau, Chenaux auseanalem, der eiue Wasserleituug bezeiebuet, wie sie im W allis üblieb siud,uudeiueudabei gelegeueuOrt. ImWalliswird uoeb gelegeutlieb uud wurde lrüber bäuhger für deu palataleu Ziseblaut ts gesebriebeu. so Tsaro eiu Felsgipfel über Salvau, so viel alsCharaz (iu derBergkette le Cbaussy), 2 • s· , aus eatvum im iuue vou kablerFels' , aueb Tzalan oder Chalant, I 286 Chalent, eiu beisser Südbaug am Fuss der Felswäudedes Petit Muverau,eigeutlieb Partizip vou lat. ealee 'warm seiu' . Kartograpbeu babeu dauu für dieses t uaebdeutseberW eisez gesebriebeu,uudso treneuwiruuu Nameu wie Zinal aus canalem uud Zenal (überCoutbey), Canali uudlaz Chinal 1 3 04, leruerZénauva (imBezirkSaaue, Freiburg), Chinauva I 2I /, Chienova I 228, sus easa nova. Diese Sebreibuug mit z veraulasst aber deu welsebeu Sebweizer zu eiuer gauz audereu Ausspraebe uud verur- saebt so wiedereiue Auderuugdes Nameus ³• Wo wir im ¯ Die Beispiele alle nach Jaccard 66 f, 480 f., 534 f. 2 Die Form Tsa'o ist wie Bara S. 185 zugleich Beleg für eine weitere mundartliche Eigenheit : l ist vor Labialen in Mundarten des südõstlichen franzõsischen Sprachgebiets zu F geworden (vgl. Meyer-Lübke, Grammat. der roman. Sprachen l, 403). La Seraz, Seraplana von lat. silca; vgl. Jaccard 432 ; auch der Mont Cerin gehõrt hierher. Dieser Lautwandel erklãrt auch, dass das Dõrfchen .lbinen ü ber Leuk im Franz . .rbignon heisst. ¯ Diese orthographischen Fragen bespricht E. Muret, De l'orthographe des noms de lieu de la Suisse Romande, Bulletin de la société neuchâteloise de Géographie 20, S. 232 f. I 89 AulauteiuesNameusea hudeu,l|egtweuigsteus |ue|u|geu Fälleu s|eber la t. qu zu Gruude . Carouge aus quadruvium t , Cartigny, I 220 Cartiniaeum vom lat.Persoueuuameu Quar­ tinius. Das e aus a treheu w|r auebvor oder uaeb x ( xs), das äbulieb w|e eh vor a deu Vokal aulbellt . so iu dem bäuhgeu Nameu Essert, aueb Eehert, lrauz. gewöbulieb Esart, aus mlat. exsartum vou lat. sar(r)ire 'die Erde be- baekeu,j äteu'¦derNamebatal souugeläbrdie Bedeutuug vouRüti) ; mit zablre|ebeu Able|tuugeu wieEsetes, Esser­ tines, Esetons, leruer Essert-Falon, d. |. Esert des Fallou, aueb Exergillod, d. i. Eset- Gilod2 ; dauu iu dem viellaeb belegteuBerguameuSex uudSix auslat.saxum 'Fels,Steiu', deru|ebtuureiueuBerg,eiueFelswaudbeze|ebuet,souderu gelegentl|ebauebeiu paar darau gelegeue Alpbütteu. z.B. Sex Blane, Six Neir 3• Da auslauteude Kousouauteu uiebt mebr gesproebea werdeu uud auderse|ts der s-Laut aueb dureb audere Ze|ebeu dargestellt werdeu kauu, begeguet derN ameSe x aumauebemOrtiugauzverseb|edeuerForm, wie sie ebeu eiu Sebreiber vor Ze|teu gewäblt bat . Seex, le Seé, aueb mitmuudartl. eh: Praz du Chet, les Chets, sur le Che u. a. ¹• Solebe Sebreibuugeu ersebwereu uatürliebdas r|ebtige Verstäuduis eiues Nameus. Dass die ofhz|elle Sebre|buugauebd|eAusspraebee|uesNameusäuderuuud dam|t dasV erstäudu|s für se|u e Bedeutuug störeu kauu, 1 Diese Form ist 5 16 bezeugt ; vgl. dazu Muret, Schweiz. Arch. f. Volks­ kunde 1 1, S. 149. Es sei hier noch angemerkt, dass die (gelehrte) Schreibung von franz. quatre, quarante es dem W elschen erschwert, die etymologische Deutung dieser Ortsnamen rasch zu erkennen. 2 Nach Jaccard S. 154. Die letztern vergleichen sich deutschen Namen -wie Gisenrüti, Heimenrti S. 140. Wenn für Essers (im Kt. Freiburg Seebezirk) der deutsche Name Wallenried lautet, so entspricht dies dem Wortgebrauch der Berner Mundart ; vgl. Id. 6, 1731 : Ried 'ausgereuteter Platz im Wald•, Syn. Rüti. ¯ vgl. dazu S. 186. Im Deutschen entsprechen Namen wie Wsenstein, Schwarjuh. 4 vgl. Jaccard S. 434 und 87. I90 ze|gt aueb eiu Name w|e Nervue i • Dass überbaupt die Sebre|buugeiuesNameusgelegeutliebvoueiuemSebre|ber willkürl |ebgestaltetwurdeuudbieuud da e|uuuverstäud- l|eberodergaruuausebul|eberNameetwas zureebtgemaebt wurde, davou war sebou mebrmals die Rede ³• Solebe Be- obaebtuugeu ze|geu, dass d|e Forderuug, wer Ortsuameu erkläreuwolle,müsse s|eb zuuäebst um alte Belege umtuu uud womöglieb aueb d|e Ausspraebee|ues NameusauOrt uud Stelleuaebprüleu,für die frauzös|sebe Sebwe|z |uer- böbtem Masse g|lt. A uf der ueueu Laudeskarte, dereu Ersebeiueu le|der dureb deu Kr|eg verzögertwurde, soll, wieMuret iu der obeuerwäbuteuAbbaudluug ausfübrt3, d|eSebre|buugfür alle Ortsbeneuuuugeu - abgesebeu vou deu Nameu der Städte uud Dörfer, d|e dureb die Post lestgelegt siud - uaeb veruüuftigeu Ges|ebtspuukteu eiube|tl|eb geregelt werdeu. e|ue sebw|erige Aufgabe. 3. Kap|tel . Die Ortsnamen der i�alieniscen Scwei. Aus deu Ortsuameu der ital|eu|sebeu Sebwe|z lässt s|eb erkeuueu, dassaueb b|erverseb|edeue Völkersebafteu au derBes|edeluug desLaudesAute|lbabeu,uud dass sieb d|eseVorgäuge |uäbul|eberWe|se vollzogeu ba beu w|e|u der lrauzös|sebeu Sebweiz. D|e beut|geu Spraebverbält- u|sse ze|geu, dass d|e lauge Zugebörigke|t zumrömi sebeu ¯ vgl. o ben S. 166 ; das doppelte R { uu ) war in ãlterer Zeit vielfach das Zeichen für w (vgl. die englische Bezeichnung dieses Lautes). ¯ vgl. S. 14, 45 f., 162. ¯ S. 189 Anm. 3. I 9I l i l l , ReidfürdieseuLaudesteileutsebeideudeBedeutuugbatte. AbervordeuRömeru sasseuKelteuuuduoebfrübersebou Ligurerim Laud, sie babeu iuOrtsuameu allerlei Spur � u biuterlasseu. Im 6. |b. siud dauu die Laugobardeu iu Oberitalieu eiugerüekt, aueb vouibueu zeugeu uoeb aller- l eiNameu. Später siud dauu aueb die Sebweizerüberdeu Gottbard uaeb Südeu gezogeu i uud babeu sieb dieNameu der wiebtigereu Orte augeeiguet uu d iu ibrer Weis� z�- reebt gemaebt . so Laui fürLugano, Luggars oder-arzs fur Locaro, Pfait fürFaido u. a.³• • Dass jeueVölkersebalteu, die iuvorbistor�sebeuZetteu vou derPoebeueaus iudas Cebiet des beutrgeu Kautous Tessiueiugedruugeu siud, deueu wiebtigeOrtewieLugano 3 b` . uud Locaro deu Nameu verdaukeu , sebou ts wett biuauf iu deu Bergtäleru sessbaft gewordeu siud, zeigeu die Ortsuameu. So bat der obere Teil des Tessiu, die Vale Leentina, dtseb. das Livinetal\ deuNameu desvou 1 Die 'võlkischen Grundlagen· des Tessin bespricht an Hand der Orts­ namen o. Keller in seinem Aufsatz über das Sprachleben des Tessin (Volkstu � und Kultur der Romanen 13, 320 f.) . Von den Verhãltniss � n in frü?st � r Ze : t handelt ausfhrlicher und z. T. abweichend F. Stãhelin, D1e Schwe1z m ro- mischer Zeit 2 s. 4 f., 31 f., worauf hier besonders verwiesen sei. . 2 Eine Erklãrung der deutschen Formen z. T. aus ãlteren romamschen gibt Keller S. 331. Einzelnes ist natürlich leicht zu v � rstehen, so das an­ lautende p f in Pfatt: in der Verbindung in ( m ) Faid hat s1ch der � erschl � sslau: p von selbst eingestellt, wie wir ja auch in der Mundart v ? n emer Stmpfom reden. Die alten deutschen Formen sind übrigens heute m der d � utschen Schweiz in weitestem Umfang unter dem Einfuss der P ? st, �er E1senbahn und auch der Schule durch die italienischen verdrãngt. Eme e1gene deutsche Form scheint sich nur für den Langensee eingelebt zu haben. .     ¯ Um die Erklãrung dieser Namen müht sich Gualzata, D1 �cum noml locali del Bellinzonese e Locarnese (Biblioteca dell'Arch1vum Romamcum Ser. li, Bd. 8, S. 86 f.) ; weiter O. Keller a. a. O. ø  . ¨ Diese deutsche Namensform zeigt besonders deutlich, dass . d1e Schwe�zer in diesen Namen nach deutscher Weise den Wortakzent a � f di � erste Silbe verlegten. An den urkundlich überlieferten Formen lãsst s1ch d1eser Vorgang noch verfolgen; vgl. Hist. Lex. 4, 670. I92 vou Cäsar erwäbuteu Alpeuvolkes, derLeontie, erbalteu. Liguriseber Herkunft siud die mit deu Sufhxeu -asca, -ao uud -incus gebildeteu Nameu wie Biasca, Albinaca, Brugnasco, Lurenco u. a.1 • Vou keltisebeu Siedleru zeugeudie Nameu auf-acum, ital. -ago, wieBrisago uud Cavagnago über Gioruieo¦fmuz. Cavagnac uud Chavagnac) , vou laugobardisebeu der büb- sebeNameBarbego 2 ¦sw.vouLugauo)uuddauubesouders der au mebrereu Orteu bezeugte Name Gagio aus laugb. gahagium ' Gebege'³• Wie auderuorts, so beisseu aueb im italieuisebeu Lau- desteil viele Orte uaeb eiuem ebemali geu Bewobuer oder Besitzer. Das gilt wobl uiebt uur für die Grosszabl det sebouerwäbuteuligurisebeu,keltisebeuuudlaugobardisebeu Nameu, souderu aueb für viele Nameu lateiuiseb-italieui- 1 vgl. F. Stãhelin a. a. O. Mit asco gebildete Namen begegnen auch nõrd­ lich der Alpen : Biische (bei Weesen) un d Urisch (im Appenzell). Diese Beobachtung zeigt uns, dass die Pãsse, die vom Tessin ins Rheintal und dann weiter nach Norden führen, schon vor Urzeiten begangen worden sein müssen. Die Namen auf -enco, von denen die sog. Siegfriedkarte noch einige ver­ zeichnet (z. B. Capinenco õstlich über Chiggiogna) werden heute in der Regel -engo geschrieben, so auch Lurengo. Sie fallen daher ãusserlich mit den langb. Namen auf -engo zusammen. Doch ist es wohl unmõglich, die Namen all der Õrtchen, die da meist an der linken Talseite oben in der sonnigen Hõhe liegen, wie Tortengo, Primadengo, Bitan�ngo, Diganengo aus einer germanischen Sprache zu erklãren. Man wird dabei nicht annehmen müssen, dass alle diese Namen so uralt seien; a b er das al te Bildungselement ist e ben hier lebendig geblieben. ¯ Barbengo ist mit dem in Ortsnamen üblichen deutschen Suffix abgeleitet von langb. barba ( s ) 'patruus•. Der Name zeigt besonders anschaulich, wie solche Ortsbenennungen zunãchst im Kreis der nãchsten Sippegenossen ge­ braucht wurden, wobei natürlich niemand daran dachte, dass sich aus solchen Formen ein bleibender Name ergeben kõnnte. Über die langb. Ortsnamen auf -ingo vgl. Verf., Die Sprache der Langobarden S. 339 f. ¯ Im Edictum Rothari wird mehrmals das gahagium re im Gegensatz zur silva alterus erwãhnt ; man mõchte daher in einzelnen Fãllen für gago etwa die Bedeutung 'eingehagter Forsf ansetzen. Doch werden wir im ganzen eher annehmen, gagio entspreche dem Gebrauch nach etwa dem schwdt. Biang. IJ I93 seberPräguug. Vou solebeuBilduugeu � die etwasals eiuer Persou gebörig bezeiebueu, kommeu tu Ortsuame � wobl am ebesteu iuBetraebt Ableituugeu auf-ano uud -mo 1 : so Caviano uudCavigliano, feruerCaslano, weuuesaufcas:ellanum zurüekgebt³ , sodauuGentilino uu� wobl aueb Orselna, v ou dem die Überlieferuug erzäblt, etue Frau Orsola . babe s � eb iuderPestzeit bierbiuaufgenüebtetuudbabes � ebdaetu . e Hütte gebaut, um die berum dauu das Dorf m�: der Zett eutstaudeu sei3• Iu diesem Zusammeubaug moebte mau geru aueb uoeb das Dörfebeu Madrano (bei �irolo) a � - |übreu, desseu Name vou mater 'madre' abgelert � t zu se � u sebeiut uud das der Bedeutuug uaeb zu vergletebeu �etu möebte mit dem ebeu erwäbuteu Barbengo. D � eb l � �rt Salvioui4 deuNameu auf eiue Gruudform metarzu zuruek (zu lat. metere) , uud bei dem Nameu eiues so a�gelegeueu Örtebeus wird mau besser au eiue muudarthebe Form aukuüpfeu. Uu te r deuNameu, di e eiu euOrt uaeb deu Bewobue � u beueuueu, siud diejeuigeu besouders ber � orz � bebeu, . t u deu euderPersoueuuame zuei u emSubstautt ¸ wt ecas � bru- zutritt. Iuältereu Bilduugeu derArt ersebetut casa tu der muudartl ieb gekürzteu Form ca: Cademario, l � 94 C � del­ maro. Dadureb wird dauu freilieb die Beurte|luug : abu- lieber Nameu wieder uusieber . Cadempzno, Caden � zzo o  Iu j üugereuNameusformeu verbiudet sieb das � eb¬ftsp � eb- liebecasa miteiuem Familieuuameuzur Bezetebuuugetuer ¯ vgl. Meyer-Lübke, Ital. Gramm. 1890 S. 295. ¯ vgl Gualzata a. O. S. 71. s 1 . G al t s 68 Nach dem Grundwort hãtte dann auch das von vg . u za a . . L"" bk I a Orsola abgeleitete weibliches Geschlecht erhalten; v g l. Meyer- u e, t •  Gramm. S. 303. ` Bollettino storico della Svizzera ital. 20, S. 40. ¯ Eine urkundliche Form Catenatium hat Anlass gegeben, den Namen an catena 'Kette' anzuschliessen; vgl. Gualzata S. 77. I 94 Gemeiudeabteiluug . Casa dei Bossi, Casa d ei Feretti, Case Muschi, allezurGemeiudeBidoguogebörig¦imValColla)1 • Aueb bierkebrt desöfteru eiuWort, das eiufaeb eiue Bebausuug, eiueWobuuug bezeiebuet, obue weitereu Zu- satz als Ortsuame wieder . besouders bäuû g corte als Be- zeiebuuug für die Seuubütteu auf eiuer Alp, vila u. a. Aueb diese Ausdrüeke ersebeiueu gerue dureb eiu Sufûx uoeb etwasebarakterisiert ,Cortone, Cortaccio, Casaccia, Cascina, Viganello u. ä. Solebe Bezeiebuuugeu zeigeu eiudrüeklieb, wie sieb solebe N ameuiudem kleiueu Kreis deruäebsteu Bewobuer ausgebildet babeu. Gelegeutlieb wird eiu Ort dureb eiueu vergleiebeudeu HiuweisaufPlätzederNaeb- barsebaft uoeb geuauer bestimmt . Vicosoprano, Sonvico aus summu vicus, Corte di mezzo, di sopra uuddi sotto, Corte nuovo. Vielfaeb erbält aueb eiu Ort seiueu Nameu uiebt vou deu Bewobueru, souderu vou dem Heiligeu, derdort be- souders verebrt wird uud dem die Kirebe geweibt ist. Zuuäebst ist es uatürlieb di e Kirebe oderdie Ka pelle, die deu Nameu des Heiligeu trägt , so verstebeu wir aueb, weuu wiraufmaueber Bergesböbe Nameutreneu wie San Beardino, San Carooro oderSan Salvatore, wouaebdauuder BergüberLugauoMonte San Salvatore beisst. DerNamedes Heiligeuwirddauuauebauldas DorloderdeuGemeiude- teil, wo die Kirebe stebt, übertrageu . so Sant ' Abbondio, Sant ' Antonio, San Nazzaro, San Lorenzo u. a. ZurAusuabme beisst derTeil eiuer grosseu Gemeiude, da seit alters die Kirebe staud, La Chiesa ; derHauptortMalvaglia liegt etwa ¯ Ich gebe hier die Namen dieser W eiler nach Gualzata S. 63 f. Im Geogr. Lex. 1, 250 werden . die entsprechenden Weilernamen angegeben als Case de Muschi und Case Feretti. Wir werden daraus schliessen dürfen, dass die sprachliche Form dieser Namen nicht võllig fest ist. So ist es auch zu verstehen, dass an andern Orten ãhnliche Bezeichnungen ohne den Zusatz Case gebraucht werden: Guidotti, Margnetti U. a. 1 ]« J95 l . 2 k oberbalb La Chiesa. Aueb eiu Name, dereiueu Ort uaebseiuerLagebezeiebuet, kauu uoeb dureb deu Nameu des Kirebeupatrous bestimmt werdeu . Riva San Jitale 1• Aueb im italieuisebeu Laudesteil fübreu eiue Meuge Ortliebkeiteu ibreu Nameu uaeb ibrer Lage vielleiebt au eiuemfürdeuVerkebrwiebtigeuPuukt,uaebdemGeläude, woriusieliegeu,uaebdem,wasdawäebstuudgebautwird, aueb was etwa da betriebeu wird, eiuzelue Nameu mögeu aueb die Eriuueruugau eiu gesebiebtliebes Ereiguis fest- balteu. Mauebe vou dieseu Nameu siudursprüuglieb sog. Fluruameu,dieimKreisderuäebsteuAuwobuergebrauebt wurdeu. DieseN ameu siud imallgemeiueuleiebterzuver- stebeualsdiej euigeuderlrauzösisebeuSebweiz,weilsiebdas Italieuisebe iu seiuerlautl iebeu Eutwiekluug weuiger weit vom Lateiuisebeu eutferutbat, wie etwaeiuVergleiebvou ital. Roveredo aus lat. *roburetum 'Eiebbolz, Eiebbölzli ' mit frauz. Rovray ¦östl.vouYverdou)uudweiterbiuvouJeray, Jerey, Veex aus*Jeretum 'Erleubol z' oderFranex, I 242 Frasnei, ausfraxinetum 'Esebeugebölz' ¦ S. I 86)zeigeukauu. Freilieb zeigeu sieb aueb iu deu italieuisebeu Orts- uameu viel faeb muudartliebe Eigeubeiteu, dies gilt z. B. für Faido, I I /I Faedo, das auf fagetum ' Buebbolz' zurüek- gebt. Solebe muudartliebeu Züge lasseu sieb uatürlieb besouders audeu sog.Fluruameu beobaebteu, uudda siud esdauubauptsäebliebdieErsebeiuuugeuderApbäreseuud Protbese, di e eiu sieberes Verstäuduis maueber N ameu ersebwereu2• Um die Erkläruug soleber uuverstäudlieber ¯ Wenn wir in Urkunden Wendungen begegnen wie Canonids ecclesif et plebi sancti Vitalis de Ripa oder clerici de Oglate et Balerna et Ripa ( 1190), so sehen wir, dass sich die heutige Namensform erst allmãhlich festgesetzt hat. 2 vgl. Gualzata S. 84 f. Ein anschauliches Beispiel dafür ist etwa Piano dei Negg (jàn di nic) in Lavertezzo (a. O. S. 65), da nee, Plur. nic auf anni­ culus zurückgeht und das einjãhrige Kalb bezeichnet. I 96 N ameu,dereusebriftl iebeFormi rgeudwie aus eiuermuud- artl iebeu zureebt gemaebt ersebeiut, bat sieb besouders Salvioui bemübt1 ; so lübrt erz.B. Coripo aulquadruvium zurüek. GrüudliebeKeuutuis der uorditalieuisebeuMuud- arteu uud der örtl iebeu volkstümliebeu Ausspraebe siud die uotweudigeu Voraussetzuugeu lür eiu riebtiges V er- stäuduis dieser Nameu. Wersiebumdie Deutuugderital ieuisebeuOrtsuameu bemübt, muss, wie sebou augedeutet, daraufgelasst seiu, auebZeuguisseuausauderu Spraebeu zu begegueuals der lateiuisebeu, bauptsäebl ieb aus dem Keltisebeu uud dem Laugobardisebeu. Das s N ameu wie Monte Monta:nola 1 1 Fontana, Ponte, aueb Ponte Tresa, Ponto 2 vou der Lage des OrtesZeuguisgebeu,istobueweiteresersiebtl ieb,dasselbe giltfürPedemonte uuddasviel faeblüreiukleiuesDörfebeu ¦au Bergesbaug) bezeugte Costa. AuebIntragna ist bierzu ueuueu, dasaberuiebt aufinter amnes zurüekzufübreu ist J souderu auf intranea 3 'das iuuerbalb gelegeue' . Vom Ge- läude, iu dem eiu Ort liegt, zeugeu feruer bäuûg vor- kommeude Nameu wieCampo, Prato, Piano, Pianezzo u.ä. Aul die Art, wie der Platz für die Bebauuug gewouueu wurde,weiseu Nameu wiedas bäuâgeRonco das zuroncare t J Uukraut, Cestrüpp ausrotteu ' gebört, uud Arzo ¦ z u arso 'verbrauut') , die beideu eutspreebeu uugefäbr deu deutsebeu Schwand uud Brand. . Reebt ausebulieb ist die Zabl derjeuigeu Ortsuameu, dte vom Nameu eiuer Pnauze abgeleitet siud, welebe au ¯ vgl. bes. Noterelle di toponomastica lombarda in Bollettino storico della Svizzera italiana 20, 33 f. und 21, 85 f. ' : Ponto gibt die mundartlic�e FormpoNt wieder (aus pontem), Gualzata S. 79. ¥ ' vgl. Gualz � ta � · 4 _ . D1e v � m Geogr. Lex. vorgetragene Etymologie rnter amnes berucks1cht1gt auch mcht, dass amnis in den ital. Mundarten untergegangen zu sein scheint. I 9/ dembetrenendenOrtwuebsoderwäebstund gebaut wird' • Dasind zunäebst zunennen die mit dem lat.Sufûx -etum gebildeten Namen, die wie das sebon erwäbnte Roveredo ursprünglieb eine Gruppe von Bäumen, einWäldeben be- zeiebneten . Castaneda oberbalb Roveredo ³ , manebe von ibnen sind nur als lokal gebrauebte Flurnamen bezeugt . Frasnedo ¦zufrassino ' Esebe' ),Nosedo ¦zunoce) , Pineto 3, wabr- sebeinlieb ist aueb Arbedo bierbin zu reebnen ¦zu arbor4}. Mitande¬ Sufûxen sin d gebildet F eate ¦von kelt.vera ' Erle ' ), Genestrerio ¦von lat. genista ' Ginster ' ) , Rovedera ¦aus *rubetarium vonrubetum 'Brombeergesträueb') , ferner Castagnola, Vignola, Vignino 5. Weiterbin sind bierun ter den Namen,die einenOrt naeb dem benennen, was dawäebst, aufzufübren Namen wieBosco, Selva, Va/do, Broglio, di e alle ungefäbr sovielals'Wald, Hol z' bedeuten. Diese Namen sindinibrerArteinlebrreiebes ZeugnislürdieGesebiebte derBesiedelung. ne bendemlat.silva gebtbroglio zurüekauf ein kelt.brogilos 'eingebegtes Gebölz, Gebüseb' , valdo, das aueb in oberitalienisebenMundarten belegt ist, wird wobl aus demLangobardiseben stammen"• Bosco ¯ einWort, das dem Italieniseben aus Frankreieb zugekommen ist' - 1 vgl. Gualzata S. 6 f. 2 vgl. Gualzata S. 23 ; auf der Dufourkarte heisst der Ort Castanetta. Die Form scheint fur den schriftlichen Gebrauch zurechtgemacht worden zu sein. Was wir auf franzõsischem Gebiet beobachtet haben, ist gelegentlich auch auf italienischem vorgekommen. So sollte statt Bedretto nach Ausweis von mundartlich Bidré, ur k. (12. / 13. Jh.) Bedoredo, schriftitalienisch richtig Bedreto geschrieben werden (aus *betuletum 'Birkenwãldchen') ; vgl. Gualzata S. 20. 3 vgl. Gualzata S. 27 f. ` Es ist dabei zu beachten, dass in den Mundarten verschiedener Berg­ tãler die Kastanie kurzweg als arbor, mal. arbul bezeichnet wird; Gualzata S. 6. ¯ vgl. Gualzata S. 16 f. 6 Das langb. cwaldus ist urkundlich hãufig belegt. Das german. cw, das im Italienischen im W ortanlaut regelmãssig z u g geworden ist, hat si eh in lombardischen Mundarten erhalten; vgl. Meyer-Lübke, Grammatik der roman. Sprachen l, 37. ` vgl. Meyer-Lübke, Romanisches etymologisches Wõrterbuch. 1 98 ist als Ortsname vermutlieb dureb die Deutsebsebweizer i ndietessiniseben Bergtäler gebraebt worden1• Wiederan dereN amenzeugenvondem,wasanein em Ortloswar wasdortetwabetriebenwurde. So Tavee an J . £ . der Strasseüberden MonteCene¬von lat. tabera Wrrts- baus' dann Stabio ¦in der Näbe von Mendrisio) , aul der Dufo�rkarte noebStabbio aus lat.stabulum 'Stall ' ³ , daneben Lostalo ¦im Misox) vom gleiebbedeutenden lan ° b. *st � l. AnversebiedenenOrtenbegegnenunsNamenwreMolzna, Molinazzo, Molinetto, Molini undMulini, auebMolino Nuo � o, die alle zeigen, dass vor Zeiten die Zabl derMüblen rm Lande viel grösserwarals beute. Stampa ¦imBergell)ver- gleiebt sieb dem dtseb. Stampf3 ; � m � as fü � eine Stample es si cb da bandelte, vermöebte vrellerebt dre lokal e For- sebung noeb zu ermitteln. Aucb ein� am � wie Acquarosa (acqua rossa) ist bierzuerwäbnen, erwerstwre1othenbrunne auf das Wasser einer eisenbaltigen _uelle brn, das sebon lrüb zum Baden benutzt wurde. Allerlei N amen bal ten ferner di e Erinnerung fest an gesebiebtliebe Ereignisse und Verbältni � se. So beisst ein kleinerWeileramobernAusgang derwrldenSebluebt des MontePiottino¦beiderStationRodi-Fiesso)Dazio Grande; biererbobendieUrnerdenZoll,riebtigerdasWeggeld,wie es ibnen dieTagsatzungam/. Mai15 55 bewilligt batte4• 1 vgl. Idiot. 4, 1763 f. 2 Das lautgesetzliche Stabbio und �lerlei . A�lei � ungen wie Stabbi � llo, Stabbiucco u. B. begegnen im Tessin und M den ttahems � h sprechend � n �eilen Graubündens mehrfach als Name von verschiedenen Alpwe1den und Ma1ensassen. s Ital. stampare geht vermutlich zurück auf got. *sta m pon,· doch braucht der Ortsname deswegen nicht in so frühe Zeit z � rückzu � e1 che . n. .. . ` Da der alte Weg obenher der Schlucht im Wmter be1 Vere1sun ? gefahrhch war dachten die Urner schon lange daran, die Strasse �urch d1 e Schlucht zu iegen. Al s sich   dann die Meister gefunde � hatten, die den . Ba u unte � ­ nehmen wollten, kamen die U rner vor dem Begmn des Baues um dte Erlaubms ein, an die Kosten einen angemessenen Zoll zu erheben. 1 99 l ' l Weiterbiu bezeiebueu Quinto uud vielleiebt aueb Quartino, die iu ibrer BilduugauNameuwieTerze, Quarten, Quinten eriuueru,ursprüugliebwobleiueuHolaus eiuerReibevou äbulieb gestellteu Ortsebafteu. LokaleuNaeblorsebuugeu köuute es vielleiebt uoeb geliugeu, dieseVerbältuisse ab- zukläreu. Eiu Name wieRobasacco sebeiut die Eriuueruug au irgeud eiue Gauuerei lestzubalteu. Ob sieb da uoeb Geuaueres ermittelu lässt, ersebeiut böebst fraglieb. So gilt aueb für die Erkläruugder italieuisebeu Orts- uameudasselbe,waswirsebou mebrfaeb beobaebtetbabeu. Wer di e N ameu deuteu will, muss womöglieb ältere ur- kuudliebe Bel ege beibriugeu t uud die lautliebe Eutwiek- luugderMuudartberüeksiebtigeu,ausserdemimeiuzelueu Fal l diegesebiebtliebeuVerbältuisse uud die lokale Über- lieleruug mit zu Rate ziebeu. 4. Kapitel Die Ortsnaen der ditoromanischen Scweiz Gauzeigeuartigsiud dieBevölkeruugs- uudSpraebver- hältuisse derrätoromauisebeuSebweiz ,darumbereitetbier auebdie DarstelluugderOrtsuameu besoudere Sebwierig- keiteu. Wie der Name Rätoromauiseb zeigt, siud Räter diealte Bevölkeruug. Vou ibrerSpraebe wisseu wirsozu- sageuuiebts ,doebdürfeuwirausdergleiebartigeuBilduug derNameuRavenna uudChiavenna ¦ausClavenna) sebliesseu, dass die Räter verwaudtsebaftliebe Beziebuugeu gebabt ¯ Dies ist vorlãufg dadurch erschwert, dass die bis jetzt erschienenen Bãnde des Codice diplomatico Ticinese noch kein Register enthalten. Es soll dann in einem spãtern Band ein zusammenfassendes Register erscheinen. 200 ba beuzu deu Etraskeru uu d Ligureru. Etwa i m5. |4. |b. vorCbr. siud die Räterdureb die Kelteu aus Oberitalieu iusGebirgezurüekgedräugtwordeu.Darummüsseuwirbei Erkläruug derOrtsuameu vielleiebt aueb mit Keltisebem reebueu1• Wäbreudderjabrbuudertelaugeu Zugebörigkeit zumrömisebeuReiebsiuddauuauebdieRäterweitgebeud romauisiert wordeu,weuu aueb uiebt sogrüudliebwie die Kelteu. SoweituuudieOrtsuameu romauisebsiud,werdeu sie uus verstäudlieb. Freiliebma gbierglei ebbeigefügtwerdeu,dassdasVer- stäuduis des Rätoromauisebeu ¦des Romoutsebeu) dureb allerleiUmstäudeersebwertwird. DasRomauisebebatsieb sebrweit vom Lateiuisebeu eutlerut, viel weiteruiebt uur als das Italieuisebe, souderu iu versebiedeoer Hiusiebt aueb als das Frauzösisebe. Zudem bat es keiue eiubeit- l iebeSebriltspraebeeutwiekelt , dieve:sebiedeueuDialekte uutersebeideu sieb z. T. ziemlieb starkvoueiuauder. Hier seinurerwäbut,dass imOberläudisebeuu uiebt uur - wie i udeuauderu Muudarteu - zuü, souderuzui uudweiter- biuiugewisseuFälleuzubelleme wird. SoistFlims, romau. Flem, derselbe Name wie Flums (ad Flumina 88I , Flumines I I I5) , das Dorf beisst uaeb dem Baeb Il Flem (umen), au dem es liegt. Naeb dem Fall des römisebeu Reiebs siud dauu aueb i u Graubüudeu vou versebiedeueu Seiteu Germaueu eiu- gedruugeu , darum treheuwiraueballerleiOrtsuameuger- mauiseber Herkuult. Uuter Tbeoderieb debute sieb das 1 Die ãlteren Bevõlkerungsverhãltnisse der Schweiz bespricht Felix Stãhelin im l. Ka p. der 'Schweiz in rõmischer Zeif. In die komplizierten, vielfach umstrittenen Sprachverhãltnisse Rãtiens, deren Kenntnis zum Verstãndnis der alten Ortsnamen erforderlich ist, führt in klarer Übersicht Szadrowsky ein : Rãtische Namenforschung, Ztsch. fúr Namenforschung 16 S. 97 f. und 239 f. Er tut dies an Hand der reichen Literatur, worauf hier verwiesen sei. 201 Reicb der Goteu weit uaebNordeu aus , sieber gotisebist derNameStalla, vgl . S. 22. AlsdauuaberWitigisiu seiu�r Bedräuguis die gotisebeu Besatzuugeuaus Rätieu zurüek- gezogeu batte,kamdas Lauduuterfräukisebe Herrsebaft. Auf deu läuger dauerudeu Eiuß uss des Fräukisebeu bat mau Nameuwie Jenins zurüeklübreuwolleu, iudeu eumau das deutsebe Sulûx -inge, das iu -ines uud weiterbiu i u -ein romauisiert wordeuwäre, zuerkeuueuglaubte' • Doeb werdeuwireiueusolebeuNameumitBestimmtbeitlüreiue romauisebe Bilduug balteumüsseu, bezeiebueuddafürist aueb, dass das Sufûx (-inu-) regelmässig au romauisebe Persoueuuameu autritt³ . uebeuJeins, I I 39 Genines, vou Johannes, Lumbren, im 9.|b. villa de Lumarine; lür Maieu- leld ersebeiut iuDokumeuteudes 9.- I 2. |bs. viel laebder Name Lupinis, abgeleitet vou Lupu. Aber gauz bedeutsam wirkt e s si cb dauu aus für deu Bestaud der büuduerisebeu Ortsuameu, das s vou Nordeu ber bald aueb die Alemauueu eiudriugeu. Zuerst briugt sie der Verkebr mit Italieu ius Laud, aber weuig später rüekeu sievom Bodeusee beralsSiedlerrbeiuaulwärts. Im I. Teil war davou die Rede,wieausderspraebliebeuForm derNameu Aubaltspuukte gewouueu werdeu köuueu, di e eiue Datieruug dieser Bevölkeruugsversebiebuugeu er- laubeu. Noeb später siud dauu di eW alservouWesteuber gekommeu;dassausderspraebliebeuFormderFluruameu obue weiteres ersiebtlieb wird, ob au eiuem Ort Walser sitzeuoderAlemauueu,di evou Nordeu bereiugedruugeu 1 vgl. Muoth, Observaziuns historicas a rapport dils nums locals grischuns, in Annalas da la Società retorumantscha 17, S. 230. 2 Es sei hier auch darauf . hingewiesen, dass für das deutsche Suffx -ingen in Schweiningen das la t. -inu- eingetreten ist : Sa<ognin; di e Aussprache kommt freilich der deutschen Form ganz nahe ; v g l . Planta S. 208. 202 siud, ist aueb sebou S. 56 n. ausgefübrt wordeu. Doeb vou alldeudeutsebeu N ameuGraubüudeusso llim folgeu- deu uatürlieb uiebt weiter die Rede seiu. Aueb die alteu N ameu, welebe di e Alemauueu bei ibrem Eiurüekeu iu Rätieuüberuommeu babeu - im Rbeiutal, imGlaruerlaud uu d aucb im Reusstal ' -, di e¸a im weiteru Siuu aueb zu deu rätoromauisebeu Nameu zu reebueu siu d, solleu bier uiebt mebr besproebeu werdeu³• Wirwolleu im folgeudeu uur eiueu rasebeuÜberbliek zu gewiuueu suebeu über dieOrtsuameu des beute uoeb rätoromauiseb spree|eudeu Laudesteils. Dabei mag bier uoeb augenerkt werdeu, dass bis vor kurzem dureb die eidgeuössisebe Postverwaltuug für allerlei Orte im räto- romauisebeu Spraebgebiet die deutsebe Nameusform ver- weudet wurde. Hier ist uuu Waudel gesebaneu wordeu. Seit dem Somner I 944 ist für mauebe Gemei ude Grau- büudeusdiebis¸ etztübliebe Sebreibweise aufgegebeuuud di e romauisebe durebgelübrt wordeu, so gilt ¸ etzt z. B. Beer, Champfer, Tschier, Müstair fürBeers, Campfer, Cierf, Münster '• Dass gelegeutlieb eiu Ortsuame iu lateiuiseber Formüblieb gebl iebeu ist, das batkeiueuAustoss erregt . z. B. Sivaplana 4• 1 Man beachte z. B. die zahlreichen Flurnamen aus dem Isental, die im Hist. Lex. 4, 366 angeführt werden; vgl. auch oben S. 5 1 f. 2 Es sei hier übrigens noch einmal darauf hingewiesen, dass in all diesen heute deutsch redenden Gemeinden und Talschaften lange Zeit Romanisch und Deutsch nebeneinander gesprochen wurden, wie die grosse Zahl der ro­ manischen Flurnamen zeigt. 3 vgl. Post-, Telegraphen- und Telephon-Amtsblatt vom 13. April 1944. Aus dem Verzeichnis der Ortsnamen tritt deutlich hervor, wie die bisherige Schreibung vielfach durch die Rücksicht aufs Latein bestimmt war und wie gross die Zahl der deutschen Namensformen ist, die durch das s gekennzeichnet sind; vgl. S. 81 f. ` Das Hist. Lex. verzeichnet roman. Salaplauna; v g l . die dortigen Flur­ namen Funtaunas und Plaun. Die heutige Aussprache lautet Sal3plema, Rãto­ roman. Namenb. 438. 203 Aueb auf dem rätoromauisebeu Spraebgebiet siud die Ortsebafteu uaeb deu gleiebeu Gesiebtspuukteu beuauut wordeu, wie wir's iu deu auderu Laudesteileubeobaebtet babeu. DassollimfolgeudeuuoebaueiuerkleiueuAuzahl vou Beispieleu gezeigt werdeu, wobei solebe Nameu be- vorzugt werdeu, dereu spraebliebe Form uud Bedeutuug verbältuismässig leiebt zu verstebeu ist. Dass zablreiebe Ortsebafteu uaeb ibrem Besitzeroder de u Leuteu, di e dortwobuteu,deu N ameu fübreu, zeigeu sebou die ebeu erwäbuteu Nameu wie Jenins. Eiu deut- l iebes Beispiel derart ist uoeb Savognin l Schweiningen (urk. Suvaneng f Sweningen Hist. Lex. 6, 95) vou dem iu alleu germau. Spraebeu bezeugteu swein 'Hirte, Kueebt,j uuger Mauu' . Niebt selteu siudauebdieFälle,daeiuSubstautiv wie casa durebdeu Nameu des Bewobuers bestimmt wird, so Capeder (eiuWeilerbei Brigels) , gebildetwieCapre (Be- zeiebuuug für Klrebe uud Pfarrbaus ebd. ) oder Cadi aus casa Dei, die Bezeiebuuug für deu Kreis Diseutis. Selteuerals iu deu auderuLaudesteileu ist im romaui- sebeuBüudeu dieaufdeuKirebeupatrouweiseudeBezeieb- uuug eiuer Kirebe zum Nameu eiuer grössereu Ortsebaft gewordeu'• Das mag sieb z. T. daraus erkläreu, dass die wiebtigeu Orte au deu Paßstrasseu sebou ältere Nameu batteu, z. T. mag es damit zusammeubäugeu, dass iu deu sebwaeb besiedelteu Täleru die!`alkirebe - iu mögliebst zeutraler Lage - vielfaebgar uiebt iuuerbalbeiuesDorfes staud³• Eiue speziell rätoromauisebe Bezeiebuuug für ¯ Die überall zahlreichen Namen, wie z. B. Sogn Bastgaun, Sogn Carlt� Sontga Gada, Sogn Giagl u. a. (in Medels) bezeichnen in der Regel nur eine Kapelle, nur gelegentlich noch etwa ein paar dabei stehende Hãuser. 2 Beispielshalber sei hier auf Pleiverwiesen (oberlãnd. plei< 'Pfarrgemeinde' von lat. plebs), das einst Talkirche des Lugnez war, heute Pfarrkirche von Villa. 204 Kirehe ist baselgia ausbasilica iuSil l Segl Baselgia ' • Aulla t. monasterum fübreu zurüek die Nameu Mute ¦für dtseb. Dienti), Müstair ¦im Müustertal) uud Müstail ¦bei Alva- sebeiu),wovoudemläugstzerstörteu Klosteruoebdiealte Kirebe uud eiuHaus stebt. Bezeiebuuugeu wie Muster kauu mau aufäuglieb uiebt als eigeutliebe Nameuauspreebeu2, sie gebeu die Art der Siedluugau. Dasselbe gilt aueb lüreiueuNameuwieVilla ¦romau.Vella) , derzuuäebsteiufaebdeu'Hof'bezeiebuete, uud iu gewissem SiuuefürSomvix aussummus vicus. Dieser Name zeigt, dassSomvix ebedemdasobersteDorlimTale war uud fübrt iudie Zeiteu zurüek, da das Klosterobeu J uoebiuderWilduislag,wasdie alte BezeiebuuugCrnobium Desertinense 846 deutl ieb maebt ³• ZablreiebeNameubezeiebueuweiterbiuei ueuOrtuaeb seiuerLage,besoudersdeutliebsolebe,iudeueudiePräpo- sitiou erbalteu gebliebeu ist . S ur En, N ame zweierWeiler, die überm Iuu l iegeu, Surava 'überm Wasser' (oberbalb Tiefeukastel) . Gelegeutlieb bat sieb - oneubar dauk be- soudereu l okaleuVerbältuisseu - die Präpositiou, bezw. dieadverbielle Bestimmuugalleiu als Ortsuame durebge- setzt . so Sur ¦das oberste Dörfebeuderebemaligeu Kireb- gemeiude Tiuzeu) uud Cunte (dtseb. Contes) ; der Name muss dem Dorf vou Riom ¦dtseb. Reams) aus gegebeu 1 Mar in Sis Mana bezeichnete den Sitz des Meiers ( der Verwaltung) aus majoria, franz. maire. " vgl. S. 122. ¯ Dieser alte Name (Desertia 766) lebt im deutschen Disentis fort. Es muss aber hier darauf aufmerksam gemacht werden, dass die Bezeichnung Sum<itg u. ã. in manchem Ort wiederkehrt als Benennung eines Dorfeils, vermutlich ganz im Sinn von lat. summus <icus 'der oberste Teil des Dorfs'. Über die alten Dorferhãltnisse und ihren sprachlichen Ausdruck handelt G. Pult, Über .mter und Würden in romanisch Bünden, in Festschrift zum 14. Neuphilologentag in Zürich 1910, spez. S. 390 f. 205 worden seiu · • Weiterbiu siud bier zu ueuueu Nameu wie Jalhava (dtseb. Jalava ) , 7 66 in Valecava, uud Punt­ Chamues-ch, desseu Bedeutuug dureb die bis j etzt übliebe ital.FormPonte-Campovasto klarwird. DerNamebezeiebuet ei geutliebzweigeseblosseueSiedeluugeu,di eBezeiebuuug Ponte zeigt,dassaueb fürdeuVerkebrwiebtige StelleuAu- lass zurNameubilduug gebeu moebteu. Aueb im Nameu Pontresina (romau.Puntraschigna) steektoheubarPonte (punt), uudgelegeutlieb begeguet i ueiuerCemeiude daseiulaebe Punt al s Bezeiebuuug eiues Dorlteils oder eiues kleiueu Weilers. Hier ist aueb der zweimal (bei Ilauz uud im Uuter-Eugadiu)belegte NameStrada zuerwäbueu,derauf la t. ( via) strata 'gepnasterterWeg' zurüeklübrt.Vou eiu er laudsebaltliebeu Eigeubeit babeu deu Nameu Dörferwie Laax, beidem eiu paar kleiue Seeu l iegeu2, uuddasbeute deutsebe Says (gesproebeu Sáyi) im Kreis der 5 Dörler, desseu Name wie romau. Sursaissa (dtseb. Obersaxen) auf saxum zurüekgebt. WiederaudereOrte babeu ibreu Nameuvoudem,was dawäebst oderaugebaut wird. So begeguet iu zablreiebeu Nameu - aueb iu deu beute deutsebspreebeudeu Cegeu- deu - lat.pratum, romau.la prada uud il pro 3 : Prada, aueb Pradella 'Mättli ' bei Sebuls, sodauu Praden uö.vouCbur- waldeu u. a. Iu Pradaschier (Wei ler über Cburwaldeu) sebeiut eiueVerbiuduugvoupratum mit lat.acer 'Aboru' , romau. ascher vorzuliegeu, di e au deutsebe N ameu wie ¯ Aus alten U rkunden un d vielleicht au eh aus dem mundartlichen Sprach­ gebrauch ist mõglicherweise noch allerlei zu gewinnen, was uns die Entwicklung dieser Namen genauer erkennen lãsst. 2 vgl. Planta S. 90 und das Bild im Geogr. Lex. 3, 22. 3 Wenn pro, das in unzãhligen Flurnamen bezeugt ist, nicht auch als Name eines W eilers belegt ist, mag dies damit zusammenhãngen, dass in den hohen Bergtãlern, wo pro gesprochen wird, nur ganz selten kleine Hãuser­ gruppen ab�eits vom Dorf vorkommen. 206 Eichmatt eriuuert. NaebdemWalde,beidemodervielleiebt iu dem ursprüuglieb das Dorl augelegt wurde, beisseu Pignia, dtseb. Pignieu (über Audeer) uud Pigniu, dtseb. Panix, »oulat. pinetum 'Föbreu-,Tauueuwald' , iudembeute deutsebspreebeudeuCalreien (ö.vouCbur)istlat. fraxinus, romau.fraisen 'Esebe' erbalteu. Die N ameumaueberOrteweiseulerueraufetwasbiu, wasdortbetriebeuwurde. SoMulegns, dtseb.Mühlen l, dauu Fuors, eiuWeiler bei Medels, Furatsch (am|ulier) uud Furna imPrätigau,dievoueiuem lürdieUmgebuugwieb- tigeuOfeu zeugeu, weiterFerrera, wo uoeb bisetwaI 8/0 Eiseuerzverbüttetwurde2, uud das gleieb gebildete Mar­ morera, dtseb.Marmel, das vermutliebvou eiuer Steiuart, di e da gefuudeu uud gebroebeu wurde, deu N ameu bat3• Nameu wie Tschierv, dtseb. Cierf, im Müustertal uud Uors imValsertalbalteuwobldieEriuueruug festauTiere, deueumaubierlrüberöfterbegegueumoebte4• Eiueigeu- artiger Name ist Lavin (am Ausgaug des Fal Lavinuoz) , der vou sebwereu Naturereiguisseu beriebtet. Zum Sebluss seieu uoeb eiu paar Bemerkuugeu auge- seblosseuüberNameu,dereudeutsebeFormaunalleudvou derromauisebeuabweiebt "• Ge| egeutlieb lübrt eiu Ort i u deu beideu Spraebeu uiebt deuselbeu Nameu. Das ebeu ¯ Wenn wir bei Planta S. 214/6 verzeichnet finden Mulegn 'Dorfteil' und Mulinet 'Wegstück', und im nahen Sur Mulegn 'ehemals Mühle', so lãsst uns das einen kleinen Einblick gewinnen in die Entwicklung dieser Ortschaften. 2 Neben der Menge romanischer Flurnamen vermitteln einzelne wie Grobas, Shmelza, auch Hotel Pulenta bei Planta S. 169 eine Vorstellung von den Arbeiterverhãltnissen. ¯ Der Bildung nach ist zu vergleichen der oft belegte Flurname Caltgera, der von einem alten Kalkofen Zeugnis gibt. ¨ U n t er den Flurnamen von U ors verzeichnet Planta S. 69 au eh einen Uaul d' Uors 'Bãrenwald'. ¯ Hier sei nur daran erinnert, dass die deutsche Form of durch ein s der Endung gekennzeichnet ist ; vgl. S. 81 f. 20/ erwäbuteUors beisstdtseb.Furth; dieserNamedeutetwobl auf eiueu für die deutsebeu Valser wiebtigeu Übergaug über deuGleuuer. y euu demroma � . Casti 1 imDeutsebeu Tieenkastel eutspriebt, bat mau deu Eiudruek, derZusatz seidemNameugegebeuwordeuvouLeuteu,dievouCbur aus über die Leuzerbeide da biuuuter stiegeu. Besoudere Beaebtuug verdieut der NameDomleschg für romau. Tum­ liasca. Er bezeiebuetimeugeruSiuudeu Kreisreebtsvom Rbeiu vou Sils bis Feldis, im weiteru die uuterste Stufe des Hiuterrbeiutals. Die Bezeiebuuug bäugt oûeubarzu- sammeu mit dem Nameu des Dorfs Tumeg/2, dtseb.Tomils. Wäbreudaberdasletztereeiueverbältuismässig¸uuge,zu- reebtgemaebte Form ist, zeigtDomleschg austattdesbarteu VerseblusslautsimAulautdeuweiebeu,wie wirdasaufrüb überuommeueuromauisebeuOrtsuameuvielfaebbeobaebtet babeu3• Die Form i st somit aueb eiuspraeblieberBeweis dalür, dassDeutsebe frübzeitig durebdas Tal zogeu. ¯ Der Name kehrt an verschiedenen Orten, auch im deutschen Teil des Kantons in dieser oder in leicht geãnderter Form wieder ; vgl. Castiel, Castel u. a. 2 Der Name geht ofenbar auf lat. tumulus zurück. W enn wir die zahl­ reichen Hügel im Gebiet von Domat und die vielen Flumamen wie Tumma arsa, Tumma lunga und weiterhin bei Bonaduz Bot ars, Bot Cresta u. a. be­ achten (Planta S. 121 f.), so kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, die Bezeichnung Domleschg habe ursprünglich noch eine weitere Geltung gehabt. 3 vgl. S. 28, 47 u. õ., auch Braune, Ahd. Gramm. § 133 Anm. 3. Dieselbe Erscheinung zeigt auch ein Name wie Gri sch, roman. Crusch im Prãtigau von crsch 'Kreuz'. 4 Für Graubünden besitzen wir n un in Robert v. Planta' s Rãtischem Namen­ buch auch den ganzen reichen Schatz von Flurnamen aufgezeichnet. Diese sind in ihrer grossen Überzahl aus den romanischen Mundarten zu erklãren. Da, wo Deutsche im La u f der J ahrhunderte sesshaft geworden sin d, lãsst sich aus der grõsseren oder kleineren Zahl der erhaltenen romanischen Flurnamen einige Erkenntnis gewinnen über den ungefãhren Verlauf und die Zeit dieser Umsiedlung. Dadurch kõnnen u. U. die geschichtlichen Angaben über diese Vorgãnge, die vielfach recht dürftig sind, ergãnzt werden. 208 Aubaug Grundsatzliches von den N amen der Flüsse und Berge Die Nameu der Berge uud Flüsse geböreu uaeb der Ausiebt weiter Kreise zum ältesteu Bestaud. Dies triût aberuurfürdieFlussuameuiuweitemUmlaugzu. Mauebe Flüsse siud sebou bei deu Sebriltstelleru des Altertums mit dem Nameu geuauut, der uoeb beute gilt . soRhenu, Rhodanu, Dubi, Ticnu. Iu deu versebiedeueu Spraebeu babeu sieb uatürlieb diese Formeuweiter eutwiekelt . Rin, bd. Rhein, le Rhône, dtseb. (muudartlieb) der Rotten, Doubs, Tessin. Um die Deutuug dieser ältesteu N ameu bemübeu sieb die Spraebgelebrteu. Fürdas Alter aueb dermeisteu auderu spriebtes,dass sie uusvou deu beutigeuSpraebeu aus uuverstäudlieb bleibeu . Linth, Limmat, Reus, Lore, Litschine, Saane, ñauz. Sarine, Birs, Drane u. a. Weuu wir aberiuGraubüudeubeobaebteu,dassfast iu¸edemTaldie Leute vom Talbaeb als vom Rin redeu, so zeigt uus das, dassRin ursprüugliebuiebtsauderesalsBach, Fluss bedeutet bat. Die geuauereu, vou der Ceograpbie ber bekauuteu Uutersebeiduugeu wie Vorder- , Hinte- , Somvixer Rhein werdeuauOrtuudStelleimtägl iebeuLebeuuatürliebuiebt gemaebt. Uud geuau dassel be trint zu für deu deutsebeu N ameuA a ; dasabd.aha, dasdemla t. aqua eutspriebt,dieut zurÜbersetzuug voufuvius, fumen. Nebeu deu geuauer bestimmteuNameuwieEngelberger- , Sarer-Aa kommtaueb das eiufaebeAa uud imTburgauAach als Flussuamevor. Weuu uuudagegeu imWallisderNameRhone uiemal sfür eiueudervieleuNebeuûüsse gebrauebt wird, sowirdaueb 14 209 das vermutliebmit der Bedeutuugdes Nameuszusammeu- bäugeu. Naeb Zeuss soll Rodanus t ' de � grosse Seblä �er ' bedeutet babeu, uud diese Bedeutuug wtrdwoblverstaud- lieb,weuumauaudiegewaltigeuÜbersebwemmuu � euuud Verbeeruugeu deukt, welebe die Rboue lrüber au¬ebtete. Nuu batHubsebmiediu seiuerArbeit' SpraebliebeZeugeu für das späte Aussterbeu des Gallisebeu' ³ daraul biuge- wieseu dass die Kelteu,wie audere alteVölker, uaeb Aus- weis d�r Nameu oheubar die Vorstelluug gebabt bätteu, in deu Flüsseu bausteu allerlei böbere Weseu, bóse Uu- bolde, DraebeuuudSeblaugeu. WeuudieseErkläruugdas Riebtige trint, dauu verstebeu wir, dass der Name, deu mau uur mit abergläubiseber Sebeu ausspreebe � moebt�, ni eb t allgemeiu für di e versebiedeueu Bäebe tm Walhs verweudet werdeu kouute. So kauu die Betraebtuug der Flussuameuweitiu die vorbistorisebe Zeit zurüekfübreu. Weseutliebaudersstebtesumdi e ErkläruugderBerg- nameu. Dass uatürliebauebeiu paar Berguameu bekauut siud,dieuraltseiu mögeu, kauuuus uiebtverwuuder � . so di eBi ilhenjuh, basl. der Belhen, eiuName, derauebetuem bedeuteudeu Gipfel im Sebwarzwalduud t udeuVogeseu eiguet, uud der Eiger, der iu der V ª rbiuduug �ungfrau, Mrinch und Eiger eiueseltsameRolle sptelt. Aueb etuN � me wie Tô'di wird wobl bierber geböreu. Warum gerade dtese Berge eiueu alteu Nameu bebalteu babeu, ��tzi�bt � ieb uusererErkeuutuis,weilsieebeuauebuuverstaudhebstud. Audere alte Nameu wie Ales uud Jura siud im Mittel- alter gauz iu Abgaug gekommeuuud erst iu ueuster Zeit ¯ Die Schreibung Rhodanus ist wohl auf die 'griechischen Kolonisten zurückzuführen, die um 660 Massilia gegründet und den Namen des Flusses übernommen haben. 2 Vox Romanica 3, 48-155. 210 wieder i u Gebraueb geuomneu wordeu1 • Die Grosszabl derBerguameu ist erstverbältuismässig¸uug. Dengemäss siud aueb die Nameu der Berge i u ibrer grosseu Mebrzabl obue weiteres verstäudlieb. All die vieleu Bezeiebuuugeu wie Berg, Fluh, Hor, Stein, Stock, Mont, Montagne, Aiguille, Roche usw.werdeu iu der Regel dureb eiueu Zusatz bestimnt, der uusebwer zu erkläreu ist³. . Vielfaeb deutet eiu soleber irgeud eiu eu Zugau,der am Ausseru des Bergs aunällt . Rô'thiue 3, Weissensten 4 , Breithorn, Gspaltenhor, Montblanc, Mont Riond, les Dents Vertes. Iu auderu Fälleu weist der Zusatz irgeudwie aufdieLage des Bergs oder gibt au, zu weleber Geneiude er gebört . Gempenstollen, Màtterhorn, Urirotstock, Dets du Miqi, Aiguilles de Baulmes. DerNamedesMatterhorns, daslrüberiuZernatt Grosses Hor oderauebAugstthalberg 5 geuauut wurde,istiu versebiedeuerHiusiebtiuteressaut. Erzeigtzuuäebst,dass mauiuZermatt dasze amNameuuoeb - gauzmitReebt- alsuuweseutliebempfaud. ImFrauz. beisst derBergMont Cerin, imItal.Monte Cerino. Dasbatmitlat.cervus, lrauz. cerf uiebts zu tuu, wie ältere Bezeiebuuugeu Mons Silvil u. ä. zeigeu. Iu oberitalieuisebeuMuudarteuistl besouders vor Labialeu zu r gewordeu6 ; das etwas zureebtgen.aebte Mont Cervin eutspriebt also eiuem lat. Mons Silvanus. So zeigt uus dieser Name, wie derVerkebrüber die Berge ` vgl. S. 74. 2 Gelegentlich kommt eine Bezeichnung wie Horn, le Mont noch all�in als Name vor. Vielfach werden in der Sprache des tãglichen Lebens von der ortsansãssigen Bevõlkerung die Zusãtze weggelassen. ¯ vgl. S. 130. ¨ Der Name wurde wohl zuerst gebraucht von den Weiden und dem Sennberg auf dem Weisen Stein. ¯ Das ist der Berg, an dem vorbei man in das Tai gelangt, das nach Aosta führt. ¯ vgl. Meyer-Lübke, Ital. Grammatik 1890, S. 126 und 134. 1¢ « 21 1 sebouseitalterZeitbestebt. Es briugtuusaberuoebetwas weiteresdeutlieb zum Bewusstseiu . dieBezeiebuuugMont Ce r vin kauu sieb ursprüuglieb uiebt auf die boebrageude Sprtze bezogeu babeu. Für deu Talbewobuer, der seiuem Erwerbe lebt, siud oder wareu - ¸edeufalls vor Zeiteu - di � u � abt � ä�liebeu Gletseber uud Gipf ¸ l vou geriuger Wtebtrgkett . So gebt aueb etu N ame wte Blüemlisal ur- sprüuglieb uiebt auf die eisigeu Höbeu, souderu auf die weiteuAlpweideu. VoudeuuoebuutzbareuGebieteusiud ebeudauuvielfaebdi eNameu biuaufgerutsebt,weuu es iu ueuerer Zeit galt, aueb die eisigeu Höbeu zu beueuueu. So ist z. B. Zaneuron ³ zuuäebst die Bezeiebuuug für die WalliserAlpweideu am Sauetseb, aber beute spriebt mau vom col oder vom glacier de Zanjeuron, obue au deu ur- sprüugliebeuSiuudesN ameuszudeukeu. DassdieNameu der Bergspitzeu grosseuteils ¸uug siud, zeigt uoeb eiue weitereBeobaebtuug. AudeuNameuJungfrau uudMi inch fällt uus auf, dass sie keiue muudartlieb eutspreebeude Formuebeusieb babeu , das zeigt uus,dass sieverbältuis- mässig¸uugsiud. DerNameJungrau istvermutliebdaraus zu erkläreu, dass die Alpweideu da obeu deu Jungfraue, d. b. deu Nouueu des Klosters Iuterlakeu gebörteu, das selbstderbeiligeu |uugfraugeweibtwar. DerNameMiinch, �er erst seit I 860 allgemeiu iu Gebraueb gekommeu ist, ist oneubar als Gegeustüek zu Jungrau zuverstebeu. Uuterdeu Bergeu, die vomOrt, zu dem sie geböreu, deu Nameu babeu, ist aueb derGlirnisch zu ueuueu. Der Name des Bergs ist vou dem derStadtGlarus, im I 2.|b. Clarona, abzuleiteu. Ob dieAlemauueudeuNameu*Claro- ¯ vgl. Paul Geiger, Blüemlisalp, im Sonntagsblatt der Basler Nachrichten vom 23. Juni 1929. ¯ Mundartl. zn entspricht dem lat. campus; in Fleuron steckt vermutlich der Name des ursprünglichen Besitzers. V g l. Aebischer, Ann. Frib. 9, 240. 2I 2 nic ( mon) sebouvorgeluudeubabeu,oderobs i e Glirich selbererstgebildetbabeu,istkaum zu eutsebeideu i • Aueb allerlei weitere Eigeubeiteu der Berge kommeu iu dieseu Zusätzeu zum Ausdruek. Faulhorn, Schreckhor, Windgille, les Diablerets u. a. Als besouders bedeutsam sei aber bier uoeb bervor- gebobeu, dass mauebe beute gauz bekauute Berge deu Nameu iu bistoriseber Zeit geweebselt babeu, uud dass diebeutigeNameusform erstverbä|tuismässig¸uugist. So bat das Gebirgsmassiv des Gotthard deu Nameu vou dem Heiligeu, dem das Kirebleiu uud damit aueb das Hospiz aufderPassböbe geweibtwar ²• Naebdem dauu im I 5. |b. derPassverkebriuGauggekommeuwar,versebwaudmitder ZeitlastüberallderalteNameMons Evelinus 3• Iuäbulieber Weis e bat derPilatus seiu eubeuti geuN ameuerstsei t dem I 5. |b. , deralteN ameFrakmünt ( vouin fracto monte) baftet uoebau zwei Alpeu. Wie derMytbus,derrömisebeStatt- balter babe bierobeu seiue letzteRubestätte gefuudeu,zu Staude gekommeuseiuköuuteuud vou derKirebebeuutzt worde . u sei, 1̳ deu Besueb des Berges zu verbieteu, au deu steb allerlei beiduisebe Bräuebe kuüpfteu, wird aus- ge . fübrt im Geogr. Lex. 3, /44¹• Der Rigi gegeuüberbat setueu alteu N ameu bebalteu,aberd erbat seiuGesebleebt ¯ Bei Aug. Kübler, Die suffixhaltigen roman. Flurnamen Graubündens sind freilich keine mit diesem Suffx gebildeten Namen verzeichnet ¯  doch vgl: Meyer-Lübke, Gramm. der roman. Sprachen 2, 558. 7 2 Godehard ist 1131 heilig gesprochen worden; die erste sichere Nachricht von der Benutzung des Pass � s datiert von 1236 ; vgl. Geogr. Lex. 4, 448 ; Hist. Lex. 6, 68. 3 Nur im bündnerischen Oberland hat sich der alte Name Munt Acelin erhalten ; vgl. v. Planta S. 529. � Die oft geãusserte Vermutung, der Name Pilatru und damit der ganze Mythus gehe auf lat. pileatus 'mit einer Filzkappe versehen' zurück und be­ zeichne den Berg mit der Nebelkappe, hat ãusserlich etwas Gewinnendes. Doch scheint dieses Wort den rãtoroman. Mundarten unbekannt. 2I 3 geweebselt uuter dem Eiuß uss des Wortes Rigiberg 1 • Die sei t dem I /. ]b. belegte Deutuug als regina montium, mons regius eutstaudoneubaruuterdem Eiudraek,deu gebildete frübereBesueberbatteu,uud ist gelegeutl ieb zuReklame- zweekeu verweudet wordeu. Aueb im]ura lasseu sieb eiuzelue derartige Nameus- äuderuugeu beobaebteu. So beisst der Passwang iu der Muudart durebaus Baschw�ng ³, uud di es eutspriebt dem dort obeu au drei Höfeu balteudeu Nameu Barschwang3• Mau möebte vermuteu, die Form Passwang verdauke ibr Daseiu eiuem Geometer, der deu ibm uuverstäudliebeu Nameu für die Sebriftspraebe zureebtmaebeu wollte ¹• So bietet aueb die Betraebtuug der Berg- uud Fluss- uameu allerlei Aureguug uud gewäbrt gelegeutlieb erueu Eiubliek iu di e Verbältuisse vergaugeuer Zeiteu. 1 Von den Umwohnern wird der Berg noch d'Rigi (fem.) genannt ; in ãlterer Zeit au eh im Plur. an Riginen; v g l. Idiot. 6, 753 f. 2 In der Sprache der Jugend setzt sich heute unter dem Einfuss der Schule und des Kartenbildes der Name Passcang durch. ´ Da mundartl. schcang .dem hd. schcand entspricht (vgl. S. 138), ist die Bedeutung des Namens võllig klar. ` Ein grosser Verkehr über diesen 'Pass' (von Beinwil nach Mümliswil) hat wohl nie bestanden. Im Namen Passcang ware auch das cwang an zweiter Stelle kaum befriedigend zu erklaren. 2I 4 Regster Alle im Text erwãhnten Ortsnamen sind in der heute üblichen Form auf­ gefuhrt ; nur bei Flurnamen und Namen von einzelnen Gehõften wird ge­ legentlich durch den Zusatz N. ii au f weitere in derselben W eise gebildete Namen verwiesen. Namen, die an erster Stelle eine Prãposition oder eine Form des Artikels enthalten, sind hier verschieden eingereiht, je nachdem die Verbindung võllig fest geworden ist oder nicht ; al so: Amsteg, Suriere, a b er Am Bach, La Claux­ de-Fonds. Diese Ordnung entspricht der im Geogr. Lexikon innegehaltenen Reihenfolge. Klammern in Namen wie Ried(en), {auf dem) Rain deuten an, dass der gleiche Name an verschiedenen Orten in etwas verschiedener Form gebraucht wird; Ein vorgesetztes ¯ deutet an, dass ein Name früh ausser Gebrauch gekommen ist. Franzõsisch u ist dem deutschen u gleichgestellt, wãhrend deutsch ü natürlich an Stelle von ue eingeordnet ist. Im franzõsischen Teil sind Namen wie Épalinges, Vi  ars-Épeney mit É ge­ schrieben, wie in der deutschen Ausgabe des Geogr. Lexikons, um dem deutschen Leser das rasche Erfassen zu erleichtern ; v g l. z. B. Épeney zu épine. Au eh in franzõsischen Nachschlagewerken und Katalogen wird dieses Verfahren viel­ fach geii b t. Aa 209 Aadorf 119, 143 Aarau 144 Aarburg 119 L'Abbaye 177 A b baye de Bevais u. ã. 177 Acher, Achern 126, 151 Ackern, Ackerli 151 f. Acquarossa 199 Adelboden 150 Adligenschwil 116 Aedermannsdorf 112 f. Aelen 45, 72 Aermigen 49 a. Aetigkofen, auch -hofen 109, 111 u. a. Ãtingen 111 Ãttenschwil 111 a. Afeltrangen 152 Afoltern 126, 152 Agy 13, 169 Aigle 14, 45 f. Aiguille 211 Aiguille de Baulmes 211 Airolo 79 Alberswil 115 Albeuve 166, 188 Al binasca 19 3 Albinen 189 a. 2 Albisrieden 136 Alchenstorf 1 13 Allenwinden 128 Almen, Almens 81 Alpen, Alpes 74, 210 Alpiglen 28, 40, 49 Alpnach 19, 29, 51, 116, 136 Alpnachstaad 136 Alpschelen 50 Altanca 17 Altdorf 120 Altenfüllen 70 Altenryf 67 Alterswil 115 Altikon 109 Altishofen 113 Altweg 141 Altzellen 125 Amriswil 35 Amsoldingen 68, 106 f. Amsteg 61, 78, 127, 129, 131, 135, 146 Andelfingen 92, 107 Andermatt 78, 127, 135 Anglikon 109 2Iâ � l l l l l . Appenzell 122 Arbedo 198 Arbignon 189 a. 2 Arboldswil 32, 135 Arch 28 Arconciel 14, 95, 188 Arisdorf 92, 112, 117 a, 134, 172 Arlesheim 108, 1 12, 131 Arrufens 23 Attalens 167 Attisholz 111 a. Attiswil 1 14 Au (in der) 56, 144 Auen 144 Augst 16 Augstchumi 49 a. Autigny 20, 94, 162 Munt Avellin 78 f. Avenches 41 Avry 19, 94 Bach 125 Am Bach 128 Baden 128 f. Bãch, Bãchi 142 Bãchli 142 Bãnk 159 Bãregg 153 Bãrenboden u. ã. 153 Bãrenwil 32, 63 Bãretschwil 35 Bãrfschen 72 Bãrschwil 32, 63 Bãtterkinden 1 1, 140 Bâle 62, 64 La Balmaz 185 Balsthal 133 f. Barbengo 22, 111 a, 193 Barbereche 72 Barma, la Barmaz 185 Base! 62, 64 Bassersdorf 113 Bassins 20, 162, 170 Battendorf 32, 63 Baulmes 185 21 6 Bauma 100 Baumen 128 Baumgarten 152 Beatenberg 124 Beatushõhle 124 Beauregard 181 Bedretto 198 a. 2 Beggingen 107 Beglingen 107 Begnins 20, 170 Beichlen 159 Beinwil 32, 63, 134 Beiva 85 Bellach 28, 66 Bellelay 65 Bellenz 86 Bellerive 181 f. Bellinzona 86 Belmund 28, 40 Benken 159 Bennwil 32, 63, 131, 134, 172 a. Bérenges 171 Berg, Bergli 151, 211 Am Berg, Unter dem Berg u. ã. 151 Bergmatte 91 Berikon 109 Beringen 107 Berlens 23, 70 Berlingen 70 Bern 121 a. Bernets Brunna 7 5 Beromünster 124 Berthoud 61 Bertigny 20 Bertschikon 109 Betschwanden 140 a. Bever (Bevers) 203 Biãsche 193 a. l Biasca 17, 193 Biaufond 182 Biestingen 33 Binningen 68 Birchen 159 Birchbühl u. a. 159 Bireten 30 a. Birkenfeld 159 Birmensdorf 113, 119 Bironico 95 a. Birs 209 Birsbruck 132 Birsfelden 129 f. Birsfeldhof 93 Bischofszell 122 Bitanengo 193 3 l Bivio 22, 85 Blatten 128 Bleibãrg, -gruoba 155 Bleiche 156 Blitzingen 107 Blüemlisalp 212 Bochten 73 Boden 128, 150 Im Boden 150 Bodmen 75, 150 Bõbikon 110 Bõckten 110 Boécourt 33 Bõlchenfluh 210 Bõnnigheim 108 im BõschaTritt u. ã. 57 Bõsingen 44 f. Bõzingen 67 l es Bois 182 Boltigen 106 Bonderchrinden 49 a. Bonn, Bonnbad 44 Bonnefontaine 72, 181 Bonstetten 152 Bosco 198 Bot ars u. ã. 208 a. 2 Bottenwil 114 Botterens 23, 70 Botteringen 7 O Boujean 67 Bourdigny 170 Bourg-Saint-Pierre 43, 178 Bradlitz 30 Brãdelen 44 Brand 137 f., 197 Braunwald 101 Breite, Breiti u. ã. 150 Breitebnet 150 Breitenbach 142 f. Breitenloo 128 Breitenmatt 128 Breithorn 211 Bretzwil 131 Brissago 94 Broglio 198 Ennet der Brück 127 Brügg, Brüggen 146 Brülisau 117 Brünnli 145 Brüs 85 Brüttisellen 118 Brugg 56, 126, 146 Brugnasco 17, 193 Brunnacker 91 Brunnen 126, 145 Brunni 145 Brusio 85 Bubenberg 71 Bubendorf 111 a, 112, 134 Bubikon 109 Buchen 126 Buchs 52 Buchsiten 30, 66 Buckten 110 Büchel 151 Bühl, Bühlen 10, 151 Bülach 10, 19 Bürgisch Matta 57 Bütigkofen 110 Bütschi, Bütschels 50 Büttikon 109 Buix 1 82 Buonas 150 Burg 45 Burgdorf 61, 119 Burtigny 168 Bustiglen 49 Cademario 194 Cadempino 194 Cadenazzo 194 Cadí 84, 204 Calfreisen 20 7 Caltgera 207 Cama 28 Campo 197 Campovasto 97 Capeder 204 Capré 204 Carouge 190 Capinenco 193 a. l Cartigny 168, 190 Casa dei Bossi u. ã. 195 Casaccia 195 Caschanutta 51, 78 Cascina 195 Case de' Muschi U. ã. 195 a. l Casinotta 78 Caslano 194 Castagnola 198 Castaneda 198 Casti 208, Castiel u. ã. 208 a. l Caviano 194 Cavigliano 194 Céligny 168 Mont Cervin 189 a. 2 Chalchere 21 Challant 189 Cham 28, 1 16, 159 Chamblande, Cham- blon u. a. 184 a. 3 Champ Martin 1 82 Champ du Moulin 182 Champagne 182 Champfer (Campfer} 203 Champion 9 Champlan 97 Champsec 182 Chancy 168 Chandolin 170 Changins 17 O Chapelle des Marches u. ã. 177 f. Charbonniere 182 Charmey 45 Charvaz 189 Chasere 21 a. Châtel 45 Châtel Saint-Denis 178 Châtillens 23, 171 Châtillon 75 La Chaux-de-Fonds 187 Chavagny 19 Chavannes 164, 185 Cheiry 94, 169, 189 Chenau(x) 189 Chêne 182 Chêne-Bougeries 182 Chesal u. ã. 189 Chesieres 21 a. 189 les Chets u. ã. 190 Chevillentze 17 Chevilly 189 Chevril 189 Chez Chappuis, " le Brigadier, " les Dumas u. ã. 175 Chiavenna (it.) 18, 38, 84, 200 La Chiesa 195 La Chiésaz 189 Chietres 28 Chlas Simmisch Bãrgli 1 57 Chlefen 38 Choindex 59, 88 Choully 168 Christhaus 159 Chum (Como) 38 Chur 38, 52 Clarens 171 l e Cloitre 177 (la) Comba(z) 164 f., 184 Combe(s} 165, 182 Combenoire 182 Commugny 168 217 Conches 75 Conters 205 Corban 32, 34, 63 La Corbaz 188 Corcelettes 17 6 Corcelles 17 6 Corgémont 24, 172 Corippo 197 Corjolens 23 Cormagens 71, 173 Cormanon 172 f. Cormasing 71 Cormérod 17 3 Corminbruf 35, 173 Cormondes 173 Cormondreche 24,172 u. a. Cornol 33 Corpataux 17 4 Corsalettes 17 6 Corsinge 162, 170 Cortaillod 24, 172 Corte 195 Corte di mezzo u. a. 195 Corte nuovo 195 Cortébert 24, 172 Cortone u. a. 195 Cossonay 27 Costa 197 Cottens 70 Cottingen 70 Courcelon 32 Courchapoix 32 Courchavon 17 4 Courfaivre 33 f., 17 4   Courgenay 33 Courgevaud 72, 173 Courlevon 173 Cournillens 23, 71, 163, 171 Courrendlin 33 Courroux 32 f., 63 Court 176 Courtaman 173 Courtedoux 17 4 Courtelary 24, 163, 172 u. a. 218 Courtemaiche 1 7 4 Courtemautruy 33 f., 174 Courtépin 172 f. Courtetelle 33 Cresciano 95 a Cressier 13, 43, 95 Au Crêt, En Crêt u. ã. 181 Cronay 169 Crusch 208 a. 3 Cugy 13, 168 Cully 168 Cunter 205 Dableten 115 Dachsfelden 65 Dachslingen 70 Dachsloch 152 Dãniken 110 Dãnikon 109 f. Dãttlikon 108 Dagmersellen 118, 147 Daillens 70 Dalingen 70, 72 Dallenwil 115 Damphreux 179 Dardagny 168 Dazio Grande 199 Degersheim 160 Delémont 24, 64, 17 4 Delsberg 24, 64, 175 Denezy 169 Denges 70 f. Densbüren 1 18 Dent du Midi 211 l es Dents Vertes 211 Dettighofen 1 10 les Diablerets 213 Dialma 79 f. a. Dieboldswil 114, 117 a. Di e bolzwil 117 a. Diechtersmatt 1 1 1 a. Diegten 110 Dielsdorf 112 f. Diemtigen 106 f. Diepfingen 105 Diepoldsau 144 Diess hae h 142 Diessenhofen 113 Dietikon 109 Dietschwil 35 f. Diganengo 193 a. l Dilleten 30 a. Disentis 84, 205 Dõrflingen 108 Dombresson 179 Domdidier 179 Domleschg 17, 208 Dommartin 179 Dompierre 179 Donzhausen 113 Douanne 68 Doubs 209 Drachenried 153 Dranse 209 Drassy 20 Dreilinden 128 Dübendorf 113 Düdingen 44 f. Duggingen 105 Dulliken 11 O Ebnat, Ebnit 150 Écharlens 24 Efretikon 108 f. Egerkingen 98 a. Egg, Eggen 151 Auf der Egg u. ã. 151 Eggenschwand 140 Eglisau 144 Eglisgraben 149 Egolzwil 114 Ehrikon 109 Ei, Ey 144 Eich, Eichen u. ã. 126, 128, 152 Zur Eich 152 Eichmatt u. ã. 152, 206 Eien 144 Eigenthal 149 Eigias 83 Einsiedeln 79 Élay 60, 167 Ellikon 109 Elm 79 f. a. Elsigen 49 a. Embrach 19, 27 Émibois 181 Emmen 125, 145 Emmenbrücke 126, 146 Enge, Engi, in der Enge 150 Ennenda 127, 143   Ennetaach 127 Ennetbühl 127 Enney 167 Ensex 181 Entenmoos 152 Épagny 19 Épalinges 20, 170 Eppishausen 113 Epsach 169 Eptingen 105 f. Erchingen 121 Eriels 79 Eriswil 114 Erlach 43 Erlen 128, 152, 186 Erlenbach 142 Erlenmoos 148 Ermenswil 35 Ermitage 87, 98 Ernetswil 35 Erschwil 32 Erzboda u. ã. 155 Erzegg 155 Erzenberg 155 Eschen bach 142 Eschikofen 1 10 Escholzmatt 126 Essert 190 Essertes u. ã. 190 Essert-Fallon u. ã. 190 Les Étrives (Étreves) 166 a. l Ettenhausen 111 a. Ettisried 148 Ettiswil 111 a. Etzelhofen 11 O Etziken 1 10 Etzikon 110 Éverdes 71 Évilard 67 Evolena (Évolene) 166 Fadervilla * 22 a. Fãfers 30 Fahr 146 Faido 192, 196 Farrera 84 Farschno 55, 83 Farvagny 169 Faulhorn 213 Faveras 79 Favugn 83 Féchy 168 Fehlbaum 62, 71 Felben 133 a., 152 Feld, Felden 128, 151 f. Im Feld u. ã. 152 Klein Feld u. ã. 152 Feldbrunn 145 Feldis 81 Felmis 148 Felsberg 83 Ferrera 207 la Ferriere 182 Fetenach 69 Fétigny 69, 162 Feuerthalen 126 Fiesch 75 Finkensteig 152 Fischbach 126, 142 Fischenthal 145 Flem 81, 83, 201 Fleurier 169 Flims 81, 83, 201 Flüelen 126, 158 Flühen 128 Zur Flüh 71 Fluh, Flüh, Flüli u. ã. 158 Flums 79, 201 Fontaine(s) 165, 188 Fontainemelon 165 Fontana 197 Fontanen 115 Fontannaz u. ã. 165, 188 Fontanne 29, 115 Fontanney 162 Fontel 30 La Forclaz 188 Frakmünt 29, 213 Franex 162, 196 Frasnacht 36 Frasnedo 198 Fraubrunnen 126, 145 Frauenkappelen 122 Frégiécourt 33 Freiburg 97, 121, 157 a. Freidorf 91, 102 Frenkendor 112 Friedlinsdorf 33 Friesenheit 44 Frohloch 101 Frümsen 52 Frutigen 49 a, 106 f. Fuchsberg 152 Fuchsbühl 152 Füllinsdorf 112, 116 a. 2, 131 Fürstabongert 56 Fürstenau 55, 83, 117 Fully 169 Funtelen 30, 62 Fuorns 207 Fuma 207 Furnatsch 207 Furt, Furth 146, 208 Gãnsbrunnen 152 Gãstelen 36 Gaggio 22, 193 Galgahügel 56 Galgenen 156 Gallenkirch 122 Galm 49, 187 a. Galmis 30 21 9 l ' | :I. � Í l ' l l   l ¡ 1 • | '  [ : i I l Galmitz 45 Gampel 47, 75 Gampelen 8 f., 28, 40, 44 Gampen u. ã. 36, 75 Gamplenfeld 30 Gams 52 f. Gantrichtershalda 57 La Garde 183 Gasel 9, 28, 40 Gass, Gassen 147 Gaster 9 Gastern 50 Gebsdorf 32 Gelterkinden 11, 98, 105, 140, 157 Gemmi 49, 76 Gempelen 50 Gempen 8, 30, 62 Gempenstollen 211 Gempis 30 Genestrerio 198 Geneve 74, 161 Genf 18, 74 Gennersbrunn 145 Gentilino 194 Geretschwil 35 Gerlafngen 106 Gerlikon 109 Gerolfngen l 06 Gersau 1 17 Geschenen 4 7, 7 5 Gestelen 50, 75 Gfenn 148 Giessen 144 Gillarens 23 Gilly 168 Gisenrüti 140, 190 a. 2 Gislikon 109 Giswil 115 Giubiasco 17 Giuvaulta 83 Givisiez 95 Glãrnisch 212 f. Glaris, -us 79 f., 86 Glaruna 79 f. Gluringen 75, 107 220 Gõschenen 51, 78 Goldau 1 55 a. 4 (Im) Gold, Goldsiten 155 a. 4 Goldach 143 Goldbach 155 Gomerkinden 11 Goms 47, 75 Gondiswil 115 Gonterswilen 35 Gormund 29, 116 Gorneren 50 Gornigel SO Gotteron 71 Gotthard 78, 213 (im) Graben 149 Grabs 52 Grãbli 149 Grãnichen 28 Grafstall 103 Grammont 11, 98 Grancy 169 La Grande Eau 166 a. Grandsee 69 Grandson 69 Grandval 69 a. Granfelden 69 a. Grange, Grangettes u. ã. 183 Granges 66 Grechten 48 Greifensee 145 Grellingen 105 Grenchen 28, 66 Gressy 169 Grindelwald 152 Grissach 43 Grosswangen 152 Grub(en) 150, 158 In der Grub u. ã. 105 Grüningen 71 Grüsch 208 a. 3 Grüt 138 Grund 128, 150 im Grund 127, 150 Gruoben 150 Gspaltenhorn 211 Gstaad 146 Gsteig 147 Guarda 22, 85 Gubel 9, 36 Gündelhard 126 Gündlischwand 140 Gütikhausen 111 Gufel 36 Gul m 29, 53, 116 Gumm, Gummen 29, 115 Hohe Gummen 115 Gummischlucht 115 Gundelsdorf 33 Guntalingen 107 Guntershausen 113 Guntmadingen 107 Gurbrü 173 Gurmels 173 Gurnigel 9, 28 Gurtnellen 9, 51 Gurwolf 72 Gurzelen 28 Guschelmuth 173 Gutenbrunnen 145, 181 Gwatt 148 Habermatten 91, 152 Hãfelfngen l 06 Hãggenschwil 35 Hãtzingen 107 Hãusern 129 Halden 126, 151 Haldenstein 54, 83 Halten 151 Hanschgada 57 Hasenrain 91 Haslen 152 Hausen 128 f. Hauterive 69, 165 Hauteville 70, 165, 177 Heiligenschwendi 140 Heimenrüti 140, 190 a. 2 Heimenschwand 140 Heimiswil 114 Heldswil 35 Helfenschwil 35 Hemberg 103 Herblingen 107 Hergiswil 114 Hermrigen 106 Herzogenbuchsee 99 Hessigkofen 109 Hettlingen 107 Hilfkon 109, 116 Himmelried 126, 158 Hirsacker 126, 152 Hirschberg, -land u. ã. 153 Hirslanden 129, 152 Hirzboden 150, 153 Hirzegg u. ã. 153 Hirzel 153 Under da Hischer u. ã. 57 Hochdorf 120 Hochstrass 147 Hochwachten 156 Hochwald 131, 134 Hõchstetten 120 Hõsslischboda 57 Hofnungsau 155 a. 2 Hofstetten 93, 128 Hohenrãtien 16 Hohenrain 126, 128 Hohensax 55 Hohenstollen 130 Hohentrins 55 Hohtenn 48 Holderbank 126 Holee 127 Holzhüsern 129 Hombrechtikon 109 Honoltesvillare 32 Horb, Horw 128, 133 a. Horn 150 f., 211 Hostris 160 a. l'Hotau u. ã. 180 Hubel 151 Auf dem Hubel, Hübeli 151 Hubersdorf 113 Hüschi 57 Hüsern 129 Humbel 131 Hungerzelg 126 Hunzenschwil 114 Huserhof 158 Huttwil 114 Ibach 142 Iferten 18, 40 f. Igis 52 f., 83 Ilfngen 67 Illens 70 Illingen 70 Imboden 127 Interlaken 47, 76 f., 161 Intragna 197 Inwil 116 Irgenhausen 111 Iriel 79 Isagruoba 155 Isenfuh 155 lsenriet 158 Isental 157 l'Isle u. ã. 182 Jaggelischboda 57 Jegenstorf 113 Jenins 52 f., 202/4 Jensdorf 33 Jona 143 Jonschwil 35 f. Jungfrau 210/2 Jura 74, 218 Juriens 171 Kãnerkinden 11 Kãpfnach 27 Kalchegg U. ã. 159 Kalchrain 99 Kalchtharen 156 Kalkofen U. l. 156, 159 Kall 8, 31 f Kallnach 28 Kaltbach 142 Kaltbrunn 145 Kander 49 Kandergrund 150 Kandersteg 146 Kaninchenrain 12 Kappel 122, 177 Kastanienbaum 152 Kempraten 36 Kempten 18 Kerns 115, 156 a. 2 Kersiten 51 Kerzers 28, 40, 45 Kestenholz 126, 135, 152 Kiemen 152 Kien 152 Kienberg u. ã. 152 Kiesen 154 Kilchli 159 Kilchzimmer u. ã. 159 Kirchberg, -dorf u. ã. 126, 159 Kirchrain 91 Kirchlindach 159 Kirchrued 158 Klingental 132 Klingnau 144 Kloster 122 Klosters 82 Klus 133, 149 Knechtlischwand 140 Koblen, Kobelwald u. ã. · 37, 52 Kõlliken' 11 O Kõnigsfelden 128, 135 Krachen, im Kr. 149 Kreuzlingen 108 a 159 a. 3 Krummbach 142 f. Krummenau 128 Küssnacht 19, 27 f., 51, 116 Küttigkofen 109 Kulm 8, 28 22I     l . | Kulmerau 8, 28 Kurlin 71 Kurzdorf 120 Laax 206 Lachen 27, 38 Lãufelfingen 105 f. {La) Laire 167 Lamboing 67 f. Lamlingen 6 7 f. Langacker 91 Langdorf 120 Langenbruck 96, 146 Langenried 148 Langensand 128 Langensee 192 a. 2 Langensteig 14 7 Langenthal 99 f. Langnau 96, 126, 134, 143 Lantsch sut 83 Lattrigen 106 Lauenen 126 Laufen 65, 144 Laufenburg 119, 144 Laufon 65 Lauis 86, 192 Laupersdorf 112 Lauperswil 114 Lauterbrunnen 145 Lavigny 168 Lavin 207 Val Lavinuoz 207 Lax 75 Léchelles 71 Leimbach 154 Leimen 154 Leimgruben u. ã. 91, 154 Leitern 71 lae Léman 18, 74 Lembra 79 Lendikon 109 Lengnau 66, 144 Lentenach 169 Lentigny 169 Leubringen 67 222 Leuk 48, 7 5 f. Leutmerken 110 (Valle) Leventina 192 Lichtensteig 147 Liebisdorf 44 f., 113 Liedertswil 93, 114 Liestal 158 Limmat 209 Limmernalp 79 Lindau 144 Linden 152 Lindenfeld 152 Linth 209 Lipperswil 35 Livinen(tal) 86, 192 la Lizerne 167 Locarno 86, 192 Loeche 75 f. Lõhningen 107 Lõmmiswil 35 im langen Lohn 12, 127 Lommiswil 114 la London 167 Longeau 66 Lortier 167 Lorze 209 Lostallo 199 Lotzwil 114 Lourtier 167 Luchsingen 107 Lüscherz 44 Lüssel 143 Lüterkofen 109 Lütisburg 119 Lütschine 73, 209 Lüttelsdorf 32, 63 Lützelau 144 Luffendorf (els.) 33 Luggarus 86, 192 Lugano 86, 192 Lully 169 Lumbrein 202 * Lupinis 202 Lurenco 193 Lussy 19 Lutry 168 Macconens 68 a. l Mache 67 Macolin 6 7 f. Maderanertal 78 Madetswil 35 Madiswil 114 Madrano 95 a, 194 Madretsch 66 f. Mãdris 79 Mãgenwil 116 Mãttli 152 Magden 18 Magglingen 67, 70 Magnedens 23, 70 Magnedingen 70 Maienfeld 202 Maiental 86 (les) Maix, Maix Rochat u. ã. 176 Malacort u. ã. 188 Maladeire u. ã. 180 Malans 52 f. Mammern 118 Mannenbach 142 Marcins 170 Mariastein 124 Mariazell 122 Marly 19 Marmels 207 Marmorera 207 au Martellet 180 Martheray u. ã. 180 Martigny 18, 20, 42 f., 162, 169 Martinach 39, 43 Masans 52 Mastrils 52 Matt, Ober Matt u. ã. 151 f. Matten 71, 151 f. Matterhorn 130, 211 Matzendorf 1 12 Maur(en) 154 Medels, Medel 81 Meierskappel 122 Meinisberg 66 Meiniswil 114 Meinradsbrunn 124 Meiringen 106 f. Meisterschwanden 140 Meistersrüti 140 Mellikon 110 Mels 79 Menziken 110 Merishausen 113 Merlinges 20, 170 Mertenlach 19 Mervelier 32, 63 Merzligen 106 Mesocco 85 Mett 66 f. Mettendorf 120 Mettenwil 120 Mettmenstetten 120 Mex 176; 186 Meyriez 13, 95 Miécourt 33 Mieschdorf 33 Milden 18, 40 f. Miserach 43 Miserez 169 Misery 43, 169 Misox 85 Mõnch 210/2 Mõrigen 106 Mõrschwil 35 Molina 199 Molinazzo u. ã. 199 Molino Nuovo 199 Mollens 171 f., 183 Mols 38 Mont, Montagne 211 Montagnola 197 Montagny 43 Montblanc u. ã. 211 Montbovon 71 Monte 197 Monte Ceneri 86 Monte Cervino 211 Montécu 72 a. 2 Montemblon 72 a. 2 Montenach 43 Montévraz 72 a. 2 Montlingen 52, 108 Montmenil 66 Montreux 45 f., 188 Montsevelier 32, 63 Moos 126, 147 f. Im Moos u. ã. 147 Morges 72 Morschwil 32, 63 Morsee 72 l a Mosse 182 Plateau des Mosses 182 Sur le Mothy u. ã. 177 Môtier(s) 177 Moudon 18, 40 Moulin, Au Moulin u. ã. 183 Moulin Neuf 183 les Mousses 182 Moutier 123, 177 Moutier-Grandval 177 Muchtern 45 f., 72 Mühle 156 Mühledorf 119 Mühlehorn 150 Mühlenen u. ã. 156, 207 Mühlibach 75 Mühlrüti 140 Mümliswil 32, 133 Münchenbuchsee 99 Münster 122 f., 124, 177 Münsterlingen 108 a, 159 a. 3 Mürliacker 154 Müstail 205 Müstair 203, 205 Mufethan 72 Mulegns u. ã. 207 U. a. l Mund 47, 75 Munzach 31 Muotathal 149 Murenzelg 154 Murg 38, 119 Murgenthal 99 f. Muri 154 Murten 45 Mustér 84, 205 Mutzwil 32, 63 Nase 151 Navisence 17 Nebikon 109 Neirigue 166 Neirivue 73, 166, 188, 191 Nenzlingen 105 Neuchâtel 45, 68 Neudorf 102, 120 Neuenburg 45, 68, 97, 121 Neuenkirch 123 Neuenstadt 45, 68 Neuewelt 102 Neuhüsli 157 Neukirch 123 Neunforn 99 Neunkirch 123 f. Neuss 72 Neuveville 45, 68 Nidau 144 Nidstalden 147 Niederdorf 32, 120 Niederglatt 145 Niederwil 120 Noes 167 Noiraigue 166 Noranco 17 Nosedo 198 Nossadunaun 79 Nufenen 57 Nuglar 30, 62 Nussbaumen 152 Nyon 18, 25, 72, 187 Oberalp 78 Oberbüren 120 Oberburg 120 Oberdorf 32, 120 Oberei 144 Obergestelen 47 Oberglatt 145 223 Oberholz 91 Oberkastels 82 Obersaxen 84, 206 Oberwald 75 Oberwil 120 Obstalden 147 *Octodurus 18, 162 Oetwil 35 Ofenberg 155 Ofenpass 155 Olten 18 Oltingen 105 f. Onoltzwil 120 Opfertshofen 92, 113 f. Orges 182 Ormalingen 105, 167 a. Orny 169 Orpund 28, 40, 66 Orselina 194 Orsiêres 21 a. (L')Ortier 167 Les Orties u. ã. 167 Orvin 67 Osterfngen 107 Othmarsingen 100, 160 Ottenach 20, 43, 70 Ottenbach 142 Ottendorf 33 Otterbach 142 Ouates 187 Ouchy 168 Pampigny 169 Panix 207 Paspels 81 Pasqual 81 Passwang 214 Payerne 40 Pedemonte 197 Peney 162 Penthaz 188 Perles 66 Peterlingen 40 Petersberg u. â. 136 a. Petersinsel 124 Pfáfers 79 224 Pfãffkon 109 Pfafenried 148 Pfafnau 143 a. Pfafnern 143 Pfaid 192 Pfefngen 92, 105 f. Pfyn 16 Piano u. ã. 197 Pianodei Neggi 196 ae 2 Pieterlen 66 Pignia u. ã. 207 Pignieu 207 Pilatus 213 Pineto 198 l es Plainbois 182 la Plaine 182 (Au) Plan 164, 182 Plan dessous u. ã. 182 Plan à Jeur 165 les Planches 182 les Planchettes 182 Pleif 204 a. 2 Plons 79 Pommey 182 Pommier u. â. 182 Ponnendorf 71 (le) Pont, au Pont 1 82 Pont de Bramois u. â. 182 Pont la Ville 71 Pontareuse 182 Ponte 195 Ponte Tresa 195 Ponte-Campovasto 206 le Pontet u. ã. 182 Pontresina 206 Porrentruy 34, 174 Poschiavo 85 Pradaschier 206 Pradella u. a. 206 Prado 81, 206 Praroman 164 Prato 197 Pratteln 30, 62 (la) Praz 71, 165, 190 Praz Jean u. ã. 165, 190 (L) Pré 165, 182 les Prés derriere 182 Prédame u. ã. 165, 182 Pregny 168' Prévondavaux 71, 188 Primadengo 193 a. l Pruntrut 64 Pully 168 (la) Punt 61, 78 Punt-Chamuesch 206 Puntraschigna 206 Puplinge 170 Puschlav 85 Quarten 38, 200 Quartino 200 Quinten 38, 200 Quinto 200 Ragaz 52 f. Ragnatsch 79 (Auf dem) Rain 126, 151 Ramiswil 32 Ramlinsburg 118, 134 Randa 186 Randogne u. ã. 186 Raperswilen 35 Rapperswil 35, 92, 1 14, 135, 172 Rarogne 75 Raron 75 Ravelle 30 Ravenna 200 Razen 8 t Rebgasse 152 Rebhalden 152 Rebstein 152 Reckingen 75, 107 Reconvilier 64 Regensdorf 113 Reichenbach 142 Reigoldswil 32, 108, 114, 135, 172 a. Rein 151 Remaufens 23 Renens 171 Rennendorf 33 Ressudens 23 Reuss 209 Reute 157 Reuti 101, 137 Rhãzüns 81 Rhein 209 Rheinau 144 Rheinfelden 96, 129, 133, 158 Rhone, l e Rhône 18, 209 f. Riburg 158 Richterswil 100 Riddes 186 Ried(en) 126, 148 Im Ried, V orderried u. ã. 148 Riemenstalden 126, 147 Riet(li) 148 Riferswil 116 Rigi 213 f. Rin 209 Ringoldswil 114 f: Rionziaz 166 a. Ritzingen l 06 Riva 79 Riva San Vitale 196 Rivaz 165 Robasacco 200 (La) Roche 71, 211 Rocher de St-Martin 42 Rodels 81 Rõhrli 148 Rõthenbach 142 Rõthifluh 97, 130, 181, 211 Roggenfuh 30, 66 Roggliswil 114 Roggwil 114 (La) Rogivue 166 Rohr( en) 148 Im Rohr u. ã. 148 Rohrbach 142 Rohrmoos 148 Rokwiler 64 1 5 Romainmôtier 177 Romanens 171 Romanshorn 150 Ronco 197 Roseire 184 a. 3 Rosex 184 a. 3 Rosiere 136, 187 Rossenges 171 Roten 81 Rothenbrunnen 83 f. Rothenfuh 97, 126, 131, 134, 158, 181 Rotmonten 36 Rotscheten 44 Rotten 209 Rougemont 97, 181 les Rouges Terres 182 (La) Rougeve 166 Rovedera 198 Roveredo 196, 198 Rubeten 115 Rudolfngen 107 Rüderswil 114 Rüdiswil 158 Rüdlen 158 Rüedikon l 09, 158 Rüedisch Hütta 57 Rüeggisberg 158 Rüeggsau 144 Rüfenach 19 Rüfenacht 19, 28 Rümikon 31 a, 1 03, 108, 110 Rümligen 31 a, Rümlikon u. ã. 3 1 B. Rüppiswil 115 Rüschlikon 10, 109 Rüstenswil 116 Rüti 100 f., 137 f. Rütli 137 Rumlikon l 09 Rupperswil 114 Ruppertswil 115 Russikon l 09 Saane 73, 209 Saanen 145 Sãge(n) 156 Safenwil 114 Safnern 66 f. Sage (Sagi) 156 Saint-Barthélemy 178 St-Biaise 178 St-Brais 179 St-Cergue 178 St-Cierges 179 St-Gelin 178 St-Germain 178 St-Gervais 178 St-Gingolph 178 St-Maurice 42, 178 St-Saphorin 162, 170, 179 San Bernardino 195 San Carpoforo 195 San Murezzan 204 San Nazzaro u. a. 195 San Salvatore 195 (Am) Sand 154 Sandbühl u. ã. 154 Sankt Chrischona 159 St. Gallen 123 St. Gallenkappel 124 St. Jakob 123 S t. J ohann 123 Alt- u. Neu-St. Johani 124 St. Katharinenthal 124 St. Margarethen 123 St. Niklaús(en) 123 St. Pantaleon 123 St. Peterzell 125 St. Pirminsberg 124 St. Stephan 123 Sant' Abbondio u. ã. 195 Sargans 52 f. Sarine 73, 209 Sarmensdorf 113 Sarnen 73 a. 3 Satigny 168 (la) Sauge 62, 71 225 n Saules 182 Savagnier 6 7 Savigny 168 Savognin 204 Sax 52 Saxeten 28, 49 Scalina 78 le Scé, Scex 190 (im) Schachen 149 Schafhausen 129, 157, 160 a. Schafhouse 157 a. Schafisheim 160 Schafmatt 135 Schattdorf 119 Schelten 60 Scherzingen 160 Scheulte (la) 60 (im) Schlatt 149 Schleinikon l 09 Schlierbach 142 Schluchen 149 Schlucht u. ã. 148 Schmelze u. ã. 155 f. Schmiden 155 Schmidigenhãusern 155 Schmidrüti 155 Schmids Graba 57 Schmidwald 155 Schmitten 84, 155 Schõfisdorf 113 Schõllenen 51, 78 Schõnenboden 128, 135, 150, 181 Schõnenbuch 135 Schõnengrund 126, 128 150 Schõnenverd 135, 144 Schõnmatt 135 Schõnthal 135 Scho(o)ren 149 Schorried 148 Schottikon 103, 109 Schreckhorn 213 Schüpfen 99 Schüpfheim 99 2 26 Schützenmatte u. ã. 136 a. (Im) Schutz 144 Schwaderloh, -loch 127 Schwamm, Schwãmme 139 Schwand(en) 137 f., 197 Schwang 138 Schwarzenburg 121 Schwarzfluh 190 a. 3 Schwarzhüsern 129 Schwarzwasser 73 Schweiningen 204 Schwellbrunn 145 Schwendenen 137 Schwendi 88, 137 f, 140 a. Schwengi 138 Schwerzen bach 142 Seeb 128 See bach 142, 145 Seeberg 145 Seedorf 119, 145 Seehof 60, 167 Seen 128 Seestad 145 Seewen 96, 126, 128, 145 Segl Baselgia 205 Seiry 168 Selkingen 107 Selva 198 Sembrancher 43, 179 Sense 73 Seon 128 f. La Servaz u. ã. 189 a. 2 Sevelen 52 f. Sévery 169 (En) Sex u. ã. 186, 190 Notre Dame du Sex 186 Siders 48, 76 Siedenbach 101 Sierre 76 Siglisdorf 113 Signy 168 Sigriswil 114 f. Sihlbrugg 133, 146, 182 a. l Silberberg 155 Silenen 51, 7 8 Sils 205 Sils Maria 205 a. l Silvaplana 97, 203 Singine 73 Sion 76 Sirnach 19 Sissach 31 Sitten 38, 48, 76 Siviriez 169 Six 190 Sõrzach 31, 34 Sogn Bastgaun u. ã. 204 a. l Soleure 62, 6 7 Solitude 87, 98 Sollendorf 32 Solothurn 18, 28, 62, 66 Sommerau 144 Somvix 205 Sonterswil 35 Sontga Gada 204 a. l Sonvico 195 Soppensee 145 Sorengo 22 Sorvilier 22 a, 64, 111 a. (La) Souste 147 Spiegelberg 59 Spirenwald 152 Spittel 180 a. 3 Staad 146 Stabio, Stabbio u. ã. 85, 199 Stalden 126, 147, 151 Im Stalden u. ã. 147 Stalla 22, 85, 202 Stampa 22, 199 Stans 136 Stansstaad 136 Staretswil 116 Stauden 157 Staufen 151 Steckbor 145 a. 2 Steffi sburg 118 Steg 48, 146 Stegen 146 (Zum) Steig u. ã. 147 Stein 126, 128, 211 Steinach 113 Steinbach 142 Steinen 96, 128 Steinhof 119 Steinmõsli 148 Stock 211 Stocken, Stõcken u. ã. 129, 137 f. Stockenalp u. ã. 139 Strada 206 Strass u. ã. 147 Studen 128 Stutz 151 Suchiez 169 Suchy 169 Sufers 81 Suldbach 49 a. Sumvitg 205 a. 3 Sur 81 Sur En 205 Surava 205 Surbeln 22 a., 111 a. Surcasti 82 Surpierre 181 Sursaissa 84, 206 Sursee 145 Susten 147 Tablat 36, 115 Tableten 36, 115 Tãgerwilen 36 a. Tafers 44 Taf(f)Ieten 36, 115 Tamins 81 f. Tann(en) 152 Tannacker u. ã. 152 Tartegnin 170 Taubenmoos 148 I ¶« Tavannes 65 Taverne 199 Les Tavernes 183 Tegersheim 160 Tennen u. ã. 57 Termen 47 Termin 80 f. Terzen 38, 200 Tessin 86, 209 Teufen 150 Thaingen 107 Thal 125, 149 Thalheim 120 Thalhof 119 Thalwil 35 Thiêle 27 Thierachern 128, 153 Thierrens 171 Thun 18, 28, 47 Thur 27 Thusis 80 f. Ticino 86 Tiefe(n) 150 Tiefenbrunnen 145 Tiefenkastel 208 Tiefenthal 71 Tiefenwinkel 128 Tietscheten 50 Tils 79 La Tine 73 Tobel 149 Tõdi 210 Tofen 28 Tombex, au Tombé u. ã. 180 Tomils 81, 208 Tommelis Wisli 57 Torny 13 Tortengo 193 a. l Tourtemagne 75 Traimure 186 Trainant J86 Trans 81 Trasadingen 107 Traun 81 Tréchamp 186 Tréchaux 186 Treib 146 Trévelin 170 Treyfayes 186 Treytorrens 24 Treyvaux 186 Trimmis 52, 80 f. Trin, Trins 81 Trüllikon 109 Trümpisloch 57 Trüttlikon 109 Truttikon 109 Tsarvo 189 Tschallen 49 Tschalmeten 50 Tschamãgerli 9, 44 Tschampetten 9, 44 Tschampigen 48 f. Tschatelar 49 Tschergen 48 Tschierv (Cierfs) 203, 207 Tschiésaz 189 Tschingel u. ã. 48 f., 115 Tscholly 49 Tschoppenhof 93, 1 14 Tuggen 38 la Tuilerie u. ã. 183 Tumegl 81, 208 Tumein 81 Tumliasca 17, 208 Tummaarsa u. ã. 208a.2 Turitg 8, 62, 79 Turtmann 75 Tusaun 80 f. Twann 68 Tzalan 189 Udligenschwil 116 Uetendorf 113 Uetikon 109 Ulmetli 30 B. Unterbãch(en) 127 Unterseen 77, 127 Untervaz 52, 84 Unterwalden 127 227 Unterwasser 75, 127 Uors 207 f. Uors la Foppa 83 U rirotstock 211 Urnãsch 193 a. l U rsen hae h 142 f. Ursera 78 Urseren 21 a., 78 f. Urswil 116 Ursy 19, 169 Utzensdorf 113 U(t}zwil 35 l es Vacheries u. ã. 183 Vãttis 79 Val de Fier 78 Val Silauna 78 Valchava 206 Valdo 198 Valle Maggia 86 Vaud 163, 187 Vaz sut 84 Veltheim 120 Vendelincourt 24, 33 Vernate 198 la Vernaz 186 Verney, Vernier u. ã. 186, 196 V ers chez Cottier u. ã. 175 Vers l'Église 175 Vetten 79 Veulden 81 Vevey 40 Veyrier 169 Vich 176 Vicosoprano 195 Vicques 176 Viege 75 Viganello 195 Vignino 198 Vignola 198 Villa 176, 205 Villaz Saint Pierre 178 Villaraboud 172 Villarepos 1 15 228 Villarimboud 172 Villars-Épeney 177 Villars le Comte 172 La Ville 176 Vilters 52 Visp 75 Vitznau 117 Vivis 40 f. Volketschwil 35 Vordemwald 127 Vouardaz 187 Vuadens 164, 183 a. 3 Vuarmarens 23, 164 Vuataz, Vuat(t}es 187 Vuffens 163 f. , 171, 183 a. Vuilly 19, 71 Vuippens 164 Vuisternens 163 f. Vuorz 83 Wachten 156 Wackenau 55 Wagerswil 35 Wahlen 65 Walchwil 115 (am) W al d 152 Waldenburg 118, 134 Waldhãusern 129, 157 Waldkirch 123 Walensee 79 Wallenmatte u. ã. 31 W allenried 190 a. 2 Wal(l)enstadt 38, 79, 99 Wallenswil 116 W allisellen 118 Walliswil 114 f. W alperswil 1 15 Waltalingen 107 Waltensburg 83 Walterswil 114, 1 17 Waltikon 109 W altrigen 1 17 Wang(en} 151 f. Wartau 55 Wasen 152 W attenwil 114 Weg 147 W egenstetten 118 W einfelden 126, 128, 152, 157 W eingarten 152 W eissenburg 96, 121 W eissenstein 130, 190 a. 3, 211 Welschenrohr 136, 148, 187 Wendelinsdorf 24, 33 Wenken 110 Wenslingen 105 Werd 144 Werdenberg 54 f. Werdhof 144 Wichle 58 Wichtrach 19, 28, 41, 47 Wiedikon 109 Wiesendangen 153 Wifisburg 41 Wihel 57 Wila 100 Wilchingen 107 Wildenmannlisch- balma 57 Wilderswil 114 Wildhus 102 Wildstrubel 102 Willisau 144 Willisdorf 113 Windgãlle 213 Windisch 18 Winggel 57 Winkel 150 Winterthur 18, 27, 29 Wislikofen 110 Wisserlen 126 Wistenlach 19, 71 Wittigkofen 109 Wittnau 144 Wolfensbühl 153 W olfertswil 35 Wolfgrub u. ã. 152 Wolfsbrunnen 153 Wolhusen 129, 157, 160 a. Wülfingen 68, 92 Wurmsbach 142, 153 a. Yverdon 18, 40 f. Za (Zo) 187 a. Zanfeuron 212 Zeglingen 105 f. Zeiningen 105, 131 Zell 122 Zenal 189 Zenauva 189 Zeneggen 127, 131 Zenhãusern 127 Zenlauenen 127 Zermatt 127, 130 f., 211 Zertannen 127 Zezikon 109 Ziegelbrücke 146 Ziegelhof 156 Ziegelhütte 156 Zihl 27 Zinal 189 Verzeichnis emtger Wõrter, Zir 81 Zizers 52 f., 81 f. Zollbrück 146 bim alta Zollhus 56 Zollikofen 73, 109 Zollikon 73, 109 Zubacker 154 Zubackerhof 154 Zuben 154 a. Zürich 7, 18, 27, 62, 79 Zürichhorn 150 Zweisimmen 145 Zwillikon 22 a 110 die in Orsnamen erhalten sind, die aber der heutigen Sprache weithin verloren gegangen sind : Lee Hügel 127 Lo(h) Gehõlz 127 Rüti u. ã. durch Reuten urbar ge­ machtes Land 137 f. Shachen kleines Gehõlz, besonders B einem Wasser 149 mlat. cubulum Wildlager, Hõhle 36 f. Sh/att Abhang, Mulde 149 Shoren schrofer Fels, felsiges Ufer 149 Shwand zur W ei de ausgerodete Waldstrecke 137 f. Selde, Sel/e Herberge 118 mlat. cumba {comba) Nachen, dann kleines Lãngstal, Mulde 29 mlat. mansus Bezeichnung für ein grõsseres Landstück 176 vicus Flecken, Dorf 176 V erzeichnis etmger Ableitungssilben, di e auf den verschiedenen Sprachgebieten i n Ortsnamen vorkommen : lat. (kelt.) -acus: dtsch. -aãh, franz. -y, ital. -ago 18 f., 27, 31, 43, 94, 168 f., 1 93. lat. ara: dtsch. -ere(n), franz. -iere, rãtoroman. -era 21 a., 182. lat. ettm: dtsch. -ete, franz. -ey, ital. -edo 30 a. , 162, 196/8. dtsch. -ingen, franz. -ens, ital. -engo 23, 95, 104 f., 163 f., 171, 193. 229 Verzeichnis der Bücher, die vielfach in abgekürzter Form zitiert werden: Fõr s t e man n ¯  Altdeutsches Namenbuch von E. Fõrstemann. 2. Bd. Orts­ namen, Nordhausen 1878. Ge ogr. Lex. ¯  Geographisches Lexikon der Schweiz. 6 Bde. Neuenburg 1902-10. Hi s t. Lex. I di o t. Ja c c a r d Historisch-biographisches Lexikon der Schweiz. 7 Bde. Neuenburg 1921-34. Schweizerisches Idiotikon, Wõrterbuch der schweizer­ deutschen Sprache, Frauenfeld 1881 f. Henri Jaccard, Essai de toponymie, Origine des noms de lieux habités et des lieux-dits de la Suisse romande. Lau- sanne 1906. Lo n gn o n A. ¯  Les noms de lieu de la France, Paris 1920 - 29. Pl an t a Robert v. Planta und Andrea Schorta, Rãtisches Namen­ buch I, 1939. Zi mme r l i 230 J. Zimmerli, Die deutsch-franzõsische Sprachgrenze i n der Schweiz. 3 Bde. Baael & Genf 1891-99. Druckfehler : S. 80 Z. 18 von oben lies Tusaun statt Tusauna. S. 176 Z. 20 von oben lies (les) Maix statt (ies). Nacwor DasvorliegeudeBueb sollkeiuIaudbueb seiu, iudem alle sebweizerisebeuOrtsuameuerklärt werdeu,uudworiu derLeser erwarteudürfte,überalldie Sebwierigkeiteuder Ortsuameuforsebuug aufGruud derallerueusteu Publika- tioueuaufgeklärt zu werdeu. Dem Verlasser sebwebte als Ziel vor zu zeigeu,wie iu uuserem kleiueuLaud,woAu- gebörige gauz versebiedeuer Volksstämme friedlieh bei- sammeuwobueu,eiuerseits aus dem StudiumuusererOrts- uameudielrühereGesebiebtedesLaudesaufgehelltwerdeu kauu,uudwieauderseitsgeradedieKeuutuisdergesehiebt- liebeuVerbältuisseerstdasreebteVerstäuduis|ürvielealte Nameu sebant. DasiebdasBueb iu ersterLiuieaudeutsebspreebeude Leserweudet,dauuaberauebausRüeksiebtdaraul,dassdie Aufäugeuuserer Eidgeuosseusebaft im deutsebeuLaudes- teile liegeu, siud die Nameu der deutsebeu Sebweiz am ausführliebsteu bebaudelt. Doeb bone ieb, aueb für das Verstäuduis derOrtsuameu i udeu romauisebeu Kautoueu allesWeseutliebedargelegtzu babeu. Iebbeuütze gerue dieGelegeuheit, zweiKollegeu,deu Herreu Dr. Frauz Faukbauser iu Wiutertbur uud Prol. Friedrieb Rauke iuBasel, die eiue Korrektur mitgeleseu uud dureh allerlei gelegeutl iebe Bemerkuugeu das Werk gefördert babeu, meiueu berzliebeuDauk auszuspre�beu. Wilbelm Bruekuer. Basel, im lovember I 945. 23I Inaltsvereicnis æÎ to L Teil . Geschicht|icherÜberb|ick Einleitung ø  . . . . g  ø  ø  . ø  . ø  ø  . . . ø  . . ø  . . ø  7 l. Kap. Von den früheren Bewohnern unseres Landes und dem altesten Bestand an Ortsnamen •  . ø  •  ø  15 2. Kap. Von der Võlkerwanderung und der dadurch ver- anlassten U mgestaltung des alten N amenbestandes +  21 3. Kap. Vom weiteren Vordringen der Alemannen und der dadurch veranlassten Umgestaltung des Namen- bestandes •  ø  •  •  ø  •  ø  •  •  •  •  ø  . . . 39 4. Kap. Mehrsprachige Ortsnamen 60 11. Teil . DieOrtsuameudereiuze|ueuSprachgebiete Einleitung . ø  ø  ø  ø  •  ø  •  ø  ø  ø  ø  ø  •  ø  ø  •  ø  . . . . . . 91 l. Ka p. Di e Orts- und Flurnamen de r deutschen Schweiz l 02 2. Kap. Die Ortsnamen der franzõsischen Schweiz . 160 3. Kap. Die Ortsnamen der italienischen Schweiz ø  . 191 4. Kap. Die Ortsnamen der ratoromanischen Schweiz 200 Anhang. Grundsatzliches von de n N amen der Flüsse und Berge . ø  •  . •  209 Register . 215 Nachwort 231 232 Documents Similar To Bruckner - SCHWEIZERISCHE ORTSNAMENKUNDE - EINE EINFÜHRUNG.pdfSkip carouselcarousel previouscarousel nextTreister_2009070223 Vo Liedl Med Europa KartenE0042_SCSP200004201760177Mayer, Der Satem-Charakter Des IllyrischenCicero, Marcus Tullius - [Info]Geschichte Der Englischen Sprache (1904)tacitus germania.docxHans Zeiss – Die Zeitstellung Des Grabes 14 Von Tuna in Alsike, Upplanda1 Das Prasens Erganzen Sie Ubung 002 Arbeitsblatter Grammatikerklarungen Grammatikubung 100742UrsulaBATL010_.PDFConrad Cichorius (1900) - Zweiter Dakischer Krieg (O)1389816158 Bs b 00078159C14-Dating_of_Marcomannics_wars.pdfZippel G. 1877. Die Römische Herrschaft in IllyrienDie Vandalen. 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