bewegungs_und_sportpaedagogik__skript_183

March 26, 2018 | Author: Maciej Dorosz | Category: Physical Education, Relationships & Parenting, Parenting, Pedagogy, Learning


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Einführung in die Bewegungs- und Sportpädagogik 1.Die Entwicklung des modernen Sports Dr. Michael Kolb Sportgeschichte Sportsoziologie Bewegungswissenschaft Sportmedizin Phänomen Sport Sportinformatik Sportpsychologie Sportpädagogik Trainingswissenschaft Allgemeine Pädagogik Allgemeine Didaktik Bewegungs- und Sportpädagogik Bewegungs- und Sportdidaktik Methodik des Unterrichts in Bewegung und Sport 1.1. Grundfragen der Sportpädagogik Erziehungs- und Bildungsfrage: Seite 1 von 45 Einführung in die Bewegungs- und Sportpädagogik Dr. Michael Kolb Welche Bildungsbedeutsamkeit haben Körper-, Bewegungs-, Spiel- und Sporterfahrungen? Vermittlungsfrage: Wie müssen Bewegung, Spiel und Sport vermittelt werden, damit sie bildungsbedeutsam werden? Legitimationsfrage: Warum ist der Sport ein Unterrichtsfach in der Schule? Welche Begründungen können dafür angegeben werden? Sozialisationsfrage: Wie wird durch Bewegung, Spiel und Sport eine optimale Entwicklung des Menschen als Sozialwesen unterstützt? 1.2. Struktur der Vorlesung Sportwissenschaftliche Disziplinen Sportpädagogisches Handeln: Multi-konditionales (mehrere Bedingungen beachten) und multi-telisches Handeln (man kann nicht alle Gruppen gleich behandeln z.B.: Verein – Schulklasse) 1.3. Pädagogische Wissensformen: Explizites theoriegeleitet und forschungsmethodisch gewonnenes wissenschaftl. Wissen Universelles Gesetzes- und Regelwissen Wissensverwendungsfunktion Know-that um Fakten wissen und diese erinnern Explizites erfahrungsbasiertes Wissen um Verfahrensweisen „Meisterlehren“ systematisiertes PraxisRezeptwissen Know-how Verfahren anwenden, Probleme auf vorgegebene Weise Implizites Handlungswissen in der sozialen Praxis Handlungs- und Berufsroutinen Wissensart Seite 2 von 45 Zielgruppen Kinder Jugendliche Knowing-in-action Wahrnehmend und reflektierend handeln, Lösungen Einführung in die Bewegungs- und Sportpädagogik lösen, Transfer von Problemlösungsstrategi en auf neue Aufgaben Modell, Coach, Berater, Betreuer Vorzeigen (und nachahmen lassen), helfen, beraten, betreuen, verbessern Anleitung, Schulung Auswahl und Anwendung vorgegebener Methoden Praktische Bewegungs- und Sportpädagogik Dr. Michael Kolb (er)finden Mitarbeiter, Mithelfer Gemeinsam handeln, gegenseitig beraten, sich absprechen, kooperieren Zusammenarbeit, Reflexion, Austausch Bewältigung komplexer Situationen Erzieherisches und bildendes Handeln im Sport Rolle des Wissensvermittlers Aktionsformen der Wissensvermittlung Kommunikationsform Wissensüberprüfung Lehrender, Dozent Lehren (und rezipieren lassen), erklären, strukturieren, Informationen bereitstellen Lehre, Vortrag Korrekte Wiedergabe von vermitteltem Wissen bzw. von Fakten Theoretische Bewegungsund Sportpädagogik Sportwissenschaftliche Disziplin Erziehen, Bilden, Unterrichten, Trainieren, Organisieren, Managen etc. müssen „gelehrt, gezeigt und geübt werden! „Sage es mir, und ich werde es vergessen. Zeige es mir, und ich werde mich daran erinnern. Beteilige mich, und ich werde es verstehen.“ 1.3.1. Know-that: - Reflexives Wissen: Praktische pädagogische Prozesse begleiten und nachträglich reflektieren - Systematisches Wissen: Pädagogisches Wissen explizieren und systematisieren, zukünftigen professionellen „Augen einsetzen“ - Orientierungs- und Beurteilungswissen: Verständigung und Auseinandersetzung über Zielsetzungen von Erziehungs- und Bildungsprozessen - Problem: keine direkte Anwendbarkeit, nicht direkt in die Praxis umsetzbar 1.3.2. Know-how: - Geordnetes Praxis-Rezeptwissen Erfahrungsregeln und „Rezepte“ für Praxis-Situationen - Experten als Modelle: Vorzeigen von Expertenlösungen - Experten als Coaches Unterstützung bei der eigenständigen Gestaltung von Lehr-Lern-Prozessen - Problem: - enger Situations- und Personenbezug - Problem der Übertragbarkeit auf andere Situationen - persönliche Erfahrungen können falsch sein Seite 3 von 45 Einführung in die Bewegungs- und Sportpädagogik 1.3.3. Knowing-in-action: - Implizites Expertenwissen: Kaum didaktisierbares Erfahrungswissen - Zunehmende Teilhabe in der Zusammenarbeit: Unterstützung wird schrittweise mit wachsendem zurückgenommen, Arbeitsaufgaben werden ausgeweitet - Gemeinsame Reflexion: Austausch über situative Problemlösungsprozesse Dr. Michael Kolb Können der Novizen - Problem: - Konkreter Erfahrungsbezug, meist keine Lehrbarkeit und keine Verknüpfung mit wissenschaftlichem Wissen - Praktisches Können  nicht fähig zu erklären 1.4. Veränderung der Sport-Bewegungskultur Generelle Zunahme der Sportaktivität Qualitative Veränderung der aktiven Bevölkerung Zunahme der Sportarten und Sportinszenierungsformen Kommerzialisierung und Professionalisierung des Sports Veränderung der Motivstrukturen Semantische Veränderung des Sportbegriffs o Traditioneller Sportbegriff: Leistung und Wettkampf o Assoziation: Training, Anstrengung, Askese o Moderner Sportbegriff: körperlich aktiv sein o Assoziation: Spaß, Gesundheit, Risiko, Selbsterfahrung Gesundheits- /Wellness-Sport: etwas für die Gesundheit tun Durchdringung des Alltags duch sportliche „Werte“ -  Ausdifferenzierung unterschiedlicher Sportmodelle 1.5. Ausdifferenzierungsformen des Sports Sport Sport Sport Sport Sport Sport Sport Sport Sport Sport Sport Sportorganisation Staat Gesundheit Medizin Wirtschaft Werbeindustrie Bekleidungs- und Geräteindustrie Unterhaltungsindustrie Tourismusindustrie Freizeitindustrie Gesellschaftliche Randgruppen - Wettkampfsport als Freizeitsport - Sportförderung (Hochleistungssport, Verbandssport) - Gesundheitsport (Prävention, Wellness) - Rehabilitationssport (Herzsport, Sporttherapie, Sport bei Suchtkrankheiten) - Leistungssport als Werbeträger (Sportsponsoring) - Sportvermarktung (Sportmanagement, Sportpromotion) - Sportbekleidung, Sportgeräte (Sportartikelindustrie) - Zuschauersport (Sportschauereignisse) - Sporttourismus (Spaßsport, Abenteuersport, Animationssport) - Dienstleistungssport (Fitnesszentren, Tanz, Ballett) - Integrationssport (Aussiedler, Arbeitslose, Strafgefangene) Seite 4 von 45 Spannung. Modelle des Sports (nach Digel) Leistungssport Wettkampf.Arbeitsvertrag Freizeitsport Spaß.2.Einführung in die Bewegungs.Vereinsmitgliedschaft Mediensport Kommerz. Modelle des Sports (nach Heinemann) Wettkampfbezogenes Sportmodell Kommerzielles Sportmodell Expressives Sportmodell Funktionalistisches Sportmodell 1. Erziehungsinstrument. Wettkampf. Freude. Profi . Rehabilitationsinstrument .verschiedene Organisationen - - - - Allgemeine Tendenzen: Professionalisierung: Kommerzialisierung: Individualisierung: Sport als Beruf Sport als Dienstleistung Sport als Medium der Selbstdarstellung und Selbsterfahrung 1.offene Organisation Instrumenteller Sport Soziale Dienstleistung.und Sportpädagogik Sport Sport Alternative Gesellschaftsgruppen Erziehungssystem Dr. „Amateur“ . Medien.7. Mitmachen.Schulsport 1. Selbstwert . Michael Kolb . Körpererfahrungen) .6.6.1. Zirkus. Gesellschaftlicher Wertewandel Traditionelle Orientierungsinstanzen Religion Nation und Vaterland Familie Überlieferte Berufsarbeit Regionale Traditionen Veränderungen Unverbindlichkeit sozialer Regeln und Normen Unverbindlichkeit sozialer Bindungen Seite 5 von 45 .offene Organisation Alternativsport Subkultur.Alternativsport (Ostasiatische Sportarten. Entspannung . Körperkultur. Salzmann. „Entdeckung“ des Kindes.a. Gestaltung) – Eindruck (körperl. Gemeinschaft) – Leistung (Wettkampf. materielle Erfahrung) – Spannung (Risiko.überproportionale Zunahme bei Frauen! Folgen der Modernisierung Erleben und Wohlfühlen im Diesseits tritt an Stelle der Glückseligkeit im Jenseits! Sportliche Sinngebungen – Gesundheit (Fitness.und Sportpädagogik Gründe Wachsende Distanz zwischen Individuen und Institutionen Tendenz zur Bildung offener Gruppen bzw.Einführung in die Bewegungs. Seite 6 von 45 - - . u. wie es aus den Händen des Schöpfers kommt. alles entartet unter den Händen des Menschen“ Begründer der modernen Pädagogik.Chr. „negative“ Erziehung Philantropen (=Menschenfreunde) o GutsMuths „Gymnastik für die Jugend“ (1793) „Spiele zur Übung und zur Entwicklung des Körpers und des Geistes für die Jugend“ (1796) „Kleines Lehrbuch der Schwimmkunst zum Selbstunterricht“ (1778) o Basedow. „natürliche“ Erziehung. Wohlbefinden) – Miteinander (Geselligkeit.Chr. Erfolg) – Ausdruck (Darstellung. Historische Entwicklung vom Beginn der Leibeserziehung zur modernen Sportpädagogik Wichtige Stationen erzieherischer Thematisierung von Körper und Bewegung Antike: Gymnastische Erziehung (ursprünglich kriegerische Erziehung) o Platon (427 v. Campe. Akzenturierung 2. Wahlgemeinschaften Dr..) Gesellschaftsmodell: 3 Gruppen: Bauern – Krieger – Philosophen Nahrung – Verteidigung – Führer o Olympische Spiele waren religiöse Spiele zu Ehren der Götter.wachsendes ökonomisches Kapital . Sieger waren nicht die Besten sondern Auserwählte der Götter Französische Aufklärung o Rousseau (1712 – 1778) Erziehungsroman „Emile“ (1762) (schirmte Emile von der Gesellschaft ab  Gesellschaft war schlecht! Emile sollte aus eigenen Fehlern lernen) „Alles ist gut. – 347 v. Michael Kolb Zunahme von Bildung – kulturelles Kapital Zunahme von Wohlstand . Abenteuer) – Pädagogische Aufgaben Gesundheitserziehung Sozialerziehung Stärkung des Selbstwertgefühls Ästhetische Erziehung Entwicklung der Wahrnehmungsfähigkeit Erlebnispädagog. groß. Ziele: „Zucht und Ordnung“.Einführung in die Bewegungs. Lehrer ausgebildet Bewegungs. Orientierung an qualitativer Sozialforschung  Selbstverwirklichung statt soziales Engagement  Wertveränderung - - - 2. normative Ansätze zwischen „Sportartenprogramm und „Mehrperpektivität“ o Wettkampf der Nationen: viele Schulen gebaut. blond. Theorie der Leibeserziehung nach 1945 o Bernett.a.a. Michael Kolb - - Reformpädagogen o Gaulhofer/Streicher: Natürliches Turnen  weg vom militärischen Turnen. Schmitz. wenn es zur Kritik an einer Überakzentuierung des Geistes und der Rationalität gekommen ist (oft in Einklang mit kulturkritischen Argumenten) Aktuelle Diskussion: Bewegungsmangel Seite 7 von 45 .1 Fazit der historischen Rückschau Voraussetzungen pädagogischer Thematisierung von Körper und Bewegung Körper und Bewegung als Gegenstände und Mittel der Erziehung wurden in der Vergangenheit immer dann thematisiert.  Männer. braunäugig  Frauen auch kräftig Versuch an Reformpädagogische Ideen anzuknüpfen Sportpädagogik o Ab Ende der 60er Jahre Entwicklung der Sportwissenschaften. FKK-Turnen bei Erwachsenen und in Schulen Nationalsozialismus o Bäumler u. Grupe u.und Sportpädagogik o Ab 90er Jahre Sport wieder aufgekommen (Ziele: Gesundheit – Ökonomie wichtig) „Pluralisierung“ der Perspektiven und Ansätze o Theoretische Sportpädagogik: Wissenschaft von sportbezogenen Erziehungsund Bildungsprozessen o Pragmatische Sportpädagogik als empirisch fundierte „selbstreflexive Beratungswissenschaft“.und Sportpädagogik Turnbewegung o Jahn: “Das deutsche Volkstum” (1816) Jahn/Eiselen: „Die deutsche Turnkunst Erster Turnplatz auf der Berliner Hasenheide (1818) Turnsperre (1820-1842) Schulturnen o Spiess: „Die Lehre der Turnkunst“ (1840). Forderung nach Verwissenschaftlichung. „Rüstung für den Krieg“ o Mädchenturnen kam langsam auf Dr. Sportgeschichte. 200 Jahren Differenzierungsprozess der allgemeinen Pägagogik in Spezialpädagogiken: Freizeit-. heterogene Ansammlung von Disziplinen. von Bewegung.… Ursprünglich Idee einer „Integrationsdisziplin Sportwissenschaft“ Aktuelle Lage: immer mehr auseinander driftende. Spiel und Sport Abhängigkeit der pädagogischen Legitimationsversuche von den politischen Zeitumständen Diskussion von erstrebenswerten Zielen und geeigneten Methoden der Leibeserziehung Systementwürfe auf der Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse und Begründungen Professionalisierung der Ausbildung und damit einhergehend bewegungspädagogische Theoriebildung 3. Umwelt-. Gegenstandsbestimmung der Bewegungs. beschäftigen.und Sportpädagogik Seite 8 von 45 .und Sportpädagogik als Wissenschaft Bewegungs. Wettkampf usw. Michael Kolb Entwurf eines umfassenden Menschenbildes Frage nach dem Stellenwert der Leibeserziehung innerhalb der Gesamtbildung des Menschen Entdeckung und Begründung der erzieherischen und bildenden Möglichkeiten der Leibesübungen bzw. Die Sportpägagogik untersucht diese einheimischen Phänomene unter pädagogischer Perspektive - Sportwissenschaften Allgemeine Pädagogik Sportwissenschaftliche Disziplinen Spezielle Pädagogiken Sportpsychologie Freizeitpädagogik Sportsoziologie Sozialpädagogik  Bewegungs. die wiederum mit ihren Mutterdisziplinen in mehr oder weniger engem Kontakt stehen: Sportpädagogik. Leistung. Sportmedizin. Sozial-. Bewegungs. Bewegung.und Sportpädagogik und Sportwissenschaften Aus der ursprünglichen Theorie der Leibeserziehung haben sich viele Spezialdisziplinen ausdifferenziert. Spiel. die sich mit den Phänomenen Sport. Sportsoziologie. Sportpädagogik.1.und Sportpädagogik  Sportgeschichte Historische Pädagogik Sportmedizin Abenteuerpädagogik Biomechanik Interkulturelle Pädagogik Bewegungswissenschaften Biographische Pädagogik Trainingswissenschaften Ausländerpädagogik Sportinformatik Geragogik 3.und Sportpädagogik In der Folge findet man: - Dr. Körper. Sportpsychologie.… Bewegungs.Einführung in die Bewegungs.und Sportpädagogik und allgemeine Pädagogik Allgemeine Pädagogik als wissenschaftliche Disziplin existiert seit ca. Vereinssport. theoretische Fragestellungen wie Wissenschaftscharakter. Sozialisationseinflüsse kamen nicht in den Blick Verständnis der Pädagogik als normative Erziehungspraxis. Begriffe der Bildung und Erziehung standen im Zentrum. Forschungsmethoden usw.und Sportpädagogik: reflexive Beratungswissenschaft Aufgabe: theoretische Durchdringung des sportlichen und spielerischen Bewegungshandelns.und Sportpädagogik • • • Historiographie der Sportpädagogik Ideen und sozialgeschichtliche Betrachtung unter pädagogisch relevanten Aspekten Pädagogische Theorien des Schulsports und des Sportunterrichts In enger Beziehung zur Sportdidaktik. Hochleistungssport) unter pädagogisch relevanten Aspekten Seite 9 von 45 . 1984) Sportpädagogik ist diejenige Teildisziplin der Erziehungs.3. es bestand ein allgemeines Theoriedefizit Gegenstandsbestimmung der Sportpädagogik (Meinberg.und Sportwissenschaft. Sozialisation und Lernen mit Hilfe verschiedenartiger Forschungsmethoden untersucht. Schulsportkonzepte Pädagogische Theorien des außerschulischen Sports Thematisierung des Sports außerhalb der Institution Schule (Freizeitsport. die gesellschaftlichen Komponenten von Sport und Körperlichkeit kamen zu kurz Verkürztes Verständnis von Pädagogik. 3.und Sportpädagogik Dr.Einführung in die Bewegungs.und sportpädagogische Praxis als Ansatzpunkt und Prüfstein der Theorie Bewegungs. Erziehung. Forschungsschwerpunkte der Bewegungs. als dass eindeutige Regeln für alle Situationen aufgestellt werden können. wurden kaum diskutiert. die das sportliche und spielerische Bewegungshandeln in seinen institutionalisierten und nichtinstitutionalisierten Formen vorrangig unter den Motiven Bildung.und Sportpädagogik ist keine Rezeptsammlung für die Probleme der Praxis Die Praxis ist zu vielfältig und das menschliche Verhalten nicht eindeutig erfassbar.2. des pädagogischen Handelns und des eigenen wissenschaftlichen Handelns Theoretische Sportpädagogik: Theorie von der Praxis Praktische Sportpädagogik: Theorie für die Praxis Bewegungs.und Sportpädagogik Bewegungs. außerschulischer Sport wurde ausgeblendet Reduktion der pädagogischen Legitimation auf anthropologische Begründungsstrategien. 3. Michael Kolb Einwendungen gegen die Gegenstandsbestimmung der Theorie der Leibeserziehung (leitend 60er bis 70er Jahre): Einengung des Phänomens Sport auf pädagogische Zwecksetzung im Sinne des Schulsports. Wissenschaftscharakter der Bewegungs. Bereitschaft zur gewaltfreien Konfliktbewältigung entwickeln Verlorene Bewegungsspielräume ersetzen Beiträge zu einer bewegten Schule leisten Sportliche Talente erkennen und fördern Mit dem organisierten Sport zusammenarbeiten Interkulturelle Toleranz und Verständnis für Fremde fördern 3. Konstitutionsfragen. • • 3. Hilfsbereitschaft. Rücksichtnahme auf Schwächere.5.4.Einführung in die Bewegungs.und Sportpädagogische Zielsetzungen Der Unterricht soll: • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • Zu lebenslangem Sporttreiben motivieren Die Gesundheit fördern Die Körperwahrnehmung verbessern Mädchen stärken und Burschen sensibel machen Die körperliche.1. Michael Kolb Sportpädagogische Theorien des Spiels Bewegungsspiel in seiner pädagogischen Bedeutung. Kooperationsfähigkeit. psychische und soziale Entwicklung fördern Die körperliche Fitness verbessern Spaß machen Die Handlungsfähigkeit im Sport entwickeln Trendsportarten miteinbeziehen Die Leistungs. Legitimationsfragen. Pädagogische Zielsetzungen zwischen Sozialisation und Personalisation Seite 10 von 45 . Zuverlässigkeit.und Aggressionsbereitschaft bekämpfen Schlüsselqualifikationen wie Kommunikationsfähigkeit. Bewegungs. Medienkompetenz etc.und Anstrengungsbereitschaft fördern Das Selbstbewusstsein stärken Intensive Erlebnisse vermitteln Gewalt. Grenzbestimmungen Metatheorie. Differenzen sportlichen und spielerischen Handelns Vergleichende Sportpädagogik Sportpädagogik im internationalen Vergleich Theorie der Sportpädagogik Grundlagenforschung der Sportpädagogik. vermitteln Naturbegegnungen schaffen und ökologische Sensibilität entwickeln Soziales Lernen fördern Soziale Tugenden wie Fairness.und Sportpädagogik • Dr. und Sportpädagogik Pädagogisches Handeln „objektive“ Bedingungen der soziokulturellen Umwelt Gesellschaftlich kulturelle Realität „subjektive“ Möglichkeiten und Wünsche Persönl.und bewegungspädagogisches Handeln „objektive“ Bedingungen der soziokulturellen Umwelt Sport als normiertes und leistungsorientiertes System „subjektive“ Möglichkeiten und Wünsche Persönl.Einführung in die Bewegungs. und Handlungsmustern Organisation Erziehung und Unterricht 3.2.5. Michael Kolb Voraussetzungen Bezug Aufgaben Sozialisation Vermittlung von Denk-. Bewegungspotenziale Befähigung zu selbstbestimmter bewegungsbezogener Lebensgestaltung Sportunterricht Freizeitsport wächst immer mehr Organisation Hochleistungssport löst sich immer mehr auf Seite 11 von 45 . Potenziale Voraussetzungen Bezug Sich bewegende Menschen Aufgaben Sport – Sozialisation Vermittlung von sportbezogenen Handlungsmustern BewegungsPersonalisation Entfaltung persönl. Affekt-. Potentiale Befähigung zu selbstbestimmter Lebensgestaltung Dr. Sportpädagogische Zielsetzungen zwischen Sport-Sozialisation und Bewegungs-Personalisation Sport. Potenziale Individuum Personalisation Entfaltung persönl. Gegenwärtige Merkmale der Kindheit nach Hartmut von Hentig • Medienkindheit (wachsen von Anfang an mit Medien auf) „Erfahrungen aus zweiter Hand“ – Informationsgewinn bestinformierte Kindheit aller Zeiten Nachteil: manipulierbares Wissen) (erfahren die Welt durch Medien. Trend zur 1-Kind Familie) Schulkindheit (immer gleichaltrige Spielpartner) Zunehmend institutionalisierte und „ghettoisierte“ Kindheit – Schule als Lebensraum Zukunftskindheit (Sprachen erlernen zwischen 2 und 4 Jahren) Kindheit als Ausbildungszeit – Verlust der Kindheit wird überschüttet von Bildungsangeboten) (Druck erhöht sich auf Kinder  Kindheit • Gleichaltrigen-Kindheit Seite 12 von 45 . Fachdidaktische Konzepte im Überblick (Balz. starke Unterteilung in „arme“ und „reiche“ Kinder) • • • Kleinfamilien. • Konsumkindheit „Konsumterror“ – Produkt-Kompetenz „Arme“ und „reiche“ Kinder (wer hat mehr Geld.und Sportpädagogik 3. finden sich in einer hochkomplexen Konsumwelt zurecht.und Differenzhypothese 4.und „Restfamilien“-Kindheit (Scheidung. Michael Kolb Entpädagogisierung Fachdidaktik des Sports Volkamer Sport Individualistisch Affirmativ Komplementär entschulend 4. Alleinerziehend) Sozial defizitäre Kindheit – „ideale Kindheit“ (1-2 Kinder Heute. 1992) Didaktische Leitidee Zielebene Hauptvertreter Sachbezug (Inhaltsebene) Vermittlungsansatz (methodischdidaktische Ebene) Schulische und gesellschaftliche Funktion Sportartenprogramm Didaktik reduzierter Ansprüche Soll Sport im engeren Sinn Geschlossen Handlungsfähigkeit Pragmatische Fachdidaktik Kurz Sport im weiteren Sinn Mehrperspektivisch Körpererfahrung Sportkritische Fachdidaktik Funke Bewegung. wer weniger.Einführung in die Bewegungs. Spiel und Sport Auf Verständigung und Öffnung angelegt Korrektiv Dr.1.6. Bewegung und Sport im Lebenslauf I Entstehung der Kindheit • • • Vom kleinen Erwachsenen zur Lebensphase der Kindheit Ende der Kindheit? Defizit. 3. Straßenspielkulturen zwischen älteren und jüngeren Seite 13 von 45 . außer Spiel. Intimbezirk: Familie und Etagenwohnung Erster Ring: Nachbarschaft und Mietshaus Zweiter Ring: Einkaufskreis der Mutter. Michael Kolb Altershomogenität in Institutionen. Sportlehrkräfte  fehlt der Umgang mit normalen Menschen) Stadtkindheit (kein Spielen im Freien mehr.2. 4.Einführung in die Bewegungs. Zur Veränderung des kindlichen Bewegungs-. Spiel-. fehlende Rollenbilder für das Heranwachsen – Lernen mit Gleichaltrigen (Vater und Mutter Rollenvorbilder??) • Pädagogische Kindheit Zunehmender Umgang mit Erwachsenen aus pädagogischen Berufen – professionalisierte Erziehung (Lehrkräfte.& Sportplätze) „Innenraumkindheit“ und spezialisierte Außenräume • 4. und Sportverhaltens von den 50er Jahren bis heute • Verschwinden der Straßensozialisation Kinder spielen kaum noch draußen. nahe Geschäftsumwelt Naher Spielraum: Wohnstraße und angrenzende Spielflächen Streifraum: Erkundung erweiterter Räume durch Übernahme von Tätigkeiten & Gruppenaktivitäten (vornehmlich Jungen) Verinselter Lebensraum Einkaufe n Verwandt e Kindergarten Freunde Wohninse l Urlaubsreisen Kinder leben auf einer sogenannten Wohninsel Schule Kurse Musikschule Sportverein Ballettschule 4. 2.und Sportpädagogik Dr. Raumverhalten früher und heute Streifräume in den 50er und 60er Jahren: 1. 5.3. Michael Kolb Einpassung der Kinder in Zeitraster der Dienstleistungs-Organisationen Kurse etc. rasch entstehende und verfallene sportliche Moden Individuelle Vorbereitung und nach innen gewandte Rezeption der sportiven Aktion Die Mitspielenden sind nur Zuschauer. Alter und Armutsgraden vermischt Geringe Intervention seitens der Erwachsenen Einfaches Gerät.5.4.Einführung in die Bewegungs. Spiele selbst zu organisieren und zu regeln 4.und Sportspielkultur Zugang zu Vereinen mit ca. auf die Mitspielenden gerichtete Konzentration 4. Muster Frühe Spezialisierung.und Lebensraum für Kinder und Jugendliche gestalten Möglichst selbständig autonom Sport betreiben (z. Heterogene Kindergesellschaft: nach Geschlecht.und Sportpädagogik • • • • • • Verhäuslichung und Verinselung Dr.B. die gekauft werden müssen Schnelle Prozesse der Objektaneignung. nach außen. Sportpädagogische Folgerungen • • Schule als Lern-. früh rein  früh raus aus dem Verein Sportive Kindheit Kinder werden in sportl. Bewegungsraster eingegliedert …sehr frühe Anpassung an sportl. Erfahrungs. starke Fluktuation und früher Drop-out Verschwinden einer weitgehend autonomen und selbstorganisierten KinderspielKultur selbst erfundene Spiele • Vielfacher Verlust der Fähigkeiten. 6-8 Jahren. Turnhalle am Nachmittag öffnen) Situationen organisierter Bewegungserfahrungen schaffen. Verlorene Spielkultur – neue Straßenkultur? Strukturmerkmale Früher Lokale Fixierung auf die Nachbarschaft Kinder aus dem selben Haus Heute Weiträumige Aktionen in entgrenztem Raum Altershomogene Jungengruppen. in denen Kinder selbstinitiiert und selbstgeregelt spielen und selbsttätig Erfahrungen sammeln können Keine „Aufpasser“ • Erkundung außerschulischer Bewegungsaktivitäten Seite 14 von 45 . Institutionell geregelter Zugang zur Sport. deren Eltern über genügend Ressourcen verfügen Permanente Vertreibungsgefahr Hochwertige industrielle Erzeugnisse. das besorgt werden kann Bälle selbst gemacht Entwicklung und Tradierung lokaler Spielbestände Gemeinsame Organisation von Spielhandlungen. die von Kindern betriebenen Bewegungsaktivitäten thematisieren und gemeinsam mit ihnen innerhalb und außerhalb der Schule erproben Was interessiert die Kinder? • • Gegenseitige Anregung zu Bewegungsaktivitäten durch die Kinder selbst Öffnung der Schule für soziale Bezugsgruppen der Kinder (Eltern.und Freizeitmarktes (verdientes Geld investieren) o Erwerb schulischer und beruflicher Qualifikationen • Der Einfluss der Familie nimmt ab (Übernahme von Werten. Sport im Lebenslauf II Zum Bild der Jugend in der modernen Jugendforschung • • Verlust gewachsener und stabiler soziokultureller Lebensmuster in modernen Gesellschaften Lebensorientierungen müssen in der Moderne weitgehend in eigener Regie entwickelt werden Eigenen Weg einschlagen.) 5. die die Entwicklung einer innengeleiteten Persönlichkeitsstruktur erforderlich machen. bi) o Aufbau einer intimen Partnerbeziehung o Erwerb und Festigung einer relativ stabilen Identität einschließlich eines eigenen Lebensentwurfs (was will ich machen?) o Individuelle Nutzung des Konsumgüter. teilw. Freunde. Eigenkreation • • Jugend ist eine Orientierungsphase zur Entwicklung personaler und sozialer Identität Wichtigste Entwicklungsaufgaben in der Jugend: o Lösung aus der familiären Beziehung o Aufbau eines sozialen Netzwerks Gleichaltriger (Peer groups) o Erwerb eines neuen Verhältnisses zum veränderten Körper (Stimme.. teilw. homo. Körper..und Sportpädagogik • Dr.Einführung in die Bewegungs. Kraftprotze) o Übernahme bestimmter Geschlechterrollen (hetero. etc. „Selbständigkeit“ entwickeln • Jugendphase: ein Reflex auf die Anforderungen komplexer moderner Gesellschaften. Werte und Normen werden für sich selbst internalisiert. Michael Kolb An der Bewegungsbiographie anknüpfen. etc…) Seite 15 von 45 .) Idealbilder werden angestrebt (Modells. Übernahme. Geschwister. Skater.B. selbstständig zu gestaltende Lebensphase (Jobs. Jugend ist ein „psycho-soziales Moratorium“ („Auszeit“) für Suchprozesse der Selbstentfaltung und der sozialen Kompetenzausbildung Die Jugendphase ist von Suchbewegungen geprägt.Einführung in die Bewegungs. 4-6 Wochen dauert ein Trend. da die Vielfalt der Optionen zunimmt („Handys“) Jugendliche basteln sich eigene Lebensstile unter Verwendung von Versatzstücken der Konsumkultur zusammen.1. Jugendliche sind wichtige kulturelle Neuerer („Retro-Artikel“) Die Gefährdungslagen nehmen aufgrund zunehmender sozialer Ungleichheit zu (hohe Verschuldung jugendlicher (Handy Verträge)) • • • • 5. Die Jugendphase dehnt sich in die Kindheitsphase und in das Erwachsenenalter aus Immer stärkere Individualisierung und Ausdifferenzierung in vielfältige Jugendszenen schafft für die Jugendlichen Orientierungsprobleme. Welche Funktion haben jugendkulturelle Bewegungsformen wie Streetball. für Jugendliche? These: • Streetball hat eine wichtige Funktion bei der Entwicklung eines männlichen Selbstkonzepts Seite 16 von 45 . in der jugendlichen Szene arbeiten (Videos drehen. Punks. die Gegenstände für Jugendliche produzieren. mit denen jugendliche Lebensstile erprobt werden. „Trendscouts“) • Der Lebenslauf als chronologisches Ablaufmuster wird diffuser und zunehmend entchronologisiert. Skateboardfahren. Michael Kolb Die Gruppe der Gleichaltrigen (peer-group).…). Snowboarding etc.…) von Selbstentwürfen zur und Jugendkulturen sind erlebensintensive Gegenentwürfe Erwachsenenkultur (möglichst das Gegenteil zur Erwachsenenwelt) etablierten Freizeit stellt einen Raum „verdünnter Sozialkontrolle“ das einen Spielraum für selbstgestaltete Aktivitäten Jugend ist heute keine bloße Übergangsphase zum Erwachsenendasein mehr. PC Spiele. in deren Verlauf Identitäten und Teilidentitäten oft nur auf Zeit übernommen werden Jugendphase stellt eine Wanderung durch verschiedene „soziale Milieus“ und einen Raum zur Bildung von „Bastelbiographien“ dar (man bastelt seine Identität zusammen“) Jugendszenen sind gemeinsame Inszenierungen Lebensgefühlen (z.Raver.und Sportpädagogik • • • • • • • • Dr. gewinnt zentrale Bedeutung. sondern eine immer stärker gegenwartsorientierte. primär Spiel 1:1. Wesentliche Bezugspunkte des Streetballspiels 1 Bezugspunkt: NBA-Stars Inkarnationen eines prägnanten Männlichkeitsbildes (gekennzeichnet von Kraft und Muskeln) Jugendorientierte Fernsehberichterstattung 2 Bezugspunkt: Streetball der farbigen Jugendlichen Amerikas • Streetball Kern eines gegenkulturellen Lebensentwurfs der farbigen Jugendlichen aus den Slums der großen Städte o Außenseiter Image o Straße als Gegenpol zur erlebnisarmen Welt o Öffentliche Raumeroberung o Unverbindliche Teilnahme o Dunkle Schlamm. schneller Wechsel zwischen Angriff und Abwehr.Einführung in die Bewegungs.2. Motive im Graffiti-Stil o Überdimensionierte Kleidung o „unordentliche“ Bekleidungsinszenierung o Hip-Hop und Rap-Music 5.1. no foul“ Kraftbetontes Spiel „Mann gegen Mann“ „Talk trash“: sprachliches Spiel mit Provokationen und Herausforderungen als Selbstbehauptung in der Gruppe („8-Mile“ – Eminem) „coole“ Selbstdarstellung in den Feierritualen Expressive Selbstdarstellung durch spektakuläre Aktionen sind wichtiger als Sieg der Mannschaft (Tricks) Verdichtung des Spiels auf Erlebnishöhepunkte: kleinere Mannschaften.1. viele Korbwurfaktionen 5. der Streetballplatz ein Raum für männliche Selbstsozialisation Merkmale des Streetball-Spiels: • • • • • • • • Spieler fast ausschließlich männliche Jugendliche Unverbindliche Teilnahme Betont harte. Michael Kolb Streetball ist Ausdruck einer jugendlichen Suchbewegung nach einer Männerrolle. Seite 17 von 45 .und Asphaltfarben. Zur Funktion des Streetballspiels für Jugendliche • Streetball als zentraler Bestandteil eines besonderen Lebensstils.und Sportpädagogik • Dr. dem eine identitätsbildende und distinktive Funktion zukommt.1. aggressive Spielweise: „no blood. ein Korb. Michael Kolb Der Verlust klar konturierter.1. um den Jugendlichen einen wichtigen Bereich spielerischer Selbstinszenierung zu lassen. No coaches. tradierter Geschlechtsrollen wird von einigen Jugendlichen mit einer Zuwendung zu pointierten Männerbildern beantwortet. diese Entwürfe handelnd verwirklichen und Erfahrungen mit ihnen sammeln. Inszenierung non-konformer harter körperlicher • • • • • Streetball ist ein wichtiger Bewegungs. 6. Schulsportpädagogik Legitimation des Sportunterrichts in der Schule Schulprogramm und bewegte Schule Seite 18 von 45 . • 5.und Erfahrungsraum. Durchsetzungskraft und Stärke erfahren werden können.und Sportpädagogik • • Dr. in dem in legaler Form körperliche Härte. Hinweise auf einen sportpädagogisch reflektierten Umgang mit dem Streetball Spiel Abstand wahren Abstand wahren. Räume schaffen Jugendlichen unverriegelte Räume und frei zugängliche Bereiche im Sinne von „ökologischen Nischen“ verschaffen.Einführung in die Bewegungs. no points. mit der Freiheit. Im Streetball haben sich die Jugendlichen in Anlehnung an ein gesellschaftliches Vorbild ein „Bekräftigungsmilieu“ geschaffen. in dem Jugendliche Bilder ihrer selbst und der Welt entwerfen. Der Vereinssport (und Schulsport) wird dagegen als extrem „uncool“ eingeschätzt. Teilnehmen und reflektieren Problem: Fixierung auf ein traditionelles Männlichkeitsbild! Gemeinsam an Bewegungsaktivitäten vor Ort teilnehmen und im Nachhinein kritisch reflektieren.3. Streetball umgibt sich mit einem Gestus sozialer Randständigkeit. Wildheit und Unbezähmbarkeit der Straße. Im Streetball finden wichtige selbstgesteuerte Bildungsprozesse statt. no rules! Im Streetball findet eine Auseinandersetzung statt. Michael Kolb Fachbegründungen innerschulische außerschulische innersportliche außersportliche Kennzeichen einer guten Schule Gemeinsam verantworteter Grundkonsens in Erziehungs.und Sportpädagogik Dr. Voraussetzung: entsprechende Gestaltungsspielräume! Das Schulprogramm enthält Konkretisierungen pädagogischer Zielsetzungen der Schule und ist damit Ausdruck des gemeinsam getragenen Grundverständnisses der Schule! Ziel eines Schulprogramms ist die bewusste und längerfristige Ausbildung eines individuellen Schulprofils bzw. einer besonderen Schulkultur.Einführung in die Bewegungs.und Wertfragen aller an der Schule Beteiligten! 6. Das Schulprogramm ist Ergebnis des Prozesses einer Konsensfindung und Verständigung der an der Schule Beteiligten über die primären erzieherischen Zielsetzungen. Mögliche positive Folgen eines Schulprogramms o Identifikation der an der Schule Beteiligten mit der Schule o Arbeitszufriedenheit der Lehrenden o Transparenz nach innen und außen o Ausgangspunkt für Selbsterneuerung: permanente kritische Evaluation und Veränderung - - - Seite 19 von 45 .1. Schulprogramm Ein Schulprogramm beschreibt auf der Grundlage jeweils geltender Richtlinien und Lehrpläne die gemeinsame übergreifende pädagogische Grundorientierung. also das Leitbild einer Schule. z. - - 6.und Sportpädagogik Dr. auch den vielfältigen Formen der Bewegungskultur. das über die unterrichtlichen und außerunterrichtlichen Angebote hinausweist. sondern als Ausdruck gemeinsam gestalteter und im Sinn versehener Lebenspraktiken in einem geteilten Raum Kultur ist nicht vorgegeben. „Schulkultur“ und „Bewegte Schulkultur“ Kultur nicht in einem traditionell normativen Verständnis.Einführung in die Bewegungs. sondern entsteht durch Gestaltung jeweils neu.2. Einordnung von Bewegung.1. Schule als Ort kultureller Begegnung und einer gemeinsam mit anderen vollzogenen reflektierten Auseinandersetzung mit den ganz verschiedenen Formen des kulturellen Lebens. In den einzelnen Schulen entstehen dabei ganz eigene Formen von Schulkulturen und natürlich auch „bewegter Schulkulturen“.Voraussetzungen Ausgang von einem weiten Verständnis von Körper und Bewegung. Michael Kolb Entwicklungsschritte Vision Leitbild Schulprogramm Strategien und Vorgehenspläne Umsetzung 6.2.B. „Bewegte Schule“ . Spiel und Sport in ein pädagogisches Gesamtkonzept einer Schule Perpektivenerweiterung der Sportlehrkräfte im Hinblick auf die Verantwortung einer gemeinsamen Gestaltung einer Schule und besonders der bewegungsbezogenen Anteile einer Schule Seite 20 von 45 . bewegungsfreundliche Schulmöbel .2.Schulzimmergestaltung.variable Raumordnungen .2.nach individuellen Bedürfnissen Bewegungspausen integrieren Seite 21 von 45 - .und bewegungseinschränkender Umwelt muss in der Schule als dem zentralen Lebensort von Kindern ein Gegengewicht gesetzt werden. Fertigkeiten.Einführung in die Bewegungs. 3. Kenntnisse und Einstellungen Begründung Unfallverhütung und Sicherheitserziehung: Vermittlung vielfältiger Bewegungserfahrungen zur Schulunfällen Vermeidung von - 2 Entwicklung und Lernen Entwicklungspsychologische Begründung: Erwerb grundlegender Bewegungserfahrungen als Ergebnis einer aktiven Auseinandersetzung mit der Welt. schrittweise Eroberung von Bewegungsräumen Lernpsychologische Begründung: motivationsfördernde. bewegte Gestaltung von Lernprozessen 3 Bildung und Gesellschaft Anthropologische Begründung: Bewegung als menschliches und insbesondere kindliches Grundbedürfnis Kulturkritische und sozialökologische Begründungen: Erfahrungs.Einrichtung von Bewegungsräumen und –zonen Bewegungspausen im Unterricht .und Sportpädagogik Entwicklung curicularer Kompetenzen durch die Sportlehrkräfte Dr. 6. Begründungen für eine „Bewegte Schule“ 1 Kompensation Physiologische Begründung: deutlicher Bewegungsmangel bei den Kindern Ergonomische Begründung: zu langes und fehlerhaftes Sitzen Gesundheitserzieherische Begründung: Vermittlung gesundheitsrelevanter Fähigkeiten. „Bewegte Schule“ – Schule als Begegungsraum Bewegter Lernraum . Bewegungsmöglichkeiten integrieren .2. Michael Kolb Überzeugung und Gewinnung aller Kollegiumsmitglieder für eine „Bewegte Schule“ 6. Tischtennisplatten. Michael Kolb und Formen der Entspannung Bewegtes Sitzen . . Sport und Bewegung in Arbeitsgemeinschaften .Lernen mit allen Sinnen Bewegter Sportunterricht .Pausengelände als Bewegungsraum gestalten: Körbe.und Bewegungsmaterialien zur Verfügung stellen: Pausenspieltonnen .Haltungsschulung .Einführung in die Bewegungs.fächerübergreifender Unterricht Bewegungsangebote im außerunterrichtlichen Schulsport . Kletterwände.projektorientiertes Lernen . Stilleübungen einsetzen Dr.Spiel.Spiel.Schulfahrten mit Bewegungsangeboten .aktiv-dynamisches Sitzen Bewegter Unterricht .Thematisierung der Vielfalt der Bewegungskultur .szenische Darstellung von Themen .spielund erlebnisorientierte Auseinandersetzung Bewegungssituationen . Badminton-Netze etc.Spiel.Gelegenheitsstrukturen für Bewegung schaffen .Sporthallen während der Pausen öffnen mit - - - - Bewegung in der Lebenswelt Modell Bewegte Schule „Bewegte Schule“ Bewegter Lernraum Bewegungspausen Bewegtes Sitzen Bewegter Unterricht Bewegter Sportunterricht Bewegungsangebote im außerunterrichtlichen Schulsport Seite 22 von 45 Bewegte Pause .und Sportpädagogik Phantasiereisen.und Sportfeste Bewegte Pausen . Ganz im Gegenteil kann hier der unter Legitimationsdruck stehende Schulsport in offensiver Weise belegen.5.Einführung in die Bewegungs. Der Weg zu einem Schulprogramm und zu einer „Bewegten Schule“ ist ein längerer Prozess.2. welchen wichtigen Beitrag er zur Gestaltung der Schule leisten kann. die eventuell zu einer Abschaffung des regulären Sportunterrichts führen wird. das besondere Umfeld und die Interessen sowie Kompetenzen ihrer Lehrkräfte entwickelt werden.2. „Bewegte Schule“ als Aufgabe der gesamten Schule Schulaufsicht Schulleitung Lehrerkollegium Sportlehrerkollegium Schulwart Sportlehrer Schüler Elternschaft Rahmenbedingungen schaffen Konkrete Aktivitäten unterstützen Pädagogische Konferenzen Schulinterne Fortbildungen für das Kollegium Lehrerschaft unterstützen Experten für Bewegung. - Schulprogramme und „Bewegte Schule“ sind keine vorgefertigten Programme. der mit einer Bestandsaufnahme der schon erreichten Ziele beginnt und daran anknüpfend realisierbare Ziele und Schwerpunkte setzt. von allen getragenes Schulprogramm einzubinden. Michael Kolb 6.und Sportpädagogik Dr. - - Seite 23 von 45 . Spiel und Sport sowie insbesondere für Entwicklungsförderung durch Bewegung. nicht Spezialisten zur Vermittlung von Sportarten bei der Entwicklung einer bewegten Schule mitwirken Schule und Lehrerschaft aktiv unterstützen 6. Kritische Aspekte der Schulprogrammentwicklung und der „Bewegten Schule“ Vordergründige Profilierung von Schulen im Kampf um Schüler Übernahme fremdbestimmter leistungssportbetonten Schulen pädagogischer Normen insbesondere an Problem einer Überforderung der Kompetenzen der Sportlehrkräfte Die „Bewegte Schule“ ist keine Alternative zum Sportunterricht. nur für eine immer größere Anzahl von Bewegungsangeboten zu sorgen. sondern die Bewegung in ein schlüssiges. 4. sondern sie müssen von den Schulen jeweils abgestimmt auf die Situation ihrer Schüler. das einem übergeordneten pädagogischen Auftrag verpflichtet ist. Es geht in einer „Bewegten Schule“ nicht darum. und Sportpädagogik - Dr. Ehrlichkeit. Grundbegriffe 7. Themen der Sportpädagogik Soziales Lehren und Lernen und Koedukation 7. Ausgleich sozialer Benachteiligungen Kritik des Sports: „Heimlicher Lehrplan“ Gegenwart Bekämpfung sozialer Problemlagen: Gewalt bei Jugendlichen. Sozialisation im Sinne der Sozialwerdung 1 Hineinwachsen des Einzelnen in die Gesellschaft. soziale Randgruppen etc. Teamgeist.und Entscheidungsprozessen zu beteiligen. Sozialerziehung zweite Hälfte des 19 Jahrhunderts „Werteerziehung“ des englischen Gentleman „Sportgeist“ gekennzeichnet durch Fairness. soziale Eingliederung. sich auf einen langen Weg zu begeben! 7. Übernahme vorgegebener sozialer Verhaltensstandards und sozialer Rollen. sozialer Normen und Werte Ziel: Anpassung an gesellschaftliche Vorgaben Seite 24 von 45 . Michael Kolb Mehr Bewegung in die Schule bringen bedeutet.2. Achtung vor dem Gegner.1.2. Verzicht auf unerlaubte Vorteilnahme Siebziger Jahre des 20 Jahrhunderts Allgemeine Bildungsreform und Emanzipatorische Pädagogik Mündigkeit.1. in der nachsozialisierende Prozesse initiiert werden sollen 7. Schule und Sportunterricht als „Reparaturwerkstatt“. sich an politischen Willensbildungs.Einführung in die Bewegungs. Solidarität und Emanzipation mit dem Ziel der Entwicklung einer basisdemokratischen Gesellschaft und der Abschaffung von Herrschaftsverhältnissen Fähigkeiten der Menschen entwickeln. systematische Anregung und Unterstützung sozialer Lernprozesse im Hinblick auf bestimmte erwünschte soziale Lernziele bzw. Verhaltensstandards. 7. die in der Person ablaufen Soziales wird in jeder sozialen Situation gelernt.4.und Lernsituationen.2. Michael Kolb Auseinandersetzung mit sozialen Normen und Werten.und Sportpädagogik 2 Dr. die allerdings nicht strikt vordefiniert sind. Sozialisation im Sinne einer Sozialmachung Sozialerziehung bzw.2. auch wenn es nicht bewusst und geplant geschieht! Soziales Lehren und Lernen Absichtsvolle Arrangierung von Lehr. in denen sich erwünschte soziale Lernprozesse einstellen und bestimmte soziale Fähigkeiten entwickeln sollen. im Sinn einer Individualisierung einen eigenen Standpunkt in der Gesellschaft gewinnen. sondern gewisse Spielräume für subjektive Interpretationen durch die Rollenpartner lassen Voraussetzung gelingender sozialer Interaktionen: Fähigkeit zur Interpretation sozialer Rollenerwartungen.3. etc. sich in die Erwartungen anderer hineinzuversetzen bzw. 7. Konturierung einer sozialen Rolle Ziel: Gestaltung gesellschaftlicher Vorgaben 7. eigene Bedürfnisse in die Interaktion einbringen.Einführung in die Bewegungs. Wahrnehmen von Erwartungen des Interaktionspartners. Frage: Wie können soziale Lernprozesse in eine gewünschte Richtung gelenkt werden? Soziales Lernen Soziale Lernprozesse. die Erwartungen anderer zu erkennen (läuft auf der Gefühlsbasis ab) Rolleninstanz Seite 25 von 45 . Grundqualifikationen des sozialen Handelns Empathie oder Rollenübernahme Fähigkeit. Theoretischer Hintergrund – Interaktionistische Rollentheorie Interaktionen: Rollen: sinnvoll aufeinander bezogene soziale Handlungen gegenseitige Verhaltenserwartungen. soziales Lehren und Lernen Ziel: Entwicklung sozialer Handlungsfähigkeit Soziales Lehren Absichtsvolle. sie zu den eigenen Erwartungen in Beziehung zu setzen und vor diesem Hintergrund zu modifizieren. diesen Spielraum zu nutzen und soziale Interaktionen bewusst so zu gestalten. Ansatzpunkte für soziales Lehren und Lernen im Unterricht Bewegung und Sport • • • Spiele regeln Handeln unter Bedingungen der Kooperation Handeln unter Bedingungen der Konkurrenz Seite 26 von 45 .Einführung in die Bewegungs.und Frustrationstoleranz Fähigkeit. die Ambivalenz von Rollenerwartungen auszuhalten und die Interaktion mit anderen auch dann weiter aufrechtzuerhalten.. in denen das Handeln nicht durch Machthierarchien eindeutig fixiert ist. Erwartungen und Wünsche nicht voll befriedigt werden (Kompromissbereitschaft) Identitätsdarstellung Eigene Wünsche und Erwartungen in den Interaktionsprozess einbringen. Kooperation etc. sondern in denen eine Flexibilität im Umgang mit Erwartungen und Regeln besteht Problematische Aspekte interaktionistischer Rollentheorie Rahmenbedingungen der Schule. („nein“ sagen können) Pädagogisches Ziel Keine unreflektierte Übernahme von gesellschaftlich tradierten sozialen Tugenden und Normen wie Fairness. Michael Kolb Fähigkeit. zum Teil sogar zu negieren. die den Umgang von Menschen in einer Gesellschaft miteinander regeln sondern Verdeutlichung der Veränderbarkeit von Normen und Regeln sowie Befähigung der Menschen.und Sportpädagogik Dr. Rollenerwartungen zu reflektieren. die auf Konkurrenz. zu interpretieren. dass die Bedürfnisse alle mitberücksichtigt werden Sozialerziehung Soziale Grundqualifikationen können nicht wie ein bestimmtes erwünschtes soziales Verhalten antrainiert werden sondern sie können nur in sozialen Interaktionen erworben werden. wenn die eigenen Bedürfnisse. (Empathie kann gefährlich sein  Rollendistanz wichtig!) Ambiguitäts.5. die eigenen Vorstellungen mit verschiedenen sprachlichen Mitteln den Interaktionspartnern verdeutlichen und nicht nur dessen Erwartungen übernehmen. Leistungserbringung und Selektion ausgerichtet ist Modell für das Sozialverhalten Erwachsener Transfer in andere Bereiche mit ganz anders gearteten strukturellen Bedingungen unklar 7. Michael Kolb Leitziel: Schüler sollen lernen.und Sportpädagogik • Lösen von Konfliktsituationen (Kinder sollen es gemeinsam lösen) Dr. dass die Wünsche und Erwartungen der Interaktionspartner ausgewogen Berücksichtigung finden.6. Soziale Lernmöglichkeiten im Sportunterricht Regeln verstehen und handhaben • • • • Absprachen über Regeln zur Herstellung und Aufrechterhaltung eines Spiels treffen Regeländerung auf konkrete Probleme beziehen Folgen von Regeln und Regeländerungen reflektieren Regeln kontrollieren und Regelverstöße sanktionieren Rollen übernehmen und gestalten • • • Handlungspositionen verteilen Rollen wechseln Rollenwechsel verkürzen Konflikte bewältigen • • Sieg und Niederlage relativieren das Miteinander stärken • Konflikte nicht voreilig ausräumen. Voraussetzung: Sielräume öffnender Sportunterricht • • • • • Schüler bei der Gestaltung des Sportunterrichts mitbestimmen lassen als Lehrkraft die eigenen Maßnahmen begründen Schüler ermuntern. offen ihre Wünsche und Erwartungen einzubringen als Lehrkraft die Anforderungen der Institution Schule offen legen Lehrer müssen zuhören können! 7. so miteinander Sport zu treiben. sondern in Ruhe besprechen Unterschiede thematisieren • • Unterschiede ansprechen Unterschiede ausgleichen Gefühle thematisieren Seite 27 von 45 .Einführung in die Bewegungs. Argumente contra Koedukation • • • Mädchen werden von Jungen zum Teil offen sexistisch belästigt Mädchen werden mit ihren körperlichen Problemen allein gelassen früh beginnende.7. Argumente gegen Koedukation • • • Ziel des Turnens vor allem Wehrertüchtigung für die Jungen. Argumente pro Koedukation • • • • • • • • • Hilfe zur Gleichberechtigung Vorbereitung auf das gesamtgesellschaftliche Leben.1.7. Michael Kolb Sollen Mädchen und Jungen im Sport gemeinsam oder besser getrennt unterrichtet werden? Seit Beginn der Theorie der Leibeserziehung: Getrennte Leibesübungen 7. Koedukation Dr.2.Einführung in die Bewegungs. für die Mädchen geschlechtsrollenadäquate gymnastisch-tänzerische Inhalte moralische Bedenken gegen eine verfrühte Exposition des mangelhaft bedeckten weiblichen Körpers sowie Schutz der Mädchen vor zudringlichen Blicken Einbettung in die sittlichen Maßstäbe der Zeit  Anfänge der Kontroverse um die Koedukation im Sportunterricht ab Mitte der 70er Jahre 7. stabile geschlechtsspezifische Sozialisation Seite 28 von 45 .3. das gemischtgeschlechtlich abläuft Abbau von Geschlechtsrollenklischees mehr Sportarten für Mädchen körperliche Entwicklungsanreize (bessere körperliche Entwicklung) besseres Verständnis zwischen Mädchen und Jungen Verbesserung des sozialen Klimas im Sportunterricht Förderung sozialen Lernens gemeinsamer Sportunterricht einfacher zu organisieren  Phase der reduzierten Ansprüche an den koedukativen Sportunterricht in den 80er Jahren 7.7.7.und Sportpädagogik 7. um Selbstwertgefühl zu stärken und Gewinnung einer eigenen Geschlechtsrollenidentität zu unterstützen. • Medizin war als Heilkultur noch „Lebenskunde und Heilkunst“ zugleich. Identitätsproblem). Neuere Entwicklungen: .1.Androgynitätsprinzip (weibl. Gesundheits. die anhand physiologischer Parameter überprüft werden kann.Angebotsorientierung . Ziele geschlechtssensiblen Unterrichts • • • • • Rollenklischees und geschlechtsspezifische Vorurteile kritisch hinterfragen Geschlechterdifferenzen und Fragen der Gleichberechtigung thematisieren sorgfältige Inhaltsauswahl. Anteile  Bsp.und Krankheitsverständnis in der modernen Medizin • • Körper als komplexer Organismus.Burschenarbeit .2.  Mädchenparteilichkeit. die unterschiedlichen Voraussetzungen gerecht wird als Sportlehrer sensibel sein für Umgangsformen zwischen Mädchen und Jungen Mädchenarbeit und Jungenarbeit (viel auffälliger. bewusste Koedukation und geschlechtssensibles Unterrichten 7.und Krankheitsverständnis in der vormodernen Medizin • • • Gesundheit: Ausdruck dafür. größere Aufmerksamkeit der Lehrkräfte für Jungen.und Molekularstrukturen mit bestimmten anatomischen Strukturen und physiologisch-chemischen Funktionen Gesundheit: Ausdruck einer „normalen“ Leistungs. eine Summe von Zell.und Sportpädagogik • • • • Dr.Einführung in die Bewegungs. Gesundheits. Seite 29 von 45 . dass es dem Menschen gelungen ist.7. Mädchen erhalten weniger Lob und Tadel Mädchen fühlen sich ungleich behandelt und werden so in ihrer Identitätsentwicklung negativ beeinflusst. & männl. 8. sich in die als „natürlich“ angesehene Ordnung einzufügen Krankheit: eine Folge der „Versündigung“ gegen die gottgegebene Ordnung. Themen der Sportpädagogik Gesundheitsförderung und Sport Mens sana in corpore sano? 8. Michael Kolb keine echte Koedukation sondern nur Koinstruktion (nebeneinander unterrichten) Traditionelle Themenauswahl bevorteilt Jungen und lässt Mädchen als motorisch schlechter erscheinen.4.und Funktionsfähigkeit des Organismus.: Beckham – „metrosexuell“) 8. In der Diätetik werden Regeln für einen maßvollen Lebensstil gegeben. Maschine – Risikofaktoren innere schädigende Einflüsse und Bitte um Gnade und Störung körperlicher und Vergebung psychischer Funktionen Organschäden Buße und Dank für Errettung Risikofaktoren Krankheitsprophylaxe Bekämpfung von pathogenetischen Seite / von 45 Risikofaktoren30-verhalten Risikofaktoren Prävention äußere schädigende Einflüsse Diätetik Krankheit Mensch Modell – . Prävention in der modernen (Sport-) Medizin • Prävention als Krankheitsprophylaxe durch Bekämpfung von Risikofaktoren bzw. Fehlernährung. Moderne Medizin: eine krankheitsorientierte Theorie der Entstehung und technischen Behandlung körperlicher Funktionsstörungen.2. „Bewegungsmangel“). • 8. Risikoverhaltensweisen (Rauchen. die durch chirurgische und pharmakologische Eingriffe behoben werden können. Michael Kolb Krankheit: ein körperliches Geschehen. Funktionsfähigkeit Verstoß gegen Gebote äußere schädigende Opfer Einflüsse 8. Dem Sport kommt in diesem Präventionskonzept die Aufgabe einer positiven Beeinflussung physiologischer Parameter und funktioneller Zustände durch ein systematisches Training zu. dann ist der Mensch selbst schuld. die mit großer Wahrscheinlichkeit das Auftreten bestimmter Erkrankungen begünstigen.und Sportpädagogik • Dr. • Problem: Wenn Erkrankungen durch korrektes individuelles Verhalten verhindert werden können. Drogenmissbrauch. bei dem örtlich feststellbare Schäden und Störungen vorliegen.4.1.4. Kosmos – Mensch – Modell Gesundheit Einfügen in die vorgegebene Ordnung Gesundheit Krankheiten und Seuchen körperliche und psychische Strafe für Versündigung bzw.Einführung in die Bewegungs.3. wenn er erkrankt! 8. und Sportpädagogik Dr.4.Erhöhte Harnsäure-Werte Genetische Disposition . Michael Kolb 8.Blutzucker .3.4.Herzinsuffizienz .Erhöhte Fibrinogen-Werte Herz-KreislaufKrankheiten .Hypertonie .Tiglyzeride (hohes HDL) .Übergewicht .Rauchen .Zerebrovaskuläre Erkrankungen (Schlaganfall) 8.4. Pathogenetisches Modell der Entstehung von Herz-Kreislauf-Krankheiten gesundheitsschädliches Verhalten .Einführung in die Bewegungs.Fehlernährung .Bewegungsmangel Physiologische Risikofaktoren .Hyperlipdämie (hohes LDL) .Herzinfarkt .Koronare Herzkrankheit .Alkoholmissbrauch . Kritik am Präventionsmodell durch Bewegung und Sport Zu globaler Ansatz einer Beeinflussung physiologischer Parameter durch körperliche Aktivitäten Differenzierbare Fragen: Seite 31 von 45 . in welchem Alter und bei welchem Geschlecht hat welche gesundheitlichen Effekte? Ist es die körperliche Aktivität selbst. Wechsel der Perspektive von der Prävention zur Gesundheitsförderung Krankheitsorientierte. psychischer und sozialer Ebene.6.Einführung in die Bewegungs. psychischen und sozialen Anpassungskräfte lang andauernd überbeansprucht werden. • • 8.6. Ärgernissen und Belastungen.und Sportpädagogik • • • • • • • Dr. gewachsen ist. aber auch Befriedigungen und Freuden mit sich bringt.2. einer befriedigenden Lebensführung und Bewältigung alltäglicher Aufgaben.B. was das Leben an Anstrengungen. der Herzinfarkt entstehen. dass man dem. Krankheit: Ausdruck eines längerfristigen Versagens der Anpassungsfähigkeiten des Menschen auf physiologischer. wenn die körperlichen. Gesundheitsförderung in sozialwissenschaftlicher Sicht • Gesundheit wäre danach an das subjektive Potenzial gebunden. Gesundheits. pathogenetische Perspektive: Wie entstehen Krankheiten Gesundheitsorientierte. Seite 32 von 45 . dass das Sporttreiben gesundheitliche Effekte hat? Oder die positive Beeinflussung des Körper.und Selbstkonzepts? … Mangelnder feldvalider Nachweis von Langzeiteffekten 8. „Moderne“ chronische Krankheiten wie z.und Krankheitsverständnis in gesundheitswissenschaftlicher Sicht • Gesundheit: Ausdruck dafür.5. Michael Kolb Welche Form des Sports mit welcher Intensität. salutogenetische Perspektive: Was lässt Menschen gesund bleiben? 8. Gesundheit: Ausdruck eines gelungenen und gelingenden Lebens.1. die gesundheitliche Wirkungen entfaltet? Oder sind es die sozialen Effekte des Sporttreibens in der Gruppe? Oder der Einfluss der Sportlehrkraft? Oder die Erwartung. mit Krisen und Veränderungen fertig zu werden. und Sportpädagogik • Dr. ihr Leben in einer persönlich befriedigenden Form zu führen.alltägliche Belastungen . Krankheitserreger individuelle Ziele und Bedürfnisse internalisierte gesellschaftliche Normen und Werte konstitutionelle Vulnerabilität genetische oder erworbene Krankheitsdispositionen Physische Anforderungen Interne Psychosoziale Anforderungen Physische Anforderungen Externe Soziale Ressourcen Ressourcen • unterstützendes soziales Netzwerk • günstige familiäre Bedingungen • günstige Bedingungen am Arbeitsplatz Seite 33 von 45 .Einführung in die Bewegungs.7. Anforderungen und Ressourcen aus salutogenetischer Sicht Externe Soziale Anforderungen • • • • • • • • • • • Anforderungen kleinere Alltagsbelastungen kritische Lebensereignisse schwierige Statusübergänge Entwicklungsaufgaben körperliche Arbeitsplatzbelastungen Lärm. Schadstoffbelastung. die Potenziale zur Bewältigung des Lebens zu stärken • 8. Mensch – Umwelt – Modell Anforderungen .kritische Lebensereignisse . Dem Sport kommt unter dieser Perspektive die Aufgabe zu. Michael Kolb Gesundheitsförderung: Stärkung der personalen und sozialen salutogenetischen Faktoren. Schichtarbeit Umweltverschmutzung.8. die Menschen dabei unterstützen.Entwicklungsaufgaben Krankheit Gesundheitsförderung Verbesserung von Lebensbedingungen Materielle und soziale Lebensbedingungen Person Ressourcen Gesundheitsförderung Stärkung salutogenetischer Ressourcen personale Ressourcen soziale Ressourcen Gesund -heit 8. Entspannung. kann ich in einem größeren Zusammenhang begreifen. Handhabbarkeit und Sinnhaftigkeit der Welt • positives Selbst. kein Drogen. Michael Kolb Interne • gut ausgebautes Netz von Gesundheitsdiensten und sozialen. Bewegung. stimmig. Hygiene Habituelle psychische Gesundheit • Kohärenzsinn: dauerhaftes Vertrauen in Verstehbarkeit.und Körperkonzept • Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen • Selbstwirksamkeitserwartung • internale Kontrollüberzeugung • Herausforderungsoptimismus und Offenheit für Neues • geringe Stressvulnerabilität • soziale Beziehungsfähigkeit Personale • gute physische Kondition physische • geringe Labilität des autonomen Nervensystems Ressourcen • konstitutionelle Invulnerabilität Verstehbarkeit der Welt Zusammenhänge begreifen Handhabbarkeit der Welt Vertrauen.“ Handhabbarkeit „Das Leben stellt mir Aufgaben. die ich zur Meisterung meines Lebens und meiner aktuellen Probleme einsetzen kann.und Ressourcen Arzneimittelmissbrauch. die ich lösen kann.Einführung in die Bewegungs. im Wohnbereich und im Straßenverkehr • günstige ökonomische Bedingungen Personale Habituelles Gesundheitsverhalten psychosoziale • gesunde Ernährung. aus eigener Kraft oder mit Unterstützung Lebensaufgaben zu meistern Sinnhaftigkeit der Welt über sinnvolle Lebensziele und Lebensprojekte verfügen Kohärenzgefühl / Kohärenzsinn Gesundheit Verstehbarkeit „Meine Welt ist verständlich. kulturellen sowie pädagogischen Einrichtungen • demokratische und rechtsstaatliche politische Bedingungen Physische • gesunde Umwelt Ressourcen • Angebot preiswerter und gesunder Nahrungsmittel • ausreichendes Angebot an Medikamenten • Schutzeinrichtungen vor gesundheitlichen Gefährdungen am Arbeitsplatz. auch Probleme und Belastungen. Ich verfüge auch über innere und äußere Ressourcen.“ Seite 34 von 45 . geordnet. die ich erlebe.und Sportpädagogik Dr. und Sportpädagogik Sinnhaftigkeit Dr. für die es sich zu engagieren lohnt. Begriffsdimensionen von und Forschungsperspektiven auf das SPIEL Spiel PLAY als menschliches Spielen TO PLAY als personale und Spiele GAME als sozial geregelte Spiele MATCH als historische Deutung Seite 35 von 45 .“ 8. Abgrenzung unterschiedlicher gesundheitsbezogener Interventionsmaßnahmen Zeitlicher Ansatzpunkt Zielgruppe Ausrichtung der Maßnahmen noch vor dem Auftreten von Risikofaktoren Gesamtbevölkerung auch Gesunde Veränderung der Lebensweise Beeinflussung von Verhältnissen und Verhalten Primordiale Prävention Gesundheitsförderung (Health Promotion) Ökologischer Ansatz zur Reduktion von Risikofaktoren Träger von Risikofaktoren Risikogruppen Veränderung des Lebensstiles Beeinflussung von Verhalten und Verhältnissen Primäre Prävention Prävention Präventiver Ansatz im Krankheitsstadium Patienten mit klinischen Symptomen medizinische Eindämmung der Krankheit postoperativ chronische Krankheiten Rehabilitanden chronisch Erkrankte Anschluss.1.9. Bewegung und Sport in der Schule 9.oder Heilbehandlung Begrifflichkeit Sekundäre Prävention Kuration Korrektiver Ansatz Tertiäre Prävention Rehabilitation Kompensatorischer Ansatz Vorgehensweise 8.2.Einführung in die Bewegungs. Interventionsformen der Gesundheitsförderung Formen der Intervention Handlungsspielräume entwickeln verhaltensorientierte Gesundheitsförderung Empowerment verhältnisorientierte Gesundheitsförderung ökologische und soziale Lebensbedingungen verbessern objektive Handlungsspielräume schaffen Ressourcenstärkung subjektive Handlungsmöglichkeiten erweitern Personale Entwicklung Stärkung gesundheitsfördernder individueller Kompetenzen Vermittlung von Gesundheitspraktiken und gesundheitsbezogenen Wissens psychosoziale und physische Ressourcen Personale Gesundheitsressourcen stärkender Unterricht in Bewegung und Sport Strukturelle Entwicklung Förderung des Aufbaus sozialer Netzwerke und Unterstützungssysteme Entwicklung gesundheitsfördernder Umweltbedingungen soziale und physische Ressourcen Entwicklung einer „Bewegten Schule“ durch •Lehrkräfte •Schüler •Schulwarte.9. etc. Michael Kolb „Für meine Lebensführung ist Anstrengung sinnvoll. Es gibt Ziele und Projekte. Aber das Kind erwartet eine Fortsetzung. und das Kind lächelt erleichtert-erlöst den Erwachsenen an. Freude und Normalisierung des Atems herbeiführt. Antriebe und Folgen Spiele / Kultur / Gesellschaft Rollen. Struktur Philosophie Phänomenologie Anthropologie Spiel / Arbeit / Ernst Strukturmerkmale interpersonale Aktionsform Handlung Entwicklungspsychologie Biologie Verhaltensforschung spielen / explorieren / lernen Voraussetzungen. Nach wenigen Wiederholungen tritt die Mutter hinzu und hält den Vater an. Sobald es trotz des erregten und deshalb unkoordinierten Zappelns gelingt.und Sportpädagogik Lebensphänomen Wesen bzw. Dieser wirft das Tuch erneut.2. im Alter von 10 Monaten. liegt im Laufställchen und steht in regem Blickkontakt mit dem Vater. das Tuch vom Gesicht zu ziehen. Strukturmerkmale des Spiels • Exploration – Spiel Was ist das für ein Gegenstand? – Was kann ich mit dem Gegenstand tun? • Abstraktion und Variation selbst gesteuerte Erlebnisverarbeitung • Umkehrung bestehender Machtbeziehungen von der Fremdverursachung zur Selbstverursachung • Hin. Spiel und Spielpädagogik „Jutta.und Her. Dieser nimmt ein Tuch und wirft es über ihre Augen. Michael Kolb soziale Wirklichkeit Ereignis (Kultur) Geschichte Historische Verhaltensforschung traditionelle / moderne Spiele historische Veränderungsprozesse Wissenschaften Forschungs perspektive 9. um es sich schnell über die Augen zu ziehen. Beziehungen zu Kultur und Gesellschaft kulturelle Objektvariation Sozialstruktur Sozialwissenschaften Kulturanthropologie Dr.Einführung in die Bewegungs. das ‚grausame’ Spiel zu beenden. Nach der Bedeckung ist das Kind sofort und sehr heftig um Befreiung bemüht. dass das Kind sich in Not befindlich erlebt.Bewegung in einem Spielraum Spielen heißt immer „Spielen mit etwas. beruhigt sich der Atem sofort.“ 9. Regeln. Das vorher unmerklich flache Atmen geht nun schnell und stoßweise. die trotz zahlreicher Wiederholungen des Spiels stets wieder große Erleichterung. versucht heftig zappelnd sich zu befreien. Funktionen. Der Beobachter hat dadurch den zwingenden Eindruck. Sie gerät sofort in einen Erregungszustand. bevor das Tuch die Augen ganz verdeckt.1. greift es selbst das beiseite gezogene Tuch auf. Die ängstlichen Atemstöße setzen nun schon ein. Nachdem eine Weile nichts geschieht. das auch mit dem Spieler spielt“ • Offener Ausgang unvorhersehbares Spielgeschehen Seite 36 von 45 . Formen der Interaktionsregelung im Spiel Spielen Spielen mit etwas Art der Regelung Regelmäßigkeit der Interaktion entsteht aus dem Umgang mit der Seite 37 von 45 . Michael Kolb Nachahmung und Neuinszenierung in metakommunikativem Spielrahmen 9. Spieltypen und –formen im Verlauf der Entwicklung eines Kindes Spiel um etwas Lebensalter in Jahren Spiel als etwas Spiel mit etwas Spielgegenstand Funktionsspiele Umgangsspiele Geschicklichkeitsspiele Spielrolle Darstellungsspiele Symbolspiele Rollenspiele Spielregeln Regelspiele Wettspiele Sportspiele 9.Einführung in die Bewegungs.3. nicht erzwungen werden • Zweckfreiheit Zweckunbewusstheit der Spielenden • Geschlossenheit nach außen abgeschlossener Spielraum • Quasi-Realität im „Spiel als etwas“ Dr.1.4.und Sportpädagogik • Innerliche Unendlichkeit gegenwartsbezogenes Erleben • Einfache Zielstruktur und unmittelbare Zeitperspektive ununterbrochene Spielaktionen mit direkter Rückmeldung • Aktivierungszirkel permanente Spannungssteigerung und –lösung • Freiwillige Aktivität Spiel kann nur angeregt. Regeln sichern spannungsreiche Interaktionen nach dem Prinzip der Gleichheit der Gewinn.Einführung in die Bewegungs. Michael Kolb Spielen als etwas Spielen um etwas Regelhaftigkeit der Umgebung und ihrer Objekte einerseits und deren Deutung andererseits Interaktionen sind nach Maßgabe von Rollenmerkmalen geregelt und werden im Verlauf bestimmt durch die Deutung von Situationen als Kontexte des Rollenspiels.und Sportpädagogik Dr. sprachlich gedeutete Situationen sprachlich ausgehandelte Rollen Spielen um etwas ab dem 7 Lebensjahr gesellschaftliche Prinzipien wie Leistung und Konkurrenz und die damit verbundenen Normen und systemsichernden Regeln Erfahrungen materiale. motorische Erfahrungen sprachlich initiierte Handlungserfahrungen Verknüpfung von Sprechen und Handeln bei Rollenübernahme und Rollenwechsel Erfahrungen im Umgang mit überlieferten. des Ausgleichs kommunikativer Defizite. Möglichkeiten und Grenzen einer pädagogischen Nutzung des Spiels Nutzung des Spiels in der Pädagogik • • • Spiel als Erholungsmittel Spiel als Mittel zur Überlistung der Mühe des Lernens und Übens Spiel als Medium sozialen Lernens.und Erfolgschancen.4. zur Förderung der Kreativität usw.4.2. 9. institutionalisierten und formal geregelten sozialen Systemen aktivierte Bewegungsfunktionen explorative produktive Funktion expressive kommunikative Funktion komparative strategische Funktion 9. Erfahrungen und aktivierte Bewegungsfunktionen im Spiel Realitätsausschnitt Spielen mit etwas bis zum 3 Lebensjahr Spielen als etwas ab dem 3 Lebensjahr äußere Natur materielle Umwelt Sprache bzw.3. nicht von außen initiierbar Seite 38 von 45 .  Folge: Idealisierung und Pädagogisierung des Spiels Grenzen des pädagogischen Einsatzes von Spielen • Spielen ist eine freiwillige Tätigkeit. 9. als Gesetzesbewahrer die Gesetze zuerst halten. sie sind nicht unbedingt mit erzieherischen Intentionen vereinbar.Casinos wettkämpfe Lotterie Schaukünste 9.und Interaktionsraum eröffnet. die Gespräche der Jugend so leiten. dass sie lehrreich und unterhaltend werden und in Wort und Werk keinen Anstoß geben Seite 39 von 45 . sondern stets leutselig sein und bleiben 4.Einführung in die Bewegungs.6.oder gleichtun wollen. der Jugend kein böses Beispiel geben.5. nicht zu spät auf den Turnplatz kommen. es bei Leibe nicht allen Turnern zuvor. die ihre Entwicklung in eine bestimmte Richtung lenken können. weder auf noch außer dem Turnplatze 2. Sportlehrer-Rolle TUGENDKATALOG FÜR DEN TURNLEHRER Der Turnlehrer muss: 1. Spielformen und Gesellschaften AGON Wettkampf nicht geregelter Wettlauf Raufen Bewegung Athletik Unbändiges Gelächter Drachen Patiencen Kreuzworträtsel LUDUS Wette Boxen Billard Fechten Damespiel Fußball Schach Roulette Zirkus Theater Karneval Kino Puppe Maske Walzer Jahrmarktsattraktionen Skifahren Alpinismus Kunstsprünge ALEA Chance Auszählspiele MIMICRY Verkleidung kindliche Nachahmung Illusionsspiel ILINX Rausch kindliche Drehspiele Schaukel Rutsche PAIDA Lärm Pferderennen öffentlich geregelte Sport. z. usw. Michael Kolb Spiele werden primär durch Aktivität der Spielenden aufrechterhalten. sonder der strengste Richter gegen sich selbst sein 6. ohne Lärm und Geschrei einturnen 7. in dem die Spielenden mit großer Wahrscheinlichkeit bestimmte Erfahrungen machen.B. Schnaps trinken. die der Jugend nicht geziemen. Tabak rauchen. sich nicht vornehmtuerisch und auftuerisch gebärden. sondern womöglich immer mit den frühsten da sein 5. und sich nicht hoffährtig davon ausnehmen. sondern still und bescheiden.und Sportpädagogik • • Dr. 3. sich während der Turnzeit aller solcher Genüsse enthalten. In Spielen wird ein Erfahrungs. nur begrenzt von außen lenkbar Spiele werden durch die Spielenden weiterentwickelt. und nicht seinem Betragen und Benehmen freundschaftlich mit Ernst und herzlich mit Würde sein 9.6. die versteckten Eigentümlichkeiten auffinden. Prozess des Ausbrennens • • • • • Enthusiasmus Stagnation Frustration Resignation Burnout 9. mit seinen Schülern.7.Einführung in die Bewegungs. es deutlich an den Tag legen. Zöglingen und Anvertrauten zu Leben verstehen und umzugehen wissen.1.1.9. Ratgeber und Warner unter den Turnern walten 9. und nicht von feiler Selbstsucht und schnöder Eitelkeit getrieben wird 10.3.6. Ordner. Schiedsrichter. auch den Schein von Schulsteifheit vermeiden. Burnout • • • Emotionale Erschöpfung Dehumanisierung verminderte Leistungsfähigkeit 9.und Sportpädagogik Dr.6. Michael Kolb 8. und die Hervorgesprossenen volkstümlich ausbilden 12. die keimenden Tugenden pflegen. als der Ältere Freund. Typische Belastungsschwerpunkte des Berufs des Sportlehrers Seite 40 von 45 . dass er von der Wichtigkeit der Sache begeistert ist. Dilemma des Lehrerberufs Persönlicher Wunsch nach guten Beziehungen Rolle des Lehrers mit ihren gesellschaftlichen Funktionen 9. dass sie ihn als Menschen lieben und als Mann achten 11. Pädagogische Professionalisierung • • • • Auseinandersetzung mit der Lehrerrolle Reflexion der Motivation für die Berufswahl Beschäftigung mit Aspekten des eigenen Verhaltens in Lehr-Situationen Erkennen der strukturellen Anforderungen an den Lehr Beruf Ziel: Aufgeklärte Routinebildung und berufsbezogene Reflexivität! 9.2. analysieren und regeln vieler Konfliktfälle generell gestiegenes Gefährdungspotenzial schwierigere Motivation zum Schulsport hohe physikalische Reize geringe Pausenzeiten und beeinträchtigte persönliche Hygiene Anforderungen an die persönliche Fitness 9. Entlastungsmomente des Berufs des Sportlehrers • • • • • • • gering schriftliche Leistungskontrollen mit Korrekturaufwand geringe Vor.Einführung in die Bewegungs.und Nachbereitungszeit für Planungen mehr pädagogischer Freiraum und damit auch der Sportlehrkräfte bei Schülern flexiblere Möglichkeiten und Notengebung positives Image des Faches und damit auch der Sportlehrkräfte bei Schülern Möglichkeit für direkten Stressabbau durch eigene körperliche Belastung häufige Unterrichtsmöglichkeit an frischer Luft 9.2.9. Bezüge des Unterrichtens (Scherler.10.und Sportpädagogik • • • • • • • • • hohe Anspannung Aufsichtsfunktionen durch breit gefächerte Dr.9. Entlastungsmöglichkeiten • • • • • • • • rechtzeitige und ruhige Vorbereitung Ritualisierungen ausgehandeltes und schriftlich fixiertes Regelwerk delegieren: Helferteam aufbauen Voraussetzung zur persönlichen Entspannung und Stillarbeit verbessern Pausenzeiten und Freistunden zur eigenen Entlastung bewusst nutzen Unterstützung im Sportlehrerteam suchen Entspannung trainieren und gezielt einsetzen • Schüler und Unterricht entspannen 9. Michael Kolb Dauerkonzentration mit vielen Kontrolle und Sicherung vieler Räumlichkeiten vielfältige Organisationsnotwendigkeit mit Flexibilität aufnehmen.1. 1996) Seite 41 von 45 .3. • Ritualisierung o Ritualisierte Unterrichtsmuster. Erklärungen.! o Zentrales Unterrichtsverständnis: Vermittlung von Inhalten bzw. etc. Michael Kolb Evasives Unterrichten Schule minimaler Ordnungsrahmen Kompetenzdemonstration Sache Reduktion motorischer Anforderungen 9. denn sie ersparen Absprachen. suggerieren gleichzeitig funktionierenden Unterricht Seite 42 von 45 .11. Begründungen. Startsprung.10. Fussball. Alltägliche Handlungsorientierungen von Sportlehrkräften • Sachorientierung o Orientierung an Sache: Reck. die Schüler kennen und die sie ohne besondere Aufforderungen durchführen o Ritualisierungen entlasten.2.und Sportpädagogik Lehrende Selbstkonzept Unterrichtskonzept Schüler Unterrichten Schule Institution Kollegium 9. reibungslos funktionierender Unterrichtsablauf! o Gelingender Unterricht wird wesentlich an einem reibungslosen Ablauf gemessen. Fertigkeiten und Fähigkeiten • Ablauforientierung o geregelter. Belastungsreduzierende Funktionen der Inhaltsauswahl Lehrende Kontrollüberzeugung entlastende Ruhepausen Schüler Konfliktvorbeugung Selbstbeschäftigung Sache Dr.Einführung in die Bewegungs. Wirtschaftskrisen.und Kraftersparnis! o Orientierung an Spiel. Geburtenrückgang Idealisierte Alterspyramiden – Demographischer Wandel Rektangulisierung der Überlebenskurve – von der unsicheren zur sicheren Lebenszeit Bevölkerungsentwicklung in Österreich – Ergrauende Gesellschaft Ausmaß von Kompetenz.75 ca. Michael Kolb Ökonomisierung o Ökonomische Unterrichtsgestaltung zur Zeit. Selbstsicherung und Selbstvergewisserung o Sicherung eines für die Sportlehrkraft perönlich befriedigenden Unterrichtserlebnisses! o Aufbau guter Beziehungen zu den Schülern sowie Orientierung am eigenen Sportverständnis und an beherrschten Sportarten • • Pädagogische Orientierung o Kaum erkennbar! o erschöpft sich in rudimentären Vorstellungen einer körperlichen Grundausbildung. Das Alter ist jung! • • • • • Alterspyramiden – Kriege.60 ca.Einführung in die Bewegungs. Hilfs.und Pflegebedürftigkeit im Alter Seite 43 von 45 10.und Übungsformen. 55 .und Sportpädagogik • Dr.3.2. die ohne großen Aufwand durchführbar sind. Bekämpfung eines unterstellten „Bewegungsmangels“ und Alternative zum „Sitzunterricht“  Sportlehrkräfte orientieren ihr Handeln an einer Logik einfachen praktischen Unterrichtens zum Überleben des Unterrichtsalltags! 10. Wann beginnt das Alter? Middle Age Go-Gos Slow-Gos No-Gos Bezeichnung mittleres Erwachsenenalter junge Alte Alte Greise Hochaltrige Jahre ca. Das Alter gibt es nicht! .1. Sport im Lebenslauf III Sportgeragogik 10. 70 – 85 über 80 über 90 10. 40 . erwachsenengerechte Didaktik und Methodik. Alterssport Seite 44 von 45 . Freizeitaktivitäten und Sport im Alter: Große Träume gegen biographische Kontinuität • • • • • Beliebte Freizeitbeschäftigungen im Alter Sportaktivität nach Alter und Geschlecht Sportaktivität nach Alter und sozialer Schichtzugehörigkeit Sportliche Aktivitäten nach Art der genutzten Sportstätte und Alter Gründe für die Ablehnung der Sportausübung im Alter Alterssport als potenzieller Wachstumsbereich? • Anstieg des Bildungsniveaus Resümee Sportangebote für Ältere müssen ebenso hochdiffernziert sein wie die Lebensphase des Alters selbst! Beachtet werden müssen Zeit. Inhalte. 10.und gemeinschaftsorientierten Alten (29%) o die resignierenden Alten (15%) Dr.Einführung in die Bewegungs. Organisation. Zielgruppe. Raum.5.4. Michael Kolb 10.und Sportpädagogik • Familienstandsquoten und Anteile allein lebender Älterer o Zunehmende Singularisierung • Geschlechteraufteilung der über 60 Jährigen o Feminisierung • Renten in Österreich o Altersarmut und soziale Ungleichheit im Alter • Vier dominierende Lebensstile im Alter o die pflichtbewussten häuslichen Alten (31%) o die aktiven neuen Alten (25%) o die sicherheits. Kritische Aspekte einer funktionsorientierten Konzeption des Alterssports Normativer Aspekt • • • Gleichsetzung von Altern und körperlichem Abbauprozess sowie Gesundheit und körperlicher Leisungsfähigkeit Nicht legitimierter Schluss vom Sein auf das Sollen: Präventive Bekämpfung von Alterungsprozessen Paradoxie des Alterssports: Ein optimales Altern heißt nicht zu altern! „20 Jahre 40 bleiben!“ Gerontologischer Aspekt • • Trainingswissenschaftliche Grundvorstellung: körperliche Leistungsfähigkeit als Voraussetzung eines „erfolgreichen“ Alterns Vernachlässigung intraindividueller Differenzen biographischer Bedingungen des Alterns Seite 45 von 45 sowie kontextueller und . Alterssport aus trainingswissenschaftlicher Perspektive Zwei grundlegende Modelle: • Alters-Sport und Alters-Sport Dr.Einführung in die Bewegungs.5. Michael Kolb Ziele des Alters-Sports: Gesundheitsvorsorge und Bewegungstherapie o Erhaltung der körperlichen Leistungsfähigkeit o Verlangsamung des Altersprozesses o motorisches Grundlagentraining: Fitnesstraining Trainingswissenschaftliche Problemstellung: Individuell optimal dosierte Trainingsprogramme o Leistungsdiagnosen o Effektive Belastungsdosierung Gerontologische Bezugsmodelle o Defizitmodell: kontinuierlicher Abbauprozess o Plastizitätsmodell: Kapazitätsreserve 10.und Sportpädagogik 10.5.1.2. zunehmende Ausschöpfung der Funktionsreserve und Erhöhung des Protein-Turnovers im Alter hoher Belastungsstress und Abnutzung der regenerativen zellulären Strukturen durch Trainingsbelastungen kein Bezug der Trainingswissenschaft zu biologischen Alternstheorien! Geragogischer Aspekt • • • • • • Konfrontation mit Bildern eines jugendlichen Alterns Vorstellung der Kontrollierbarkeit des Alterns Kolonialisierung des alternden Körpers: „Konkurrenz um Rüstigkeit“ Ausgrenzung eines „selbstverschuldet“ negativen Alterns Verlängerung der Leistungsnormen des mittleren Lebensalters und Verdrängung der Auseinandersetzung mit dem eigenen Altern „Gerontophobie“ und „Jungbrunnenphantasien“ des Sports? 10.3.Einführung in die Bewegungs.und Sportpädagogik Biologischer Aspekt • • • Dr. Wunschlos glücklich zu sein ist wie ein Ende. in dem die Entwicklung einer erfahrungsoffenen und veränderungsbereiten Haltung der Person angestoßen werden soll • „Jeder ist so alt. Wünsche zu haben und Ziele zu sehen.5. 1997 Seite 46 von 45 . aber nicht zur Unterstützung eines humanen Alterns Alterssport aus sportgeragogischer Perspektive: • • Übergeordnete Zielsetzung: Offenheit der Person zum Umgang mit den mit dem Altern unvermeidlich einhergehenden Veränderungen und Entwicklung einer tragfähigen Lebensperspektive für die verbleibende Lebenszeit Alterssport als Erfahrungsraum. wie die Kraft noch da ist. Perspektiven eines geragogisch begründeten Alterssports Alterssport aus trainingswissenschaftlicher Perspektive: • Ein Sport gegen Alterungsprozesse.“ Gadamer. Michael Kolb Abnehmende Funktionskapazität. . Der Text in roter Schrift ist meine eigene Mitschrift und dient als Ergänzung! Seite 47 von 45 ..Seite 35 Kapitel 10: Sportgeragogik……………………………………………………….und Sportpädagogik Dr.....……………………………………………...und Sportpädagogik..Seite 23 Kapitel 8: Spiel.…………………………………...………………………………………….....Seite 18 Kapitel 7: Gesundheitsförderung und Sport.Seite 8 Kapitel 4: Sport im Lebenslauf I…. da der Folien-Reader sehr unübersichtlich und teilweise verwirrend ist.…………………….Seite 12 Kapitel 5: Sport im Lebenslauf II………………………………………………..Seite 1 Kapitel 2: Historische Entwicklung…………………………………………….Seite 28 Kapitel 9: Sportlehrer-Rolle.Seite 42 Info: Dieses Skript ist eine Abschrift des Folien-Readers von Dr.. Michael Kolb INHALTSVERZEICHNIS: Kapitel 1: Die Entwicklung des modernen Sports. Kolb (SS 06) und soll eine Erleichterung beim Lernen sein.…………………………………………………….……………………………...Seite 6 Kapitel 3: Sportpädagogik als Wissenschaft..…………………………………….Seite 15 Kapitel 6: Soziales Lehren und Lernen und Koedukation..Einführung in die Bewegungs.
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